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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 26.12.2019

    Als Buch bewertet

    Hamburg, das 19. Jahrhundert neigt sich dem Ende zu. Im Hafen und den angrenzenden Gängevierteln gärt es. Die Arbeiter in den Speichern und im Hafen können von den geringen Löhnen kaum überleben, während die Kaufmannschaft immer weiter prosperiert.
    Kommissar Hauke Sötje kommt nach Hamburg um einen rätselhaften Schiffsbrand zu untersuchen. Rätselhaft deshalb, weil es den Ewer offiziell gar nicht gibt. Nirgends ist die „Wilhelmine“ gelistet und für den geladenen Kaffee gab es auch keine Frachtpapiere. Schmuggel ? Die Verantwortlichen im Freihafen sind überzeugt davon, dass keine Bohne unverzollt den Speicher verlässt.
    Es gibt auch einen Toten, bis zur Unkenntlichkeit verbrannt und nur an einem Siegelring als Sohn des Kaffeebarons Bellingrodt zu erkennen. Doch in der Familie kommt Sötje mit seinen Ermittlungen nicht weiter, Johann war das schwarze Schaf der Familie und es scheint, dass weder Vater noch Bruder sonderlich trauern.
    Aber da ist ja noch Sötjes Verlobte Sophie, die als Hauslehrerin in einer Kaufmannsfamilie angestellt ist und so eher Zugang zu Frau Bellingrodt bekommt.
    Ich kannte bisher noch keinen historischen Hamburg-Krimi aus der Feder von Anja Marschall und dass ich mit dem vierten Band einstieg, habe ich anfangs gar nicht richtig bemerkt. Ich fand die Figur des Kommissars so eingängig beschrieben, dass er mir sofort ganz vertraut war. Wenn mal auf frühere Begebenheiten Bezug genommen wird, erklärt sich das auch gleich in der Handlung.
    Besonders hat mir die kenntnisreiche Beschreibung des Hafenlebens aus der Zeit gefallen. Das war wie eine Geschichtsstunde aus erster Hand. Das Leben der rechtlosen Arbeiterschaft, die geringen Löhne, die nicht mal zu einer ausreichenden Wohnung oder Ernährung reichen und im Gegensatz der Luxus der „feinen“ Gesellschaft , ergibt einen farbigen und unglaublich interessanten Hintergrund für diesen Krimi. Hier merkt man die Liebe der Autorin zur Stadt und ihrer Geschichte. Ich bin richtig eingetaucht und hatte gleich die Bilder der Speicherstadt vor Augen.
    Die Ermittlung der noch neuen „Criminalpolizei“ mit Hauke Sötje sind spannend und bekommen noch eine zusätzliche Würze durch Haukes Verlobte Sophie. Die ist mit einem rechten Sturkopf und auch Selbstbewusstsein ausgestattet und lässt es sich nehmen auf ihre Weise nach Spuren zu suchen.
    Bis zum überraschenden Schluss hat mich jede Seite gefesselt und ich mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Deshalb eine klare Leseempfehlung für Krimisfans.

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  • 5 Sterne

    16 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 30.12.2019

    aktualisiert am 30.12.2019

    Als Buch bewertet

    "Die Anfänge der Speicherstadt im Hamburger Hafen werden im Jahre 1881 datiert. In diesem Jahr begann der Bau der historischen Gebäude. Anlass des Baus war die Angliederung des Viertels an den Deutschen Zollverein, welcher von Otto von Bismarck veranlasst wurde. Die Speicherstadt sollte der Lagerung und Veredelung exklusiver Rohstoffe wie Gewürze, Kaffee, Tee und Kakao aus aller Welt dienen." (speicher-consorten)
    Hamburg 1896:
    In der Elbe im Kieler Raum wird bei einem Brand der Wilhelmine ein unkenntlicher Toter geborgen. Lediglich ein Siegelring führt Kommissar Hauke Sötje deshalb nach Hamburg und zu den Bellingroth einer grossen Kaffeehändlerfamilie. Wie sich schnell herausstellt, scheint Johann Bellingroth der Tote zu sein, dieser wurde von seinem Vater verstossen und nach Südamerika gesandt. Als Hauke der Familie den Tod ihres Sohnes mitteilt, gerät er in ein gefährliches Netz aus Intrige, Macht, Gier und einer Liebe zwischen unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Zu allem Überfluss gerät Sophie ebenfalls in die Kreise der Bellingroths, da sie Claras Abschiedsball organisieren muss. Das Amelie Bellingroth, Sophie bietet Johanns Geliebte und ihr Kind zu suchen, um ihr einen Brief zu übergeben, bringt Sophie zu den Abgründen Hamburgs und in grosse Gefahr.

    Meine Meinung:
    Ein beeindruckendes, historisches Bild der Hamburger Speicherstadt ziert das Cover dieses bemerkenswerten vierten Falls von Kommissar Hauke Sötje. Der wunderbare Schreibstil, der sich hier wieder sehr lebhaft und locker präsentiert, wird wie schon in den Bänden davor durch mehrere Kapitel unterteilt. Mit viel Liebe zum Detail ziert jedes Kapitel ein gut recherchierter Zeitungsartikel, bei dem ich interessante Meldungen von damals erfahre. Diesmal erlebte ich Hauke Sötje nicht in Kiel, wo er sonst arbeitet, sondern in der Hansestadt Hamburg. Erneut hat sich die Autorin mit der Speicherstadt ein beeindruckendes Lokalkolorit ausgesucht. Durch die damaligen Kontore und Warenlager war dieser Ort eine Stadt in der Stadt, wo oft andere Gesetze herrschten. Dies bekommt nicht nur Hauke, sondern auch die Kripo Hamburgs zu spüren, die einigen ein Dorn im Auge ist. Bildhaft beschrieben Szenen lassen mich wieder spüren, was für harte Zeiten damals oft für die ärmliche Bevölkerung bestand. Die Beschreibung des damaligen Gängeviertels, in das sich selbst die Polizei nicht gerne traut, hat mich schwer erschüttert. Zudem fieberte ich meist mit Sophie mit, die sich mal wieder zwar ungewollt, aber eigenmächtig in Haukes Fall einmischt. Diesmal spürt man jedoch, dass aus der schüchternen, ruhigen Sophie inzwischen eine durchsetzungsfähige, robuste Frau geworden ist. Ich könnte mir sie durchaus als eine gute Ermittlerin vorstellen, auch wenn dies zur damaligen Zeit noch unvorstellbar war. Hauke besticht wieder durch seine ruhige, kompetente Art, selbst wenn er gelegentlich wieder in seine Vergangenheit abtaucht. Dass er Sophie eigentlich fürsorglich beschützen möchte, gelingt ihm auch diesmal wieder nicht. Trotzdem ist er immer in den entscheidenden Moment an ihrer Seite und für mich bleiben die beiden weiter mein Traumpaar, denen ich eine gute Zukunft wünsche. Sehr unsympathisch empfand ich Wilhelm und Alfons Bellingroth, besonders bei Wilhelm spürt man den Patriarchen, der nicht nur seine Familie im Griff hat, sondern auch massgebend die Speicherstadt beherrscht. Seine Frau Amalie hingegen ist eine liebevolle Frau, bei der ich sofort die Ängste einer Mutter spüre und die trotz ihres Standes, keinerlei Privilegien zu haben scheint. Die Atmosphäre der alten Speicherstadt mit ihren damaligen Aufgaben gibt diesem Kriminalfall wieder ein ganz besonderes Flair. Ich bin wieder einmal total begeistert, mit wie viel Liebe und Leidenschaft die Autorin dieses Buch geschrieben hat. Lasst Euch die Hauke Sötje Reihe nicht entgehen, sie ist eine einmalige Gelegenheit in die Zeiten Otto von Bismarcks und des deutschen Kaiserreichs zu reisen. Darum gibt es von mir 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung nicht nur für Krimi-Fans, sondern auch für Leser von historischen Romanen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchwurm05, 11.01.2020

    Als Buch bewertet

    1896. Hauke Sötje, Kommissar aus Kiel, ermittelt wegen eines Schiffunglücks. Der Ewer hatte Kaffee geladen. Zudem wurde bei einem toten Matrosen ein Siegelring gefunden, der auf edlere Herkunft hinweist. Die Spuren führen ihn nach Hamburg in die Speicherstadt und damit zu den Bellingroths. Gleichzeitig sucht seine Verlobte Sophie eine junge Frau, die scheinbar spurlos verschwunden ist. Zuletzt wurde sie bei den Bellingroths gesehen.......

    "Tod in der Speicherstadt" ist der 4. Band der historischen Krimireihe um Hauke Sötje. Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, ist mir der Einstieg ohne Probleme gelungen. Lediglich zu Hauke hat mir etwas Vorwissen gefehlt. Durch einige Andeutungen konnte ich mir aber einen groben Einblick verschaffen. Die Figuren sind stark gezeichnet. Vor allem Sophie mit ihrem starken Willen und kriminalistischen Spürsinn haben mir gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig, bildlich und authentisch. So konnte ich mir die damaligen Begebenheiten und Ermittlungen gut vorstellen. Habe einen interessanten Einblick in die Anfänge der Speicherstadt bekommen. In manchen wenigen Dialogen bekommt man es mit Hamburger Platt zu tun. Auch wenn ich nicht immer alles verstanden habe, sind sie jedoch gezielt eingesetzt. Die Nebenfiguren so greifbarer. Der Fall selbst beginnt langsam. Erst nach und nach steigert sich die Spannung bis zum dramatischen Showdown. Hier werden die einzelnen Erzählstränge dann logisch zusammengefügt.

    Fazit: Ein spannender historischer Krimi mit starken Figuren. Der einen guten Einblick in das damalige Hamburg gibt. Der authentisch ist und gekonnt Fiktives mit Historischem vermischt. Empfehle ich gerne weiter.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heidi L., 29.12.2019

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt: Es ist das Jahr 1896. In Hamburg wird der Sohn des wohlhabenden Kaffeehändlers Bellingrodt tot aus der Elbe geborgen. Kommissar Hauke Sötje, ein ehemaliger Kapitän, überbringt den Eltern, die traurige Nachricht. Durch diesen Fall, gerät der Kommissar in ein gefährliches Spiel, dass aus falscher Liebe, einem gefährlichen Geflecht der Macht und aus Gier besteht. Auch seine Verlobte Sophie Struwe gerät in die Ermittlungen. Sie versucht eine junge vermisste Frau und ihr Kind zu finden, die man zuletzt, in der Villa der Bellingrodts gesehen hat. Wie passt da alles zusammen?

    Meine Meinung: Normalerweise bin ich kein grosser  Fan von historischen Romanen. Jedoch muss ich gestehen, dass mich dieser Roman bzw. Krimi faszieniert hat. Er ist sehr lebendig geschrieben und man fühlt sich in die Zeit hineinversetzt, wo dieser spielt. Die Hauptakteure sind Sympathieträger in diesem Kriminalroman und konnten mich begeistern. Der Schreibstil der Autorin ist einnehmend und die Aufteilung der Kapitel es Buches sehr gut. Das besondere ist, dass jedes Kapitel am Anfang mit einem Originalzeitungsausschnitt  aus dem Jahre 1896 versehen ist. Diese zu entziffern ist manches Mal nicht so ganz einfach gewesen, aber es hat sich gelohnt. Ich kann nur sagen, dass es sich hundertprozentig lohnt diesen Kriminalroman zu lesen, er ist toll recheriert und eine Liebeserklärung an die Heimatstadt der Autorin. Das Buch-Cover finde ich exzellent und perfekt gewählt zu der Story.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 20.12.2019

    Als Buch bewertet

    Hamburg 1896. Der Kieler Kommissar Hauke Sötje ermittelt gegen eine Schmugglerbande und hat seit einiger Zeit den Ewer „Wilhelmine“ im Visier. Als das mit Kaffee beladene Frachtschiff auf der Elbe verunfallt und weder ein Eigner noch der Besitzer der Fracht ermittelt werden kann, bittet Hauke einen Hamburger Kollegen um Unterstützung. Polizeirat Roscher zeigt sich zunächst wenig interessiert, erst als Hauke ihm den Siegelring zeigt, den ein bei dem Unfall getöteter Matrose trug, wird er hellhörig, denn der Ring trägt das Wappen des reichen Kaffeehändlers Bellingrodt…

    Auch Haukes Verlobte Sophie hat alle Hände voll zu tun. Nicht nur, dass die Lehrerin für Clara, der ältesten Tochter ihres Arbeitgebers, einen Abschiedsball vorbereiten soll, Claras Grosstante Amalie Bellingrodt tritt auch mit der Bitte an sie heran, eine vermisste junge Frau zu finden, von der Amalie jedoch weder Namen noch Wohnort kennt…

    „Tod in der Speicherstadt“ ist bereits der vierte Fall für Hauke Sötje, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

    Anja Marschall wartet in diesem Krimi mit einer grossen Portion Zeit- und Lokalkolorit auf – den Leser erwartet eine fesselnde Zeitreise in das Hamburg zur Kaiserzeit.

    Es hat grossen Spass gemacht, das alte Hamburg gemeinsam mit Hauke und Sophie zu erkunden - man begibt sich zum Beispiel mit Hauke in die Speicherstadt, um den Schmugglern auf die Spur zukommen, wandert auf der Suche nach Hinweisen durch die verwinkelten Wege und Höfe des Gängeviertels oder geniesst mit Sophie das Ambiente des Alsterpavillon am Jungfernstieg. Neben unzähligen spannenden Details zum Kaffeehandel und den damit einhergehenden Aufgaben und Herausforderungen lernt man ebenfalls die Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die Gepflogenheiten zu damaliger Zeit kennen.

    Auch der Kriminalfall hat es in sich. Hauke und Sophie ermitteln eigentlich in ganz unterschiedlichen Angelegenheiten, müssen aber nach und nach erkennen, dass ihre Fälle mehr gemeinsam haben, als anfangs vermutet. Die Ermittlungen gestalten sich für beide äusserst schwierig, da es nur wenige Anhaltspunkte gibt und sie es darüber hinaus mit einem Gegenspieler zu tun haben, der vor keiner Schandtat zurückschreckt.

    Plattdeutsche Einsprengsel in den Dialogen und die jedem Kapitel vorangestellten Originalauszüge aus den Hamburger Nachrichten des Jahres 1896 runden diesen historischen Krimi perfekt ab.

    „Tod in der Speicherstadt“ hat mir sehr gut gefallen – die gut ausbalancierte Mischung aus Historie und Spannung wird anschaulich und lebendig erzählt und hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert.

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  • 5 Sterne

    Elke S., 23.12.2019

    Als Buch bewertet

    Wenn Geschichte lebendig wird und die Ermittlungen mehr als fesseln
    Als grosser Fan von Anja Marschalls sowohl witzigen um Lizzy, als auch historischen Krimis um Hauke Söntje konnte ich mir den vierten Teil der Reihe natürlich auf gar keinen Fall entgehen lassen. Schon gar nicht, wenn jetzt nicht mehr in Kiel, sondern in Hamburg, das ich so liebe, ermittelt wird. Die Autorin hat mich nicht enttäuscht und mich wieder einmal mit den ersten Worten bereits in die Geschichte gezogen und mich erst beim Zuklappen des Buches wieder aus ihren Fängen gelassen.

    1896. Den Kieler Kommissar Hauke Sötje treibt es nach Hamburg. Er soll ein Schiffsunglück auf der Elbe, bei dem ein Ewer in Brand geriet, genauer unter die Lupe nehmen. Das Segelschiff hat bei seinem Untergang nicht nur eine Ladung Kaffee, die in keinerlei Frachtpapieren zu finden ist, mit unter Wasser gezogen, sondern auch ‚„Eine der beiden Leichen an Bord der ‚Wilhemine‘ trug diesen Ring am Finger. Es war der Matrose:“. Amtshilfe ersucht er dafür beim Hamburger Polizeirat Roscher, der „… nahm den Ring in die Hand und begutachtete ihn genau. „Das ist das Wappen von Wilhelm Bellingrodt. Kaffeezweig und Löwe.“‘, ist darüber allerdings alles andere als erfreut.

    Als Leser trifft man nach einem berührenden Prolog, der das Elend der Hamburger Hafenarbeiterfamilien so eindrücklich zeigt, und einen magisch in den Roman zieht, erst einmal Sophie und ihre Schülerin Clara, für die sie einen Abschiedsball zu organisieren hat, und bekommt dann gemeinsam mit Hauke die Fakten zum Schiffsunglück geboten. Beide führt der Weg anschliessend zur Familie Bellingrodt. Hauke, der mit Roscher die Todesnachricht überbringen muss, und damit seine Ermittlungen startet, Sophie um die Familie zum Ball einzuladen. Dabei bekommt sie von Frau Bellingrodt einen Spezialauftrag. „Johann war einer jungen Dame zugetan, die von dem Unglück in Kenntnis gesetzt werden muss.“ Sie soll sich auf die Suche nach der grossen Liebe ihres Sohnes machen. Als Leser darf man nun beide bei ihren Ermittlungen und Recherchen begleiten, klar dass sich ihre Wege immer wieder kreuzen, nicht nur bei den dünn gesiedelten Treffen der beiden Verlobten. Viel mehr will ich gar nicht verraten, nur so viel, während für Hauke gilt, „Das politische Pflaster in dieser Stadt war rutschiger als die Planken eines Nordkapfahrers bei Eisregen.“, mit einem Bellingrodt legt man sich in Hamburg nicht an, was die Ermittlungen mehr als schwer macht, gilt für Sophie, man kann „in ihren Augen den leicht fiebrigen Glanz“ entdecken und da schaut sie oft weder links noch rechts, sondern nur geradewegs aufs Ziel. Gefährlich und spannend wird´s auf jeden Fall bei beiden mehr als genug.

    Der locker leichte Schreibstil der Autorin liest sich einfach nur toll. Sie beschreibt unheimlich anschaulich und einnehmend. Da kommt schon mal die „… Vorsteherin durch eine kleine Seitentür aus der Küche gelaufen. Eine Suppenkelle über dem Kopf schwingend, hielt sie zeternd aus den Redner zu. >Wat wullt ju heer in miehn fein´ Salon? Wenn ju dat nicht god genog ist, dann rut!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 19.12.2019

    Als Buch bewertet

    Hauke Sötje, Polizist in Kiel, verschlägt es wegen seiner Ermittlungen zu Schmugglerbanden, die einen Kollegen getötet haben, nach Hamburg. Das trifft sich gut, denn seine Verlobte Sophie arbeitet seit geraumer Zeit im Haushalt des Kaufmannes Winter als Gesellschafterin für dessen Tochter Clara.

    Noch bevor Hauke seine Recherchen weiterverfolgen kann, geht ein Ewer in Flammen auf und die verkohlte Leiche wird an Hand des Siegelringes als Johann Bellingrodt, Sohn eines mächtigen Hamburger Kaufmannes identifiziert. Hauke wird in die Ermittlungen einbezogen und schnell wird klar, dass nichts so ist, wie es scheint. Egal wohin sich der Kommissar wendet, der Name Bellingrodt ist allgegenwärtig.

    Im zweiten Handlungsstrang schauen wir Sophie über die Schulter, die der bislang extra behüteten Clara ein wenig vom echten Leben erklärt. Ohne es zu wollen, gerät Sophie in die Machtsphäre der Bellingrodts und damit in akute Lebensgefahr.

    Meine Meinung:

    Der Autorin ist wieder ein fesselnder historischer Krimi gelungen, der die Vormachtstellung einzelner Kaufleute deutlich macht. Dass dies nicht immer mit rechten Dingen vor sich geht, ist klar.

    Der bildhafte Schreibstil von Anja Marschall lässt uns tief in das Hamburg der Kaiserzeit eintauchen. Die Bedrohung durch Armut und Krankheit ist deutlich spürbar. Die Arbeiter werden ausgebeutet und sind der Willkür ihrer Arbeitgeber hilflos ausgesetzt. So entpuppt sich manche angebliche Wohltat als Danaer-Geschenk und dem einen oder anderen bleibt nur mehr der Selbstmord.
    Sehr gut gelungen ist auch die Darstellung der Frauen dieser Zeit: Entweder reich und hilflos oder arm, ausgebeutet und auch hilflos. Beide den Konventionen der Zeit unterworfen. Kein Wunder, dass Figuren wie Sophie hier herausragen.

    Immer wieder sind historische Ereignisse und Personen in die Handlung eingeflochten. So sammeln sich die Hafenarbeiter zu Streiks und die berüchtigte Engelmacherin von St. Pauli Elisabeth Wiese steht Patin für die Gertrud Wiesner. Auch das erwähnte Kaufhaus Tietz gab es wirklich.

    Um sich im historischen Hamburg zurecht zu finden, gibt es zu Beginn des Buches einen alten Stadtplan.

    Fazit:

    Wieder ein gut gelungener, fesselnder historischer Krimi aus der Feder von Anja Marschall, dem ich gerne 5 Sterne und einer Leseempfehlung gebe.

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  • 5 Sterne

    angeliques.leseecke, 11.02.2020

    Als Buch bewertet

    Kommissar Hauke Sötje ermittelt in Hamburg und stösst in ein Wespennest

    *Klappentext (übernommen)*
    Hamburg zu Beginn der Hafenarbeiterstreiks.

    Hamburg 1896: Der Sohn des wohlhabenden Kaffeehändlers Bellingrodt wird tot in der Elbe gefunden. Als Kommissar Hauke Sötje den Eltern die traurige Nachricht überbringt, gerät er in ein gefährliches Geflecht aus Macht, Gier und falscher Liebe. Zu allem Überfluss bittet ihn seine Verlobte Sophie, eine vermisste junge Frau und ihr Kind in der Stadt zu finden. Man hatte die beiden zuletzt vor der Villa der Bellingrodts gesehen ...

    *Meine Meinung*
    "Tod in der Speicherstadt" von Anja Marschall ist bereits der 4. Fall mit dem sympathischen Kommissar Hauke Sötje. Ich mag den spannenden Schreibstil der Autorin, er fesselt mich ungemein und durch die bildhafte Beschreibung habe ich auch die Begebenheiten aus dem 19. Jahrhundert schnell vor meinen Augen. Die dort herrschende Atmosphäre kann ich richtig spüren.
    Beim Lesen merkt man ausserdem, wie akribisch die Autorin recherchiert hat.

    Die Charaktere sind lebendig und facettenreich. Sophie muss man einfach lieben, sie ist eine starke und selbstbewusste Frau, ich mag und bewundere sie sehr. In der damaligen Zeit setzt sie ihren Kopf trotz einiger Widerstände durch und sucht auf eigener Faust die vermisste Frau und deren Kind. Aber auch Hauke ist mir sehr sympathisch, ich mag seine ruhige und besonnene Art, aber er kann auch anders, gerade wenn es um das Wohl von Sophie geht.
    Sehr sympathisch ist mir auch der Zollbeamtenanwärter Hans Detlefsen, er wird Hauke im Hafen zur Seite gestellt. Hans ist ein aufgeweckter junger Mann, der es bestimmt einmal sehr weit bringen wird.

    Ein Erkennungsmerkmal von Anja Marschall sind die originalen Zeitungsauschnitte aus dieser Zeit. Es ist richtig faszinierend, was damals alles so eine Nachricht wert war.

    *Fazit*
    Ein spannender historischer Krimi, mit interessanten Charakteren und einem fesselnden Fall.
    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Michaela W., 11.01.2020

    Als Buch bewertet

    Eine Leiche die Tod in der Elbe treibt-mit einem Siegelring am Finger-eine weitere die verbrannte und ein toter Zollbeamter führen den Rendsburger Kriminalkommissar Hauke Sötje nach Hamburg.Der Siegelring führt Hauke in die höchsten Hamburger Kreise.Unteranderem zu der Familie Bellingrodt-doch er stösst auf eine Mauer des Schweigens.Dann bittet Haukes Verlobte Sophie um seine Hilfe.Sie arbeitet bei einem angesehenem Mann und erzieht seine Tochter nach dem Tod seiner Frau.Eine befreundete Familie ,die Frau von Bellingsgrodt bittet sie um Hilfe.Sie soll nach einer jungen Frau mit einem kleinen Kind suchen,die vor einiger Zeit vor ihrem Haus stand.Schnell scheint klar das der Tote mit dem Siegelring, der ältere Sohn von Bellingrodt ist und die verbrannte Leiche die junge Frau.Doch wo ist das kleine Kind und warum wird plötzlich ein Zollinspektor  in der Speicherstadt ermordet!?Leider wird Haukes Ermittlungen erschwert und auch Sophie gerät in Gefahr......


    Die Autorin Anja Marschall hat wieder einen sehr spannenden Krimi geschrieben.Sehr gut recherchiert und sehr anschaulich beschreibt sie alles.Man hat das Gefühl an der Seite von Hauke durch das Hamburg 1895 zu spazieren,die Probleme der Stadt zu erleben.Auch das Problem macher Dame die schwanger wird und zu einer Engelmacherin gehen zu müssen-erfährt der Leser.Man geht an Sophies Seite durch das Elendsviertel von Hamburg.


    Die Gedanken und Geschehnisse dieser Zeit kommen sehr gut rüber und man fühlt sich hautnah dabei.


    Leider konnte ich nur 5 Sterne geben-ich hätte deutlich mehr gerne gegeben.

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  • 5 Sterne

    Claudia J., 06.08.2020

    Als Buch bewertet

    Kommissar Hauke Sötje will in Hamburg ein Schiffsunglück auf der Elbe aufklären. Ein To-ter ist wohl der ältere Sohn des Kaffeehändlers Belingrodt. Sötjes Verlobte Sophie arbeitet beim Konsul Winter und stösst auf eine vermisste junge Frau.
    Beide kommen während ihrer Ermittlungen auf eine Spur von Schmuggel, Macht, Geldgier, Sucht und Neid.
    Dazu wird Hamburg im Jahr 1896 sehr gut beschrieben. Die örtlichen Gegebenheiten von Hamburg und besonders der Speicherstadt. Auch die ganzen Verflechtungen der Kaufleu-te, wie die Verzollung ablief, oder auch das Be- und Entladen der Boote. Dazu kommt noch die Beziehung zwischen Kommissar Sötje und Sophie, was sich aber sehr gut in die Geschichte einfügt. Interessant fand ich auch, dass sich die Kriminalpolizei damals im Auf-bau befand und aus politischen Gründen fast wieder aufgelöst wurde. Diese Geschichte zeigt auch wieder deutlich wie anders die Gesellschaft damals war, was einem heute gar nicht mehr so bewusst ist und zu welchen Löhnen sich die Hafenarbeiter, und viele ande-re, abschuften mussten.
    Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Die Geschichte ist super konstruiert, die Erzähl-stränge um Haukes Ermittlungen und Sophies Nachforschungen kommen sehr gut zu-sammen.
    Hier werden neben dem Kriminalfall noch so viele Dinge angesprochen. Das hat mir gut gefallen und ich kann diesen historischen Kriminalroman nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    schafswolke, 05.01.2020

    Als eBook bewertet

    Hauke Sötje in seinem 4. Fall

    Johann Bellingrodt, der älteste Sohn eines Kaffeehändlers wird tot in der Elbe gefunden. Als Kommissar Hauke Sötje den Eltern die traurige Nachricht überbringt, gerät er in ein gefährliches Geflecht aus Macht, Gier und falscher Liebe. Zeitgleich wird eine junge Frau vermiss, Haukes Verlobte Sophie lässt diese Geschichte keine Ruhe, denn es scheint Verbindungen zur Familie Bellingrdt zu geben.

    Hauke Sötje verschlägt es in seinem 4. Fall nach Hamburg, bei der auch seine Verlobte Sophie nicht fehlen darf. Die beiden sind ein charmantes Paar, deren Geschichte man zwar gerne verfolgt, die aber dem Krimi nicht die Show stehlen.

    Der historische Rahmen für den Krimi, ist genauso packend, wie der Fall selbst. Es gibt hier die wohlhabenden Familien, aber auch die armen Arbeiter, die kaum wissen, wie sie über die Runden kommen sollen, die leidtragenden sind wie immer die Kinder. "Tod in der Speicherstadt" schafft es den Leser mit in eine andere Zeit zu nehmen, so dass man das Buch ungern aus der Hand legt.

    Zu Beginn der einzelnen Kapitel gibt es jedes Mal einen Zeitungsausschnitt der damaligen Nachrichten. Die Themen sind breit gefächert, aber sie spiegeln wunderbar die Zeit wieder und sind ein echtes Highlight, neben der spannenden Geschichte.

    Hauke Sötje bekommt für seinen 4. Fall, die volle Punktzahl von mir.

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  • 5 Sterne

    Angelika T., 25.12.2019

    Als Buch bewertet

    Hamburg zur Zeit der beginnenden industriellen Revolution: unter den Arbeitern in der Speicherstadt rumort es – da wird der Sohn eines wohlhabenden und einflussreichen Kaufmanns ertrunken aufgefunden. Hinter seinem Tod verbirgt sich nicht nur ein Drama, sondern auch ein Ränkespiel der Macht und Habgier, dem Kommissar Hauke Sötje auf die Spur kommen muss. Dabei wird er tatkräftig und hartnäckig von seiner Verlobten unterstützt, mit zwar mit einem klugen, aber auch einem ordentlichen Dickkopf ausgestattet ist…
    Anja Marschalls Zuneigung zu Hamburg entdeckt man in sämtlichen Details: sehr gekonnt beschreibt sie die Zustände in der Stadt, die Menschen, die Speicherstadt.
    Vor dem inneren Auge entsteht so ein wahres Kopfkino: der Leser wird sofort in den Bann der Ermittlungen gezogen! Man stürzt sich mit Hauke in die Kontore und Arbeitshallen der Speicherstadt, sitzt mit Sophie im Salon ihres reichen Arbeitgebers und staunt über den Kontrast in den ärmlichen, heruntergekommenen Gassen. Spannung pur erzeugt der Tod des jungen Erben, der viele Fragen aufwirft und einen weiteren Todesfall nach sich zieht. Eine schaurige, düstere Geschichte, die den Leser gefangen nimmt; ein absolut gelungener historischer Kriminalroman mit perfekt recherchiertem Lokalkolorit! Sehr gut geschrieben und wirklich empfehlenswert!

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