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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi Aly - Magische Momente:, 16.12.2019

    Als Buch bewertet

    Aufgrund des Klappentextes hat mich “Unschuldsengel” von Zoje Stage schon total neugierig gemacht und ich musste dieses Buch einfach lesen.
    Der Einstieg gelang mir sofort sehr gut, denn die Autorin zaubert eine sehr beklemmende und auch verstörende Atmosphäre. Was unglaublich gut zur Gesamtstory passt.
    Der Schreibstil tat sein übriges. Er ist eindringlich, leicht und unglaublich fesselnd, so das ich einfach nur durch die Seiten gerauscht bin.
    Die Spannung war immens hoch. Ich war nicht in der Lage das Buch zur Seite zu legen, da es einfach verdammt spannend und auch nervenzehrend war.
    Die Autorin hat es besonders auf der psychologischen Ebene enorm gut ausgearbeitet. Sie deckt die Hintergründe auf und zeigt damit auf, wie schwierig die komplette Beziehung zwischen Mutter und Kind ist. Dies äussert sich nicht erst im Jetzt.
    Die Weichen wurden viel früher gelegt. In dem bestreben ihrer Tochter alles zu geben, vergisst Suzette leicht an sich selbst zu denken.
    Perfekt gibt es nicht. So treten auch Konflikte und Rivalitäten auf.

    Hanna war für mich ein überaus interessanter und auch faszinierender Charakter. Für mich als Mutter ist es durchaus beängstigend, über ein Kind wie Hanna zu lesen.
    Es löst Wut, Fassungslosigkeit, aber auch Hilflosigkeit aus. Man möchte alles für sein Kind tun, aber gleichzeitig kann man nicht wirklich gezielt dagegen vorgehen. Und immer diese Angst, was wohl als nächstes passieren könnte.
    Hanna ist manipulativ, verdammt intelligent und stumm.
    Die sich immer mehr steigernde Verzweiflung Suzettes ging mir sehr nah und hat mich extrem gefordert.
    Hanna ist sieben Jahre alt und legt Verhaltensweisen an den Tag, die Sorgen bereiten.
    Doch ist sie tatsächlich abgrundtief böse, psychopathisch oder steckt etwas ganz anderes dahinter?
    Zoje Stage versteht es perfekt auch den psychologischen Aspekt dieser gequälten Seele aufzuzeigen. Auf der einen Seite ist da dieser Unschuldsengel, der nichts mehr möchte als geliebt zu werden und auf der anderen Seite ist da, die gestörte und manipulative Hanna.
    Mir gelang es wirklich sehr gut , mich in sie hineinzufühlen. Hanna ist dadurch viel greifbarer. Sie ist nicht nur manipulativ. Da herrscht viel Angst, Wut und auch Trotz. Etwas womit man als Eltern durchaus zurechtkommen kann. Bei Hanna geht dies jedoch weiter und selbst ich war extrem schockiert über das Ausmass und den Einfallsreichtum.
    Suzette in ihrer Rolle als Mutter gefiel mir ebenfalls sehr gut. Dennoch hätte sie in meinen Augen viel stärker sein können. Aber Suzette hat auch einen schwierigen Hintergrund, was man keinesfalls ausser Acht lassen sollte.
    Sie musste sehr viel Schmerz, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ertragen. Das hat sie geformt und trotz allem, ist ihre Entwicklung beachtlich. Denn so leicht lässt sie sich nicht unterkriegen. Was ich hier wirklich enorm gut fand, man erfährt die Perspektiven von Hanna und von Suzette. Was es mir ermöglichte, mich noch besser in sie hineinzuversetzen.
    Ich konnte ihre Gedankengänge und auch Handlungen sehr gut nachvollziehen.
    Auch Suzettes Mann punktet mit seiner Art, was diese Geschichte nur umso grösser macht.
    Allesamt sehr authentische und lebendige Charakter, die mir mit ihrer Emotionsgewalt sehr nahe gingen.

    Die Handlung selbst empfand ich als unglaublich spannend und gehaltvoll, Es wird recht bald klar worauf es hinausläuft. Dabei bringt die Autorin auch ernste Themen zur Sprache und zeigt sehr deutlich auf, was tatsächlich alles im argen liegt.
    Aufgrund einiger Wendungen, war ich so manches Mal schockiert und wütend zugleich. Man kann einfach nicht glauben, was alles passiert und wie akribisch dabei vorgegangen wird.
    Die Abgründe die sich hier auftun sind enorm und es scheint nichts zu geben, was diese schliessen könnte.
    Ich bin absolut begeistert von dieser Geschichte, die mich ununterbrochen in Atem gehalten hat und mich unglaublich mitfiebern liess. Hannas Persönlichkeit ist einfach sehr genial ausgearbeitet und besonders ihre Kreativität, sich zu äussern hat mich wirklich beeindruckt.
    Und daneben Suzettes innere Zerrissenheit und der stetige Kampf zwischen sich selbst und Selbstzweifeln, haben diesen Roman einfach perfekt abgerundet.
    Für mich einfach grossartig. Auch wenn dieser Thriller eher ruhig ist, nimmt er komplett gefangen und lässt nicht eine Sekunde los.
    Das Ende empfinde ich jedoch als etwas offen. Ich würde mir sehr einen zweiten Teil wünschen.

    Fazit:
    “Unschuldsengel” ist ein sehr beklemmender, verstörender und intensiver Roman, der enorm an die Grenzen bringt.
    Manipulativ, abgründig und unglaublich fesselnd.
    Ein Mutter – Tochter Beziehung die aus dem Ruder läuft und so einige Abgründe offenbart, die sich nicht so leicht überwinden lassen.
    Ich bin begeistert von diesem Facettenreichtum und dieser Dynamik.
    Ein Thriller der enorm unter die Haut geht, aber auch Stoff zum nachdenken mit auf den Weg gibt.
    Bitte mehr davon.

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    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike F., 13.02.2020

    Als Buch bewertet

    Atemholen nicht vergessen!


    Ein dunkles Cover zeigt einen langen Flur, darin sehen wir von ein kleines Mädchen im weissen Kleid mit blossen Füssen. Nur an der Fussstellung erkennen wir, dass das Mädchen uns zugewandt ist, denn ihre langen Haare verdecken ihr Gesicht. Darunter in schreiendem Weiss: UNSCHULDSENGEL - und der Hinweis: Thriller. Ja, das Cover macht sehr, sehr neugierig!

    Hanna ist ein süsser Engel, zumindest empfindet dass ihr Vater Alex das so. In Hannas Augen ist Alex auch der einzige, der sie versteht und liebt. In gleichem Masse, wenn nicht noch mehr, bringt Hanna ihrer Mutter offensichtlich reinen Hass entgegen. Zudem stört es sie, dass Alex seine Frau liebt.

    Natürlich macht Suzette dennoch alles für ihre offenbar stumme Tochter, sie unterrichtet sie und bastelt mit ihr, vor allem, weil keine Schule die 7 Jahre alte Hanna halten kann. Hanna zeigt sich dort von ihrer schlechtesten Seite, verhaut Kinder und Schlimmeres. - Eines Tages schlägt sie fest mit der Faust an das Badezimmer, in dem ihre Mutter sich sammeln will, nachdem sie von Hanna Hassbriefe erhalten hat. Suzette öffnet. Ihr kleines Mädchen sprich seine ersten Worte - mit französischem Dialekt -, dabei zeigt sie allerdings nur das Weisse ihrer Augen: "Ich bin nicht Hanna ..." - Leider spricht sie so nur mit ihrer Mutter und ist ihrem Vater gegenüber weiterhin stumm, aber sehr lieb. Doch auch dieser sucht nach einer Lösung für das Schulproblem, seine Tochter sieht jedoch als Grund dafür die ihn beeinflussende Mutter. - Die Situation in der Familie spitzt sich zu.

    Der Roman wird aus Sicht von Suzette und Hanna jeweils in der dritten Person erzählt. Suzette, die ihre Tochter liebt, der es aber immer schwerer fällt, sie nicht als unheimlich zu empfinden. Die scheinbar hochintelligente Hanna dagegen verfolgt einen Plan, oder ist es die Person, die aus Hanna spricht? Na, ich will nichts verraten.

    Ich kann und will nicht ein Wort mehr über diesen immer spannender werdenden Thriller verlieren. Die Charaktere sind super herausgearbeitet und man kann sich gut in die Handlung hineinversetzen.

    Der Roman von Zoje Stage - "Unschuldsengel" erschien im Oktober 2019 bei Knaur Verlag. Er wurde aus dem Englischen übersetzt von Charlotte-Lungstrass-Kapfer.

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  • 4 Sterne

    Books have a soul, 06.11.2019

    Als Buch bewertet

    Auf dieses Buch war ich sehr gespannt. Gerade wenn Kinder in Psychothrillern involviert sind, hebt es das Grauen für mich noch mal etwas an.

    Diese Geschichte ist so ganz anders, als ich erwartet habe. Aber im positiven Sinn. Denn es ist eigentlich nicht nur ein Thriller als Schocker, sondern auch irgendwie eine sehr traurige Geschichte, die doch auch sehr tiefgründig ist.

    Erzählt wird das Ganze aus zwei Perspektiven: von Hanna und von ihrer Mutter Suzette. Das war schon richtig heftig, da Hanna alles andere als ein normales 7-jähriges Mädchen ist. Ihren Gedankengängen zu folgen war schon stellenweise brutal und einfach richtig krank.

    Suzette ist als Mutter total überfordert und plagt sich dazu immer wieder mit Schuldgefühlen und ich konnte ihre Empfindungen total nachvollziehen. Manche Ansichten waren schon heftig, aber wenn man berücksichtigt, wie sich das alles entwickelt hat, dann war es zum Grossteil doch irgendwo verständlich. Klar, gab es auch ein paar Dinge, die konnte ich bei diesem Charakter nicht ganz verstehen, aber im Grossen und Ganzen war sie mir eigentlich doch sympathisch. Ihr Mann Alex dagegen hat sich gerne blind gestellt und nur das gesehen, was er sehen wollte. Aber auch ihn konnte ich gut verstehen. Das wurde von der Autorin einfach total glaubhaft vermittelt.

    Das einzige Manko war für mich, dass gerade in der ersten Hälfte immer mal wieder ein paar Längen vorhanden waren. Gerade auf Suzettes Krankheit wurde für meinen Geschmack manchmal ein bisschen zu viel eingegangen. Das hätte ich jetzt nicht unbedingt so ausführlich haben müssen.

    Die Entwicklung gerade von Hanna steigert sich im Buch immer mehr, das war richtig genial dargestellt und hat schon manchmal eine Gänsehaut verursacht. Dabei geht die Geschichte wirklich hauptsächlich an die Psyche, brutale oder blutige Szenen halten sich in Grenzen. Das Ende ist zwar etwas plötzlich, aber in meinen Augen ebenfalls absolut perfekt, weil es für mich authentisch wirkt, und alles andere wäre meiner Meinung nach unrealistisch erschienen.

    Fazit
    Unschuldsengel hat mich positiv überrascht, denn für mich war dieses Buch nicht einfach nur ein Psychoschocker. Das auch irgendwie, aber es hat absolut realistisch gewirkt und ist dadurch eigentlich auch eine etwas traurige Geschichte. Die Autorin hat die Handlung wirklich super authentisch dargestellt, die Charaktere toll durchdacht. Und gerade Hanna hat schon öfter Gänsehaut verursacht. Bis auf kleinere Längen dazwischen kann ich nicht meckern und bin wirklich begeistert. Für mich ist es ein absolutes Must-Read, 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina A., 12.10.2019

    Als Buch bewertet

    Mein Eindruck:

    Zitat (S. 355):
    „Natürlich machte jeder von Ihnen mal einen Fehler, aber am Ende waren sie doch ein Team. Blieb nur die Frage: Was sollten sie wegen Mommy unternehmen?“

    Ich bin zwar kein Stephan King Fan, aber als ich den Klappentext las, wollte ich unbedingt wissen, was es mit der kleinen Hanna nun genau auf sich hat. Ausserdem versprach das Buch Gänsehaut-Momente, so dass ich dann schlussendlich einfach nicht nein sagen konnte.

    Hanna ist keine typische achtjährige, sondern etwas Besonderes. Sie spricht nicht, wird von der Mutter zu Hause unterrichtet und ist auch für eine achtjährige ziemlich schlau, aber auch durchtrieben. Mehr möchte ich zum Inhalt allerdings nicht sagen, da ich dann Gefahr laufen würde, euch zu spoilern.

    Der Einstieg in das Buch gelang mir sehr gut und schon nach sehr kurzer Zeit war ich so vertieft in das Buch, dass es förmlich an meinen Händen klebte. Durch den tollen Schreibstil der Autorin flog ich nur so über die Seiten und die düstere, aber auch nervenzerreissende Stimmung hielt mich regelrecht gefangen.

    Da die Geschichte aus Hannas und Suzettes Sicht geschrieben ist, erhält man einen wundervollen Einblick in das Gefühlsleben der beiden. Ich fand es erschreckend zu lesen, was für Gedanken Hanna der Mutter gegenüber hatte, was da für ein Hass war. Aber genauso erschreckt haben mich ein paar Dinge bei Suzette, bei denen ich mich fragte, ob sie diese Gedanken nicht Hanna hat spüren lassen und das Mädchen dann auf ihre ganz spezielle Art und Weise dem entgegenwirken versuchte.

    Was die Charakterzeichnungen angeht, hat die Autorin, meiner Meinung nach, alles richtiggemacht. Sie bestechen durch die nötige Tiefe und wirken authentisch. Daher konnte ich mich gut in sie hineinfühlen, wie zum Beispiel in Suzette, die eines morgens erwacht und eine weitere Grausamkeit ihrer Tochter durchmachen muss. Nicht nur Suzette hatte in den Momenten Angst, sondern auch ich. Wie weit würde Hanna noch gehen? Was für Grausamkeiten würde sich Hanna noch einfallen lassen?
    Auch diese Hilflosigkeit, die sie verspürte, wenn Alex, ihr Mann und Hannas Vater, ihr einfach nicht glauben wollte, dass Hannas Grausamkeiten ihr gegenüber so ausuferten.

    So sehr ich mit Suzette fühlte und ich Hannas Verhalten unmöglich fand, so sehr litt ich aber auch mit der kleinen achtjährigen. Sie tat mir auf die eine oder andere Weise doch irgendwie leid. Es muss für ein Kind schlimm sein, seine Gefühle und Gedanken nicht mitteilen zu können und daraufhin dann in seiner eigenen „kleinen Welt“ zu leben. Denn das tat Hanna für mich. Vielleicht mit gutem Grund?

    Die Spannung war allgegenwärtig, an manchen Stellen war sie kaum noch zu ertragen, so hoch war sie. Und auch die erhofften Gänsehaut-Momente bekam ich wie versprochen. Bis kurz vor Ende hätte ich eine ganz klare Leseempfehlung gegeben, allerdings nach dem ich das Ende gelesen habe, bin ich mir mittlerweile nicht so sicher. Das Ende kam nicht nur plötzlich, sondern für mich auch ganz anders, als ich es erwartet hätte. Ich hätte ja mit allem möglichen gerechnet, ausser mit so einem Ende. Es war zwar unvorhersehbar, aber für mich persönlich war das leider kein wirklich guter Abschluss. Da habe ich mir aufgrund der Geschichte ein wenig mehr erhofft.

    Fazit:
    Ein überaus spannendes und nervenaufreibendes Buch, das mir meistens wunderbare Lesezeit beschert hat, mich aber aufgrund des Endes ein wenig enttäuscht zurückgelassen hat.

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