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  • 5 Sterne

    Azyria Sun, 14.04.2024

    Als eBook bewertet

    Eine wirklich wundersame Geschichte

    Worum geht’s?
    Salzburg 1913: Otto wird in eine Irrenanstalt eingewiesen. Er behauptet, der König von Albanien gewesen zu sein. Der Doktorand Alois Schilchegger nimmt sich seiner an und Otto erzählt ihm nach und nach seine Geschichte. Eine Geschichte, die so unglaublich wie vergnüglich ist.

    Meine Meinung:
    Mit „König von Albanien“ habe ich meinen ersten Roman von Andreas Izquierdo gelesen. Und der Autor hat mich wirklich überzeugt. Zunächst einmal fand ich den Schreibstil unheimlich beeindruckend. Leicht und niveauvoll, mit wundervollen Wortwendungen, die einen tief hinein in die Geschichte ziehen. Dazu ein gewisser Humor und ein Augenzwinkern zwischen den Zeilen – das Lesen hat wirklich richtig Spass gemacht!

    Wir lesen zum einen aus der Sicht des Doktoranden Schilchegger, der in Abwesenheit seines Chefs mutig ist und in der Irrenanstalt ein anderes Vorgehen versucht. Auch Dank Ottos, der durch gewiefte Fragestellungen schafft, dass andere sich und die Dinge des Lebens überdenken. Zum anderen lesen wir aus der Sicht von Otto, der erzählt, wie er König von Albanien geworden ist.

    Nebenbei erfahren wir von den Verhältnissen, die damals bei der Behandlung von geistig Kranken gegeben waren. Von der Hirnforschung und wie man an die Gehirne für die Forschung gekommen ist. Zum anderen erfahren wir um den Kampf um Albanien durch die Türkei, etc. und wie hier Kriegsführung und Taktik betrieben wurde sowie von den Unterschieden dieser Taktik auf dem Papier und an der Front. Das allein sind schon spannende Einblicke. Zusätzlich dann noch Ottos Geschichte, die wirklich einmalig ist. Wie er mit mehr Glück als Verstand gemeinsam mit seinem besten Freund Max im Leben aufsteigt und das Unmögliche möglich macht. Wie er mit den Menschen und dem Schicksal spielt. Es ist einfach unheimlich amüsant zu lesen und Otto zu begleiten. Es macht Spass, seine Anekdoten mitzuerleben und zu sehen, wie er mit dem Leben umgeht. Bei ihm bekommt das Sprichwort: Gibt dir das Leben Zitronen, dann mach Limonade draus eine wirkliche Bedeutung. Und auch die Comtesse, die ihm begegnet, ist eine spannende Person. Was ist Schein, was ist Sein? Lasst euch von Herrn Izquierdo hineinziehen in diese wundersame Welt von Otto und lasst euch verführen von seinen Spielen und Streichen. Das Lesen des Romans war ein Hochgenuss. Und mit dem Epilog hatte ich das Gefühl, dass es nicht nur eine Geschichte ist, sondern dass es wirkliche Geschichte ist. Andreas Izquierdo hat es wirklich drauf, anhand wundervoller Sprache Träume wahr werden zu lassen. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir, ich wurde mehr als gut unterhalten und konnte gar nicht genug bekommen von Otto und seinen Gefährten!

    Fazit:
    Mit dem Roman „König von Albanien“ bring uns Andreas Izquierdo ins Konstantinopel des Jahres 1912 und ins Salzburg ein Jahr später. Mit wundervollen Worten und in einer aussergewöhnlich schönen Sprache begleiten wir einmal den Doktoranden Schilchegger, bei dem Otto eingewiesen wird und zum anderen Otto selbst. Und beide Erzählstränge sind einfach unglaublich! Mit Ernst und Humor lesen wir von Schein und Sein. Davon, dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen. Und von Mut und Selbstvertrauen. Ottos Schalk kam zwischen den Zeilen hervor und ich musste immer wieder Schmunzeln ob seiner Ideen. Ich konnte gar nicht genug bekommen und nebenbei erfuhren wir noch, wie damals mit geistig Verwirrten umgegangen wurde und wie im Krieg taktiert wurde.

    5 Sterne von mir für diesen Lesegenuss, es war ungemein amüsant, Otto miterleben zu dürfen!

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 02.03.2024

    Als Buch bewertet

    „...Wahnvorstellungen. Der Patient glaubt, König von Albanien zu sein...“

    Mit diesen Worten stellt der Doktor Schilchegger seinem Vorgesetzten, Professor Meyring, den neuen Patienten Otto Witte vor. Er war vor einem Tag in die Heilanstalt für Gemütskranke eingeliefert worden.
    Der Autor hat einen Schelmenroman allererster Güte geschrieben. Der Schriftstil ist sehr fein ausgearbeitet. Er zeichnet sich durch eine bildhafte Sprache und einen feinen Humor aus.
    Die Rahmenhandlung, in der Schilchegger als Ich – Erzähler fungiert, spielt in Salzburg 1913. Ottos Erzählung beginnt in Konstantinopel im Oktober 1912.
    Der neue Patient beeindruckt den Arzt. Er behauptet, fünf Sprachen zu beherrschen. Schilchegger bittet Schwester Philomena um Hilfe.

    „...Im Hinausgehen versicherte sie mir, dass Otto ausgezeichnet Rumänisch sprach und ausserdem Fluchworte kannte, die sie nicht zu wiederholen gedachte...“

    Eines Tages beginnt Otto, dem Arzt seine Geschichte zu erzählen.
    Er war mit seinem Freund Max in Konstantinopel unterwegs. Beide hatten mit Arbeit nichts am Hut. Doch momentan waren sie abgebrannt. Otto kamen zwei Dinge zugute. Er verfügte über eine erstaunliche Menschenkenntnis und ungewöhnliche Ideen. Das brachte auch jetzt das nötige Geld.

    „...Otto wusste, dass Menschen selten das sahen, was sich tatsächlich vor ihren Augen abspielte, sondern meist das, was sie sehen wollten. In dieser Lücke des Lebens bewegten sich Otto und Max...“

    Ausserdem hatte Otto erkannt, dass Kleider Leute machten. Das erworbene Geld wurde in anständige Garderobe investiert. Hinzu kommt, dass die politischen Verhältnisse für Unruhe sorgten. Auf dem Balkan brodelte es. Die Türkei war dabei, wesentliche Teilei der eroberten Länder zu verlieren
    Anfangs wirkte Otto wie ein liebenswerter Schelm, der sich gekonnt durch das Leben schlängelte. Seine Eskapaden und Ideen wirkten leicht und locker. Er nahm das Leben als Spiel. Der Einsatz war ihm egal. Seine schnelle Reaktionsfähigkeit half ihn aus schwierign Situationen.
    Dann aber wollte er sein Meisterstück vollbringen. In der Zeitung hatte er eine Abbildung des türkischen Prinzen gesehen. Der war ihm erstaunlich ähnlich. Das Land Albanien suchte einen König. Der Prinz aber war dazu nicht bereit. Diese Lücke wollte Otto nutzen. Sein Weg führte ihm mit Max nach Albanien.

    „...Niemand kann sich vorstellen, dass jemand einen Thron besteigt, der ihm nicht zusteht. Und weil sich das niemand vorstellen kann, glaubt jeder, dass es unmöglich ist. Und darum wird es funktionieren!...“

    Wieder gelang es Otto, alle Schwierigkeiten zu überwinden. Ausserdem war es bisher niemand aufgefallen, dass er weder Lesen noch Schreiben konnte. Doch die Erfolge veränderten ihn. Die Ratschläge seiner Freunde schlug er in den Wind. Er glaubte sich unbesiegbar. Sein Bezug zur Realität schwand. Damit erhöhte sich die Gefahr, dass der Schwindel aufflog.
    Es gibt viele kleine Szenen, die den Reiz der Geschichte ausmachen. Gleichzeitig werden wie unter Schlaglicht die Schattenseiten der Zivilisation beleuchtet. Sehr pessimistisch klingt ein deutscher Diplomat:

    „...Jeden Tag rollte er einen Stein den Berg hinauf, nur damit ihn ein anderer am Ende des Tages wieder herabstiess. Die Menschen waren nicht vernunftbegabt und würden es auch niemals sein...“

    Zwei Karten in den Umschlagseiten zeigen die Handlungsorte.
    Der Roman hat mich prima unterhalten. Der Autor versteht es, eine spannende Handlung mit historischen Fakten zu verknüpfen.

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  • 5 Sterne

    Magnolia, 02.03.2024

    Als Buch bewertet

    Ein liebenswerter Schelm

    Die gar unglaubliche Geschichte des Otto Witte, der für fünf Tage den albanischen Thron erobert, gibt Andreas Izquierdo aufs Vergnüglichste wieder. Ja, es hat ihn wirklich gegeben. Schon in jungen Jahren hat er sich Schaustellern angeschlossen. Er war so umtriebig wie schlitzohrig, war des Öfteren knapp bei Kasse, was ihn aber nicht sonderlich beunruhigte, war er doch ein fantasiebegabter (Über)Lebenskünstler.

    Ich lese einen Schelmenroman erster Güte und mache Bekanntschaft mit Otto Witte, als er zu Salzburg Insasse im städtischen Irrenhaus war. Staunend lausche ich seinen Abenteuern und nicht nur mich zieht er in seinen Bann, auch seine Mit-Insassen scharen sich um ihn, ebenso der junge Doktorant Schilchegger, der zunächst vor der Tür, als Zaungast sozusagen, Ottos tollkühner Reise nach Albanien fasziniert folgt.

    „Wahnvorstellungen. Der Patient glaubt, König von Albanien zu sein.“ So lautet der Befund von Professor Theodor Meyring, seines Zeichens Leiter dieser Heilanstalt für Gemütskranke. Wobei sein Hauptaugenmerk auf der Erforschung der Gehirne „seiner“ Patienten liegt. Es ist eher eine reine Verwahranstalt, die er mit harter Hand führt. Als er für einige Zeit nach Wien abberufen wird, übernimmt der junge Doktorant Schilchegger, der ganz anders als Meyring den individuellen Menschen sieht.

    Die Frage, wie er denn als „König von Albanien“ nun hier gelandet ist, treibt mich um. Die Albaner wollen einen eigenen Staat, König soll ein Europäer sein, ein Moslem. So kommt Prinz Eddine, der Neffe des Sultans, als möglicher Kandidat für den Thron ins Spiel. Ein Bild von ihm in der Zeitung zeigt die frappierende Ähnlichkeit zu Otto und so reift der Plan, von dessen Ausführung ich so verblüfft wie hingerissen bin. Otto ist mit seinem besten Kumpel Max unterwegs, beide haben sie schon so manches krumme Ding gedreht. Der Weg hin zu Ottos Krönung führt sie zunächst nach Konstantinopel, hier lernen sie die wunderschöne, von allen bewunderte Comtesse Dumas kennen. Nun, Otto will sie umgarnen, dafür braucht er aber Geld, viel Geld und dies streckt ihm wiederum ein guter Freund zu, dessen Vater als sprudelnde Geldquelle fungiert.

    Geradezu staunend verfolge ich Ottos wundersamen Weg, ein Schelmenstück sondersgleichen. „Otto wusste, dass Menschen selten das sahen, was sich tatsächlich vor ihren Augen abspielte, sondern meistens das, was sie sehen wollten.“ Diesen Umstand machen sich Otto und Max zunutze, ihr legendärer Coup profitiert von diesem Wissen.

    Andreas Izquierdo ist ein brillanter Erzähler. Nicht nur Otto Witte ist ein fulminanter Geschichtenerzähler, nein. Auch er, der Autor, entführt seine Leser in die schier unglaubliche Welt des Otto Witte, dem kurzzeitigen König von Albanien. Neben dem Hauptakteur gibt es so manch schillernden Charakter, jeder einzelne davon ist behutsam ausgearbeitet und aufs Beste dargeboten – es war mir ein Vergnügen, eure Hoheit näher zu betrachten, sie ein entscheidendes Stück ihres Weges zu begleiten.

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  • 5 Sterne

    Gisela S., 25.02.2024

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Dieses Buch sollte verfilmt werden
    Schelmenroman ist die absolut richtige Bezeichnung für diese unterhaltsame Geschichte. Otto Witte ist wirklich ein Unikat. Ein Zauberer und Geschichtenerzähler vor dem Herrn. Mit seinem besten Freund dem Schwertschlucker Max erlebt er allerhand Abenteuer. Von Anfang an wurde ich in die Geschichte hineingezogen. Wollte wissen, wie der König 👑 von Albanien in eine Heilungsanstalt für Schwachsinnige gerät. Nun, ganz einfach. Indem der Titel erstunken und erlogen ist.

    Die Salzburger Irrenanstalt hat der Geschichte eine besonders feine Note verpasst. Neben dem tragischen Umgang mit den Patienten, kommt man auch dort in den Genuss des falschen Königs. Ob als Regent oder Bewohner einer Irrenanstalt. Otto weiss jeden zu unterhalten. Dem jungen Assistenzarzt Schilchegger vermag er sogar neue Wege in der Medizin aufzuzeigen. Das mit solcher Raffinesse, dass es der angehende Arzt nicht gleich bemerkt. Vielmehr wächst seine Hochachtung zum falschen König gemächlich. Otto erzählt ihm seine Geschichte.

    Dann gibt es da noch die Comtesse Fanny. Sie lernt Otto in Konstantinopel kennen. Durch einen klugen Schachzug, seitens Otto, gewinnt er das Herz der jungen schönen Frau. Selbst mit allen Wassern gewaschen, durchschaut die junge schöne Frau Otto sehr schnell. Ihre Wege sollen sich im späteren Verlauf noch einmal kreuzen.

    Albanien sucht einen König. Otto hat von Politik keine Ahnung. Noch nicht einmal Interesse. Aber seine grosse Ähnlichkeit mit einem türkischen Prinzen bringt ihn auf die fatale Idee, selbst König von Albanien zu werden. Der Weg nach Albanien mutet abenteuerlich an. Elegant meistert Otto mit seinem Freund Max alle Hürden. Sein Einfallsreichtum kennt keine Grenzen.

    Ich hatte die meiste Zeit ein Dauergrinsen im Gesicht. Konnte nicht umhin mich zu fragen, ob so ein Betrug auch heute noch funktionieren könnte. Das war es, was mich an der Geschichte so fasziniert hat. Ein Zauberer, der des Lesens und Schreibens nicht mächtig ist, wird König. Regiert ein Volk und soll das osmanische Reich retten. Sind seine Schachzüge wirklich von Intelligenz geprägt? Das ist die Frage. Um Antworten zu bekommen habe ich für ein paar Nachmittage eine abenteuerliche Reise erlebt.

    Fazit:
    Der bildhafte Schreibstil hat mir Orte und Personen klar vor Augen geführt. Geschichliche Fakten und Fiktion wurden harmonisch in das Geschehen integriert. Mir war wirklich keine Sekunde langweilig. Ob mir das Ende gefallen hat? Es war stellenweise anders als ich es erwartet habe. Ich hatte nicht nur Lachtränen vergossen. Es gibt zwei sehr emotionale Szenen. Von mir eine absolute Empfehlung.

    Danke Andreas Izquierdo. Das war das zweite Buch, das ich von Ihnen gelesen habe. Mit Sicherheit nicht das Letzte.

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  • 5 Sterne

    Siglinde H., 02.03.2024

    Als Buch bewertet

    Eine wahre Geschichte und dabei so unglaublich wie ein Märchen
    Im März 1913 wird in die Salzburger Heilanstalt für Gemütskranke Otto Witte eingeliefert, der der sich selbst als König von Albanien bezeichnet. Mit seinen phantasievollen Geschichten zieht er alle in seinen Bann und weckt die Aufmerksamkeit des Arztes Schilchegger . Otto erzählt dem Arzt seine Lebensgeschichte.

    Otto und sein Freund Max leben 1912 in Konstantinopel. Die beiden halten sich mit Varietekunststücken und kleineren Gaunereien über Wasser. Richtige Arbeit lehnen beide strikt ab. Otto ist der führende Kopf, der durch Improvisationstalent und unglaubliches Glück brilliert. Max ist ihm ein treuer Freund und Wegbegleiter. Zu ihren Freunden zählt der osmanische Hauptmann Arzim, der mächtig in Rage ist, weil das das osmanische Reich an allen Fronten seinen Krieg verliert. Er hält seine Vorgesetzte für unfähig und ist der festen Ansicht, den idealen Plan zu haben, um doch noch das Ruder rumzureissen. Diese Idee fällt bei Otto auf fruchtbaren Boden und führt zu Ereignissen, die an mancher Stelle an den Hauptmann von Köpenick erinnern. Kleider machen Leute und wenn der Schein den eigenen Interessen dient, ist jeder nur allzu bereit, es auch zu glauben. So gelingt Otto der Coup seines Lebens, aber weil wir uns in der realen Welt befinden, lebte er nicht glücklich bis ans Ende seiner Tage, sondern muss um sein Leben fürchten.

    Im Grunde erzählt der Autor für mich zwei Geschichten, die jede auf ihre Weise unterhält und berührt. Schilchegger beginnt seine Arbeit durch die Bekanntschaft mit Otto mit anderen Augen zu sehen. Waren die Patienten bisher lediglich Fälle, sieht er sie nun als Menschen. Das führt zu gravierenden Änderungen in seiner Arbeitsweise. Dieser Handlungsstrang hat mich sehr berührt. Die Zustände in der Heilanstalt haben mich entsetzt, weil es so völlig unseren heutigen Vorstellen widerspricht. Schilchegger wurde zu meinem Helden.

    Die Ereignisse rund um Otto und Max waren zu Beginn pure Unterhaltung. Ich fand deren Lebensweise nicht lobenswert. Auf jeden Fall war ich von seinem Einfallsreichtum fasziniert. Auch seine Fähigkeit Dinge, die stören, auszublenden, war beindruckend. Die Stimmung kippt für mich mit ihrer Ankunft in Albanien. War es vorher ein Spiel, das amüsiert, wird nun bitterer Ernst daraus. In meinen Augen hat Otto hier den Bezug zur Realität verloren und die Gefahr nicht richtig eingeschätzt. Ein Scheitern hat er nicht in Betracht gezogen. In letzter Sekunde gelingt ihm die Flucht.

    Der Roman liest sich kurzweilig und ist dabei spannend. Was ich bei der Lektüre oft vergessen habe, dass die Handlung auf Tatsachen beruht , denn sie ist einfach märchenhaft.

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  • 5 Sterne

    KatrinB, 17.03.2024

    Als Buch bewertet

    „Der König von Albanien“ des vielfach ausgezeichneten Autors Andreas Izquierdo ist bereits 2007 erschienen und hat damals den Sir-Walter-Scott-Preis für den besten historischen Roman des Jahres gewonnen. Und das ganz zu Recht, obwohl ich das Buch nicht unter dem Blickwinkel des historischen Romans gelesen habe. Eher als unterhaltsamen, höchst amüsanten Schelmenroman, der mir viele vergnügliche Stunden bereitet hat.

    In der Rahmenhandlung erzählt der geniale, des Lesens und Schreibens unkundige Otto Witte dem Arzt und den Patienten einer „Irrenanstalt“, in die er eingeliefert wurde, seine Lebensgeschichte und wie es dazu kam, dass er, der Schausteller und Analphabet, zum König von Albanien wurde.

    Schon die Rahmenhandlung bietet interessante Einblicke in die Realität einer psychiatrischen Klinik am Anfang des 20. Jahrhunderts. Noch interessanter ist aber Ottos abenteuerliche Lebensgeschichte im Stil eines Schelmenromans. Vor dem Hintergrund der unruhigen Verhältnisse und Ringen um die politische Vorherrschaft auf dem Balkan, gelingt ihm sein sagenhafter Aufstieg. Mit seiner angeborenen Schlauheit gelingt es ihm, alle Hindernisse zu überwinden und die Menschen für sich einzunehmen.

    Otto ist ein sympathischer Schindler, der trotz seiner fragwürdigen Methoden Sympathie in mir erweckt hat. Auch die Nebenfiguren sind überzeugend geschildert und tragen zur Lebendigkeit der Geschichte mit bei.

    Diese lebt von den überraschenden Einfällen des Autors. Als Leser*in ist man von der ersten Seite an gefesselt, fiebert mit demProtagonisten und amüsiert sich über seine Einfälle. Der lockere, angenehm zu lesende Stil täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Geschichte auch einen ernsten Hintergrund hat und verstörende Elemente enthält. Die Zustände in der Klinik sind katastrophal, ebenso wie das Menschenbild der Ärzte, und der Aufstieg kann Otto nur gelingen, weil die Menschen zu verblendet sind, die Realität zu sehen und sich von dem äusseren Schein täuschen lassen.

    „Der König von Albanien“ ist ein Buch, das mich mit seiner interessanten Handlung, den sympathischen Charakteren und seinem humorvollen Schreibstil begeistert hat. Eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    petra w., 03.03.2024

    Als Buch bewertet

    Otto Witte ist das was man früher einen Herumtreiber nannte, einen Hallodri, einen Tausendsassa, einen Hans Dampf in allen Gassen. Er war eine schillernde Persönlichkeit und hatte immer die Unterstützung seines besten Freundes Max. Sie leben von kleinen Gaunereien, von Kunststücken auf der Strasse und hin und wieder von einem Freund dem sie eine Weile auf der Tasche liegen.

    Wir lernen ihn kennen als er in Salzburg in eine geschlossene Anstalt eingewiesen wird, er sagt er sei der ehemalige König von Albanien. Grund genug ihn weg zu sperren. Dort erzählt er dem jungen Arzt Schilchegger seine Geschichte.

    Ist diese Geschichte von Münchhausen, Till Eulenspiegel oder einfach nur vom Leben inspiriert. Was die Menschen haben wollen, bekommen sie, sie sehen nur was sie sehen wollen. Und Menschen wie Otto haben die Fertigkeit und den Charme genau das darzustellen.

    Ist dieses Buch ein Schelmenroman, eine Erzählung über eine wahre Begebenheit oder einfach nur eine gelungene Fiktion. Die historischen Daten sind das Grundgerüst und darum herum hat der Autor wieder einmal eine wunderbare Geschichte gewebt.

    Andreas Izquierdo ist ein Meister seines Fachs. Ich liebe seine Figuren egal ob es junge Menschen mitten in Kriegszeiten, ein Postbote oder wie hier ein besonderer Hochstapler sind . Die Protagonisten machen neugierig, sie sind Menschen mit Ecken und Kannten, sie verhalten sich oft nicht vorhersehbar, das macht die Lektüre so spannend.

    Gleichzeitig ist es die Sprache, sie wirkt wie eine Lieblingsspeise dessen Rezept man nicht kennt. Man lässt sie sich im Mund zergehen, versucht jede Nuance auszukosten. Zu erraten welche Zutat es ist. Die eine sind die Bilder die das Kopfkino hervor ruft. Eine bunte Stadt wie Konstantinopel erscheint beim Lesen vor dem inneren Auge. Dann die Gefühle für Freundschaft und eine unerfüllte Liebe, auch hier kribbelt es im Bauch. Die Planungen für einen Krieg schrecklich genau diese Gedanken könnte man zur Verhinderung eines solchen verwenden.

    Danke für ein tolles Buch, in Erwartung auf das Nächste.

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  • 5 Sterne

    Martina W., 26.02.2024

    Als Buch bewertet

    Dies ist eigentlich kein neuer aktueller Roman von Andreas Izquierdo, sondern eine Neuauflage, erstmalig 2007 aufgelegt. Aber es war mein erster Roman des Autors von dem man in den letzten Monaten öfter schon gehört hat.
    Und was soll ich sagen? Es war ganz grosses Kino!
    Also der Plot ist ja schon mal der Hammer: Otto Witte ein Hochstapler aus Deutschland, den es tatsächlich gab, behauptete 5 Tage König von Albanien gewesen zu sein, im Jahre 1913... also in den Vorkriegswirren. Verbrieft ist das alles nicht, aber Izquierdo hat eine äusserst glaubwürdig "Raubersgschicht" daraus gebastelt, die ausserordentlich vergnüglich zu lesen ist.

    Der Roman beginnt in einer Heilanstalt in Salzburg, wo der junge Doktorand Schilchegger auf Otto Witte trifft, der frisch eingeliefert wurde. Auf ihn wirkt er nicht krank oder verwirrt, im Gegenteil, er hat ein gutes Gespür für die Menschen um ihn herum, sein Charisma ist für alle greifbar. Es entwickelt sich eine Art Freundschaft zwischen den beiden und Otto erzählt dem Doktorand seine Geschichte.
    Andreas Izquierdos Schreibstil ist exzellent, witzig aber niemals flach, die Charaktere - auch die Nebenfiguren - sind glaubwürdig und so liebevoll ausgestaltet, dass man sie förmlich greifen kann.
    Sehr fundiert schildert er die Geschehnisse in Konstantinopel und Tirana, man kann die Luft riechen, die Geräusche hören... kein Wunder, er schreibt ja auch Drehbücher.
    Aber auch wenn die Geschichte sehr humorvoll ist, so gibt es tragische Momente, die mich sehr berührt haben. Und diese komplette Mixtur macht diesen Roman zu einem Highlight für mich und es war definitiv nicht mein letztes Buch, das ich von Izquierdo lesen möchte.

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 29.03.2024

    Als Buch bewertet

    Ein Buch, abenteuerlich wie das von Karl May, schlitzohrig wie der Hauptmann von Köpenick. Im Jahr 1913 wird in die Salzburger Nervenheilanstalt der Schausteller Otto Wittig eingeliefert, da er vehement behauptet, der König von Albanien zu sein. Der junge Assistenzarzt Schilchegger ist von diesem Mann total begeistert, da er sich mit den anderen Mitpatienten gut versteht. Schilchegger selbst will das veraltete Behandlungssystem menschlicher machen. Und dann beginnt Otto seine Geschichte zu erzählen, wie er mit seinem guten Freund Max mit viel Schelmerei, Schmeichelei und Raffinesse alle an der Nase herumführte und letztendlich für ein paar Tage König wurde. Auf diesen Gedanken kam er aber auch nur deswegen, weil er dem Regenten zum Verwechseln ähnlich sah. Ein guter Freund lieh ihm Geld und besorgte ihm einen Pass. Aber auch eine angebliche Comtesse mischt in der Geschichte kräftig mit. Ich muss sagen, dass das Buch mehr als eine gute Unterhaltung ist, zudem es den Schausteller Otto Wittig tatsächlich gegeben hat. Was aber von dieser Geschichte Wahrheit oder Fiktion ist, hat man bis heute nicht so richtig herausgefunden. Ein mehr als gelungenes Buch ist diese Neuauflage. Der Autor Izquierdo ist für seinen hervorragenden Schreistil ja bekannt aufgrund seiner vielen Bücher. Dieser Roman ist deswegen auch um so interessanter, weil es die Protagonisten auch im wirklichen Leben gegeben hat. Am Anfang und am Ende ist eine Landkarte über das osmanische Reich angeracht, so dass man immer wieder nachschauen kann, wo sich die Geschichte gerade abspielt. Das blaue Cover zeigt den König von Albanien in seiner vollen Würde in seiner Uniform

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  • 5 Sterne

    Suzann K., 05.03.2024

    Als Buch bewertet

    Haarsträubende Geschichte
    "König von Albanien" von Andreas Izquierdo ist ein Roman, der vieles ist, aber absolut nicht langweilig.
    Hier wird ein Teil der Lebensgeschichte von Otto Witte, der real existierte, erzählt, der zusammen mit seinem Freund Max Hoffmann die haarsträubendsten Geschichten erlebte.
    Die Geschichte spielt in den Jahren 1912 und 1913, die politischen Entwicklungen in dieser Region fliessen in den Roman mit ein.
    Ein zweiter Erzählstrang spielt in einer Heilanstalt in Salzburg, wo der junge Doktorand Alois Schilchegger einen Patienten aufnimmt, der behauptet, er sei der König von Albanien.
    Beide Erzählstränge wechseln sich ab und mir haben auch beide gleich gut gefallen, man war immer sehr gespannt, wie es jeweils weiterging.
    Die Erlebnisse, wie es zu seiner Krönung kam und der abenteuerliche Weg bis dahin, werden hier aus der Sicht und mit den Worten von Otto geschildert und Schilchegger hört atemlos zu und lernt für sein eigenes Leben.
    Wie Otto mit sehr viel Witz, Mut, Vorstellungskraft, ja auch Glück und der Hilfe sehr guter Freunde bis dahin kommen konnte wird hier sehr warmherzig, spannend und mit viel Humor erzählt.
    Der Autor schafft es gut, einem Bilder vor die Augen zu zeichnen und auch Emotionen zu erzeugen, es gab einiges zum schmunzeln, aber auch tieftrauriges.
    Ganz nebenbei erfährt man auch etwas über die Geschichte und Politik und die Zustände in den psychiatrischen Heilanstalten.
    Ein Buch, dass nicht nur etwas für Leser von historischen Romanen ist, es hat mich voll begeistert.

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  • 5 Sterne

    Langeweile, 24.02.2024

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    Salzburg, März 1913.

    Der Schausteller Otto Witte wird in eine Irrenanstalt eingewiesen, weil er steif und fest behauptet, König von Albanien gewesen zu sein. Der junge Doktorand Alois Schilchegger ist von diesem Mann fasziniert und nimmt sich seiner an. Ottos Version der Weltgeschichte beginnt im Oktober 1912 in Konstantinopel. Das osmanische Reich droht auseinanderzubrechen. Albanien nutzt die Gunst der Stunde, erklärt sich unabhängig und sucht ein König. Otto und seinen Kumpanen, der Schwertschlucker, Max Hofmann, riskieren einen waghalsigen Coup: Albanien sucht einen König? Albanien bekommt einen König! Doch der Schwindel bleibt freilich nicht unbemerkt….

    Meine Meinung:

    Ich kenne schon mehrere Bücher des Autors und bin immer wieder von seiner Art des Schreibens sehr begeistert.Geschickt vermischt er hier Fiktion und Wirklichkeit,lässt jeder seiner Figuren genügend Raum und untermauert alles mit geschichtlichen Fakten.Die bildhafte Beschreibung, sowohl der Menschen ,als auch der verschiedenen Orte,liess mein Kopfkino sofort anspringen und durchgehend auf Hochtouren laufen. Der Wechsel der Schauplätze machte einen besonderen Reiz aus und erhöhte die Spannung. Was mir ausserdem immer gut gefällt, ist der Humor, mal offensichtlich und dann wieder feinsinnig im Hintergrund versteckt.

    Ich habe mich gut unterhalten vergebe fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    meerblick, 07.03.2024

    Als Buch bewertet

    Als das Osmanische Reich droht auseinander zu brechen, sieht Albanien die Chance sich aus der über Jahrhunderte währenden Unterdrückung und Vormundschaft zu befreien. Der Vielvölkerstaat sucht einen König, der die Unabhängigkeit besiegeln soll. Otto Witte, ein Herumtreiber und Tunichtgut, versteht es auf einzigartige Weise, dem Leben immer wieder die guten Seiten abzuringen, sie zu geniessen. Stets entwickelt er Pläne, die sein Leben und das seiner Freunde, insbesondere das von Max Hoffmann, einem Schwertschlucker, angenehmer gestalten. Eines Tages stellen die beiden fest, dass ein potentieller Thronfolger und Otto sich zum Verwechseln ähnlichsehen. Damit steht fest, Otto wird König von Albanien.
    Seine Geschichte erzählt er später den Insassen einer Nervenklinik und dem dort arbeitenden Doktoranten Alois Schilchegger. Damit bewirkt er unglaubliche Dinge, kleine Wunder, die auch den angehenden Arzt neue Wege gehen lassen.
    Mit viel Humor und einem Augenzwinkern gelingt es Andreas Izquierdo, eine im Grunde sehr ernste Geschichte zu erzählen. Dabei gestaltet er, basierend auf historischen Tatsachen, mit seinen charakterlich sehr feinen und präzisen ausgearbeiteten Protagonisten, einen Roman, der einlädt zu vergnüglichen Lesestunden.

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  • 5 Sterne

    katrin k., 07.03.2024

    Als Buch bewertet

    Otto Witte ist ein genialer Hochstapler. Bisher hat er sich mit seinem Freund Max in Konstantinopel mit Taschenspielertricks durchgeschlagen. Auch eine spektakuläre Schwertschluckernummer gehört zu ihrem Repertoire. Als um 1912 der Balkankrieg beginnt, macht sich Otto seine frappierende Ähnlichkeit mit einem türkischen Prinzen zu Nutze. Er will zusammen mit Max und seinem Freund Arzim den ganz grossen Coup landen und die Wirren des Krieges für seine Zwecke nutzen. Mit viel Charme, Witz und Durchtriebenheit nimmt er sein Ziel, König von Albanien zu werden, in Angriff. Mich haben an den vorherigen Büchern von Andreas Izquierdo besonders die ideenreichen und kreativen Tricks und Spielchen seiner Protagonisten gereizt. Demzufolge war dieses Buch hier für mich ein wahrer Hochgenuss. Otto ist wirklich ein König. Der König der Hochstapelei. Und dennoch ein sympathischer und liebenswerter Kerl. Mit Vergnügen habe ich verfolgt, wie er all die wichtigen Leute zum Narren gehalten hat. Auch das Geplänkel mit der nicht weniger durchtriebenen Comtesse war einfach nur herrlich. Die Geschichte ist wunderbar erzählt, da möchte man gar nicht mehr aufhören zu lesen. So wie Otto ist hier dem Autor auch ein fantastischer Coup gelungen.

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  • 5 Sterne

    Nathalie H., 04.03.2024

    Als Buch bewertet

    Andreas Izquierdo nimmt den Leser auf 510 Seiten mit auf das Abenteuer von Otto Witte und dessen Weg zum König von Albanien.
    Otto Witte ist ein Rumtreiber. Er verbringt mit seinem Freund Max den Grossteil des Tages auf den Strassen von Konstantinopel und versucht, sich die Taschen so gut es geht zu füllen.
    Als er durch seinen Freund Arzim, einem Offizier beim türkischen Militär, von den Unruhen in Albanien erfährt, fasst er sich einen Entschluss. Er wird König von Albanien und sein Freund Max kommt mit.
    Die Geschichte wie er das anstellt und wieso er am Ende in einer Heilanstalt für Gemütskranke in Salzburg landet, hat mich wahnsinnig gefesselt.
    Ich habe sofort richtig gut in den Schreibstil und in die Geschichte gefunden. Die Seiten sind nur so dahin geflogen und zwischendurch wurde man aus Konstantinopel förmlich in die Realität zurück gerissen.
    Andreas Izquierdo hat mit diesem Buch ein richtig tolles Leseerlebnis erschaffen, dass vor Spannung, Humor und Hochstapelei nur so strotzt.

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  • 5 Sterne

    Hornita, 28.02.2024

    Als Buch bewertet

    Eine faszinierende Geschichte unterhatlsam erzählt;
    Das Buch beginnt in einer Nervenheilanstalt in Salzburg, in die der Ex-König von Albanien Otto Witte eingeliefert wird. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive seines behandelnden Arztes, dem Otto seine Abenteuer erzählt und der sie aufschreiben soll. Die Perspektivwechsel zwischen Ottos Leben in der Türkei, Albanien und unterwegs und dem ruhigen Leben in der Anstalt fand ich sehr gelungen. Der Schreibstil ist fesselnd, niveauvoll, wirklich mitreissend. Die Charaktere werden sehr fein und liebevoll geschildert und werden durch ihren Facettenreichtum sehr glaubhaft und ausgesprochen sympathisch. Es ist insgesamt eine wilde Geschichte, die trotz aller Verwegenheit der Gaunereien Ottos und seines Freundes Max nachvollziehbar transportiert wird. Ganz nebenbei lernt man noch ein bisschen über die Geschichte Albaniens und Europas rund um 1912/1913, ohne dass es sich wie eine Geschichtsstunde anfühlt. Sehr unterhaltsam und lesenswert!

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  • 5 Sterne

    Philiene, 13.03.2024

    Als eBook bewertet

    Zu meiner Schande muss ich gestehen dass ich noch nie von König Otto von Albanien gehört habe und das würde ihm sicher nicht gefallen.
    Der König von Albanien beruht auf einer wahren Geschichte, denn dieses Schurkenstück hat es wirklich gegeben.

    Der Roman beginnt in einer Nervenheilanstalt in Salzburg, dort erzählt der Patient Otto Witte einem jungen Arzt seine unglaubliche Geschichte.
    Diese Beginnt in Konstantinopel und erzählt von einem wahren Lebenskünstler und seinem Weg zum König. Andreas Izquierdo hat das alte Konstantinopel aufleben zu lassen und mit Otto und seinem Freund zwei liebenswerte Gauner beschrieben die es immer wieder schaffen zu überleben. Ottos Einfallsreichtum ist einfach herrlich.

    In einem zweiten Etzählstrang geht es um den jungen Arzt der dank Otto beginnt an den vorherrschenden Regeln der Zeit und vor allem an Umgang mit den Patienten zu zweifeln.

    Ein historischer Roman der etwas abseits der üblichen Pfade wandelt und dadurch ein Lesegenuss ist.

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  • 5 Sterne

    Paul Kretzschmar, 04.03.2024

    Als Buch bewertet

    Ein genialer Hochstapler

    Dem Autor Andreas Izquierdo ist mit "König von Albanien" ein bemerkenswertes Buch gelungen. Dem Hochstapler Otto Witte gelingt es in einer nahezu genialen und tollkühnen Aktion für 5 Tage den Königsthron von Albanien zu erobern. Obwohl schreib- und leseunkundig, kann er sich immer wieder aus den gefährlichsten Situationen herauswinden, bis er letztendlich in eine Irrenanstalt eingewiesen, seine Lebensbeichte ablegt.
    Es ist für den Leser höchst vergnüglich, aber auch spannend und teilweise tragisch, ihn dabei zu begleiten.
    Der fesselnde Stil des Autors lässt keine Wünsche offen und vereint alle denkbaren Emotionen, so dass man sich wie in einem grossartigen Film fühlt.
    Ich habe mich dabei hervorragend unterhalten und kann nur eine wärmste Empfehlung für dieses geniale Werk aussprechen!

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  • 4 Sterne

    Sophie, 20.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ein leichtfüssiger und humorvoller Roman

    In „König von Albanien“ macht uns Autor Andreas Izquierdo mit einer aussergewöhnlichen Persönlichkeit bekannt: Otto Witte, der sich im frühen 20. Jahrhundert zum Ziel gesetzt hat, König von Albanien zu werden. Wie ihm das gelingt, schildert der Roman voll Witz und Charme sowie unter Einbeziehung einer etwas schleppenden Rahmenhandlung.

    Mit viel Humor und Fingerspitzengefühl sowie einer beachtlichen Fülle an historischer Hintergrundrecherche erzählt Andreas Izquierdo die schier unglaubliche Geschichte, wie ein mittelloser Gaukler, der nicht einmal lesen und schreiben kann, sich kurzfristig an die Spitze eines kleinen Staats mogeln konnte. Ottos Ressourcen sind seine Dreistigkeit und sein schier unerschöpfliches Charisma, mit dem er eine ganze Reihe von Menschen in hohen Positionen derart um den Finger wickelt, dass sie zum Gelingen seines irrwitzigen Plans beitragen.

    Otto Wittes Weg zum König von Albanien ist gepflastert mit amüsanten Anekdoten und haarsträubenden Lügengeschichten, die uns Lesende immer wieder aufs Neue zum Staunen und Lachen bringen. Mehr als einmal denkt man sich beim Lesen: Damit kann er doch nicht durchkommen – und doch tut er es. Ebenso mitgerissen von Ottos Geschichte ist der Psychiater Alois Schilchegger, der Otto nach seinem Coup in einer Psychiatrie in Salzburg behandelt. Diese Rahmenhandlung mit Schilcheggers individueller Entwicklung und den ganz eigenen Problemen des Psychiatriealltags nimmt unerwartet viel Raum im Roman ein und durchbricht die eigentliche Haupthandlung stark. Mehr als einmal sehnt man sich danach, dass es mit Ottos Geschichte endlich weitergehen möge, anstatt sich mit dieser Nebenhandlung zu befassen.

    Trotz des bremsenden Elements der Rahmenhandlung ist „König von Albanien“ jedoch ein gelungener Roman, der vor Witz und Charme nur so strotzt. Auch Menschen, die für historische Romane üblicherweise nichts übrig haben, werden sich von Ottos gewieftem Gaunerstück sicherlich in seinen Bahn ziehen lassen.

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