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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katharina2405, 08.08.2021

    Sie haben nur „dreieinhalb Stunden“, doch zu Beginn dieser Reise – bzw. dieses Hörbuchs – wissen sie von der ablaufenden Zeit noch nichts. Sie, das sind die Fahrgäste des Interzonenzugs, der am Morgen des 13. Augusts 1961 seine Fahrt von München nach Ostberlin antritt.
    Wie nicht anders zu erwarten, treffen in diesem Zug ganz unterschiedliche Charaktere aufeinander. Jede oder jeder mit einem anderen Grund, warum es eine schlechte, vielleicht aber auch eine gute Idee sein könnte die Fahrt in die DDR fortzusetzen. Ein Land, das sich gerade daran macht sich selbst und vor allem seine Bewohner einzumauern.

    Ein paar Fahrgäste wissen schon früher von der vielleicht letzten Gelegenheit im Westen bleiben zu können. Irgendwann im Verlauf der Fahrt wissen aber alle im Zug, welch folgenschwere Entscheidung es sein wird, nicht noch rechtzeitig auszusteigen. Der Leser erfährt mit jedem Kilometer Bahnstrecke immer mehr über die einzelnen Fahrgäste und ihre ganz persönlichen Geheimnisse. Wer wird noch rechtzeitig aussteigen, wer fährt weiter in das Gefängnis DDR?

    Ich muss zugeben, ich verliere schnell den Überblick, wenn in einem Buch oder Hörbuch zu häufig zwischen einzelnen Protagonisten hin- und hergewechselt wird. In diesem Hörbuch gelingt es aber dem Sprecher-Duo Tanja Fornaro und Robert Frank ganz hervorragend den oft schnellen Wechsel zwischen den einzelnen Fahrgästen so zu präsentieren, dass man nicht den Faden verliert.
    Autor Robert Krause, der selbst mit 19 aus der DDR geflüchtet ist, verarbeitet in dem Buch nicht nur seine eigene Flucht, sondern auch die Geschichte seiner Grosseltern, die vor 60 Jahren tatsächlich im Interzonenzug vor der Entscheidung standen: Aussteigen oder Weiterfahren; sie entschieden sich weiter in Richtung Osten zu fahren.

    Kleinigkeiten sind mir aufgefallen, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie wirklich so möglich waren. Klebten ostdeutsche Polizisten 1961 wirklich schon gelbe Zettel (dreizehn Jahre vor der Erfindung der Post-Its?) auf Landkarten? Warum steht eine Dampflok getrennt von ihrem Tender im Lokschuppen und darf später dann von einer weiblichen Dampflokführerin im schicken Uniformkostüm statt im Lokführerkittel, dafür aber ohne Heizer gefahren werden? Und hatte der Autor bei seiner Beschreibung des Speisewagens nicht irgendwie das Speiseabteil eines modernen ICE vor Augen? Egal, das sind Kleinigkeiten, die der Geschichte keinen Abbruch tun.

    Fazit: Kurzweilige Unterhaltung, sehr gut vorgelesen. Ich habe mich mehr als einmal dabei ertappt nach einer Autofahrt noch bis zum Ende eines Kapitels im Auto sitzen zu bleiben, um zu hören wie es weitergeht. Da sich Robert Krause so viel Zeit genommen hat die einzelnen Schicksale zu erzählen, braucht es übrigens nicht dreieinhalb, sondern mehr als achteinhalb Stunden, für die ich 4 Sterne vergebe.

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  • 5 Sterne

    Laura W., 07.08.2021

    4.5 Sterne

    Der Interzonenzug D-151 ist gerade auf dem Weg von Bayern in die Hauptstadt Berlin, als die Meldung im Zug eintrifft, dass eine Mauer zwischen West-und Ostberlin gebaut wird. 3 1/2 Stunden haben nun die verschiedenen Menschen im Zug Zeit sich zu entscheiden...wählen sie ihre Heimat und ihre Familienangehörigen in Ostberlin, oder wählen sie die Freiheit und steigen aus dem Zug aus, beginnen in Westdeutschland ein neues Leben...

    Diese Geschichte habe ich als Hörbuch geniessen dürfen, und war von Anfang an gefesselt von der spannenden Handlung. Als Hörer kommt es einem vor wie ein Countdown, die Menschen haben so wenig Zeit sich zu entscheiden. Immer wieder kamen auch bei mir Gedanken auf "Wie hätte ich mich entschieden". Im Osten wartet ein fester Arbeitsplatz, die Familie auf einen, aber eben auch ein System das kaum Freiheiten zulässt! In Westdeutschland zwar Freiheit, aber auch eine unbestimmte Zukunft.

    Sehr gelungen empfand ich, dass in der Handlung nicht nur die negativen Dinge der DDR aufgezeigt werden, sondern warum es sich vielleicht dennoch lohnt im Zug sitzen zu bleiben, auch wenn man vielleicht zunächst davon ausgeht das sofort alle aussteigen werden. Auch das im Westen nicht alles Gold ist was glänzt wird aufgezeigt, ebenso wie das teilweise sehr arrogante Bild der westdeutschen Bevölkerung...

    Man begleitet viele verschiedene Menschen bei ihrer Entscheidungsfindung, von Familien, über eine Band bishin zur Lokführerin und einem Polizisten. So hat man eine grosse Bandbreite an Personen und eben auch die verschiedensten Entscheidungen. Viele Handlungen und Entscheidungen waren für mich nachvollziehbar, bei manchen musste ich auch schlucken oder habe sie auch mal nicht unbedingt verstehen können. Aber das macht das Hörbuch letztendlich auch sehr authentisch und realistisch! Die Geschichte ist sehr berührend geschrieben und wird wohl noch eine Weile in mir nachhallen!

    Etwas gefehlt hat mir hier und da die Tiefe der Personen, aber bei so vielen verschiedenen Menschen ist dies auch fast unmöglich allen gerecht zu werden. Es gab aber zwischendurch auch mal Passagen, die man hätte weglassen oder kürzen können, so hat der Polizist einmal über seine Zigarettensucht gersprochen, das hätte ich nicht gebraucht. Dafür hätte ich es schön gefunden die Personen noch etwas weiter zu begleiten, nachdem sie ihre Entscheidung getroffen haben. Sind sie damit letzendlich glücklich geworden? Dahingehend ist das Ende sehr offen und lässt dem Leser viel Spielraum für eigene Gedanken...

    Die beiden Sprecher, die das Hörbuch abwechselnd lesen, Tanja Fornaro und Robert Krause, haben für mich einen herausragenden Job gemacht! Sie bringen die Emotionen so besonders rüber, Chapeau!

    Fazit: Eine berührende, fesselnde Geschichte rund um den Mauerbau und viele ganz individuelle Entscheidungen, von den Menschen im Zug, machen dieses Hörbuch zu einem wahren Vergnügen. Die Sprecher haben ebenfalls einen hervorragenden Job gemacht, deshalb kann ich besonders das Hörbuch sehr empfehlen!

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  • 4 Sterne

    Jasika, 25.10.2021

    Der Interzonenzug fährt am 13.08.1961 von München nach Berlin. Manche ahnen es vielleicht, aber die meisten erfahren es erst um Zug, es wird eine Mauer gebaut, die Ost und West trennen soll. Jeder muss sich die Entscheidung treffen, zurück in die Heimat (DDR) oder noch aussteigen und auf ein Leben in der BRD hoffen?

    Der Roman handelt von vielen unterschiedlichen Personen und ihren Träumen, eine Band, eine Familie, ein älteres Ehepaar.... Das Thema ist packend und man fragt sich unwillkürlich selbst. wie hätte ich mich in dieser Situation entschieden?


    Die Handlung ist einerseits durchaus spannend, beklemmend und abwechslungsreich, wirkt aber durch die vielen Charaktere andererseits auch viel zu überladen, so dass man kein grosse Bindung zu ihnen aufbauen kann.

    Die Beweggründe der einzelnen Protagonisten waren interessant dargestellt und machen ein Stück Geschichte greifbar.


    Werden sie vorzeitig aus dem Zug steigen oder weiterfahren? Was denken sie von ihrer Heimat, wollen sie zurück oder haben sie andere Pläne? Doch die Zeit rennt ihnen davon....

    Das Hörbuch wurde sehr lebendig und emotional von den beiden Sprechern Tanja Fornaro und Robert Frank vorgetragen, ich haben den beiden sehr gerne zugehört.


    Fazit:

    Facettenreich und packend erzähltes Stück Geschichte, welche auch erfolgreich verfilmt wurde.

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  • 1 Sterne

    Lidia D., 10.10.2021

    3 1/2 Stunden nicht das, worum es angeblich gehen soll. Oder?

    Bewertung:
    Das Cover passt sehr gut und gibt die Atmosphäre von Titel und Klappentext wieder. Bei Romanen und Historischen Romanen finde ich Menschen auf Covern häufig passend, während bei anderen Genre es mir eher unpassend erscheint. Das ist auch deshalb so, weil die Menschen dann oft mit dem Computer bearbeitet werden und es unnatürlich wirkt.

    Über die Geschichte kann ich nicht viel schreiben. Ich habe enttäuscht nach 2:10 Stunden abgebrochen. Es sind sehr viele Charaktere zwischen denen wir auch noch hin und her springen. Sich so richtig auf die Charaktere einlassen, war mir dadurch nicht möglich. Es kamen gar keine Gefühle auf, weder negativ noch positiv. Mir waren alle egal. Die Erzählung war eher wie ein gefühlloser Bericht - so schien es mir. Als ob es gar nicht wichtig ist, die Hörer/Leser mitzunehmen.

    Ich bin nicht mitgekommen, und alles zieht sich. Der Fokus - die Entscheidung treffen -, was der Kern der Geschichte ist, kommt gar nicht zur Geltung oder gar auf den Punkt. Wir hören die Entscheidung, die Mauer zu bauen und wie die Menschen im Zug sitzen und über Gott und die Welt nachdenken und erzählen. Aber nichts, was zu diesem Fokus, um den es geht, gedacht und erzählt wird. Mir scheint es, dass die Geschichte viel zu lang gestreckt ist, wenn ich diesen Fokus erst ab der Hälfte oder im letzten Drittel höre/lese. Ich habe gedacht, dass diese Entscheidung der Menschen das Zentrum der Handlung ist und nicht ein Nebenbei-Produkt ist. Ich habe keine Lust, stundenlang alles mögliche über die Menschen zu hören, nur nicht das, worum es eigentlich geht.

    Die Sprecher haben es mit ihren schönen Stimmen jedoch nicht geschafft, die nötige Atmosphäre rüberzubringen. Das geht auch schlecht, wenn das Thema gar nicht stattfindet. Ihre Stimmen passen zu Romanen wie diese, mir war es hin und wieder zu lahm bzw. zum Einschlafen.


    Fazit:
    Enttäuschend langweilig und nicht das, was der Klappentext meint. Denn der Reiz ist ja genau diese neue Idee, dass Menschen sich in 3 1/2 Stunden entscheiden müssen, ob sie vor oder hinter der Mauer stehen, mit all den Gefühlen, Gedanken und Motiven. Daher will ich nicht erst stundenlang alles andere hören, was wortwörtlich "um den heissen Brei reden" ist. Gerade wegen des Zeitlimits könnte die Geschichte richtig viel Tempo haben - könnte ... Also von mir gibt es keine Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    0 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 09.08.2021

    Der Interzonenzug verlässt am 13. August 1961 München mit Ziel Ostberlin. Unter den Reisenden kursiert das Gerücht, dass die Grenze geschlossen werden sollte, eine schwerwiegende Entscheidung steht an: Lieber hier bleiben, im Westen, dem alten Leben endgültig den Rücken kehren oder doch wieder zurück in die vertraute Umgebung mit ungewisser Zukunft. Was tun?

    Diese ungekürzte Hörbuch-Ausgabe von „Dreieinhalb Stunden“ habe ich sehr genossen, bin dank der beiden Erzähler Tanja Fornaro und Robert Frank, die abwechselnd lesen, ganz tief in diese Geschichte abgetaucht, habe mich zurückgelehnt und ihren Stimmen und Stimmungen gelauscht. Sie vermitteln all die Emotionen sehr gut nachvollziehbar. Ihnen gelingt es mühelos, den einzelnen Figuren Charakter und Persönlichkeit zu geben, ihnen Leben einzuhauchen.

    Das Gerücht um den unmittelbar bevorstehenden Mauerbau macht im Zug die Runde, die Stimmung kippt, jeder einzelne Reisende muss eine Entscheidung treffen, die sein künftiges Leben nachhaltig prägen wird. Die zunehmende Panik konnte ich gut heraushören. So, als ob ich mittendrin wäre, eine der Mitfahrenden. All die hochkochenden Gefühle, die emotionale Erregtheit waren greifbar, direkt hör- und spürbar.

    Robert Krause, der Autor, versteht es aufs Vortrefflichste, diese sehr beklemmende, trübe Stimmung festzuhalten. Die bedrückende Atmosphäre konnte ich beim Hören deutlich spüren, beiden Sprechern ist es gelungen, dieses Zeugnis deutsch-deutscher Geschichte wohltemperiert und authentisch zu präsentieren. Jede einzelne Figur hat ihre Wesensmerkmale und obwohl es doch so einige Reisende sind, sind sie sehr gut zu unterscheiden. Jeder von ihnen muss sich entscheiden, hat seine Argumente und ausserdem drängt die Zeit. Es werden etliche Schicksale eingefangen, die Fassade bröckelt zusehends. Marlies etwa wusste schon vorher davon, ihr Vater Paul ist Offizier bei der Berliner Volkspolizei. Aber sagt sie etwas? Gerd, ihren Mann, will sie nicht einweihen, denn sie fürchtet, dass er hier bleiben will, die beiden Kinder dürfen auch nichts mitbekommen. So nimmt das Unvermeidliche seinen Lauf. Nicht nur Marlies, auch Gerd übt sich in Heimlichkeiten, die so harmonische Familie droht zu zerbrechen. Eine Musikband will zurück in den Osten, sie haben ihre ganz eigenen Probleme, die Vergangenheit, die Lebensentwürfe werden ausgebreitet, nichts was zur Sprache kommt ist schön, Vertrauen schwindet. Ein westlicher Kommissar ist in ganz anderer Mission hier und auch seine Ermittlungen fördert Verborgenes zutage.

    Die Grenze kommt näher, eine Entscheidung muss getroffen werden. Alle Schicksale werden durchleuchtet, es kommt nie Langeweile auf. Man fiebert mit den einen und kann die anderen so gar nicht verstehen, diese wenigen Stunden haben es in sich. Eine sehr bewegende Zeitreise in die unschöne deutsche Vergangenheit wird sehr lebendig dargestellt, aufs vortrefflichste erzählt.

    Der bekannteste Satz von Walter Ulbricht vor dem Mauerbau vor 60 Jahren „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“ war eine grosse Lüge, vergessen wird er wohl noch lange nicht sein. Robert Krause nimmt sich des Themas an und legt mit „Dreieinhalb Stunden“ ein beeindruckendes Zeugnis deutsch-deutscher Geschichte vor.

    Wie würde man selber entscheiden, hätte man seine Wurzeln im Osten, müsste vieles und Viele zurücklassen? Eine Entscheidung, die endgültig ist. Ein Stück deutsch-deutscher Geschichte wird hier sehr lebendig erzählt. Ihre Schicksale haben mich berührt, aufgewühlt und traurig gemacht. Gekonnt und sehr lebendig in Szene gesetzt hat Audible Hörbuch mit seinen beiden Sprechern daraus einen absoluten Hörgenuss gezaubert, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

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