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  • 5 Sterne

    14 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    CS, 20.01.2020

    Als Buch bewertet

    Es war der Titel des historischen Romans von Charles M. Shawin "Die Tränen der Rocky Mountain Eiche", der mich neugierig werden liess auf dieses Buch. Augenblicklich stellte meine Phantasie allerlei Spekulationen hinsichtlich dieser emotionalen Aussage an. Was für eine Vorstellung? Eine mächtige, im Boden fest verwurzelte Eiche, beheimatet in den grandiosen Rocky Mountains, weint. Aber warum weint sie? Antwort erhoffte ich mir beim Betrachten des wunderschön gestalteten Covers, auf dem ein Mann abgebildet ist in typischer Trapper – Fallensteller – Mountain-Men Kleidung und der in mir Erinnerungen wachrief an die wundervolle Serie „Grizzly-Adams – Der Mann in den Bergen“. Ich versuchte in den Augen dieses Mountain-Man zu lesen, die mich anzublicken schienen und eine grossartige Geschichte vom Leben in der Freiheit, fernab jeglicher Zivilisation erzählten. Sie erzählten vom harten Überlebenskampf in der Wildnis, von Freude, Leid, Kummer und Glück. Was lag also näher, als dieses Buch lesen zu wollen? Kurzerhand bestellte ich es und vertiefte mich auch schon bald in die Handlung dieses historischen Romans, der zur Zeit der Trapper und Mountain-Men in den Rocky Mountains spielt.

    Wir schreiben das Jahr 1817. St. Louis ist ein kleines verschlafenes Örtchen und Pelzhandelsposten. Alle Einwohner des Ortes beobachten neugierig die Ankunft des ersten Dampfschiffes in St. Louis. Zahllose Siedler, Abenteurer, rechtschaffene Leute und ebenso Vagabunden und Tunichtgute folgen dem ersten Dampfschiff flussaufwärts nach St. Louis. Die Eroberung der Wildnis nimmt ihren Lauf. Auch der kleine David Hofer steht am Ufer des Mississippi. Als unehelicher Sohn wächst er in ärmlichen Verhältnissen auf und ist zusammen mit seiner Mutter gesellschaftlichen Anfeindungen ausgesetzt. Sein Vater verstarb noch vor der Heirat mit seiner Mutter und diese wurde daraufhin von der Gesellschaft gemieden. Die Mutter erkrankt bald schwer und verstirbt, als David noch klein ist. Der Junge bleibt allein zurück, wird aber unterstützt durch Mr. Blackmore, der ihm eine Bleibe und Essen gibt sowie die Möglichkeit zur Ausbildung zum Zimmermann gibt. Mit dessen Sohn Cuthbert verbindet ihn anfangs noch Freundschaft, auch scheint es, als seien beider Lebenswege auf untrennbar miteinander verbunden. Ein alter Indianer aber warnt ihn vor Cuthbert: „Hüte dich vor Cuthbert Blackmore, denn er ist kein guter Mensch!“ (Zitat, Seite 24).

    Dave lernt die Scheinheiligkeit und Doppelmoral der Bürger dieser Stadt kennen und „verteufelt alsbald die ganze Moral- und Sittenlehre, die nichts weiter war als böse Heuchelei“ (Zitat Seite 31, letzter Absatz) in der Stadt. Ihn zieht es hinaus in die Freiheit, hinaus in die Rocky Mountains. Als auch sein väterlicher Freund Mr. Blackmore verstirbt, hält ihn nichts mehr in dieser verlogenen Stadt und er schliesst sich einem Trupp Fallensteller an. Unterwegs wird fast ihre gesamte Gruppe von Blackfeet ermordet, skalpiert und verstümmelt. Dave gelingt es, zu fliehen. Er begegnet Humphrey, einem Mountain-Man, der dem Greenhorn Dave alles lehrt, was man braucht, um in der Wildnis zu überleben. Humphrey’s Frau ist Indianerin, eine Shoshonin. Einmal spricht Humphrey zu ihm (Seite 182 Zitat): „Verurteilen ist nichts anderes als nicht begreifen.“ Damit bringt er in Dave einen Denkprozess zum Laufen, der ihn viele Dinge anders sehen lässt, der auch den Indianern das Recht zuerkennt, Menschen zu sein, die denken, fühlen, sich freuen und leiden. Die Angehörigen des Stammes der Shoshonen werden zu seinen Freunden. Dave wählt eine Blackfeet Indianerin zur Frau, die er aus der Gefangenschaft von weissen Fallenstellern befreit.

    Doch die erhoffte Freiheit ist nicht von Dauer. Immer mehr Siedler strömen in das Land und mit ihnen strömt auch die Verlogenheit, die Falschheit und Bosheit der Menschen in das friedliche Tal, in dem die vier Menschen (Dave mit Skohkooni und Humphrey mit Waicoh) ein Zuhause fanden. Hier im Tal, wo die uralte Rocky Mountain Eiche wohnt, trifft er auch erstmals wieder auf Cuthbert Blackmore.

    Charles M. Shawin schreibt flüssig und lässt den Spannungsrahmen nicht abklingen. Vom ersten Kapitel an nahm mich die Handlung gefangen. Seine Personen erwachen zum Leben. Ich sah sie vor meinem geistigen Auge - die Abenteurer, die Fallensteller, die Mountain-Men, die Indianer. Die Abgründe menschlichen Handelns, aber auch das Gute im Menschen versteht er gut in Szene zu setzen. Seine Schilderungen der Natur versetzten mich hinein ins Geschehen. Ich habe mit Spannung den Roman zu Ende gelesen und fieberte am Ende mit Dave, wie mit einem guten Freund mit, der mir im Laufe von 463 Seiten Erzählung ans Herz gewachsen ist. Auch meine Frage wurde beantwortet; ich weiss jetzt, warum eine Rocky Mountain Eiche imstande ist zu weinen. Und das tut sie nicht nur im wörtlichen Sinne. Das Weinen dieses majestätischen Baumes steht auch für die Unterwerfung der Natur durch den Menschen, der sich einbildet, über allem zu stehen und dies mit dem Glauben an Gott rechtfertigt. Ich kann diesen Roman nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 29.03.2020

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    David, Sohn einer deutschen Einwanderin, wächst auf im St. Louis des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Als lediges Kind hat er es nicht leicht, der Sohn seines Ziehvaters bringt ihn immer wieder in Schwierigkeiten und auch die anderen Bürger meiden ihn. Nach etlichen Schicksalsschlägen hält ihn nichts mehr in der Zivilisation – zusammen mit einem Trapper und dessen indianischer Ehefrau macht er sich auf eine wagemutige Reise. Im Land der Shoshone lernt er, von und mit der Natur zu leben – und in Freiheit. Doch das Glück ist bedroht – immer mehr Siedler wagen den beschwerlichen Weg nach Westen…

    Persönlicher Eindruck:

    Ein wahres Meisterwerk des Genres! Selten habe ich ein Buch so genossen, wie dieses. In einer eingängigen Sprache zeichnet der Autor ein genaues Bild vom Leben in der Prärie – von edlen Abenteurern, wahrer Freundschaft, von Harmonie, Schurken und den Weiten des Westens. Einprägsame, sympathische Figuren, deren Widersacher und die Art, in der Wildnis zu leben machen jede Seite zu einem Hochgenuss.

    Der Leser begleitet Dave beginnend von seiner Kindheit in St. Louis dessen ganzes Leben hindurch in dieser spannenden Erzählung. Erzählung deshalb, weil 90 % der Geschichte Prosatext sind, wenig wörtliche Rede – und genau das macht diesen Roman so einzigartig. Man hängt förmlich an den Lippen des Erzählers, fiebert, liebt und leidet mit den handelnden Personen.

    Daves Entwicklung vom Greenhorn unter Anleitung von Hum, dem alten Trapper bis hin zum Mountain Man und Teil des Westens ist nachvollziehbar und spannend geschildert. Er lernt, mit der Natur als ein Teil von ihr zu leben, lernt die Shoshone und ihre Lebens- und Denkweise kennen und man spürt auf jeder Seite die Freiheit, aber auch die Entbehrungen, mit denen er täglich zu tun hat.

    Im Gegenzug steht Cuthbert, der Sohn seines ehemaligen Ziehvaters, der immer den leichten Weg geht, skrupellos seinen eigenen Vorteil sucht und die Menschen nach seinem eigenen Profit hin manipuliert. Ein Ekel par Excellence.

    Die Veränderungen, die durch die fortschreitende Besiedlung des Westens, durch Borniertheit und Engstirnigkeit ausgelöst werden, sind ebenso ein Thema und steigern den Spannungsbogen zu einem dramatischen Höhepunkt. Die Eiche wird dabei zu einem Symbol, das den Untergang von Freiheit und unberührter Natur ebenso verdeutlicht, wie sie zuerst ein Symbol für die Bewahrung der Schöpfung gewesen ist.

    Der Roman hat zudem einen durchgängigen christlichen Aspekt, der den Leser zum Nachdenken und Hinterfragen des eigenen Handelns anregt – egal, ob im ausgehenden 17. Jahrhundert oder heute.

    Alles in allem ein Meilenstein in der Wildwest-Literatur, der seinesgleichen sucht. Eine absolute Leseempfehlung!

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