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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christiane F., 26.03.2023

    Als Buch bewertet

    TW: Depression und Essstörungen.

    JÄGERIN UND SAMMLERIN
    Lana Lux

    „Du bist ungeschickt. Du bist ein Trampel. Pass doch auf. Du machst alles kaputt. Hör auf zu quasseln, du machst mich völlig verrückt. Beeil dich, wegen dir sind wir immer zu spät. Iss deinen Teller leer. Iss nicht so viel von dem Süssen. Das kannst du nicht tragen. Das steht dir nicht. [...] Du hast wirklich keine Entwicklung gemacht, seit du sechs Jahre alt bist. [...] Ich sehe jetzt schon, dass aus dir nichts wird. Du bist wie dein Vater. Ihr habt mein Leben zerstört.[...] Du bist eine Enttäuschung. Du bist eine Lügnerin. Du hast keinen Willen. Du hast keine Selbstdisziplin. Du musst dich mehr anstrengen. Aus dir könnte was Grossartiges werden. Du bist faul. Hör auf zu fressen! Du ekelst mich an. Ich glaube dir gar nichts mehr.“ (S.118)
    All das sind Sätze, die Alina in ihrer Kindheit und Jugend regelmässig von ihrer Mutter hörte.

    Alina steht kurz vor dem Abitur und hat Bulimie.
    Sie hat kein Selbstwertgefühl und findet sich hässlich. Immer wieder bekommt sie Fressattacken und stopft alles in sich hinein, so lange, bis sie es wieder erbricht. Sie schämt sich und sucht Hilfe bei ihrer Mutter Tanya, die sie aber nur mit Vorwürfen begegnet.

    Wow, was für ein Buch!

    Es ist der zweite Roman von Lana Lux, den ich nach dem #highlight Kukolka unbedingt lesen musste.
    Auch dieses Buch konnte mich komplett überzeugen. Diese toxische Mutter-Kind-Geschichte hat mich tief berührt.
    Der Schreibstil und der Buchaufbau sind unglaublich gut und im letzten, dritten Teil schildert Mutter Tanya ihre Sicht.
    Eine tief-traurige Geschichte, die es leider viel zu oft auf der Welt gibt.
    Auch dieses Buch wird in meine #highlights2023 einziehen.

    Absolute Leseempfehlung
    5+/ 5

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 15.03.2020

    Als Buch bewertet

    Sie ist eine hervorragende Schülerin, aber morgens rechtzeitig aus dem Haus zu kommen, scheint ein Ding der Unmöglichkeit für Alisa. Sie arbeitet abends zu lange und der Blick in den Spiegel auf die unreine Haut, macht stundenlange Vorbereitungen erforderlich, bevor sie sich unter Menschen trauen kann. Überhaupt ist ihr Aussehen ein Problem, sie ist nicht attraktiv wie ihre Mutter, der immer noch alle Männer nachschauen oder wie ihre Freundin Mascha, die als elfengleiche Ballerina bezaubert. Mehr und mehr hadert Alisa mit sich und zunehmend versucht sie ihren Frust förmlich runterzuschlucken, doch die Fressanfälle helfen nur kurz und das zwanghafte Erbrechen danach ist zur Sucht geworden. Dass sie Hilfe braucht, lässt sich bald nicht mehr übersehen, doch woher rührt das alles, wie konnte es nur so weit kommen?

    Lana Lux hatte mich mit ihrem Debüt „Kukolka“ schwer begeistern können, gespannt war ich auf diesen Roman, der mit der ukrainisch stämmigen Protagonistin auch wieder Parallelen zu ihrer eigenen Biografie aufweist. Über weite Strecken konnte mich die Geschichte auch fesseln und überzeugen, der Schluss jedoch hat mich etwas enttäuscht.

    Es ist leicht vorstellbar, dass Leser*innen mit eigenen Erfahrungen in Bezug auf Essstörungen stark getriggert werden. Alisas Gedankenwelt, die sich extrem um ihren Körper und ihr Aussehen dreht und ausgesprochen negativ geprägt ist, wirkt authentisch und stimmig. Genau diese begrenze und fehlgeleitete Sicht führt in die Anorexie oder Bulimie, aus der die Betroffenen selbst meist nicht mehr alleine herauskommen. In Alisas Fall wird die Ursache durch das Verhalten der Mutter - von klein auf Fokussierung auf das Aussehen, immer wieder Kritik an der Figur und dem Essverhalten, ganz offensive Bevorzugung der tanzenden Freundin bei mangelnder Zuneigung - überzeugend motiviert und erklärt. Die Bulimie kommt nicht plötzlich und wird ebenso wenig über Nacht geheilt, es ist ein langer Prozess mit Rückschlägen, den auch Familienmitglieder nicht immer nachvollziehen können.

    Im letzten Teil geht die Geschichte weg von Alisa hin zur Mutter. Diese Hintergrundinformationen zu deren Kindheit und Jugend, zu ihren Träumen und Enttäuschungen erklären zwar ihr Verhalten gegenüber der Tochter, für mich war es jedoch weitaus weniger interessant und zugänglich als Alisas Story. Vielleicht wäre die Handlung für mich sogar stimmiger gewesen ganz ohne diesen Teil, da er so gar nicht zu der Perspektive davor passt. Alisa als Figur war genug und überzeugend und es ist schade, dass sie gerade mit dem geringen Selbstbewusstsein und der Überzeugung, dass ihre Mutter sie nicht sieht und sich nicht für sie interessiert, selbst hier dieser Frau wieder weichen muss. Da hätte Lana Lux liebevoller mit ihrer Figur umgehen dürfen.

    Die Thematik des Würgegriffs durch Essstörungen kommt glaubhaft und plastisch rüber, so sehr dies das Leben einschränkt, bedingt es auch die Handlung. Der letzte Teil für mich inhaltlich fast verzichtbar und insgesamt gestalterisch nicht so stark wie die ersten beiden, führt zu einem kleinen Abzug. Gelungen dafür der Titel, für den ganz am Ende noch eine Erklärung gegeben wird.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 10.07.2020

    Als Buch bewertet

    Ein wunderbares Buch! Ein grandioser Blick auf eine Mutter-Tochter-Beziehung! Ein empathischer Blick! Ein berührender Blick! Ein Blick, der weh tut! Aber das Wichtigste, es ist kein wertender Blick! Lana Lux schafft es hier eine Geschichte und zwei Charaktere zu zeichnen und diese Zeichnung berührt ungemein. Dem Leser wird vermittelt, was eine Bulimie bedeutet und dem Leser wird vermittelt, dass diese Erkrankung Ursachen hat. Ursachen, die man als Betroffene/Betroffener wenig beeinflussen kann und von daher dürfte ins Bewusstsein des Lesers die Einsicht vordringen, dass diese Erkrankung auch jeden treffen kann. Es gibt ein schönes Sprichwort; der Krug geht solange zum Wasser bis er bricht; und wir alle sind Krüge, brechen können wir alle. Vielleicht ein Buch, welches den Blick auf psychiatrische Erkrankungen verändern kann. Und definitiv ein Buch, welches das Potenzial zum Helfen hat, für die richtigen Leser! Ein wichtiges Buch, welches v i e l e Leser finden sollte! Eine tolle Leistung von Lana Lux! Ein weiteres Thema des Buches ist eine gewisse Wurzellosigkeit, denn es geht um Einwanderer und ihre Integration. Und es geht um Lebensziele und Lebensinhalte; und ebenso um Wünsche und die Realität. Dieses Buch ist ein 5 Sterne Kandidat für mich! Ich liebe es und empfehle es sehr gern weiter!





    Um wen geht es in "Jägerin und Sammlerin"? Da ist erst einmal der eine Hauptcharakter, Alisa, ein junges Mädchen, ein kämpfendes Mädchen, ein krankes Mädchen. Und auch eine junge Frau, die ihren Weg sucht. Und der zweite Hauptcharakter ist Tanya, die Mutter von Alisa, sie geht in jungen Jahren mit ihrer Familie von der Ukraine nach Deutschland, auf der Suche nach Wohlstand, nach einem besseren Leben. Kann man es ihr verübeln? Ihre Lebensgeschichte gibt eine Antwort darauf. Nur leider verrennt sich Tanya, immer mehr steht das gute/bessere Leben im Vordergrund und ihre Tochter übersieht Tanya. Immer nur das Beste versucht sie aus dem Kind heraus zu holen und drängt damit das Kind in eine Abwärtsspirale, eine Abwärtsspirale, die ein Herauskommen schwierig gestaltet.





    Lana Lux schafft es auf dieses schwierige Thema empathisch und nicht wertend zu schauen, dies gelingt ihr bewundernswert und vor den Augen der geneigten Leser entsteht eine Welt, die berührt. aber auch weh tut. Aber etwas zu diesem Thema muss weh tun! Denn man darf nicht vergessen, diese Krankheiten verursachen einen Tod in Raten! Und dagegen muss man ankämpfen. Mit allen möglichen Mitteln!

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  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 30.06.2020

    Als Buch bewertet

    In der Ukraine ist sie geboren. Es ist ihre Heimat. Als Alisa zwei Jahre alt ist, verlässt ihre Familie das Land um komplett neu anzufangen. Aller Anfang ist schwer, aber es kann auch für immer schwer bleiben als Alisa merkt, das ihre Mutter zu hohe Ansprüche an sich und ihre Familie stellt. Alisa sehnt sich so nach Mutterliebe, aber erhält keinen Funken davon.

    Als junge Erwachsene hat sie selbst mit einem schweren Leben zu kämpfen: sie hat Magersucht und gibt ihr den Namen „Mia“. Sie ist gefangen in einem Sog der Schwere....



    Lana Lux hat hier einen verdammt guten und lesenswerten Roman verfasst. Ihre Protagonistin Alisa ist ihr meisterlich gelungen! Man spürt ab der ersten Seite ihre Suche nach Liebe, Anerkennung und Familie. Nach Halt und Geborgenheit....nichts davon spürt sie und als sie selbst erwachsen wird, hängt ihr Leben an ihr wie ein schwerer Klotz. Das Leben ist nicht lebenswert, jedenfalls für Alisa. Man spürt beim lesen ihr Traurigkeit, ihre Suche und das Finden nach sich selbst, ihre Zerissenheit. Man würde ihr so gerne helfen wollen, aber man ist nur stummer Leser und muss es ertragen was Lux uns hier vorsetzt. Es ist grandios, keine Frage, aber es wühlt einen beim lesen auf und hat mich nachhaltig beschäftigt. Ihr Schreibstil und ihre Wortwahl sind genau und treffend. Ebenso die Wechsel zwischen den Personen und Zeiten ist perfekt gewählt! Hier ist alles auf dem Punkt. Egal ob Gefühl oder sinnloser Smalltalk - alles sitzt! Diese Zerrissenheit zwischen Mutter und Tochter zu lesen ist das Eine, aber man spürt es auch in jedem Wort was Lux schreibt. Das geht durch Mark und Bein. Manchmal könnte man meinen, das Alisa’s Mutter gar nicht ihre Mutter ist, so unterschiedlich sind beide gepolt....Als man dann hautnah Zeuge wird, wie Alisa in die Essstörung gerät, bricht es einem als Leser fasst das Herz. Wir wissen warum sie es macht, wir kennen den „Übeltäter“, können ihr aber nicht helfen...Sie gibt dieser Krankheit auch noch einen Namen!



    Puhhhh....das war ein Buch der ganz besonderen Art und es sollte definitv gelesen werden! 5 von 5 Sterne für „Jägerin und Sammlerin“!

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  • 5 Sterne

    https://lieslos.blog/, 11.09.2020

    Als Buch bewertet

    In diesem Roman erzählt Lana Lux eindrücklich von einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung vor dem Hintergrund einer Migrationsgeschichte.

    Alisa, die kurz vor dem Abitur steht, mehrere Nebenjobs hat und mit ihrer Freundin Mascha zusammenlebt, hadert mit sich und der Welt.
    Sie hat eine Essstörung. Um ihre Affekte zu kontrollieren und ihr inneres Gleichgewicht einigermassen aufrecht zu erhalten, versinkt sie wiederholt in Phasen des Fressens und Erbrechens. Auf diese Phasen folgen regelmässig Tiefpunkte, in denen sie unter Versagensgefühlen, Selbstvorwürfen, Selbsthass und Hoffnungslosigkeit leidet.
    Der Teufelskreis einer Bulimie.
    Aber die Bulimie hat auch ihre gute Seiten. Sie ist ständig präsent.
    Wie eine beste Freundin.

    Tanya, Alisas Mutter, bemerkt nichts von der Not ihrer Tochter. Sie ist mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt und hat ihre eigenen Probleme. Um ihr Selbstwertgefühl stabil zu halten, jagt sie der Wertschätzung und Anerkennung der Anderen hinterher. Alles muss besser, schöner und erfolgreicher werden.

    Die Autorin seziert eine schädigende und ungesunde Mutter-Tochter-Beziehung. Sie erzählt glaubhaft und beschreibt feinfühlig und ohne zu werten.
    Man bekommt ein Gefühl für die Protagonisten und erlebt sie in Ihrer Vielschichtigkeit.

    Alisa wuchs unter erschwerten Bedingungen auf.
    Sie konnte den hohen Ansprüchen und Erwartungen ihrer perfektionistischen Mutter nicht genügen, die Mutter war mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt und zudem gab es nach der Emigration aus der Ukraine nach Deutschland (da war Alisa zwei Jahre alt) Schwierigkeiten bei der Integration.

    Der Vater, in der Ukraine ein erfolgreicher Geschäftsmann, fand nach dem Umzug keine Arbeit und sträubte sich, die deutsche Sprache zu erlernen.
    Die Eltern stritten sehr viel und schliesslich verliess der Vater die Familie und ging zurück in die Ukraine.

    Eine Rollenumkehr zwingt Alisa, sich um die Mutter zu kümmern, anstatt von ihr Beistand, Trost und Zuwendung zu bekommen.

    Viel mehr möchte ich nicht erzählen, weil ich niemandes Lesevergnügen mindern möchte.

    Nur so viel: Es liegt auf der Hand, dass Alisa Hilfe braucht.
    Sie macht den ersten und wichtigsten Schritt und beginnt eine Therapie...

    Lana Lux hat hier ein sehr realistisches, bedrückendes und berührendes Szenario entworfen.

    Wenn jemand vor der Lektüre noch nicht wusste, was eine Bulimie ist, so hat er danach ein umfangreiches, detailliertes und wahrheitsgetreues Bild davon.
    Und darüber hinaus hat er ein Verständnis dafür bekommen, was hinter den Kulissen versteckt sein kann.

    Neben der oben erwähnten Essstörung und Mutter-Tochter-Beziehung geht es um Probleme von Migrantenfamilien wie Entwurzelung, Heimatlosigkeit und Einsamkeit.
    Brisante Themen literarisch gekonnt umgesetzt.

    Ich empfehle diesen kurzweiligen Roman sehr gerne!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela H., 09.06.2020

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch ist mir sehr nahe gegangen. Es ist wirklich gut geschrieben und man baut als Leser schnell eine Beziehung zur Protagonistin Alisa auf.

    Die junge Frau leidet unter Bulimie. Im Laufe der Geschichte erfährt man ihre Gedanken, ihre Geschichte... Es dauert nicht lange, bis man als Leser den "Schuldigen" für Alisas Situation gefunden hat.
    Und plötzlich lernt man Alisas Mutter besser kennen und fühlt sich ertappt für ein Urteil, dass man als Leser zu schnell gefällt hat.

    Dies gelingt der Autorin ganz wunderbar. Sie vermag es, Augen zu öffnen und Vorurteile zu entlarven. Das fand ich beim Lesen wirklich eindrucksvoll.

    Ich habe dieses Buch lange nicht gelesen, weil mir Cover und Titel nicht gefallen haben. Nun bin ich froh, dass mich das nicht abgehalten hat, denn ich kann das Buch absolut empfehlen!

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