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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 14.02.2021

    Als eBook bewertet

    Wir lernen in diesem Roman die Pariser Thibault und Mathilde kennen und begleiten sie ein Stück ihres Weges.
    Thibault ist ein einsamer Arzt, der seine Freundin Lila verlässt, weil er sich von ihr nicht genug geliebt fühlt. Er sehnt sich nach einer innigen Beziehung, die von Verständnis, Wärme, Liebe und Geborgenheit geprägt ist.

    Mathilde ist Witwe, alleinerziehende Mutter dreier Jungs und erfolgreiche stellvertretende Marketingleiterin.
    Seit sie ihrem Chef Jaques, mit dem sie bis dato ein gutes Verhältnis hatte, in einer Sitzung öffentlich widersprochen hat, weil sie schlicht eine andere Meinung hatte, wird sie von ihm gemobbt.
    Er ignoriert sie, verteilt wichtige Aufgaben an Kollegen und verschweigt Informationen und bedeutsame Termine.
    An wichtigen Entscheidungen wird sie nicht mehr beteiligt, von Teamsitzungen wird sie ausgeschlossen.
    Klärende Gespräche blockt der Vorgesetzte ab.
    Er ist massiv gekränkt!
    Mathilde, die bis dato fest im Leben stand, zufrieden war und ihre Angelegenheiten souverän und selbstbewusst löste, dekompensiert.
    Sie verliert den Boden unter den Füssen, reagiert depressiv, ängstlich und psychosomatisch.
    Einen gewissen Halt findet sie in ihren drei Söhnen, die ihrerseits natürlich mit der Situation überfordert sind.

    Vielleicht wäre es besser gewesen, in dieser Situation einen Psychotherapeuten aufzusuchen, als eine Wahrsagerin?
    Sei‘s drum, Mathilde entschied sich für die zweite Möglichkeit.
    Der 20. Mai, so prophezeit die Wahrsagerin, werde ein besonderer Tag und verspreche eine besondere Begegnung...

    Delphine de Vigan erzählt uns diese Geschichte unaufgeregt und feinfühlig, aber nie sentimental oder gar kitschig. Ich mochte ihre schöne, metaphorische Sprache.
    Es ist ein leichtes, sich in Mathildes und Thibaults Lage zu versetzen. Der Autorin gelingt es bravourös, deren Innenleben zu sezieren und zu beschreiben.
    Was sie beschreibt ist psychologisch stimmig und realistisch.

    „Ich hatte vergessen, dass ich verwundbar bin“ ist eine eindringlich erzählte melancholische Geschichte mit traurigen Ende, die nicht nur gut unterhält, sondern auch berührt und zum Nachdenken anregt.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara M., 30.05.2022

    Als Buch bewertet

    Beeindruckend, unerwartet, krass

    „Ich hatte vergessen, dass ich verwundbar bin“ von Delphin de Vigan ist im Februar 2021 im Verlag DuMont erschienen. Der Roman umfasst in der Taschenbuchausgabe 256 Seiten.

    Die Autorin Delphine de Vigan bedient sich in ihrem Buch zweier Handlungsstränge. Zum einen erzählt sie von Mathilde, die ihren Mann verloren hat und nun alleinerziehend drei Söhne grossziehen muss. Dies gelingt ihr gut und zudem geht sie auch noch pflichtbewusst und mit grosser Kompetenz ihrem Beruf nach. Sie hat ihr Leben gut im Griff. Doch von einem Tag auf den anderen entzieht ihr ihr Chef den Handlungsspielraum immer mehr, schliesst sie aus der Kommunikation aus und sie wird immer fieser gemobbt. Ihr Leben beginnt ihr zu entgleiten und sie ist dem hilflos ausgeliefert, sie zweifelt, macht sich klein, zieht sich zurück, ist erschöpft. Eines Tages sucht sie eine Wahrsagerin auf, die ihr prophezeit, dass sich am 20. Mai etwas Entscheidendes ereignen wird...
    Der zweite Handlungsstrang erzählt von Thibault, der sich in einer unglücklichen Beziehung befindet und diese für sich selbst beenden muss. Er liebt zu sehr, sie zu wenig.
    Eine Begegnung von Mathilda und Thibault scheint für den Leser wahrscheinlich, doch ...

    Delphine de Vigan gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren feinfühligen und fesselnden Schreibstil in den Bann zu ziehen. Ich als Leserin fühlte so ab der ersten Seite sowohl was die Höhen als auch die Tiefen von Mathilda und Thibault anbelangt, mit und konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen.
    Die Autorin beschreibt das Thema „Mobbing am Arbeitsplatz“ und lässt den Leser die Gefühle der Hilflosigkeit, Einsamkeit, Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit sehr nah erleben. Aber auch der Lieblosigkeit, von der Thibault betroffen ist, hat mich als Leserin berührt und teilweise entsetzt das Buch aus der Hand legen lassen. Beim Lesen ist oft eine Schwere direkt spürbar und man meint fast, davon erdrückt zu werden. Aber dies macht in meinen Augen auch den Reiz des Romans aus. Es ist sicherlich keine leichte Lektüre und man hofft als Leser natürlich auf ein bewegendes Ende für Mathilda und Thibault gemeinsam.
    So viel sei zum Ende schon verraten: es ist richtig gut gemacht!

    Fazit: Ein eindrücklicher Roman mit starken und modernen Protagonisten.
    Es war für mich ein berührendes Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt von Mathilda und Thibault einzutauchen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 12.02.2021

    Als Buch bewertet

    Am 20. Mai wird sich alles ändern, etwas Grosses steht bevor. Das zumindest hat die Wahrsagerin Mathilde prophezeit. Nun ist der Tag gekommen und die Witwe und dreifache Mutter geht ihm gespannt entgegen. Doch zunächst ist alles wie immer: Métro und RER verspätet, dann verstopft, dazu noch eine Frau, die beinahe vor ihr kollabiert. Viel zu spät kommt sie zur Arbeit, nur um dann festzustellen, dass eine Kollegin jetzt in ihrem Büro sitzt und sie in das fensterlose Kabuff neben der Toilette ziehen muss. Es hatte sich abgezeichnet, seit Monaten schon war die Stimmung zwischen ihr und ihrem Chef vergiftet. Zeitgleich eilt Thibault durch die Stadt. Auch sein Tag hat mässig begonnen, denn endlich hat er sich von Lila getrennt, die dies kommentarlos akzeptierte. Nun hetzt der Notfallmediziner von Patient zu Patient, erschöpft und kurz davor, selbst zusammenzubrechen. Die Wege der beiden kreuzen sich immer wieder, doch werden sie sich begegnen und die Vorhersage wahr werden lassen?

    Delphine de Vigans Roman ist im Original bereits 2009 erschienen und stand im selben Jahr in der letzten Runde um den Prix Goncourt. Auch die Verfilmung aus dem Jahr 2015 wurde positiv aufgenommen und mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Die Autorin fängt in ihrer Geschichte das typische Pariser Grossstadtleben ein: métro, boulot, dodo. Die beiden Protagonisten sind lange im öffentlichen Raum unterwegs, ohne dort jedoch die Menschen um sich wirklich wahrzunehmen und werden dabei selbst ebenso unsichtbar; die Arbeit nimmt nicht nur den Grossteil des Tages, sondern auch der Emotionen und Gedanken ein; das Privatleben kommt chronisch zu kurz, weshalb Beziehungen kaum gepflegt und notwendige Entscheidungen immer wieder verschoben werden.

    Neben der Frage, wann bzw. ob Mathilde und Thibault sich begegnen, steht vor allem der Konflikt zwischen Mathilde und ihrem Vorgesetzten Jacques im Fokus der Handlung. Aus für sie nicht nachvollziehbaren Gründen hat er sie im Laufe der vergangenen Monate isoliert, immer mehr Verantwortung anderen übertragen und sie systematisch vom Kommunikationsfluss abgeschnitten. Es ist Mobbing der schlimmsten Art, was er betreibt und die Folgen zeigen sich bei Mathilde: sie ist erschöpft, schläft nicht mehr und schon der Gedanke an die Arbeit bereitet ihr Unwohlsein. Die Personalchefin ist keine Hilfe, die Kollegen haben selbst zu viel Sorge um ihren Job als dass sie ihr zur Seite stehen würden und Jacques verweigert jedes Gespräch, so dass der Grund für sein Verhalten im Dunkeln bleibt.

    Thibault wiederum hatte sich bewusst gegen das Dasein als Hausarzt entschieden und doch trifft er manche Patienten, die die Notfallnummer wählen, immer wieder. Es sind die Einsamen, die Alten, für die der Besuch des Arztes oft ihr einziger menschlicher Kontakt ist. Auch das sind Abgründe der Stadt, vor denen gerne die Augen verschlossen werden, weil sie niemand sehen möchte. So sehr er seinen Beruf liebt, diese Begegnungen laugen ihn aus.

    Die Handlung oszilliert zwischen den beiden und je näher man ihnen kommt, desto mehr wünscht man ihnen, dass die einsamen Seelen sich treffen und finden und die Leere des jeweils anderen füllen können. Authentisch und überzeugend fängt Delphine de Vigan die Einsamkeit unter Millionen von Menschen ein, sie schildert ein Leben, in dem die Menschen funktionieren und gar nicht die Zeit finden, ihr Dasein und den Sinn ihres Lebenskonstrukts zu hinterfragen. Der Grossstadtlärm übertönt diese Fragen und ebenso die kaum hörbar leise schlagenden einsamen Herzen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 26.12.2020

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Mathilde lebt mit ihren drei Söhnen in einer kleinen Wohnung in Paris. Seit dem Tod ihres Mannes kümmert sie sich allein um sie und ist stolz auf das Resultat. Die Jungen sind selbstständig und kommen im Leben gut zurecht. Das kann Mathilde von sich nicht mehr behaupten. Bis vor einiger Zeit ist sie ihrem Beruf mit grosser Begeisterung nachgegangen. Doch seit Monaten verschlechtert sich ihre Arbeitssituation zusehends. Liegt es wirklich daran, dass sie ihrem Chef in einer Besprechung offen widersprochen hat? Wird sie deshalb von allen wichtigen Sitzungen ausgeschlossen?
    Fazit: Dieses Buch behandelt ein Thema, welches immer schneller aktueller wird. Mobbing. Das Ganze passiert eigentlich nur aus einer Bemerkung heraus die, Mathilde bei einer Sitzung dem Chef sagt. Sie wird fortan in Schritten von ihrem Chef demontiert. Mathilde gleitet in eine Depression ab. Zugleich wird die Geschichte von einem Arzt erzählt, welcher in einer Liebesbeziehungskrise steckt. Er weiss, dass er sich trennen muss. Es ist ein Buch, welches kein gutes Ende hat. Das Schicksal der beiden passiert tausendfach in unserer Gesellschaft. Das Lesen lohnt sich und regt zum Nachdenken an.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R. (engi), 10.03.2022

    Als Buch bewertet

    Der Roman „Ich hatte vergessen, dass ich verwundbar bin“ unterteilt sich in zwei Erzählstränge, die beide im Paris der Gegenwart stattfinden. Strang eins, definitiv der dominierende von beiden, befasst sich mit Mathilde, die ihren Mann vor einigen Jahren durch einen Autounfall verlor. Während sie dieses Ereignis verständlicherweise erst in ein tiefes Loch fallen liess, hat sie es inzwischen geschafft, eine selbstbewusste und erfolgreiche alleinerziehende Mutter und Marketingassistentin eines grossen Unternehmens zu werden. Sie vergöttert ihre Söhne, geht aber dennoch vollkommen auf in ihrer Arbeit an der Seite ihres Vorgesetzten Jacques. Jacques, dessen Launen und Marotten sie erträgt, ja sogar lernt darüber hinwegzusehen und gekonnt die Marketingbelange der Firma leitet. Doch dann wendet sich das Blatt von jetzt auf gleich und Mathilde scheint in Ungnade gefallen zu sein. Systematisch macht Jacques ihr das Leben zur Hölle, entzieht ihr Kompetenzen und schiebt sie aufs hinterste Abstellgleis. Sie ist vollkommen machtlos gegen dieses Spiel und beginnt allmählich die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren …

    Zeitgleich im zweiten Strang verlässt der selbstständige auch in Paris tätige Arzt Thibauld seine Geliebte Lila, ein Schritt, der ihn fast in den Wahnsinn treibt. Immer wieder fragt er sich, warum er zu viel und sie zu wenig liebt. Warum sein Leben, das nur aus der Hetze von einem Hausbesuch zum nächsten zu bestehen scheint und so sinnlos geworden ist. Er versucht sein Dasein zu reflektieren und gerät immer mehr in einen Strudel, der ihn in die Tiefe saugt …

    Ich gestehe, ich hatte am Anfang einige Schwierigkeiten in diese Geschichte zu finden und war noch bis Seite 70 versucht einfach abzubrechen. Doch dann nahm der Roman plötzlich an Fahrt auf. Hilflos muss man als Leser miterleben, wie Mathilde systematisch fertig gemacht wird, wie die seelische Grausamkeit ihr den Atem raubt und sie schliesslich lähmt und unfähig macht zu agieren. Auch mit Thibauld konnte ich bis zu einem gewissen Grad mitfühlen und war mir bis zum Schluss sicher, dass das Schicksal diese beiden gepeinigten Seelen doch zusammenführen musste. Umso enttäuschter war ich, als ich das Ende des Buchs erreicht hatte. Das war’s dann also … ich fühle mich als Leser abgespeist und alleingelassen. Von mir gibt es deshalb für den spannenden Mittelteil drei von fünf Sternen. Die anderen beiden Sterne fallen oben genannten Gründen zum Opfer. Schade.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 12.02.2021

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:

    Als Witwe mit drei Söhnen hat Mathilde es nicht leicht gehabt, hat aber dennoch ihre Jungs gut erzogen, so dass sie gut im Leben zurecht kommen. Eigentlich kam Mathilde auch gut zurecht bis sie ihrem Chef in einer Besprechung widersprochen hat. Seitdem landen, wenn überhaupt, nur belanglose Dinge auf ihrem Tisch. Wie soll sie das nur wieder richten? Sie sucht Rat bei einer Wahrsagerin, die ihr eine besondere Begegnung für den 20. Mai vorhersagt. Was wird an diesem Tag geschehen?

    Meine Meinung:

    Mir hat das Buch gut gefallen. Die Autorin hat einen besondere Art Geschichten zu erzählen, die mir gut gefällt. Am Anfang musste ich mich ein wenig ran kämpfen, da ich immer Schwierigkeiten mit der Gegenwartsform habe. Dies aber mal überwunden, entwickelt sich eine Geschichte, die ich gerne gelesen habe. Mathilde hat mir als Typ auch gut gefallen, auch ihre Art zu kämpfen hat mir gefallen. Mir war das Ende ein wenig abrupt aber insgesamt betrachtet ist es ein gutes Buch.

    Fazit:

    Hat mir gefallen

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma _., 11.02.2021

    Als eBook bewertet

    Ein nettes Wiedersehen mit der Autorin, ihrer Erzählkunst, ihrer Art die Welt zu sehen, die Figuren und ihre Probleme darzulegen uvm. Die trübe, fast erdrückende Atmosphäre der Grossstadt, des riesigen Molochs, ist ihr sehr gut gelungen, geht regelrecht unter die Haut.
    Auch der Hergang des Mobbings, aus drei Perspektiven, ist sehr beeindruckend präsentiert worden. Bei der Protagonistin, dieses Ausgeliefertsein einem aggressiven Profi-Psychopathen, diese Beklemmung, das Allein- und Ohnmächtig-sein vor dem unlösbaren Problem dastehend, ist sehr überzeugend dargestellt worden. Die Kollegen schauen bloss zu, da grosse Angst, selbst zu schaden zu kommen. Nicht alle zusammen gegen den Psychopathen, jeder stirbt für sich allein. Prima gelungene Gesellschaftskritik. Sehr gut beobachtet und dargelegt. Auch andere Perspektiven, die des Mobbers, die der Personalchefin, sind wie aus dem Leben gegriffen, verleihen dem Ganzen Tiefe und Überzeugungskraft, sodass das Geschilderte noch authentischer und greifbarer wirkt.
    Auch beim Protagonisten ist das Leben alles andere als rosig. Eine geliebte Frau verlassen zu müssen, aus eigenem Antrieb wohl bemerkt, das ist nicht einfach, das trifft man nicht oft, auch in Romanen nicht. Seine Arbeit ist auch kein Zuckerschlecken. Beide Protagonisten sind so fertig mit der Welt. Scheinbar können sie aus diesem Moloch nicht raus.
    Was wollte uns die Autorin damit sagen, tauchte die Frage immer wieder auf. Dass das Leben in der Grossstadt einer Hölle gleicht? Dass es keinen Zusammenhalt in der Gesellschaft mehr gibt? Dass so ein Leben menschenverachtend und unter jeder Würde ist? Fragen über Fragen. Jedenfalls hat die Autorin viel Stoff zum Nachdenken gegeben, was ihr hoch anzurechnen ist.
    Diese Geschichte war deprimierend zu lesen, aber spannend.
    Das Ende barg eine Überraschung, wobei es für mich eher wenig befriedigend ausfiel, aber doch passend zur Geschichte, zum Setting, zu der Idee des Romans insg.
    Gerne vergebe ich vier Sterne und bleibe auf weitere Werke von D. De Vigan gespannt.

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  • 4 Sterne

    Johann B., 03.02.2021

    Als eBook bewertet

    Mathilde ist nach dem Tod ihres Mannes alleinerziehend. Sie hat tolle Söhne, eine ansprechende Wohnung und einen Job, der ihr Freude macht. Bis vor acht Monaten. Denn da wagte sie sich aus ihrer Komfortzone und widersprach ihrem Chef. Öffentlich. Nein, das gefiel ihm absolut nicht und seitdem mobbt er sie wo er kann. Und dann ist da noch ein Besuch bei einer Wahrsagerin, der ihr nicht aus dem Kopf geht. Der 20. Mai soll endlich die Wende bringen. Nur, welche Wende? Neuer Mann? Neuer Job? Weltreise?

    Das Buch beschreibt nicht nur die Situation Mathildes. Abwechselnd schreibt die Autorin zudem über einen Mann, der als Arzt in Paris unterwegs und mit seinem Leben nicht zufrieden ist. „Ich hatte vergessen, dass ich verwundbar bin“ erschien im #dumontbuchverlag. Die Autorin Delphine de Vigan kannte ich durch ihr Buch „Dankbarkeiten“, welches mir sehr gut gefiel. Auch in diesem Roman war mir ihre Sprache (beziehungsweise die Übersetzung) sehr sympathisch. Mathilde kam so glaubwürdig bei mir an, dass ich mich völlig in sie hineinversetzten konnte. Ja, das behaupte ich, da ich selbst schon in einer ähnlichen Situation war.

    Also bis dahin, sehr gut. Jetzt kommt das grosse „Aber“. Ich hätte gerne ein anderes Ende gelesen. Dieses ist mir zu offen, da viele Fragen ungeklärt bleiben. Daher ziehe ich einen Stern ab, empfehle das Buch aber sehr. Es beschreibt ein grosses Problem unserer Zeit. Eigentlich zwei: Mobbing und Burnout.

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