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  • 5 Sterne

    Monika S., 07.11.2020

    Als Buch bewertet

    Von minjo

    Mitreissend und berührend von der ersten bis zur letzten Seite!

    Eigentlich dachte ich erst "nicht schon wieder ein Buch über starke Frauen in der Kriegszeit...", doch das Mädchen auf dem Cover hat mich dann doch neugierig gemacht und ehe ich mich versah, hatte mich die Geschichte auch schon in den Bann gezogen.

    Die ersten Seiten zaubern ein fast schon verklärtes Bild über das Leben Anna's in einer kleinen Kölner Backstube. Man meint, die Düfte von frischgebackenem Brot riechen zu können und spürt die Liebe und Geborgenheit in diesem Haushalt. Doch Anna muss früh lernen, was es für bittere Konsequenzen haben kann, ein Geheimnis nicht für sich zu behalten. Ihr Onkel wird eingezogen und an die Ostfront geschickt, von nun an sind Marie und Anna auf sich alleine gestellt. Besonders im bitterkalten Winter 1946/47 - der Krieg war inzwischen vorbei, doch die Bevölkerung litt schrecklichen Hunger und das Schicksal ihres Onkels war unklar - müssen sie um ihr Überleben kämpfen. Anna schliesst sich in ihrer Not einer Kinderbande an, um auf dem Schwarzmarkt das allernötigste zu ergattern, um sich und Marie und ihren kranken kleinen Bruder durchzubringen. Ihr Traum, die Bäckerei wiederaufzubauen, scheint in immer weitere Ferne zu rücken, denn Kälte, Hunger, Misshandlung und eine bösartige Intrige machen ihnen das Leben zur Hölle. Doch sie geben nicht auf ...

    Die Autorin hat mich mit ihrer lebendigen, bildstarken Sprache sofort abgeholt. Der Schreibstil ist flüssig und hat eine Wärme, die auf die liebenswerten Protagonisten abstrahlt: sympathische Charaktere, die mir sehr schnell ans Herz gewachsen sind und deren Schicksal mich tief berührt haben. Es sind zwar fiktive Gestalten, doch der Krieg, die Kälte- und der Hungersnot, die ausgebombte Stadt, die Schwarzmärkte - all das fand statt und so ist das Schicksal der Bäckerfamilie Odenthal ein Abbild unendlich vieler Familien zu jener Zeit. Der Überlebenskampf hat die Autorin jedenfalls absolut authentisch und atmosphärisch eingefangen und wiedergegeben - ich habe mit Anna, Marie und Karl mitgelitten und habe Joseph, Matthias, Agnes sowie die mutige Hilde mit ihrer Bande sehr ins Herz geschlossen. Es war spannend von der ersten Seite an und der Spannungsbogen riss bis zum Ende nicht ab. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und so war das Wort ENDE zwar gleichzeitig Auflösung und Happy End, doch auch ein bedauerndes Abschiednehmen von liebgewonnenen Freunden.

    Liebe Autorin Lilly Bernstein:
    BITTE denken Sie über eine Fortsetzung nach!!! Diese Geschichte hat so unglaublich viel Potential, sie weiterzuerzählen: Wie geht es mit Marie und Matthias und ihrer Bäckerei weiter, was wird aus Anna und Joseph, aus Agnes und ihren Kindern sowie ihrem auf die schiefe Bahn geratenen Sohn Willibald, verwirklicht der kleine Karl seinen Wunsch, Arzt zu werden, usw.

    Dieses Buch ist ein kleines Juwel und damit ganz klare Weiterempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Chatty, 11.12.2020

    Als Buch bewertet

    Äusserlich betrachtet ist das Cover eher kühl. Blasse Farben, wenig Emotionen, im Vordergrund ein Mädchen (soll evtl. Anna darstellen) und im Hintergrund Köln. Das Cover strahlt für mich eine gewisse Kälte ab. Ob ich es im Buchladen näher betrachtet hätte? Ich glaube nicht.

    Kommen wir zum Inhalt und damit auch schon zum ersten bzw. dem Einleitungssatz: Es war der Duft, der sie geweckt hatte. Um welchen Duft es sich handelt, wird anschliessend sehr anschaulich beschrieben. Die Autorin hatte mir in den ersten der zweiundvierzig Kapitel durchgängig den Wunsch suggeriert, eine Bäckerei aufsuchen zu müssen. Der Duft von frischem Backwaren wurde sehr eindringlich, aber auch sehr bildhaft dargestellt. Überhaupt war der Schreibstil durchgängig sehr bildhaft. Mal hatte ich das Gefühl, die Autorin würde sehr leise Worte verwenden, dann aber wieder kamen die Worte mit Pauken und Trompeten, oder wie hier im Bombenhagel.

    Der Roman gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil umreist die Zeit von Juli 1941 bis Mai 1942. Hier lernt der Leser die Protagonisten kennen, aber auch die Verluste stehen im Vordergrund. Der Verlust des Mannes der zum Krieg eingezogen wurde und als vermisst gilt. Der Verlust von Freunden und Bekannten, über die man hört, dass sie abgeholt wurden. Oder der Verlust des Eigentums, durch einen Bombenhagel. Gerade der erste Teil war sehr emotional, aber auch unglaublich spannend. Eigentlich wollte, nein, ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

    Im zweiten Teil, dessen Handlungszeitraum von Oktober 1946 bis März 1947 umfasst, geht ebenso spannend weiter. Was mich jedoch etwas irritierte war, dass sich fast die komplette Story aus Sicht von Marie schilderte. Aber hiess es nicht im Untertitel Annas Traum vom Glück. Nicht, dass mir Maries Geschichte und Erlebnisse nicht gefallen hatten, ich war nur etwas erstaunt, weil Anna stellenweise doch etwas kurz kam.

    Nichtsdestotrotz hat mir der komplette Roman sehr gut gefallen. Er ist sehr emotional, benennt die Fakten und besticht durch seine bildhafte Schreibweise. Die Autorin hat sich auch bei den Protagonisten sehr viel Mühe gegeben. Sowohl Marie, als auch Anna und die anderen Mitwirkenden erschienen mir lebendig und ihre Handlungen glaubhaft und nachvollziehbar. Der Roman umreist ein Stück deutscher Geschichte, wie sie nie wieder sein sollte. Es war zwar nett, wie die Frauen sich immer wieder Mut machten und auch ums Überleben kämpften, dennoch sollte man sich stets vor Augen halten, dass dieses nicht nur als Roman stattgefunden hatte. Die Realität war um einiges grausamer, in mehrerlei Hinsicht. Ich würde eine Fortsetzung sehr begrüssen, da es über das Leben nach Kriegsende bestimmt noch viel zu berichten gibt.

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  • 5 Sterne

    hennie, 26.11.2020

    Als Buch bewertet

    Abruptes Ende einer glücklichen Kindheit
    "Das Trümmermädchen“ war für mich eine von den Geschichten, die ich sehr schnell ausgelesen hatte. Es ist in einem einnehmenden, einfachen Sprachstil geschrieben. So flog ich nur so durch die Seiten, weil das Schicksal von Anna und ihrer Tante Marie sehr spannend war.

    Es beginnt im Jahr 1941. Anna erlebt in Köln bei Tante Marie und Onkel Matthias, einem glücklichen Bäckerehepaar, eine sorglose Kindheit, obwohl der Krieg in vollem Gange ist. Sie liebt die Bäckerei und ganz besonders den grossen Backofen aus Vulkanstein, der auch ihr Zimmer wärmt. Auf einem Schlag findet diese Normalität ein jähes Ende. Das Unglück beginnt damit, dass der Onkel eingezogen wird. Durch die gewaltigen und wiederkehrenden Luftangriffe mit Flächenbombardements auf die Stadt erfolgt bald darauf die schwere Zerstörung der Bäckerei. Sie sind ihrer Lebensgrundlage und ihrer schützenden Behausung beraubt. Dazu kämpfen sie gegen den kältesten Winter des Jahrhunderts, gegen den verzehrenden Hunger und gegen abgrundtief böse Menschen. Es scheint keinen Ausweg aus der Misere zu geben, aber wie Anna und Marie schliesslich über sich hinauswachsen und die Unbilden bewältigen, ist mehr als bewundernswert...

    Der Roman besteht aus drei Teilen, die jeweils eine Zeitspanne von einigen Monaten beschreiben, Teil I von Juli 41 bis Mai 42, Teil II von Oktober 46 bis März 1947, Teil III von Mai 1947 bis Januar 1948. Der zweite Teil nimmt den meisten Raum ein.
    Zu Beginn ist Anna 11 Jahre alt. Um zu überleben, muss sie recht schnell erwachsen werden. Alles, was zum Leben benötigt wird, ist knapp. Sie kämpft für den Traum, die zerstörte Bäckerei wieder aufzubauen, obwohl das aussichtlos und unerreichbar scheint. Welche Kraft Anna immer wieder aus sich heraus mobilisiert! Was sie dabei auf sich nimmt, wird sehr eindringlich geschildert. Da habe ich so manches Tränchen verdrückt!
    Das vieles sich zum Ende hin glücklich fügt und es noch Überraschungen gibt, ist der schriftstellerischen Freiheit der Autorin und ihrer Fantasie geschuldet. Ich finde, dass hat sie toll gemacht. Eine wunderbare, emotionale Geschichte!

    Es ist eine authentische Darstellung der Lebensumstände während des 2. Weltkrieges in einer der grössten Städte Deutschlands. Mich fesselte das berührende, bewegende Schicksal des jungen Mädchens und der jungen Frau. Die Autorin beschönigte nichts, im Gegenteil, es war so viel, was sowohl Anna als auch Marie an schlimmen Dingen angetan wurde. Die äusseren Umstände allein waren eigentlich schon schrecklich genug.

    Ich empfehle das Buch allen, um klar zu machen, dass Krieg nie wieder sein darf. Für „Trümmermädchen“ von mir die Höchstbewertung!

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  • 5 Sterne

    sommerlese, 12.11.2020

    Als Buch bewertet

    Ein bildgewaltiger und hervorragend erzählter historischer Roman

    Köln, 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, die eine Bäckerei betreiben. Anna hat ein liebevolles Zuhause und sie mag die Gerüche und die Wärme in der Backstube, die vom grossen Ofen aus Vulkanstein herrührt. Der Krieg fordert seine Opfer, Matthias wird eingezogen und die Bäckerei bei Luftangriffen zerstört. Köln liegt in Trümmern, es fehlt an Nahrung und der eisige Winter macht die Not der Menschen noch schlimmer. Aber Anna ist mutig genug, sich einer Schwarzmarktbande anzuschliessen und wird eine Kohlediebin. Entgegen allen Widerständen setzen Anna und Marie alles daran, ihren Traum vom Wiederaufbau der Bäckerei Wirklichkeit werden zu lassen.

    In diesem Roman begleiten wir Anna im Alter von 11 bis 18 Jahren und erleben, wie sie aus der Not heraus schon früh erwachsen wird. Wir lernen das Leben in der Backstube kennen, erleben die Flucht einer befreundeten jüdischen Familie und sehen die geschwärzten Häuserruinen nach dem Bombenhagel.

    Sehr authentisch und eindringlich beschreibt die Autorin ein Stimmungsbild dieser schwierigen Zeit. Während ich las, hatte ich die Trümmer der Stadt vor Augen und erlebte den Hunger der Menschen und den Mangel an Medikamenten und Kohlen zum Heizen. Die Not machte selbst junge Menschen schon frühzeitig erwachsen, denn sie mussten Verantwortung für ihre Familie übernehmen und um das tägliche Überleben kämpfen. In Annas Fall ist das der Schwarzmarkt, wo sie mutig einige Risiken auf sich nimmt.

    Lilly Bernstein erweckt ihre Charaktere so authentisch zum Leben, dass man sich ganz auf die Geschichte einlassen muss. Sie lässt ihre Figuren die Bombardierung Kölns erleben, zeigt Hunger, Kälte, Krankheit und die Widrigkeiten von Neidern, sodass man mit den Personen mitleidet und hofft. Neben all den Missständen sind es aber die kleinen Momente, in denen die Liebe und Freude zwischen Anna, Marie und dem kleinen Karl für positive Hoffnung und Zufriedenheit sorgt. Aber auch die Nebenfiguren sind so detailliert angelegt, dass man sie nicht wieder vergisst, so wie Joseph, der polnischen Zwangsarbeiter, in den sich Anna verliebt oder Hilde, die elternlose Kinder vor dem Jugendheim bewahren möchte.

    "Trümmermädchen" ist mitreissend geschrieben, emotional berührend und einfach authentisch. Eine hervorragende Geschichte über Krieg und Nachkriegszeit, Entbehrung und Not und doch über allem ein Funken Hoffnung, der die Menschen antreibt und weiterleben lässt. Ein hervorragend erzählter historischer Roman, der mit seiner bildgewaltigen Beschreibung berührt.

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  • 5 Sterne

    Siglinde H., 30.11.2020

    Als Buch bewertet

    Annas Wille zu überleben
    Köln 1941 Mitten im Krieg wächst die 8jährige Anna trotz allem beschützt bei ihrer Tante Marie und deren Mann Matthias, der eine Bäckerei betreibt, auf. Das ändert sich über Nacht, als Matthias an die Ostfront versetzt wird. Gemeinsam mit dem polnischen Fremdarbeiter Joseph versucht Marie die Bäckerei am laufen zu halten. Doch das Haus wird durch Bomben zerstört. Noch schlimmer wird es nach Kriegsende, als Hunger und ein unerbittlicher Winter Köln fest im Griff haben. Nur durch Annas Schwarzmarktgeschäfte bleibt die Familie, zu der mittlerweile auch der kleine Karl, Marie Sohn, gehört gerade so am Leben. Zu allem Unglück erkrankt Karl an Tuberkulose und das lebensrettende Penicillin ist nicht verfügbar. Wenn nur Matthias aus dem Krieg zurück wäre, doch der ist in Russland verschollen. Auch Anna wartet sehnsüchtig auf die Liebe ihres Lebens.
    Die Autorin erzählt die Geschichte abwechselnd aus Maries und Annas Sicht. Das fand ich gelungen, da ich so die Ereignisse sowohl aus Sicht der Erwachsenen als auch der eines Kindes erleben durfte. Der Beginn ist geradezu heiter. Marie, Matthias und Anna sind eine glückliche Familie trotz des Krieges. Um so härter schlägt das Schicksal zu, als Matthias an die Front muss. Und als wäre der Krieg nicht genug, macht der Innungsmeister Büll Marie das Leben schwer, da Marie sich seinen Annäherungsversuchen widersetzt. Während des Krieges ein überzeugter Nazi, ist ihm auch nach Kriegsende das Glück hold. Er nutzt Maries Notlage erbarmungslos aus. Ich habe Büll von Herzen gehasst. Interessant war die Entwicklung der beiden Frauen. Zuerst ist Marie diejenige, die sich aufopferungsvoll um die beiden Kinder kümmert. Das ändert sich nach Kriegsende. Marie scheint allmählich die Hoffnung zu verlieren. Der Kampf um etwas Nahrung kostet ihre ganze Kraft. Die Kinder beginnen, sich ihr zu entfremden. Anna übernimmt immer mehr Verantwortung, kümmert sich um Karl und stellt sich den Gefahren des Schwarzmarktes. Beide Figuren sind mir dennoch ans Herz gewachsen, wobei ich ein wenig mehr mit Marie gelitten habe. Anna war manchmal ein sehr pubertierender Teenager.
    Insgesamt muss ich der Autorin ein aufrichtiges Kompliment machen für ihre anschaulichen Schilderungen des Hungerwinters. Durch eindringliche Bilder und wenige Sätze war auch für mich der Schrecken dieser Zeit gegenwärtig und nachvollziehbar. Die Sprache war nie pathetisch und ich hatte auch nie das Gefühl, die Autorin würde zu sentimental werden.
    Von mir für diesen bewegenden und historisch interessanten Roman 5 Sterne und eine überzeugte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Katjuschka, 18.11.2020

    Als eBook bewertet

    Köln 1941: Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, einem Bäckerehepaar.
    Das Mädchen liebt die Backstube über alles, besonders den grossen Ofen aus Vulkanstein.
    Doch mit dem Krieg kommt das Unglück: Matthias wird eingezogen und die Bäckerei bei Luftangriffen zerstört. Während Köln in Trümmern liegt und vom kältesten Winter des Jahrhunderts heimgesucht wird, schliesst Anna sich in ihrer Not einer Schwarzmarktbande an und steigt zur gewieftesten Kohlediebin der Stadt auf.
    Als sie am wenigsten damit rechnet, verliebt sie sich – eine verbotene Liebe mit gefährlichen Folgen.
    Von Kälte, Hunger und Neidern bedroht, halten Anna und ihre Tante verzweifelt an dem Traum fest, die Bäckerei wiederaufzubauen.

    Diese, in vielfacher Hinsicht berührende Geschichte, fesselt von der ersten bis zur letzten Seite.
    Der Schreibstil ist extrem bildhaft und sehr emotional - bleibt dabei aber immer authentisch!
    So hatte ich Marie und Anna sofort ins Herz geschlossen und habe mit ihnen gebangt und gehofft.
    Gefühlt stand ich mit ihnen in der Backstube, sass aber auch während der Bombenhagel mit im Bunker.
    Die Beschreibungen des ständigen Hungers haben mir manches Mal beim lesen direkt die Kehle zugeschnürt.
    So wie mich die Schilderung vom laufen mit Papierschuhen (oder sogar barfuss) über gefrorenen Boden wirklich hat frösteln lassen.
    Anna und Marie - ihre Gedanken und Gefühle - werden so intensiv und gleichzeitig realistisch dargestellt, dass man fast das Gefühl hat, an deren Seite durch das zerstörte Köln zu laufen.
    Die beiden werden unglaublich liebevoll, mutig und stark dargestellt!
    Der kleine Karl erwärmt einem das Herz und bringt nicht nur Marie und Anna zum lächeln!
    Der tägliche Kampf aber (um Lebensmittel zum überleben oder um Kohle um nicht zu erfrieren), wird so eindrucksvoll beschrieben, dass man schon mal tief durchatmen muss.
    Und dann ist da natürlich noch die tapfere Kinderbande! Sie alle haben mich tatsächlich zu Tränen gerührt. Besonders Hilde. Sie war eine "rote Zora" für ihre kleine "Familie"!
    Das Ende: Liebe und Hoffnung besiegen alles!
    Ich liebe Köln und ich liebe dieses Buch!
    Wenn ich Adjektive dafür benennen müsste: Eindrucksvoll und Bildgewaltig!

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  • 5 Sterne

    Daniela K., 07.11.2020

    Als Buch bewertet

    In den meisten Romanen, die den Krieg thematisieren, endet die Zeit der Entbehrungen mit Kriegsende. In „Trümmermädchen“ von Lilly Bernstein beginnt das Elend an dieser Stelle erst so richtig. Der Roman spielt im schwer zerbombten Köln und schockiert zutiefst mit Einblicken in die grosse Not und Armut der Menschen. Während auf dem Land und in den Stadtteilen, die vom Bombenhagel verschont geblieben sind, der Neustart beginnt, liegt auf den zerstörten Gebieten der Schatten grosser Hoffnungslosigkeit. Den Leuten wurde alles genommen. Das Dach über dem Kopf, Kleidung... Es ging mir wirklich sehr nah, unter welchen unwürdigen Bedingungen die Menschen hausen mussten und nahezu ungeschützt der Kälte des Winters ausgesetzt waren.
    Der Roman löst eine grosse Dankbarkeit in mir aus, dass wir weder Hunger leiden noch frieren müssen und es in dieser Form hoffentlich auch nie erfahren werden.
    Nicht nur wegen der Rahmenbedingungen sondern auch wegen dem sehr packenden Schreibstil und den gut ausgearbeiteten Charakteren gelang es „Trümmermädchen“ mich 500 Seiten lang zu fesseln. Im Mittelpunkt steht Marie, die zu Beginn des Kriegs zunächst einmal grosses Glück erfährt. Sie lernt den Bäcker Matthias kennen und lieben. Nachdem sie und ihre Nichte Anna obdachlos waren, bekommt sie hier nicht nur ein Heim sondern auch die Geborgenheit, nach der sie so lange gesucht hat. Sowohl Marie als auch Anna lieben die Bäckerei und unterstützen Matthias voller Freude. Doch dann wird er eingezogen, das Haus von Bomben getroffen und Marie steht vor der grossen Herausforderung einen Weg zum Überleben für sich, Anna und den im Bunker geborenen Karl zu finden.
    Ich fand diese Geschichte wahnsinnig interessant, insbesondere die Dinge, die über den Schwarzmarkt, Fremdarbeiter und Besatzer erklärt wurden. Sehr bewegend war für mich auch der Mut und Einfallsreichtum der Kinder, aus dieser Situation das Beste zu machen.
    Aus „Trümmermädchen“ kann man einiges über das Leben im Nachkriegsdeutschland lernen. Die Autorin findet eine gute Balance zwischen Trostlosigkeit und Hoffnung. Der Roman ist erschütternd und kurzweilig zugleich. Ich war traurig, als ich am Ende ankam und würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen.

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  • 5 Sterne

    Jasika, 24.11.2020

    Als Buch bewertet

    Dieser Roman spielt zur Zeit während bzw. unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg in Köln. Anna lebt glücklich bei ihrer Tante Marie und Matthias, das Paar hat eine Backstube und die Familie hat eine Wohnung über der Bäckerei. Morgens wird sie vom köstlichen Duft des Brotes geweckt.

    Im gleichen Haus wohnt auch eine jüdische Familie, die plötzlich verschwunden ist und auch Annas Kindheit endet mit Matthias`Einzug in den Krieg.
    Anna bleibt allein mit Marie zurück, die ein Kind von Matthias erwartet.

    Die Protagonisten sind liebevoll gezeichnet worden und die Handlung ist durchweg spannend, interessant und emotional. Durch die wechselnde Perspektive aus der Sicht Annas und ihrer Tante Marie befindet sich der Leser förmlich mitten im Geschehen und leidet mit ihnen.

    In der Nacht der tausend Bomben wird Karl geboren und das Haus von Anna und Marie fast komplett zerstört. Das gemeinsame Leben ist geprägt von Hunger und Kälte, Lebensmittel sind knapp, es gibt kaum Heizmaterial, keine warme Bekleidung. Marie muss hart arbeiten, um ihrer Familie am Leben zu erhalten und trotzdem reicht es kaum. Doch sie geben nicht auf und sind trotz des Leids voller Mut und Hoffnung, eines Tages Matthias wieder in die Arme schliessen und die Bäckerei wieder eröffnen zu können.

    Eines Tages findet Anna zusammen mit dem kleinen Karl ein Paket voller amerikanischer Zigaretten und wagt es, diese auf dem Schwarzmarkt ein zu tauschen. Dabei lernt sie auch Hilde kennen und mit ihr eine Bande verwaister Kinder, die wie sie über ihre Grenzen gehen, um überleben zu können. Die Kinder halten zusammen und werden gemeinsam kreativ um die Waren möglichst lukrativ einzutauschen.


    "Immer war er brav gewesen, nie hatte er geklagt. Er hatten den Hunger (...) genauso stoisch ertragen wie die erbarmungslose Kälte in ihrem Zuhause.... Karl hingegen kannte nur Entbehrungen und Leid."

    Ich habe Anna, Marie und den kleinen Karl in mein Herz geschlossen und jede Seite des Buches genossen.


    Fazit:
    Absolute Leseempfehlung! Spannend und abwechslungsreich mit viel Gefühl erzählt!

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  • 5 Sterne

    Bärbel K., 24.11.2020

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte beginnt im Kriegsjahr 41. Anna lebt bei Tante Marie und Onkel Matthias Odenthal in Köln. Matthias ist Bäcker und Maria verkauft die Backware im angeschlossenen Laden. Anna liebt diesen Duft von frischem Brot und Brötchen. Als dann Matthias eingezogen wird, versucht Marie mithilfe eines polnischen Zwangsarbeiters die Bevölkerung rund um den Buttermarkt weiterhin mit Brot zu versorgen, was ihr mehr recht als schlecht gelingt. Das Ende des Krieges bringt keine Verbesserungen. Weiterhin sind Lebensmittel knapp, so dass Hunger und knurrender Magen an der Tagesordnung stehen. Auch gegen eisige Kälte gibt es kaum Heizmaterial. Das Wohnhaus der Familie Odenthal war von einer Bombe getroffen und reichlich zerstört. So müssen sich Marie, Anna und Maries kleiner Sohn Karl mit dem einzigen noch einigermassen bewohnbaren Zimmer begnügen. Ein Zimmer das wegen der Knappheit der Kohlen nur selten richtig warm wird. Ihre Lebensumstände verschlechtern sich drastisch, es beginnt eine Spirale der Entbehrungen und des Grauens …
    Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen. Gleich am Anfang des Buchs, die Beschreibungen der Arbeit und der Gerüche in der Backstube – das hat mich unheimlich an meine Kindheit erinnert. Meine Grosseltern hatten auch eine Bäckerei und wenn es im Winter kalt war, war mein Platz oben auf dem Backofen.
    Die Autorin hat die Hauptfiguren sehr liebevoll beschrieben. Der Leser nimmt an deren entbehrungsreicher Zeit fast aktiv teil. Jedenfalls kam es mir so vor.
    Marie arbeitete zwar unermüdlich, aber trotzdem mussten ihre beiden Schützlinge oftmals hungrig ins Bett gehen. Die Kinder dieser Zeit mussten wegen der Not und der Entbehrungen vor ihrer Zeit heranreifen. So auch Anna. Sie schloss sich einer Kinderbande, die auf den Schwarzmarkt aktiv war, an. Immer wieder bewies dieses junge Mädchen in Notsituationen Mut, Mut bis zur Selbstaufgabe. Ich fand diese Figur einfach grossartig. Überhaupt habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt und kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    Jaq, 24.11.2020

    Als Buch bewertet

    In dem Buch "Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück" von Lilly Bernstein geht es um das Mädchen Anna und ihre Tante Marie und wie sie gemeinsam den Kriegsjahren und der Nachkriegszeit getrotzt haben. Die Geschichte spielt zwischen Juli 1941 und Januar 1948 in Köln.

    Das Buch beginnt im Juli 1941, es herrscht Krieg aber für Anna ist noch alles mehr oder weniger in Ordnung. Sie lebt bei Ihrem Onkel Matthias und ihrer Tante Marie, die sie sehr liebt und geht zur Schule. Doch schnell merkt man das das alles nur sehr wackelig ist, denn der Krieg ist auch in Köln angekommen und die Nächte werden durch Bombenangriffe unruhiger. Und schnell erfahren wir das Annas beste Freundin mit ihrer Familie verschwunden ist. Doch das bleibt nicht das einzige Schicksal das ihr der Krieg bringt, denn Ihr Onkel Matthias wird eingezogen und muss an die Front nach Russland. Nun hat Anna nur noch ihre Tante die merkt das Sie schwanger ist als Matthias weg ist. Zusammen halten sie die Bäckerei weiter am laufen. Zur Unterstützung bekommen sie Joseph eine Fremdarbeiter aus Polen. Doch in der "Nacht der tausend Bomben" wurde das Haus und die Bäckerei zum Grossteil zerstört. Aber Anna und Marie geben nicht auf und Joseph der zur Familie gehört hilft wo er kann bis er plötzlich verschwindet. Beide "Frauen" wünschen sich nichts sehnlicher als das die beiden verschwunden Männer wieder zurück kommen.

    Dieses Buch hat mich berührt. Es wird schonungslos über diese Zeit erzählt und welche Nöte die Bevölkerung ausgesetzt war. Aber wir Leser erfahren auch wie viel Hoffnung die Menschen hatten trotz Hunger, kälte und der Angst vor Neidern.

    Die Protagonisten sind sehr schön dargestellt aber auch die Nebenfiguren haben Charakter und gehen nicht unter. Man kann sich in jeden reinversetzten und hat ein Bild von Ihnen vorm Auge.

    Der Schreibstil ist packend, spannen, mitreissen aber auch sehr liebevoll. Es fiel mir teilweise sehr schwer das Buch aus der Hand zu legen, denn ich wollte immer wissen wie es weiter geht, von daher ein ganz klare Leseempfelung.

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  • 5 Sterne

    lissycat., 08.11.2020

    Als Buch bewertet

    Es ist zwar Krieg, aber Anna`s Kindheit ist einfach nur schön. Jeden Morgen wacht sie mit dem Geruch von frisch gebackenem Brot auf, dass ihr Onkel Matthias in seiner Bäckerei schon am frühen Morgen vorbereitet hat. Ihre Tante Marie verkauft es an all die hungernden Kölner, die in diesen schweren Zeiten kaum etwas zu beissen haben. Doch leider hat Annas glückliches Leben nicht ewig Bestand. Die unheilvolle Nachricht, die mit Matthias` Einberufung über sie hereinbricht, ändert alles. Jede Nacht muss Marie, die mittlerweile schwanger ist, mit Anna in den Luftschutzkeller fliehen. Einige Zeit geht alles einigermassen gut, doch dann kommt die Nacht, in der sie vor den Trümmern ihrer Bäckerei stehen. Ausser ein kleines Zimmer, in dem sie sich notdürftig verkriechen können, ist ihnen nichts mehr geblieben. Ausgerechnet dieser Winter ist einer der kältesten in diesem Jahrhundert. Die Lebensmittel sind überall knapp und der Hunger beisst in die Gedärme, auch Kohlen sind absolute Mangelware und so beschliesst Anna etwas dagegen zu tun. Schnell hat sie ihren Ruf als gewiefte Kohlendiebin weg.

    Bisher war mir die Autorin Lilly Bernstein völlig unbekannt. Doch schon auf der ersten Seite konnte sie mich fesseln. Sofort ist man mitten im Geschehen und man meint den Geruch des duftenden Brotes in der Nase zu haben. Anschaulich wird beschrieben, mit wieviel Leid es die Menschen damals zu tun hatten. Hunger, eisige Kälte und nur mit viel Glück ein einigermassen sicheres Dach über dem Kopf gehörten zum Alltag. Viele mussten auch in Bretterverschlägen, die nur unzureichend Schutz vor der Kälte boten, ausharren. Der Schwarzmarkthandel blühte und alles wurde getauscht was zumindest ein bisschen Essen oder ein paar Kohlen einbrachte. Auch wenn die beschriebenen Protagonisten fiktiv sind, so hat die Familie der Autorin ähnliches erlebt. Leider war es in den Nachkriegsjahren in Deutschland traurige Realität und sollte so nie wieder passieren. Mir hat das Buch super gut gefallen und mich sehr nachdenklich gemacht.

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  • 5 Sterne

    Milli11, 24.11.2020

    Als Buch bewertet

    Hunger, Kälte und Not zwischen Ruinen

    Die kleine Anna und ihre Tante Marie leben in Köln, der Mann von Tante Marie ist Bäcker und allen könnte es richtig gut gehen, wenn man sich nicht mitten in den Jahren des 2. Weltkrieges befinden würde. Die Lebensmittel werden immer knapper, ständig gibt es nächtliche Luftangriffe auf die Stadt, die Männer müssen an die Front und die jüdischen Nachbarn verschwinden über Nacht spurlos.
    Und dann muss Onkel Matthias auch an die Front, Anna und Marie sind darüber sehr unglücklich und in Angst um ihn, bekommen aber als Hilfe in der Bäckerei den polnischen Zwangsarbeiter Josef und so versuchen die 3, den Laden weiterhin offen und in Betrieb zu halten, während die Lage ringsherum immer schlimmer wird.

    Nach Ende des Krieges liegt das Bäckerhaus weitgehend in Trümmern und Marie hat mit dem kleinen Karl ein weiteres Kind zu versorgen, alle leben in grösster Not, es gibt keine Lebensmittel, kein Brennmaterial und so muss Marie bei ihrem ärgsten Widersacher arbeiten, um überhaupt irgendwie zu überleben. In dieser Zeit sind die Kinder weitgehend auf sich allein gestellt und versuchen ihrerseits, etwas zu organisieren und zum Leben beizutragen. Trotzdem gibt es auch für Anna und Marie kleine Glücksmomente, sie finden Menschen, die ihnen helfen und so versuchen sie tapfer, die Bäckerei zu erhalten und wiederzubeleben.
    Das liest sich unglaublich nahe, man fühlt förmlich die permanente schreckliche Kälte, die im Nachkriegswinter 1946 geherrscht hat und vielen Menschen das Leben gekostet hat. Und man sieht auch, wie gut es uns in unserer heutigen Zeit trotz der gegenwärtigen Schwierigkeiten geht. Tiefen Hunger muss niemand leiden und auch nicht auf der Strasse leben.

    Ich war sehr berührt von diesem Buch und bin sehr beeindruckt, wie die Menschen es geschafft haben, Mut zu fassen und Pläne zu verwirklichen, auch wenn das unter den gegebenen Umständen erstmal fast aussichtlos erscheinen musste. Ein für mich sehr gelungenes Buch, deshalb volle 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Michaela W., 01.02.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches deutet bereits auf einen Roman aus der Zeit des Krieges hin. Und in dem Mädchen erkennt man Anna, die Hauptprotagonistin. Wirklich ein gelungenes und auch auf das Buch bezogenes Cover.


    Inhalt:
    Köln, 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, einem Bäckerehepaar. Das Mädchen liebt die Backstube über alles, besonders den grossen Ofen aus Vulkanstein. Doch mit dem Krieg kommt das Unglück: Matthias wird eingezogen und die Bäckerei bei Luftangriffen zerstört. Während Köln in Trümmern liegt und vom kältesten Winter des Jahrhunderts heimgesucht wird, schliesst Anna sich in ihrer Not einer Schwarzmarktbande an und steigt zur gewieftesten Kohlediebin der Stadt auf. Als sie am wenigsten damit rechnet, verliebt sie sich – eine verbotene Liebe mit gefährlichen Folgen. Von Kälte, Hunger und Neidern bedroht, halten Anna und ihre Tante verzweifelt an dem Traum fest, die Bäckerei wiederaufzubauen. Und an der Hoffnung, dass die Männer, die sie lieben, irgendwann zu ihnen zurückkehren.


    Meine Meinung:
    Ein wirklich emotionales Buch, was einen so schnell nicht mehr los lässt. Der Schreibstil ist sehr flüssig, interessant und zeitweise sehr gefühlvoll. Gerade die Zeit nach dem Krieg und das Leiden der beiden Frauen wird sehr intensiv und nachvollziehbar beschrieben, Auch die „glücklichen“ Zeiten während des Krieges kommen sehr gut rüber. Man leidet mit der Familie, allerdings merkt man auch wie glücklich Anna in der Familie ist.
    Auch die Nachkriegszeit wird sehr schön detailliert und nachvollziehbar beschrieben. Hier merkt man auch den starken Zusammenhalt zwischen Anna und ihrer Tante und auch den Ehrgeiz trotz aller Widrigkeiten sich wieder ein Leben aufzubauen.
    Die Zustände der damaligen Zeit werden wirklich sehr gut erörtert und man merkt wie gut die Autorin hier recherchiert hat. Wirklich sehr realistisch dargestellt und erzählt.

    Mein Fazit:
    Ganz klare Leseempfehlung. Volle 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    lilalesemaus, 30.11.2020

    Als Buch bewertet

    Spannend, berührend – empfehlenswert!
    „Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück“ von Lilly Bernstein – die Altstadt von Köln im Juli 1941.
    Dort wohnt die kleine Anna mit ihrer Tante Marie und Onkel Mathias, dem die Bäckerei gehört. Tante Marie und Onkel Mathias lieben sich und sind glücklich, trotz der Schwernisse, die der Krieg schon mit sich bringt, Anna wächst trotz Krieg behütet auf, ist es für sie zum Beispiel das Schönste, morgens mit dem Geruch von frisch gebackenem Brot auf zu wachen.

    Doch das Kriegsgeschehen geht auch an Anna nicht unbemerkt vorüber, eines Tages ist ihre beste Freundin Ruth Kohn mitsamt ihrer Familie, die jüdisch sind, verschwunden, die Wohnung wird anschliessend von Nazis geplündert und die schönste Puppe von Ruth taucht am nächsten Tag bei einer Klassenkameradin, deren Vater Nazi ist, wieder auf. Onkel Mathias wird eingezogen. Tante Marie und Anna müssen von nun alleine klar kommen. Viele Hindernisse säumen ihren Weg durch die Kriegs- und Nachkriegsjahre bis 1948. Hunger, Leid, Entbehrung, aber immer auch Annas Traum vom Glück.

    Ein grosser Spannungsbogen wird von der Autorin geschlagen, mich hat er sofort gepackt und ich habe das Buch in 2 Tagen auslesen müssen. Mit einer ruhigen, anschaulichen Sprache schildert die Autorin alles. Sehr berührende Momente werden eindrucksvoll geschildert. Die Not, den Hunger, die Kälte, die Verzweiflung – alles ist sehr klar geschildert.

    Die Charaktere sind deutlich gezeichnet, starke Mädchen und Frauen spielen die Hauptrolle, die zwar mal ins Straucheln kommen, jedoch nie untergehen oder vergessen, wer sie sind und was sie wollen.

    Das Backen von Brot - der Geruch davon - durchzieht wie ein roter Faden den Roman. Und das so eindringlich, dass ich immer wieder Appetit auf frisch gebackenes, leckeres Brot bekam.

    Von mir eine klare Leseempfehlung für alle, die Familienromane mit einem geschichtlichem Hintergrund mögen – 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    Mareike S., 26.01.2021

    Als Buch bewertet

    Die elfjährige Anna wächst bei ihrer Tante Marie und deren Mann Matthias auf. Wir schreiben zwar das Jahr 1941 und es herrscht der Zweite Weltkrieg, aber für Anna ist die Welt dennoch in Ordnung, denn Matthias ist Bäcker, deswegen muss die Familie nicht hungern. Ausserdem versorgt er die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und gilt deswegen als unabkömmlich. Als schliesslich doch noch der Einberufungsbefehl kommt, bricht für Anna und Marie eine Welt zusammen. Schon bald müssen die Beiden die Backstube aufgeben, denn das Haus wird zerstört. Ausserdem sorgt eine Person im Hintergrund dafür, dass den Beiden immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Und so geht es für Anna und Marie immer weiter abwärts. Schliesslich ist der Krieg vorbei, doch auch das bringt keine Erleichterung. Matthias wird in Russland vermisst und die Versorgungslage in Deutschland wird immer schlechter, die Menschen müssen hungern. Zudem hält ein eisiger Winter das zerstörte Köln fest im Griff. In dieser harten Zeit müssen Anna und Marie zeigen, was in ihnen steckt und ums Überleben kämpfen und um ihren Traum, die Bäckerei wieder aufzubauen...
    Ich bin so froh, dass ich mich entschieden habe, dieses Buch zu lesen! Schon lange hat mich kein Buch mehr derart in seinen Bann gezogen! Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, besonders natürlich die beiden Frauenfiguren, ich habe jedoch auch den kleinen Karl sehr ins Herz geschlossen. Die Autorin scheint sehr gut recherchiert zu haben, die Zustände im Krieg und danach wirken sehr authentisch, ich hatte fast das Gefühl, dabei zu sein! Lilly Beck hat einen tollen, flüssigen Schreibstil, ich bin komplett in die Geschichte eingetaucht und habe mit den Figuren gebangt und gehofft!

    Fazit: Authentisch, spannend und sehr gefühlvoll! Eine grossartige Geschichte, einfach ein rundum tolles Buch. Schon jetzt ein Lesehighlight 2021! Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Eva G., 04.11.2020

    Als Buch bewertet

    Von der ersten Seite an bewegend...

    Köln 1941: Die 11-jährige Anna lebt mit ihrer Tante Marie und deren Ehemann Onkel Matthias in der kleinen Bäckerei am Buttermarkt. Anna geniesst die Liebe, die sie durch das Bäckerehepaar erfährt. Doch langsam wird die Idylle getrübt, denn Ruth Kuhn ist verschwunden ohne sich von Anna zu verabschieden und in der Wohnung über der Bäckerei, wo sie mit ihrer Familie gelebt hat, ist alles wie immer, nur die Bewohner fehlen. Als dann die Gestapo kommt und das gesamte Wohnhaus durchsucht, bekommt sie ein schlechtes Gefühl. Als dann Matthias an die Ostfront einberufen wird, wird es immer schwerer für die beiden Frauen, denn der Fremdarbeiter Joseph kennt sich nicht mit dem alten Ofen aus. Auch die Bombennächte nehmen zu und irgendwann verlieren Anna und Marie ihre Bäckerei und leben von nun an in Hunger und Kälte in einer Ruine. Hätten sie nicht Joseph ginge es ihnen noch schlimmer...

    Lioba Werrelmann, die dieses Buch unter dem Pseudonym Lilly Bernstein geschrieben hat, hat mit diesem Buch ein Meisterwerk geschaffen. Das Buch steigt direkt in die Handlung ein und man befindet sich in der Wohnung über der Backstube und lernt Anna kennen. Im weiteren Verlauf lernt man schnell die Protagonisten kennen und bekommt einen guten Einblick in das tägliche Leben und die Gefühle und Gedanken der Familie. Die geschichtlichen Hintergründe sind sehr gut recherchiert und vermitteln einen originalgetreuen Eindruck der damaligen Situation.

    Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Der prompte Einstieg in die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Auch die zeitlichen Sprünge sind perfekt gewählt. Ich habe immer mit Anna, Marie und Karl gefiebert und konnte so manchen Schicksalsschlag kaum ansehen, so schrecklich war vieles. Dieses Buch ist wirklich ein absoluter Lesetipp!

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  • 5 Sterne

    Andreas W., 13.01.2021

    Als Buch bewertet

    Das ist Marie zusammen mit ihrem Mann Matthias in Köln, bis sich die Ereignisse in den ersten Kriegsmonaten überschlagen und ihr Dasein nur noch ein einziger Kampf ums Überleben ist. Matthias wird eingezogen und zusammen mit ihrer Nichte Anna und dem Zwangsarbeiter Joseph versucht sie, die Bäckerei am Leben zu erhalten. Doch schon bald wird der Laden ein Opfer der heftigen Bombennächte und es heisst, ein weiteres Familienmitglied durch Hunger und Kälte zu bringen. Anna versteht bald die Taktik des Schwarzmarktes und versucht auf diese Weise, die Familie zu unterstützen. Auch nach Kriegsende ist das Leben der beiden Frauen weiterhin geprägt von mühsamer Arbeit, schlechter Entlohnung und ungerechter Behandlung. Und auch die unerschütterliche Hoffnung auf die Rückkehr ihrer geliebten Männer vereint die beiden in diesen entbehrungsreichen Zeiten.
    Die Autorin schildert sehr anschaulich die unvorstellbare Kriegs- und Nachkriegszeit, einerseits aus Sicht der frisch verheiraten jungen Frau Marie und andererseits aus Sicht der Jugendlichen Anna, die beide über Nacht ihre Träume begraben müssen, doch niemals aufgeben, Teile dieser Träume zurückzubekommen. Man spürt, dass Lilly Bernstein bei Augenzeugenberichten aus ihrer Familie gut zugehört und dass sie ebenso gut weitere Tatsachen recherchiert hat. Ich kenne ähnliche Lebensgeschichten aus meiner Familie und finde das Buch absolut glaubwürdig. Man ist erschüttert von so viel Entbehrungen und Ungerechtigkeiten, aber auch voller Bewunderung von so viel Mut und Zuversicht. Das Geschehen auf den letzten Seiten erschien mir dann etwas zu dicht voller glücklicher Zufälle - es sei den Protagonisten gegönnt! Aber vielleicht hätte es für eine Fortsetzung gereicht. Das Cover zeigt sofort, wohin dieses Buch einzuordnen ist.

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  • 5 Sterne

    Anja R., 15.11.2020

    Als Buch bewertet

    Köln, 1941: Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf. Die beiden führen eine Bäckerei und Anna liebt es, in der Backstube zu sitzen, ihren Onkel bei der Arbeit zu beobachten und mit ihm zu reden. Doch Annas Glück endet jäh, als ihr Onkel eingezogen wird. Während der Bombenangriffe auf Köln wird auch die Bäckerei zerstört. Gemeinsam mit ihrer Tante kämpft Anna ums nackte Überleben. Dabei verlieren Anna und Marie nie ihren Traum, die Bäckerei wiederaufzubauen, und  hoffen darauf, dass Matthias eines Tages zu ihnen zurückkehrt...

    Lilly Bernstein gelingt es vom ersten Moment an, eine ganz besondere Atmosphäre zwischen den Zeilen schweben zu lassen. Dadurch ist man sofort mitten im Geschehen und verfolgt gebannt, was das Schicksal für die sympathische Bäckersfamilie bereithält. Abwechselnd stehen Anna und Marie im Zentrum der Ereignisse. Dadurch bekommt man einen umfassenden Einblick in die Gedanken, Sorgen, Nöte und Hoffnungen der beiden. 

    Handlungsorte und Protagonisten werden so authentisch beschrieben, dass man die entsprechenden Szenen beim Lesen sofort vor Augen hat. Historische Hintergründe fliessen glaubhaft in die Handlung ein. Man kann die Not der Menschen förmlich spüren und sich deshalb ganz auf diesen Roman einlassen. Man taucht dabei regelrecht in die Vergangenheit ein und folgt gebannt dem aufwühlenden Geschehen. Anna und Marie müssen einige Schicksalsschläge hinnehmen. Doch diese wirken nicht zu übertrieben oder gar unglaubwürdig, sondern einfach authentisch und mitreissend. Deshalb liest sich das Buch quasi von allein. Man fiebert mit den Charakteren mit, die einem im Verlauf der Handlung ans Herz wachsen. 

    Ein mitreissender Roman, der berührt und zum Nachdenken anregt!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suhani, 22.11.2020

    Als Buch bewertet

    In diesem Buch wird die wirklich sehr emotionale Geschichte von Anna in mehreren Zeitabschnitten erzählt und ich als Leser war von Anfang an dabei.
    Angefangen beim friedlichen Anfang, in dem sie gerade in ihrem gemütlichen Bett wach wird und sich wohlig die Füsse an der warmen Kaminwand über der Backstube wärmt und am Geruch von frischem Brot die Brotsorten erkennt.
    So ein warmer, kuscheliger Moment, als würde man selbst dort gerade wach werden.
    Aber als Leser weiss man schnell, dass es nicht so kuschelig bleibt – nicht nur, weil man im Klappentext und auch als Kapitelüberschrift das Datum gelesen hat.

    Anna vermisst ihre Freundin aus der Etage über ihr, sie lauscht auf Geräusche, die nicht mehr da sind. Erinnert sich an diese Geräusche und versteht nicht, warum die Familie Kohn nicht mehr da ist, einfach weggegangen ist sie, ohne sich zu verabschieden….
    Warum hat Ruth sich nicht einmal von ihr verabschiedet? Sie war doch ihre beste Freundin.
    Anna versteht das alles nicht und wenn sie Tante Marie und Onkel Matthias da nachfragt, bekommt sie keine richtige Antwort, also beschliesst sie an dem Tag noch einmal sich in die Wohnung oben reinzuschleichen.
    Und spätestens, wenn man mit Anna durch die Wohnung schleicht weiss man warum die Familie Kohn nicht mehr da ist und hofft das der eine Hinweis wahr wird.

    Die ganze Geschichte um Anna und ihre kleine Familie ist wirklich sehr emotional. Als Leser bin ich mit Anna durch die Trümmer Kölns gelaufen, nachdem ich mit ihr im Bunkerkeller die Bomben gehört habe und die Erschütterung, als das Haus über ihnen zerbombt wurde, das war nur beim Lesen schon furchtbar. Aber selbst in solch einer absolut schlimmen Situation passierte noch ein kleines Wunder und ich war hin und her gerissen, ob es nun gut oder wegen der Zeit doch nicht gut war.
    Trotz der schlimmen Zeit, die dann folgte, gab es doch immer wieder etwas Gutes. Das hat die schlimmen Situationen vielleicht nicht wieder gut gemacht, aber es war immer eine Hilfe.
    Tante Hilde hat wirklich alles für die Kinder getan, aber immer wurden ihr wieder Steine in den Weg gelegt und Intrigen gegen sie geschmiedet.
    Auch wenn ich von Tante Hilde mehr als einmal enttäuscht war, denn im Klappentext steht ja, dass auch sie am Traum ihrer Bäckerei festhält, aber den Eindruck hatte ich lange Zeit nicht.
    Eher war es Anna die, als gar nichts mehr ging, diejenige war, die für das Überleben gekämpft hat. Tante Marie war irgendwann nur noch wie ein stumpfes Wesen für mich, das alle Hoffnung aufgegeben hat, selbst als für sie und ihre Kinder alles besser werden konnte, liess sie es nicht zu.
    Teilweise konnte ich es ja verstehen, aber „jammern“ dass sie nichts für die Kinder tun kann, sich in ihr Schicksal fügen und dann eine Chance nicht nutzen – das war für mich unverständlich.
    Umso mehr habe ich mit Anna gelitten, die praktisch von einem Moment zum anderen Erwachsen werden musste. Ich konnte sie so gut verstehen, als sie ihre Tante nicht mehr als Tante sah und alles tat um sich, die Tante und den kleinen Karl durchzubringen.
    Zum Glück war sie nicht immer allein dabei.
    Es war schön die zarte Liebe wachsen zu sehen, die sich in dem ganzen Chaos entwickelte, auch wenn sie gefährlich war.
    Am Ende war ich dann auch mit Tante Marie wieder versöhnt, denn durch die Hilfe von Anna und der Person die sie ablehnte ist sie dann doch noch „wach“ geworden.

    Was mir hier allerdings ein wenig gefehlt hat – oder hatte ich andere Vorstellungen durch den Klappentext? – war die Schwarzmarktbande und Annas Aufstiegt als gewiefte Kohlendiebin.
    Ja, sie hat eine Schwarzmarktbande aus mehreren elternlosen Kindern kennen gelernt.
    Ja, die haben ihr Tricks zum Überleben gezeigt und sie auch mit auf Tour genommen und ja, sie hat auch mal ganz gewieft und mutig einen Kohlenwagen überfallen, wofür sie gefeiert wurde.
    Irgendwie hatte ich wohl mehr die Schmuggeleien im Vordergrund im Kopf, die waren aber dann doch nicht so das Thema, auch wenn Anna immer wieder notwendiges mitbrachte.
    Die Schmugglerbande hab ich aber trotzdem gut kennengelernt und auch da gab es sehr emotionale Szenen, sowohl traurige, als auch schöne.

    Das Buch hat mich wirklich von einer Szene zur nächsten mitgerissen. Es gab Personen die ich mochte, andere die ich weniger mochte, aber am meisten habe ich den Bäcker gehasst!
    Was dieses Schwein der Familie angetan hat, dafür hätte ich ihn am liebsten umgebracht!
    Es gab genug Personen im Buch, die man hassen konnte, sei es nun die Behörden, die Intriganten oder andere, aber dieser eine Bäcker, da habe ich echt Mordgelüste bekommen!
    Alles in Allem konnte mich das Buch mitnehmen und mehr möchte ich auch gar nicht dazu schreiben, sonst würde ich jede Szene auseinandernehmen und nur noch spoilern.

    Mein Fazit:
    Eine sehr emotionale Geschichte, die mich von Anfang an mitgenommen hat und mich durch die ganze Palette der Gefühle geschickt hat. Empfehlen kann ich dieses Buch jedem der Bücher gegen das Vergessen liest, genauso wie jedem der wissen will, wie unsere Eltern oder Grosseltern in dieser Zeit gelebt haben.
    Klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 20.01.2021

    Als eBook bewertet

    Kriege nehmen den Menschen so viel, aber ganz besonders Kinder müssen darunter leiden. Ihnen wird eine unbeschwerte Kindheit genommen und sie müssen vorzeitig erwachsen werden und Verantwortung übernehmen.
    So geht es auch Anna, die bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias aufwächst. Ihr Onkel ist Bäcker und Marie liebt die Backstube über alles. Anna muss miterleben, wie ihre Freundin Ruth mit ihrer Familie verschwindet, wie die Bäckerei zerbombt und ihr Onkel eingezogen wird. Die Not in Köln wird grösser, Lebensmittel sind mehr als knapp und im eisigkalten Winter fehlt die Kohle zum Heizen. Anna sieht keinen anderen Ausweg, als auf dem Schwarzmarkt zu handeln und Kohlen zu stehlen. Doch dann verliebt sie sich, aber das darf nicht sein.
    Es ist ein eindringlicher, aber auch bedrückender Roman, der mich von Anfang an gepackt hat. Die Schrecken jener Zeit sind einfach furchtbar. Die jüdischen Mitbewohner verschwinden einfach von einem Tag zum anderen. Während man sich um die Freunde sorgt, gibt es aber auch Menschen, denen es Freude macht, dass die verachteten Menschen endlich weg ist. Die Versorgung wird immer schlechter und die Bomben zerstören die Stadt. Man mag sich das Leben unter den Bedingungen gar nicht vorstellen. Aber es sind auch die Bedingungen, in denen Menschen über sich hinauswachsen.
    Die Charaktere sind sehr gut und authentisch dargestellt. Anna ist ein starkes Mädchen, das Verantwortung trägt und dem man alles Glück der Welt wünschen würde. Auch ihr Onkel, ihre Tante und der kleine Karl haben mir sehr gut gefallen. Matthias hilft trickreich den „besonderen Menschen“ wo er kann, aber auch er wird eingezogen.
    Ein lesenswerter fesselnder Roman über dunkle Zeiten.

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