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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell R., 02.05.2022

    Als Buch bewertet

    Literatur ist gewaltig - dieses Buch ist sprachgewaltig, intensiv und pointiert

    Der Roman »Liebe ist gewaltig« ist das Debüt der Autorin und Journalistin Claudia Schumacher und erscheint am 18. Mai im DTV. [TW: Gewalt, Selbstverletzung, Suizid]

    Die Protagonistin Juli Elise Ehre wächst als das jüngste der vier Geschwister Alex, Max und Bruno in einer Kleinstadtvilla in Ederfingen bei Stuttgart auf. Die Eltern sind erfolgreiche Anwälte, es könnte alles harmonisch und liebevoll sein. Aber der Vater verprügelt nicht nur die Mutter, sondern und vor allem die gemeinsamen Kinder - wenn diese nicht erfolgreich genug sind, wenn diese zu erfolgreich sind - egal.

    »In der Wagner-Strasse 7 wurde Durchschnittlichkeit verachtet. Wert hatte nur das Herausragende.« (S. 213)

    Die Mutter tröstet die Kinder und späteren Jugendlichen, indem sie die mit materiellen Dingen beschenkt, die die seelischen Verletzungen niemals heilen können. Insbesondere, da die gewalttätige Realität in der Familie Ehre auch von ihr geschützt und negiert wird.

    »Jeder erzählt eine andere Geschichte über dieselben Dinge. Die Wahrheit ist reine Verhandlungssache.« (S. 66)

    Der Roman setzt sich aus vier Teilen (2007, 2014, 2016 & Epilog) zusammen und erzählt in kurzen, überschriftslosen Kapiteln die Lebensgeschichte von Juli - hauptsächlich aus ihrer Perspektive. Leser:innen lernen Juli als Jugendliche und Jungerwachsene kennen, die ihren frühen Studienwunsch Mathematik nachgeht.🐭🎮🧮 Insbesondere der prägnante Schreibstil mit den grossartig formulierten und oft kurzen Sätzen geben dem Roman eine Sogwirkung und es fiel mir wirklich schwer, das Buch wegzulegen.

    Eine Familiengeschichte über Liebe, über Gewalt, über Macht, über Manipulation, über Verletzungen💔, aber auch über das Loslösen aus toxischen Beziehungen und über die Kraft des Zusammenhalt unter Geschwistern❤️‍🩹

    »Er ist Dir passiert, wie er mir auch passiert ist, und ich kann es nicht ändern. Aber Du bist unschuldig. Du hattest nichts davon verdient.« Bruno an Juli (S. 345)

    Ein intensives, emotionales und sprachgewaltiges Debüt! Eine grosse Literaturempfehlung (aber bitte achtet auf die TW)! 👩‍👧‍👦👨‍👧‍👦💔

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Judith Z., 17.08.2022

    aktualisiert am 17.08.2022

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist eine Wucht!
    „ wir waren für unsere Eltern immer nur Requisiten, willfährige Objekte. Mal waren wir die Schulter zum Ausheulen, gerne und immer wieder aber auch einfach der Boxsack zum Abreagieren, Projektionsfläche für die eigenen Minderwertigkeitsgefühle.“
    Diese Familie lässt Sie nicht mehr los und vor allem die Geschichte von Juli die sich Ihren Weg hart erkämpft bleibt sehr lange im emotionalen Gedächtnis hängen!
    Selten ein so starkes Buches gelesen!

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  • 5 Sterne

    Gisela S., 03.02.2024

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Gnadenlos ehrlich!
    Eltern beschützen ihre Kinder. Sind stolz auf sie, wenn sie mit besonderen Talenten glänzen. Das ist normal für Eltern. Doch es geht auch anders. Juli und ihre drei Geschwister gehen in ihrem Elternhaus durch die Hölle. Ihr Vater, ein erfolgreicher Anwalt, misshandelt seine Frau und alle vier Kinder. Was jedoch am meisten irritiert: Die Mutter, (selbst Anwältin,) ist finanziell unabhängig. Das Haus in dem sie leben, hat sie von ihren Grosseltern geerbt. Warum hilft sie ihren Kindern nicht? Warum verlässt sie diesen Psychopathen nicht? Ich habe das Geschehen fassungslos verfolgt. Besonders am Anfang war ich sehr von dem Schreibstil fasziniert. Ein wirklich ernstes und trauriges Thema mit Humor spicken, ist eine wahre Kunst. Aus der Sicht von Juli, die als Jugendliche auf eine Kneippkur geschickt wurde, erfahren wir das ganze Ausmass des Wahnsinns der Familie Ehre.



    Trotz des ernsten Themas, musste ich im ersten Teil des Dramas oftmals schmunzeln. Der schwarze Humor ist einfach nur köstlich. Jedoch im weiteren Verlauf sucht man ihn vergeblich. Im zweiten Teil erleben wir eine Juli in Berlin, die sich als erfolgreiche Gamerin ihr Leben und Studium finanziert. Die durch die Alkohol und Tablettenhölle geht und sich ihren Mitmenschen gegenüber seltsam verhält. Die zum Schweigen erzogen wurde. Niemand soll erfahren, was bei den ehrenwerten Ehres los ist.

    Der dritte Teil handelt von einem Versuch Julis, sich selbst zu manipulieren. Die Gewalt in der Familie ist gewaltig. Die Vorzeigefamilie Ehre ist in dem kleinen Örtchen Ederfingen angesehen. Ich hatte jedoch manchmal das Gefühl, einige Freunde der Familie wussten sehr wohl, das es in dieser Familie nicht normal zugeht. Juli versucht ihre traurige Familiengeschichte hinter sich zu lassen. Sie ist ein Mathematikgenie. Auf Zahlen kann sie sich verlassen. Die sind berechenbar. Ihre Eltern stets unberechenbar.

    Wie die suizidgefährdete Juli und ihre Geschwister mit ihren traumatischen Erlebnissen umgehen, ist wirklich manchmal schwer zu ertragen. Der Schreibstil ist ebenso gewaltig. Die Autorin hat mit ihrem Debüt ein wahres Meisterwerk hingelegt. Ich hatte alle Szenen vor Augen. Die Gnadenlosigkeit der Eltern hat mich schockiert. Die Auswirkungen stimmten mich traurig. Das mag der Tatsache geschuldet sein, dass es solche Eltern auch im realen Leben gibt. Juli versucht die familiäre Vergangenheit zu vergessen. Doch ihr Vater verfolgt sie überall. Wie ein Schatten überwacht er ihr Leben. Von der Wiege an ist seiner Willkür ausgeliefert.

    Fazit:
    Schonungslos wird hier die Geschichte einer Familie erzählt, bei der Gewalt dominiert. Der anschauliche Schreibstil führt der Leserschaft alles ohne Weichzeichner vor Augen.Wie kaputt muss man selber sein, dass man zu solcher Brutalität gegenüber seinen Kindern fähig ist?

    Mich konnte die Geschichte überzeugen. Jedoch habe ich den anfänglichen Humor etwas vermisst. Er hat die Traurigkeit ein kleines bisschen entschärft. Dennoch musste die Ernsthaftigkeit nicht darunter leiden. Gerne hätte ich auch etwas über die Kindheit der Eltern erfahren. Das Ende empfand ich als ziemlich abrupt, aber dennoch stimmig.

    Von mir gute 4 1/2 Sterne

    Danke Claudia Schumacher. Ich gratuliere zum Debüt.

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  • 5 Sterne

    Marina D., 18.05.2022

    Als eBook bewertet

    Das Debut von Claudia Schumacher hat mir direkt auf jeder Seite das Herz gebrochen und ich habs geliebt. Liebe ist gewaltig ist so eine echte, tragische Geschichte, die sich genau so überall um uns rum abspielt.

    Juli und ihre Geschwister wachsen unter der Tyrannei ihres Vater auf. Sie selbst bezeichnet ihn als ‚sadistischen Narzissten‘, was gar nicht so abwegig scheint. Leistung ist für den angesehenen Rechtsanwalt alles was zählt, sie wird auch regelmässig mit Gewalt eingefordert. Julis Mutter, ebenfalls Rechtsanwältin, übt sich im Aushalten und im Verschleiern. Die Flecken auf dem Wohnzimmerteppich? Nicht das Blut ihres Bruders Bruno, sondern Julis eigene Kotze. Eigene Erinnerungen werden in Frage gestellt, bis Juli selbst irgendwann nicht mehr sicher ist, was passiert ist. Dennoch scheint sie die einzige zu sein, die wirklich aus dieser Familie fliehen will. Aufmerksamkeit erzeugt das Treiben Zuhause natürlich nicht. Erfolgreiche Eltern, erfolgreiche Kinder, da muss doch alles gut sein.
    Juli schafft es dem Haus zu entfliehen, doch die Erinnerungen trägt sie in sich. Es folgen toxische Beziehungen und eine innere Unruhe, die sie über Jahrzehnte begleitet. Sich von ihren Eltern zu lösen ist auch noch keine richtige Option und so begleiten wir sie etwas weiter auf dem Weg nach unten. Bis sie Heilung irgendwann doch in Betracht zieht und sich von ihren Mustern löst.

    „Aber was sind das für Fragen? Haben wir dir nicht immer alles gegeben? Ja, bravo: Dresche und Streuselkuchen.“
    
Ich war selten so sprachlos nach dem Lesen eines Buches. Was Claudia Schumacher hier geschrieben hat, ist einfach beeindruckend. Sie hat eine besondere Beobachtungsgabe und schafft es, vermeintliche Kleinigkeiten einzufangen, die die ganze Geschichte realistisch machen. Der Vater ist so gut ausgearbeitet. Ich hatte noch nie so einen Hass auf eine fiktive Figur. Dafür ist mir Juli umso sympathischer. Ihre Handlungen sind nicht immer klug, oft reitet sie sich noch mehr in die Scheisse, aber hat sie es denn je anders gelernt? Ihr Schmerz ist auf jeder Seite greifbar und dafür muss sie nicht mal weinen. Je sturer sie wurde, desto mehr wollte ich sie beschützen.

    „Eine wie ich müsste vom vielen Einstecken längst Elefantenhaut haben. Aber es ist gerade andersherum: Puste mich an und ich plärre los oder spucke Feuer.“

    Ich habe zum Lesen verhältnismässig lange gebraucht, was an dem wundervollen Schreibstil der Autorin lag. So viele Sätze hab ich mehrfach gelesen, weil sie mit wenigen Worten so viel ausgesagt haben. Claudia Schumacher schafft es, Dinge an den richtigen Stellen wunderbar poetisch auszuführen, und im nächsten Moment knallhart und brutal die Realität zu benennen.

    „Doch auf meine Gefühle ist kein Verlass. Sie sind mir fremd, befallen mich. Sie flackern.“

    Das Buch wird nicht nur von seiner Traurigkeit getragen. Auch, wenn es immer wieder erdrückend und schmerzhaft ist, hat es viele lustige Momente, die aufatmen lassen, ohne die Ernsthaftigkeit zu nehmen. Ein wunderbar intensives Buch, das sich kaum aus der Hand legen lässt. Von mir gibts auf jeden Fall eine grosse Empfehlung, aber nicht ohne Triggerwarnung.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 16.05.2022

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    „Juli wächst in einer Vorzeigefamilie auf: Die Eltern sind Rechtsanwälte, sie ist Klassenbeste. Doch in der Kleinstadtvilla herrscht das Grauen. Der Vater drillt die Kinder auf Leistung, prügelt sie und seine Frau. Juli wird älter, fordert ein Ende der Gewalt, deren Realität von der Mutter vehement abgestritten wird. Einzig ihre Geschwister und eine Maus geben Halt. Doch wie kann man sich befreien, wenn man weder den Eltern noch den eigenen Erinnerungen traut? Die Befreiung gerät zum Feldzug – gegen die Eltern und das eigene Ich. Drei Jahrzehnte folgen wir Juli, die mit aller Macht versucht, die Deutungshoheit über ihr Leben zu erlangen. Ein eindringlicher Roman über Verletzungen und eine mögliche Heilung, voller Originalität und Wärme.“



    Ich habe das Buch beendet und mir fiel nur ein Wort ein: verstörend. Der Buchtitel ist hier Programm aber nicht so wie Sie denken. Hier geht es um Gewalt - Liebe und Gewalt. Was das miteinander zu tun hat? Für einige Menschen leider zu viel. Julis Geschichte hier ist das typische Bild das wir Menschen oft schonmal gehört haben: nach aussen wahren sie den Schein einer „sauberen“ Familie aber im Haus, im Inneren, sieht es anders. Dort regiert Gewalt. Der Vater entpuppt sich als Drillmeister und ja, auch ihn muss man verstehen können. Er macht es aus Liebe, aus seinen Ansprüchen, will seine Ansprüche an die Familie weitergeben aber zerstört sie dabei zusehest. Ein typischer Fall von: „Man darf Liebe nicht mit Gewalt gleichsetzen bzw. diese erzwingen“. Julis Mutter erträgt alles, auch wenn es in ihr vielleicht anders aussieht. Und ihre Geschwister? Erdulden genau wie Juli alles - aus Liebe?! Das ist hier die Frage. Es gibt aber auch Lichtblicke in der Geschichte. Eine kleine Maus wird zum Rettungsanker und beschert dem Leser immer wieder ein Lächeln.

    Wenn man sich mit den Zeilen noch näher befasst als sie einfach nur stur zu lesen, fällt auf, dass der Vater seine komplette Familie „versaut“. Juli bekommt den Knall für‘s Leben weg und kämpft gegen genau diesen inneren Feind. Sie muss lernen sich selbst zu behaupten, die Stimme zu erheben, Selbstbewusstsein zu erlangen, sich selbst zu lieben und sich zu vertrauen. Nicht einfach aber man folgt ihr gern in diesem Roman. Man schliesslich wissen was aus ihr wird. Das hat nichts mit Voyeurismus zu tun, sondern mit dem Band was von Anfang an zwischen dem Leser und Juli entspinnt. Ihr eigener Witz, ja, ihr Sarkasmus reizen den Leser und man lacht über die Dinge, über die man eigentlich gar nicht lachen kann. Die Zeitensprünge die hier aufgezeigt werden, sind richtig gut geformt und bieten dem Leser immer wieder neue Sichtweisen.

    Es ist wahrlich keine leichte Kost, das Buch hallt nach, bringt einem immer wieder Gedankengänge und ja, man muss mit jemanden darüber reden. Ein Thema (häusliche Gewalt) was niemals totgeschwiegen werden darf. Autorin Claudia Schumacher hat jedenfalls ganz viel Feingefühl bewiesen. Sie findet immer die richtigen Worte, die richtige Stimmung, lässt uns bis zu einem gewissen Punkt an die Familie heran und zieht uns gekonnt wieder ab. Sie fügt Humor in die Geschichte. Sie denken das geht nicht, sei nicht passend? Da täuschen Sie sich. Die Story ist rund. Punkt. Aber sie ist auch nicht für jeden (zarten) Leser geeignet und genau deshalb gibt es auch nur 4 Sterne von mir.

    Eine bewegende Geschichte.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 11.05.2022

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Von Gewalt, von Zärtlichkeit und der Macht der Befreiung.
    Fazit: Die Eltern von Julia sind Rechtsanwälte, sie ist Klassen Beste, eine richtige Vorzeigefamilie also. Weit gefehlt. Innerhalb der Familie regiert das Grauen. Der Vater trimmt die Kinder auf Leistung, sie und seine Frau werden verprügelt. Als Julia älter wird fordert sie, dass das ein Ende haben muss. Als Leser kann man drei Jahrzehnte der Familie verfolgen. Herausragend geschildert wird das Heranwachsen von Julia. Das Lesen dieses Buches verlangt einiges an Aufmerksamkeit, manchmal ist es fast nicht zu ertragen, was man zu lesen bekommt. Es ist eine Familiengeschichte in der von Liebe und Gewalt, Macht und Manipulation zu lesen ist. Das Buch ist sehr eindringlich geschrieben und eine Empfehlung mehr als wert.

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