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    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela L., 06.08.2021

    Wer kennt das nicht? Rundherum passieren so viele Dinge, gibt es so viele Menschen, die viel von uns fordern und wir geben unser Bestes, es jedem recht zu machen. Im Hinterkopf gibt es aber immer diese Frage: Wo bleibe ich in dem ganzen Trubel? Genauso ist es Rosi ergangen, die in der Blüte ihres Lebens weiss, dass kann es nicht gewesen sein. Daher kramt sie einen alten Wunsch aus der Erinnerungsküste und macht sich mit ihrem Mini Van auf die Reise nach Südfrankreich. Die Provence oder die Côte d’ Azur allerdings bieten nur den Rahmen für einen weit interessantere Reise, nämliche jene zu einem selbst, oder in diesem Fall zu Rosi selbst, ihren Gefühlen, ihren Gedanken, ihren Ängsten und ihrem Ausbruch aus der vermeintlichen Luxus-Welt, indem sie sich ein tägliches Budget von € 10,-- setzt. Egal auf welcher Ebene, es geht im Rückbesinning, um die Beantwortung der Frage: „Was will ich eigentlich?“ und die Reise zu den Antworten darauf. Spannend finde ich die vielen Glaubenssätze, die bestimmt nicht nur Rosis Leben bestimmt haben, sondern auch viele von unseren. Oft wird uns direkt oder indirekt vermittelt, dass wir nur etwas zählen, wenn wir fleissig arbeiten, dass sich unserer Eltern so lange um uns gekümmert haben, dass wir selbstverständlich auch irgendwann etwas zurückgeben müssen und viele mehr. Oft dachte ich mir beim Lesen „stimmt“, „genau“, „das kenne ich“. Und dann musste ich doch realisieren – wie Rosi auch – dass ich mir die „böse Welt“ manchmal auch nur so böse gemacht habe und sich die Dinge bei einer Beobachtung aus einer gewissen Distanz doch ein bisschen anders darstellen. Am Ende wird auch deutlich, dass es doch mehr als eine Reise braucht, um völlig zu sich zu finden und dass es immer wieder Auf und Abs geben wird, aber ich denke mal, das nennt man Leben!

    Rosi Bauer hat einen tollen Erzählstil und ein Talent dafür, Bilder so zu beschreiben, dass sich das Lesepublikum gut mit ihr identifizieren kann. Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn ich manchmal Sätze, zwei-, dreimal lesen musste, weil ich mit den Gedanken schon wieder dabei war, das ganz in mein Leben umzulegen. Von mir gibt es eine Empfehlung für dieses interessante Buch über eine Reise durch Frankreich und zu sich selbst.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela G., 25.09.2023

    „Ich bin eine Rumtreiberin!“

    Der Reiseroman „Und sonst nichts“ handelt von der 52-Jährigen Rosi, welche eine Reise - nur mit sich selbst und ihrem Auto Merkür – nach Südfrankreich unternimmt.

    Rosi hat mich aber nicht nur in die schönen Landschaften Frankreichs entführt, sondern mich vor allem an ihren Gedanken und Gefühlen teilnehmen lassen.

    Im Buch gab es sehr viele Rückblicke, wodurch man immer etwas Neues erfahren hat und Rosis Gefühle sehr gut nachvollziehen konnte. Sie hat vergangene Situationen auf ihrer Reise reflektiert und sich bewusst gemacht was sie nicht möchte, um im Anschluss heraus zu finden was sie will. Das Buch hat mich ebenfalls zum nachdenken angeregt, was ich in der Zukunft erreichen möchte. Mir hat das Buch Mut gemacht in meinem späteren Leben auch schwere Zeiten zu überstehen und einen anderen neuen Weg zu wählen, anstatt den alten krampfhaft aufrecht zu erhalten.

    Ich fand es schön Rosis Entwicklung mitanzuschauen. Rosi wurde immer selbstbewusster und hat vor allem gelernt die Meinung anderer nicht zu beachten und das zu tun was sich für sie richtig anfühlt. Hier hat mich das Buch dazu gebracht mein eigenes Verhalten zu hinterfragen und festzustellen, dass ich mich vom gesellschaftlichen Druck nicht freisprechen kann. Ich finde es beeindruckend, wie Rosi in kurzer Zeit so viele neue Erkenntnisse gewinnt und dazu lernt.

    Das Thema Angst spielt auch eine zentrale Rolle. Rosi ist alleine unterwegs und muss auf sich aufpassen. Man wird mitgenommen wie Rosi ihre Ängste überwindet beziehungsweise lernt mit ihnen umzugehen. Sie wächst hierbei über sich hinaus und man hofft mit ihr, dass alles gut läuft. Die Situationen sind sehr schön geschildert, da man Rosis Angst durch den Schreibstil fast spüren kann.

    Ich konnte aus dem Buch viele Erkenntnisse mitnehmen und mir um mein eigenes Leben Gedanken machen. Der Roman ist spannend geschrieben, wodurch man Ihn gar nicht mehr weglegen möchte.

    Michaela Geuder

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 11.05.2020

    Und sonst nichts, von Irmgard Rosina Bauer

    Cover:
    Zeigt den Inhalt des Buches recht gut – viel freie unberührte Landschaft.

    Inhalt und meine Meinung:
    Rosi ist 52 und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen an dem sie sich einen alten Wunsch erfühlt: alleine nach Südfrankreich los zuziehen und ihr bisheriges Leben zu reflektieren.

    Ich tu mir mit der Geschichte etwas schwer.
    Das ganze klingt für mich recht „distanziert“, es wirkt auf mich so „erzählt“ und nicht „gelebt“.
    Die Personen und Charaktere werden beschrieben, erklärt, ich komme ihnen aber nicht näher.
    Auch nicht Rosi, der Erzählerin.

    Ich empfinde die Erzählweise sehr sprunghaft. Mal vom Ex und dem Leben mit ihm, dann geht es um die Reise (sehr viel Beschreibung, Landschaft, langatmig), dann reflektiert Rosi sich selber, dann geht es zu den Freunden und dem derzeitigen Lebenspartnern und das alles im Wechsle und kreuz und quer.
    Das alles macht es für mich sehr durcheinander und etwas holprig.
    Ja und Rosi kann mich leider nicht fesseln, ihre Beschreibungen wirken auf mich nicht gerade inspirierend.
    Eine wilde und schöne Landschaft hat ja schon was, aber irgendwann ist das ganze immer nur Wiederholung für mich und nicht mehr interessant. Genauso wie mir auch Rosis Gedanken irgendwann nicht mehr so prickeln vorkommen und sich immer im Kreis drehen, und dieser ständige Zweifel und die inneren Monologe werden mir „lästig“. Selbst bei ihren Überlegungen und bei den Beispielen in denen es um Gleichberechtigung der Frauen geht, kann ich Rosi zwar recht geben, aber sie „packt“ mich nicht, es ist wie bei einer Unterhaltung, ich höre zu und sage pflichtschuldig „ja ja“.
    Ok, bei einigem kann ich mich selber wieder entdecken.

    Rosis „Werdegang“ hat ganz schöne Tiefen erlebt und ich kann sie in vielem verstehen und möchte mit ihr rebellieren, aber beim Lesen kommt es nicht richtig bei mir an.
    Teilweise fühle ich mich durch manche pseudo psychologischen „Sätze“ zu sehr belehrt: Der Weg war das Ziel………


    Autorin:
    Irmgard Rosina Bauer ist am 10. Januar 1956 in München geboren. Hier studierte sie Erziehungswissenschaften an der Ludwig-Maximilian-Universität, trat aber bald in den Gourmet-Betrieb ihres Mannes ein, mit dem sie bis zur Scheidung vier Kinder grosszog. Mit ihrem zweiten Mann lebt sie in München und Südfrankreich.

    Mein Fazit:
    Rosi, eine Frau die unglaublich viel durchgemacht hat, und die sich selber sucht und gefunden hat.
    Aber mich hat die Geschichte (Schreibweise) nicht angesprochen oder inspiriert.

    Deshalb kann ich nur 3 Sterne vergeben.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 19.05.2020

    Die Suche nach den eigenen Bedürfnissen und sonst nichts

    „…,hoppla, mein Gefühl wollte ich auf dieser Reise sprechen lassen, was sagt mir nun mein Gefühl, nichts, es hat keine Ahnung.“

    Der 52-jährigen Rosi ist das Gefühl abhanden gekommen, denn in den letzten Jahrzehnten, nein vielmehr ihr ganzes Leben lang schon, kamen ihre Bedürfnisse zu kurz. Kranke Eltern, auf die sie stets Rücksicht nehmen musste, ein Ehemann, der es für selbstverständlich hielt, dass sie ihr Studium an den Nagel hängt, ihm stattdessen in seinem Delikatessenladen kräftig unter die Arme greift und sich dabei nebenbei auch noch um die drei Kinder kümmert, all das hat gezehrt, bis schliesslich ein Burn Out eine deutliche Sprache sprach. Einiges läuft nun in ihrem Leben schon in anderen, vielleicht besseren Bahnen, aber ein geplatzter Auftrag schafft ihr die nötige Zeit einen lang gehegten Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen. Eine Auszeit in Südfrankreich soll es sein, Merkür, der Mini Van steht dazu schon abfahrbereit vor der Haustür, einziges Problem ist nur noch das nötige Kleingeld für die Reise. Aber auch dafür ist schnell eine Lösung gefunden, „Ich habe es mir ausgerechnet: Täglich zehn Euro, mehr darf in den ersten fünf Wochen, in denen ich allein unterwegs bin, nicht ausgeben. Doch wozu Geld? In meinem Inneren ist schon seit Längerem der Wunsch entstanden, den häufigen Neukauf schicker Klamotten zu reduzieren. Einfach nur Zeit für mich zu haben, will ich lernen, weniger Zeit für den Alltag verwenden. Doch natürlich brauche ich trotzdem Geld. Für Benzin und für Essen. Aber hallo, ich fahre in die Cevennen, in die französische Wildniseinsamkeit. Was brauche ich da Geld.“

    Und daher befindet man sich als Leser schon bald mit Rosi auf ihre Tour. Man bereist mit ihr den Cevennen Gebirgszug, lässt sich mit ihr weiter in die Provence treiben und geniesst letztendlich auch das Meeresrauschen an der Côte d’ Azur. Aber man ist mit ihr nicht nur auf einer Reise durch die Landschaft, sondern auf einer ins Innere Ich unterwegs. Erinnerungen werden wach, die Fragen nach dem was sie geprägt hat und nach dem was sie eigentlich will, suchen nach Antworten und diese bekommt man nach und nach von ihr präsentiert.

    Der flüssige Sprachstil der Autorin liest sich locker, leicht und ganz besonders zu Beginn sind die Seiten geradezu geflogen. Irmgard Rosina Bauer gliedert ihr Buch in drei Abschnitte, in drei Berge, die es wohl für Rosi zu besteigen gilt. Der erste Berg hat mir wirklich gut gefallen. Ich konnte ab und an schmunzeln, so hatte ich es mir erhofft. Bemerkungen wie „Ungeschminkt, sehe ich aus wie meine Mutter. Was kein Fehler ist. Aber sie ist zweiundachtzig!“, die mit einem Augenzwinkern auf die eigene missliche Lage blicken, den Leser so trotz aller Probleme, die sie mit sich herumschleppen muss, auch noch amüsiert lesen lassen, fand ich gelungen. Leider bleiben solche jedoch die Ausnahme. Die Landschaftsbeschreibungen haben mich zunächst auch angesprochen, ich habe mitgezittert, wenn es enge Serpentinen ohne Leitplanken zu befahren galt, habe den herrlichen Ausblick am Gipfel genossen und mich ab und an sicher auch mit ihr über den einen oder anderen Stacheldrahtzaun geärgert. Allerdings verliert alles seinen Reiz, wenn es zu oft allzu ähnlich wiederkehrt. Leer stehende Bauernhäuser verlieren ihre betroffen machende Aura auf mich, wenn ich sie in vielen Dörfern hintereinander lesend wiederfinde. Vor Ort mag das noch einmal anders wirken. Ähnlich erging es mir auch mit dem, was Rosi wohl geprägt hat. Anfangs konnte und wollte ich mich gern in sie hineinversetzen, konnte auch mitfühlen. Sätze wie „Ich hab so viel für dich getan. Jetzt kannst du auch was für mich tun.“, die sie von ihren Eltern hört, Einstellungen wie, „Nur mit Arbeit bringt man´s zu was.“, bzw. „Wer´s zu was bringen will, kann sich nicht rumtreiben.“, sind mir selbst nicht unbekannt. Ich war betroffen, wenn sie davon erzählt, wie ihr Mann ihr ein „Du willst faul sein, das ist alles, immer schon warst du faul!“, an den Kopf wirft, aber auch hier macht die Dosis die Wirkung. Mir war die Dosis zunehmend zu hoch. Einzelne Erlebnisse hätten mir als Beispiele, dafür, dass ihr Ehemann keine Rücksicht auf sie genommen hat, genügt, derer hätte es nicht so vieler bedurft, auch eine Zusammenfassung, die Rosie ihrer Bekannten gibt, hätte es für mich im dritten Teil nicht mehr über Seiten bedurft, ich hatte ja bereits alles von ihr selbst erfahren, wenn ich ihre Erinnerungen teilen durfte. So sind für mich leider nicht nur Längen entstanden, sondern mir fehlte auch zunehmend das Verständnis für Rosie.

    Hinterfragen, was man tut, sollte man sicherlich. Aber Rosie tut mir das eine Spur zu viel, bzw. zu viel um mein Verständnis zu bekommen. Solche profanen Dinge, auf die ich nie verzichten könnte, weil ich mich unwohl fühlen würde ohne, wie. „Warum putze ich mir hier in der Wildnis die Zähne, morgens und abends?“, ist in meinen Augen die Gedankenkreisel doch nicht wirklich wert. Zunehmend stellte sich bei mir auch der Eindruck ein, dass sich Rosie ganz gut in der Sünderrolle gefällt und vielleicht auch das eine oder andere nicht ganz reell sieht. So erzählt sie z.B. davon, dass ihr jetziger zweiter Ehemann vorgeschlagen hat, beim Essen getrennt zu zahlen, sie dann völlig am Boden ist, obwohl gilt, „Du hast doch vorhin gesagt, dass du getrennte Kassen möchtest!“, er also nur ihren Wunsch respektiert hat, und sie dann reflektiert, „Aus seinem Munde klang das ganz anderes als aus meinem.“ Auch die Reaktion ihrer Mutter, als sie endlich ehrlich zu ihr ist, hat mir gezeigt, dass sie sich vielleicht einiges auch hausgemacht ist und die anderen vielleicht gar nicht so viel für ihre missliche Lage können, wie sie denkt. Ein weiteres Beispiel, das mir da spontan einfällt, ist, dass sie eine alte Bekannte besucht, sich der nicht frühzeitig ankündigt um selbst keinen Termindruck zu haben, dann obwohl diese gerade am für den Urlaub packen ist eingeladen und bewirtet wird, den leisen Vorwurf macht, dass diese herzlicher sein hätte sollen, um es ihr einfacher zu machen. Da sind die Erwartungen meiner Meinung nach recht hoch. Gar nichts anfangen konnte ich mit ihren Gedanken zum Thema Geld. „Geld nervt mich. Geld macht mit mir Negatives.“, ja so kann man leben mögen. Ich bin sicher nicht materiell eingestellt, aber das ging mir eine Spur zu weit. Arbeit muss mich insgesamt zufrieden machen, aber nur noch die Rosinen herauspicken wollen? Das alles zusammen hat mich beim Lesen zunehmend von Rosie entfremdet und mir dabei leider auch den Spass genommen. Ein wenig fragend hat mich auch das Ende zurückgelassen, denn ich habe es noch längst nicht so empfunden, dass Rosie den Weg zu ihrer eigenen Mitte schon vollständig zurückgelegt hat.

    Schade eigentlich, denn die Autorin vermag sich durchaus toller Bilder und Beschreibungen zu bedienen. Ich konnte mich so gut in sie hinein fühlen, wenn ich lese. „Was ich für meine Zufriedenheit vermisse: Ruhe. Nicht die äussere Ruhe, die habe ich gefunden. Aber innen? Immer noch spüre ich den Druck, dies und das und jenes landschaftlich faszinierende Fleckchen keinesfalls auslassen zu dürfen. Dafür muss ich stundenlang von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten im Auto sitzen und Kilometer fressen.“, diese innere Unruhe verspüre ich doch selbst immer wieder. Auch der Vergleich von unterdrückten Gefühlen mit einer Packung gärendem Fruchtsaft, ist ein weiteres Beispiel, das mir gut gefallen hat.

    Alles in allem konnte mich die Autorin leider mit Rosies Reise leider nur zu Beginn einfangen, 3,5 Sterne, die ich auf vier aufrunde.

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  • 5 Sterne

    Carina P., 27.08.2021

    Muttl auf Reisen ist ein nettes Buch, in dem die Autorin Irmgard Rosina Bauer, die Mutter von vier erwachsenen Kindern ist, über ihre Reiseerfahrungen berichtet.

    Schon das bunte Cover macht neugierig und stimmt die Leser gut auf den Inhalt ein. Der Schreibstil ist gut gewählt und perfekt um die Autorin ohne grosse Anstrengung auf ihren Reisen zu begleiten. So bekommt man beim Lesen eine schöne Ablenkung vom stressigen Alltag.

    Das Buch ist in fünf Kurzgeschichten unterteilt und jede der Geschichten berichtet über eine andere Reiseerfahrung der Autorin und der persönlichen Entwicklung, die sie dabei durchmachte . So begleitet sie zu Beginn ihren Sohn Raffael auf eine Tour mit dem VW-Bus durch Andalusien und lässt sich auf eine ganz neue Erfahrung ein. Sie reist als Backpackerin auf Bali, durchstreift mit der ganzen Sippe Siebenbürgen um auch ihrer Familie die Heimat ihrer Vorfahren näher zu bringen, erzählt über ihre Erlebnisse als Muttl alleine in der Türkei und muss am Ende ihren Frankreichtripp frühzeitig beenden, weil sie das Leben und die Erkrankung einer ihrer Söhne einholt.

    Das zum Teil lustige, zum Teil aber auch zum Nachdenken anregende Buch wird mit tollen Fotos von den Reisen ergänzt, wodurch die Leser eine noch bessere Vorstellung der Erlebnisse von Muttl mit und ohne ihre Familie bekommen.

    Durch all diese Reisen macht "Muttl" eine persönliche Veränderung durch und wird anhand dieser Weiterentwicklung mutiger, aufgeschlossener und lernt das loslassen. Durch das Buch können die Leser neben einer netten Unterhaltung aber auch inspiriert und animieren werden, weshalb ich es auf jeden Fall weiterempfehlen kann.

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  • 4 Sterne

    leseratte61, 07.06.2020

    Auf der Suche nach sich selbst

    Klappentext:

    »Ich liebe die Berge. Dass das so ist, wusste ich nicht immer. Und überhaupt wusste ich nicht viel darüber, was ich liebe und was nicht. Das Leben kam über mich, ungefiltert, jahrzehntelang sagte ich zu allem Ja, und es war irgendwie in Ordnung so - bis ich durch einen Burnout ausgebremst wurde. So also ging es nicht mehr weiter, aber wie dann?«

    Rosi ist 52. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sie vier Kinder grossgezogen und ihrem Mann in seinem Delikatessen-Laden geholfen. Da war keine Zeit, um sich mit sich selbst und den eigenen Bedürfnissen zu beschäftigen. Nun erfüllt sie sich einen alten Wunsch und zieht alleine los nach Südfrankreich. Mit Merkür, ihrem Mini-Van, mit viel Angst vor ihrer eigenen Spontaneität und mit wenig Geld: Nur 10 Euro will sie pro Tag ausgeben. Während sie dabei öfter an ihre Grenzen stösst, gewährt sie ihrer Abenteuerlust freie Wildbahn und kann viele ihrer Ängste erkennen und relativieren; und ganz nebenbei ihr altes Leben abstreifen. Ihr schlechter Orientierungssinn ist dabei nur eines von vielen Hindernissen auf ihrer andauernden Suche nach optimalen Verhältnissen.

    Fazit:

    So wie Rosi geht es vielen Frauen. Am Wendepunkt ihres Lebens beginnen sie zu hinterfragen, was sie aus ihrem Leben gemacht haben. Rosi fragt sich dieses nach einem Burnout und beschliesst, nun mehr an sich selbst zu denken. Also erfüllt sie sich einen alten Wunsch. Sie zieht alleine los, um Südfrankreich zu erkunden. Doch ihre Reise ist ganz anders als klassische Reisen, denn sie will in ihrem Auto leben und unabhängig sein. Ob das gut geht?

    Mir hat die Idee so gut gefallen, dass ich sofort meinen Koffer packte und mit Rosi auf die Reise ging. 😊

    Rosi stösst immer wieder an ihre Grenzen und muss sich ihren vielfältigen Ängsten stellen. Dies macht sie sehr individuell und immer nachvollziehbar. Jeder Grenze und jede Angst sind eine neue Herausforderung, die sie annimmt und die sie Stück für Stück zu sich selbst führen.

    Ich war gerne mit Rosi unterwegs und konnte sie gut verstehen. Es gab Momente in denen sich ihre Gedanken im Kreis drehten und ich dachte, sie tut sich mit einer Lösung schwer. Doch das kenne ich auch von mir und es löste Aha-Momente bei mir aus. Nur manche Gedankensprünge erstaunten mich, da sie nicht immer sofort nachvollziehbar waren.

    Es gab sehr nachdenkliche Momente, die mich inspirierten, über mich und meine Wünsche nachzudenken. Auch die lustigen Episoden haben mir gefallen und mich zum Schmunzeln gebracht.

    Das Buch lässt sich durch den flüssigen und schönen, teilweise recht poetischen Schreibstil gut lesen und ich habe die Seiten regelrecht verschlungen, da ich gespannt war, welche Abenteuer noch auf Rosi warten. Ob sie sich tatsächlich gefunden hat? Das müsst ihr leider selbst lesen, denn ich will nicht zu viel verraten.

    Fakt ist für mich, dass Rosi sich manchen Stress selbst gemacht hat und dies jetzt auf ihrer Reise reflektiert. Mir hat dieses Buch gut gefallen und ich habe Rosi gerne begleitet.

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  • 4 Sterne

    jam, 29.06.2020

    Und wieder werde ich magisch von einer Abzweigung, die von der langweiligen Strasse abführt, angezogen – und widerstehe ihr.“

    Seite 104



    Mit 52 erfüllte sich die Autorin einen lange gehegten Wunsch: Ab ins Auto und quer durch Frankreich, wenig Gepäck, ein provisorisches Bett im Auto. Und ausser Tanken mit nur € 10,- am Tag auskommen. Und sonst nichts! Oder doch?



    Denn schnell wird beim Lesen klar, dass Irmgard Rosina Bauer viel emotionales Gepäck mit sich führt. So wird der Trip durch Frankreich für den Leser auch eine Reise durch die Vergangenheit der Autorin, mit Hochs und Tiefs, dem Ausbruch aus einem goldenen Käfig und der harten Landung danach, mit überholten Glaubenssätzen und Lasten, die man meint, von den Eltern aufgebürdet zu bekommen.

    Mutter von vier Kindern, die viel Zeit und Mühe in das Delikatessengeschäft ihres (mittlerweile Ex-) Mannes gesteckt hat. Um dafür oft hämische Worte und wenig Dank zu bekommen. Viel zu oft hat sie ihre eigenen Bedürfnisse und die ihrer Kinder hintangestellt – für den Traum ihres Mannes und ein Leben in Hülle und Fülle.



    Nach der Scheidung musste sie sich mit vier Kindern durchschlagen und jetzt ist die Zeit gekommen, an sich selber zu denken.

    Manchmal sehr furchtsam und übervorsichtig legt sie Kilometer um Kilometer zurück, lässt sich von Sehenswürdigkeiten verführen, muss aber auch lernen, den Verführungen der Fülle zu widerstehen. Sie erarbeitet sich dabei Strategien um ihre Ängste zu bezwingen und lernt auch, die Ruhe auszuhalten um alte Wunden heilen zu lassen…

    Trotz manchmal eigenwilliger Formulierungen lässt sich „Und sonst nichts“ leicht lesen. Mir war nicht klar, welch abwechslungsreiche Landschaftsformen Frankreich zu bieten hat und es hat mir gut gefallen, sie auf diesem Weg kennenzulernen, spektakuläre Fahrten auf engen Bergstrassen inklusive. Und auch die Reise durch das Leben der Autorin war interessant für mich.

    Frau Bauer ist ungefähr im Alter meiner Mutter, also für mich eine andere Generation. Auch ihr Leben im goldenen Käfig kenne ich in der Form nicht, das war einerseits ungewöhnlich zu lesen, manchmal musste ich aber auch den Kopf schütteln über die Art und Weise, wie Frauen hier noch vor kurzer Zeit behandelt wurden (und werden). Und es liess mich auch dankbar werden dafür, wie und wo ich aufwachsen durfte. Als Landkind in den Bergen erschienen mir einige Begebenheiten weniger aufregend, dafür habe ich umso mehr Respekt vor Frau Bauer, dass sie sich mit ihrem Aufwachsen und ihren Erfahrungen daran gewagt hat!

    Und es gab mir den Impuls, auch wieder öfter in mich zu hören und über meinen eigenen Schatten zu springen!



    Fazit: Eine interessante Reise durch Frankreich mit doch nicht so leichtem Gepäck…

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 08.07.2020

    Rosi hat in vielen langen Jahren, vier Kinder grossgezogen, ihren Mann im Laden unterstützt, ihre Eltern gepflegt und darüber sich selbst vergessen. Doch nun tut sie etwas für sich. Sie begibt sich auf eine Reise mit ihrem Minivan Merkür nach Südfrankreich, was schon lange ihr Traum war. Auf der Reise will sie mit zehn Euro pro Tag auskommen. Abenteuerlustig, aber auch mit Ängsten fährt sie los und wird immer wieder vor Schwierigkeiten gestellt.
    Ich habe Rosi gerne auf ihrer Reise begleitet und konnte mich gut in sie hineinversetzen. Es ist so, dass man in jungen Jahren eine Reihe von Träumen hat, die man sich erfüllen möchte. Doch das Leben bringt einen schnell in die Realität. Nie ist der richtige Zeitpunkt da, um diese Träume zu leben. Man schiebt es immer wieder auf, weil anderes wichtiger ist. Doch wenn man immer nur an andere denkt, fordert das oft seinen Tribut. Rosi hat das erkannt und macht sich mit 52 Jahren daran, sich ihren langgehegten Wunsch zu erfüllen. Natürlich läuft nicht alles glatt und sie muss ihre Grenzen erkennen. Aber die Reise bietet ihr die Möglichkeit, ihr Leben zu reflektieren und die Weichen für Neues zu stellen. Manchmal ging es mir allerdings ein wenig zu sprunghaft zu und nicht alle ihre Gedankengänge konnte ich nachvollziehen.
    Dieses Buch stimmt nachdenklich, denn die Geschichte bringt einen dazu, über das eigene Leben nachzudenken und kann vielleicht ein Anstoss sein, selbst einmal ein Abenteuer zu wagen.
    Was Rosi für Erkenntnisse aus ihrer Reise zieht, will ich nicht verraten. Doch das Buch hat mir gut gefallen.

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