Merken
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 129659909

Printausgabe Fr. 18.90
eBook (ePub) Fr. 17.00
inkl. MwSt.
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina S., 23.05.2020

    Als Buch bewertet

    Stellt euch vor, ihr könntet die Helden eurer Geschichten aus den Geschichten herauslesen, sie lebendig werden lassen. Genau diese Fähigkeit hat Charly, ein junger Universitätsprofessor und seines Zeichens Wunderkind. Dass diese Gabe auch etliche Probleme mit sich bringt, bekommt sein Bruder Rob regelmässig zu spüren, denn als grosser Bruder ist er natürlich immer zur Stelle, wenn Charly mal wieder seine Hilfe braucht. Als plötzlich eine dieser herbeigelesenen Figuren eine neue Welt ankündigt und noch einige andere seltsame Dinge passieren, bekommt die ganze Situation eine neue Dynamik und ein ebenso spannendes wie gefährliches Abenteuer beginnt …
    Sprachlich konnte mich H.G. Parry beeindrucken. Sie schreibt anspruchsvoll und detailreich, aber nicht so, dass es zäh wirkt. Man bekommt eine Fülle an Informationen, die sich manchmal allerdings erst im Verlauf erklären. Die Autorin beschreibt viele faszinierende Figuren, die sie aus einer Vielzahl lesenswerter Klassiker entleiht und in den Kontext ihres eigenen Romans interpretiert.
    Handlung, Setting und Charaktere sind unglaublich harmonisch und stimmig aufeinander abgestimmt und begeistern von der ersten Seite an. Es war ein Spass, sich zu überlegen, wer für all das Chaos zuständig ist, wie es weitergeht und welche Geheimnisse wohl noch so auf einen warten. Die Seiten sind zwischen meinen Fingern nur so hindurchgeglitten, allerdings muss ich gestehen, dass mich das Ende leider etwas enttäuscht.
    Versteht mich nicht falsch, es ist gut und es passt auch, aber irgendwie wirkt es zu konstruiert. Meiner Meinung nach hätte es eine einfachere Art gegeben, die Geschichte aufzulösen. Im ersten Moment war ich zufrieden, doch irgendwie liess mich die Story nicht los und die Gedanken drifteten ab. Je mehr ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass ich bei einem alternativen Ende mit Freuden die Bestnote verliehen hätte, nun aber doch Abstriche machen muss.
    Der Roman ist toll, die Idee dahinter wirklich pfiffig. Ich kann euch dieses Buch wirklich von Herzen empfehlen, denn bis auf das kleine Manko mit dem Ende (wobei das auch ein rein subjektiver Eindruck ist) hat mich diese Geschichte wirklich gut unterhalten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 27.07.2020

    Als Buch bewertet

    Charley und Rob Sutherland könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Rob in einer Beziehung zu Lydia ist und als Anwalt tätig, ist Charley ein Wunderkind was einen kometenhaften Aufstieg hingelegt hat. Aber… Charley ist nicht nur ein chaotische Literaturprofessor..nein…er hat auch das Talent, von klein auf, Protagonisten aus den Büchern „herauszulesen“…. Rob weiss schon gar nicht mehr wie oft er Charley helfen musste…doch diesmal ist was Grosses, was Düsteres im Gange und auch die Beziehung von Charley und Rob steht auf der Kippe…
    „Wir erinnern uns an unsere Bücher. Wir erinnern uns, wie wir hervorgeholt wurden, und stellen uns vor, wie es wäre, zurückzukehren. Allerdings nicht gern. Schliesslich sind Bücher nur Worte“. „Ich weiss nicht“, überlegte Charley weiter. „Wir alle sind nichts als Worte, sage ich immer. Ich spüre es, sehr stark sogar.“ (Seite 152)
    Ein Buch welches gerade durch viele Munde geht und auch ich war zu neugierig um widerstehen zu können. Und ich muss ehrlich sagen – was für ein herrliches Buch! Was wäre wenn jeder begeisterte Leser seine Protagonisten aus dem Buch zaubern würden? Tee mit Sherlock Holmes. Eine Pfeife rauchen mit J. R. R. Tolkien. Mit Herman Melville über Moby Dick reden…da wären die Möglichkeiten unbegrenzt!
    Zu Beginn war ich persönlich etwas skeptisch denn ich kenne Uriah Heep nicht, auch habe ich mich nie sonderlich mit den „alten“ Werken von den „grossen Meistern“ wie Charles Dickens oder Arthur Conan Doyle beschäftigt. Auch andere Bücher oder eher Protagonisten die hier erwähnt werden, waren mir nicht immer bekannt.
    Der Schreibstil ist an sich faszinierend, zu Beginn ruhig, die Autorin nimmt sich Zeit, lässt die Figuren sich entfalten und fügt immer wieder was Neues hinzu, aber nicht zu drängend, damit der Leser mitkommt und sich das Bild immer, mit dem eigenen Kopfkino, entfalten kann. Ich persönlich fand diesen Aufbau der Geschichte gar nicht langatmig oder zu genau. Es geht hier um eine doch komplexere Geschichte und die hätte, in meinen Augen, auf 300 Seiten keinen Platz gehabt, von dem verloren gegangenen Charme ganz zu schweigen.
    Charley und Rob könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Charley das Wunderkind ist, von klein auf, die Familie es schon erschreckend gewohnt ist das Charley beim Lesen immer wieder die Charaktere des Buches „hervorruft“, ist Rob eher der „Normale“ der sich für eine Karriere als Anwalt entscheidet. Mit seinem jüngeren Bruder konnte er recht schnell nicht mehr viel anfangen, es wurde eine eher Hassliebe mit Eifersucht und Ignoranz. Die Geschichte selbst wird meist aus der Sicht von Rob geschrieben.
    Man merkt wie viel Liebe und Leidenschaft die Autorin in dieses Buch gesteckt hat. Auch fand ich es sehr interessant und gut in der Umsetzung wie sie die „grossen Meister“ und ihre Werke erklärte, die Protagonisten, Gut wie Böse, in die Geschichte eingebaut hat. Der Spannungsbogen wurde gespannt, aber nicht zuviel, es fliesst einfach mit und gut zusammen, das Ende hat mich sehr überrascht und gepackt.
    Wie Rob war ich, wie gesagt, immer ängstlich die alten Werke zu lesen. Aus Angst es nicht zu verstehen, es nicht nachvollziehen zu können, die Sprache, die Umsetzung. Filme und Serien kennt man, klar, aber jeder Leser weiss – Bücher sind nochmal so ganz anders und oft fulminanter. Jedoch hat die Autorin mit ihrem Werk mir die Angst genommen und die Neugier hat die Oberhand bekommen. Durch dieses Buch bin ich neugierig auf die verschiedenen Charaktere aus den anderen Büchern geworden. Man möchte noch tiefer in die Materie eintauchen, man möchte sich verlieren, wie es wohl Charley ständig passiert.
    Geheimnisse gibt es in diesem Buch zu genüge, sie werden alle, mit der Zeit, aufgelöst und haben mich sehr überrascht und staunen lassen. Aber dies im positiven Sinne.
    Was mir sehr gut, eigentlich am besten, gefallen hat, das war die Art und Liebe wie die Autorin über das Lesen, die Charaktere in den Büchern und die Schriftsteller schreibt und man als Leser liest. Jeder Protagonist in einem Buch hat seine Aufgabe, im Guten wie im Schlechten. Und wie viel Gefühl und oft Leidenschaft, eigene Interessen oder Charakterzüge in einem oder mehreren Protagonisten eines Buches stecken können. Dass auch diese fiktiven Charakter ihre Eigenschaften und eigenen Sinn haben, was es für sie bedeutet in unsere Welt zu kommen, wie es sich für sie anfühlt und wie unterschiedlich sie damit umgehen, auch ob sie bleiben wollen/sollen oder zurück müssen/wollen.
    Ich könnte jetzt noch ewig weiterschwärmen, aber ich glaube diese Geschichte muss jeder sich entdecken und lieben lernen. Für mich ein Buch welches das Lesen, die Protagonisten und die ganze Liebe zu den Buchstaben in einer tollen Geschichte vereint.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frank W. W., 19.05.2020

    Als Buch bewertet

    Interpretationen

    Klappentext:
    Vorsicht, Lesen ist gefährlich!
    Der liebenswert-chaotische Literaturprofessor Charley Sutherland hat eine einzigartige Gabe: Er kann literarische Figuren zum Leben erwecken. Das ist toll, wenn es sich dabei um Pu den Bären handelt, und kompliziert, wenn plötzlich der Hund der Baskervilles im Vorgarten sitzt. Aber als Charley versehentlich Uriah Heep, den Schurken aus Charles Dickensʼ Meisterwerk David Copperfield befreit, steht plötzlich das Schicksal der ganzen Welt auf dem Spiel …

    Rezension:
    Robert Sutherland ist ein seriöser Anwalt. Wenn mitten in der Nacht sein Telefon klingelt und die Nummer seines Bruders im Display steht, weiss er allerdings sofort, dass es weit weniger seriös zu werden droht. Sein Bruder Charley hat nämlich eine besondere Begabung: Wenn er sich in ein Buch vertieft, liest er manchmal die Charaktere heraus. Und die sind bei einem Professor für Literatur des viktorianischen Zeitalters mit einer Vorliebe für Dickens nicht immer nett. Oft braucht er dann die Hilfe Roberts, die Figuren in ihre Bücher zurückzuschicken. Als plötzlich noch ein anderer, weit weniger freundlicher Herausleser in Wellington tätig zu werden scheint, wird die Sache unübersichtlich.
    H. G. Parry geht mit ihrem Urban-Fantasy-Roman relativ ungewöhnliche Wege. Die Idee, einem Bücherfreund die Gabe zu verleihen, Figuren aus Büchern herauszulesen und so zum Leben zu erwecken, ist eine im Genre noch nicht allzu oft genutzte Ausgangslage. Interessant ist auch das Element, dass die Herausgelesenen nicht vollständig dem literarischen Original entsprechen, sondern von der Interpretation des jeweiligen Herauslesers charakterlich beeinflusst sind. Dass der Protagonist ein Professor für Literatur mit Fachgebiet viktorianisches Zeitalter ist, bietet der Autorin, die selbst Englische Literatur studiert hat, die Gelegenheit, auch literaturtheoretische Themen zumindest ansatzweise in einen Roman einfliessen zu lassen. Vermutlich ist sie genau wie ihr Protagonist Dickens-Fan, denn die Mehrzahl der in der Geschichte auftretenden, aus Büchern herausgelesenen Charaktere entstammt Dickensʼ Werken. Auch relativ selten in Roman benutzt ist der Handlungsort Wellington.
    Erzählerisch geht die Autorin ebenfalls ungewöhnliche Wege. Nicht ihr eigentlicher Protagonist Charley, sondern dessen Bruder Robert tritt als Ich-Erzähler auf. Lediglich in Situationen, wo dieser nicht anwesend ist, wechselt sie zu einem Erzähler in die 3. Person.
    Diese ungewöhnliche Urban-Fantasy-Story kann überzeugen. Lediglich das Ende ist vielleicht etwas unglaubwürdig, auch wenn diese Einschätzung bei einer Geschichte über aus Büchern zum Leben erweckte Charaktere vielleicht etwas komisch klingt.

    Fazit:
    Eine ungewöhnliche Urban Fantasy, die von aussergewöhnlichen und überraschenden Ideen lebt.

    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
    Dem Eisenacher Rezi-Center kann man jetzt auch auf Facebook folgen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein