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  • 5 Sterne

    Buchkathi, 04.11.2023

    Eine etwas andere Geschichte darüber, wie man das Leben in die Hand nimmt

    Gibt es Schicksal oder hat man doch letztendlich alles im Leben selbst in der Hand? Diese Frage beantwortet sich Kati Waldstein mit einem klaren nein und nimmt mit fast 40 Jahren einen neuen Anlauf für das Leben. Um aber mit ihrem bisherigen Leben und allen Erlebnissen abzuschliessen, beginnt sie nach dem Tod ihrer Mutter mit dem Schreiben von Briefen. Doch nicht etwa an einen Brieffreund, sondern an Menschen in ihrem Leben, die ihren Weg geprägt haben. Damit sie sicher sein kann, dass sie ihr Ziel nicht verfehlen und sie danach die Chance hat, abzuschliessen, überbringt und verliest sie die Briefe bei den Adressaten selbst. Sie verfolgt das klare Ziel, ihren Heimatort nach diesen genau 37 Briefen zu verlassen und woanders neu anzufangen.
    Als aber auf einmal Severin in ihrem Leben auftaucht, der sich selbst mit einem Leben auf der Strasse für ein von ihm verschuldetes Unglück bestraft, wendet sich das Blatt. Nicht nur, dass das Briefe-Schreiben stockt. Nein, Kati kommt durch Severin erst richtig zum Leben und findet dabei immer mehr über sich und ihre Familie heraus, das alles verändert. Und auch wenn die erste Begegnung zwischen Kati und Severin mehr als skurril und teilweise auch beängstigend ist, nähern die beiden sich immer mehr an. Bis sogar eine zarte Liebe zwischen ihnen entsteht.
    Das Besondere an diesem Roman war für mich Kati. Sie ist so sehr in ihrem Leben gefangen und wirkt dabei total unbeholfen und eingefahren. Dieses Briefeschreiben und auch Vorlesen, mutet dagegen eher skurril und lustig an. Besonders die Reaktionen der Empfänger darauf reichen von schockiert bis erfreut hinzu tief berührt. Da ich das Hörbuch gehört habe, kam ich hier in den Genuss von Steffen Groths Imitation der Stimmen und war wirklich begeistert. Als Kati dann beginnt immer mehr über ihr bisheriges Leben und ihre Familie herauszufinden, steigen sowohl die Spannung als auch das Mitgefühl für sie, sodass ich mir nur noch gewünscht habe, dass sie nun glücklich werden kann. Und so ging es mir auch bei Severin: Ihn fand ich zwar anfangs gruselig, aber am Ende hätte ich ihn am liebsten einfach in den Arm genommen, um ihm Glück für die Zukunft zu wünschen. Die beiden Protagonisten sind so nahbar dargestellt und man begleitet sie richtig in ihrer Entwicklung, sodass es einem vorkommt, als würde man sie schon ewig kennen. Die Nebenfiguren sind dagegen nicht immer ganz ernsthaft dargestellt, sondern sorgen für die Prise Lachen zwischendurch. Diese Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Skurrilität ist wirklich gut gelungen.
    Insgesamt besticht dieses Buch beziehungsweise auch das Hörbuch durch seine Bandbreite an Gefühlen, die wirklich echt und zum Nachempfinden transportiert werden. Und natürlich auch durch die gute Geschichte, die zwar im Hauptstrang sehr realistisch, aber in den Nebenszenen und Nebenfiguren eher humoristisch ist, wirken diese Emotionen so gut. Als Leser ist man nicht nur stiller Zuschauer, sondern fühlt mittendrin in der Geschichte.
    Wer sich auf die Mischung aus lustig und ernst einlassen kann, wird hier viel Freude haben.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 12.10.2023

    Briefe auf Butterbrotpapier

    Kati hört die seelenlosen Worte, die hohlen Phrasen bei der Beerdigung ihrer Mutter. Beschweren will sie sich beim Priester, aber telefonisch wird das eher nichts, die Worte wollen sorgfältig gewählt sein und so beschliesst sie, dies brieflich zu erledigen. Ihr Vater hat vor langer Zeit Butterbrotpapier gesammelt, er hat dabei an Bastelarbeiten gedacht und doch lädt der ganze Stapel Kati direkt dazu ein, hierauf Briefe zu schreiben, denn der leichte Glanz des Butterbrotpapiers verleiht den Worten einen besonderen Schimmer. So fängt alles an, denn Kati hat beschlossen, allen hier „lebe wohl“ zu sagen. An die dreissig Briefe sollen es werden, dreissig Mal spürt sie ihr Herz bis zum Halse klopfen.

    Diese anrührende Geschichte, Katis Geschichte, hat mir Steffen Groth näher gebracht. Das ungekürzte Hörbuch über 6 Stunden und 34 Minuten waren genussvolle, sehr intensive Hörstunden. So einiges erfahre ich aus Katis Leben. Sie, die in der Stadtverwaltung arbeitet, aber viel lieber Friseurin wäre, lebt zumindest am Wochenende ihren Traum, indem sie kostenlos Haare schneidet. Und so lernt sie auch Severin kennen…

    Zuweilen kommt mir Katis Welt direkt märchenhaft vor. Märchen im Sinne von nicht ganz echt, ein wenig träumerisch. Und doch haben die Figuren Ecken und Kanten, sie haben Fehler gemacht, mussten viel einstecken, sind eklig oder liebenswürdig, ein Querschnitt direkt aus dem Leben gegriffen - so wie die lieben Mitmenschen eben sind.

    Das Besondere an Katis Briefen ist, dass sie diese selbst überbringt und nicht nur das, sie liest ihre Briefe auch dem Empfänger vor. Sie rechnet ab, nimmt Abschied von der Vergangenheit, schreibt an diejenigen, die ihr nichts Gutes wollten, lässt all die Begebenheiten nochmal Revue passieren, endet mit „leben Sie wohl.“ Aber natürlich denkt sie auch an die anderen, die ihr wohlgesonnen waren. Katis Briefe sind wütend und liebenswürdig, sie sind traurig und lebensfroh, aber immer sind sie ehrlich. Am Ende schreibt sie den wichtigsten Brief, den Brief an sich selbst. Denn irgendwann erkennt sie, dass sie sich selbst annehmen, sich selbst lieben muss.

    Ein Buch, das berührt. Wer einen Brief schreibt, nimmt sich Zeit. Zeit, um an den Menschen zu denken, für den er gedacht ist. Man sollte viel öfter handschriftlich verfasste Briefe schreiben.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina S., 09.10.2023

    Carsten Henn hat ein Talent, mit seinen Worten direkt ins Herz zu treffen. Das war auch bei diesem Buch so, wobei ich zu Beginn nicht ganz sicher war, ob es vom Gefühl her an die anderen Romane heranreichen wird. Doch, um es vorwegzunehmen, ich wurde auch dieses Mal wieder verzaubert.
    Ich weiss nicht genau, woran es liegt; sind es die Figuren oder ist es sein poetischer und überaus emotionaler Stil, vielleicht sind es aber auch die Figuren, in denen man sich irgendwie immer auch selbst findet. Alle seine Geschichten sind gespickt mit kleinen Botschaften, man bekommt also nicht nur etwas zu fühlen, sondern auch etwas, über das man sinnieren kann. Und genau das macht für mich dieses Buch zu etwas Besonderem. Anfangs war mir Kati noch etwas suspekt, doch mit jedem einzelnen Brief hat sie sich mehr geöffnet, eine weitere Facette von sich preisgegeben. Seite um Seite konnte man sie begleiten, mit ihr fühlen, aber eben auch mit ihr wachsen. Das schweisst zusammen und lässt einem am Ende mit einem ganz wunderbaren Gefühl im Bauch zurück.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 21.09.2023

    Zum Inhalt:
    Kaum einer schreibt heute noch Briefe, zumindest keine mit der Hand auf richtigem Papier, höchstens als Email. Kati hat aber genau das getan, Briefe an alle geschrieben von denen sie sich verabschieden will als sie ein neues Leben beginnen will. Geschrieben auf Butterbrotpapier, dass ihr Vater für sie gesammelt hat. Und in diesen Briefen wird sie sehr klar und offen, was nicht immer so schön für die Betroffenen ist.
    Meine Meinung:
    Was ist das denn für ein schönes Buch? In meinem Fall Hörbuch. Die Idee allen mal quasi in Briefform die Meinung zu sagen und damit auch keiner die Chance, diese einfach nicht zu lesen, direkt vorzulesen ist einfach klasse. Aber auch die Erkenntnis, dass man nicht unbedingt der Vergangenheit Goodbye sagen muss um eine neue Zukunft zu haben war so richtig schön. Ich fand das Hörbuch auch sehr gut gelesen und habe es sehr genossen.
    Fazit:
    Toll!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anno, 14.09.2023

    Die Idee mit Briefen die eigene Vergangenheit aufzuarbeiten und auch damit die betreffenden Personen zu konfrontieren, klingt erst einsam recht spannend. Aber so ganz wird mir Kathis innerer Antrieb dies tun zu müssen nicht klar. Alles hinter sich lassen könnte sie auch ohne andere vor den Kopf zu stossen.
    Kathi hatte eine nicht gerade einfache Kindheit. Sie wird von der zwischenzeitlich verstorbenen Mutter abgelehnt, scheint dies aber nie wirklich begriffen zu haben. Wie sehr aber ihre Mutter ihr Leben wirklich bestimmt hat erfährt sie erst durch die eigenen Briefe und die Reaktionen der Leute.
    Severin, ein Landstreicher aus eigenem Antrieb purzelt etwas plötzlich in Kathis Leben. Er, der selbst mit seiner Vergangenheit hadert verliebt sich in Kathi. Von dieser Liebe ist jedoch wenig zu spüren. Vielmehr begleitet er Kathis Suche nach sich selbst und bereichert die Geschichte mit seiner eigenen Vergangenheit.

    Ich schwanke bei diesem Hörbuch sehr in meiner Meinung. Die Handlung wirkt auf mich schon etwas skurril und konstruiert und doch stösst sie tiefgründige Gedankengänge in mir an. Wirklich warm wurde ich mit den Protagonisten aber nicht. Da half auch Steffen Groths wunderbare Stimme nicht.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katjuschka, 12.09.2023

    Kati und Severin treiben als sie sich treffen gerade etwas halt- und ziellos durchs Leben.
    Severin glaubt an Schicksal, für Kati gibt es nur Zufälle.
    Trotzdem scheinen die beiden wie füreinander bestimmt zu sein.
    Aber Kati will weggehen und irgendwo neu anfangen - Severin dagegen will eigentlich nur irgendwo ankommen.
    Über die Briefe erfährt Kati nach und nach immer mehr über die Vergangenheit der Menschen in ihrer Umgebung und irgendwann merkt sie, dass sie sich von der Vergangenheit verabschieden muss um ihre Zukunft in die eigenen Hände nehmen zu können.
    Severin dagegen muss seine Vergangenheit und seine Schuld annehmen und lernen damit zu leben um eine Zukunft zu haben.
    Kati ist unglaublich sympathisch und die Idee, sich von den Menschen, die sie geprägt haben, mit einen persönlichen Brief zu verabschieden, fand ich ungewöhnlich aber auch sehr schön.
    Was sie dann aber nach und nach erfährt, stellt ihr gesamtes vergangenes Leben in Frage.
    Muss man weggehen um anzukommen?
    Aber nur wer weggeht, kann auch wiederkommen.
    "Die Butterbrotbriefe" ist nicht nur eine warmherzige, fast poetische Liebesgeschichte, sondern auch eine Geschichte über den Wunsch nach Zugehörigkeit und Glück.
    Nach "Der Buchspazierer" und "Der Geschichtenbäcker" ein neuer wunderbarer Roman von Carsten Henn.
    Gelesen bestimmt sehr schön, als Hörbuch mit der Stimme von Steffen Groth absolut perfekt.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 09.11.2023

    Wer bitte schön schreibt heute noch Briefe? Auf Papier notabene. Kati Waldstein hat dies getan. Mit 40 will sie ein neues Leben beginnen und schreibt Abschiedsworte an alle, die ihr Leben bis dahin geprägt haben. Sie verfasst 37 Briefe, welche sie auf Butterbrotpapier verfasst. Dieses Papier hat ihr Vater seit Jahren gesammelt. Sie trifft auf Severin, der wegen eines Unglücks sein Leben neu ordnen muss. Er glaubt daran, dass Kati und dieser Ort sein Schicksal sind. Der Sprecher, Steffen Groth, liest diese zarte, warmherzige Geschichte wunderbar. Das Zuhören lässt alles Umliegende vergessen. Man wird auf eine tolle Reise der Selbstfindung mitgenommen. Mit ihren Briefen auf dem Brotpapier kann Kati sich von ihrer Vergangenheit lösen. Die Geschichte hat mich zum Nachdenken gebracht. Für mich wird hier eine tiefe Botschaft übermittelt. Eine Nachdenkliche Geschichte die einiges auslöst. Dieses Buch-Hörbuch kann ich sehr empfehlen.

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