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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andersleser, 10.04.2022

    Als Buch bewertet

    Wikinger, Schildmaiden, Magie und Götter, und das ganz grosses Schicksal. Eine Saga über Frauen aus verschiedenen Positionen. Aussenseiter, Ausgestossene und Gejagte. Über Menschen die angeblich nicht in die Gesellschaft passen, oder vor Gewalt fliehen, oder einfach ihre Rolle im Leben finden wollen. Unabhängig davon, dass es im Zeitalter der Wikinger spielt, zeigt es auch vieles, was man auf die jetzige Gesellschaft beziehen kann, mit dem man sich identifizieren, in dem man sich wiederfinden kann, aber auch über das, was generell schiefläuft und wie ungerecht vieles immer noch ist. Man sieht aber auch bei aktuelleren Themen: Es wird auch früher so gewesen sein, auch wenn wir heute nicht alles wissen, Erkenntnisse erst nach und nach eintreten und zu oft die Augen vor Beweisen und Hinweisen verschlossen werden. Und ich finde es klasse, wie all die Themen in diesem Buch eingebunden sind und dabei so selbstverständlich und auch ohne Benennungen erkannt und gezeigt werden. Wie alles geschickt verwoben wurde. In Richtung Diversity gefällt es mir wirklich, wirklich gut. Überhaupt mochte ich das Buch und die Story gern und das, obwohl ich es vor allem am Anfang als super anstrengend empfand. Der Schreibstil war da noch sehr anders, aber dieser verändert sich im Verlauf des Buches, mit der Geschichte gemeinsam und wird so immer mehr dem ähnlich, wie man es von den Vögten gewohnt ist. Man sollte also wirklich versuchen dran zu bleiben, ich denke da kann schon die ein oder andere Überraschung warten.

    Gerade die zweite Hälfte des Buches fand ich hier sehr spannend und Ereignisreich, aber auch voller Facetten der Menschen und des Lebens. Vor allem Tinna und Skade sind hier meine ganz klaren Lieblinge und vor allem deren Entwicklung finde ich eindrücklich geschrieben, genauso die Einblicke in ihrer beider Gedanken, die Emotionen und daraus resultierenden Handlungen. Natürlich fand ich auch andere Charaktere gut, aber insgesamt mochte ich die beiden wirklich am liebsten.
    In diesem Buch finde ich Teile aus meinem Leben und von mir selbst wieder, und ich fühle mich wohl dabei. Ich denke, dass sich so mancher Mensch mit Charakteren aus dem Buch identifizieren, oder sich selbst in irgendeiner Darstellung wiederfinden kann. Gleichzeitig macht es aber auch Spass dieses Buch zu Lesen und vor allem auch die Gedanken und Handlungen der Figuren zu sehen, ihre Entscheidungen zu verfolgen. Neben der vielfältigen Besatzung der Skjaldmaer, finde ich das Buch gerade in Bezug auf das Thema Schicksal und Bestimmungen zusätzlich wirklich gelungen. Ich denke es kann vielen Spass machen und neue Einblicke in manche Angelegenheit gewähren. Aber es ist auch kein einfaches, leichtes Buch für mal eben zwischendurch - jedenfalls aus meiner Sicht. Ich brauchte immer Ruhe und Aufmerksamkeit zu. Es hat wesentlich länger gedauert es zu lesen, als ich sonst brauche - eben weil ich da wirklich Ruhe und Konzentration gebraucht habe. Vorteilhaft sind da dann tatsächlich die kurzen Kapitel.

    Aber nur weil etwas nicht einfach ist, macht es das nicht schlecht. Das Buch war insgesamt etwas ganz anderes, auch etwas ganz anderes, als ich erwartet hatte zu lesen. Und doch hat es mir schlussendlich gefallen und mir was geben können.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anita, 28.03.2022

    Als Buch bewertet

    Worum geht es?
    Ein Schiff, beinahe nur mit Frauen, sticht in See um nichts geringeres als Ragnarök zu verhindern.

    Worum geht es wirklich?
    für einander einstehen, Selbstbestimmung und Freiheit

    Lesenswert?
    Ja, in meinen Augen ein wirklich gutes Buch. Es ist nicht nur die Tatsache, dass es hier um ein von Frauen geführtes und gesteuertes Boot geht. Das wäre zu wenig. Es sind so viele kleine feine und wunderbare Szenen, die in diesem Buch vorkommen.
    Das grosse Ganze, nämlich die Reise mit dem Boot, ist recht klassisch abenteuerlich. Die Reisenden besuchen mehrere Stationen, bis sie final einen letzten Kampf austragen müssen. Soweit ist das erst einmal nichts neues. Muss es aber auch nicht. Ich finde, der Reiz dieses Buches besteht darin, dass es eben altbekannte Elemente und moderne Elemente miteinander verbindet.
    So auch die Erzählweise. Zu Beginn gleicht die Geschichte, die Art des Erzählens, einer sagenhaften Struktur. Viele Namen und sehr kurze Abschnitte stellen die handelnden Figuren vor. Wer - wie ich - sich mit dieser Art des Erzählens schwer tut: Sie ändert sich im Laufe der Zeit. Und ihr müsst euch nicht alle Namen merken. Im Verlauf der Handlung versteht man, wer relevant ist. Auch, wenn man zu Beginn etwas überfordert ist. Später ist der Erzählstil dann „bekannter“ und man kann sich eher auf die Handlung konzentrieren. Viele „nordische“ Begriffe lassen das ganze stimmungsvoll werden. Hierzu findet man auch ein Glossar am Ende des Buches.
    Wirklich positiv ist mir aufgefallen, wie viel Repräsentation es in diesem Buch gibt. Möglicherweise also Achtung, Spoiler: Es ist egal ob man gehörlos ist, Gebärdensprache spricht oder eine Kriegerin of Colour ist. Ob man starke Regelschmerzen hat, ob man überhaupt eine Gebärmutter hat. Man kann Mutter sein oder keine Mutter sein oder die Mutter eines toten Kindes. Man kann Ehefrau, Witwe, lesbisch oder bi sein. Man kann trans sein oder genderfluid. Man kann hart und stark sein, oder gefühlvoll und emotional. Oder mehreres zeitgleich. Es finden sich einfach unterschiedliche Menschen zu dieser Reise zusammen, die alle unter der patriarchalen Struktur leiden und die für ihre Selbstbestimmung eintreten. Dabei gehen die beiden Autor*innen damit wohlwollend um, ebenso wie die Besatzung. Überforderung in der Rolle der Mutter, toxische Beziehungen, toxische Männlichkeit und Erwartungshaltungen - all das spielt hier eine Rolle.
    Vielleicht ist die Handlung an sich nichts grundlegend neues. Das macht aber nichts. Ich finde es grossartig, wie hier gezeigt wird, dass bei Fantasy und historischer Fantasy Diversität möglich ist. Und zwar ohne Drama, sondern eben ganz normal. Nichts, aber auch gar nichts, geht von der Spannung und dem Weltenbau verloren, nur weil man eine diverse Gruppe hat!

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  • 4 Sterne

    Ascora, 24.03.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buch „Schildmaid. Das Lied der Skaldin“ ist eine Neuinterpretation der uralten Sage rund um Ragnarök und die Götter aus Walhalla. Eine Gruppe von Auserwählten wird von den Asen auf die Reise geschickt um den Eisriesen zu töten, der Ragnarök in Gang setzen soll. Auf die Auserwählten warten so einige Gefahren auf ihrer schwierigen Reise: Meeresungeheuer, Berserker, Riesen und anderes. Ihr fragt euch was daran neu ist? Bei den Auserwählten handelt es sich um Frauen. Insgesamt haben sich 20 Frauen zu einer Schiffsmannschaft zusammengefunden, eine jede hat sich aus einem anderen Grund dafür entschieden aus dem üblichen Leben einer Frau auszubrechen und ihren eigenen Weg zu gehen. Der göttliche Auftrag soll ihnen allen einen neuen Platz in der Weltordnung sichern. Es ist eine Geschichte voll Emanzipation, Verzweiflung, Mut, Hartnäckigkeit, Probleme und Träume.
    Erzählt wird diese Saga ganz in der Tradition einer altnordischen Erzählung und ich muss sagen, dass ich etwas brauchte um mich an den Sprachfluss und den Erzählrhythmus zu gewöhnen, er passt hervorragen zur Geschichte, ist aber doch anders als man es gewohnt ist. Auch über die Namen stolpert man anfangs vielleicht, aber je mehr man von den einzelnen Frauen erfährt, umso besser findet man sich zurecht. Eine jede hat eine ganz besondere Geschichte, die in diese Saga einfliesst und sie beeinflusst.
    Auch wenn hier Götter, Riesen und andere Ungeheuer auftauchen würde ich das Buch nicht unbedingt zum Genre Fantasy zählen, es ist mehr wie ein klassisches Märchen, ein Heldenepos aus der nordischen Saga, ob hier alle Erwartungen eines klassischen Fantasy Leser erfüllt werden, bezweifle ich, aber es ist auf jeden Fall ein interessantes und lesenswertes Buch, das seinen Leser auf eine fantastische Reise mitnimmt.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Uwe T., 07.09.2022

    Als Buch bewertet

    Historische Fantasy mit reichlich göttlichen Eingebungen

    Nordische Sagen sind aus heutiger Sicht schon mit reichlich Fantasy angereichert. Die Menschen sind Spielbälle der Götter, Naturgewalten beeinflussen den Alltag, Riesen und Monster wandeln auf Erden. In diesem historischen Umfeld entfaltet sich das Lied der Skaldin. Es beginnt mit dem Bau eines Langbootes, dem Versammeln einer zwanzigköpfigen weiblichen Mannschaft und endet in einer Reise mit göttlicher Mission. Dazwischen entwickelt sich eine epische, grausame, herzzerreissende und mystische Geschichte, die man unbedingt selber lesen sollte.

    Eyvor beginnt in einem entlegenen Fjord ein Drachenboot zu bauen, nachdem sie von diesem geträumt hat. Der Bau des Schiffes dauert sieben Jahre. Währenddessen sammeln sich um sie immer mehr Frauen mit den unterschiedlichsten Talenten und Gründen, ihrem bisherigen Leben den Rücken zu kehren. Als das Schiff endlich samt blauem Segel fertiggestellt ist, muss es sich auch gleich als Fluchtschiff beweisen, da Herdis, ihr letzter Neuzugang, samt ihren Kindern vor ihrem mit Barbarenkräften ausgestattete Ehemann geflohen ist. Die Reise beginnt, man begibt sich auf Viking und sammelt erste Erfahrungen beim Plündern und Brandschatzen. Doch immer sitzt der Berserker, der Teil des siebten Langboots ist, ihnen im Nacken. Dies ändert sich auch nicht, als sie den göttlichen Auftrag erhalten, einen Eisriesen zu töten. Dabei müssen sie einen Teil ihrer Fraulichkeit opfern, um göttliche Unterstützung in Form von Krähen zu erhalten.

    Wie man schon an der Zusammenfassung erkennen kann, taucht man als Lesender in eine völlig andere Welt ein, in der das menschliche Leben eher flüchtig ist. Die Geschlechterrollen sind klar verteilt und doch gibt es immer wieder Ausnahmen, die sich diesen gegebenen Umständen widersetzen. In dieser Geschichte sogar in zwanzigfacher Form. Jede hat ihren eigenen Grund dafür, zur Schildmaid zu werden und sich mit Kämpfen und Raubzügen durchs Leben zu schlagen. Dabei haben sie sich für den denkbar schwierigsten Weg nach Folkwang an Freya Tafel entschieden.

    Die Geschichte hat mir hervorragend gefallen, die Charaktere sind toll, einmalig und bilden eine Einheit, der man eigentlich wünscht, dass ihr nicht zu viel Böses passieren wird. Umso mehr musste ich dann mit der Besatzung leiden, aber das Wikingerleben ist halt kein Zuckerschlecken. Die Männer scheinen durchgehend die Bösen zu sein, angefangen vom Ehemann zu Hause bis hin zu den höchsten Göttern. Etwas gewöhnungsbedürftig, wie allerdings zu erwarten, waren für mich die nordischen Begriffe, die mich immer mal wieder aus dem Lesefluss gerissen haben. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig ist, dass Eyvor gar nicht, wie ich es erwartet hatte, die Hauptrolle spielt. Stattdessen sieht man die Handlung oft auf Sicht der anderen Schildmaiden. Man wird also zum Teil des Teams.

    Das Buch ist eine sehr gelungene Neuinterpretation nordischer Sagen. Frauen übernehmen die zentralen Rollen und können zeigen, dass sie ebenfalls im ewigen Kampf von Asen gegen Riesen mitmischen können. Es ist erfrischend, durch das Buch einen neuen Blick auf das damalige Leben zu werfen. Ich kann Schildmaid jedem empfehlen, der historische Fantasyromane liebt, mehr über die nordische Sagenwelt erfahren und einfach gerne mit einer Schiffsbesatzung mitleiden möchte, auf die das Abenteuer ihres Lebens wartet. Ein Buch, um in eine Zeit einzutauchen, in der Schildwall, Axt, Gemeinschaft, Langboot und Viking das Leben der Schildmaiden prägte.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    H.B., 31.03.2022

    Als Buch bewertet

    Historische Phantastik in der Tradition nordischer Sagas

    Bei Schildmaid von Judith & Christian Vogt handelt es sich, anders als der Text auf der Rückseite impliziert, um keine moderne Neuinterpretation nordischer Sagen im Sinne eines re-telling, wie es in jüngster Zeit bei vielen Märchen bekannt ist. Vielmehr werden hier Elemente des Repertoires klassischer Sagas aufgegriffen nahtlos mit originellen Inhalten zu einem atmosphärischen, spannenden Abenteuer zusammengefügt.
    Da der Erzählstil der Tradition altnordischer Sagas steht, unterscheidet er reizvoll von dem heute üblicheren Stil, allerdings ohne sperrig oder schwerfällig zu sein.
    Was die Charaktere angeht kann ich nur die Vielfältigkeit hervorheben: auf dieser Reise begegnen uns (vorallem) Frauen verschiedener sozialer Schichten und persönlicher Hintergründe, allesamt vereint durch ein Anecken mit den ihnen vorgeschriebenen gesellschaftlichen Rollen. Sie kämpfen miteinander, gegeneinander und sind als Figuren rund, komplex und lebendig. An dieser Stelle möchte ich auch besonders die Glaubwürdigkeit der Kindercharaktere loben.
    Das historisch ausgezeichnet recherchierte und durchdachte Setting wird angereichert mit diversen Themen, die zurecht als progressiv bezeichnet werden, so werden u.a. Queerness, Selbstfindung und der Umgang mit verschiedenen Gewalterlebnissen mit dem Vokabular und Möglichkeiten der Zeit erörtert. Hierdurch wirken die Dialoge der Figuren nicht „modernisiert“ sondern authentisch und natürlich.
    Ich weiss nicht, was ich noch schreiben könnte ohne zu viel vorweg zu nehmen. Darum hier abschliessend: Unbedingte Leseempfehlung meinerseits, obwohl ich die letzte Seite vor Tagen gelesen habe, klingt die Geschichte unverändert stark in mir nach.

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