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„...Hinter jedem Obdachlosen steht eine Geschichte und nicht immer ist sie traurig, hatte man ihm in der Ausbildung beigebracht. Nur meistens...“
Auf dem Friedhof wird ein Toter mit zerschlagenem Gesicht gefunden. Am Tatort erscheinen Kommissar Michael Oder und Stefan Weber. Der Kleidung nach handelt es sich bei dem Toten um einen Obdachlosen. Bemerkenswert ist, dass zwar seine Schuhe fehlen, aber die Füsse fast liebevoll eingepackt wurden.
Impe, Michaels Chef, will den Fall schnell vom Tisch haben. Er vermutet eine Schlägerei unter Obdachlosen und möchte die Sache spätestens nach einer Woche zu den Akten legen.
Die Autorin hat nicht nur einen spannenden Krimi geschrieben, sie öffnet mir als Leser auch die Augen über das Leben von Menschen, die ohne festen Wohnsitz sind.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Das liegt auch daran, dass die Personen gut charakterisiert werden und man sofort ein Bild vor sich hat.
Michael Oder nimmt seine Aufgabe ernst. Für ihn ist jeder Fall wichtig, egal ob er in den Schlagzeilen der Presse erscheint oder nicht. Er hat einen feinen Humor, der sich zum Beispiel in dem folgendem Zitat zeigt:
„...Ist nicht mal acht Uhr und mir fehlt eine Tasse Kaffee. Hatte erst zwei Tassen...“
Auch das Team der Kriminalisten wird ausreichend vorgestellt. Stefan Weber lässt sich mit einem Wort beschreiben: Speichellecker!
Was Michael von Impe hält, drückt dieses Zitat aus:
„...Wichtiges kommt per E-Mail, Unwichtiges von Impe...“
Bezugnehmend auf das Eingangszitat ist erwähnenswert, dass die Autorin gekonnt die Schicksale mehrerer Obdachloser in die Handlung integriert hat. Und die sind zum Teil berückend.
Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Michael findet niemand auf der Strasse, der mit ihm reden will. Deshalb greift er zu einem unkonventionellen Mittel. Dabei lernt er:
„..Auf der Strasse ist man sich selbst er Nächste, sonst kann die nächste Nacht die letzte sein...“
Andererseits gibt es auch auf der Strasse Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. Gefragt ist dabei eine gute Menschenkenntnis.
Ab und an darf ich einen Blick in die Gedankenwelt des Täters werfen. Dabei weiss ich schnell mehr über die wirklichen Hintergründe des Falles und bin den Ermittlern einen Schritt voraus.
Als es gelingt, den Toten zu identifizieren, erleben die Kriminalisten eine Überraschung.Plötzlich wendet Impe seine Meinung um 180°.
Auch in Michaels Privatleben scheint sich eine neue Beziehung anzubahnen. Sehr behutsam wird das Thema angegangen.
Neben der äusseren Spannung gibt es auch eine innere. Sie ergibt sich durch die Motivationslage der Täter und die komplexen Beziehungen zwischen den handelnden Personen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es thematisiert auf fesselnde Weise die unterschiedlichen Einstellungen wie Gier und Habsucht, aber auch Zuneigung und Hilfsbereitschaft.
Das Cover des Buches finde ich absolut genial gelungen und je öfter ich es ansehe, um so mehr Details fallen mir ins Auge.-Klasse!
Abgesehen davon passt es hervorragend zur Geschichte und auch von der bin ich restlos begeistert.
Die beteiligten Figuren sind wunderbar verschieden, sehr individuell charakteristisch und klar vorstellbar gezeichnet.
Die gut verknüpften Handlungsstränge ergeben ein durchdachtes, interessantes und nachvollziehbares Ganzes.
Obwohl man als Leser schon sehr bald weiss, wer den armen Mann ins Jenseits befördert hat und warum, ist die Ermittlungsarbeit des Kommissars alles andere als langweilig und die Konstellation der Zusammenhänge höchst spannend und glaubhaft erläutert.
Mit ihrem geradlinigen, lebhaften und sehr erfrischenden Schreibstil schafft die Autorin stets die Spannung zu halten und mit kleinen Einblicken in das persönliche Befinden des Kommissars gelingt es ihr eine Bindung zum Leser herzustellen.
Ich bin beeindruckt von der fundierten Recherche in der Obdachlosenszene und habe durch das Buch auch meinen Blickwinkel im Bezug auf Hilfestellung und Hilfsangebote in dem Bereich verändert.
Kein Erbe ohne Tod von Agatha von Wysn ist ein Krimi, der im Obdachlosenmilieu spielt. Spannendes, ziemlich nah mit der Realität verknüpft. Obwohl mir bereits ziemlich zu Anfang klar war, wer hier der Täter war, habe ich voller Interesse weiter gelesen, da sich die Geschichte erst so nach und zu einem Ganzen gefügt hat.
Kommissar Oder, ein sehr sympatischer Ermittler mit Ecken und Kanten, ermittelt in einem Mordfall, bei dem ein Toter auf dem Friedhof in einer eigenartigen Haltung auf einem Grab gefunden wird. Der Tote wird eindeutig als ein Obdachloser identifiziert und das reicht seinem Chef um es als unspektakulären Aktenfall zu schliessen. Kommissar Oder ist damit nicht einverstanden und begibt sich sogar in Obdachlosenkreise um den Todesfall zu klären.
Die Charaktere sind durchweg alle glaubhaft und nachvollziehbar geschildert. Einige davon könnte ich mir sogar in meinem Bekanntenkreis vorstellen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und gut lesbar.
In angenehmer Art erfährt man hier viel interessantes über Obdachlose. Wie schnell man darin abrutschen kann, warum diese Menschen lieber auf der Strasse leben, wie man sich ihnen gegenüber verhalten soll, über deren Zusammenhalt untereinander. Man kommt auf jeden Fall ganz schön ins Grübeln, merkt wie sehr sich die Autorin doch mit dem Thema beschäftigt hat. Da gerät der Mord schon fast in den Hintergrund und erscheint eher unwichtig - die Stränge sind jedoch raffiniert miteinander verknüpft.
Das Ende, nun ja, ich habe es mir zwar so gewünscht; die Realität würde allerdings mit Sicherheit anders aussehen.
Kein Erbe ohne Tod ist der zweite Krimi von Agatha van Wysn. Wie in ihrem Debüt Morgenmuffel spielt auch hier Kommissar Oder eine wichtige Rolle.
Frisch von der Lebe weg schreibt Agatha van Wysn ihren zweiten Kriminalroman und hat keine Scheu, wenn sie positiv über sogenannte „Randgruppen“ berichtet. Im Buch Kein Erbe ohne Tod geht es um Obdachlose, die leider landläufig als „Penner“ bezeichnet werden. Einer von ihnen wird Tod auf einem Grab gefunden und es liegt an dem Ermittler Oder, den Täter zu finden. Dabei werden ihm Steine in den Weg gelegt und das, wie sollte es anders sein, von seinem Vorgesetzten. Das berührt ihn allerdings nicht und er ermittelt trotzdem weiter.
Kein Erbe ohne Tod bedient zwar einige Klischees und die Lösung des Falls konnte ich mir bald denken. Aber dennoch gab es einige Wendungen, mit denen nicht zwingend zu rechnen war. Mir gefiel ausgesprochen gut, wie Frau van Wysn die Situation der Wohnungslosen beschreibt. Sie hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und zeigt Menschen mit Vorurteilen, wie die Situation der Betroffenen tatsächlich ist. Herr Oder ist ein sympathischer Ermittler, der sich nicht zu schade ist, in die Welt der Obdachlosen oder „Penner“ einzutauchen.
Eine eher ruhige Geschichte. Es gibt zwar zwei Tote und die Umstände, wie sie zu Tode kamen, sind auch nicht undramatisch, es geht aber nicht blutrünstig einher. Es kommt mehr auf die Charaktere der Handelnden an und die äusserst perfide Vorgehensweise der Aurelia, die wortwörtlich über Leichen geht. Das mit dem Verstecken des reichen Geschäftsmannes und Mäzen unter Obdachlosen ist nicht ganz glaubwürdig. Auch dass der Kommissar unter all den Obdachlosen gleich auf die richtigen Bezugspersonen stösst, ist nicht wirklich realistisch. Und dass der einen so wichtigen Hinweis, wie die Herrenschuhe, übersieht, kommt auch nicht wirklich überzeugend daher. Aber: die Geschichte ist sehr kurzweilig und spannend erzählt, die Abschnitte so gehalten, dass die Lesegeschwindigkeit stimmt. Die Charkatere sehr gut gezeichnet. Ein schönes Stück Urlaubslektüre mit viel Happy End.
Frankfurter Südfriedhof. Ein Toter wird auf einem Grab gefunden, das Gesicht zerschlagen, keine Schuhe, die Füsse in einem Karton, jedoch liebevoll aufgebahrt.
Irgendeinem scheint der Tote wichtig gewesen zu sein.
Kommissar Michael Oders Chef ist anderer Meinung, denn der Fall verspricht keine Schlagzeile, mit der er glänzen kann. So gewährt er Oder nur eine Woche, bevor der Fall zu den Akten soll.
Aber das Umfeld des Toten schweigt. Um Antworten zu bekommen, mischt er sich unter die Gefährten des Toten, die Ausgestossenen der Gesellschaft, und bald schon fragt er sich:
Wer ist hier die bessere Gesellschaft?
Fazit:
Der Krimi beginnt mit den Einblicken in einem Polizeirevier. Der Tod eines Obdachlosen scheint nicht wichtig genug, um ausreichend zu ermitteln, da im Revier eher glänzende Schlagzeilen gefragt sind, um schnell Lorbeeren zu ernten. So auch in diesem Fall. Kommissar Oder will trotzdem ermitteln und tut dies auf eigene Faust Undercover.
Der Kommissar und seine Freunde erweisen sich als sehr sympathische und bodenständige Protagonisten, so dass ich gerne die Ermittlungen miterleben wollte. Das Verhältnis zwischen den sympathischen und unsympathischen Protagonisten war sehr ausgeglichen, so dass ich mich gut in die Figuren hineindenken und einfühlen konnte.
Ich hatte schnell den Verdacht, wer der Mörder des Obdachlosen ist und dieser Verdacht hat sich auch bewahrheitet. Insofern war dies keine Überraschung für mich. Bei diesem Krimi habe ich meinen Augenmerk allerdings auch auf andere Aspekte gelegt, ich denke dies war von der Autorin auch so erwünscht.
Die Beschreibungen der Obdachlosenszene fand ich gelungen und ich werde diese Menschen mit anderen Augen betrachten. Es wurde von der Autorin sehr nachvollziehbar beschrieben, wie schnell es im Prinzip jeden von uns treffen kann und wie das Zusammenleben auf der Strasse sich gestaltet. Diese Einblicke haben mich nachdenklich zurück gelassen. Wer von uns gehört tatsächlich zur sogenannten besseren Gesellschaft?
Es lohnt sich diese sehr realistische Geschichte zu lesen und sich auf das Denken, Handeln und Fühlen dieser obdachlosen Menschen einzulassen. Die Recherchen der Autorin zu diesem Thema haben die Autorin betroffen und erschrocken und dieses Buch liegt ihr am Herzen, um uns aufzurütteln.
Von mir eine absolute Leseempfehlung an alle, die mal einen etwas anderen Krimi lesen möchten.
Bewertungen zu Kein Erbe ohne Tod (ePub)
Bestellnummer: 110468914
4.5 von 5 Sternen
5 Sterne 2Schreiben Sie einen Kommentar zu "Kein Erbe ohne Tod".
Kommentar verfassen3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
mabuerele, 25.03.2019
Als eBook bewertet„...Hinter jedem Obdachlosen steht eine Geschichte und nicht immer ist sie traurig, hatte man ihm in der Ausbildung beigebracht. Nur meistens...“
Auf dem Friedhof wird ein Toter mit zerschlagenem Gesicht gefunden. Am Tatort erscheinen Kommissar Michael Oder und Stefan Weber. Der Kleidung nach handelt es sich bei dem Toten um einen Obdachlosen. Bemerkenswert ist, dass zwar seine Schuhe fehlen, aber die Füsse fast liebevoll eingepackt wurden.
Impe, Michaels Chef, will den Fall schnell vom Tisch haben. Er vermutet eine Schlägerei unter Obdachlosen und möchte die Sache spätestens nach einer Woche zu den Akten legen.
Die Autorin hat nicht nur einen spannenden Krimi geschrieben, sie öffnet mir als Leser auch die Augen über das Leben von Menschen, die ohne festen Wohnsitz sind.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Das liegt auch daran, dass die Personen gut charakterisiert werden und man sofort ein Bild vor sich hat.
Michael Oder nimmt seine Aufgabe ernst. Für ihn ist jeder Fall wichtig, egal ob er in den Schlagzeilen der Presse erscheint oder nicht. Er hat einen feinen Humor, der sich zum Beispiel in dem folgendem Zitat zeigt:
„...Ist nicht mal acht Uhr und mir fehlt eine Tasse Kaffee. Hatte erst zwei Tassen...“
Auch das Team der Kriminalisten wird ausreichend vorgestellt. Stefan Weber lässt sich mit einem Wort beschreiben: Speichellecker!
Was Michael von Impe hält, drückt dieses Zitat aus:
„...Wichtiges kommt per E-Mail, Unwichtiges von Impe...“
Bezugnehmend auf das Eingangszitat ist erwähnenswert, dass die Autorin gekonnt die Schicksale mehrerer Obdachloser in die Handlung integriert hat. Und die sind zum Teil berückend.
Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Michael findet niemand auf der Strasse, der mit ihm reden will. Deshalb greift er zu einem unkonventionellen Mittel. Dabei lernt er:
„..Auf der Strasse ist man sich selbst er Nächste, sonst kann die nächste Nacht die letzte sein...“
Andererseits gibt es auch auf der Strasse Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. Gefragt ist dabei eine gute Menschenkenntnis.
Ab und an darf ich einen Blick in die Gedankenwelt des Täters werfen. Dabei weiss ich schnell mehr über die wirklichen Hintergründe des Falles und bin den Ermittlern einen Schritt voraus.
Als es gelingt, den Toten zu identifizieren, erleben die Kriminalisten eine Überraschung.Plötzlich wendet Impe seine Meinung um 180°.
Auch in Michaels Privatleben scheint sich eine neue Beziehung anzubahnen. Sehr behutsam wird das Thema angegangen.
Neben der äusseren Spannung gibt es auch eine innere. Sie ergibt sich durch die Motivationslage der Täter und die komplexen Beziehungen zwischen den handelnden Personen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es thematisiert auf fesselnde Weise die unterschiedlichen Einstellungen wie Gier und Habsucht, aber auch Zuneigung und Hilfsbereitschaft.
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ja nein3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Jeannette L., 02.04.2019
Als Buch bewertetDas Cover des Buches finde ich absolut genial gelungen und je öfter ich es ansehe, um so mehr Details fallen mir ins Auge.-Klasse!
Abgesehen davon passt es hervorragend zur Geschichte und auch von der bin ich restlos begeistert.
Die beteiligten Figuren sind wunderbar verschieden, sehr individuell charakteristisch und klar vorstellbar gezeichnet.
Die gut verknüpften Handlungsstränge ergeben ein durchdachtes, interessantes und nachvollziehbares Ganzes.
Obwohl man als Leser schon sehr bald weiss, wer den armen Mann ins Jenseits befördert hat und warum, ist die Ermittlungsarbeit des Kommissars alles andere als langweilig und die Konstellation der Zusammenhänge höchst spannend und glaubhaft erläutert.
Mit ihrem geradlinigen, lebhaften und sehr erfrischenden Schreibstil schafft die Autorin stets die Spannung zu halten und mit kleinen Einblicken in das persönliche Befinden des Kommissars gelingt es ihr eine Bindung zum Leser herzustellen.
Ich bin beeindruckt von der fundierten Recherche in der Obdachlosenszene und habe durch das Buch auch meinen Blickwinkel im Bezug auf Hilfestellung und Hilfsangebote in dem Bereich verändert.
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ja nein1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
SiWel, 04.03.2019
Als eBook bewertetKein Erbe ohne Tod von Agatha von Wysn ist ein Krimi, der im Obdachlosenmilieu spielt. Spannendes, ziemlich nah mit der Realität verknüpft. Obwohl mir bereits ziemlich zu Anfang klar war, wer hier der Täter war, habe ich voller Interesse weiter gelesen, da sich die Geschichte erst so nach und zu einem Ganzen gefügt hat.
Kommissar Oder, ein sehr sympatischer Ermittler mit Ecken und Kanten, ermittelt in einem Mordfall, bei dem ein Toter auf dem Friedhof in einer eigenartigen Haltung auf einem Grab gefunden wird. Der Tote wird eindeutig als ein Obdachloser identifiziert und das reicht seinem Chef um es als unspektakulären Aktenfall zu schliessen. Kommissar Oder ist damit nicht einverstanden und begibt sich sogar in Obdachlosenkreise um den Todesfall zu klären.
Die Charaktere sind durchweg alle glaubhaft und nachvollziehbar geschildert. Einige davon könnte ich mir sogar in meinem Bekanntenkreis vorstellen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und gut lesbar.
In angenehmer Art erfährt man hier viel interessantes über Obdachlose. Wie schnell man darin abrutschen kann, warum diese Menschen lieber auf der Strasse leben, wie man sich ihnen gegenüber verhalten soll, über deren Zusammenhalt untereinander. Man kommt auf jeden Fall ganz schön ins Grübeln, merkt wie sehr sich die Autorin doch mit dem Thema beschäftigt hat. Da gerät der Mord schon fast in den Hintergrund und erscheint eher unwichtig - die Stränge sind jedoch raffiniert miteinander verknüpft.
Das Ende, nun ja, ich habe es mir zwar so gewünscht; die Realität würde allerdings mit Sicherheit anders aussehen.
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ja neinJohann B., 13.03.2019
Als eBook bewertetKein Erbe ohne Tod ist der zweite Krimi von Agatha van Wysn. Wie in ihrem Debüt Morgenmuffel spielt auch hier Kommissar Oder eine wichtige Rolle.
Frisch von der Lebe weg schreibt Agatha van Wysn ihren zweiten Kriminalroman und hat keine Scheu, wenn sie positiv über sogenannte „Randgruppen“ berichtet. Im Buch Kein Erbe ohne Tod geht es um Obdachlose, die leider landläufig als „Penner“ bezeichnet werden. Einer von ihnen wird Tod auf einem Grab gefunden und es liegt an dem Ermittler Oder, den Täter zu finden. Dabei werden ihm Steine in den Weg gelegt und das, wie sollte es anders sein, von seinem Vorgesetzten. Das berührt ihn allerdings nicht und er ermittelt trotzdem weiter.
Kein Erbe ohne Tod bedient zwar einige Klischees und die Lösung des Falls konnte ich mir bald denken. Aber dennoch gab es einige Wendungen, mit denen nicht zwingend zu rechnen war. Mir gefiel ausgesprochen gut, wie Frau van Wysn die Situation der Wohnungslosen beschreibt. Sie hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und zeigt Menschen mit Vorurteilen, wie die Situation der Betroffenen tatsächlich ist. Herr Oder ist ein sympathischer Ermittler, der sich nicht zu schade ist, in die Welt der Obdachlosen oder „Penner“ einzutauchen.
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ja neinWir G., 03.03.2019
Als eBook bewertetEine eher ruhige Geschichte. Es gibt zwar zwei Tote und die Umstände, wie sie zu Tode kamen, sind auch nicht undramatisch, es geht aber nicht blutrünstig einher. Es kommt mehr auf die Charaktere der Handelnden an und die äusserst perfide Vorgehensweise der Aurelia, die wortwörtlich über Leichen geht. Das mit dem Verstecken des reichen Geschäftsmannes und Mäzen unter Obdachlosen ist nicht ganz glaubwürdig. Auch dass der Kommissar unter all den Obdachlosen gleich auf die richtigen Bezugspersonen stösst, ist nicht wirklich realistisch. Und dass der einen so wichtigen Hinweis, wie die Herrenschuhe, übersieht, kommt auch nicht wirklich überzeugend daher. Aber: die Geschichte ist sehr kurzweilig und spannend erzählt, die Abschnitte so gehalten, dass die Lesegeschwindigkeit stimmt. Die Charkatere sehr gut gezeichnet. Ein schönes Stück Urlaubslektüre mit viel Happy End.
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ja nein1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
leseratte61, 02.03.2019
Als eBook bewertetEtwas anderer Krimi – im Obdachlosenmilieu
Zum Inhalt:
Frankfurter Südfriedhof. Ein Toter wird auf einem Grab gefunden, das Gesicht zerschlagen, keine Schuhe, die Füsse in einem Karton, jedoch liebevoll aufgebahrt.
Irgendeinem scheint der Tote wichtig gewesen zu sein.
Kommissar Michael Oders Chef ist anderer Meinung, denn der Fall verspricht keine Schlagzeile, mit der er glänzen kann. So gewährt er Oder nur eine Woche, bevor der Fall zu den Akten soll.
Aber das Umfeld des Toten schweigt. Um Antworten zu bekommen, mischt er sich unter die Gefährten des Toten, die Ausgestossenen der Gesellschaft, und bald schon fragt er sich:
Wer ist hier die bessere Gesellschaft?
Fazit:
Der Krimi beginnt mit den Einblicken in einem Polizeirevier. Der Tod eines Obdachlosen scheint nicht wichtig genug, um ausreichend zu ermitteln, da im Revier eher glänzende Schlagzeilen gefragt sind, um schnell Lorbeeren zu ernten. So auch in diesem Fall. Kommissar Oder will trotzdem ermitteln und tut dies auf eigene Faust Undercover.
Der Kommissar und seine Freunde erweisen sich als sehr sympathische und bodenständige Protagonisten, so dass ich gerne die Ermittlungen miterleben wollte. Das Verhältnis zwischen den sympathischen und unsympathischen Protagonisten war sehr ausgeglichen, so dass ich mich gut in die Figuren hineindenken und einfühlen konnte.
Ich hatte schnell den Verdacht, wer der Mörder des Obdachlosen ist und dieser Verdacht hat sich auch bewahrheitet. Insofern war dies keine Überraschung für mich. Bei diesem Krimi habe ich meinen Augenmerk allerdings auch auf andere Aspekte gelegt, ich denke dies war von der Autorin auch so erwünscht.
Die Beschreibungen der Obdachlosenszene fand ich gelungen und ich werde diese Menschen mit anderen Augen betrachten. Es wurde von der Autorin sehr nachvollziehbar beschrieben, wie schnell es im Prinzip jeden von uns treffen kann und wie das Zusammenleben auf der Strasse sich gestaltet. Diese Einblicke haben mich nachdenklich zurück gelassen. Wer von uns gehört tatsächlich zur sogenannten besseren Gesellschaft?
Es lohnt sich diese sehr realistische Geschichte zu lesen und sich auf das Denken, Handeln und Fühlen dieser obdachlosen Menschen einzulassen. Die Recherchen der Autorin zu diesem Thema haben die Autorin betroffen und erschrocken und dieses Buch liegt ihr am Herzen, um uns aufzurütteln.
Von mir eine absolute Leseempfehlung an alle, die mal einen etwas anderen Krimi lesen möchten.
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ja nein