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  • 5 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara, 22.05.2022

    Hinnerk und sein Ausflug in die Hamburger Halbwelt
    Die Schwebfliege von Anja Gust
    Wir werden mit in den Sumpf der Hamburger Halbwelt genommen und erleben wie Hinnerk, dessen Leidenschaft die Entomologie ist und von seinem Umfeld als Schwebfliegen-Nerd betitelt wird. Sein ganzes Leben gerät aus den Fugen als er Opfer eines Trickbetrugs wird. Als er versucht die Fesseln dieses zwielichtigen Spiels abzuschütteln, gerät er immer tiefer in den Sumpf der Hamburger Halbwelt. Gleichermassen abgestossen wie angetan von deren schillernder Fassade, lernt er die Prostituierte Cindy kennen. Aber lest selbst und taucht in die Welt von Hinnerk ein. Flüssiger Schreibstil. Die Protagonisten werden gut beschrieben, sodass man ihre Handlungen, Beweggründe und Emotionen gut nach voll ziehen kann. Die Beschreibung der Orte ist gut gelungen und wenn man die „Ecken“ kennt sieht man die Akteure beim lesen die Orte entlang gehen oder fahren. Ein Spannender Krimi der ein bis zum Schluss fesselt. Freue mich schon jetzt auf das nächste Buch von Anja Gust.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 27.05.2022

    „...ES WAR AN einem dieser verregneten, lausig kalten Aprilabende, als Hinnerk zum ersten Mal diesem Typen begegnete. Plötzlich und unerwartet stand dieser am Schmuggelstieg plötzlich vor ihm und sah ihn unmissverständlich an...“

    Mit diesen Sätzen beginnt ein etwas anderer Krimi. Hinnerk, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Stadtverwaltung von Norderstedt und begeisterte Entomologe mit einem Faible für Schwebfliegen, kommt in Kontakt mit der Halbwelt unserer Gesellschaft.
    Die Autorin hat einen humorvollen und gesellschaftskritischen Krimi geschrieben. Ab und an wirkt die Geschichte leicht überspitzt. Das aber gibt ihr ein sehr eigenes Flair und hebt sie aus anderen Geschichten des Genres heraus.
    Der Schriftstil passt sich dem Klientel an. Die Herren Zuhälter bedienen sich oft einer sehr eigenen Sprache, um ihren Arbeitskräften zu vermitteln, wie sie sich gefälligst zu benehmen haben. Auch unter Alkoholeinfluss ist gepflegtes Deutsch eher selten.

    „...Das geht dich einen feuchten Kehricht an! Es wird aber sehr nachhaltig sein. Darauf kannste einen lassen...“

    Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Hinnerk hat das nötige Selbstbewusstsein, um sich mit den Vertretern der Unterwelt anzulegen und die gekonnt reinzulegen. Dabei lässt er aber kaum ein Fettnäpfchen aus.
    Schnell wird deutlich, wie schwierig es für die Prostituierten ist, aus dem Geschäft auszusteigen, wenn sie den richtigen Zeitpunkt zum Absprung verpasst haben. Ein typisches Beispiel dafür ist Tatjana. Bei ihr wechseln Flucht aus dem Milieu und freiwillige Rückkehr manchmal innerhalb von Stunden. Sie ist psychisch nicht mehr in der Lage, sich ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Trotzdem ist sie zu erstaunlichen Aktionen fähig.
    Piet Mikkelsen, genannt Bulli, ist kein unbeschriebenes Blatt. Die Behörden aber haben keine Handhabe gegen ihn. Es fehlen Beweise. Ein Grund liegt darin, dass sich zum einen Beamte von ihm schmieren lassen, zum anderen auch Politiker mit den Herren der Unterwelt kungeln – und das auf Kosten von Gesundheit und Leben der Frauen.

    „...“Seit wann interessieren Politiker ehrliche Meinungen?“ , polterte Hinnerk überraschend scharf zurück...“

    Wenn es den Bossen passt, werden die Frauen zwischen den Clans wie Ware gehandelt und von einem zum anderen verschoben. Bulli hat darauf eine besondere Sicht:

    „...Selbst wenn wir unser Geld mit etwas verdienen, was ehrenhafte Leute unmoralisch nennen, gibt es ihnen noch lange nicht das Recht, uns deswegen zu verurteilen!...“

    Hinnerk will den Sumpf trockenlegen. Dabei geht er nicht einmal ungeschickt vor. Er lernt im Milieu Cindy kennen. Die wiederum erkennt, dass Hinnerk anders ist als viele Männer. Sie kennt die Gefahren und warnt ihn.
    Geschickt führt mich die Autorin zum Showdown der Geschichte. Zwischendurch wird gleihc mit geklärt, dass Recht und Gerechtigkeit in Deutschland durchaus vom gesellschaftlichen Ansehen abhängen können.
    Eine Szene des Buches möchte ich besonders herausheben. Cindy, die eines Tages ganz unten ist und weint, wird von einer Nonne angesprochen. Es entwickelt sich ein feinfühliges Gespräch. Die Nonne hat schon mit Menschen im Milieu gearbeitet und traut es Cindy zu, sich daraus zu lösen. Cindy bringt ihr Problem auf den Punkt.

    „...“...“Aber was ist, wenn manche Dinge unverzeihlich sind?“, begann Cindy sich jetzt zu winden. „Selbst wenn Gott sie verzeiht, heisst das noch lange nicht, dass man sich selbst verzeiht, oder?“...“

    Am Ende bittet Cindy um ihren Segen.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es macht deutlich, wie es sich anfühlt, wenn Menschen zur Ware werden.

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  • 5 Sterne

    Michael K., 11.05.2022

    Spannung trifft Ironie

    Erster Eindruck
    Schon auf den ersten Seiten drängte sich mir – vom bestens genossenen lockeren Schreibstil inspiriert – der Vergleich mit Karsten Dusses Bestseller »Achtsam morden« auf und mit Tatjana Kruses K&K-Hobbydetektivinnen etwa aus »Der Gärtner war’s nicht!«. Als Mensch, der selbst Bücher samt Krimis schreibt, lese ich analysierend. Doch bei »Die Schwebfliege« warf ich bald jede diesbezügliche Absicht über Bord und gab mich ganz dem Lesevergnügen hin. Wer auf Grund von Cover und Klappentext glaubt, einen „normalen“ Krimi zu kaufen, wird von Anja Gust mit einem fesselnden, jedoch leicht lesbaren und unterhaltsamen Psychothriller bedacht.

    Inhalt
    Bizarr erscheint Hinnerk Thies seine Situation, als er einem aufdringlichen Passanten aus dem Weg gehen will und sich in ein fremdes Wohnhaus flüchtet. Das unerwartete Wiedersehen dort mit einer alten Bekannten wirft Probleme auf, und so sieht sich der auf Harmonie bedachte städtische Angestellte bald nicht nur in Gesellschaft jener Tatjana, sondern auch im Streit mit Hamburgs Kiezgrössen. Entspringt Tatjanas Geständnis, ihn zusammen mit ihrem ‚Macker‘ Berti erpressen zu wollen, wirklich ihrem Gewissen oder ist es Teil eines perfiden Plans, ihn in den Sumpf des Rotlichtmilieus zu ziehen und zu ihrem eigenen Vorteil untergehen zu lassen? Schliesslich kennt er sie von früher als durchtriebenes Luder. Und so ist er hin- und hergerissen zwischen Zuneigung und dem Zweifel, aus der vom ihm recht früh erkannten Intrige nicht unbedingt als Sieger, zumindest aber lebend hervorzugehen. Doch Gust zieht die Kreise noch weiter ...

    Schreibstil
    Umgangssprache als Stilmittel? Dass das durchaus zu riesigem Lesevergnügen führt, beweist Gusts »Schwebfliege«. Vor allem, weil die zuweilen derbe und dennoch jugendfreie Sprache hervorragend zum Setting passt. Auch die Namen, die Anja Gust ihren Figuren gibt, spiegeln treffend das Milieu wider, in dem sie sich bewegen – Hamburgs Halbwelt. So passt alles zusammen: Handlung, Sprache, Namen und Setting. Dazu kommen die Überlegungen, die Befürchtungen und das Über-sich-Hinauswachsen des „kleinen“ Angestellten Thies, der wegen seines Faibles für Insekten mit dem Spitznamen „Schwebfliege“ belegt wird. Die so genannte „innere Heldenreise“, wie das Wachsen an der Aufgabe literarisch genannt wird, bringt Gust anders als viele Krimiautoren gekonnt auf den Punkt. Ein weiteres Plus ist der unterhaltsame Wechsel zwischen Thies‘ „Innenschau“ und den zumeist tiefgründigen, oft satirisch angehauchten, stets aber unterhaltsamen Dialogen, was auch dazu beiträgt, die Geschichte samt ihrer Dramatik als authentisch zu fühlen.

    Fazit
    Wer einfach einen Krimi erwartet, wird positiv überrascht sein. Beste Unterhaltung – getragen durch eine Portion Zynismus und eine leise Sozialkritik – paart sich mit Spannung, die ab der ersten Seite die sich steigernde Neugier des Lesers nährt. Das Buch empfehle ich jedem, der Krimis mit psychologischem Tiefgang mag und der nicht zum Lachen in den Keller geht.

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 03.06.2022

    Diese Autorin versteht es ausgezeichnet, besondere Bücher zu schreiben. Hier entführt sie uns im Hamburg Rotlichtviertel. Hinnerk Thies ist städtischer Angestellter und ein wenig Eigenbrötler. Seine Freizeit widmet er der Entomologie, insbesondere der Schwebefliege. Schon länger fühlt er sich verfolgt und dann bemerkt er, dass es der Zuhälter einer gewissen Tatjana ist, mit der er seinerzeit ein Techtelmechtel hatte. Das Pärchen hat ihn als Melkkuh auserkoren. Durch Tatjana lernt er Cindy kennen, die ebenfalls eine Borsteinschwalbe ist, Aus Cindy wird er nicht schlau, will sie ihm helfen oder hintergeht sie ihn mit allen Mitteln. Die beiden Frauen halten ihn auf Trab, erzählen ihm, dass sie sich von ihren Luden trennen wollen, im nächsten Augenblick gehen sie wieder aber zu diesen zurück. Hinnerk gerät zwischen den Fronten der Halbwelt, sein Computer wird manipuliert, man trachtet ihm nach dem Leben und soagr eine Politikerin hat ihre Hände mit im Spiel. Mit ihm nie zugetrauter Cleverness setzt er die Zuhälter unter Druck, spielt die Clans gegeneinander aus. Der letzte Teil des Buches ist derart spannend und aktiionsreich, man kann nicht mehr aufhören zu lesen. Wir sehen die Glitzerwelt von St. Pauli, doch wenn der Morgen kommt, wirkt alles schmuddelig und die Mädchen leben in den letzten Absteigen. Die einzelnen Kapitel sind nicht zu lang und man fliegt nur so dahin. Die Autorin hat eine leicht verständliche Sprache, ihre Ausdrucksweise ist stellenweise an die Örtlichkeiten des Buches angepasst. Ein wirklich spannende Leseerlebnis, das ganz anders endet, als wir es uns vorgestellt haben. Der schwarze Einband wird von einer Schwebefliege geziert und es wird darauf verwiesen, dass es eine schmutzige Geschichte ist. Wie schon eingangs erwähnt, Anja Gust gelingt es bestens, perfinde Geschichten zu schreiben.

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  • 5 Sterne

    Sigrid C., 01.06.2022

    Der Roman der " mörderischen Schwester " Anja Gust entführt in ein Milieu, von dem nur wenige wissen, was da so abgeht.

    Hinnerk Thies ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Norderstedter Stadtverwaltung, Abteilung Ökologie und Umwelt. Und er interessiert sich für Schwebfliegen, daher sein Spitzname.

    Eines Tages gerät er in eine unschöne Situation mit einem noch unschöneren Kerl und seiner " Freundin".

    Er bemerkte gar nicht, dass er sozusagen " gelenkt" worden war und fand sich in einer armseligen Absteige wieder. Und dort kam es zu ganz und gar unschönen Dialogen, die so verwickelt waren, dass am Ende genau das Gegenteil von dem gesagt wurde, was am Beginn des Gespräches Sache war.

    Die " Dame" kam auch prompt zu ihm in die Wohnung, weil sie angeblich Angst vor ihrem " Beschützer" hatte. Und so geht es durch das gesamte Buch. Es strotzt vor witzigen, undurchschaubaren Dialogen, die manchmal ermüdend sind, aber nie langweilig. Und es kommen ständig neue Personen dazu, daher werden auch die Verwicklungen immer intensiver.

    Rein gesellschaftspolitisch ein besonders hoher Anteil der unteren Klasse.

    Aber auch die Politik wird nicht aussen vor gelassen, man muss das Buch ganz einfach lesen.

    Aber das Buch macht auch Hoffnung, denn da gibt es eine - nicht ganz unvorhersehbare- Überraschung.

    Das Cover zeigt eine Schwebfliege.

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  • 4 Sterne

    Klaus B., 06.06.2022

    Hinnerk arbeitet bei einer Umweltbehörde in Norderstedt und führt ein unaufgeregtes Leben. Er hat zwar manchmal mit seinem Chef ein paar Reibereien, aber eigentlich ist er ganz zufrieden. Er hat ein ungewöhnliches Hobby, denn er studiert das Leben von Schwebfliegen. Eines Abends hat er eine verhängnisvolle Begegnung mit einem zwielichtigen Menschen, Aribert, und bei diesem trifft er Tatjana eine Frau, die er von früher kennt. Er hat sie geliebt und auch jetzt ist sie ihm nicht ganz egal. Einige Tage später taucht sie bei ihm auf und klagt ihm ihr Leid. Doch Hinnerk weiss nicht, was er von dieser Begegnung halten soll, Seine Gefühle von damals sind nicht mehr so stark, aber ihr scheint es schlecht zu gehen bei Aribert. Doch Aribert lässt nicht locker und Hinnerk taucht ein in die Welt von Kriminellen, aber er kennt das Leben der Schwebfliege, vielleicht kann ihm das ja helfen.
    „Die Schwebfliege“ von Anja Gust ist ein Krimi, der sich langsam aufbaut, aber sehr tiefgründig ist. Die Hauptfigur Hinnerk ist eigentlich ein langweiliger Typ. Arbeitet in einer Behörde und beschäftigt sich in seiner Freizeit mit dem Leben der Schwebfliege. Hört sich unspektakulär an, har aber im Laufe des Krimis noch eine tiefere Bedeutung. Eigentlich ist Hinnerk kein Frauentyp und doch wird er für zwei Frauen zur entscheidenden Person. Der Roman zeichnet auch ein Sittenbild, in das Hinnerk wirkt, wie ein Fremdkörper. In meinen Augen dreht sich alles, um dieses Abhängigkeitsverhältnis, das in diesem Gewerbe typisch ist und man/frau schon viel Kraft aufweisen muss, um aus diesem Karussell auszusteigen. Spannend ist der Roman schon, obwohl am Anfang bei mir schon einige Fragezeichen auftauchten. Was hat diese Schwebfliege mit diesem Fall zu tun. Und das ist nicht vordergründig zu finden, aber es spielt eine wichtige Rolle und mit viel Phantasie kann man es auch im gesamten Buch wieder finden. Der Spannungsbogen ist langsam, aber spannend aufgebaut und der Schluss hat mich dann schon überrascht, aber er war auch irgendwie logisch.
    Wie es mir immer wieder in Romanen passiert, wenn der Anfang eigentlich ein bisschen nichtssagend erscheint, entwickelt er sich doch sehr spannend. Wer tiefsinnige Krimis mag ist hier gut aufgestellt. Mir hat er jeden Fall gefallen.

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  • 4 Sterne

    ech, 30.05.2022

    Gelungene Mischung aus Krimi und Tragikomödie, garniert mit einem Schuss Sozialkritik

    In diesem Buch bietet die Autorin Anja Gust eine gelungene Mischung aus Kriminalroman und Tragikomödie, garniert mit einem ordentlichen Schuss Sozialkritik. Der Untertitel „Eine schmutzige Geschichte“ beschreibt das Geschehen dabei schon ziemlich gut.

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht Hinnerk Thies, ein diplomierter Biologe mit Fachrichtung Entomologie, der inzwischen aber sein etwas farbloses Dasein als Angestellter in der Abteilung Ökologie und Umwelt der Norderstedter Stadtverwaltung fristet. Als er von seiner ehemaligen Bekannten Tatjana und ihrem schmierigen Freund Aribert Klabunde in eine perfide Falle gelockt werden soll, ist dies der Auftakt einer ganzen Reihe von turbulenten Ereignissen, in deren Verlauf Hinnerk auch auf die Prostituierte Cindy trifft, die sein Leben endgültig aus der Bahn wirft.

    Mit einem lockeren, aber dennoch packenden Schreibstil erzählt die Autorin eine spannende und gut aufgebaute Geschichte mit einigen überraschenden Wendungen und einer ganzen Reihe an skurrilen Momenten. Getragen wird das Ganze von Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die grösstenteils ganz bewusst überzeichnet sind und so ab und an auch hart an der Grenze zur Karikatur wandeln, ohne diese komplett zu überschreiten. Echte Sympathieträger sucht man daher lange Zeit vergebens, Die Hauptfigur ist als klassischer Antiheld angelegt, der es einem über lange Zeit doch ziemlich schwer macht, ihn wirklich zu mögen. Im Zuge der Geschichte konnten Hinnerk und der eine oder andere seiner Mitstreiter dann aber doch noch bei mir punkten.

    Ein eher ungewöhnlicher Kriminalroman mit Ecken und Kanten, auf den man sich einlassen muss, der dann aber neben reichlich Spannung auch viel Spass bereitet und darüber hinaus durchaus Stoff zum Nachdenken bietet.

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  • 4 Sterne

    Daggy, 31.05.2022

    Das Buch beginnt mit einer eigenartigen kafkaesken Szene in der Hinnerk, ein Angestellter des Umweltamtes, sich verfolgt fühlt, aber gleichzeitig vom Verfolger zu einem Ziel gelockt wird. Dort trifft er auf eine alte Kollegin, seine damalige Geliebte Tatjana. Die rettet sich einige Tage später zu ihm in seine Wohnung. Durch sie lernt er die Prostituierte Cindy kennen, die in einem Lokal für den Luden Piet Mikkelsen genannt Bulli im Bluntschi anschafft. So wohl Cindy als auch Tatjana sind in allen Wassern gewaschen, sie betrügen und versuchen immer ihren Vorteil zu bekommen. Trotzdem sind sie von ihren Zuhältern abhängig. Das geht sogar so weit, dass Cindy auf Druck von Dritter Seite an einen anderen Zuhälter weitergereicht werden soll.
    Die geschilderten Situationen sind gewalttätig und brutal, Alkoholgenuss bis zum Koma sind die Tagesordnung. Jeder hofft auf den grossen Coup, aber letztlich nutzen sich alle nur gegenseitig aus.
    Hinnerk der Nerd, dessen Interesse der Schwebefliege gilt, verhält sich meist sehr naiv, kann aber auch plötzlich schlitzohrige Tricks anwenden. Seine Gedankengänge lassen mich als Leserin oft schmunzeln.
    Eine traurige Gesellschaft wird das beschrieben, aber sowohl im Amt als auch in der Politik wird hier mitgemischt.
    Trotz der manchmal etwas verworrenen Handlung baut die Geschichte immer mehr Spannung auf und endet mit einem Show-down.
    Ein Krimi mit Blick hinter die Fassaden.

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  • 4 Sterne

    Raphaela St., 11.05.2022

    eine skurrile Geschichte

    Hinnerk Thies ist mit viel Leidenschaft Insektenkundler, ein absoluter Schwebefliegen-Nerd, der mit Mitte 40 noch Junggeselle ist und sich täglich über seinen neuen Chef ärgern muss.
    Eines Abends wird er Opfer eines Trickbetruges, in dem er Zufällig in eine Wohnung stolpert und dort eine alte
    Bekannte widertrifft, die sich mit dem Luden gegen ihn verbündet, um ihn schamlos zu betrügen.
    Dies lässt sich Hinnerk aber nicht bieten. Mit aller Hartnäckigkeit und juristischer Spitzfindigkeit kann er sich noch aus dieser Lage befreien. Er gerät dadurch aber immer tiefer in den Sumpf der Hamburger-Halbwelt.
    Geblendet von den schillernden Fassaden lernt er die Prostituierte Cindy kennen, die im früheren Leben eine ehemalige Biologiestudentin war und durch unglücklichen Umständen zu dem geworden ist.
    Hinnerk ist sich total unsicher, ob er ihr trauen kann und welche Rolle ihre Freundin Tatjana dabei spielt.
    Kann er seine Gefühle trauen und wie wird er sich entscheiden - für oder gegen sein Gewissen?

    Die Autorin nimmt den Leser auf eine skurrile Reise durch die Hamburger-Halbwelt mit. Durch ihre humorvollen Schreibstil und plötzlichen Wendungen wird die teilweise düster wirkende Geschichte zu einem unterhaltsamen Lesegenuss.

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  • 4 Sterne

    Kerstin B., 07.06.2022

    Einen sehr interessanten und aufschlussreichen Einblick in die Hamburger Unterwelt bietet dieser spannende Krimi. Er ist auch gesellschaftskritisch, was mir immer gut gefällt, und beleuchtet ebenso die verbrecherischen Machenschaften diverser Politiker und anderer einflussreichen Leute.

    Der Protagonist Hinnerk führt ein ruhiges, bescheidenes und von seiner Passion, der Entomologie, dominiertes Leben, bis sein Dasein durch gewisse Veränderungen komplett auf den Kopf gestellt wird. Schuld daran ist zum grossen Teil Cindy aus dem Milieu. Wird es für beide ein Happy End geben können?

    Mitfiebern bis zum Schluss ist angesagt.

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  • 3 Sterne

    Adelheid S., 25.06.2022

    Der Umwelt-Beamte Hinnerk Thies, der Schwebfliegen liebt, wird Opfer eines Trickbetrugs. Dabei ist auch seine Ex-Freundin Tatjana. Um sie aus den Fängen ihres gewalttätigen Freundes zu befreien, muss er in die Hamburger Bordell-Szene eintauchen, wo er die Prostituierte Cindy kennenlernt. Doch kann er Cindy wirklich trauen oder spielt sie mit Tatjana zusammen ein falsches Spiel?

    Das Cover des Buches ist schlicht und düster, was ausgezeichnet zum Buch passt; ganz ansprechend finde ich es jedoch nicht.

    Der Schreibstil der Autorin ist gut; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Dazu wirkt das Buch auch hervorragend recherchiert. Aufgrund des aussergewöhnlichen Schreibstils, oft auch mit nicht alltäglichen Wörtern gespickt, ist das Buch nicht so leicht zu lesen und nichts für so nebenbei. Mir gefiel dies allerdings.

    Für einen Krimi kam für mich die Spannung leider viel zu kurz; manchmal fühlte es sich so an, als ob sich einiges wiederholte, obwohl es nicht so war. Die Protagonisten und Charaktere waren mir alle nicht sehr sympathisch und konnten mich daher - genauso wie die Handlung - leider nie wirklich abholen.

    Allerdings blieb doch ein wenig Interesse, denn abbrechen wollte ich das Buch dann doch nicht. Allerdings brauchte ich für meine Verhältnisse doch relativ lang für das Buch und war froh als ich es fertig gelesen hatte.

    Teilweise blitzte auch ein wenig Humor auf, der das Buch auflockerte.

    Gesellschaftspolitisch ist dieses Buch zwar interessant, als Krimi für mich aber völlig ungeeignet.

    Fazit: Mehr ein schmutziger Gesellschaftsroman als ein Krimi. 2,5 von 5 Sternen

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