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    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 19.12.2020

    „...“Majestät, weshalb wollt ihr unbedingt in das Heilige Land?“ „Das ist eine lange Geschichte.“ Der Kaiser drehte den Ring an seinem Finger. „Als sie begann, war ich ungefähr so alt wie du.“...“

    Die Sätze stammen aus dem Prolog des Buches, der im Jahre 1227 spielt. Dann wechselt die Handlung ins Jahr 1201. Ein Junge flieht auf dem Markt von Palermo vor den Händlern. Florent erwischt ihn und bewahrt ihn vor einer Strafe. Zu ihm gesellt sich Luna, eine Heilerin, die er von früher kennt. Wenige Minuten später ist der Junge erneut entwischt. Am nächsten Tag bewirbt sich Florent als Schwertmeister am Hofe des Königs. Noch ahnt er nicht, dass er den junge König kennt.
    Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Sie lässt Kindheit und Jugend des künftigen Königs Friedrich II. vor meinen Augen lebendig werden. Nach dem Tod seiner Eltern wächst er unter der Obhut eines Lehrers, den er gekonnt austrickst, in Palermo auf.
    Der Schriftstil passt sich gekonnt den Gegebenheiten an. Florent charakterisiert seinen Schützling nach den ersten Tagen so:

    „...Er ist nicht so schlimm wie sein Ruf, nur ein einsamer kleiner Junge, dem keine Grenzen gesetzt werden...“

    Florent gewinnt zunehmend Einfluss auf Frederico, wie er sich noch nennt. Das liegt nicht nur daran, dass er ihn im Reiten und im Schwertkampf ausbildet. Er hilft auch seinen Falken zu überleben, denn er kennt sich mit den Vögeln aus. Er versucht ihm ausserdem, Ehrfurcht vor dem Leben beizubringen.
    Als Markgraf von Annweiler erscheint, bekommt Fredericos Temperament Zügel angelegt. Doch ihm ist kein langes Leben vergönnt.
    Mit 14 Jahren wird Frederico mit Konstanze verheiratet. Es bedarf viel Einfühlungsvermögen, ihm die Hochzeit mit der deutlich älteren Frau schmackhaft zu machen. Ausserdem kann Frederico sehr unbeherrscht sein. Seine Aussage über den Papst klingt so:

    „...Was denkt sich der Trottel in Rom? Ich bin doch nicht sein Hofhund, der Sitz und Platz macht...“

    Sehr schön wird beschrieben, wie sich das Verhältnis zwischen Frederico und Florent entwickelt. Einerseits weiss der junge König, was er dem Schwertmeister zu verdanken hat, andererseits behandelt er ihn manchmal nicht als Freund, sondern als Diener, der zu gehorchen hat.
    Eine entscheidende Szene bahnt sich an, als auf einer Beizjagd der Falke des Königs gegen einen jungen Seeadler kämpft. Der Falke siegt. Die Reaktion Fredericos erschrickt alle:

    „...Er hat seinen König getötet. Dreh ihm den Hals um...“

    Im Wechsel zu Fredericos Geschichte wird die seines Widersachers Otto erzählt. Der ist machtbesessen und brutal gegen Frauen. Er stösst sowohl den Papst als auch einige Fürsten vor den Kopf. Das geht so weit, dass Frederico für den Papst als das kleinere Über erscheint. Über Frederico kann man vieles sagen. Eines aber unterscheidet ihn von vielen Männern jener Zeit. Das ist sein Verhalten gegenüber Frauen. Es geht ihn nicht nur im den eigenen Spass.
    Mehrere Jahre darf ich Frederico auf seinen Reisen durch Deutschland begleiten. Er weiss von Lunas Heilkräften und bindet sie deshalb fest an sich. Schwierig einzuschätzen ist sein Verhältnis zur Religion. Man könnte es als Toleranz bezeichnen. Andererseits wirkt es so, als nimmt er keine ernst.
    Für Florent gibt es mittlerweile eine neue Aufgabe. Da er die Verhältnisse in Deutschland zu wenig kennt, ist er als Berater kaum noch gefragt. Er wird aber zum Erzieher von Friedrichs Sohn Heinrich. Es ist erstaunlich, wie geschickt er mit dem Kind umgehen kann. Der Kleine ist wissbegierig und für Lob sehr empfänglich.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin zeichnet ein vielschichtiges Bild von Friedrich II. Seine Machtgier, seine Unbeherrschtheit und sein Besitzanspruch sind die eine Seite, seine Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und sie von sich einzunehmen, eine andere.
    Ein informatives Nachwort rundet das Buch ab.
    Als sich Friedrich II. auf das Schiff nach Sizilien begibt, fragt er Luna, was sie als Chronistin schreiben würde, wenn er den Kreuzzug nicht überlebt. Mit ihrer Antwort möchte ich meine Rezension beenden:

    „...Ich würde schreiben: Frederico war ein unbezähmbarer Falke, der oft zu nahe an der Sonne flog. Ich würde schreiben: Er war ein Mann, über den die Welt staunte...“

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dante, 29.12.2020

    Johanna Marie Jakob – Falke und Adler

    Friedrich, damals noch Federico genannt, wächst nach dem Tod seiner Eltern als Weisenjunge in Palermo auf. Sein Schwertmeister Florent und die Heilerin Luna haben alle Hände voll damit zu tun ihn in seiner unbändigen Art einzufangen.
    Bereits im Alter von 14 Jahren heiratet er Konstanze von Aragon und kurze Zeit später endet die Vormundschaft.
    Er lernt die Liebe zur Falkenjagd und auf dem Weg nach Deutschland seinen ärgsten Rivalen Otto von Braunschweig kennen. Friedrich kann sich zunächst behaupten und es gelingt ihm im Laufe der Zeit vom König von Sizilien zum Staufenkaiser gekrönt zu werden….

    Dank der angenehm leisen und einfühlsamen Erzählweise findet man schnell in die Geschichte hinein und baut gleich eine gewisse Beziehung zu den unterschiedlichen handelnden Personen, besonders jedoch zu Friedrich auf. Es macht riesig Spass Friedrichs Entwicklung von Jungen bis hin zum „Staunen der Welt“ wie der Staufenkaiser auch genannt wurde zu verfolgen. Ein toll erzählter, ausgezeichnet recherchierter und sehr lehrreicher historischer Roman. Für mich einer der besten historischen Romane in diesem Jahr!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone G., 13.12.2020

    dieses Satz stammt vom Klappentext des Buches über das Leben des jungen Friedrich II, einen Nachfahren des legendären Friedrich Rotbart auch genannt Barbarossa.

    Der junge Fridrich alias Federico wächst als Waisenknabe in Palermo auf. Regelmässig sorgt er dort duch seine Streiche für Unmut. Der Schwertmeister Florent und die Seherin und Heilerin Luna nehmen sich seiner. Das ist nicht immer einfach. Der heranwachsende Friedrich hat seinen eigenen Kopf und dieser spiegelt sich später in seinem Sohn Heinrich wieder...

    Neben dem Leben von Friedrich, erzählt der Roman auch die Gewschichte von Luna und Florent, die weitestgehend auf ihr eigenes Zusammenleben verzichten, nur um für Friedrich da zu sein. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Die Zeitsprünge werden gut überspielt, indem in den ersten Zeilen eine kurze Episode steht, was in der Zet geschehen ist. Der Schreibstil ist flüssig, liebevoll und mit etwas Humor versehen. Für mich eine klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Zansarah, 08.01.2021

    „Manche Falken lassen sich nicht zähmen. Entweder sterben sie in Gefangenschaft oder sie entkommen in die Freiheit. Und dann werden sie zu den gefährlichsten Jägern unter Gottes Himmel. Frei, mächtig und stark.“
    Palermo am Anfang des 13. Jahrhunderts: Luna ist Ärztin und die Vertraute des sizilianischen Kinderkönig Federico. Sie begleitet ihren Schützling erwachsen werden und mit grosser Willensstärke seinen eigenen Weg gehen. Sie scheint noch die Einzige zu sein, die auf den willensstarken König noch Einfluss ausüben kann. Sie findet in dem Schwertmeister des Königs einen treuen Ehemann. Der beobachtet voller Argwohn Federicos zunehmende Zuneigung zu Luna. Der junge König wird von deutschen Fürsten zum Kaiser gewählt und tritt eine abenteuerliche Reise von Palermo nach Mainz an, um die Krone in Empfang zu nehmen. Doch Luna sehnt sich nach einem selbstbestimmten Leben mit ihrem Mann.
    Der Schreibstil ist sehr schön und für den Leser flüssig zu lesen. Am Anfang jedes Kapitels steht ein Zitat. Meistens eines von Walter von der Vogelweide. Es ist an manchen Stellen sehr poetisch. Ausser Luna und ihr Mann sind kaum sympathische Charaktere vorgekommen. Konstanze, die Frau des Königs Federico wird stets vom König hintergangen und dieser Hinsicht kann man als Leser ihre Reaktionen nachvollziehen, dennoch schafft sie es nicht, einen in ihren Bann zu ziehen. Die Autorin hat es durch ihre Art des Schreibens geschafft, die Protagonisten gut zu charakterisieren, jedoch nicht zu verurteilen. Federico war mir persönlich sehr unsympathisch, bis auf das Gedicht am Ende des Buches, welches er für Luna geschrieben hat. Er hat mehrere Affären, was damals normal war, ihn aber nicht nahbarer macht. Er ist jedoch kein schlechter Vater in dieser Geschichte, auch wenn er seinen Frauen gegenüber nicht fair handelt. Luna hingegen ist eine starke Protagonistin. Sie bleibt ihrer Art und ihrem Ehemann treu. Ihre Rolle als weise Frau macht sie für den Leser sehr interessant.
    Diese Geschichte wirkt gut recherchiert und besticht mit einem schönen Schreibstil. Die Protagonisten sind ausser Luna und ihr Mann nicht sympathisch, jedoch werden sie nicht verurteilend dargestellt. Der Leser kann selbst entscheiden, wer gemocht oder nicht gemocht wird. Eine Leseempfehlung von mir, da es wirklich schön geschrieben ist.

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