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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Yvonne S. von lesehungrig, 12.07.2021

    Als Buch bewertet

    4,5 Sterne

    Eine Überfrachtung unseres Lebens sollte in allen Bereichen vermieden werden.

    Gerade bin ich aus Berlin zurück und lande dank dieses Buchs genau wieder dort. Und zwar in einem überfüllten Linienbus, der sich von Tegel durch die Strassen der Hauptstadt quält. Ohne Umschweife bin ich an Livs Seite.

    Eine winzige Einführung:
    Liv Cremer (28) kommt gerade aus Andalusien zurück nach Berlin. Ein Auftrag ihrer Freundin Vicky hat sie in ihre Heimatstadt zurückgeholt. Liv hilft anderen Menschen beim Ausmisten. Sie selbst ist Minimalistin und überzeugt davon, dass diese Art zu leben auch allen anderen guttut. Aus diversen Gründen ist Liv eine Weltenbummlerin geworden, die sich keine Beständigkeit im Leben wünscht.

    Packende Figuren:
    Wilms zeichnet einen Charakter, von dem ich nicht weiss, ob ich ihn bewundern oder bedauern soll. Liv ist so tough und überzeugt, den für sich richtigen Weg zu gehen, dabei schreit ihr Herz vor innerer Einsamkeit, die kein Film einer 24 Stunden Wettercam zu stillen vermag. Ich möchte sie in den Arm nehmen und sagen, das sie keine Angst vor Gefühlen haben muss, aber mir wird beim Schreiben dieser Worte klar, das ich sie genau damit in die Flucht schlagen würde. Gespannt vertiefe ich mich in die Story, um zu erfahren, was und wie das Ruder bei ihr herumgerissen werden kann.

    Mich berührt einiges:
    Etliche Worte der Geschichte regen zum Nachdenken an und treffen ins Schwarze. Ebenso wie die passenden Kapitelüberschriften. Schon während des Lesens bekomme ich grosse Lust auszumisten. Sich von Sachen trennen und Raum zu schaffen, schenkt auch der Seele Platz zur Entfaltung. Ich gehöre zu den Menschen, die sich nur schwer von etwas trennen können, dabei tut genau das so irre gut.

    Es ist ein Fehler, uns selbst auf andere zu projizieren:
    Liv und der ehemalige Nachbarsjunge Florian Bär, von allen nur Flo genannt, ziehen mich in ihren Bann. Liv hat ein gutes Gespür für ihn, aber ist dabei blind für ihre eigenen Emotionen. Flo hingegen kennt Liv so gut wie kaum jemand und beide bilden eine grossartige Einheit, die leider nicht auf Dauer existieren kann, wenn es nach Liv geht. Flos bezaubernde Tochter Mia läuft den beiden den Rang ab, sobald sie in den Seiten auftaucht. Ich geniesse eine süsse Lovestory der besonderen Art. Es gibt keine erzwungenen Dramen und keinen Kitsch. Dafür ist die Feigheit vor den eigenen Gefühlen in den Zeilen zu finden. Aber Angst ist dazu da, um bekämpft zu werden.

    Liebe ist nur ein biochemischer Prozess – na und?
    Obwohl Liv keine Romantikerin ist, schenkt gerade sie mir solche Augenblicke. Romantik ist auch in kleinen, entrümpelten und unscheinbaren Momenten zu finden, wo wir sie am wenigsten erwarten. Wilms hat ein gutes Gespür für Nebensächlichkeiten, die eine Geschichte erst rund machen. Ihr Schreibstil ist harmonisch, gehaltvoll und nimmt mich mit.

    Mein einziger Kritikpunkt:
    Das Ende kommt zu abrupt und beraubt mich einiger gefühlvoller Augenblicke, die ich aktiv erleben wollte.

    Mein Fazit:
    „Liebe braucht nur zwei Herzen“ liest sich flüssig und leicht weg. Dabei bietet mir die Geschichte Tiefgang und regt mich zum Reflektieren an. Das Buch wird eine Weile in mir nachhallen und bei jedem Ausmisten werde ich an Liv und Flo denken. Zwei Protagonisten, die sich klammheimlich in mein Herz geschlichen haben. Ein tolles Buch mit Wohlfühlcharakter und ernstem Hintergrund.

    Von mir erhält „Liebe braucht nur zwei Herzen“ 4,5 puristische Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 18.07.2021

    Als Buch bewertet

    Liv ist selbst ernannte Ordnungsfee und hat sich mit ihrer Passion für das Ausmisten selbstständig gemacht. Als ein Projekt und ein Job nach dem anderen Platzen, zieht sie nach ihrer Rückkehr aus Andalusien notgedrungen bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter in Berlin ein. In ihrem Elternhaus würde sie auch gern einmal ausmisten, ihren Minimalismus kann dort jedoch niemand nachvollziehen.
    Als Liv gerade dabei ist, ihre alten Sachen wegzuwerfen, an denen ihr Herz nicht hängt, trifft sie nach zehn Jahren auf ihren Nachbarn Florian, dessen Liebesbriefe darunter sind. Er ist inzwischen verheiratet, hat eine vierjährige Tochter und leitet erfolgreich eine Werbeagentur. Als vorübergehende Nachbarn begegnen sie sich häufig und lassen ihre alte Verbundenheit wieder aufleben. Florians Tochter Mia ist dabei kein Hindernis, sondern animiert geradezu zu gemeinsamen Aktivitäten. Auch beruflich werden sie ein Team, als Florian Liv für ein Projekt als Testimonial engagiert. Liv hatte eigentlich niemals vor, auch nur vorübergehend einen Bürojob anzunehmen, der Druck ihres Vater lässt ihre jedoch kaum eine andere Wahl. Als ihr Herz ihr dann auch noch in den Rücken fällt, dass die Liebe nicht nur ein "biochemischer Prozess" ist, gerät Livs Welt ins Wanken.

    "Liebe braucht nur zwei Herzen" ist ein warmherziger, erfrischend unterhaltsamer Roman mit vielen liebenswerten Protagonisten. Der Aufbau des Romans spiegelt Livs Denkweise wieder, denn die einzelnen Kapitel sind mit den Lektionen aus Livs Sachbuch für ein minimalistisches Leben, ihrem Leitfaden zum Loslassen, überschrieben.
    Liv ist ein Menschen, der nicht an die Liebe glaubt, der sich innerlich davor verschliesst und durch ihre weltweiten Reisen von Auftrag zu Auftrag von einer festen Struktur und einem Zuhause davonläuft. Es ist jedoch zu spüren, dass sie dieses Nomadenleben nicht glücklich macht, auch wenn sie ihre Ungebundenheit und Freizügigkeit geniesst. In Berlin erfährt sie wieder, was es heisst, Freunde und eine Familie zu haben.

    Die Liebesgeschichte entwickelt sich angenehm gemächlich, denn zunächst verhalten sich Liv und Florian wie alte Freunde ohne Hintergedanken. Sehr authentisch ist beschrieben, wie die Anziehungskraft, die schon als Teenager zwischen ihnen vorhanden war, als Erwachsene wieder lebendig wird, wie sie sich neu kennenlernen, ihre Gefühle für einander vertiefen und Liv nur noch den Mut haben muss, die Gefühle zuzulassen und ihr Herz zu öffnen.
    Aufgrund von Livs nüchterner Art und als Liebesverweigerin ist die Liebesgeschichte erfrischend anders und frei von Kitsch erzählt. Durch den holprigen Neuanfang, der von Liv so gar nicht gewollt oder gar ordnungsgemäss geplant war, ist der Roman lebendig und abwechslungsreich gestaltet, so dass es eine Freude ist, die in ihren Prinzipien festgefahrene Liv bei ihrer persönlichen Weiterentwicklung zu begleiten.

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  • 4 Sterne

    PeWe, 13.04.2022

    Als Buch bewertet

    Liebe vs. Ordnung

    "Liebe braucht nur zwei Herzen" (2021) ist ein Liebesroman von Judith Wilms, der von der Ordnungsfee Liv und ihrer Jugendliebe Flo erzählt, die nach Jahren ihre Gefühle wiederentdecken.

    Zum Inhalt:
    Liv ist Ordnungsfee, hilft Menschen beim Ausmisten und schreibt darüber in ihrem Blog. Nach einem geplatzten Auftrag strandet sie in Berlin in ihrem Elternhaus. In ihrem alten Zimmer findet sie eine Kiste voller Jugenderinnerungen, die sie umgehend entsorgt. Dabei trifft sie auf ihre Jugendliebe Flo und lang verdrängte Gefühle bringen ihr Herz durcheinander.

    Persönliche Einschätzung:
    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Das Geschehen wird aus Livs Sicht in der Ich-Perspektive beschrieben, so dass man einen guten Einblick in ihr Leben, ihre Gedanken und ihre Gefühle bekommt und die Geschichte gut miterleben kann.
    Die Geschichte vermittelt auch einen guten Einblick in Livs Lebenseinstellung und die Philosophie hinter ihrem Blog. Man lernt einiges über Minimalismus und die Befreiung von Unnötigem. Dazu trägt auch bei, dass jede Kapitelüberschrift eine kleine Ordnungsweisheit ist.

    Mir hat die Geschichte um Liv und ihre Jugendliebe gut gefallen. Die Charaktere sind liebenswert, die Geschichte ist gut aufgebaut und das Wiederaufflammen der Liebe zwischen den beiden habe ich gerne verfolgt. Für ihr Alter ist Liv vielleicht etwas naiv und ihr persönliches Chaos für eine Ordnungsfee recht umfangreich.
    Die Leichtigkeit, die man durch Ausmisten und Besinnen auf das Wesentliche erlangen kann, konnte ich sehr gut nachfühlen. Livs Hilfe könnte ich auch gut gebrauchen...

    Fazit: Ein schöner leichter Liebesroman, der zeigt wie wichtig Familie, Freundschaft und Liebe im Gegensatz zu Dingen sind. Lesen und wohlfühlen!

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  • 5 Sterne

    Igela, 23.07.2021

    Als Buch bewertet

    Liv arbeitet als Ordnungsfee und sie wird engagiert, um auszumisten, zu entrümpeln und dem Chaos Herr zu werden. Dafür reist sie durch die ganze Welt und arbeitet, wo sie gerade einen Auftrag bekommt. Genau so ein Auftrag lockt sie in ihre Heimatstadt Berlin und sie kehrt Andalusien den Rücken. Der lukrative Auftrag entpuppt sich als Niete und so zieht Liv wohl oder übel vorübergehend bei ihrem Vater ein. Kaum angekommen trifft sie Flo, ihre einstige grosse Liebe aus dem Nachbarhaus, wieder. Zum Glück hat Liv nicht nur den materiellen Gütern abgeschworen, sondern auch der Liebe. Denn Liebe ist doch nur ein biochemischer Prozess… oder?









    Liv sortiert und mistet bei anderen Leuten aus. Das was sie im Job bei anderen Leuten erledigt, ist auch ihre eigene Regel. Sie lebt als Minimalistin und besitzt genau 137 Dinge. Beziehungen sind ihr weniger wichtig, egal ob die zu ihrer Familie oder zu Freunden. Der Liebe hat sie abgeschworen, denn die ist Liv zu belastend und zu aufwendig. Liv hat mich zum Nachdenken gebracht. Wie es wohl wäre, so zu leben? In einem bin ich mit Liv einig: Man muss ab und zu den Mut haben, Beziehungen und Menschen, mit denen einen mehr trennt als verbindet, loszulassen. Um Platz zu machen für neue Menschen und neue Beziehungen.

    Ich empfand „Liebe braucht nur zwei Herzen“ sehr tiefgründig.

    Sehr schön sind die pfiffigen Kapiteleinleitungen, die lauten zum Beispiel „Sammle Momente, nicht Dinge“ oder „Gerümpel ist lediglich die Manifestation von unerledigten Dingen“. Doch es geht in diesem Roman nicht nur darum zu entrümpeln, sondern auch um Liebe. Was in der Beziehung zu Beginn als vorhersehbar gedacht, entwickelte eine ganz andere Dynamik und konnte mich überraschen.



    Hervorragend hat mir die Figur Liv gefallen. Ich empfand sie als interessant und spannend. Sie hat mich mit ihrer Philosophie, dem Minimalismus, überzeugt. Liv lebt ihr Leben mit dieser Ueberzeugung und steht dafür ein. Auch wenn Liv nach und nach doch noch dahinterkommt, was die wahren Werte im Leben sind und was das Leben ausmacht. Liv ist eine Figur, die sich im Laufe der Geschichte entwickelt und der man dabei zusehen kann.



    Ich gebe zu, dass mich die Geschichte um Liv und ihren Minimalismus animiert hat, auszumisten. Ich bin zwar nicht der Sammlertyp von Gegenständen. Es gibt trotzdem ein paar Ecken und Fächer, denen ich zu Leibe gerückt bin. Vor allem eine Szene, die Liv mit Frau Stein, einer ehemaligen Nachbarin, beschreibt, ist toll und motivierend beschrieben.



    Judith Wilms ist es gelungen, mich für ein paar Stunden völlig gefangenzunehmen und mich in Livs Welt zu entführen. Für mich ist dieses Buch ein Highlight am Lesehimmel und ich kann es wärmstens empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Tiara, 13.08.2021

    Als Buch bewertet

    Bei diesem Buch wurde ich sofort durch das schöne Cover angezogen. Es ist sehr schlicht und auch der Titel verspricht eine schöne Wohlfühlgeschichte. Und so war es auch.
    Bereits vom Prolog an konnte mich die Geschichte begeistern. Ich fand den Schreibstil sehr angenehm und hätte ewig weiterlesen können. Auch nach einer Lesepause, konnte ich sofort wieder in der Geschichte versinken.
    Judith Wilms beschreibt das Ausmisten so anschaulich, dass man am liebsten gleich bei sich zu Hause entrümpeln möchte um sich von unnötigem Balast zu befreien.
    Liv und Flo sind zwei sehr sympathische Charaktere. Liv hat sich für ein Singleleben entschieden, sie mag es nicht, den ganzen Tag in einem Büro zu sitzen und hat deshalb einen Beruf gewählt, der ihrer Reiselust entgegenkommt. Flo ist inzwischen verheiratet und hat eine kleine Tochter.
    Ganz besonders hat mir in diesem Buch die Liebesgeschichte gefallen, sie entwickelt sich ganz langsam auf natürlichem Weg. Ohne ewiges hin und her und Missverständnisse.
    Sehr gerne mochte ich auch Liv´s Freundin Vicky, denn sie gab Liv den Stups in die richtige Richtung.
    Fazit: Eine sehr schöne Wohlfühlgeschichte, mit einem sehr tollen Schreibstil, wunderbaren Protagonisten und einer schönen Handlung mit Tiefgang.
    Sehr gerne vergebe ich 5/5 Sterne, eine klare Leseempfehlung und ich werde die Autorin auf alle Fälle im Auge behalten.

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  • 5 Sterne

    Sibylle K., 30.08.2021

    Als Buch bewertet

    Ich habe mich auf Anhieb in das Cover verliebt, ein echter Hingucker.
    Auch der Inhalt war genau meins.

    Die Ordnungsfee Liv reist durch die Welt, ungebunden und nur mit 137 Sachen, die sie ihr Eigen nennt, ganz ohne Verpflichtungen.
    Leider auch ohne Kohle, denn so ein selbstständiges Arbeiten ist halt keine sichere Bank.
    Als ein Auftrag wegfällt steht sie da und muss wohl oder übel nach Hause und trifft dort prompt auf ihre Jugendliebe Flo, der inzwischen Vater ist und es ist sofort wieder was zwischen ihnen.

    Tja, es hört sich toll an, leider verliert sich die Story für mich ein wenig und auch wenn das Buch und Livs Entwicklung insgesamt ganz unterhaltsam war, die Lovestory auf die ich sehnsüchtig gewartet habe, die fand praktisch nicht statt.
    Es gab aber auch schöne Momente, es war spannend mit anzusehen, wie Liv in ihren Job aufblüht.

    Ihr Motto: Ausmisten, Minimalismus, nur noch ca. 130 Dinge besitzen.
    Eine wundervolle Idee, sich von unnötigen Balast befreien und dadurch ein Glücksgefühl spüren.
    Erfrischend, unterhaltsam und animierend, was für mein empfinden, ein wenig zu kurz kam, war die Lovestory zwischen Liv und Flo. Aber in grossen und ganzen, eine süsse Geschichte für zwischendurch.

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  • 4 Sterne

    Fairys Wonderland, 31.07.2021

    Als Buch bewertet

    Rezension „Liebe braucht nur zwei Herzen: Roman“ von Judith Wilms




    „Liebe braucht nur zwei Herzen“ traf mich bereits mit seinem stilistischen, funkelnden Cover mitten ins Herz und gerade in einer Zeit, die nicht einfach ist, brauchte ich eine warme Wohlfühl Decke. Und fand sie in dieser Geschichte. Wer einfach mal die Seele baumeln lassen will, abschalten und vor allem eine leichte, zuckersüsse Story braucht, der findet in dieser Handlung genau das richtige. Mich hat das Buch vollkommen in den Bann gezogen, was nicht zuletzt an Judith Wilms wunderbarem Stil liegt.

    Leicht und ungezwungen flog ich durch die Seiten und liess mich von den sanften Worten treiben, aus denen so viel Gefühl sprach, ohne übermässige Dramatik. Nicht nur zum entspannen ist die Story perfekt, sondern auch, um von ihr erfüllt zu werden mit Freude und Glückseligkeit. Besonders die traurigen Momente hielten sich in Grenzen, wodurch der Handlung eine gewisse Leichtigkeit zugrunde lag. Dennoch finden wir sehr emotional geschriebene Momente, die auch ein schweres Thema mit sich bringen. Doch fühlte ich mich nicht erdrückt durch dessen Intensität.

    Die Autorin versteht es auf sensible Weise mit der Thematik umzugehen, ohne aber den Leser zu belasten und das mochte ich so unglaublich. Liv wird uns auf authentische, ehrliche Weise nahe gebracht und besonders ihr Hang zur Ordnungsfee, welchem man immer wieder im Buch begegnete, zeigen ihre Lebensweise auf eine lebhafte Art. Es brachte mich zum nachdenken, denn ist wirklich alles von grosser Wichtigkeit, was wir besitzen? Liv motivierte mich mit ihrer Persönlichkeit selbst mal wieder auszumisten. Das Buch bekam allein dadurch eine würzige, originelle und interessante Note, was man selten in solchen Werken findet.

    „Liebe braucht nur zwei Herzen“ ist eine Geschichte, aus der jeder etwas für sich mitnehmen kann und das macht es zu etwas besonderem. Das zeigt auch dieses Zitat


    „Liebe die Menschen, benutze die Dinge. Umgekehrt funktioniert es nicht.“ (S. 223) Zitat aus dem Buch


    Liv ist in vielen Punkten ein spezieller Charakter und nicht immer war sie für mich nachvollziehbar. Besonders in Konfliktsituationen. Zwar zeigt die Autorin hiermit eine gewisse Ehrlichkeit, denn wer mag schon perfekte Protagonisten, aber manchmal fiel es mir schwer, mich in sie hinein zu versetzen. Flo bescherte mir auch so manchen Kopfschütteln Moment, wenngleich beide Protagonisten natürlich eine Sympathie in sich tragen. Es waren kleine Momente im Verhalten, doch im gesamten errichten mich die Figuren.

    Der Aufbau ihrer Beziehung hat mir richtig gut gefallen und brachte auch Gefühle mit sich, die verständlich und greifbar waren. Wenngleich Flo und Liv meine Begeisterung nicht vollends auslösten, kann ich diese Geschichte wärmstens empfehlen. Besonders für den Sommer kann man hier eine Wohlfühl Geschichte erleben.




    „Liebe braucht nur zwei Herzen“ ist eine schöne Wohlfühl Romance, die durch den Stil der Autorin Momente des Nachdenkens, aber auch der süssen Leichtigkeit bringt um so den harten Zeiten zu entfliehen. Durch Liv und ihren Ordnungsfee Einstellung kann der Leser etwas für sich mitnehmen, was mir sehr, sehr gefallen hat. Lediglich das teilweise fehlende hineinversetzen in Flo und Liv führte dazu, mich nichts vollends zu erreichen. Emotionen, Gefühle und eine wichtige Thematik aber sorgten für Pluspunkte und insgesamt ist eine eine Empfehlung, die ich wärmstens vergebe.




    🌟🌟🌟🌟

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  • 4 Sterne

    Simone P., 17.09.2021

    Als Buch bewertet

    Liv ist nicht gerne zuhause im kalten Berlin, doch wegen eines grossen Auftrages kommt sie wieder zurück. Sie hilft Menschen ihre Sachen und somit ihr Leben auszumisten. Manche schaffen es nicht alleine, sich von Dingen zu trennen. Aber sie hilft auch Leuten, die sich ihre Dienste nicht leisten können, denn sie schreibt einen Blog über ihre Arbeit.
    Da alles etwas anders läuft, als sie es sich vorgestellt hat, muss sie sich sogar bei ihrer Familie einnisten, was sie eigentlich nicht wollte und trifft dort nach zehn Jahren wieder auf ihre Jugendliebe Flo, der gerade auch bei seinen Eltern zu wohnen scheint. Sie will ihm sogar helfen, seine Frau zurückzugewinnen. Aber warum fühlt sich das alles dann so falsch an und warum geht es ihr danach nicht besser?!

    Liv scheint, als sei sie ständig auf der Flucht und redet sich ein ihr Leben sei wundervoll. Sie versucht ständig das Leben anderer zu verbessern, ob sie dies nun wollen oder nicht. Mit ihren 137 Dingen, die sie besitzt, braucht sie anscheinend nicht viel zum Leben. Mir persönlich wären es definitiv zu wenig Dinge, auch wenn sicher jeder von uns einiges ausmisten könnte. Und tatsächlich mache ich dies auch hin und wieder, da es erstaunlich gut tut, sich von manchem zu trennen. Allerdings bin ich anderer Meinung als Liv, denn sie meint wenn man einen Gegenstand wegwirft, sind die Erinnerungen noch vorhanden. Dem stimme ich nur teils zu, denn wenn man einen bestimmten Gegenstand in die Hand nimmt, hat man sofort die Erinnerung dazu parat und denkt sicher öfter daran, als wenn der Gegenstand weg ist. Wie heisst es so schön? Aus den Augen, aus dem Sinn. Bei manchen Erinnerungen sicher nicht verkehrt. Aber vielleicht vergisst man so auch schöne Erinnerungen. Und auch Leuten mit Demenz oder Alzheimer gibt man oft alte Fotoalben in die Hand. Was, wenn es dann keine gibt? Für mich wirkt Liv in solchen Momenten sehr kalt. Es wirkt, als sei sie der Meinung ihr Lebensstil sei der einzig Richtige. Doch irrt sie sich vielleicht? Ist sie vielleicht die, die ihr Leben ändern sollte und nicht die anderen? Oder gibt es sogar einen gesunden Mittelweg? Denn trotz das sie so kühl und distanziert wirkt in vielen Momenten des Buches, habe ich oft das Gefühl als wolle sie mehr von ihrem Leben. Mehr in ihrem Leben.

    Dieses Buch ist eine wunderbare, leichte Lektüre, die mich oft zum schmunzeln gebracht hat. Der Schreibstil ist einfach angenehm und man kann das Buch wirklich geniessen. Leider gibt es ziemlich viele Fehler in der Art, wie auf S. 251 zu lesen „Nix genaues weiss man nicht“, die hätten verhindert werden können. Es wirkt leider, als habe man das Buch nicht korrigiert.

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  • 4 Sterne

    Tine_1980, 14.08.2021

    Als Buch bewertet

    Liv ist eine Ordnungsfee, die es aber nie so richtig an einem Ort aushält. Als dann ein Auftrag flöten geht und sie pleite ist, landet sie bei ihrem Vater und trifft dort im Nebenhaus auch auf Flo, mit dem sie ganz viele Jugenderinnerungen teilt. Auf einmal ist es nicht mehr so schlimm an einem Ort zu bleiben und vielleicht muss man nicht alles aussortieren.
    Liv ist minimalistisch, was ja nicht verkehrt ist, denn ab und zu kann man immer mal aussortieren, doch sie ist eine Extremvariante. Durch ihre Aufträge landet sie immer wieder an anderen Orten und das ist das, was ihr an ihrem Job gefällt. Für sie sind Momente wichtiger als Geschenke. Als sie beim Wegwerfen der Briefchen ihrer Jugendliebe erwischt wird, ändert sich doch so einiges. Für mich war Liv teils zu extrem, alles von sich wegzuschieben, was gerade nicht ins Leben passt, konnte ich nicht ganz so nachvollziehen. Zum Glück wandelt sie sich mit der Zeit doch etwas und erkennt, dass man manches auch behalten muss.
    Flo mochte ich sehr, wie er als Vater mit seiner Tochter umgeht, war echt toll. Aber auch seine kecken Sprüche haben viele Situationen aufgelockert und er hat Liv doch immer wieder aus der Reserve gelockt und ihr gezeigt, dass ihr minimalistisches Denken nicht immer alles ist.
    Man konnte sich zwar als Leser schon vorstellen, wo alles sich hinbewegt, doch war der Weg trotzdem schön. Die Familiengeschichten waren schön eingebaut, Livs Probleme, nach dem Tod ihrer Mutter, mit ihrem Vater und den Schwestern, die sie in gewisser Weise von sich gestossen hat, statt sich Gedanken über deren Verhalten zu machen. Aber auch hier schafft sie es eine gewisse Entwicklung durchzumachen, was mir sehr zugesagt hat. Das einzige, was etwas mehr hätte sein dürfen, war die Liebesgeschichte. Es gab zwar ab und an mal ein paar Momente, doch waren das für mich ein paar Augenblicke zu wenig.
    Der Schreibstil ist toll, es liest sich flüssig weg und auch die Kapitellänge ist für mich ok.

    Ein schönes Buch für Zwischendurch, das mit Minimalismus und Ausmistaktionen daherkommt und bei dem sich mit der Zeit doch etwas mehr entwickelt. Etwas Liebe, schöne humorvolle Szenen und ein schönes Gesamtpaket!

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  • 4 Sterne

    Gelöschter Benutzer, 22.09.2021

    Als Buch bewertet

    Loslassen

    Liv ist Meisterin im Loslassen. Mit gerade einmal 137 Dingen geht sie durch ihr Leben, lässt sich treiben. Als Ordnungsfee hilft sie ihren Kunden, ihr Leben zu entrümpeln und loszulassen. Für einen neuen Auftrag kommt Liv zurück nach Berlin und muss wieder bei ihrem Vater einziehen. Und sie trifft wieder auf Florian, ihre erste grosse Liebe. Doch Liv will wenig Dinge in ihrem Leben – und schon gar keine Liebe. Oder doch?

    Liv war mir schon sympathisch, auch wenn sie mir mit ihrem Tick, jede Wohnung, die sie betritt, direkt entrümpeln zu wollen, weil man sich mit so viel Zeugs doch nicht wohlfühlen kann, nach einiger Zeit etwas auf die Nerven ging. Doch schnell wurde klar, dass Liv sich so verhält, weil sie nach einem Verlust in ihrer Jugend dieses Gefühl des Verlierens nie wieder haben wollte. Nach einiger Zeit wurde das Verhalten von Liv dann auch etwas weniger nervig, weshalb ich wieder mit ihr versöhnt war.

    Die Geschichte ist niedlich erzählt und brachte mich häufig zum Lachen. Und Liv macht eine Entwicklung durch, auch weil sie sich wieder auf Florian einlässt – und zumindest wieder freundschaftlich mit ihm verbandelt ist, sogar mit ihm arbeitet.

    Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich Liv ab und zu gerne geschüttelt hätte. Die Geschichte ist niedlich und amüsant – und vor allem gut unterhaltend!

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  • 4 Sterne

    JuliesBookhismus, 17.10.2021

    Als Buch bewertet

    Herzerwärmend und mitreissend
    Liv, die Ordnungsfee, lebt ihren Minimalismus und berät andere darin, auszumisten und zu entrümpeln. Nachdem aber nun 2 Aufträge geplatzt sind, sitzt sie in Berlin bei ihrer Familie fest. Ohne Geld, ohne Job und ohne weglaufen zu können. Nachdem man sie nämlich mit der Zeit kennengelernt hat, weiss man nämlich, dass sie wegläuft, auch, wenn sie es nicht so sieht oder es nicht wahrhaben will. Ausserdem taucht da noch ihre erste grosse Liebe auf, der sie direkt als Ordnungsfee engagieren will.

    Irgendwie lande ich in letzter Zeit ständig in Berlin und bei einer ähnlichen Familiensituation, wie die unsere. Jedenfalls ist es ein wirklich schönes Buch, dass auch in die aktuelle Lage der Welt passt. Ich denke, jeder kommt mal in die Phase, in der er loslassen und entrümpeln will und hier hat man, gleichzeitig zum Roman, sogar noch einen Ratgeber dazu.

    Es hat sehr viel Spass gemacht, diese Geschichte zu lesen, es war aber auch sehr gefühlvoll und manchmal wollte ich Liv wirklich erwürgen, für so viel Blödheit. Dennoch hat sie am Ende die Kurve bekommen, und das nicht zuletzt wegen ihres Vaters, der immer nur ihr Bestes wollte und sie doch in allem unterstützt hat.

    Eine fantastische Geschichte, die genau so aus dem Leben sein könnte, wie ich und du.

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  • 4 Sterne

    Michaela W., 19.10.2021

    Als Buch bewertet

    Liv ist nicht einfach und eine selbsternannte Ordnungsfee,damit hat sie sich selbstständig gemacht.Erst platzt ihr Job,dann ein Projekt nacheinander.Und so zieht Liv not gedrungen bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter in Berlin ein bei ihrer Rückkehr aus Andalusien.Am liebsten würde sie ihr Elternhaus ausmisten,was die anderen mit Argwohn sehen.Also mistet Liv ihre alten Sachen wo ihr Herz nicht mehr dran hängt aus.Darunter auch Liebesbriefe von Florian vor 10 Jahren.Florian ihr Nachbar ist nun verheiratet und hat eine vierjährige Tochter und er wohnt immer noch da.Er leitet erfolgreich eine Werbeagentur,und als Nachbar treffen Liv und Florian öfter auf einander.Beruflich werden sie ein Team als Florian als sie für ein Projekt engagiert.Eigendlich wollte Liv nie einen Bürojob-doch ihr Vater setzt Liv unter Druck…….

    Die Autorin Judith Wilms hat einen flüssigen und bildhaften Schreibstil der mir die Geschichte sehr nahe brachte.Ich fand Livs Ausmisstideen interrisannt.Die Charaktere waren sympatisch dargestellt und es machte Freude zu lesen-4 Sterne gerne dafür.

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