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  • 3 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 29.04.2017

    Als Buch bewertet

    Die 22-jährige Tess hat ihr Literaturstudium beendet und will nun raus aus der Provinz und endlich leben. Sie macht sich auf nach New York. Da sie aber noch keinen Plan hat, wie es weitergehen soll, nimmt sie erst einmal einen Job als Hilfskellnerin im exquisiten Restaurant am Union Square an. Erst einmal muss sie viel lernen über hervorragendes Essens und edle Weine. Die Kellnerin Simone nimmt sich ihrer an. Tess ist sehr angetan von dieser Welt mit eigenen Regeln und Gesetzen und noch mehr von Barkeeper Jake.
    Der Autorin ist es mit viel Sachverstand gelungen, diese Welt der Genüsse zu beschreiben, so dass man sich in diesen Mikrokosmos hineinversetzt fühlt. Alles ist sehr bildhaft beschrieben, mir lief manchmal das Wasser im Mund zusammen. Essen ist halt nicht nur Nahrungsaufnahme. Aber es geht auch nicht nur um Speisen und Getränke. Der Laden muss laufen und der Umsatz da sein.
    Wir begleiten Tess durch die Strassen New Yorks, bei ihrer Arbeit und in ihrer Freizeit. Aber sie kam mir nicht nahe und war mir nicht einmal sympathisch. Sie ist fasziniert von dem Umfeld im Restaurant und will alles Notwendige wissen, denn sie möchte Kellnerin werden. Die Arbeit ist hart und die Freizeit besteht aus Alkohol, Drogen und Sex. Was für ein leben! Obwohl sich eine Beziehung zu Jake entwickelt, kommt sie mir doch immer wieder vor, als wäre sie sich selbst genug. Sie hat daher Schwierigkeiten im Umgang mit anderen. Etwas ein Jahr können wir sie begleiten, doch ich spüre nicht, dass sie sich weiterentwickelt. Aber auch den anderen Charakteren fehlt Tiefe. Die Beziehungen
    Ich habe die ganze Zeit gedacht, da muss doch noch was kommen, aber es blieb doch ziemlich oberflächlich. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, aber die Geschichte konnte mich nicht packen.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 12.05.2017

    Als Buch bewertet

    "Sweetbitter" ist ein Buch, das polarisieren wird. Vielleicht ist das für manche bereits ein Grund es zu lesen - mich hat in jedem Fall wirklich der Klappentext sehr angesprochen, da ich die Gastronomie ein ganz spannendes Feld finde, und ich wurde nicht enttäuscht.
    Es ist sehr speziell, ja, aber genau das mochte ich so gern! Die Protagonistin Tess ist ein typisches Landei, das aber durch Zufall einen Job in einem richtig guten Restaurant bekommt. Hierbei lernt sie eine Menge, kann aber auch vielen Belastungen nicht standhalten und in ihrem ersten Jahr im Big Apple begleiten sie nicht nur kulinarische Köstlichkeiten, kleine und grosse Katastrophen und eine schwierige Liebesbeziehung, sondern auch eine Menge Drogen und Alkohol.
    Ich habe gelesen, dass Köche ein sehr hohes Berufsrisiko haben, an Alkoholismus zu erkranken. Diese und viele Hintergrundinformationen, die man so über die Gastro jemals gehört hat, kann man hier wunderbar einpassen, denn es ist eine ganz eigene Welt. Tess ist nicht alkoholkrank, sondern sie gerät erst in den Strudel dieses Betriebs - und natürlich auch in falsche Gesellschaft!
    Dabei ist der Roman nicht geradlinig, obwohl die zeitliche Chronologie erscheint, sondern eher episodisch, blitzlichtartig, teilweise kryptisch...aber ich wurde einfach total in diese Welt eingesogen!
    Eine kleine Warnung zum Schluss: Tess ist nicht sympathisch. Das muss sie auch nicht sein! Aber sie ist interessant - das in jedem Fall!
    Man könnte diesem Buch vielleicht mangelnde Emotionalität vorwerfen...das würde aber bedeuten, dass Emotionalität immer die Grundlage eines Romans sein muss! Dieser Meinung bin ich nicht, denn ich habe mich in weiten Teilen der Geschichte als unbeteiligter Beobachter gefühlt - und war trotzdem involviert!
    Bildet euch eure eigene Meinung - es kann sich lohnen!

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicis Buchecke, 06.06.2017

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist mir auf vielen englischen Plattformen ins Auge gefallen und weckte meine Neugier. Ich schaue gerne Kochsendungen und Dokumentationen, die sich rund um das Thema Essen drehen. Da es im englischsprachigen Raum solch einen Anklang fand war ich natürlich sehr neugierig. Das Cover der deutschen Ausgabe finde ich sehr geschmackvoll und passend. Die Leseprobe verriet noch nicht allzu viel, aber meine Lust auf dieses Buch war erwacht. Allerdings fällt es mir nach Beenden des Buches nun gar nicht so leicht es einzuordnen.
    Die Hauptprotagonistin bleibt im Buch selbst ziemlich lang anonym. Wir erfahren ihren Namen erst ziemlich spät, lediglich durch den Klappentext wusste ich ihn. Sie selbst ist unnahbar und für mich nicht greifbar gewesen. Wahrscheinlich trug auch der Erzählstil dazu bei, denn dieser ist ziemlich gewöhnungsbedürftig. Es wirkt eher wie eine Berichterstattung und es erfolgen Sprünge zwischen den Personen und Zeiten, die es mir manches Mal erschwerten der Handlung zu folgen. Es wirkte so unpersönlich und wie Aufzählungen verstreichen Tage, manchmal erschien es mir zusammenhanglos, wie hingeworfene Gedanken. Tess ihre Wohnsituation und ihr Leben ausserhalb des Restaurants wurden fast völlig ausser Acht gelassen und man erfährt ziemlich wenig über ihre private Umgebung. Zeitweise scheint es gar kein Leben ohne die Menschen ihrer Arbeitsstelle zu geben. Auch das Kulinarische rückt immer mehr in den Hintergrund mit dem Verlauf der Handlung. Ist es zu Beginn noch im Mittelpunkt werden die Ausführungen zu Essen und Wein immer weniger. Die Charakter haben insgesamt alle etwas spezielles und ganz normale Personen scheint es nicht zu geben. Dies ist eigentlich ganz schön, allerdings wird es alles ziemlich emotionslos geschildert und wirkte auf mich sogar zeitweise plump. Von Romantik und Gefühlen war keine Spur, auch wenn sich zwischenmenschlich so einiges ereignete. Ich hatte mir da mehr erhofft und hätte gerne mehr mit den Protagonisten mitfühlen wollen.
    Das Thema Drogen und Alkohol spielt hingegen eine starke, zentrale Rolle und schockierte mich sehr. Wie leichtsinnig und selbstverständlich konsumiert wurde und das zum guten Ton zu gehören schien. Nichts geht ohne diverse Hilfsmittel und dieses Thema stiess mich eher ab.
    Als ich das Buch beendet hatte sass ich dann ziemlich ratlos da. Im letzten Teil legte die Autorin zwar die Emotionalität hinein, die ich mir gerne für das ganze Buch gewünscht hätte, aber so ganz war mir nicht klar, was mir die Autorin mit diesem Werk sagen wollte.
    Spontan vielen mir nur zwei Redewendungen ein, die dieses Buch verdeutlichte:
    "Liebe macht blind" und "Umgang formt den Menschen". Trotz der vielen Hürden konnte ich doch das Buch nicht abbrechen und irgendwas zog mich weiter. Vielleicht war es doch der aussergewöhnliche Erzählstil und die Hoffnung auf ein gutes Ende. Letztlich bin ich ein wenig enttäuscht und verwirrt. dass ich nach einem Jahr mit Tess mit so vielen Ungewissheiten zurück bleibe.
    Dieses Buch war definitiv eine neue Erfahrung und den Hype kann ich nicht nachvollziehen.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Thoras Bücherecke, 15.04.2017

    Als Buch bewertet

    Inhalt/Klappentext:
    Eigentlich wollte Tess nicht Kellnerin werden. Sie wollte ihrer provinziellen Herkunft entkommen, in die Grossstadt eintauchen und endlich herausfinden, wofür sie geschaffen ist. Doch dann landet sie in einem edlen New Yorker Restaurant und es ist wie der Eintritt in ein neues Universum, in dem ganz eigene Regeln und Gesetze herrschen, in dem der falsche Wein im falschen Moment zum Verhängnis werden kann. Oder die Ignoranz gegenüber der Einzigartigkeit einer Auster. Sweetbitter ist ein grosser Roman über den Genuss und die Obsession – darüber, dass man manchmal besessen sein muss, um wirklich geniessen zu können.

    Meine Meinung:
    Schöner Roman. Leider konnte er mich nicht fesseln. Der Schreibstil ist klar und ein wenig militärisch angehaucht. Er passt sehr gut zur Geschichte. Die Protagonisten waren mir einfach ein wenig zu oberflächlich. Ich konnte mich leider in keinen richtig hineinversetzen. Die Geschichte macht deutlich wie es in einer gehobenen Gastronomie zu und her geht. Mit kleinen Ausblicken in das Privatleben der Protagonisten. Die Speisen und Getränke wurden sehr gut beschrieben und ich konnte es mir richtig gut vorstellen wie Tess alles kennengelernt hat.

    Mein Fazit:
    Es war nicht Meins. Ich konnte leider nicht in die Geschichte eintauchen. Die Beschreibungen waren sehr Appetit anregend.

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  • 1 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pink Anemone, 06.05.2017

    Als Buch bewertet

    Eigentlich wollte Tess nicht Kellnerin werden. Sie wollte ihrer provinziellen Herkunft entkommen, in die Grossstadt eintauchen und endlich herausfinden, wofür sie geschaffen ist. Doch dann landet sie in einem edlen New Yorker Restaurant und es ist wie der Eintritt in ein neues Universum, in dem ganz eigene Regeln und Gesetze herrschen, in dem der falsche Wein im falschen Moment zum Verhängnis werden kann. Oder die Ignoranz gegenüber der Einzigartigkeit einer Auster.
    Sweetbitter ist ein grosser Roman über den Genuss und die Obsession – darüber, dass man manchmal besessen sein muss, um wirklich geniessen zu können...(Klappentext)

    ------------------------------------

    Wer diesen Klappentext verfasst hat, kann unmöglich dieses Buch gelesen haben. Ich erwartete mir einen kulinarischen und spannenden Roman über den Werdegang einer Kellnerin vom Land zu einer Überlebenskünstlerin in New York. Dieses Buch entsprach meinen Erwartungen jedoch nicht mal ansatzweise.

    Anfangs des Buches dachte ich mir hier wäre eine Autorin, welche philosophisch klingen möchte, es jedoch nicht gebacken bekommt. Schon auf den ersten Seiten kommt es zu einer unwillkürlichen Aneinanderreihung geistiger Ergüsse und Metaphern, jedoch ohne Sinn (und vermutlich auch ohne Verstand). Diese Ergüsse sind unterbrochen von fragwürdigen Geschmacksdefinitionen, die irgendwie auch keinen Sinn ergeben und scheinbar aus dem Zusammenhang gerrissen wurden - aus welchem weiss wohl nur die Autorin selbst.
    Dieser Schreibstil änderte sich dann jedoch, diese Möchtegernphilosophie kam nur noch stellenweise vor, was aber nicht bedeutet das es besser wird. Es kam wieder zu einer scheinbar unwillkürlichen Aneinanderreihung von Sätzen, Beschreibungen und Eindrücken der Hauptprotagonistin. Eine Mischung aus emotionslosem Blabla und auch in gewisser Weise wirr, dann wurde der Ton auch noch zunehmend frustrierter, anklagender und schwermütiger. Zudem kam ich mit der Dialogführung nicht ganz klar, da man manchmal keinen Schimmer hat wer gerade mit wem spricht. Aber irgendwie ist das dann auch schon egal, da die Protagonisten allesamt blass sind und bleiben, inklusive der Hauptprotagonistin. Und das Schlimmste - sie war mir sowas von egal, sowie alle anderen Charaktere auch. Das hat es bei mir überhaupt noch nicht gegeben. Ich habe mich nicht mal über sie geärgert, da mir die Protagonisten schlichtweg schnurzpiep waren.
    Weder die Protagonisten noch die Story besitzen Tiefgang oder sonst etwas Aussagekräftiges. Ich konnte in dieser Story auch keinen roten Faden erkennen, noch eine Story selbst. Drogen, Sex, bissl arbeiten, Drogen, Sex, bissl arbeiten, dazwischen naives Rumgejammere und all das auch nur sehr oberflächlich. Und wie auch die Protagonisten ist auch die Story selbst ziellos und führt zu nichts.

    Fazit:
    Ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht, mehr Handlung, mehr kulinarische Explosionen - von allem mehr oder zumindest ansatzweise das, was mir im Klappentext versprochen wurde. Bekommen habe ich ein zusammengewürfeltes Irgendwas und das in einem fürchterlichen und unausgereiften Schreibstil.
    Ich habe das Gefühl, dass die Autorin einfach nur eine Vergangenheitsbewältigung in Buchform durchgeführt hat und die Welt unbedingt daran teilnehmen lassen wollte. Dies in einer so unausgereiften Form, sodass ich mir einfach nur dachte: "WARUUUM!!!" Wenn ich der Autorin einen Tipp für die Zukunft geben dürfte dann diesen, dass sie sich doch bitte einen Psychologen sucht und diesen mit ihrem seelischen Müll belästigen soll und bitte, bitte schreibe kein Buch mehr!!!
    Keine Leseempfehlung meinerseits!! Mehr kann und will ich nicht zu diesem "Roman" sagen.

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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 17.04.2017

    Als Buch bewertet

    Noch vier Sterne für Leben leben - mittendrin oder ganz am Rand?

    Tess will dem monotonen Kleinstadtleben entkommen, endlich zu leben beginnen und denkt, dass sie das in New York kann. Mit 146 € auf dem Konto und ohne richtigen Plan macht sie sich auf den Weg. Durch Kontakte einer unliebsamen alten Dame, die Stammgast in dem Cafe war, in dem sie kellnerte, hat sie schon ein Zimmer in Brooklyn. Kellnern war nicht ihr eigentliches Ziel, aber das schnelle, gute Geld lockt sie und ihr neuer Mitbewohner lotst sie in dieses ganz besondere, noble New Yorker Restaurant. Allerdings muss Tess hier schnell erkennen, dass sie vom Kellnern, trotz ihrem Job im Cafe nicht den Hauch einer Ahnung hat. Mühsam heisst es zu allererst den Horror der Einarbeitung überstehen, bevor sie als Hilfskellnerin starten darf. Durch Simone lernt sie nach und nach die Geheimnisse von Genuss und vor allem Wein kennen. Tess ist fasziniert von dieser ganz eigenen Welt, aber mehr noch von Barmann Jake.

    Die Autorin gliedert ihren Roman in vier Abschnitte, entsprechend der vier Jahreszeiten. Tess landet im Sommer in New York und der erste Teil handelt hauptsächlich von ihrer Einarbeitung, zu heisse Teller, zerbrochene Gläser, verbrannte Hände, Schnittwunden, ständige Angst etwas falsch zu machen, sich nicht trauen aufzuschauen, sich einsam fühlen, Alpträume vom Kommandoton der Küche ist hier alles inklusive. Aber auch die ersten Austern kosten, die harte Welt der Angestellten, mitsamt jeder Menge Alkohol, Drogen und Sex kennenlernen, stehen auf dem Programm. „Irgendwann pegelte ich mich ein, mir war nichts mehr peinlich“, das kann Tess nach dem Herbst behaupten. War sie mit mittendrin, oder doch ganz am Rande angekommen? Die Frage kann sie wohl nicht beantworten, aber eines weiss sie genau, sie ist von Jake besessen. Nach weiterem Lernen ist sie am Ende des Winters so weit, dass sie der Chef zur Kellnerin befördern würde und sie beantwortet die Frage, ob sie glücklich ist, zumindest damit, dass sie zufrieden sei. Ihren Platz im Leben hat sie nicht gefunden, aber „In gewissen Lebensphasen ist es gut, nicht zu wissen wohin es geht. Man sollte sich erlauben einfach zu leben, ohne eine genaue Ahnung davon zu haben, was man tut.“ Den Abschluss bildet der Frühling, in dem Tess ein ganz klein wenig hinter die harte Fassade von Simone und Jake blicken darf und sich am Ende die Frage stellen muss, wohin ihr Weg sie führen soll.

    Der Schreibstil der Autorin ist klar, schnörkellos und liest sich flüssig. Allerdings hat er mich eher auf Distanz gehalten. Es ist mir schwer gefallen mich in die Geschichte einzufühlen und in die Köpfe der Protagonisten zu denken, am leichtesten ist es mir vielleicht noch bei Simone gefallen. Die Schilderungen von derbem Umgangston mit den dazugehörigen Ausdrücken haben mich stellenweise schockiert, teilweise auch etwas abgestossen.

    Gut hat mir der Einblick in das System gehobene Gastronomie gefallen. Welche Aufgaben haben Geschäftsführer, Manager, etablierte Kellner, Kellner und Hilfskellner. Welch harter Knochenjob ist es wirklich, was steckt hinter den lächelnden zuvorkommenden Fassaden. Ist es eine wirkliche Familie unter den Angestellten, ist es eher oberflächliche Zweckgemeinschaft? Hier kann die Autorin mit ihren eigenen Erfahrungen als Kellnerin in New York auf jeden Fall richtig gut punkten.

    Dass Stephanie Danler sich mit Wein, mit Genuss und mit gutem Essen auskennt, ist deutlich zu spüren. Man kann als Leser, so wie Tess von Simone, unheimlich viel über Weine, deren Herkunft und ihr Aroma lernen. Man darf zwischendurch detaillierte Beschreibungen von Geschmackserlebnissen lesen und hat dadurch das Aroma fast selbst auf der Zunge. Echtes Essen „zählt zu den Dingen, die dich, selbst an diesem heruntergekommenen, unglücklichen Ort, rundum glücklich machen können.“ Diese Botschaft wird klar übermittelt. Aber ich habe Sweetbitter nicht als grossen Roman über den Genuss von Gaumenfreuden empfunden, dafür nehmen die kulinarischen Genüsse für mich einen zu kleinen Raum in der Handlung ein. Hier hatte ich mir etwas mehr erhofft.

    Das Leben der Angestellten ist hart, lange Schichten, den ganzen Tag wohlhabende Leute bedient, sie angelächelt, eine Fassade aufrecht erhalten. Vielleicht muss man um hier um nicht unter zu gehen, nach Feierabend einen heben, der vulgären, ordinären Sprache freien Lauf lassen, Drogen konsumieren und sich gegenseitig ankeifen bzw. niedermachen. Mag sein, dass das dazugehört. Dass sicher nicht alles eitel Sonnenschein ist, war mir klar. Ganz so verrucht und derb hätte ich es mir aber nicht erwartet und damit hatte ich schon stellenweise etwas zu kämpfen, weil dies einfach nicht mein Stil von Lektüre ist.

    Schwer fiel mir auch Tess Obsession für Jake nachvollziehen zu können. Ist das Liebe, ist es nur Sex, was ist Liebe überhaupt? Er erniedrigt sie, er ist gemein, er fasst sie hart an, ist es das was sie fasziniert, oder sind es vielmehr naive Hoffnungen? Weite Teile der Erzählung handeln davon, wie sich das für mich etwas befremdliche Verhältnis zwischen den beiden entwickelt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich zunehmend gespannt war, ob es eine gemeinsame Zukunft für die beiden geben wird.

    Spannend und äusserst interessant fand ich auch das Verhältnis von Tess und Simone beschrieben. Diese nimmt sich ihrer an, hilft ihr zur guten Kellnerin zu werden, weiht sie in die Geheimnisse ein. Sie wird für Tess zu einer Art Vorbild, sie wird zu der „Erwachsenen“, die sie sein will. Aber ist Simone überhaupt so stark, ist sie glücklich und kann sie überhaupt so etwas wie eine Freundin sein? Sie wird wirklich toll dargestellt.

    Alles in allem konnte mich die Geschichte nicht hundertprozentig gefangen nehmen, auch nicht richtig begeistern oder gar von Gaumengenüssen träumen lassen. Dennoch hat sie mir einen guten Einblick geboten und mir dadurch interessante Unterhaltung geboten, die noch 4 Sterne verdient.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja L. von "books and phobia", 09.06.2017

    Als Buch bewertet

    Auf dieses Buch war ich sehr gespannt als ich es endlich in den Händen hielt, um es zu lesen. Ich hatte vorab sehr viel schlechtes darüber gehört und wollte mich nun vergewissern ob an der Sache etwas dran wäre. Leider traf alles was ich las vollkommen zu, da das Buch nicht ansatzweise der Kurzbeschreibung entspricht.

    Tess, macht sich auf den Weg nach New York, ungeplant, frei und mit viel Hoffnung. Sie möchte unbedingt in einem Restaurant arbeiten und geht daher von Restaurant zu Restaurant. Eines davon hat Interesse an ihr und stellt sie erstmal zur Probe ein. Schon allein da heisst es für sie, viel lernen. Weine, exklusive Speisen und die Hierarchie im Restaurant, es ist nicht leicht, doch dies hat auch keiner gesagt. Nach und nach arbeitet sie sich immer mehr ein, wobei sie einige Tiefschläge erleiden muss.

    Das Buch ist in die 4 Jahreszeiten aufgeteilt und unter jeder durchlesen wir 6 Kapitel.

    Das Cover gefällt mir eigentlich sehr gut. Die Farben harmonieren und auch wenn es sehr schlicht wirkt, fällt es trotzdem auf.

    Kommen wir zu den Charakteren, von welchen man nicht so wirklich ein Bild bekommen hat. Gerade Tess, deren Name wir nach etwa der Hälfte des Romanserfahren, bleibt mir als Hauptcharakter trotzdem ein Rätsel. Bruchstückchenweise erfahren wir zwar immer mehr von ihr, aber dies reicht nicht ansatzweise aus um aus ihr eine Person zu machen, die man sich vorstellen kann. Sie blieb mir auch nach beenden des Buches nicht wirklich im Kopf haften, was bei mir selten vorkommt, da ich immer nachträglich über die Personen im Buch nachdenke.

    Die anderen Kallner, Barista oder Köche sind ein wildes Durcheinander verschiedenster Charaktere. Teilweise verlor ich die Übersicht über jene, was auch schwieriger machte der Geschichte zu folgen. Wirklich sympatisch war mir aber keiner im Restaurant.

    Kommen wir zum grossen Knackpunkt der Geschichte, die Monologe. Diesen zu folgen und deren Sinn zu verstehen gestaltete sich nicht immer ganz leicht. Stellenweise gab es Gesprächsfetzen wo man nicht wusste was diese zu bedeuten haben und ob nun eine oder mehrere Personen diese führten. Da an der Geschichte dran zu bleiben und weiterzulesen, erforderte daher manchmal sehr viel Willenskraft.

    Genuss, das ist wohl das Hauptthema des Buches, doch dies wurde leider sehr stark verfehlt. Denn der Hauptgenuss von Tess und ihren Kollegen sind Drogen und Alkohol. Wir erfahren mehr darüber wie sie sich betrunken oder high fühlt, als das wir über die Delikatessen im Restaurant etwas erfahren. Schade dass das Wort "Leckereien" in diesem Sinne mehr für die Drogen benutzt wurde, als für kulinarische Köstlichkeiten. Dieser Umstand nervte zudem sehr schnell, da man so Tess keinesfalls ernst nehmen konnte.

    Eigentlich haben Geschichten, egal wie kurz oder lang sie sind, einen roten Faden dem man sicher durch das Buch folgen kann. Diesen hier zu finden und auch halten zu können erwies sich als äusserst schwierig da man innerhalb kürzester Zeit zwischen den Zeiten herumgeworfen wurde. Wir springen förmlich von einem Erlebnis zum nächsten, wobei man schnell die Übersicht verliert.

    Dieser Umstand führte auch dazu, das man grosse Leseschwierigkeiten bekam, da Monologe plötzlich endeten obwohl man sie selbst noch überhaupt nicht als abgeschlossen hielt. Auch die Jahreszeiten änderten nicht all zu viel, da ausser ein paar Nahrungsmitteln und den Tischgedecken, sich kaum etwas ändert.

    Als absolut unkulinarischer Mensch gab es dann doch zwischendurch kleine Highlights, die mich dann auch sehr interessierten. Der Geschmack von Muscheln, Pilzen oder verschiedenen Weinen wurde teils sehr toll beschrieben. Gerade als Nicht-Weintrinker war es spannend zu erlesen, wie man jene auseinander halten kann und welche Merkmale sie haben. Dies waren dann leider schon die Highlight´s des Buches, denn mehr kann es leider nicht bieten.

    Vom Genuss zum Gaumengraus in nur einem Gang. Das Buch hätte soviel mehr bieten können, bot am Ende aber nur eine zerstückelte und wirre Geschichte, der einzige Leckereien Drogen und sehr viel Alkohol waren.

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  • 3 Sterne

    Lena, 10.01.2018

    Als Buch bewertet

    Die 22-jährige Tess kehrt ihrer Heimat den Rücken, um in New York neu anzufangen. Sie erhält einen Job als Hilfskellnerin in einem Edelrestaurant, das die besten Zeiten hinter sich hat. Die Arbeit in dem Restaurant ist ein Knochenjob, der oft bis spät in die Nacht andauert. Die Anfängerin Tess muss sich unterordnen, möchte jedoch den Aufstieg von der Hilfskellnerin zur Kellnerin machen, ist wissbegierig und lässt sich von Kellnerin Simone in Bezug auf Wein weiterbilden. Gerade in stressigen Situationen, sei es an der Bar oder im Service, ist Tess sichtbar überfordert und steht anfangs des Öfteren kurz vor einem Nervenzusammenbruch.

    Nach Restaurant-Schluss trinken die Angestellten einen Absacker und ziehen in der Regel weiter in die nächste Bar. Alkohol und Drogen gehören zu Tess' Alltag. Tess passt sich den anderen Mitarbeitern des Restaurants an und fühlt sich zunächst von Simone und dann von Jack angezogen. In Jack verliebt sie sich, doch scheint eine Beziehung zu ihm keine Chance zu haben, da dieser in einem schon seit Jahren bestehenden (Abhängigkeits-)verhältnis zu Simone zu stehen scheint.

    Der Roman untergliedert sich in die vier Jahreszeiten und beschreibt Tess' Arbeit in dem New Yorker Restaurant innerhalb eines Jahres. Der Schauplatz des eintönigen Romans ist ausschliesslich das Restaurant bzw. die "Park Bar". Der Inhalt des Romans ist im Wesentlichen auf den Arbeitsalltag in dem Restaurant reduziert. Auch wenn es ein Edelrestaurant ist, gibt es Probleme mit Ungeziefern und hygienische Mängel.
    Nach Schichtende bedienen sich die Angestellten am Alkohol und konsumieren ihre Aufputschmittel und härtere Drogen.
    Tess, deren Name der Leser erst nach zwei Drittel des Romans überhaupt erfährt, lässt sich willenlos mitziehen, um dazuzugehören.

    Die Charaktere, sogar die Protagonisten Tess, aus deren Sicht der Roman geschrieben ist, bleiben fremd. Der Leser erfährt rein gar nichts über Tess' Vergangenheit, weiss nicht, wo sie herkommt und welche Probleme es mit ihrer Familie gegeben haben muss, dass sie allein nach New York gegangen ist. Die Mehrheit der zahlreichen Angestellten, die einen den Überblick verlieren lassen - Köche, Barista, Kellner, Hilfskräfte - bleiben reine Statisten, von denen man nur die Namen kennt.

    Der Roman bleibt oberflächlich, verliert sich in Beschreibungen des deprimierenden Alltags in dem Restaurant und den allabendlichen Drogenexzessen von Tess und ihren Kollegen.
    Offensichtlich verarbeitet die Autorin in ihrem Debütroman ihre eigenen Erfahrungen als Kellnerin in New York.
    Die Geschichte ist schwer zugänglich wirkt zusammengestückelt und insbesondere langweilig, da über 400 Seiten nicht viel passiert. Jeder neue Tag - egal in welcher Jahreszeit - ist für Tess immer gleich, ein Alltag ausserhalb des Jobs findet nicht statt.

    Auch wenn Tess am Ende des Romans unerwarteten Einsatz für sich selbst zeigt und Anspruch auf eine Anstellung als Kellnerin erhebt, vermisste ich eine Entwicklung der Hauptperson, mehr Tiefgang und Struktur, um einen Zugang zu ihrem Charakter, ihren Gefühlen und eine Idee für eine Intention der Autorin zu erhalten.

    "Sweetbitter" zieht den Leser nicht nach New York, könnte in jeder x-beliebigen Grossstadt handeln und beschreibt schon gar keinen kulinarischen Hochgenuss eines Edelrestaurant. Dieser Roman hinterlässt allenfalls einen bitteren Geschmack.

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  • 1 Sterne

    Claudia S., 13.05.2017

    Als Buch bewertet

    Absolut bitter

    Dieses Buch hat mich so wütend gemacht, wie noch keines je zuvor. Die Texte vom Buchrücken und der Buchklappe versprechen so viel – und nichts davon wird gehalten. Die Protagonistin bleibt das halbe Buch über erst einmal namenslos. Das liest sich schon mal extrem unangenehm. Die Kapitel sind kurz und regelrecht vernebelt – so recht erschliesst sich weder Sinn noch Zusammenhang.

    Ein grosser Teil der Story besteht aus saufen, Drogenkonsum und sinnlosem und vor allem gefühlslosem Sex – alle mit allen, anschliessend weiss die Hälfte der Figuren nicht mehr, mit wem sie wann in welcher Kiste waren und dann wird auch einfach mal alles ausprobiert. Kurz mal eine erotische gleichgeschlechtliche Einlage? Bitteschön. War es toll oder lassen wir das lieber wieder? Ach, warte wir den nächsten Drogenabsturz ab und entscheiden dann.

    Einerseits wird mit Geld nur um sich geworfen, andererseits hat keiner Geld für das Lebensnotwendige und alle schnorren sich irgendwie irgendwo durch. Von Obsessionen merke ich wenig, ich lese immer nur einen Exzess nach dem anderen. Und das wird sehr schnell langweilig. Poesie? Hunger nach mehr? Wer, bitte? Ich sehe nichts davon.

    Das Buch macht mich, wie schon erwähnt, sehr wütend. Hier werdnem eine Stadt und eine Branche in ein Licht gerückt, das nicht nur masslos übertrieben, sondern auch noch extrem ekelhaft ist. Dazu eine junge Frau, die ihrem alten Leben entfliehen möchte und sich in den Falschen verliebt, das aber einfach nicht einsehen will, egal wer ihr das sagt, dafür aber in den Drogensumpf springt und niemals hinterfragt, ob das alles nicht noch übler ist, als das, wovon sie weggelaufen ist.

    Da bleibt es nicht aus, dass man als Leser nicht eine der Figuren ins Herz schliesst und sich selbst möglichst weit von der Story distanziert. Das wird noch verstärkt durch die Tatsache, dass in den Dialogen sehr oft unklar ist, wer gerade mit wem spricht. Das ständige Nachlesen unterbricht den ohnehin zähen Lesefluss extrem.

    Die Ergüsse über Wein, Reben und Geschmacksnoten, Austern diverser Sorten und Kakerlaken – sie haben mich weder interessiert noch gefesselt. Alles wurde in einen Topf geworfen, wild umgerührt und in ein Buch gepresst. Sinn macht nichts davon. Und ich bin stocksauer, dass man mir damit kostbare Lese- und Lebenszeit gestohlen hat. Auch ist mir unverständlich, wieso ein Verlag ein solches Buch annimmt, druckt und noch so euphorisch bewirbt. Einen Gefallen hat sich damit jedenfalls niemand getan.

    Dass dieses Buch nur den unumgänglichen Pflichtstern von mir bekommt, ist inzwischen wohl klargeworden.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine M., 01.09.2017

    Als Buch bewertet

    Die junge Tess will nach dem College der langweiligen Kleinstadt entfliehen und zieht nach New York. Um überleben zu können, muss sie einen Job als Kellnerin annehmen, denn New York ist teuer. Obwohl die Arbeit in dem Sternerestaurant knochenhart ist, gefällt es ihr und sie möchte ein akzeptierter Teil der Belegschaft sein. Der Weg dahin führt leider nur über Drogen und Alkohol.

    Stephanie Danlers Buch "Sweetbitter" war ein grosser Erfolg in den USA. Hier scheint es die Leserschaft zu spalten. Als leidenschaftliche Geniesserin wollte ich das Buch natürlich auch lesen, versprach es doch grossen Genuss, tiefe Einsicht in die Sternegastronomie, man verspürt angeblich grossen Hunger bei der Lektüre. Hätte ich nur das erwartet, dann wäre ich tief enttäuscht worden. Denn das Buch ist ganz anders. Ob die Kritiker auf dem Umschlag es wirklich gelesen haben, ich wage es fast zu bezweifeln. Das Buch zeigt zwar die Sternegastronomie, aber vor allem die bittere Wahrheit hinter dem süssen Schein.

    Das Arbeiten dort ist ein echter Knochenjob, die Arbeitszeiten sind Unzeiten. Man schuftet, wenn die anderen frei haben und schlafen. Am Ende des Abends ist man regelmässig so aufgedreht, dass nur noch Alkohol, Drogen und Sex helfen, einigermassen Ruhe zu finden. Um endlich schlafen zu können, damit man am nächsten Tag wieder fit ist für ein neues Spiel. Die Autorin beschreibt dieses Leben sehr detailliert und mit einer schonungslosen Härte, die zeigt, wie es hinter der schönen Fassade wirklich aussieht. Der enorme Leistungsdruck, die hohen Anforderungen, der Wunsch dazu zu gehören, all diese Dinge führen dazu, dass man diesem Teufelskreis kaum mehr entfliehen kann. Durch die knappe, prägnante Sprache und die ständigen Perspektivenwechsel wird das obsessive Verhalten der Protagonisten deutlich. Auch wenn es hier als Fiktion verkauft wird, einen wahren Kern gibt es leider, das weiss ich aus eigener Erfahrung.

    Vermisst habe ich etwas die versprochenen kulinarischen Genüsse, die gingen in der aufwühlenden Erzählung unter. Das Buch wird mich trotzdem nicht mehr so schnell loslassen.

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