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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karl A., 08.07.2021

    Als Buch bewertet

    Der Anfang des Buches ist verwirrend! Ich musste mir ein Namensverzeichnis anlegen, um mir einen Überblick über die verschiedenen Beziehungen und Verwandtschaften zu verschaffen. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich an die zahlreichen Standort- und Personenwechsel. Nach der Buchwerbung hatte ich mich auf eine ziemlich eintönige Lektüre eingestellt. Die im Buch beschriebene Wanderung geht von Le Puy-en-Velay bis Conques, das sind rund 200 Kilometer – alles zu Fuss, stunden-, tagelang. Gibt das genügend Stoff, um daraus ein spannendes Buch zu machen? Aber in "Und im Gepäck das Leben" geht es nicht nur ums Wandern. Elizabeth Musser hat um den Jakobsweg herum eine spannende Begleitmusik komponiert, die das Buch sehr abwechslungsreich macht. Sie entwickelt Geheimnisse, die sich im Lauf der Wanderung Stück für Stück enthüllen. Aus dem Chaos entsteht mit der Zeit ein wunderschöner Flickenteppich oder – um mit dem Buch zu sprechen – eine kunstvolle Stickerei. Die Autorin muss diesen Abschnitt des Jakobswegs selber zurückgelegt haben. Sie schildert so viele Details, die man beim blossen Studium von Wanderbüchern nirgends findet.
    Das Buch beschreibt Erlebnisse auf einem relativ kleinen Abschnitt zwischen Lyon und Toulouse, im Massif Central. 200 Kilometer Wanderung, das sind höchstens zehn Prozent des "berühmtesten Pilgerwegs der Welt" (so im Werbeprospekt). Je nach Zählung beginnt er an der deutsch-polnischen Grenze und führt schlussendlich nach Santiago des Compostela an der spanischen Atlantikküste. Was motiviert einen "Pilger", den Jakobsweg in Angriff zu nehmen? Den typischen Pilger gibt es nicht. Die einen brauchen einmal eine Auszeit, andere beginnen einen neuen Lebensabschnitt oder versuchen, schwere Schicksalsschläge zu verarbeiten. Wieder andere wollen einfach Kultur, Land und Leute kennenlernen. Aber auch die ganz Sportlichen kommen – ja nach Strecke – voll auf die Rechnung.
    Interessant ist die zufällige Zusammensetzung der Wandergruppe und ihre Gespräche. Es macht ganz den Anschein, dass der Jakobsweg zu einer grösseren Gesprächsbereitschaft führt. Oder begibt man sich gerade deshalb auf diesen über eintausend Jahre alten Pilgerweg, den jährlich mehr als 300'000 Wanderer unter die Füsse nehmen, um über sein Leben nachzudenken und wildfremden Leuten, die man noch nie gesehen hat, davon zu erzählen? Was sich im Lauf der Tage bei den einzelnen Wanderern abspielt – Frust, Erschöpfung, Verzweiflung, neue Freude am Leben, Begeisterung über die Landschaft – wird erstaunlich einfühlsam geschildert. Viele werden von ihrer Vergangenheit eingeholt, längst vergessene falsche Weichenstellungen sind plötzlich wieder da. Wer sich nach Alleinsein sehnt, sollte diesen berühmten Weg nicht auswählen, denn "man ist nie allein auf dem Jakobsweg".
    Ich kenne den Jakobsweg nicht, habe noch nie ein Stück davon zurückgelegt. Auch bin ich eher skeptisch, wenn zu viele Menschen zu euphorisch von einem Erlebnis, einer Person oder einem Event berichten. Aber die subtile Schilderung und die Echtheit der Gespräche in diesem Buch haben mich fasziniert. Die Bilanz am Ende dieser mehrwöchigen Wanderung ist nicht Erschöpfung, sondern überraschende Lösungen, sogar bei problematischen Beziehungen. Die tieferen Schichten einer Persönlichkeit werden angesprochen. Zusätzliche Farbe ins Gemälde bringt eine erwachende Liebesgeschichte zwischen einem kulturell interessierten Studenten und einer hochsensiblen jungen Frau, Flüchtling aus dem Iran.
    Mein Fazit: Es gibt den Jakobsweg nicht. Es sind die Wanderer mit ihren eigenen individuellen Bedürfnissen, die den Jakobsweg zum Erlebnis machen – für den, der sich darauf einlässt. Zurück bleibt nicht ein Strohfeuer und einige gute Vorsätze. Natürlich bringt erst die Fortsetzung zu Hause den Echtheitstest. Aber gelohnt hat sich der zeitliche und körperliche Einsatz allemal, für alle Beteiligten.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gudrun E., 24.07.2021

    Als Buch bewertet

    Abbie ist es gewohnt alles unter Kontrolle zu haben. Als ihre beiden Söhne aus unterschiedlichen Gründe ausziehen und ihr Ehemann Bill sich eine Auszeit von der Ehe nimmt, bricht ihre Welt zusammen. Sie beschliesst ihrem ältesten Sohn auf den Jakobsweg zu folgen und lernt dort eine andere Art von Gemeinschaft kennen, die das Innere nach Aussen kehrt und bei den meisten Pilgern ein neues Bewusstsein für den weiteren Lebensweg schafft.

    Dieser Roman lässt den Leser sehr tief in die Gedankenwelt der Hauptpersonen blicken. Der Schreibstil ist flüssig und emotional . Die geschilderten Einzelschicksale sind sehr vielschichtig. Es geht um Kontrolle und Kontrollverlust, um das Loslassen anderer Familienmitglieder, um das Loslassen von Schuldgefühlen, um die Flüchtlingsthematik , um Sinnfindung, um Glaubenssuche und Fanatismus. Und alles ist eingebettet in die wunderbare und auch anstrengende Wanderung auf dem Jakobsweg.Jeder der Teilnehmer lernt auf diesem Weg etwas über sich selber und jeder hat eine andere Inspirationsquelle. Gehaltvolle Gespräche und Zeit für tiefgehende Gedanken über die eigene Vergangenheit bereichern den Roman . Im genau richtigen Moment passiert öfter etwas entscheidendes, das den weiteren Weg weist, so als wenn es von oben gelenkt wird.

    Das Buch unterhält und regt zum Nachdenken an.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 11.07.2021

    Als eBook bewertet

    Inhalt übernommen:

    Für Abbie, die ihr perfektes Leben im Griff zu haben scheint, geht die Welt unter, als ihre beiden Söhne von zu Hause ausziehen und ihr Mann zu ihr auf Abstand geht. Plötzlich steht sie ganz allein da in ihrer durchgestylten Stadtwohnung. Doch statt zu verzweifeln, rafft sie sich auf und folgt ihrem Sohn auf den Jakobsweg. Dort lernt sie besondere Menschen kennen wie Rasa, die iranische Flüchtlingshelferin, die nur im Untergrund arbeiten kann. Oder Caroline, die eine Reportage über Pilger schreiben will und dabei von den Schatten ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Gemeinsam erleben sie, dass die Herausforderungen der Wanderschaft sie an das Wesentliche ihres Lebens heranführen und manchen hochfliegenden Zukunftsplan infrage stellen  …

    Meine Meinung:

    Der Jakobsweg übt schon seit vielen Jahren eine besondere Faszination auf die Menschen aus. Ich habe schon mehrere Bücher dazu gelesen und jedes ist auf seine Art etwas anders.

    In diesem Buch hat sich die Autorin im Besonderen auf vier Menschen fokussiert,die sich aus unterschiedlichen Beweggründen auf diesen Weg begeben. Sie tauchen in die Gemeinschaft der Pilger ein und machen dabei viele positive Erfahrungen. Wildfremde Menschen helfen einander, erzählen ihre Lebensgeschichten und hören anderen Menschen zu.Alle haben einen mehr oder weniger starken Bezug zum Glauben, der ihnen dabei hilft, die physischen und psychischen Anstrengungen dieser Reise zu überstehen.

    Von den Protagonisten profitiert jeder auf seine Weise von dieser Reise.Die grösste Entwicklung hat in meinen Augen Abbie gemacht,durch ihre neugewonnenen Erkenntnisse fügt sich in ihrer Familie alles zum Positiven. Auch wenn das Ende einen kleinen kitschigen Touch hatte, gefiel mir das Buch sehr gut. Ich spreche eine Lese Empfehlung aus und vergebe vier Sterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 30.07.2021

    Als Buch bewertet

    "Hab deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht" (Buchauszug)
    Abbies Leben verändert sich gravierend, nach dem ihr Sohn Bobby eine Auszeit in Europa machen möchte, Jason aufs College geht. Doch dann bricht eine Welt zusammen, als ihr Ehemann Bill ihr eröffnet, dass ihre Kontrolle ihm zu viel geworden ist und er eine Auszeit braucht. Plötzlich steht sie ganz alleine in ihrem neu bezogenen Loft, in dem sie eigentlich mit Bill ihr weiteres Leben gestalten möchte. Als sie dann von Bobbys Plänen erfährt, auf dem Jakobswegs zu laufen, fällt sie für sich die Entscheidung und schmiedet Pläne. Obwohl sie ihr Vorhaben mehrmals anzweifelt, setzt sie es doch dann in die Tat um. Auf ihrer Pilgerreise begegnen ihr viele interessante Menschen, die ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen und sie lernt wieder mehr ihrem Glauben zu vertrauen. Mit der Journalistin Caroline, die über den Jakobsweg berichtet, Rasa einer jungen Flüchtlingshelferin, die ihre Erlebnisse aufarbeiten möchte, und Bobby, der in Rasa verliebt ist, stossen weitere Personen mit Schicksalen dazu. Gemeinsam versuchen sie die Vergangenheit aufzuarbeiten, um eine neue Zukunft zu finden.

    Meine Meinung:
    Das schöne Cover passt sehr schon zu der Geschichte rund um den Pilgerweg und hat mich sofort fasziniert. Der Schreibstil ist lebendig, besonders durch die einzelnen Schicksale, Charaktere und die Beschreibung des Jakobswegs. Selbst wenn es mir zu Beginn etwas zu viele Schicksalsschläge erschien, muss sich sagen, dass es dieses Buch immer mehr belebt hat. Dadurch wird die Pilgerreise zu einer wirklichen Aufarbeitung für jeden Einzelnen, vor allem in Sachen Glaube und Gottvertrauen. Speziell hat mich dabei Abbie begeistert, wie sie an ihrer Kontrollsucht arbeitet und allmählich vieles loslassen kann, das sie versucht hat festzuhalten. Gerade durch die verschiedenen Wechsel der Handlungen bleibt das Buch für mich die ganze Zeit interessant. Herausragend fand ich die Abschnitte aus der Bibel und insbesondere die Gedanken, die sich Abbie dazu macht. Ebenso haben mich die einzelnen Schicksale fasziniert, die jeder anders auslebt, ob mit Traumas, Panikattacken oder einfach nur mit Überlastung. Da ist Caroline, deren beste Freundin vom Islam zum Christentum konvertiert und dann eines Tages mit ihrer Mutter verschwindet. Bis heute weiss sie nicht, ob Lola noch lebt, da man ihre Mutter wenig später tot auffindet. Rasa und ihre Familie haben bei der Flucht aus dem Iran viel miterlebt. Während ihre Eltern sich inzwischen in Österreich gut eingelebt haben, scheinen Rasa die Bilder und Eindrücke der Flucht noch immer zu belasten. Bobby möchte Kunst studieren, weil er das Talent zum Malen von seiner Grossmutter Swannee mitbekommen hat und ihre Liebe zu Paris. Nun muss er nur noch seine Mutter davon überzeugen, dass er in Europa studieren möchte. Leider belastet ihn die Trennung seiner Eltern doch sehr. Zu sehen, wie das Wachsen im Glauben und die Veränderung in ihrem Leben voranschreitet, machen diese Geschichte lesenswert. Das gerade wegen des Jakobswegs hier die Themen Glaube, Aufarbeitung und Heilung im Vordergrund stehen, fand ich sehr überzeugend. Schön, dass ich miterlebe, wie die Personen sich hier nach und nach verändern. Es zeigt mir, dass die Charaktere hier sehr gut ausgearbeitet sind. Ausserdem habe ich den Eindruck, dass die Autorin selbst schon den Jakobsweg gelaufen ist, so überzeugend sind die Beschreibungen. Schade nur über die vielen französischen Begriffe und Sätze, die nicht übersetzt wurden. Trotzdem ein Buch, das ich definitiv weiterempfehlen möchte, wenn man sich mit Pilgerreisen, Glaube und Aufarbeitung befasst. Von mir gibt es deshalb 5 von 5 Sterne für die Geschichte.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    JDaizy, 13.07.2021

    Als Buch bewertet

    "Der Frieden des Herrn möge mit euch gehen, wohin er euch auch sendet. Er möge euch durch die Wildnis führen und im Sturm beschützen. Er möge euch nach Hause geleiten in der Freude über die Wunder, die er euch gezeigt hat. Und möget ihr in diese Freude einst wieder durch diese Türen treten."

    Abbie hat alles im Griff. Sie ist glücklich verheiratet mit Bill, hat zwei wunderbare Söhne und ein geregeltes, gut durchorganisiertes Leben. Nichts kann ihre Pläne durchkreuzen. Dafür ist alles viel zu gut von ihr durchdacht. Mit dem Umzug in ein hochmodernes Loft wird ihre Familie wieder einen Schritt nach vorn machen. Doch irgendwie hat Abbie dieses Mal die Rechnung ohne ihre drei Männer gemacht. Ihre Söhne wollen endlich auf eigenen Beinen stehen und ihr Mann geht völlig überraschend auf Abstand. Warum? Abbie versteht die Welt nicht mehr.

    Sie entscheidet sich ihren Sohn Bobby auf dem Jakobsweg zu begleiten. Und natürlich hat sie auch hier alles durchdacht, geplant und organisiert. Was soll schon schiefgehen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Abbie muss lernen Loszulassen und sich für andere zu öffnen. Viel mehr aber, muss sie sich selbst finden. Und das ist gar nicht so einfach mit so viel Gepäck im eigenen Rucksack.
    Die Wanderung wird zu einer Reise zu sich selbst. Nicht ohne dabei jedoch die anderen aus dem Blick zu verlieren. "Begleitet" wird sie neben ihrem Sohn Bobby, von Rasa - einer Flüchtlingshelferin, Caroline - der Schwester eines guten Freundes, einer Pfadfindergruppe, einer Familie aus Holland und zahlreichen anderen Pilgern aus aller Welt. Und ein jeder von ihnen trägt seine eigene Geschichte und eigene Erfahrungen im Gepäck.

    Mir hat das Buch Lust auf mehr gemacht. Lust aufs Reisen, Lust auf eine Pilgerwanderung, Lust auf eine Reise zu mir selbst. Ganz eindrücklich ist mir der Satz im Gedächtnis geblieben: "Lassen Sie uns zuerst einmal Abbie zurückholen." Im Trubel des Alltags verlieren wir uns gern selbst aus dem Blick, kümmern uns zuerst um andere, wollen alles richtig machen, und machen doch oft kleine und grosse Fehler. Einmal den Fokus ganz auf sich richten dürfen, ohne gleich als egoistisch zu gelten, hat mir Mut gemacht. Und irgendwie fühle ich mich mit allen Figuren sehr verbunden.

    Obwohl die Geschichte schwere Themen wie zum Beispiel Traumatisierung, Verlust und persönliches Scheitern aufgreift, macht sie Mut und Hoffnung. Wir können es besser machen, es ist nie zu spät und in allem Chaos kann auch Schönes entstehen.

    "Im Gepäck das Leben" ist als deutsche Ausgabe 2021 im FRANCKE Verlag erschienen. Das Original erschien schon 2020 unter dem Titel "The promised Land". Es hat 27 Kapitel auf 368 Seiten und ich mag das Cover sehr. Es zeigt vermutlich Abbie, wie sie beim Pilgern auf einem Berg verweilt und in die Ferne schaut.
    Einen einzigen kleinen Kritikpunkt habe ich. Die Namen sind manchmal wirklich verwirrend. Brett, Bill und Bobby, Jean-Claude und Jean-Paul, und dann auch noch die Fülle an Figuren machen es dem Leser nicht immer leicht. Selbst wenn die Kapitel immer mit der "sprechenden" Person eingeführt werden. Die Geschichte wird aus einer Multiperspektive erzählt, auch wenn Abbie die Person ist, die alle miteinander verbindet.
    Am liebsten mochte ich Bobby und seine Grossmutter Swannee. Die zwei sind einfach so herzlich und liebenswert.

    Fazit:
    Schliessen möchte ich mit Abbies Worten, weil ich es besser einfach nicht sagen kann: "Wir erfreuen uns an den guten Dingen, die das Leben auf dem Jakobsweg einem schenkt: Verlust und Liebe, Glaube und Gemeinschaft, Schmerz und Ausdauer und eine Handvoll Wunder."
    Sich gemeinsam den Herausforderungen des Lebens stellen: DAS lehrt uns dieses Buch. Es ist nicht nur eine Geschichte, sondern viel mehr als das, wenn man sich darauf einlässt. Wir alle sind Flüchtlinge und auf der Reise unseres Lebens. Das sollten wir nie vergessen. Meine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 16.08.2021

    Als Buch bewertet

    Vier Menschen gehen gemeinsam ca 200 km den französischen Pilgerweg. Jeder hat seinen eigenen seelischen Ballast mit zu schleppen, es sind ganz verschiedene Probleme oder Lebensumstände, die sie dazu bewogen haben, diesen Pilgerweg zu gehen. Doch sie gehen ihn gemeinsam und nur durch die gemeinsamen Gespräche, aber auch die intensiven Erfahrungen beim Pilgern, gelingt es ihnen wieder freudig in die Zukunft zu sehen.

    Da ist Abby, Ende vierzig, die versucht zu sich selbst zu finden und sich dem zu stellen, warum ihr Mann eine Auszeit braucht und sie verlassen hat. Lange kann sie nicht einsehen, was sie falsch gemacht haben könnte. Aber auch nach und nach kommt heraus, warum sie so geworden ist und was sie belast.

    Und da ist Bobby , ihr Sohn, der sich für so vieles verantwortlich fühlt, ws rund um ihn geschieht und der nicht weiss, wohin sein Lebensweg ihn führen soll. Ist es Liebe, was er für Rasa, der geflüchteten Iranerin empfindet, die so überzeugend von Jesus spricht und ihn auf dem Pilgerweg begleitet?

    Die Vierte im Bunde ist Caro, die sich die Schuld an dem Verschwinden ihrer Freundin Lola vor sieben Jahren gibt und die Hoffnung nach all der Zeit immer noch nicht aufgegeben hat, diese zu finden. Doch jeder Rückschlag bedeutet auch wieder die Gefahr für sie wieder zum Alkohol zu greifen, von dem sie nach jahrelanger Abhängigkeit nun endlich Clean ist.

    Autorin Elizebeth Musser hat viele Fäden geknüpft, um hier eine vielschichtige und beeindruckende Geschichte zu erzählen. Man muss am Anfang Geduld haben, erst nach und nach, werden die Verknüpfungen entwirrt. Dadurch wird aber auch die Neugier geweckt und die Spannung erhöht. Als Leser lernt man die vier Protagonisten nach und nach sehr gut kennen, die Sichtweisen wechseln, so dass man Gedanken, Gefühle und Hintergründe von jedem näher kennenlernt. Die Figuren wirken authentisch und vielschichtig.

    Mir haben vor allem die vielen Eindrücke vom Pilgern gefallen und die aufbauenden christlichen Glaubensfragen. Die inneren Kämpfe, die jeder der vier Pilger mit sich und mit Hilfe der anderen ausmacht, sind glaubwürdig und spannend erzählt. Die Handlung ist abwechslungsreich und es gibt immer wieder auch überraschende Wendungen. Durch den lebendige Schreibstil wird man mitgerissen. Ein Lesetipp für alle, die gerne christliche Romane lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 13.07.2021

    Als Buch bewertet

    „...Ich komme einfach nicht mehr damit klar, dass du immer alles kontrollieren musst, Abbs. Ich … Brauche eine Auszeit...“

    Diese Worte ihres Mannes Bill treffen Abbie hart. Gerade erst hatte sich Bobby, der ältere Sohn, auf eine Europareise begeben, obwohl ein Elitecollege auf ihn wartet. Jason, der jüngere Sohn, ist in ein Sportinternat gewechselt. Abbie steht vor den Scherben ihrer Familie.
    Die Autorin hat eine bewegende Familiengeschichte geschrieben. Es geht um Loslassen und Vertrauen.
    Bobby möchte malen. Seine Oma hat schon vor Jahren sein Talent entdeckt und ihn gefördert. Europa ist für ihn eine Chance, denn dort kann er bei einem Bekannten seiner Oma Unterricht nehmen. Seine Grossmutter rät ihm zu.

    „...Eins weiss ich, Bobby. Lass dich nicht von den Erwartungen anderer zerquetschen. Dann vertrocknet deine Kreativität. Nutz diese Chance...“

    Zuerst aber arbeitet er in einer Flüchtlingsunterkunft in Wien. Dort lernt er die junge Iranerin Rasa kennen. Er lädt sie ein, ein Stück mit ihm den Pilgerweg zu gehen. Auch Abbie entscheidet sich, ihren Sohn auf den Pilgerweg zu begleiten. Ausserdem wird Bobby von Stephen gebeten, seine Schwester Caro mit auf die Wanderung zu nehmen.
    Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Dazu trägt auch bei, dass die Geschichte immer wieder aus der Sicht eines anderen Protagonisten erzählt wird. Dadurch erhalte ich Einblicke in ihr Denken und ihre Gefühle.
    Die gemeinsame Wanderung führt einerseits zu inhaltsreichen Gesprächen, andererseits hat jeder den Raum, sein eigenes Leben aufzuarbeiten. Vor Abbie steht die Frage, wann sie begonnen hat, alles und jeden zu kontrollieren. Warum ist sie nicht bereit, ein Stück Verantwortung an Jesu abzugeben, sondern vertraut nur auf die eigenen Kräfte?
    Bobby muss lernen, dass Hilfsbereitschaft Grenzen hat und dass er nicht die Lasten anderer ungefiltert schultern kann.
    Caro hat mit dem Glauben nichts am Hut. Sie hat sieben schwierige Jahre hinter sich und immer noch nicht die Antworten auf all ihre Fragen bekommen. Eine ihrer Erfahrungen lautet:

    „...Das Leben ist voller unendlicher Möglichkeiten. Französische Männer mögen Worte wie Verantwortung und Rechenschaft nicht. Sie halten Sinneslust nicht für eine Sünde und glauben nicht daran, dass Schönheit nur für auserwählte Momente reserviert ist...“

    Rasa muss zur Ruhe kommen. Ihre Panikattacken zeigen, dass die Spuren der Flucht nachwirken. Beeindruckend ist ihr tiefer und unerschütterlicher Glaube an Isa, wie sie Jesus nennt. Sie scheut sich auch nicht, Fremden von ihren Erlebnissen aus dem Glauben heraus zu erzählen.
    In den Tagen der Wanderung hat jeder seine ganz persönlichen Erfahrungen gemacht. Altes loszulassen öffnet Räume für neue Ideen. Bobby formuliert das so:

    „...Aber so ist es manchmal, nicht wahr? Man muss manches erst loslassen, bevor man es wirklich haben darf...“

    Selbst für Abbie und Bill gibt es eine neue Chance. Beide haben begriffen, was sie aneinander haben und was sie ändern müssen.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    Nicole Katharina, 06.02.2022

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung zum christlichen Roman:
    Und im Gepäck das Leben
    Inhalt in meinen Worten:
    Dieser Weg wird nicht einfach sein und doch ist es der Weg der mehrere Menschen verbindet und Wunden heilen kann, der Jakobsweg, er will mehr sein als nur ein Weg, er durchdringt die Herzen, formt neue Wege für ein Leben und die eine Geschichte von der entführten konvertierten Frau ist für mich die berührendste Geschichte und irgendwie hat jeder mit dieser Frau etwas zu tun, doch wie hier die Fäden zusammengezogen werden, hätte ich so nicht erwartet und letztlich stösst diese Frau erst in der Mitte der Geschichte wirklich auf.
    Was letztlich alle Menschen mit einander zu tun haben und wer diese oder dieser Isa ist, das erfahrt ihr auch in dieser Geschichte.

    Wie ich das Gelesene empfinde:
    Mir hat diese Geschichte sehr gefallen, was wohl daran liegt, das einerseits mein Herz berührt wurde zum anderen habe ich direkt die Übung mit den Psalmen im Buch übernommen und direkt im Hauskreis umsetzen können, zum anderen konnte ich gerade mit Abbie mit gehen innerlich. Auch ich plane immer gern alles bis zum Ende durch und komme ganz durcheinander wenn jemand anderes alles über den Haufen wirft, und manchmal kann das wirken als würde ich kontrollieren wollen, was so gar nicht der Fall eigentlich ist. Es ist eben meine Eigenart und deswegen empfinde ich den Werdegang von Abbie so wertvoll und vorbildhaft.

    Achtung Spoiler:
    Mich bewegte gerade das Schicksal von Lola, denn sie ist dem Dschihad zu nahe gekommen und ihre beste Freundin musste ziemlich lange Jahre bangen, ob sie irgendwann noch mal Lola sehen darf, bzw. ob sie überlebt hat. Durch, im Buch dargestellte Gottesführung, mysteriöse Umstände passieren aber unfassbare Dinge und letztlich durfte Lola in den Arm genommen werden, doch diese Geschichte ist erst ab der Hälfte des Buches wirklich dazu gestossen und das finde ich gar nicht so übel, denn wenn ich direkt gelesen hätte, das es auch um eine Flüchtlingsgeschichte geht, hätte ich vielleicht nicht so schnell zu diesem Buch gegriffen. Denn letztlich griff ich wegen dem Jakobsweg zu.
    Und doch ist diese Geschichte die berührendeste für mich, denn hier sieht man die Hoffnung stirbt einfach immer zuletzt.
    Doch auch die Handarbeit, im Buch, die eine wichtige Rolle spielt, und ihre besondere Reise hat mich berührt.
    Achtung Spoilerende:

    Spannung:
    Ich finde die Geschichte war anfangs etwas schwach in der Spannung doch recht schnell nahm sie an Fahrt auf und gerade die letzten 100 Seiten wollte ich diese Geschichte nicht mehr aus der Hand legen, da ich es unfassbar berührend, spannend und zugleich auch faszinierend empfand, wie diese Geschichte verläuft, vielleicht treffe ich ja noch mal irgendwann auf diese Charakter.

    Der Jakobsweg:
    Was dieses Buch zu hundert Prozent schafft, mir Lust auf den Jakobsweg zu machen, und unbedingt mal nach Frankreich zu gehen und mir diese kleinen Cafés die im Buch beschrieben werden zu besuchen. Vielleicht lauf ich ja irgendwann auch einmal diesen Weg, um zu sehen, ob ich das gleiche sehe wie die Charakter im Buch.

    Charakter:
    Ich schätze die Charakter im Buch. Sie sind lebendig, haben ihren eigenen Kopf und jeder entwickelt sich in seine ganz eigene Richtung. Obwohl sie alle etwas mit einander zu tun haben, so hat jeder seinen ganz eigenen Weg.

    Empfehlung:
    Ein wirklich toller Roman, der die christliche Botschaft lebendig an den Leser trägt und dabei sind viele tolle Facetten in der Geschichte versteckt, die berühren, die mich zum nachdenken anregen und zum Teil zum träumen, deswegen ja klare Leseempfehlung und vielleicht für den ein oder anderen auch ein guter Lebensberater, aber nicht nur das, sondern es gefiel mir, das was Abbie erlebte auf ihrem Weg und wie Lola wieder in das Leben kam.

    Bewertung:
    Mir hat diese Geschichte wirklich gefallen, auch wenn der Anfang etwas gewöhnungsbedürftig war, und doch kam ich schnell in die Geschichte, deswegen gibt es auch knapp fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne, 28.07.2021

    Als Buch bewertet

    Abbies wohlgeordnetes Leben bricht zusammen. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ihr geliebter Mann eine Pause, eine Auszeit, von ihrer Ehe verlangt; ausgerechnet als ein Umzug aus dem vertrauten Familienheim in eine moderne Wohnung der gehobenen Klasse ansteht. Da beide Söhne zur selben Zeit ausziehen, sitzt Abbie allein und verlassen zwischen Umzugskisten, die sie nicht auspacken will.

    Für ihr Sohn Bobby geht ein langgehegter Traum in Erfüllung. Nach seinem Schulabschluss will er ein Jahr in Europa verbringen. Er möchte unbedingt Kunstmaler werden, doch seine Mutter stellt sich eher einen vernünftigen Beruf für ihn vor. Auf jeden Fall will sie unbedingt, dass er gleich mit dem Studium beginnt. Es ist nicht einfach, aber er setzt sich durch. Dabei unterstützt ihn seine Oma, die seine Leidenschaft für Kunst teilt.

    Es liegt lange zurück, doch Caro leidet noch immer unter den gewaltsamen Verlust ihrer iranische Freundin. Lola verschwand am selben Tag, an dem ihre Mutter grausam ermordet wurde. Caro macht sich Vorwürfe, dass sie nicht für ihre Freundin da war.

    Diese drei Personen begehen gemeinsam einen Pilgerweg. Abwechselnd erzählen sie ihre Geschichten, die auf erstaunliche Weise miteinander verwoben sind. Dabei geht es um Kontrollsucht und um die Angst loszulassen, um das erdrückende Tragen von fremden Lasten, und um die Suche nach einem Glauben, der in schweren Zeiten Halt gibt. Es geht auch um Liebe, sogar um drei verschiedene Arten von Liebesbeziehungen – ein junges Entdecken des anderen, die Frage nach dem richtigen Partner, und die Enttäuschung über die Veränderung des Partners in einer langjährigen Ehe.

    Die Erzählweise dieses Buchs erinnert an Sharon Garlough Browns Bücher über vier Frauen, die auf einer Glaubensreise sind. Inneres Reifen und Wachsen der Charaktere stehen im Mittelpunkt. Dabei hilft eine geistliche Mentorin, die es versteht, die richtigen Fragen zu stellen. Die Auseinandersetzung mit Fehlentscheidungen und unguten Verhaltensweisen schenkt beim Lesen neue Einsichten.

    Fazit: Obwohl es in dieser Geschichte vor allem um die Auseinandersetzung mit zerstörerischen Verhaltensweisen geht, ist die Handlung spannend. Sehr empfehlenswert, vor allem für Leser, die nicht nur oberflächliche Unterhaltung suchen.

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  • 3 Sterne

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    katikatharinenhof, 07.06.2021

    Als Buch bewertet

    "Es ist die Reise , die zählt. Nicht das Ziel"

    Abbie blickt auf alles, was sie sich erträumt hat - einen erfolgreichen Mann, zwei Söhne und ein Zuhause, das eindeutig ihre Handschrift trägt. Aber ihre Idylle gerät ganz furchtbar in Schieflage, als ihre Söhne flügge werden und ihre eigenen Wege gehen und ihr Mann ihr eröffnet, dass er Abstand braucht, um wieder durchatmen zu können.Vollkommen mit sich und ihren Gedanken allein gelassen, stellt sie sich die Frage, was nun werden soll. Aber den Kopf in den Sand stecken gilt nicht und deswegen packt Abbie ihren Trekkingrucksack und begleitet ihren Sohn Bobby auf dem Jakobsweg. Und diese Pilgerreise hat ihre ganz eigenen Gesetze...


    "Und im Gepäck das Leben" erzählt von vier Schicksalen, die es zu bewältigen gilt, von Menschen, die mit sich, ihrem Los und Gott hadern und gemeinsam auf dem Jakobsweg ihre Erfahrungen sammeln.

    Abbie ist mit ihrem Hang, alles zu kontrollieren, durchzuplanen und nichts dem Zufall zu überlassen so unglaublich anstrengend, dass ich über den gesamt Verlauf des Buches Schwierigkeiten habe, mit ihr warm zu werden. Mich wundert es nicht, dass sich ihr Mann eine Auszeit nimmt, denn mit ihrer erdrückenden Überfürsorglichkeit und ihrem Hang zum Perfektionismus schnürt sie selbst dem Leser die Luft zum Atmen ab.

    Caro hat ein Trauma zu verarbeiten, dass sie in die Alkoholsucht getrieben hat und sie bekämpft immer noch ihre Dämonen,auch wenn sie zwischenzeitlich trocken ist.

    Rasa und Bobby gefallen mir von allen Beteiligten am besten, da die beiden frischen Wind in die Erzählung bringen und gerade Rasa, trotz ihrer schlimmen Erfahrungen, für eine Atmosphäre sorgt, in der man sich sofort wohlfühlt.

    Der Jakobsweg fordert seinen Tribut und so kommt es, dass nicht nur Blasen und andere Wehwehchen jeden Schritt schmerzhaft machen, auch die Erkenntnis, dass man loslassen muss, um wieder ganz bei sich selbst anzukommen, sorgt für Tränen.

    Die Zusammenhänge, warum gerade die vier den Weg gemeinsam gehen, werden nach und nach ersichtlich, aber die Auflösung hat mir einfach viel zu viele Zufälle, die die Pilgergemeinschaft miteinander verbindet. Das lässt das Buch an vielen Stellen fragwürdig erscheinen und rückt die Geschichte in ein unglaubwürdiges Licht.

    Die Werte des christlichen Glaubens sind gerade für Abbie in dieser schwierigen Zeit wie ein Leuchtturm, bedeuten sie für sie doch Licht und Zuversicht, Hoffnung auf einen Neubeginn und spenden Trost, auch wenn sie manchmal der Verzweiflung nahe ist und mit Gott hadert.

    Das Happy End wirkt in meinen Augen sehr überspannt und diese Effekthascherei hat das Buch nun wirklich nicht nötig.

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