NUR BIS 12.05: 15%¹ Rabatt

 
 
Merken
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 135196491

Printausgabe Fr. 32.90
eBook (ePub) Fr. 20.00
inkl. MwSt.
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leser100, 27.03.2021

    Als Buch bewertet

    Sam ist ein Affe – nein ein Schimpanse würden Aimee die „Babysitterin“ Sams und Guy, Professor für Spracherwerb sagen. Er selbst weiss das allerdings nicht. Denn er wurde seiner Mutter kurz nach der Geburt entrissen und wie ein Mensch aufgezogen. Mit Gebärden erlernte er die menschliche Sprache und kann sich damit beachtlich gut verständigen. Doch immer wieder bricht das wilde Tier aus ihm heraus, dann zerlegt er zum Beispiel Einrichtungsgegenstände.
    Ob Tier oder Mensch darum geht es in diesem Roman. Hat der Mensch in Bezug auf das Erlernen einer komplexen Sprach ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Lebewesen auf unseren Planeten oder sind auch andere Spezies hierzu in der Lage. Steht der Mensch als intelligentes Wesen über allen anderen Lebensformen? Lässt sich daraus der Anspruch ableiten Tiere nach Lust und Laune zu benutzen, ihnen Schmerz und Leid zuzufügen?
    Als Aimee den Schimpansen Sam mit seinem Halter Guy im Fernsehen sieht erkennt sie ihre Bestimmung. Sie will bei dem Professor arbeiten und sich fortan um dieses einzigartige Wesen kümmern. Diesen Plan setzt sie in die Tat um. Sie baut zu Sam eine einzigartige Beziehung auf und liebt in durch und durch wie ein Kind. Guy ist Sprachforscher und Sam sein Forschungsobjekt. Sein Leitspruch lautet: „Verliebe dich nie in dein Forschungsobjekt“. So ganz gelingt im das nicht. Aber im Vordergrund seines Handeln steht, trotz der unbestreitbaren Sympatie zu Sam, seine berufliche Karriere und seine Selbstdarstellung. Dann gibt es noch den Besitzer von Sam, Professor Moncrief, der Sam nur an Guy ausgeliehen hat. Er sieht den Schimpansen so wie alle seine anderen 40 Schimpansen als reine Forschungsobjekte die er auch schon mal an die pharmazeutische Forschung weiterverkauft wo sie u.a. mit Aids infiziert werden. Zwischen diesen Polen bewegt sich die Handlung. Selbstlose Liebe, Profitgier, missverstandene Tierliebe und Selbstprofilierung stehen sich unversöhnlich gegenüber. Aber auch Sam kommt zur Sprache, seine Sicht der Dinge unterscheidet sich von denen aller menschlichen Protagonisten ist aber nicht weniger interessant.
    Ein aufwühlender, trauriger Roman, der wütend macht und nach der Legitimierung der Selbstherrlichkeit der Menschen und all ihrer damit beanspruchten Vorrechte fragt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 13.02.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Schimpanse mit Familienanschluss
    In „Sprich mit mir“, T.C. Boyles neuem Roman, leitet der junge Wissenschaftler Guy Schermerhorn ein Forschungsprojekt, in dem festgestellt werden soll, über welche Fähigkeiten zur Interaktion mit Menschen Schimpansen verfügen. Immerhin ist ihr Erbgut fast identisch mit dem des Menschen. Wie weit gehen die Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Tier tatsächlich? Zur Klärung dieser Frage hat ihm sein Chef Prof. Moncrief einen jungen Schimpansen zur Verfügung gestellt, den Schemerhorn mit einem Team aufzieht, zu dem anfangs auch seine Ehefrau gehört, bis die Ehe zerbricht, weil das Projekt für Guy wichtiger ist als alles andere. Er hat den Schimpansen namens Sam in einer vielbeachteten Fernsehsendung vorgestellt. Auf seine Anzeige hin bewirbt sich die junge Aimee, die Sam unbedingt kennenlernen will. Aimee und Sam mögen sich auf Anhieb, und das ist der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit, wobei die Zuneigung zwischen den Beiden ständig wächst. Sam hat die Gebärdensprache gelernt, kann auf Fragen antworten und Wünsche äussern. Das Prinzip der Fremdpflege funktioniert so gut, dass der Schimpanse gar nicht weiss, dass er ein Tier ist.
    Doch dann werden eines Tages die Fördermittel für das Projekt gestrichen, und Moncrief verlangt Sam zurück. Das ist der Anfang vom Ende. Moncrief sperrt Sam auf seiner Schimpansenfarm in einen stinkenden kleinen Käfig. Sam wird immer wieder mit dem Stachel und mit Elektroschocks misshandelt, weil er ungehorsam ist. Das Leid des von seinen geliebten Menschen getrennten Tiers ist für den Leser schwer zu ertragen.
    In mancher Hinsicht erinnert mich Boyles Roman an „Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke“, in dem ebenfalls die ethischen Implikationen eine Rolle spielen. Hat der Mensch das Recht, Tiere zu Forschungszwecken zu missbrauchen und sie - wenn sie entbehrlich oder nicht mehr profitabel sind - an die biomedizinische Forschung zu verkaufen, wo an ihnen grausame Experimente vorgenommen, sie sogar getötet werden? Auch Boyle ist ein berührender Roman gelungen, der den Leser nachdenklich macht. Ein sehr empfehlenswertes Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mathildis S., 25.01.2021

    Als Buch bewertet

    Nachdem mir die letzten Bücher von Boyle nicht hundertprozentig gut gefallen haben, ist dieses Buch wieder genau nach meinem Geschmack. Es hat mich von Anfang an fasziniert und ich hätte mir gewünscht, dass es nicht enden würde, denn man ahnte bald, dass es nicht gut ausgehen würde.
    Die junge Studentin Aimeé studiert gelangweilt vor sich hin, ohne Antrieb und Zufriedenheit. Das ändert sich erst, als sie in das Schimpansenprojekt von Guy Schermerhorn einsteigen kann und den jungen Schimpansen Sam betreut. Es ist Liebe auf den ersten Blick bei beiden, Sam ist bei ihr folgsam und lernwillig. Schon bald können sie sich in einer Art Gebärdensprache unterhalten. Doch dann will Guys selbstherrlicher und brutaler Chef Donald Moncrief (Ist der Vorname zufällig? Ich glaube nicht!) das Projekt beenden und Sam an ein Labor verkaufen. Das kann Aimeé nicht zulassen.
    Das Buch ist aus der Sicht unterschiedlicher Personen erzählt. Hauptsächlich wird Aimeés Blickwinkel geschildert, aber auch Sam und einige andere Personen bekommen eine Stimme. Sams Beiträge sind dadurch gekennzeichnet, dass die Worte, die er gebärden kann, in Grossbuchstaben erscheinen.
    Da sich Boyle immer sehr tief in seine Bücher einarbeitet und bekannt ist für seine hervorragende Recherchearbeit, ist es wahrscheinlich, dass Sams Fähigkeiten auf Tatsachen beruhen. Mehrfach beruft er sich auf die Primatenforscherin Jane Goodall. Sam hat angeblich die sozialen und kognitiven Fähigkeiten eines vierjährigen Kindes, aber er wächst später im Buch darüber hinaus, als er eine irgendwie geartete Vorstellung von Liebe und Gott hat. Wie weit das wirklich so ist, bleibt vage.
    Faszinierend ist, wie weit Boyle sich besonders in Sams Passagen in das Tier einfinden kann, da verschwimmen oft genug die Grenzen zwischen Mensch und Tier und Sam lebt in einer Grauzone zwischen den Spezies. Auch ist das Buch emotionaler als andere seiner Bücher, Sarkasmus fehlt völlig.
    Das Buch ist zusätzlich auch noch so spannend, dass man es kaum aus der Hand legen kann.
    Endlich einmal wieder ein perfektes Buch von Boyle!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra K., 13.02.2021

    Als Buch bewertet

    Irgendwie schräg, aber gut schräg
    Sind Tiere uns nun ähnlich und das vielleicht sogar mehr, als wir das geheinhin vermuten würden..?
    Besonders der Schimpanse und der Mensch weisen ja immense Ähnlichkeiten auf, da ist wissenschaftlich erwiesen. Und T.C. Boyle machte aus diesem Fakt ein sehr unterhaltsames, leicht schräges Buch mit folgender Geschichte:
    „Sam, der Schimpanse, den Professor Schemerhorn in eine TV-Show bringt, kann in der Gebärdensprache nicht nur einen Cheeseburger bestellen, sondern auch seinen Namen sagen. Wie ein Kind wächst er umsorgt von Wissenschaftlern auf. Als die schüchterne Aimee dazu stösst, entspinnt sich eine einzigartige Beziehung: Sam erwidert ihre Gefühle und entwickelt sich regelrecht zu einem Individuum. Als jedoch die Vision Schemerhorns, der an das Menschliche im Tier glaubt, keine Schule macht, wird er für Tierexperimente von einer anderen Universität beschlagnahmt. Aimee ist am Boden zerstört und fasst einen verrückten Plan.“
    Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen, ist toll und flüssig geschrieben und zu lesen und der Autor bringt einem diese nicht nur komisch, sondern auch sehr berührend/mitfühlend näher. Besonders dieser Punkt/diese Mischung hat es mir angetan und ich konnte das Buch nicht mehr weglegen.
    Sam wuchs einem beim Lesen immer mehr ans Herz, das war unglaublich. Sowas passiert mir nicht so oft...
    Daraus eben nicht nur „Klamauk“ zu machen, sondern quasi auch noch Gefühle mit ins Spiel zu bringen bzw. „anzusprechen“ bei uns Lesern, das ist grosse Kunst - grossartig !!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suzann K., 09.02.2021

    Als Buch bewertet

    Der Mensch im Affen oder der Affe im Menschen
    "Sprich mit mir" von T.C.Boyle ist ein Buch, dass mir noch eine ganze Weile im Kopf herumgehen wird. Hier geht es um den Schimpansen Sam, der im Haushalt des Professor Guy Schemerhorn wie ein Kind aufwächst und die Gebärdensprache lernt. Da die Haltung eines Schimpansen doch sehr aufwendig ist, wird die schüchterne Studentin Aimee als Hilfskraft mit eingestellt. Schon bald wohnt Aimee mit im Haushalt und wird die wichtigste Bezugsperson von Sam.
    Das alles passiert zu Zeiten, als die Erforschung der Affen mit Zuschüssen und Forschungsgeldern und auch ihre Präsentation in Fernsehshows sehr populär war. Diese Popularität und damit die Finanzierung bricht hier komplett weg und Sam ist nun einfach nur noch ein Affe für Zucht und medizinische Forschung.
    Wieviel Affe steckt im Mensch und wieviel Mensch im Affen? Wer gibt uns das Recht, Tiere wie Gegenstände zu handeln und behandeln? Wie ist das Urteilsvermögen und Moralvorstellung der Tiere?
    Das Buch fesselt von der ersten Seite an und die Handlung ist hier sehr geschickt von verschiedenen Personen erzählt. Die selben Geschehnisse werden teils von Guy, Aimee oder auch von Sam selber dargestellt. Das ist total spannend und berührend. Einige Szenen sind emotional schwierig zu verkraften und rufen sehr viele Fragen auf über die man so einige Zeit nachzudenken hat.
    Der Schreibstil von Boyle ist sehr eindringlich und mitreissend, unterhaltsam und nachdenklich. Dieses Buch empfehle ich sehr gerne weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaraelisa, 10.04.2021

    Als Buch bewertet

    Wie weit würdest du gehen?
    Der Wissenschaftler Guy Schermerhorn leitet für seinen Chef, Professor Moncrief, ein Projekt in der Primatenforschung. Zu diesem Zweck zieht er den jungen Schimpansen Sam in familiärer Umgebung auf. Dabei hilft ihm ein Team von jungen Hilfskräften, anfangs auch seine Ehefrau. Sam trägt Windeln und Kleidung und lernt die Gebärdensprache. Er weiss, wer er ist, beantwortet Fragen und äussert Wünsche. Über die Jahre nimmt er zunehmend menschliche Züge an und kann sogar lügen, wenn es die Situation erfordert. Als Guy eines Tages die junge Studentin Aimee Villard einstellt, entwickelt sich eine sehr enge Beziehung zwischen Mensch und Tier.
    Im Lauf der Zeit kommt diese Art von Forschung jedoch aus der Mode, die Fördergelder für das Projekt werden gestrichen, und Moncrief fordert das 10.000 Dollar teure Tier zurück, um es zu Zuchtzwecken zu verwenden oder an die biomedizinische Forschung zu verkaufen. Aimee verliert, was sie am meisten liebte, gibt aber nicht auf. Die spannende Handlung wirft die Frage auf, wie weit wir gehen würden, um das Liebste, das wir besitzen zu retten.
    Boyle spricht auch die ethischen Fragen an, die sich hier aufdrängen. Welches Recht hat der Mensch, Tiere für Experimente zu missbrauchen, notfalls zu töten? Sie sind unsere Mitgeschöpfe, haben eine Seele und fühlen Freude und Schmerz. Sams Schicksal steht für Millionen von Tieren, die im Namen der Forschung um ein artgerechtes Leben gebracht und skrupellos getötet werden.
    Mir hat auch der neue Roman von Boyle gut gefallen. Er wird nicht mein letzter sein.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela H., 20.02.2021

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen!

    Der Schreibstil ist grossartig. Es lässt sich wirklich gut lesen. Die Story ist gut durchdacht und sehr gut aufgebaut. Sowohl was die Spannung angeht, als auch die emotionalen Entwicklungen der Charaktere sowie ihre Beziehungen zueinander.

    Die Geschichte hat eine sehr interessante Thematik: Ein Uniprofessor, der einen Schimpansen namens Sam aufzieht (zusammen mit einem Team von Mitarbeitern) und diesem Tier das Sprechen per Gebärdensprache beibringt.

    Die junge Protagonistin Aimee stösst zu diesem Team dazu, und sie und der Schimpanse Sam bauen eine starke emotionale Bindung zueinander auf.

    Es wird sehr deutlich, wie schwierig die Arbeit mit dem Schimpansen ist. Er wirkt süss und in vielen Dingen wie ein kleines menschliches Kind. Was natürlich durch die Möglichkeit der Kommunikation noch verstärkt wird. Dennoch ist und bleibt Sam ein wildes Tier - was auch immer wieder deutlich wird.

    Eines Tages werden dem Professor die Gelder für seine Forschung gestrichen und Sam kommt zurück in Käfighaltung in eine Schimpansenfarm. Und damit kommt vor allem Aimee nicht zurecht.

    Faszinierend fand ich, dass immer wieder Kapitel eingefügt sind, in denen der Schimpanse Sam "spricht". Man erfährt seine Gefühle und Gedanken - vor allem während seiner Zeit im Käfig. Das ist ganz toll gemacht.

    Ich bin wirklich froh, dass ich dieses Buch lesen durfte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin S., 25.02.2021

    Als Buch bewertet

    Cover

    Das Cover ist relativ schlicht aber sehr schick gestaltet. Hinter dem grauen Umschlag befindet sich ein orange eingebundenes Buch. Besonders raffiniert ist der sich änderte Gesichtsausdruck des Schimpansen.

    Inhalt und eigene Meinung

    Eine Liebesgeschichte und eine Geschichte über Freundschaft vereint in der Bindung einer jungen Frau zu einem jungen Schimpansen. Auch aus früheren Geschichten Boyles kenne ich bereits Affen als Mittelpunkt der Erzählung. Amy eine hübsche Studentin, die eine uneingeschränkte Zuneigung für den kleinen Schimpansen Sam empfindet und dabei zu vergessen scheint, dass es sich bei Sam um ein wildes Tier handelt. Aber ist Sam wirklich so wild? Oder ist er uns Menschen ähnlicher als seinen Artgenossen. Seine Artgenossen können nicht sprechen - so wir er. Eine wirklich toll aufgebaute Geschichte, die in zwei Ebenen spielt und so zu nächst etwas verwirrend wirkt. Ich habe mich sofort in das Buch eingefunden und wollte es garnicht mehr aus der Hand legen! Boyles Schreibstil ist einzigartig, er schafft besondere Charaktere, die man sich einfach direkt bildlich vorstellen kann.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 23.01.2021

    Als Buch bewertet

    Als Aimee Sam zum ersten Mal sieht, ist sie sogleich fasziniert. In einer Rate Show tritt Professor Guy Schemerhorn auf und präsentiert einen Schimpansen, der mittels Gebärdensprache mit Menschen kommunizieren kann. Wie ein Kind wächst er auf und verhält sich ebenso trotzig bis liebenswert. Bei ihrer ersten Begegnung springt sofort der Funke über, Sam entscheidet darüber, wem er vertraut und Aimee ist eine der Auserwählten. Sie zieht auf die Farm und kümmert sich fortan um das Tier, das für sie immer mehr von seiner animalischen Seite verliert. Auch wenn sie es immer wusste, ist sie doch vor den Kopf gestossen, als Guys Projektleiter das Tier zurückfordert und schliesslich abtransportiert. Die Verbindung zwischen Sam und Aimee ist jedoch bereits so eng, dass die Studentin alles daransetzt, wieder bei ihm zu sein und sogar bereit ist, noch weiter zu gehen.

    T.C. Boyle reisst in seinem neuen Roman gleich mehrere spannende Fragen auf: wie weit darf Forschung gehen und wie gehen wir mit Tieren für wissenschaftliche Erkenntnis um? Was unterscheidet Mensch und Tier bzw. wie ähnlich sind die beiden Spezies? Und natürlich wie im Falle Aimees: wann geht die Liebe zu einem Tier über unsere gesellschaftlich akzeptierte Grenze hinaus? Sam wird sehr vermenschlicht in der Geschichte, hin und wieder jedoch lässt Boyle das wilde Tier, das in ihm steckt raus und zeigt, welche Kraft und Gefährlichkeit er auch entwickeln kann, wenn er nur noch Instinkt-geleitet agiert.

    Auch wenn Sam fraglos der Star der Handlung ist, sind es doch die menschlichen Figuren, die die Brüche und Spannungsfelder aufzeigen, innerhalb derer sich die Geschichte abspielt. Die schüchterne Aimee, der es leichter fällt Zuneigung zu einem Schimpansen zu entwickeln als zu ihren Mitmenschen, die über die notwendige Sensibilität verfügt, die feinen Schwingungen Sams zu empfangen und ihm gleichermassen Vertrauen zu vermitteln. Ihre nicht alltägliche Liebe lässt sie zur Kämpferin werden, die die Grenze zwischen Mensch und Tier infrage stellt. Guy Schemerhorn hingegen erscheint zunächst ganz der Forschung verschrieben, doch bald schon zeigt sich, dass er sich selbst näher ist als der Erkenntnis oder den Wesen, die im Zentrum seiner Wissenschaft stehen. Der notwendig nächste Schritt auf der Skala wird von dem rücksichtslosen Professor Moncrief personifiziert. Forschung, um an Reichtum und Ansehen zu kommen, als Gelegenheit zum Profit unter Ignoranz aller ethisch-moralischen ebenso wie erkenntnisorientierten Fragen.

    Mal unterhaltsam, mal spannend bietet der Roman auch auf emotionaler Ebene viele Facetten und lädt vor allem zum Nachdenken und Diskutieren ein. Da sich die menschlichen Figuren bisweilen mindestens ebenso primitiv Instinkt-geleitet verhalten wie der Schimpanse, muss am Ende die Frage offen bleiben, wer hier das zivilisierte und wer das wilde Wesen ist.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tintenherz, 27.03.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist passend mit einem angedeuteten Schimpansengesicht gestaltet.

    Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und angenehm flüssig.

    Der Erzählstil ist sehr interessant zu verfolgen, da die Handlung zum einen die Empfindungen von Sam, dem Schimpansen, wiedergibt und zum anderen die gleiche Situation von den mitwirkenden Protagonisten berichtet wird.

    Professor Guy Schemerhorn behauptet, dass er Schimpansen mit Hilfe der Gebärdensprache zum Sprechen bringen kann. Aimee, eine junge Studentin, unterstützt den Professor dabei und Sam verliebt sich in Aimee.

    Sam kann sich anhand der Gebärdensprache artikulieren und sogar Wünsche gegenüber den Menschen äussern. Man bekommt Einblick in die Sprachkompetenz und in die Seele des Schimpansen.

    Die Verbundenheit zwischen Sam und Aimee lässt erkennen, dass irgendwann das Unausweichliche eintreten wird.

    Fazit:

    Ein sehr interessantes und unterhaltsames Buch aus der Welt der Primatenforschung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    v_im_wunderland, 10.02.2021

    Als Buch bewertet

    sehr interessant

    Ich habe bis jetzt noch nichts von dem Autor T.C. Boyle gelesen. Doch natürlich habe ich den Namen schon gehört und fand ihn immer interessant. Nun hat mich das Thema des neues Buches so fasziniert, dass ich es mir gekauft habe. Und ich muss sagen, dass mich der Autor sehr überzeugen konnte. Das Thema in dem Buch ist, ob ein Affe menschliche Gedankengänge haben kann und wie weit der Mensch in seiner Forschung an Primaten gehen kann und auch gehen sollte. Die Geschichte dreht sich dabei um die junge Studentin Amy, die an einem Forschungsprojekt einer Universität teilnimmt und so mit dem Schimpansen sam zusammenarbeitet.
    Das Buch ist sehr spannend und anregend geschrieben, so dass man es kaum aus den Händen legen möchte. Ich wurde in eine wissenschaftliche Welt mitgerissen, in die ich mich vorher nicht begeben hatte und kann es jedem Literaturfan empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miriam G., 15.02.2021

    Als Buch bewertet

    Die Verwandtschaft von Affe und Mensch ist ein Thema, welches nicht nur die Wissenschaft seit Jahren beschäftigt, sondern auch in Film und Fernsehen thematisiert wird. Auch der erfolgreiche amerikanische Autor T.C. Boyle befasst sich in „Sprich mit mir“ mit der Menschlichkeit von Affen: Durch Zufall wird die Studentin Aimee in ein ungewöhnliches Wissenschaftsprojekt mit einbezogen. Wie eine Erzieherin soll sie sich um das Affenkind Sam kümmern, der kurz nach seiner Geburt seiner Mutter weggenommen wurde und seitdem unter Menschen aufwächst. Doch für Aimee ist Sam bald viel mehr als nur ein Forschungsprojekt – es entsteht eine intensive Bindung.
    Was mit an den Romanen von T.C. Boyle immer besonders gut gefällt, ist die thematische Abwechslung. Jede Geschichte ist etwas völlig Neues hinsichtlich Figuren und Setting, sodass sich seine Bücher nur schwer miteinander vergleichen lassen. Dennoch hat mir diese Geschichte nicht so gut gefallen, wie andere Romane von ihm. Mir fehlte der intensive Zugang zu den handelnden Personen, vieles bleibt sehr oberflächlich und sowohl Aimee und Dr. Schermerhorn bleiben für mich sehr blass, können mich nicht berühren und interessieren mich auch als Figuren nicht weiter.
    Auch generell fehlt mir teilweise der wissenschaftliche Hintergrund, stattdessen stehen die Emotionen viel zu sehr im Fokus. Die ganze Story ist teilweise sehr vorhersehbar und war für mich ohne Überraschungen. Selbst das Ende war doch sehr schnell abzusehen, da habe ich mir definitiv mehr erwartet.
    Im Grossen und Ganzen hat mich der Roman gut unterhalten und stellenweise auch fesseln können. Definitiv regt das Thema Forschung an Affen zum Nachdenken an und macht auch wütend, wenn man bedenken, wie schamlos Affen für die menschliche Forschung genutzt werden. Dennoch ist das nicht das beste Buch von Boyle.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela W., 12.03.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Sam, der Schimpanse, den Professor Schemerhorn in eine TV-Show bringt, kann in der Gebärdensprache nicht nur einen Cheeseburger bestellen, sondern auch seinen Namen sagen. Wie ein Kind wächst er umsorgt von Wissenschaftlern auf. Als die schüchterne Aimee dazu stösst, entspinnt sich eine einzigartige Beziehung: Sam erwidert ihre Gefühle und entwickelt sich regelrecht zu einem Individuum. Als jedoch die Vision Schemerhorns, der an das Menschliche im Tier glaubt, keine Schule macht, wird er für Tierexperimente von einer anderen Universität beschlagnahmt. Aimee ist am Boden zerstört und fasst einen verrückten Plan. T.C. Boyle geht ebenso komisch wie mitfühlend der Frage nach, ob uns Tiere ähnlicher sind, als wir vermuten.

    Meine Meinung:
    Eine sehr interessante Geschichte, bei der man so einiges lernen kann. Sehr intensiv wird die Beziehung zwischen Mensch und Tier behandelt. Ob ich es gut finde, das es sich um einen Schimpansen handelt, sei mal dahin gestellt. Auch wenn ich Aimees Aktionen überzogen finde, denn so etwas kann einfach nicht gut gehen, fand ich es interessant zu lesen, wie das Leben mit einem Wildtier so abläuft. Interessant ist hier, das immer im Wechsel zwischen Mensch und Tier geschrieben wird, so das man Einblicke in beider Seelenleben hat. Wobei ich in den Kapiteln von ,Sam doch etwas mehr Konfliktpotential erwartet hätte. Kein Wildtier, hier ein Schimpanse, auch wenn er der menschlichen Spezies am nächsten ist, kann sich in Gefangenheit so wohlfühlen wie er es tut. Auch wenn er nicht im Käfig sitzt, so ist er doch in der Vermenschlichung gefangen. Schade, das es hier keine kritischere Beleuchtung gibt.

    Mein Fazit:
    Obwohl ich mir eine kritischere Sicht gewünscht hätte, eine klare Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    liesmal, 28.02.2021

    Als Buch bewertet

    Menschlich durch Fürsorge und Zuneigung?
    Wäre die Studentin Aimee nicht so lustlos und antriebslos gewesen, dann hätte sie Sam wahrscheinlich nie kennengelernt. Den Fernseher hatte sie aus Langeweile eingeschaltet und durch diesen Zufall Professor Guy Schermerhorn und den Schimpansen Sam in einer Ratesendung entdeckt. Sam beherrscht die Gebärdensprache, der Professor glaubt an das Menschliche in Sam und will das in einer Studie beweisen. Aimee bewirbt sich beim Professor als Hilfskraft…
    …und bei einem ersten Treffen ist sofort erkennbar: Sam und Aimee sind auf einer Wellenlänge, es scheint wie Liebe auf den ersten Blick. Natürlich darf sie bleiben.
    Ein zweiter Erzählstrang lässt viele Fragezeichen entstehen: ein Käfig, darin ein Wesen, das Angst hat. Ist es ein Schimpanse? Ist es Sam? Wer spricht und wer ist es, der sich „an sie“ erinnert?
    „Sprich mit mir“ von T. C. Boyle ist eine faszinierende Geschichte, gewürzt mit einer Prise Humor, voller Fürsorge, Liebe, viel Arbeit und erstaunlichen Erkenntnissen auf der einen Seite – auf der anderen Seite aber traurig, erschreckend und auf jeden Fall nachdenkenswert, vor allem in Hinblick darauf, wie die Tiere zu den Menschen und damit in Gefangenschaft gelangen.
    Der Schreibstil hat mir gefallen: einfach, aber fesselnd. Ich liebe Bücher, in denen dieselben Szenen aus verschiedenen Sichtweisen dargestellt werden, das ist T. C. Boyle hervorragend gelungen.
    Vom Schutzumschlag des Covers lächelt mich ein Schimpanse an, dargestellt nur durch Augen, Nase, Mund. Auch auf dem Einband, der orange-bräunlich und leicht gescheckt ist, blickt mich derselbe Schimpanse an, auf der Vorderseite des Buches diesmal eher erstaunt oder sogar erschrocken, auf der Rückseite wieder fröhlich.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lisa, 20.04.2021

    Als Buch bewertet

    Berührend, aber auch ziemlich traurig

    Die Geschichte im Buch„Sprich mit mir“ von T.C. Boyle ist interessant und wirft zugleich grundlegende philosophische Fragen, wie z.B. was uns als Menschen eigentlich ausmacht, auf. Die Perspektiven wechseln kapitelweise immer wieder, zwischen dem Schimpansen Sam und seinen menschlichen Begleitern und Gegenspielern, hin und her. Besonders gelungen fand ich tatsächlich Sams dargestellte Gedankenwelt und Emotionen, so dass ich ihn schnell ins Herz schloss. Die Menschen kamen hingegen fast durchgehend schlecht in dieser Geschichte weg und waren mir stellenweise auch etwas zu eindimensional dargestellt. Der Schreibstil liest sich wiederum leicht und flüssig und passte sich den jeweiligen Charakteren im sprachlichen Ausdruck immer wieder auf Neue an. Hier merkte man schnell, das Können und auch die Erfahrung des Autors. Die Handlung konnte mich durchgehend fesseln, wobei sie mich aufs Ende hin aber auch zunehmend deprimierte, da die Situation immer auswegloser wurde. Allerdings wirkte das Buch so aber auch authentischer und lebensnaher, da nichts beschönigt wird. Es eignet sich für alle Leser*innen, welche auch vor anspruchsvolleren Geschichten die nachdenklich machen, nicht zurückschrecken und sich auf dieses besondere Gedankenspiel einlassen wollen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 22.01.2021

    Als Buch bewertet

    Dem Autor ist es gut gelungen, die Verbindung eines Menschen zu einem Tier aufzuzeichnen. Wer ein Haustier hat, der kann das bestimmt nachvollziehen. Nur handelt es sich hier nicht um ein Haustier, sondern um ein Wildtier, nämlich Schimpanse Sam. Die Forschung mit den Tieren war interessant zu lesen. Auch Tiere haben unterschiedliche Charaktereigenschaften und ihren eigenen Kopf. Sie sind im Prinzip wie Kinder. Nun sind Schimpansen natürlich dem Menschen sehr ähnlich und passen daher sehr gut für die Botschaften des Autors. Ein sehr cleverer Schachzug, die Geschichte im Wechsel zwischen Tier und Mensch zu schreiben. Mich hat Boyle direkt gehabt und abgeholt, als Sam selbst seine Gefühle äussern durfte. Für mich war es etwas schwer zu ertragen, hautnah zu erfahren, wie Tiere in Käfigen leiden. Ich konnte die Eindrücke von Sam komplett nachvollziehen. Ich fand die menschlichen Charaktere gut ausgearbeitet und auch ihr Handeln war für mich verständlich. Wenn ich an Aimees Stelle gewesen wäre, ich hätte auch alles unternommen, um Sam zu retten. Mich hat das Buch doch sehr nachdenklich gemacht, denn wie viele Tiere leiden für das Wohl des Menschen. Auch Tiere haben Gefühle!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    C W., 25.01.2021

    Als Buch bewertet

    Für mich war "Spricht mit mir" das erste Buch des Autors und der Sprachstil und die Erzählweise haben mich sehr beeindruckt. Besonders der erste Teil des Buches hat mich umheimlich berührt und in seinen Bann gezogen. Leider hat das nicht ganz bis zum Ende angehalten. Zwischendrin fand ich es etwas zu viel die gleiche Begebenheit aus drei verschiedenen Sichtweisen (Sam, Guy, Aimee) zu lesen. Trotzdem fand ich das Buch gut. Es wirft sehr viele Fragen auf, die sich der Leser selbst beantworten kann und regt so zum Nachdenken an. Dabei driftet es weder ins Rührselige, Belehrende oder Pathetische ab. Wie weit darf Forschung gehen? Was ist Tierschutz und artgerechte Haltung? und die wichtigste Frage: wieviel Menschlichkeit ist im Affen und umgekehrt? Besonders diese Frage hat mich während des Lesens beschäftigt, denn die Hauptpersonen, die der Autor zeichnet sind schon sehr eigen und lassen die Grenzen verschwimmen. Für mich waren die Figuren so wenig greifbar und ich bin nicht wirklich warm mit ihnen geworden, aber zum Ende hin wusste ich dieses Stilmittel des Autors zu schätzen. Insgesamt ein gutes Buch, das zum Nachdenken anregt mit kleinen Längen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele P., 17.03.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Das ist eine faszinierende und hochspannende Geschichte. Der Clou ist die zweite Erzählebene aus der Sicht von SAM. Der Autor beschreibt sehr eindrucksvoll den "menschlichen" Umgang mit dem "Affen" und für den Leser stellt sich die Frage, wer hier das "Tier" ist.
    Sehr empfehlenswert!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Weinlachgummi, 08.02.2021

    Als Buch bewertet

    Sprich mit mir habe ich auf Vorablesen entdeckt, das Cover hat mich angezogen und auch der Klappentext. Nach einem Blick in die Leseprobe habe ich sogleich meine Punkte für das Buch eingetauscht, heisst mir hat die Leseprobe so gut gefallen, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte und nicht darauf hoffen wollte, dass ich bei der Verlosung Glück habe.
    Umso mehr war ich dann beim Lesen enttäuscht, als ich merkte, dass mir die Geschichte nicht gefällt.
    Die Idee finde ich nach wie vor klasse. Schimpanse Sam wird beigebracht sich mit der Gebärdensprache auszudrücken und er verliebt sich in seine Pflegerin Aimee. Schnell wird einem als Leser:in klar, dass man nicht pauschal sagen kann, die wer hier die guten und die bösen sind. Tiere, die für die Wissenschaft vermenschlicht werden, nur um sie dann in die Forschung abzuschieben, wenn sie ausgewachsen / zu gefährlich werden. Moralisch ist das Buch auf jeden Fall interessant.

    Und doch fand ich es leider sehr anstrengend. Was an dem Schreibstil und der gewählten Erzählform liegt. Dinge werden nicht unbedingt einfach beim Wort genannt, sondern umschrieben, so zieht sich einiges und man muss sich doch ziemlich konzentrieren. Wäre dabei dann wenigstens eine gewisse Poesie entstanden, wie man es auch manch anderen Büchern kennt, aber dem war, zumindest für mich, hier nicht der Fall.

    Ausserdem werden manche Geschehnisse aus der Sicht von mehreren Personen erzählt, was ich als anstrengenden empfand. Ja, ich mag ungeduldig sein, denn wenn ich etwas schon weiss, dann muss ich es nicht nochmal aus einer anderen Sicht lesen. Dies ist aber sicherlich Geschmackssache. Das in einem Kapitel Unterumständen aus der Sicht von mehren Personen erzählt wurde und dass auch einfach gewechselt hat, hat mich leider immer wieder aus dem Lesefluss geworden. Irgendwie gab es für mich keinen klaren roten Faden.

    Meine erstes und wohl auch letztes T.C. Boyle Buch. Ich glaube wir passen nicht zusammen. Interessante Idee, aber die Umsetzung war nichts für mich. Das Thema finde ich trotzdem gut und so bin ich beim Lesen trotz der Kritik am Ball geblieben. Die Darstellung von Sam und seine Kapitel haben mir einen zusätzlichen Reiz gegeben weiterzulesen.

    2,5 Sterne

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marie aus E., 16.03.2021

    Als Buch bewertet

    Aimee ist studentische Hilfskraft bei einem Forschungsprojekt.
    Können Schimpansen mittels Gebärdensprache sprechen? Haben sie ein Bewusstsein, das mit dem menschlichen vergleichbar ist?

    Eine spannende Frage und Sam, der Schimpanse wird von Boyle facettenreich dargestellt.
    Die grosse Zuneigung, die Sam und Aimee füreinander empfinden, lässt die Story eine interessante Wendung nehmen.

    Ich weiss auch nicht so recht, was ich abschliessend von dem Buch halten soll.
    Die Themen, die das Buch anspricht, haben mich lange beschäftigt. Was darf Forschung? Ist die Grenze zwischen Tier und Mensch tatsächlich so einfach zu ziehen, wie wir sie ziehen? Wie gehen wir mit Lebewesen um? Phhh.

    Die Umsetzung in Romanform war zwar einerseits spannend, mit einem klassischen gierigen Bösewicht, einer etwas naiven, liebevollen Freundin und Sam, dem Schimpansen.
    Andererseits hat es sich stellenweise schon sehr gezogen, so richtig in den Lesefluss bin ich nicht gekommen.
    Stellenweise fand ich es auch einfach zu unrealistisch - kann ein Forschungsprojekt so dermassen unbegleitet und unprofessionell ablaufen?
    Gut gefallen hat mir der Perspektivenwechsel - insbesondere, wenn man Einblicke aus Sicht Sams sammeln konnte, das hat mich stellenweise richtiggehend erschüttert.

    Der klassische Showdown am Buchende war dann auch ein runder Abschluss.

    Ein Buch, über das ich mir auch im Nachgang viele Gedanken gemacht habe, bei dem ich beim Lesen jedoch Hänger hatte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein