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  • 4 Sterne

    16 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 19.02.2019

    Als Buch bewertet

    Stefan Moses kam als Kind aus Afrika nach Hamburg. Er wuchs bei Adoptiveltern auf und arbeitet nun schon seit 15 Jahren bei der Kriminalpolizei. Doch immer wieder erweckt seine Hautfarbe Irritationen.
    Sein erster Fall führt in zu einer bizarr zur Schau gestellten Leiche auf einem Spielplatz. Der nackte Mann auf der Parkbank ist offenbar ertrunken. Wer wollte den Tod des harmlos scheinenden Waschsalon Besitzers?
    Stefan Moses bekommt eine neue Mitarbeiterin zur Seite gestellt. Katja Helwig ist eine vielschichtige Persönlichkeit, aufgewachsen in einer Plattenbausiedlung mit alkoholkranken Eltern war Aggressivität ihr Schutzpanzer. Das hat sie bis heute noch nicht unter Kontrolle bekommen.
    Die Ermittlungen gestalten sich kompliziert, es gibt zwar einige Spuren, sie scheinen jedoch im Sand zu verlaufen. Dabei hilft es Moses, dass er durch seine Eltern zu den honorigen Kreisen Hamburgs Zugang hat, dieser mehr als gutbürgerliche Hintergrund ist aber den Kollegen nicht bekannt.
    Der Kriminalfall ist interessant aufgebaut und Stefan Moses ein richtiger Sympathieträger. Seine Arbeit wird realistisch dargestellt, ebenso wie die kleinen Szenen, in denen er den üblichen Vorurteilen ausgesetzt ist. Durch die sehr konträren Charaktere der Kriminalisten gibt es im Team viele Reibungspunkte. Das kann manchmal noch zusätzliche Würze verleihen, war mir hier aber zu plakativ und zu sehr auf Stereotypen aufgebaut. Muss es denn in jedem Kommissariat den aufgeblasenen und publicitygeilen Wichtigtuer als Polizeichef geben?
    Sehr gut gefallen haben mir die Schauplätze, der Hamburger Hafen, die Probleme der alteingesessenen Reeder mit der unter Billigflaggen fahrenden Konkurrenz ergab einen farbigen und kontrastreichen Hintergrund. Den Krimi habe ich gern gelesen, ich war sofort im Geschehen und habe grade auch die detailreich geschilderte Ermittlerarbeit als spannend und realistisch empfunden.
    Es gab zwar im Mittelteil einige kleine Längen – auch die üblichen Probleme in der privaten Beziehungskiste durfte thematisiert werden – das hat aber meinem Lesespass kaum Abbruch getan. Mich erinnerte das Buch ein wenig an die sonntäglichen Tatortfolgen: ich weiss, was mich erwartet und fühle mich deshalb gut unterhalten.
    Beim ersten Band mit seinem Ermittler Stefan Moses hat der Autor alles richtig gemacht und ich bin gespannt auf eine Fortsetzung, den Potential nach oben ist noch da.
    Ich runde die realistischen 3,5 Sterne gerne auf.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svanvithe, 08.03.2019

    Als Buch bewertet

    Stefan Moses sticht aus der Masse hervor, und sein Erscheinen sorgt für Irritationen. Hieran hat sich in fast fünfzehn Dienstjahren bei der Kriminalpolizei Hamburgs nichts geändert. Denn der elegant gekleidete Mann wurde in Afrika geboren, und nicht wenige begegnen ihm mit einer Mischung aus Anspannung und Misstrauen. Moses reagiert darauf mit einer gewissen Seelenruhe und Nonchalance.

    Für einen neuen Fall werden er und seine Kollegen auf einen Spielplatz gerufen. Dort sitzt ein nackter Mann auf einer Bank, als würde er zur Schau gestellt werden. Auch die Todesursache gibt Rätsel auf. Offensichtlich ist der Mann im Meer ertrunken und dann nach Hamburg transportiert worden. Warum macht sich jemand die Mühe? Und was sind das für durchsichtige Kreaturen, die sich aus seinen Körperöffnungen herauswinden?

    Moses ist ein akribischer Ermittler. Je schwieriger eine Nuss zu knacken ist, je raffinierter der Täter zu Werke geht, desto mehr geniesst er die Jagd. Doch bei diesem Fall passt irgendwie nichts zusammen, und trotz einiger Spuren erweist sich deren Verfolgung als Sackgasse. Wenn es nur das wäre. Zurechtkommen muss Moses auch damit, dass sein Chef ihm höchstpersönlich eine neue Mitarbeiterin aufs Auge drückt.

    Und noch etwas beunruhigt Moses: Eine innere Stimme sagt ihm, dass ihn dieser Fall an seine persönlichen Grenzen führt…


    „Moses und das Schiff der Toten“ ist eine klassische Kriminalgeschichte, die von einem Zusammenspiel aus Ermittlungsarbeit und privaten Gegebenheiten der agierenden Personen lebt.

    Ortwin Ramadan baut den Fall gekonnt auf, bietet eine durchdachte Handlung an realen Hamburger Schauplätzen und unter anderem einen wirklichkeitsnahen Einblick in die tägliche Routine der Kriminalkommissare, die oft von einer eintönigen Spurensuche geprägt ist. Der Autor schlägt einen wohltuend ruhigen Ton an, der zur Hansestadt und ebenso zum Ermittlerteam passt. Ferner wird der Roman sprachlich in annehmbar menschlicher Weise erzählt, mit wenigen Abstrichen wegen einiger Wiederholungen und grammatikalischer Fehler.

    Moses und seine Kollegen sind trotz mancher Reibungen untereinander ein eingespieltes Team. Frischen Wind erhält das Ganze durch die Neue, Katja Helwig, die sich nach drei Jahren beim Mobilen Einsatzkommando (MEK) versetzen liess und auffällt, nicht nur weil sie sich das eine oder andere Mal im Ton vergreift oder mit schnellen Urteilen reagiert.

    Mit fortschreitenden Ereignissen erhöht Ortwin Ramadan den Spannungsfaktor und setzt auch in Puncto Emotionalität eine Schippe drauf. Das kommt genauso gut an wie das Ringen von Moses um Bekenntnisse in seiner Beziehung zu Juliane und die Auseinandersetzung mit einer Vergangenheit, von der er Albträume hat.

    „Nichts war grausamer als die Stille davor. Wenn die Welt in einem einzigen stummen Schrei erstarrte und die Angst seine Seele frass, bis allein das rasende Tier in ihm übrig blieb.“

    Der Autor offeriert insbesondere mit Stefan Moses und Katja Heil interessante und ungewöhnliche Ermittler. Es ist die dunkle Hautfarbe von Moses, die bei einigen unverhohlene Abneigung hervorruft. Damit hat er gelernt umzugehen, und es gibt wenig, was ihn in Rage versetzt. Fehlende Loyalität beispielsweise.

    Nach dem Unfalltod seiner Adoptiveltern ist er über Nacht zu einem wohlhabenden Mann geworden, der sich im Grunde nichts aus materiellen Dingen macht, lediglich das in den 1920er-Jahren erbaute Mietshaus am Ende der Forsmannstrasse in Winterhude kaufte. Keiner der Mieter ahnt allerdings, dass dem schwarzen Polizist aus der Dachwohnung das Haus gehört.

    Auch Katja Helwig entspricht so gar nicht dem Bild einer herkömmlichen Kriminalbeamtin, trägt sie doch Piercings und rappelkurze Haare. Zudem ist ihr familiärer Hintergrund – das Aufwachsen im Plattenbau bei alkoholkranken Eltern – äusserst prekär. Sie neigt in Fällen, in denen sie das subjektive Gefühl hat, ungerecht behandelt zu werden, zu diffusen Aggressionsschüben, etwas, das Moses überhaupt nicht gebrauchen kann. Entsprechend lässt sich die Zusammenarbeit zunächst nicht optimal an.

    Die Nebenfiguren haben Potential, allein beim Polizeidirektor überzieht der Autor. Als Mann, der sich überaus wichtig nimmt, grossspurig verhält und vor allem am eigenen Erfolg interessiert ist, wird er in ein stereotypes Bild gepresst, auf das eher verzichtet werden kann.

    Insgesamt aber legt Ortwin Ramadan einen lesenswerten, traditionellen Kriminalroman vor, der mit Lokalkolorit und unkonventionellen Protagonisten punktet, die sich für den nächsten Fall noch ein paar ungelöste Geheimnisse bewahren.

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  • 4 Sterne

    Johann B., 11.03.2019

    Als Buch bewertet

    Ortwin Ramadan wurde in Aachen geboren und lebt heute am Ammersee. Er studierte Politik und Ethnologie und mittlerweile schreibt er Krimis und Drehbücher. Bei den Kriminalromanen verarbeitet er Themen, die aktuell sind und einen nahezu beängstigenden Bezug zur Realität haben.

    In dem Buch Moses und das Schiff der Toten ermittelt ein Afrikaner. Er ist bei der Mordkommission beschäftigt und das sogar als Hauptkommissar. Kein Wunder, dass er täglich mit latentem oder offenem Rassismus konfrontiert wird. In diesem Roman muss er den Tod eines homosexuellen Mannes aufklären. Es gibt etliche Verdächtige und immer wieder verfolgt Moses falsche Spuren. In dem Buch erfährt der Leser viel über Glasaale und die Vorurteile der „aufrechten“ Christenmenschen gegenüber Homosexuellen und Mitmenschen, die anders aussehen als sie selbst.

    Nicht nur Moses geht auf die Suche nach dem Mörder. Ihm zur Seite gestellt ist eine junge Frau, die zunächst sein Nervenkostüm stark beansprucht. Ja, auch er ist nicht frei von Vorurteilen, die sich vornehmlich auf das Äussere beziehen. Ob sich die beiden Ermittler zusammenraufen können und wie sie trotz Bedenken ihre Arbeit durchführen können, ist spannend und keineswegs vorhersehbar.

    Mir gefiel das Buch gut, weil es abwechslungsreich geschrieben ist. Moses und das Schiff der Toten kommt dabei ohne detaillierte Beschreibungen von abgetrennten Körperteilen oder Blutbädern aus. Es sind die unterschwelligen Geschehnisse, die das Buch lesenswert machen. Die Mitte des Romans zieht sich ein wenig in die Länge aber das Weiterlesen lohnt sich trotzdem. Nicht vorhersehbare Wendungen und das Rätsel nach dem Mörder, welches bis zum Schluss kaum lösbar ist, bringen mich zur klaren Empfehlung für Moses und das Schiff der Toten.

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  • 4 Sterne

    Isabel R., 08.03.2019

    Als Buch bewertet

    Ein Krimi, der in meiner Geburtsstadt Hamburg spielt, dafür bin ich doch immer zu haben. Zudem mit einem recht ungewöhnlichen Ermittlerduo, was kann da schief gehen, dachte ich mir. Das Buch fing auch gleich spannend und ungewöhnlich an. Ein Toter nackt auf einer Parkbank direkt an einem Spielplatz. Ein Wunder, dass da die Müttermafia nicht direkt Amok läuft. Die bizarre Todesursache lässt den erfahrenen Ermittler Stefan Moses jedoch recht schnell ins Straucheln kommen. Zusammen mit seiner jungen Kollegin verheddert er sich in immer mehr Spuren, die aber leider meist ins Leere verlaufen und dem Krimi dadurch einige Längen bescheren. Ganz nebenbei kämpft Moses auch noch mit seinen eigenen Dämonen der Kindheit, die ihn nachts immer wieder in schreckliche Alpträume fallen lassen. Im letzten Drittel kommt wieder mehr Fahrt in das Buch und das schlüssige und interessante Ende lässt mich nun doch auf eine Fortsetzung hoffen. Wie es mit Moses, dem Team und vor allem auch seiner Beziehung weiter gehen wird lässt mich neugierig zurück.

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