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  • 4 Sterne

    Der Blaue Mond, 20.08.2020

    Als Buch bewertet

    Lisa Eckharts Erstlingswerk ist rundum gelungen. Zugegeben, man muss Ihren Humor mögen, denn sie polarisiert. Das kann nicht jeder ertragen. Also bitte nur kaufen wenn man die Kabarettistin kennt und schätzt. Die Charaktere im Roman bekommen alle gnadenlos ihr Fett ab. Habe selten so viel laut loslachen müssen! Eine Situation wird ab und zu derart skurril, und dann wird es noch krasser. Wie der Titel verrät, ist es die Geschichte der Grossmutter, die wir ab der Nachkriegszeit durchs Leben begleiten dürfen. Dieses war hart und wirklich kein Zuckerschlecken. Aber Frau schlägt sich durch alle Wirrungen des Lebens hindurch. Einzig manche Beschreibungen der Dorfbewohner waren mir manchmal ein wenig zu langwierig und umständlich. Ein urkomischer Lesespass! Ich hoffe es gibt bald ein weiteres Werk.

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  • 4 Sterne

    Petrina D., 26.08.2020

    Als eBook bewertet

    Ich habe viel Kritik in letzter Zeit von Lisa Eckhart gelesen aber ich kannte sie vorher weder als Autorin noch als Kabarettistin.

    Bei Omama entführt uns Lisa Eckhart in die Nachkriegszeit und beschreibt mit ihrer individuellen und für mich sehr intelligenten Art die Lebensgeschichte ihrer Oma.

    Ich bin beeindruckt von ihrem Sprach- und Schreibstil. Unabhängig der Geschichte, kann diese Frau mit Worten umgehen. Der Roman ist sehr humorvoll, teilweise übertrieben ironisch, voller böser Anspielungen und sehr unterhaltsam.

    Teilweise waren die Witze oder Wortspiele für meinen Geschmack etwas zu derb aber wer den Humor von Lisa Eckhart mag, wird dieses Buch sehr geniessen.

    Fazit: Absolute Kaufempfehlung für alle, die den Humor von Lisa Eckhart lieben.

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  • 3 Sterne

    Martin S., 27.09.2020

    Als Buch bewertet

    Bitterböse

    Die äusserst erfolgreiche und oft provozierende Kabarettistin Lisa Eckhart hat mir ihrem Roman Debüt "Omama" ein bitterböses Buch veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte von Oma Helga, die mit ihrem Leben kein leichtes Los getroffen hat. Von der Natur eher mit Scharfsinn als mit gutem Aussehen gesegnet musste sie schon in der Nachkriegszeit das Schutzschild für ihre Schwester sein. Ihre Eltern sahen keinen Bedarf, sie vor den lüsternen Soldaten zu verstecken, und als die vermeintlich barbarischen Besetzer sich eher als Segen für die Familie herausstellen, buhlt Helga mit ihrer Schwester um die Gunst der Soldaten. Auch im Nachgang muss sie den Wünschen ihrer Eltern folgen und stellt sich immer wieder neuen ungewünschten Aufgaben. So zieht sich ihr Leben dahin und sie entwickelt sich zur cleveren und geschäftstüchtigen Frau mit einem gesunden Selbst-bewusstsein, welches ihr einige Wege öffnet.

    Ich habe bei Lisa Eckhart natürlich nicht mit einer gefühlvollen Lobeshymne an ihre Grossmutter gerechnet, aber mit ihrem sperrigen und nicht leicht zu lesenden Schreibstil strapazierte sie mein Durchhaltevermögen doch des Öfteren. Mit scharfer Zunge balanciert sie immer wieder auf dem schmalen Grad des für den Normalverbraucher Zumutbaren. Wie man es aus ihren Bühnenshows kennt, beherrscht Lisa Eckhart das Spiel mit den Worten hervorragend, nur im geschriebenen Text wirkt dies aus meiner Sicht bei weitem nicht so treffsicher, wie in ihrer gut akzentuierten Sprache. Die Geschichte von Omama Helga zieht sich daher ohne grosse Momente dahin und konnte mich nie so ganz in den Bann ziehen. Einige Passagen glänzen mit gekonnter Kritik an unserer biederen gesellschaftlichen Einstellung, konnten mich aber nicht vom Buch begeistern.

    Insgesamt gibt es in den Romanen von Lisa Eckhart für mich noch deutlich Luft nach oben und ich konzentriere mich wohl zunächst auf ihre Bühnenpräsenz. Gerade ihre Attacken mit voller Provokation auf den allgemeinen guten Geschmack gehen mir dann doch ein wenig zu weit, was wahrscheinlich auch grundsätzlich zur polarisierenden Wirkung des Romans führt. Ich bewerte "Omama" mit drei von fünf Sternen.

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  • 3 Sterne

    Michaela E., 14.09.2020

    Als Buch bewertet

    Die Omama war ein junges Mädchen, als die Russen die Steiermark besetzten und ins Haus der Familie einzogen. Mit dieser Geschichte steigen wir ein in das Leben der Grossmutter, von dem behauptet wird, dass sich alles so zugetragen hat, aber in schriftstellerischer Freiheit aufgearbeitet wurde.

    Ob und wie weit wir Leser*innen dem Glauben schenken dürfen, muss wohl jede*r für sich entscheiden. Manche Begebenheiten sind so skurril, dass sie wahrscheinlich wahr sein müssen.

    Wer Lisa Eckhart als Kabarettistin kennt, kennt auch ihren beissenden Humor mit dem sie leider immer wieder übers Ziel hinausschiesst. Und ganz genau so ging es mir mit der Lektüre dieses Buches. Immer wieder durfte ich laut lachen und immer wieder ist mir das Lachen im Hals stecken geblieben. Ich mag schwarzen Humor eigentlich sehr gerne, aber hier finden wir immer wieder noch schwärzeren Humor und vor Lisa Eckhart ist nichts und niemand sicher.

    Mit diesem Buch rechnet sie ordentlich ab mit ihren Geschlechtsgenossinnen und mit dem Landleben. Stellenweise hatte ich das Gefühl, sie muss das Landmädchen in sich noch mal überwinden. Immer wieder mal ist mir ihre Sprache zu derb und dreckig, aber wenn man dann weiterliest finde man wieder einen wirklich lustigen Exkurs über diverse Themen. Hier wird fast alles abgehandelt: es finden sich moralische Fragen, Glaubensthemen, Zeitgeschichte und eine Menge Philosophie. Sie hat wirklich über alles was zu sagen und zwischendurch lesen wir immer wieder von der Omama, die ein wirklich interessantes Leben geführt hat.

    Wie man hier schon gut erkennen kann, bin auch ich etwas zwiegespalten diesem Buch gegenüber. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich es lieben oder hassen soll. Mal möchte ich es in die Ecke knallen, dann muss ich zwingen weiterlesen, weil es mich so amüsiert. Normalerweise schaffe ich es, eine endgültige Meinung zu finden, aber bei diesem Buch will mir das einfach nicht gelingen. Deshalb vergebe ich drei Sterne für die goldene Mitte und bitte euch, euch selbst eure Meinung zu bilden.

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  • 3 Sterne

    Xana, 23.08.2020

    Als Buch bewertet

    Omama erzählt die Geschichte der Grossmutter der Autorin und nimmt dabei wahrlich keinen Blatt vor den Mund. Grossmutter Helga wächst als die weniger hübsche – dafür aber umso schlauere – jüngere Schwester der Inge auf und muss eine Weile ihres Lebens in deren Schatten bleiben. Ihre Pfiffigkeit (und diverse Eskapaden ihrer Eltern) bringt sie jedoch raus aus ihrem Heimatdorf und rein in diverse (Liebes-)Abenteuer...
    Die Charaktere dieses Buches sind mit viel Witz gezeichnet und erfreuen mit ihren vielseitigen Eigenschaften: Helga mit ihrem frechen Köpfchen, Inge mit ihrer charmanten Dummheit, die Eltern mit ihrer erschlagenden Einfachheit...
    Das Besondere an Omama ist definitiv der Humor: Dieser ist schonungslos, teils grenzwertig, leicht böse und nicht unbedingt immer geschmackvoll. Über Humor kann man schwer streiten, denn er ist Geschmackssache. Von Lachern bis zum Stirnrunzeln war für mich alles dabei.
    Was ebenfalls auffällt: Man merkt der Autorin das Germanistikstudium an. Kaum ein anderes Werk aus der jüngeren Vergangenheit forderte von mir so häufiges Nachschlagen von Wörtern – aber so lernt man wenigstens dazu. Ich persönlich empfinde es allerdings als etwas anstrengend, dass gerne und oft zwischen vollkommenem österreichischen Dialekt und recht komplexer (und teils gefühlt zu gewollt komplizierter) Sprache mitten im Absatz gewechselt wird.
    Das führt an einigen Stellen dazu, dass sich die Geschichte gefühlt unnötig in die Länge zieht. Man erfährt nun mal nicht nur etwas über Helgas Werdegang, sondern muss auch eine beinahe philosophische Ansicht über das Dasein eines Dorfdeppen über sich ergehen lassen. Trotz der vielen, vielen Abschweifungen bleibt man gerne dran, um herauszufinden, wie es Helga ergeht.

    Insgesamt ist das ein interessantes Werk, da es einfach irgendwie anders ist. Wer eine liebevolle Hommage an das Leben der Grossmutter erwartet, den wird der schwarze Humor und die schonungslose Erzählweise hart treffen. Wer gerne seinen bösen Humor füttern möchte, ist mit Omama gut bedient.

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  • 3 Sterne

    schokoflocke, 23.09.2020

    Als Buch bewertet

    Ein durchwachsener Debüt

    " Wenn sich die Schönheit vom Lande mal aufhübscht, bleibt von der Schönheit nicht viel übrieg, aber umso mehr vom Land. "

    Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil die Autorin eine bekannte Kabaretistin ist und ich mit Humor, Sarkasmus und Gesellschaftkritik gerechnet habe. Das alles hab ich in dem Bch auch gefunden, das Leseerlebnis würde ich aber vorsichtig als durchwachsen bezeichnen.
    Anfangs hat mir die Geschichte gut gefallen. Die besondere Oma-Enkel Beziehung und Grossmutters Jugend in der Nachkriegszeit auf eine einzigartige und sarkastische Art erzählt - das fand ich wirklich witzig und erfrischend anders. Recht schnell merkt man aber, warum ein Bühnenprogramm nicht so lange dauert, irgendwann ist die Luft einfach raus und das Witzige nicht mehr witzig. Ab diesem Moment fand ich den Roman ziemlich ermüdend, später sogar teilweise langweilig. Zugegeben, die Autorin spricht zwischendurch viele wichtige und interessante Themen an, aber für mich war die Geschichte als Ganzes einfach nicht stimmig. Es gab schöne und kluge Fragmente, dann derbe und vulgäre, von den zweiten für meinen Geschmack zu viele. Besonders schlimm fand ich, dass das Humorvolle oft ins Bizarre überging, mir war das einfach zu viel. Eine wilde Mischung, die mich leider nicht überzeugen konnte, nur teilweise unterhaltsam. Dazu kommt noch, dass die Sprache für Nicht-Österreicher ziemlich schwierig ist und den Lesefluss stört. Wie ich schon am Anfang geschrieben habe, für mich war der Debüt sehr durchwachsen.

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  • 2 Sterne

    Elke S., 31.08.2020

    Als Buch bewertet

    Mein Flop des Jahres

    Eigentlich ist mir ein Cover nicht so wichtig, hier hat es mich definitiv angelockt. Ich mag bitterböse Komik und deshalb haben mich die Romanbeschreibung und auch die ersten Blicke ins Buch, bei dem ich in einem Prolog als Leser schon darauf hingewiesen wurde, dass ich den Roman als Hommage oder als Rufmord an ihrer Oma erachten kann, mich durchaus amüsiert. Aus diesen Gründen habe ich zugegriffen, obwohl ich die Komikerin bisher nicht kannte, auch nichts um die grossen Debatten um das Buch wusste. Gelohnt hat sich dieser Griff für mich allerdings nicht.

    Der erste Teil des Romans spielt in der unmittelbaren Nachkriegszeit, 1945 in einem von den Russen besetzten Gebiet in Österreich. Die Helga, die Omama, ein fleissiges, aber hässliches Entlein, und ihre schöne Schwester Inge sind heranwachsende Teenager. Beide Mädchen könnten unterschiedlicher nicht sein. Inge mannstoll und strohdumm, glaubt man zumindest Oma Helgas Erinnerungen, sie hingegen gescheit, aber eben nicht hübsch genug für die Männerwelt. In den Nachkriegsjahren hatten sicher beide kein leichtes Los, ganz besonders auch nicht bei den Eltern, einem Vater, der am liebsten arbeitslos ist und säuft und einer Mutter, die ihre Mädchen für ihre Schulden verschachert. Im zweiten Teil, der dann auf dem platten Land spielt, soll Helga wieder einmal für die Schuld des Vaters vergelten und dafür einen Dorfwirt heiraten, der allerdings bereits eine Angetraute hat. Hier wird dann daher vornehmlich eine Charakterstudie der Dorfbevölkerung geboten vor allem von „Die Dorfmatratze ist nur eine jener vier sakralen Säulen jeder dörflichen Gemeinschaft. Schönling, Matratze, Depp und Trinker. Die vierfache Einfältigkeit. Heute stehen an ihrer Stelle lust- genuss- humorbefreite Sitten- und Moralapostel und eine primitive Heerschar ungustiöser Epignonen.“, aber auch wie Helga mehr oder weniger Liebesglück fand und in andere Umstände gelangte, erfährt man hier. In einem dritten Teil erfährt man dann von ihrer Schmuggelkarriere und darf auch an Treffen von Enkelin und Oma teilnehmen, bzw. erfährt von gemeinsamen Erlebnissen in der gemeinsamen Vergangenheit. Dadurch bekommt man noch einige Vorlieben, Macken und Eigenheiten der Omama erzählt.

    Lisa Eckhardt spielt mit Sprache und vermag sich durchaus auch gekonnt auszudrücken, teilweise wirft sie mit Fremdwörtern nur so um sich. Da heisst es dann z.B. „Sie kann im Schwimmen defäkieren.“, oder die Oma hat kein Problem damit, „Ihre Tischgesellschaft zuweilen mit solch einem sonoren sowie olfaktorischen Memento mori zu beglücken.“ Besonders anfangs konnte ich auch nicht selten über grossartige Formulierungen schmunzeln und mich z.B. darüber amüsieren, dass gilt, „Grossmutters Geschichtesrevisionismus, welchen sie liebevoll Gedächtnis nennt, ist gelinde gesagt, mit Vorsicht zu geniessen. Doch was sollen eitle Fakten? Was zählt, ist die gefühlte Temperatur und somit auch die gefühlte Geschichte.[…] Und vielleicht waren es keine Russen, welche sich ein halbes Jahr bei meiner Grossmutter einquartiert hatten. Vielleicht waren es stattdessen Briten. Ihre Familie sprach weder Russisch noch Englisch. Keiner hatte jemals zuvor einen Russen, geschweige denn einen Britten gesehen.“, „Sie will die Tochter ja nicht schlagen. Ihr tut das selbst am meisten weh. Sie hat nämlich eine Sehnenscheidenentzündung vom Häkeln. Da sollte sie sich dringend schonen. Das hat auch der Arzt gesagt. Keine schwere Hausarbeit. Und keine schwere Pädagogik.“, sind nur zwei gelungene Beispiele dafür. Auch die bösen Spitzen gegenüber Schwester Inge, „Denn manches Mal, da ist die Inge geradezu von beruhigender Dummheit. Wenn eine gar so wenig mitdenkt, dann hat das schon fast etwas Meditatives.“, haben mich oft lachen lassen. Allerdings war es mir inhaltlich dann leider doch recht schnell zu viel von deren Mannstollheit. Geht es nur darum, etwas zwischen die Beine zu bekommen? Ich kann durchaus auch mit dem einen oder anderen bösen Spruch, der sich vielleicht so am Stammtisch nach ein paar Gläschen zu viel findet, hier war es mir aber bald einfach zu viel der Fäkalsprache und der derben Ausdrucksweise, das hat mich zunehmend abgestossen. „Ihre zahllosen Verehrer werden sich jetzt eine Jüngere suchen. Ein junges Ding, das trocken ist. Das sich nicht mehr anbrunzt und noch nicht anblutet. Oder eine ältere Dame. Die nicht mehr blutet, aber dich nicht schon wieder anbrunzt. Irgendwo zwischen Windeln und Tampons, oder zwischen Blutschlieren und Bremsspuren – da ist das Weib am angenehmsten.“ oder „Dimitri steht aus dem Tisch und brunzt von dort aus in den Abwasch.“, später wird dann ins Essen gebrunzt, sind nur einige harmlose Beispiele dafür. Nicht die derbsten, aber ich hoffe, dass ich so die Rezi überhaupt veröffentlicht bekomme.

    Ganz oft habe ich mich gefragt, wohin will die Autorin eigentlich mit mir. Was haben z.B. ein Dorftrinker oder eine Dorfmatratze und deren Verhalten mit der Oma, mit einer Beziehung zwischen Enkelin und Oma zu tun? Für solch lange Exkurse wie z.B. zum Frauenarzt, der in Personalunion mit dem Dorfpfarrer daherkommt, Strategien, wie man einen im Dorf Lästigen einfach den Russen ausliefern könnte, indem man ihn als Hitler verkauft, hat es mir an Verständnis, wohl auch an dem dafür benötigten Humor gemangelt, als dass ich mich schlicht darüber amüsieren hätte können. Einige Schmunzler konnte mir der dritte Teil dann noch bereiten, aber ich hätte definitiv nichts verpasst, wenn ich das Buch nicht zu Ende gelesen hätte. Vielleicht hätte ich das eine oder andere Fremdwort weniger gelernt und wüsste jetzt nicht, warum das Buch auch vehement in der Debatte um Political Correctness ist. Aber da hätte ich getrost darauf verzichten können.

    Alles in allem für mich definitiv der Flop des Jahres, ich kann mich lange an kein Buch mehr erinnern, durch das ich mich so gequält habe.

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  • 3 Sterne

    begine, 14.08.2020

    Als Buch bewertet

    Nicht so mein Stil
    Omama heisst der erste Roman der Kabarettistin Lisa Eckhart.
    Die Leseprobe war schon etwas anders. Da ich eigentlich aufgeschlossen für neues bin, wollt ich das Buch lesen. Ich dachte ja nicht, das der Schreibstil immer so gleich bleibt.

    Der Wettbewerb der beiden Omamas ist real und kann ich mir gut vorstellen. Die Lebenserinnerungen von Helga und Inge sind ganz interessant. Der Satz“Die Russen kommen“ hören hier etwas witzig an, das ist aber in Wahrheit zu schlimm gewesen.

    Aber 384 Seiten in dieser satirischem Sprache war mir einfach zu viel. Für einige Themen passt das einfach nicht. Mich konnte der Roman nicht erreichen. Warum Oma und Enkelin sich so bekappen, konnte ich nicht so verstehen. Gut gefiel mir das Rezept, das Oma ihr hinterlassen hat.
    Vielleicht bin ich für dieses Art Buch zu alt.

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  • 3 Sterne

    Petra W., 16.08.2020

    Als Buch bewertet

    ...ich habe dieses Buch zu Ende gelesen. Das hätte ich nach den ersten 50 Seiten nicht für möglich gehalten. Ich habe gelacht, sogar sehr oft und recht herzhaft.Ich finde allerdings Lisa Eckhart sollte bei ihrem Kerngeschäft, dem Kabarett bleiben.
    Ich denke, ich wäre den Ausführungen von Frau Eckhart über das Leben ihrer Grossmutter und dem Menschen an sich mit seinen Neigungen zur Trunksucht und allerlei Bösartigkeiten, nicht über fast 400 Seiten gefolgt, wäre da nicht dieses fantastische sprachliche Wortspiel, dass mich immer wieder begeistert hat. Trotzdem bin ich der Meinung, es war keine gute Idee die Geschichte in einen Roman zu packen. Das ist Stoff für ein ein Kabarettprogramm.
    Sorry Frau Eckhart, sie sind eine Kabarettistin, keine Schriftstellerin.

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  • 2 Sterne

    nicigirl85, 08.10.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Es hätte so schön werden sollen...

    Gleich vorweg: Ich bin ein grosser Fan der Kabarettistin und so wollte ich ihr Erstlingswerk unbedingt lesen und habe mich sehr darauf gefreut. Leider kam es anders als erwartet.

    In der Geschichte wird das Leben von Oma Helga von seinen Anfängen bis als Grossmutter beleuchtet. Was muss sie für Kämpfe aushalten? Was hält ihr das Leben parat?

    Das grosse Problem bei diesem Roman ist schlichtweg, dass es keinen roten Faden gibt. Während es um Helga geht, wird schnell mal abgeschweift, der Hass der Österreicher gegen die Deutschen thematisiert und vieles mehr. Das hat den Lesefluss für mich sehr gestört, da ich mich immer wieder neu orientieren musste.

    Ansonsten liest sich das komplette Buch wie spitzzüngige Satire, die sich besser als Bühnenprogramm, denn als Roman gemacht hätte. Man ist so damit beschäftigt die überbordernde Sprache zu begreifen, dass man sich kaum auf die eigentliche Handlung konzentieren kann.

    Auch wenn ich anfänglich noch die Sprache mochte, so macht die Detailverliebtheit und Wortwahl das Lesen bald zu einer Herausforderung, der ich dann nur bedingt gewachsen war. Um es klar auszudrücken: Ich quälte mich durch, in der Hoffnung da käme noch die gewünschte Wende.

    Mit Kraftausdrücken habe ich kein Problem, sofern sie nicht Überhand nehmen. Hier besteht gefühlt die Hälfte des Geschriebenen daraus. Der Roman ist deswegen ungemein boshaft, zieht einen emotional herunter und verbreitete zumindest bei mir keine gute Laune, die ich aber schon gern haben möchte beim Lesen, erst recht wenn es ein humoriges Buch ist.

    Gut gefallen hat mir der eingestreute österreichische Akzent, der für Authentizität sorgte. Bei den Dialogen kam ich nämlich durchaus noch gut mit, bei den Abschweifungen dann eher weniger.

    Fazit: Ein Buch, das man nur lieben oder hassen kann. Ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen, auch wenn ich es noch so gern tun würde. Weniger ist manchmal eben doch mehr...

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  • 2 Sterne

    Daggy, 30.08.2020

    Als Buch bewertet

    Ich kannte Lisa Eckhart aus dem Fernsehen und finde ihre ausgefeilten Texte dort sehr angebracht. Schon im vorabgelesenen Prolog geht es um eine "desaströse Verstopfung" des Babys, der Autorin und das Thema Exkremente und Essen zieht sich durch das gesamte Werk. Um keine Ungleichheit aufkommen zu lassen muss natürlich auch das häufige "Brunsen" erwähnt werden.
    Das Buch beginnt mit dem Ende des 2. Weltkrieges und wie überall im deutschen Reich ist die Angst vor den Russen gross. Besonders rettenswert ist Oma Helgas schöne Schwester Inge, die im Laufe des Buches allerdings verloren geht. Helga landet wegen einer Schuld ihres Vaters in einem kleinen Dorf und der Leser (die emanzipierte? Autorin spricht immer nur die männliche Leserschaft an) erfährt einiges über das Leben in einem Dorf nahe der ungarischen Grenze. Seitenweise werden uns die Stereotypen wie Dorfdepp oder Dorfmatratze beschrieben. Ganz nebenbei erfährt man, dass die Deutschen weltweit unbeliebt sind, das nur nicht wissen. So wird immer wieder über Themen geschwafelt, die absolut nichts mit der Omama zu tun haben. Eine Bindung zur Protagonistin lässt sich kaum aufbauen, da diese sehr vielschichtig und oft sehr unsympathisch ist.
    Gegen Ende taucht auch Lisa selbst auf und wird von der Oma ständig gefüttert, dass ich mich frage, was hat das bei dieser dürren Autorin bewirkt? Die beiden reisen gemeinsam und ihre Fahrt auf einem Kreuzfahrschiff biete derart bizarre Szenen, dass ich Probleme hatte das Buch zu beenden.
    Das Schönste an dem Buch ist das Cover, eine Mogelpackung, sicher absichtlich gewählt.
    Die Texte waren für mich, die ich sicher zu den Viellesern gehöre, schwer zu lesen. Ich habe immer wieder Worte erfragen müssen, manchmal Fremdworte, manchmal Worte des Dialektes. Viele Wortspielereien waren grossartig und haben mich amüsiert. Die ständigen Abschweifungen in andere Themen haben mich ermüdet und einen richtigen roten Faden konnte ich nicht entdecken.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Adelheid S., 23.08.2020

    Als Buch bewertet

    Lisa Eckhart berichtet in dem Buch über das Leben in der Nachkriegszeit auf dem Lande aus der Sicht ihrer Grossmutter. Und das ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.

    Zum Cover: Sehr schön und gleich ansprechend.

    Meine Meinung zum Buch: Vorweg mal das positive. Alle Achtung - Fr. Eckhart weiss es mit Worten umzugehen wie ich es zuvor noch nie gelesen habe. Man merkt, dass in dem Buch viel Engagement und Überlegung drinnen steckt. Nun zum anderen Teil: Es war leider so gar nicht mein Buch. Wie es schon geheissen hat - man kann es hassen oder lieben - ja so ist es hier auch. Das Buch polarisiert dermassen. Aber um ins Detail zu gehen - mir war die Fäkalsprache zu ausgeprägt und der Sarkasmus und die Bösheit ging mir zum Teil über die Grenzen des Ertragbaren hinweg. Ausserdem schweift das Thema immer wieder sehr ab und das über so viele Seiten, dass man den Faden beinahe verliert. Ich habe sehr lange gebraucht um halbwegs durch das Buch zu kommen, wobei es mir gegen Ende hin leichter gefallen ist wo es eher in die Jetztzeit kommt. Alles in Allem eine sehr reife Leistung aber in dem Fall habe ich als Leserin eindeutig nicht zum Buch gepasst.

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  • 2 Sterne

    Gisela E., 14.10.2020

    Als Buch bewertet

    Mag man, oder auch nicht

    Lisa Eckhart erzählt die Geschichte ihrer Grossmutter Helga seit deren Jugendjahren. Die Erzählung beginnt 1945, als die Russen als Besatzer einfielen, später wird Helga genauso wie ihre Schwester Inge von der Mutter aufs Land geschickt.

    Dieses Buch wird man wohl entweder mögen oder so gar nichts mit anfangen können. Ich gehöre leider in die zweite Kategorie. Zwar gibt es einige Passagen, die durchaus spannend sind, mir fehlte jedoch der rote Faden in der Erzählung, zu sehr kommt die Erzählerin vom Hundertsten ins Tausendste. Die Sprache ist recht derb geraten. Dabei verteilt Lisa Eckhart die spitzesten Spitzen, die es überhaupt gibt, sie sind gut durchdacht und scheren sich um kein Tabu. Dennoch habe ich das Buch nach ca. 100 Seiten abgebrochen, zu sehr war ich genervt von der Erzählweise der Autorin. Vielleicht käme ein Live-Vortrag als abendfüllendes Programm gut rüber, als Buch konnte es mich nicht fesseln.

    So kann ich leider nur 2 von 5 Sternen hinterlassen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silvia L., 27.09.2020

    Als Buch bewertet

    Hier geht es um eine Familiengeschichte und zwar um die Oma. Ihre Geschichte wird von der Nachkriegszeit bis hin zur Gegenwart, einer Kreuzfahrt, beschrieben.
    Dabei verwendet die Autorin eine besondere Sprache. Oft wird auch im österreichischen Dialekt erzählt, was mir super gut gefallen hat. Der Sprachstil ist ungewöhnlich. Es handelt sich nicht um einen "leichten" Roman. Das macht den Charme des Buches allerdings erst aus!
    Weiterhin bedient sich die Autorin zahlreicher sarkastischer und beissender Ausdrücke. Das trägt ebenso zur Einzigartigkeit dieses Buches bei.
    Alles in allem ein sehr gelungenes Werk. Die Protagonisten werden anschaulich beschrieben, es ist aufregend, eigenartig - sehr lesenswert!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kvel, 18.08.2020

    Als Buch bewertet

    „tabulos, intelligent, böse, geschliffen“ (Zitat von der Buchrückseite)

    Inhalt - Auszug von der Buchrückseite:
    „Lisa Eckhart unternimmt einen wilden Ritt durch die Nachkriegsgeschichte.“

    Meine Meinung:
    In diesem Roman beschreibt die österreichische Kabarettistin punktgenau, quasi wie unter einem Brennglas, die sozialen Gegebenheiten der damaligen Zeit.
    Die Autorin ist sprachlich absolut grandios!

    Zitat aus '5 Fragen an Lisa Eckhart':
    „Für die Bühne schreibe ich das, was ich gerne sagen würde. Im Roman schreibe ich das, was ich gerne lesen würde. Und das ist eben ein Bastard aus Essay, Roman und Sprachspielerei.“

    Fazit: Lesen und geniesen.

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  • 4 Sterne

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    Josef G., 29.08.2020

    Als Buch bewertet

    Die "gute, alte" Zeit
    An Lisa Eckhart scheiden sich die Geister. Man kann sie lieben oder hassen. Mir persönlich gefällt sie an Kabarettistin besser als als Autorin. Weil sie von ihrer Stimme lebt. Obwohl, ihr Buch ist auch nicht von schlechten Eltern und wird wieder viel Wind verursachen. Ihre Beschreibungen sind lebensnah, oft ziemlich überzogen und nicht jedermanns Sache. Allerdings, wer diese Zeit miterlebt hat, wird sich auch oft wie in einem Spiegel wiedererkennen. Auch das wird nicht allen gefallen. Auch der Humor, wenn auch in etwas subtiler Form, kommt nicht zu kurz. Beindruckend ist aber die Ausdruckskraft ihrer Sprache, welche auch in gedruckter Form nachhallt. Wenn sie so weiter macht und sich nicht verändern lässt, können wir noch einiges von ihr erwarten. Bin schon gespannt auf ihr nächstes Werk. Obwohl, auf der Bühne wird sie mir fehlen.

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  • 2 Sterne

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    Zauberberggast, 20.08.2020

    Als Buch bewertet

    Skandalautorin = Skandalbuch? Wer Literaturwissenschaft studiert hat, der weiss, dass man aus moderner Sicht ein literarisches Werk nicht in erster Linie in Hinblick auf seinen Verfasser betrachtet, um möglichst keinen positivistischen Biographismus zu betreiben. Ausserdem bringt es einen in die (moralische) Bredouille. Darf man jetzt noch unbedarft "Harry Potter" lesen und sich an der Zauberwelt erfreuen, seit man weiss dass seine Verfasserin so krude Ansichten hat? Wie die Autorin des berühmtesten Waisenjungen der Fantasyliteratur hat auch Lisa Eckhart sich mit ihren Äusserungen - im Rahmen ihres Kabarettprogramms wohlgemerkt - in ein "Aus" begeben. Ihren Debütroman “Omama” losgelöst von ihrer Person und der Diskussion um sie zu betrachten, erscheint mir aber nahezu unmöglich. Dennoch will ich es versuchen und mir anschauen: Was steht eigentlich drin?

    Der Prolog ist schon mal sehr theorielastig. Man merkt, dass die Autorin eine Anhängerin des grossen Kulturkritikers und Philosophen Slavoj Žižek ist, dessen Sprachduktus sie auf gewisse Weise zu imitieren versucht. Hier wird über den Status der Grossmutter quasi psychoanalytisch-küchenphilosophisch sinniert. Muttermutter vs. Vatermutter, eine zieht den Kürzeren und so weiter. Schon nach wenigen Seiten habe ich das Gefühl, eine pseudowissenschaftliche Dissertation zu lesen - über was auch immer - nur ohne Fussnoten.

    Der theoretisierende Duktus in einer mit Schachtelsätzen und Fremdwörtern gespickten sperrigen Sprache, die anstrengend zu lesen ist, nimmt mit Beginn der eigentlichen “Handlung” auch nur geringfügig ab. Dennoch fliegt man nicht durch die Seiten, im Gegenteil.
    Das Geschehen wird auf dem Silbertablett einer extrem selbstverliebten und überakzentuierten Sprache serviert, die sich mit jedem nächsten Satz selbst zu übertrumpfen versucht. Im einen Moment denkt man, man liest ein soziologisches Manifest, im nächsten folgt der harte Stilbruch und man wähnt sich mitten in einem drittklassigen Bauernschwank gelandet zu sein, mit allerlei derber Mundart und pornösen Ausfallerscheinungen. Dann haben Frau Eckharts Sprache und Erzählweise auch etwas von Sophisterei, surrealem Dadaismus oder auch von epischem Theater: Schaut her, ich zeige euch was ihr verstehen sollt, sonst drücke ich euch mit der Nase drauf.

    Die Autorin spricht als Erzählerin den Leser direkt an und sinniert über die erzählte Geschichte. Manchmal erwähnt sie das, was sie ausgelassen hat und dem Leser somit "erspart" blieb. Leider bleibt dennoch zu viel übrig, was dem Leser nicht erspart bleibt.

    Lisa Eckhart nimmt die Handlung - also die in Episoden erzählte Biographie ihrer "Omama" - als Aufhänger für alle möglichen Themen, über die sie kleine Abhandlungen hält. Solche Themenkomplexe, die dem Leser in Form von kurzen Digressionen oder längeren Exkursen präsentiert werden, sind u.a.: Antipathie der Österreicher gegenüber den Deutschen, Frauen und ihre Menstruation, das Wesen des Dorf-Alkoholikers, des freiwilligen Feuerwehrmannes, etc pp. Wie in einem Wimmelbuch fokussiert die Erzählerin die unterschiedlichsten Personen, Szenen und Themen an, um über sie vom Zaun zu brechen. Teilweise sind ganze Kapitel solche pseudosoziologischen Mini-Abhandlungen (wie über den "Dorfdepp"). Inhaltlich wird hier einfach das politisch Inkorrekte auf die Spitze getrieben. Was nicht gesellschaftlich tabuisiert ist, wird nicht angesprochen, was nicht unter der Gürtellinie schlummert, ist quasi nicht erwähnenswert. Das ganze Buch ist eine einzige Satire und Aneinanderreihung von artikulierten Tabus.

    Erst im dritten Teil von “Omama” gibt es endlich so etwas wie eine richtige Handlung. Jetzt geht es - wieder sehr episodisch - um das unkonventionelle Aufwachsen der Autorin bei ihrer Oma und erst dort wird es für meine Begriffe endlich humorvoll. Erst dann kommt die Situationskomik anhand der Eskapaden der Grossmutter zum Tragen. Aber auch hier bleibt Eckhart ihrem Stil treu, nur eben gespickt mit witzigen Aussagen und Wortgebilden der Oma Helga, im Schlagabtausch mit der Enkelin und der sonstigen menschlichen Umwelt. Die typischen Exkurse und Betrachtungen behält die Autorin bei, aber die sind lesbarer, zugänglicher, natürlich aber trotzdem absolut überzeichnet. Es geht etwa um Freikörperkultur, den Beruf der Putzfrau, Wesen und Schrecken des Dachbodens, die TV-Sendung "Wetten dass…?", die Oper, das Reisen, das Alter, etc. Die Kochkünste der Omama und das Verhätscheln der Enkelin spielen eine grosse Rolle. Zwischen ein paar wenigen Zeilen können wir sogar tatsächlich so etwas wie Gefühl ausmachen: Die Liebe der Enkelin für die Grossmutter. Aber so flüchtig wie der Moment gekommen, ist er auch sogleich wieder verflogen und die nach wie vor groteske Szenerie fordert wieder ihren Tribut.

    Ist das jetzt alles Kunst oder kann das weg? Ich persönlich habe mich durch die ersten zwei Drittel dieses "Romans" regelrecht durchgequält, immer in der Hoffnung, dass es im nächsten Kapitel besser werden würde und die Autorin sich quasi neu erfindet. Ihr ist ja alles zuzutrauen in ihrer Unberechenbarkeit. Der ständige Spagat zwischen hehrer Philosophiererei und absurd-grotesken und teilweise unverständlichen Geschmacklosigkeiten, hat mir nicht gefallen. Man muss Lisa Eckhart dennoch zugutehalten: Sie ist überaus eloquent und intelligent, ihr "Roman" aber ist über die Langstrecke eine Zumutung. Ob man diese Zumutung käuflich erwerben und lesen möchte, bleibt aber natürlich jedem selbst überlassen.

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  • 2 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Peggy S., 29.08.2020

    Als Buch bewertet

    Manche Romane braucht man nicht lesen, dies zählt dazu
    Nicht jeder, der sich dazu berufen fühlt ein Buch zu schreiben sollte dies auch in die Tat umsetzen, diesen ihren eigenen Satz hätte die Autorin Lisa Eckhart lieber berücksichtigen soll. Indem Versuch eine Geschichte bzw. den Ansatz der Geschichte ihrer Grossmutter zu erzählen scheitert sie kläglich. Denn dieser rote Faden wird von Seite zu Seite dünner bis er kaum noch zu erahnen ist. Lieber ergeht sie sich in seitenlangen philosophischen, psychologischen und soziologischen Betrachtungen, um sie dann amateurhaft zu deuten.

    Keine Ahnung was sich die Autorin gedacht hat. Schreib ich mal ein Buch und schreibe alles auf was mir so durch den Kopf spuckt? Warum nicht Emanzipation und Feminismus und die Rolle der Frau mal anständig durch den Schokopudding ziehen? Selten und das meine ganz ernst ist mein Frust für ein Roman von Seite zu Seite exponential gestiegen. Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich das Fenster öffnen und diesen Schicken des schlechten Geschmacks auf die Strasse befördern hatte wollen.

    Obwohl die Autorin ja bereits im Prolog klar macht das sie keine nette Geschichte über ihre Oma schreiben will, ist selbst die Wortwahl und Themenwahl in diesem bereits grenzwertig. Und sie schafft es doch tatsächlich die Grenze des guten Geschmacks zu unterwandern. Vielmehr reiht sich nun ein Schlag unter die Gürtellinie an den nächsten. Dann kann sie sich offensichtlich nicht entscheiden ob sie ihren Kapiteln Überschriften oder Zahlen gibt. Alles im allen ein ganz schönes Durcheinander und wird für den Leser immer mehr zu einer Zumutung.

    Ganz ehrlich am Schluss war einfach nur noch genervt nicht nur wegen dem Sarkasmus nein es ging mir grundlegenderes gegen den Strich. Mag ja der ein oder andere Scherz anfangs noch lustig gewesen sein und man konnte schmunzeln, nehmen eben dieser Sarkasmus einen Zug an, der einfach nur noch schmerzt. Dermassen frauenverachtend, das ist einfach nur noch niveaulos. Wenn die Autorin provozieren wollte, bitte das hat sie geschafft, für mich ist dieses Buch alleine durch ihre Wortwahl zum Flop des Jahres geworden. Wobei bei ich grad bei Wortwahl bin. Also ganz ehrlich wenn sie in ein und dem gleichen Satz untersten Gossenjargon nutz und dann in die Höhen der deutschen Sprache aufmacht und Fremdwörter nutzt bzw. mehr als gehobene Sprache nutzt, um sich zu produzieren und zu zeigen hey seht mal ich kann auch ganz anderes. Macht die Diskrepanz noch deutlicher. Auf der einen Seite Schlampe und dann ein Fremdwort, das man dann erstmal nachschlagen muss. Das sie ein Wortakrobat ist dürfte ja wohl jedem klargeworden sein.

    Selbst die Figuren schaffen es nicht einen ans Herz zu wachsen. Sie sind alles andere als sympathisch. Genaugenommen werden sie zu Figuren, die man auf gar keinen Fall näher kennenlernen will.

    Das schönste an diesem Roman ist wirklich dieses farbenfrohe Cover.

    Fazit: Nicht nur die Autorin sondern auch ihr Roman ist doch sehr speziell und das ist schon sehr wohlwollend formuliert. Ihr Sarkasmus sprengt den üblichen Rahmen eigentlich bräuchte man jede Scherztabletten, um diesen Roman einigermassen ertragen zu können. Selten habe ich gegen ein Buch eine solche Aversion entwickelt, wie bei diesem hier. Für diesen Flop des Jahres gibt es von mir ausdrücklich keine Leseempfehlung. Manch einer sollte dann doch lieber Abstand nehmen vom Schreiben von Büchern jeglicher Art.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine W., 30.08.2020

    Als Buch bewertet

    Der Klappentext des Buches verspricht die Lebensgeschichte der Omama Helga. Gemütlich und einladend erinnert das Cover mit dem Blütenmuster an Kissenbezüge oder Keksdosen früherer Generationen. Wer hier eine Hymne an die strickende Grossmutter erwartet, liegt völlig falsch. Anhand des Lebenswegs der Omama wird auch ein Stück österreichischer Nachkriegsgeschichte erzählt - die Dorfgemeinschaft wird auseinander genommen, die Ohrfeigen fliegen, der Alkohol fliesst, gar grob geht´s zu. Die Derbheit von Eckharts Wortwahl übertrifft jene der Landbevölkerung bei Weitem. Sie will der Kriegs- und Nachkriegsgeneration einen schonungslosen Spiegel vorhalten, endet oft aber doch nur in Klischees.
    Ein Zeitsprung bringt uns ins Jahr 1989. Was die Omama in der Zwischenzeit – immerhin sind über dreissig Jahre vergangen – erlebt und erlitten hat, bleibt im Ungewissen. Die Geschichte jenes Zeitraums scheint der Autorin wohl nicht bedeutend genug. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts legt Helga jedenfalls wieder los – da wird geschmuggelt und verkauft, was das Zeug hält. Jetzt kommt auch die Autorin auf die Bildfläche und ganz selten tauchen sogar liebevolle Worte in Bezug auf die Omama auf. Überwiegend lebt aber auch dieser Teil der Geschichte von einer recht derben Sprache der Autorin – da kann sie noch so oft hervorheben in Paris studiert zu haben.
    Ich gebe zu, ich hatte vor diesem Roman noch nie von Frau Eckhart gehört und wusste daher nicht, was mich erwartet. Ihre Anhänger werden sicher begeistert von diesem Werk sein – mich hat es leider nicht so sehr unterhalten.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Iris R., 03.11.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Habe nach all den Vorschusslobeeren über dieses Buch doch ein wenig mehr erwartet

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