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  • 4 Sterne

    Simone F., 05.09.2023

    Als Buch bewertet

    "Kleine Probleme" von Nele Pollatschek war für mich eine echte Achterbahnfahrt. Passagen, die so treffend, pointiert und mit so viel Wortwitz geschrieben waren, dass ich sie mir im ebook markierte, wechselten sich mit solchen ab, die mich so sehr nervten, dass ich sie am liebsten nur quergelesen hätte. Der Protagonist und Ich-Erzähler Lars ist ein Meister der Prokrastination, und leider auch ziemlich unbeholfen und selbstmitleidig. Er wirkt wie ein ewiges Kleinkind, und ich ertappte mich immer wieder dabei, dass ich mich fragte, wie es seine Frau Johanna überhaupt so lange mit ihm ausgehalten hatte - ich hätte ihn vermutlich nach wenigen Monaten hochkant rausgeschmissen, da er mich schon beim Lesen auf die Palme brachte. Ich sehe zwar sein Bemühen am Silvesterabend, traue ihm aber keine nachhaltige Veränderung zu, und fürchte, dass er in einer Beziehung sofort wieder in seine alten Verhaltensmuster zurückfällt. Da mir der Protagonist mit Fortschreiten des Romans bis auf wenige Kapitel immer unsympathischer wurde und ich mit seinen Tagträumen und Realitätsfluchten absolut nichts anfangen konnte, bin ich sehr zwiegespalten. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir an sich wirklich gut, und ich kann mir sehr gut vorstellen, ein weiteres Buch von ihr zu lesen, doch diese Geschichte konnte mich insgesamt nicht überzeugen.

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  • 4 Sterne

    Karola D., 12.07.2023

    Als Buch bewertet

    Von der scheinbar grossen Schwierigkeit, sich endlich selbst neu zu erfinden.
    Das Cover zeigt einen Fischreiher auf einem Bein vor schwarzem Hintergrund stehend, mittig, vielleicht in Schlaf- oder Hab-Acht-Stellung. Farblich alles grau in grau hätte seine Sicht auf die Welt in Nieselregen und häuslichem Chaos auch getroffen. Die kleinen, insgesamt 13 Probleme auf seiner To-do-Liste entpuppen sich als existenziell für sein gesamtes weiteres Zusammenleben mit Ehefrau und Kindern. Mit Neujahrsvorsätzen für eine Welt, in der immer noch alles gut werden kann, sogar man selbst, entgleiten der Hauptfigur die letzten Stunden des alten Jahres, bis seine verzweifelte Willenskraft obsiegt, besonders das sichtbare Chaos im bzw. am Haus und in seinem Leben zu bewältigen nach Jahren des Schlendrians. Der Schreibstil ist kreativ, auch philosophisch, besonders die neuen Wortschöpfungen beim Aufbau von Linas Bett sind erstaunlich, sogar humorvoll. Der mühsame Weg aus dem bisherigen Chaos, hin zu Johannas Sehnsucht nach Ordnung endet im 13., dem letzten Punkt auf der längst überfälligen Auftragsliste mit einem Abhaken, es nun wieder gemeinsam gut zu machen im weiteren Lebensabschnitt – sehr effektvoll und einfühlsam pointiert.

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  • 4 Sterne

    moehawk, 06.10.2023

    Als Buch bewertet

    Lars weiss, er hat Probleme. Kleine Probleme. Probleme mit der Motivation halt. Solche, wie jeder sie kennt. Den Hintern hochkriegen und mal was anpacken. Oder lieber drüber nachdenken, wie man es denn richtig anpacken sollte. Ist doch wichtig, dass es am Ende gelingt. Das man sich nicht verzettelt. Alles gut organisiert hat. Ein Plan muss her. Eine Liste auf jeden Fall. Mit dem was es braucht, dem was man weglassen kann. Eine To-do-Liste, das kann auf keinen Fall schaden. Dann wird sich alles lösen. Dann werde ich alles schaffen, wenn ich es erst mal anpacke.

    So ist er, der gute Lars. Er hat den kleinen inneren Schweinehund riesengross werden lassen und da ist es nicht verwunderlich, dass ihm kurz vor Silvester alles auf die Füsse fällt. Die Steuer, die Freundin, die Familie, ein Buchprojekt. Er beschliesst, alles an einem Tag abzuarbeiten. Mit der ultimativen Liste.

    Lest selber, ob ihm das gelingt. Das Büchlein ist schmal und schnell gelesen. Und das ein oder andere Mal fühlt man sich etwas ertappt in eigenen Ausreden. Auch wenn man nicht der weltgrösste Bedenkenträger ist, so wie Lars.

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  • 4 Sterne

    schliesi, 20.09.2023

    Als Buch bewertet

    Inhalt und meine Meinung:
    Lars ist 49 und am 31. Dezember allein zu Haus. Seine Frau kommt noch an diesem Tag aus Lissabon zurück und nachts findet eine Silvesterparty statt. Lars betreibt Prokrastination auf allerhöchstem Niveau. Ihm sitzen so viele unerledigte Dinge im Nacken, dass es ein Wunder geben müsste, dies alles noch an einem Tag erledigen zu können. Doch Lars versucht es wenigstens und verlässt seine Komfortzone. Er geht seine unerledigten Aufgaben am Nachmittag des Silvestertages an. Er will noch ein Buch schreiben - sein Lebenswerk, die Steuererklärung machen, ein Bett für seine Tochter aufbauen, das Haus aufräumen und noch einen Nudelsalat für die Feier zaubern. Der Roman hat mich in seiner ganzen Tragik echt berührt aber auch sehr nachdenklich gestimmt. Teils waren Lars Aktivitäten und Handlungen echt skurril, er verzettelt sich in Kleinigkeiten, kann nur schwer einen Anfang finden und springt zwischen seinen Aufgaben ständig hin und her. Ein echt lesenswerter Roman wenn man es erträgt sich auf Lars und seine Gedanken und Gefühle einzulassen.

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  • 4 Sterne

    gagamaus, 17.09.2023

    Als Buch bewertet

    Lars hat Probleme. Also eigentlich sind es gar kein Probleme. Nur unerledigte Dinge, die sich zu Problemen anhäufen. Wie eine Steuererklärung, oder wie die Beziehung zu Johanna, die auch irgendwie unerledigt ist, so dass Johanna einen Schlussstrich zieht. Weil sie ihn leid ist. Diesen Lars, der so gerne möchte, aber nicht kann. Der sich so viel vornimmt, aber dann nichts tut. Der Pläne schmiedet und sie nie umsetzt. Der Termine verstreichen lässt, Anrufe nicht tätigt, Wichtiges nicht sagt, bis es zu spät ist.

    Schliesslich sitzt Lars vor diesem riesigen Berg unerledigter Dinge und merkt, dass er doch so einige kleine Probleme hat. Er beschliesst also, bis Mitternacht mal einen grossen Schwung davon zu lösen. Aber das ist natürlich gar nicht so leicht. Denn der innere Lars, der kleine Schweinehund, der Haderer, der Zauderer, der lässt sich nicht so leicht ausschalten. Und so fragt sich der Leser schnell, wie soll Lars das nur alles schaffen.

    Zu lesen ist das sehr amüsant und durchaus klug. Haben möchte ich den Lars nicht für alles Geld der Welt.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 29.10.2023

    Als Buch bewertet

    Die Liste

    Ein kurzer Roman, komplett aus der gedanklichen Ichperspektive eines mittelalten Mannes erzählt.

    Lars, ist alleine im Haus. Seine Frau Johann hat zur Zeit eine sechsmonatige Ehepause eingelegt, die Tochter Lina ist in England.
    Und Lars hat eine lange Liste angelegt, was er heute noch alles erledigen will. Das geht über putzen, Steuererklärung machen und Linas Bett aufbauen bis hin zum Plan, sein Meisterwerk zu schreiben.
    Irgendwie ist von Anfang an klar, das er niemals alles schaffen kann.

    Seine Gedanken sind so philosophisch wie selbstironisch. Das lädt ein, sich mit dem Protagonisten, wenigsten teilweise, zu identifizieren.

    Es ist ein sehr amüsanter Roman, das heisst aber nicht, dass nicht durchaus wichtige Themen behandelt werden. Die Meisterschaft der Autorin liegt darin, eine Leichtigkeit dafür zu schaffen. Es ist ein wirklich guter Roman.
    Allerdings habe ich das Buch auch mit einigen Unterbrechungen von mehreren Tagen gelesen. Man wird also auch nicht unbedingt als Leser an das Buch gefesselt.

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  • 4 Sterne

    Jürg K., 29.08.2023

    Als Buch bewertet

    Erzählt wird eine alltägliche Geschichte. Die doch mitten ins Herz trifft. Es ist der 31. Dezember, Lars hat sich eine To-do-Liste erstellt, die er nun abarbeiten will. Dazu will er die Lücke zwischen altem und neuem Jahr nutzen. Das Neue Jahr soll aufgeräumt beginnen. So ist sein Plan. Die Kinder sind im Auslandsjahr und die Frau unterwegs. Also stört ihn niemand. Doch die vorgesehene Woche ist schnell aufgebraucht, um alles zu schaffen. Das Haus ist noch immer chaotisch, das Leben auch. Man liest hier eine lustige, tragische und philosophische Geschichte. Erzählt wird von Chaos, der Sehnsucht nach Ordnung, von perfekten Kindern, unperfekten Eltern, Liebe und vielem mehr. Eines liest man zwischen den Zeilen deutlich. Sein Leben nicht auf später zu verschieben. Für mich ist diese Geschichte wunderbar, sehr effektvoll und einfühlsam geschrieben. Das Buch beschreibt, wie schwer es ist einfach nur zu leben. Eindrücklich und empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    Mona, 05.09.2023

    Als eBook bewertet

    interessant
    "Kleine Probleme" so lautet der Titel des Buches von Nele Pollatschek.
    Das Cover ist sehr auffällig gestaltet und zieht direkt den Blick auf sich. Die Geschichte handelt von dem neunundvierzigjährigen Lars, einem Vieldenker. Dieser ist angehender Schriftsteller und möchte die Tage zwischen den Jahren nutzen, all das zu erledigen, was lange liegengeblieben ist und doch erledigt werden muss. Die Wohnung muss geputzt werden, die Steuererklärung wartet und er möchte auch mit dem Rauchen aufhören. So sein Plan, denn das neue Jahr soll aufgeräumt beginnen.
    Doch plötzlich ist die Woche um und .... mehr möchte ich nicht verraten. Der Roman ist teils lustig, aber auch tragisch. Die Autorin Nele Pollatschek versteht es dem Leser die Geschichte gut zu vermitteln. Es wird dem Leser auch sehr gut vermittelt, dass man wichtige Dinge in seinem Leben nicht auf später verschieben soll.

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  • 3 Sterne

    Cynthia M., 04.09.2023

    Als Buch bewertet

    Ich mein, wer kennt es nicht- Neujahr rückt immer näher und damit auch die Schuldgefühle gegenüber all den guten Vorsätzen die man Jahr für Jahr eben doch nicht umsetzt. Und irgendwann fühlt es sich an, alles wäre jetzt alles einfach zu spät, eine persönliche Endzeitstimmung der Hilflosigkeit. Und genau dieses Gefühl soll das Buch einfangen, tut es aber in einem abstossend selbstmitleidigen Ton, der Schuld lieber bei anderen suchen will, als bei sich selbst.

    Zum Inhalt: Lars, 49, hat einen Plan. Der 31. Dezember rückt immer näher und damit auch die Familienzusammenführung, bei der er alles gerade biegen will und all die Versäumnisse des Jahres, ja eigentlich seines Lebens, bereinigt haben will. Aber wo eigentlich anfangen? Und lohnt der Aufwand überhaupt? Aber doch, Lars hat einen Plan und ein klare Ziel vor Augen für die nächsten 24 Stunden.

    Lars ist ein Vollidiot. Kann ich echt nicht anders sagen. Das erkennt man nicht nur an den Posten seiner Steuererklärung und seiner Einstellung zur Ehe, sondern auch an der mit der er auf seine (nicht vorhandene) Karriere blickt und seine Lebensgefährtin für die Aufgabe ihrer jugendlich leichtfertigen Träume mitleidig belächelt, obwohl sie es ist, die die Familie mit ihren Job finanziell durchbringt. Ich hasse den Typ. Hasse seine typisch männliche Art zu denken und das weinerliche Selbstmitleid in dem er sich suhlt.

    Was mir aber an dem Buch gefällt: in einer Art wahnhaftem Aktionismus versucht Lars in einer Nacht sein Leben auf dir Reihe zu kriegen und verstrickt sich dabei in seinem eigenen Chaos. Putzaktionen die anmuten wie eine Version von „der Boden ist Lava“, das liebevolle verklären von Bauteilen eines Möbelhauses und die kreative Zubereitung eines Nudelsalates mit ohne auch nur eine Originalzutat sind dann schon auf schräge Weise unterhaltsam.

    Die Kapitel sind nach Lars‘ To-Do Liste aufgegliedert und angenehm kurzweilig zu lesen. Wobei ich das Buch zwischendurch echt weglegen musste weil ich von Lars selbst so genervt war.
    Insgesamt unterhaltsam aber auch irgendwie nichtssagend, denn Lars hat in meinen Augen seine Lektion null gelernt, aber das Buch endet natürlich mit verklärter Glückseligkeit.

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  • 3 Sterne

    kerstin_aus_obernbeck, 10.09.2023

    Als Buch bewertet

    31.12.2000irgendwas.
    Ein Jahr geht munter dem Ende entgegen und auch hinter Lars liegen 365 (oder 366) Tage.
    52 Wochen, in denen so allerlei hätte erledigt werden können, ja, manches sogar müssen.
    12 Monate, die Lars scheinbar wunderbar verdaddelt hat.
    Nun ist es 5 vor 12.
    Es gibt viel zu tun und gute Gründe, dass Lars seine ToDo-Liste abarbeitet.

    Leider ist Lars jedoch eher nicht der grosse Macher, kein Mensch, der motiviert etwas erledigt.
    Nö, Lars ist vielmehr ein Grossmeister von „gut Ding will Weile haben“, über Jahre hat er sich in „kommst du heute nicht, kommst du morgen“ geübt und wäre Larifari olympisch, dann wäre er ein Anwärter auf eine Goldmedaille.

    Als angehender Schriftsteller, Phantast und Traumtänzer trödelt er sich so durchs Leben und vielleicht wäre das okay, wenn da nicht Johanna und die Kinder wären. Seine Familie kommt nach all den Jahren nicht mehr allzu sehr auf seine maximale Prokrastination klar und sieht das ewige Vertagen, dass einst lustig liebenswert war, inzwischen deutlich kritischer.

    An Silvester bietet sich die Chance, das Ruder noch mal rumzureissen. Viel Zeit bleibt Lars jedoch nicht bis Mitternacht.

    Tja, was soll ich zu dem Roman sagen? Zunächst einmal, dass Nele Pollatschek wirklich wunderbar mit Wörtern spielen kann und sich Seite um Seite feine, poetische, nachdenkliche Zeilen finden.

    „Wenn alles einfach ist und einfach ist viel zu schwer.“ (S. 20)

    Ich liebe diese Wortspielereien, die Gedankengänge und Abschweifungen.

    Aber:
    es spricht ja nichts dagegen mal 5 grade sein zu lassen –mit dem Lebenskonzept von Lars kann ich aber nichts anfangen; phasenweise hat mich seine Art ziemlich nöckelig gemacht, ich habe sein Verhalten nicht verstehen können und das kontinuierliche Fabulieren, um nur nix tun zu müssen, als ziemlich nervig empfunden.

    Ich hätte das Buch wirklich gerne gemocht, es hat auch feine Momente, aber im Grossen und Ganzen hat mich die Geschichte jedoch leider nicht angesprochen.

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  • 4 Sterne

    begine, 07.09.2023

    Als Buch bewertet

    Mach es gut, Lars

    Die Schriftstellerin Nele Pollatschekhat in ihrem Roman Kleine Probleme einen aussergewöhnlichen spritzgen Stil.

    Ihr Protagonist ist ein etwas schusseliger Typ, der sich für alles viel Zeit lässt.

    Manchmal dachte ich, man so dumm kann man sich doch nicht anstellen.
    Dann konnte er sogar vegane Mayonnaise machen.
    Er schaffte alles, wen n auch bis zum letzten Augenblick.

    Lars eigenartige Gedanken waren manchmal etwas langatmig, aber ehe es störte kriegte er sich wieder ein.

    So konnte der Roman dann doch gut unterhalten.

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  • 3 Sterne

    Ramona F., 04.09.2023

    Als Buch bewertet

    Mir gefällt der schlichte Umschlag und besonders die Haptik des gewählten Papiers. Leider erschliesst sich mir allerdings nicht, was die Illustration mit dem Inhalt verbindet. Lars hat "Kleine Probleme" die er gerne lange vor sich herschiebt. Jetzt zum Ende des Jahres möchte er, mit Hilfe einer Liste, sich um alles kümmern, was er noch offen hat.

    Zunächst gefiel mir, wie mit viel Charme und Witz an die Probleme ran gegangen wird. Die Geschichte lebt durch die inneren Monologe von Lars, der einzig handelnden und erzählenden Person im Buch. Er nimmt sich viel vor und dies in einem straffen Zeitplan, aber schnell merkt der Leser woran es liegt, dass noch so viel zu tun ist. Lars schweift gerne in seine eigene Gedankenwelt ab, hierbei entstehen teils amüsante Passagen die mich schmunzeln liessen. Vor allem wenn Lars sich freut wieder ein neues Häkchen setzen zu können. Doch zur Buchmitte hin wurde ich zusehends genervt von Lars und musste mich zum weiterlesen doch motivieren. Gerne hätte ich ihm gesagt "nun erledige doch deine Aufgabe und schweife nicht ständig ab!" Zum Ende hin wiederum geht mir alles zu schnell und wirkt eher wenig realistisch, ist Lars eingeschlafen?

    Ich finde den Ansatz und die Grundidee der Geschichte gelungen, mir gefällt wie Lars seine Selbstgespräche führt und in rasanten Sätzen zügig von Gedanke zu Gedanke springt. Der Schreibstil gibt hier sehr gut wieder, wie schnell sich die erzählende Person ablenken lässt. In schier endlosen Sätzen kommt Laes nicht zum Punkt und zieht so die Aufgaben unnötig in die Länge. Wobei hier auch meine Kritik liegt, ich konnte mich wenig mit Lars identifizieren und verstehe zudem, warum Johanna ihn allein zurück lässt. Wo ich bei der Leseprobe noch dachte "ich bin Lars," denke ich nun "Lars muss weg" und bleibe fragend zurück, was mir Nele Pollatschek mit diesem Buch sagen möchte, denn gefühlt bleibt Lars am Ende Lars.

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  • 3 Sterne

    Stefanie M., 06.09.2023

    Als Buch bewertet

    Lars steckt in einer Lebenskrise oder der sogenannten Midlife-Crisis. Er arbeitete als Schriftsteller, aber der erhoffte grosse Erfolg blieb bisher aus. Seine Frau die bisher die Familie finanziell über Wasser gehalten hat, hat ihn verlassen. Die schon fast erwachsenen Kinder nehmen ihn nicht wirklich ernst.

    Unter selbst auferlegtem Zeitdruck versucht er, alles Liegengebliebene am letzten Tag im alten Jahr zu erledigen, um sich und seinen Nahestehenden etwas zu beweisen. Dabei wird er immer wieder von Erschöpfung und tiefgründigen Gedanken über sich und den Sinn des Lebens unterbrochen.

    Der Hauptprotagonist Lars war mir bis zum Schluss gänzlich unsympathisch. Ihm fehlt es an der nötigen Organisation und Disziplin, wodurch er in seine aktuelle Lage geraten ist. Dafür strotzt er nur so vor Selbstmitleid. Dieses Gefühl kann ich nicht teilen, da er doch selbst Schuld an seiner Misere ist.

    Die Idee der Geschichte hat mir gefallen. Die Umsetzung ist auch ganz gut gelungen. Ich weiss nicht, ob die Autorin beabsichtigt hat, ihre Hauptfigur in ein so schlechtes Licht zu rücken. Mich persönlich hat diese Person mehr oder weniger nach jeder Seite mehr genervt, weshalb ich mich trotz gutem Schreibstil und Wortwitz zu einer mittelmässigen Bewertung entschieden habe. Hätte ich Lars im echten Leben kennengelernt, hätte ich ihm deutlich weniger Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt als mich das Lesen der Lektüre gekostet hat.

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  • 3 Sterne

    Marie aus E., 03.12.2023

    Als Buch bewertet

    Lars ist 49 und hat in diesem Jahr einiges schleifen lassen. Nun ist es der 31. Dezember und die To-Do Liste ist lang. Auf geht‘s Lars!
    Wie sich dann aber herausstellt, hat Lars es nicht nur in diesem Jahr schleifen lassen, das geht schon ewig so. Dabei will er ja, er will sogar das beste Buch der Welt schreiben, aber ach.

    Anfangs hat mir das Buch gut gefallen. Lars‘ Prokrastinieren war zwar in Vollendung, aber irgendwie auch sehr realistisch geschildert, ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen.
    Es wird alles aus seiner Ich-Perspektive geschildert bzw. aus seiner Vorstellung, wie Frau und Kinder nun kommentieren würden. Trotzdem- oder gerade deshalb- ist es sehr lebendig.
    Mit der Zeit nervt Lars jedoch zunehmend und ich habe mit Johanna, seiner Frau und seinen Kindern gefühlt. Wie konnten sie so ein Zusammenleben so lange ertragen?
    Das war alles -obwohl doch Lars wirklich ein extremer Fall ist- so real für mich, sehr gut geschrieben.

    Anstrengend war es aber auch, weil Lars sich in philosophischen Betrachtungen beispielsweise über Schrauben verliert, anstatt endlich mal zu putzen. Das hat mir zu viel Raum eingenommen, auch wenn es sein Wesen natürlich treffen beschreibt.

    Es gab auch lustige Stellen. Meine Lieblingsszene war die Zubereitung eines Nudelsalats.

    Insgesamt hatte ich mir vom Buch anhand des Klappentextes, der mich sehr angesprochen hat, aber mehr erwartet.

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  • 3 Sterne

    Sabine G., 11.09.2023

    Als Buch bewertet

    Lars, 49, hat sich vorgenommen, am letzten Tag des Jahres, alle liegengebliebenen Dinge ins Reine zu bringen und zu erledigen. Dafür schreibt er sich eine Liste. Schnell wird deutlich, warum Lars alle Dinge so lange aufgeschoben hat: Er kommt vom Denken nicht ins Handeln. Und wenn er anfängt, verliert er sich doch wieder im Denken.

    Das Buch ist aus der Sicht von Lars geschrieben, er denkt über sein Leben und über seine aktuelle Situation nach, kommt dabei aber nicht so richtig auf den Punkt. Zwischendurch gibt es immer wieder Passagen, in denen er an Gespräche mit seiner Frau Johanna oder mit seinem Vater denkt. Die beiden Männer haben sich nichts zu sagen und wirken entfremdet. Und Lars wirkt, als sei er in einer Zeitschleife gefangen. Die Gefühle, die seine Frau Johanna für ihn hatten, haben sich längst geändert, sie möchte längst ein anderes Leben führen, in dem weniger Platz für Jans Gedankenkreise und sein Nicht-Handeln ist. Er, allerdings, versteht auch das nicht wirklich.

    Lars als Protagonist hat mich wahnsinnig wütend gemacht. Sicher konnte ich mich zunächst noch damit identifizieren, dass es gelegentlich Dinge gibt, denen man aus dem Weg geht, später wurde das Buch für mich aber nur noch zäh und langweilig und Johanna die tragische Heldin des Romans, die man nur dazu beglückwünschen kann, diesen Mann hinter sich gelassen zu haben.

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  • 3 Sterne

    SalMar, 22.10.2023

    Als Buch bewertet

    Interessante Grundidee

    Von Nele Pollatschek hatte ich noch nichts gelesen, aber die Idee eines Mannes, der am letzten Tag des Jahres noch schnell mal eben alles erledigen möchte und dabei auf einige (innere) Widerstände stösst, klang wirklich amüsant und machte mich neugierig.
    Begeistern konnte mich zunächst der Schreibstil, der doch etwas ausgefallen ist. Eigentlich liest man praktisch die Gedanken des Protagonisten mit, die ab und zu auch mal etwas wirr sind und sich im Kreis drehen. Daher liest sich das Buch sehr schnell, auch wenn manche Passagen eventuell zu sehr ins Detail gehen und daher entsprechend etwas ausufernd waren.
    Inhaltlich ist die Situation des Protagonisten natürlich etwas überspitzt – es geht gefühlt wirklich alles schief –, aber gleichzeitig gab es so einiges, das zum Nachdenken anregt bzw. auch einiges, das einem selbst schon mal durch den Kopf gegangen ist.
    Für mich war es nur letzten Endes leider doch ein bisschen zu viel des Guten, sonst hätte man nämlich nicht nur zu Beginn, sondern durchweg mitfühlen können. Ausserdem gefiel mir leider das Ende gar nicht. Das passte, so fand ich, nicht wirklich zum Rest.
    Alles in allem fand ich die Grundidee toll, aber ich hätte mir wohl eine etwas gemässigtere Ausführung gewünscht.

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  • 3 Sterne

    Anonym, 07.12.2023

    Als Buch bewertet

    Unterhaltsam, aber nach einer Zeit etwas repetitiv und anstrengend


    Immer wieder verschiebt Lars, die Dinge die er zu erledigen hat. Eigentlich wollte er einen brillianten Roman schreiben, sein Lebenswerk, aber dann lebt er sein Leben nur so vor sich hin. Als es auch Johanna mit Lars zu anstrengend wird, nimmt Lars sich 13 Dinge vor, die er sich auf einer To-do-Liste festhält. Am Ende steht die Frage, ob er sich ändern kann und so weiterhin eine Beziehung mit Johanna möglich ist.

    Aus Lars Ich-Perspektive erfahren wir auf überspitzte Weise, wieso es Lars so schwer fällt, alltägliche Dinge zu erledigen, sei es das Bett aufzubauen, putzen, die Steuererklärung zu machen, kochen, die Kinder rechtzeitig abzuholen usw., wovon er abgelenkt wird und welche Probleme sich ihm in den Weg stellen. Dabei war es einerseits sehr unterhaltsam geschrieben, wie Lars immer wieder nicht weiterkommt mit seinen Aufgaben, andererseits empfand ich es auf Dauer dann doch sehr anstrengend zu lesen, wie überfordert Lars mit seinem Leben ist.

    Insgesamt empfehle ich das Buch deswegen Personen, die gerne überspitzten Humor mögen, ein Buch für zwischendurch suchen oder einfach mal Motivation brauchen, um nicht so zu enden wie Lars.

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  • 3 Sterne

    Elke F., 07.09.2023

    Als Buch bewertet

    Kleine Probleme - genau das ist es, woran der Protagonist Lars in diesem Buch zu scheitern droht. Streng genommen geht es ihm hervorragend, wären da nicht diese vielen kleinen lästigen Aufgaben, der eigentlich schon längst hätte erledigen müssen. Jetzt ist das Jahr fast zu Ende und seine Todo-Liste ist immer noch voll. In einem wahnwitzigen Aufbäumen versucht Lars, die Liste abzuarbeiten, scheitert dabei jedoch ein ums andere Mal an den Tücken im Detail und seinem inneren Schweinehund. Was anfangs und in der Leseprobe komisch und faszinierend zugleich wirkte, verlor im Laufe des Buches leider seinen Reiz. Lars wurde mir immer unsympathischer und mitleidlos verfolgte ich, wie er der Zeit hinterherhechelte, immer neue Ausreden fand und sein jämmerliches Leben beweinte. Am Schluss war ich froh, dass das Jahr (im Buch) und das Buch ein Ende fanden. Sprachlich war das Buch auffallend anders, man musste sich erst an die langen Bandwurmsätze und Monologe gewöhnen. Diese führten mehr als einmal auf absurden Pfaden durch irrwitzige abwegige Gedankengänge - teils urkomisch, teils aber auch nervig.
    So lässt mich das Buch ein wenig ratlos zurück: vieles hat mir gefallen, einiges aber auch so gar nicht. Kleine Probleme eben.

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  • 3 Sterne

    Suzann K., 07.12.2023

    Als Buch bewertet

    Das Jahr ist plötzlich schon wieder um
    "Kleine Probleme" von Nele Pollatschek ist ein Roman, der mich von der Story her sehr angesprochen hat.
    Lars, freiberuflicher Autor, hat sich viel vorgenommen, dass noch in diesem Jahr geschafft werden soll. Darunter Ordnung machen, die Steuererklärung und sein Lebenswerk schreiben. Das dumme daran ist, es ist schon der Silvestertag. Und anstelle in Aktionismus zu verfallen, verharrt er erstmal weiter in Lethargie und denkt nach.
    Auch wenn von Beginn an ganz klar ist, dass er alles definitiv nicht schaffen kann, ist es sehr interessant Lars bei dem Versuch zu beobachten. Sehr viel spielt sich allerdings in seiner Vorstellung und Gedankenwelt ab.
    Obwohl ich den Protagonisten nicht unbedingt sympathisch fand, konnte ich viele Probleme und Gedanken verstehen und nachvollziehen.
    Obwohl das Buch nicht lang ist, habe ich es nicht am Stück lesen können, es wurde mir dann zu viel und zu verwirrend. Es ist ein Buch, welches es schaffen soll, Prioritäten zu überdenken, manche Dinge nicht zu ernst zu nehmen, manche vielleicht ernster und wichtiger, meinen Lesegeschmack hat es nicht so ganz getroffen.

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  • 3 Sterne

    Peachybookdreams, 04.09.2023

    Als Buch bewertet

    Kleine Probleme von Nele Pollatschek hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Obwohl das Buch recht dünn ist, konnte ich das Buch nicht in einem Zug durchlesen. Denn die Gedankengänge, die wir durch Lars erleben, machen kleine Probleme zu riesigen und enden meist in Prokrastination. Mir rauchte teilweise der Schädel bei der tiefen und philosophischen Erzählweise, einige der Gedanke Gänge erkenne ich teilweise aus meinem eigenen Alltag. Dennoch empfand ich den Schreibstil sehr anstrengend zu lesen. Es wiederholen sich für meinen Geschmack die Worte zu oft (besonders das Wort „Und“ kommt fast in jedem Satz als Anfang zur Verwendung), und es frustrierte mich immer nur ein paar Seiten lesen zu können, denn ansonsten wäre ich überfordert gewesen. Ich konnte einige von Lars Gedanken verstehen und musste schmunzeln. Wer hier eine schnelle und leichte Lektüre erwartet, wird hier nicht fündig, auf Lars Geschichte und seine Gedanken muss man sich einlassen, das hat bei mir etwas Zeit gebraucht. Insgesamt ein interessantes philosophisches Buch, das einen Einblick in die Gedanken über die alltäglich kleinen Probleme bietet.

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