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  • 5 Sterne

    9 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 11.04.2022

    Als Buch bewertet

    Die 30-jährige Psychologin Sara wohnt mit ihrem Mann Sigurd am Rand von Oslo. In dem Haus, das sie gerade renovieren, hat sie auch ihre Praxis eingerichtet. Leider hat sie nicht so viele Patienten, wie sie sich wünscht, auch Sigurds Architekturbüro läuft nicht wie erwartet, weshalb die Baustelle nicht vorankommt. Als Sigurd mit seinen beiden Schulfreunden ein Wochenende auf einer Hütte verbringen möchte, richtet sich Sara auf zwei gemütliche Tage ein. Alles scheint normal, doch dann erhält sie einen verstörenden Anruf: offenbar ist Sigurd nie in der Hütte angekommen, obwohl er ihr von dort noch eine Sprachnachricht geschickt hatte. Schon kurze Zeit später wird seine Leiche entdeckt – allerdings so gar nicht in der Nähe des geplanten Ausflugsortes. Wo war Sigurd und vor allem: warum?

    Der Debütroman der Psychologin Helene Flood war 2019 für den norwegischen Buchhändlerpreis nominiert und schon vor erscheinen in mehr als zwanzig Länder verkauft. „Die Psychologin“ steht in bester Tradition bekannter skandinavischer Thriller: Die Spannung wird nicht durch ausufernde Gewalt oder ein extrem hohes Tempo erschaffen. Im Gegenteil, der ruhige Erzählton lässt das Unbehagen langsam unter die Haut kriechen, mit der Protagonistin fühlt man sich zunehmend unwohl, ohne die geringste Ahnung, woher die Bedrohung kommt. Unerwartete Wendungen und neue Informationen lassen vieles immer wieder in neuem Licht erscheinen, bis man keiner Figur mehr traut – und dann feststellt, dass man doch völlig falsch lag.

    Auch wenn Sara der Polizei gegenüber behauptet, dass in ihrer Ehe alles in Ordnung gewesen sei, wird schnell offenkundig, dass die glücklichen Zeiten des Paares schon länger zurücklagen und der Alltag, insbesondere die permanenten finanziellen Sorgen, an ihren Nerven zehren und sie beide zunehmend mit Mikroaggressionen auf einander reagieren. Obwohl Sara als Psychologin eigentlich Fachfrau ist, erkennt sie nicht, wie sehr sie selbst auch unter der Einsamkeit leidet, da sie kaum das Haus verlässt und zu ihren früheren Freundinnen weitgehend den Kontakt verloren hat.

    Je klarer das Profil der Protagonistin wird, desto mehr fragt man sich, inwieweit sie sich schon in einer Ausnahmesituation befindet, die ihre Wahrnehmung, Erinnerungen und Einschätzung trübt - und ob sie nicht selbst etwas mit dem Mord zu tun hat. Das Verhalten der Ermittler wirft zudem Fragen auf, sie scheinen zunehmend distanziert und wenig auskunftsfreudig. Seltsame Vorgänge im Haus verstärken die beklemmenden Gefühle, die beim Lesen entstehen. Raffinierte Mörderin oder Opfer einer perfiden Tat?

    Helene Flood hat ihren Thriller perfekt orchestriert, wohldosiert verschiebt sich das Bild immer weiter und es sind oft beiläufige Bemerkungen und Informationen, die jedoch entscheidend für die Auflösung werden.

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 24.04.2022

    Als Buch bewertet

    Wo ist Sigurd Torp?

    Eines Morgens, seine Frau Sara schläft noch, verlässt Sigurd das gemeinsame Haus in Oslo, um sich mit seinen Freunden zu treffen. Mit Thomas und Jan Erik ist ein Wochenende in einer Hütte in den Bergen geplant. Sigurd kommt dort jedoch nicht an und die beiden Freunde rufen bei Sara an. Die selbstständig arbeitende Psychologin Sara war in einer Sitzung, als Sigurd Stunden zuvor versucht hat, sie telefonisch zu erreichen. Seine Nachricht, die er daraufhin hinterlassen hat, ist kryptisch. Kurz darauf wird in dem gemeinsamen Haus eingebrochen. Besteht da eine Verbindung zum Verschwinden ihres Mannes?





    Auf dem Cover steht auf einem dicken gelben Klebepunkt „Grosse Thriller-Sensation aus Schweden“. Leider empfand ich diesen Thriller von einer Sensation weit entfernt. Dies hatte mehrere Gründe.

    Erstens war mir die Protagonistin Sara durch das ganze Buch über unsympathisch. Sara, die das ganze Buch über in Ich Perspektive erzählt, ist chronisch genervt. Von ihren Patienten, Jugendlichen mit den verschiedensten psychischen Problemen. Von ihrem Mann Sigurd, ihren Freunden, dem Haus, das sie gemeinsam umbauen, ihrer Schwester und deren Familie, der U-Bahn, Ich fragte mich, ob diese Figur überhaupt einmal im Leben über etwas Glück oder Zufriedenheit empfindet? Oft habe ich mich gefragt, ob die Psychologin Sara nicht selbst psychologischen Beistand nötig hat? Sara ist auch sehr lethargisch. Da ängstigt sie sich fast das halbe Buch über, dass jemand immer wieder in ihrem Haus herumschnüffelt, kommt jedoch erst nach Wochen auf die Idee, das Türschloss austauschen und eine Ueberwachungsanlage einbauen zu lassen. Dasselbe mit ihrer Arbeit. Sara arbeitet als Psychologin und immer wieder hatte ich den Eindruck, ihre Patienten sind ihr zu viel und sie macht nur das absolute Minimum, was sie erledigen muss.

    Dann empfand ich den Start ins Buch, ungefähr die ersten 50 Seiten, sehr, sehr langatmig. Endlos erzählt Sara da von ihrer Arbeit. Der Blick in drei Sitzungen mit Jugendlichen mit den unterschiedlichsten Problemen wird in die Länge gezogen.

    Dann plötzlich der Lichtblick.

    Sigurd verschwindet und ab da wandelt sich die Geschichte. Unterschwellig spürt man, dass da mehr ist als das Verschwinden von Saras Mann. Ich konnte jedoch lange Zeit, dieses diffuse Gefühl nicht fassen oder benennen. Ich habe Sara nicht über den Weg getraut. Erzählt sie, was sie sehen möchte oder handelt es sich um reale Erlebnisse? Diese Seite der Geschichte ist sehr gutgeschrieben.

    Die Auflösung hätte ruhig wirkungsvoller gestaltet werden dürfen. Ich hätte zwar nie mit dieser Auflösung gerechnet, sie hat mich aber auch nicht vom Hocker gehauen. Denn sie wird, wie alles in dieser Story, unnahbar und emotionsarm präsentiert.

    „Die Psychologin“ ist das Debüt der Autorin Helene Flood und ich musste mich zuerst an ihren spröden, emotionslosen und gemächlichen Schreibstil gewöhnen. Mit diesem Buch hat sie einen ruhigen Thriller geschaffen, der jedoch mit der unterschwelligen Art doch etwas Spannung erzeugt. Dieses bisschen Spannung reicht zwar bei weitem nicht, um wie auf dem Cover angekündigt, als Sensation durchzugehen, hat mich aber nie mit dem Gedanken spielen lassen, das Buch abzubrechen.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseschneckchen555, 13.05.2022

    Als Buch bewertet

    Spannend, aufwühlend, gruselig und bis zur letzten Seite ein aufregendes Leseerlebnis. Genau das was ich mir von einem perfekten Thriller wünsche.

    Wenn all das, was dir im Leben den Halt gibt, plötzlich wie ein Kartenhaus ineinander fällt

    Als Saras Mann Sigurd sich am Morgen des 6. März aufmacht, ahnt die junge Psychologin noch nicht, dass sie ihren Mann nicht wiedersehen wird. Eigentlich sollte es ein Wochenende mit seinen Freunden werden, doch in der Hütte, in der sie sich treffen wollten, kommt er nie an. Das erfährt Sara am Abend, als sie einen Anruf von Sigurds Freunden bekommt, die vergebens auf ihren Freund warten. Aber Sigurd hatte ihr doch auf Band gesprochen, dass er angekommen sei. War alles eine Lüge? Plötzlich tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf, die Sara von Tag zu Tag mehr an ihrer Beziehung zweifeln lassen. Hat sie sich so sehr in ihrem Mann getäuscht? Zudem spielen sich im Haus seltsame Dinge ab. So richtig wohl hat Sara sich noch nie dort gefühlt. Das Haus ist eine reine Baustelle und den Gedanken an Sigurds Grossvater, den sie nach seinem Tod in der oberen Etage fanden, wird sie auch niemals los. Wie lange wird sie es hier noch aushalten? Und wer will sie von hier vertreiben?

    Ich bin gut ins Buch gestartet und hätte es am liebsten in einem Zuge durchgelesen. Die Geschichte machte mich von Seite zu Seite neugieriger. Immer wieder tauchten Situationen auf, die mich schaudern liessen und vor denen ich mich an Saras Stelle oder in der Realität ziemlich gegruselt hätte. Sara ist eine starke Frau und stellt sich ihrer Situation. Obwohl sie auf mich einen eher reservierten, zurückhaltenden Eindruck macht und ich im echten Leben sicher nicht eine ihrer engsten Freudinnen wäre, konnte ich mich gut in sie hineinfühlen. Ihre Gedanken wurden sehr ausführlich und gut geschildert und so bekam ich die volle Ladung ihre Empfindungen mit.
    Sara spürt nichts, kann den angeblichen Tod ihres Mannes nicht fassen und die Trauer um ihn nicht verarbeiten. Während sie über all das nachgrübelt, begibt sie sich auf eine Reise zu sich selbst. Durchstöbert praktisch die Vergangenheit und viele bedeutende Situationen mit und ohne ihren Mann Sigurd. Der Leser erhält durch diese Rücksprünge einen perfekten Einblick. Und Sara stellt sich weiter die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass sie sich plötzlich vor einem derartigen Scherbenhaufen wiederfindet.
    Das Buch ist nicht umsonst eine internationale Thriller Sensation aus Norwegen. Denn die Autorin schafft es, den Leser bis zur letzten Seite bei der Stange zu halten und immer noch zu überraschen. Das ist es, was für mich einen guten Thriller ausmacht. Ich fieberte mit und spielte die unterschiedlichen Theorien durch. Immer wieder stellte ich mir die gleiche Frage, nämlich wer für Sigurds Tod verantwortlich ist. In der Regel musste es doch jemand sein, der mir im Buch schon einmal begegnet war. Währenddessen tauchen aber weitere neue Informationen auf, die wieder einen anderen Blickwinkel möglich machten. Das Spekulieren in dieser Geschichte hat mir besonders viel Spass gemacht. Ich bin kein Thriller-Experte, aber dieser trifft zu einhundert Prozent meinen Geschmack und erfüllt all die Vorstellungen, die ich von einem guten Buch erwarte. Hier würde ich gern noch ein Plus an meine fünf Sterne Bewertung anhängen.

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  • 4 Sterne

    Jasmin H., 08.05.2022

    Als Buch bewertet

    Eine Geschichte mit beklemmender Atmosphäre, welche mit einem unvorhersehbaren Ende überrascht!


    Das Buch ,,Die Psychologin" von Helene Flood ist am 11. April 2022 im btb-Verlag erschienen und gehört ins Genre Psychothriller. Mir hat die Geschichte der selbstständigen Psychologin Sara bis auf ein paar kleine Kritikpunkte ganz gut gefallen, denn besonders gegen Ende haben mich überraschende Wendungen erwartet, die ich nicht erwartet habe und die der Autorin deshalb gut gelungen sind. Obwohl die Geschichte mit ein paar kurzen Längen ausgestattet ist, hat mich der Gesamtinhalt doch recht gut unterhalten. In der ersten Hälfte passiert nicht allzu viel, hauptsächlich konnte ich Saras' Persönlichkeit näher kennenlernen und mehrmals habe ich mich gefragt, warum Sigurd seine Ehefrau angelogen haben könnte. Wie es ist, wenn eine Psychologin langsam aber sicher den Verstand verliert und sie selbst ihren Erinnerungen nicht mehr trauen kann, wurde in einen geschickten Plot umgesetzt. Für mich war dies ein ruhiger Psychothriller, der keine rasante und nervenaufreibende Handlung enthält. Hier kommen eher langsam nach und nach Wahrheiten ans Licht, mit denen nicht nur Sara, sondern auch ich nicht mit gerechnet habe.

    Es geht eigentlich direkt mit Sigurds’ Verabschiedung los, wo er Sara im Glauben lässt, auf dem Weg zu seinen Freunden zu sein. Als sie mittags ihre Mailbox abhört, bestätigt er seine Ankunft, weshalb Sara beruhigt ist und in Ruhe weiter arbeitet. Doch als sie abends von den Freunden ihres Mannes erfährt, dass er überhaupt nicht bei ihnen angekommen ist, bricht langsam aber sicher Panik bei der Psychologin aus. Auf die Fragen, was mit Sigurd passiert ist, wo er ist und warum er gelogen hat, zerbricht Sara sich den Kopf, dessen Antworten sie gegen Ende schliesslich erhält. Auch ist relativ schnell klar, was mit Sigurd passiert ist, doch warum er nicht wie vereinbart zu seinen Freunden, sondern in sein Ferienhaus gefahren ist, zieht ihr mit der endgültigen Antwort den Boden unter den Füssen weg. Die Polizei ermittelt in der Zeit ständig in dem gemeinsamen, unfertigen Haus, was einer Baustelle ähnelt und spaziert nach Belieben ein und aus. Dass selbst Sara verdächtigt wird, etwas mit dem Verschwinden ihres Mannes zu tun zu haben, ist auch kein grosses Geheimnis. Doch um die Ermittlungen hat der leitende Kommissar die ganze Zeit ein riesen Geheimnis veranstaltet, wenn es um Fortschritte oder Neuigkeiten ging. Dieser war mir meistens sehr unsympathisch, da ich seine Ermittlungsmethoden nicht verstehen oder nachvollziehen konnte. Ich wusste bis zum Schluss nicht, ob er nun Saras’ Feind oder Freund ist, seine Geheimnistuerei die ganze Zeit hat mich irgendwann doch ganz schön genervt.

    Nicht nur der Kommissar, auch Sara selbst war mir charakterlich überhaupt nicht sympathisch. Dies fand ich jedoch überhaupt nicht schlimm, sondern eher ihr Verhalten als Psychologin. Auf mich hat sie nicht wirklich vertrauenswürdig gewirkt und ihre kühle, distanzierte Art fand ich für eine Psychologin, die mit Jugendlichen arbeitet, nicht geeignet. Sie hat auf mich auch nicht kompetent gewirkt und oft hatte ich den Gedanken, dass sie selbst ganz dringend eine Psychologin braucht. Nicht nur in ihrer Praxis, auch privat ist Sara eher ein Charakter, der nicht viel Trubel im Leben braucht. Die Gesellschaft ihres Mannes und der Umbau des Hauses waren in der letzten Zeit alles, was sie wollte. Doch da Sigurd als Ingenieur beruflich stark eingespannt und gestresst war, blieb für Zweisamkeit nicht viel Zeit. Saras’ Frust wuchs immer weiter und die perfekte Ehe, die das Ehepaar vorspielte, stellt sich in Wahrheit doch ganz anders heraus.

    Ich konnte Saras' Gedanken die ganze Zeit über detailliert miterleben, da komplett aus ihrer Perspektive geschildert wird. Deshalb ist der Schreibstil auch von diesen geprägt, da ihre Gedankengänge oft verwirrend und abgehackt wirken. Alle Gedankengänge, Ihre Ängste/Panikmomente und auch ihr Verhalten wurden deshalb sehr authentisch dargestellt, auch wenn einige Stellen manchmal etwas schwierig zu verstehen waren. Die ungewisse Situation belastet Sara schon sehr und ich konnte gut mitverfolgen, wie sie psychisch immer weiter abstürzt. Trotz der schrecklichen Situation konnte ich mit Sarah nicht so wie es sein sollte, mitfühlen. Ich vermute, dass es an Ihrer kalten und emotionslosen Art lag, die für mich sehr unsympathisch dargestellt wurde. Obwohl die Autorin sich nicht in Details ihrer Beschreibungen verliert, konnte ich mir die Handlung bildlich gut vorstellen. Die beklemmende Atmosphäre, die hier die ganze Zeit über herrscht, hat mir klasse gefallen, die ich auch sehr gut wahrnehmen konnte.

    Die Kapitel sind leider ziemlich lang, was mir nicht so gut gefallen hat, denn jedes Kapitel erzählt einen Tag nach Sigurds’ Verschwinden. Dazwischen erfuhr ich separat und in kursiv geschriebener Schrift interessante Details aus dem Eheleben von Sara und Sigurd. Diese Rückblenden und Saras' Erinnerungen erzählen das Kennenlernen der beiden bis hin zu Problemen, die ich sehr interessant und aufschlussreich fand. Deshalb fand ich das Ende der Geschichte, obwohl es sehr abrupt geendet hat, teilweise auch verständlich. Hier wurde mir ausserdem noch einmal bestätigt, dass Sara meiner Meinung nach als Psychologin überhaupt nicht geeignet ist und war! Von mir gibt es vier Sterne!

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  • 4 Sterne

    MissSophi, 18.04.2022

    Als Buch bewertet

    Ein Buch, welches schon vom Verlag den Aufkleber „Die internationale Thriller Sensation aus Norwegen“ erhalten hat, reizt mich natürlich sehr, setzt die Messlatte aber auch sehr hoch.
    Ich bin gut in das Buch reingekommen, als am Anfang drei Einzelstunden der jungen Psychologin Sara skizziert werden. Sie lebt mit ihrem Mann Sigurd in einem geerbten Haus und hat sich dort ihre eigene Praxis eingerichtet und somit selbstständig gemacht. Ihr Mann arbeitet als Architekt in einer kleinen Firma mit zwei Kollegen und die Renovierung des Hauses wird durch die wenigen Einnahmen sehr erschwert. Die Belastung des jungen Paares wirkt sich auch im Privatleben aus – aber nichts, was ungewöhnlich oder gar unlösbar erscheint.
    Dann macht sich Sigurd zu einem Wochenendtrip mit seinen beiden besten Freunden auf und Sara erhält die Nachricht von ihm, dass er gut angekommen ist – nichts, was nicht passt, bis dann die Freunde erzählen, dass Sigurd nie an dem vereinbarten Treffpunkt angekommen ist. Sara hört die Nachricht immer und immer wieder ab und damit beginnt ihre Welt ins Wanken zu kommen. Ihr Mann ist verschwunden, die Polizei will zunächst nichts unternehmen und in ihrem Haus passieren merkwürdige Dinge. Sie weiss nicht mehr, wem sie noch trauen kann, sich selbst langsam am allerwenigsten.
    Ein spannendes Szenario, packend geschrieben, aber nicht so umwerfend, wie ich mir erhofft hatte. Die Auflösung ist zwar nicht vorhersehbar und hat mich letztendlich überrascht, aber der grosse Wow Moment blieb aus. Über längere Stecken fand ich es sehr langatmig und dabei habe ich irgendwie die Verbindung zu Sara verloren.
    Das Buch hat mich gut unterhalten und am Ende überrascht. Aber für die volle Punktzahl reicht es für mich dennoch nicht. Ich habe die scheinbare „heile“ Welt der Beziehung sehr früh in Frage gestellt und mich gefragt, wie man das aushält – ob das Glück ist? Alles in allem überrascht es zwar, aber es hat mich nicht sprachlos zurückgelassen und geflasht, wie ich das schon bei anderen Thrillern hatte.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 18.04.2022

    Als eBook bewertet

    Die Psychologin Sara und ihr Mann Sigurd haben kürzlich ein renovierungsbedürftiges Haus von Sigurds Grossvater bezogen. Sara hat dort auch ihre Praxis, in der sie Jugendliche mit familiären Problemen behandelt. Sigurd will ein Wochenende mit Freunden verbringen. Sara erhält eine Nachricht, dass er gut angekommen ist. Doch dann meldet sich Thomas, der Freund von Sigurd, und Sara erfährt, dass ihr Mann nicht dort eingetroffen ist. Was ist passiert? Hat Sigurd gelogen? Oder sein Freund? Wem kann Sara trauen? Dann bemerkt sie Dinge in ihrem Haus, die nicht passen. Sie fühlt sich zunehmend unwohl.
    Die Geschichte beginnt mit dem Verschwinden von Sigurd. Es geht also darum, was und warum das geschehen ist. Ich bin ein wenig zwiegespalten, denn lange Zeit plätschert die Geschichte eher dahin, so dass es erst spät wirklich spannend wurde. Unterschwellig ist aber eine bedrohliche Atmosphäre zu spüren.
    Sara und Sigurd haben sich beide berufliche Ziele gesetzt, doch während Sigurd chronisch überarbeitet ist, hat Sara nicht genug Patienten. Unter den Problemen leidet natürlich auch ihre Beziehungen, was Sara, die es eigentlich besser wissen müsste, nicht bemerkt. Es muss schrecklich für Sara sein, nachdem Sigurd verschwunden ist und die Polizei beginnt, ihr Fragen zu stellen. Auch das Verhalten ihres Umfeldes macht es nicht leichter für Sara. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, denn die Kontrolle über ihr Leben scheint ihr immer mehr zu entgleiten.
    Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was hinter dem Verschwinden von Sigurd steckt und einige Vermutungen gehabt. Diese verändern sich aber mit jeder neuen Information, die sich dann ergibt. Auch Sara stand auf meiner Verdächtigenliste. Ich konnte mir also nie sicher sein, dass ich auf der richtigen Fährte bin und das Ende hatte ich so nicht vorhergesehen.
    Es ist ein eher ruhiger Psycho-Thriller mit einer beklemmenden Atmosphäre.

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  • 3 Sterne

    Lena, 12.02.2023

    Als Buch bewertet

    Sara Lathus ist 30 Jahre alt und arbeitet als Psychologin in Helsinki. Nach ihrer Heirat mit Sigurd und der Übernahme des Hauses seines verstorbenen Grossvaters hat sie sich mit einer eigenen Praxis selbstständig gemacht. Ihr Mann ist Architekt, kommt abends spät nach Hause und hat immer weniger Zeit sich um die dringenden Renovierungsarbeiten in dem Haus zu kümmern.
    Als sich Sigurd ein Wochenende Auszeit nimmt, um sich mit Freunden zu treffen, kommt er nie in dem Ferienhaus an, obwohl er Stunden zuvor noch telefonisch behauptet hatte, bereits da zu sein. Sara ist verunsichert, weiss weder warum ihr Mann sie anlügt, noch wo er ist. Als sie ihn über Stunden nicht auf seinem Handy erreichen kann, ruft sie die Polizei und fühlt sich schon bald in ihrem eigenen Zuhause nicht mehr sicher.

    Der Roman handelt in der Gegenwart an wenigen Tagen im März, wobei nach dem Verschwinden Sigurds einzelne Rückblenden in die gemeinsame Vergangenheit des Paares erfolgen.
    Nach dem Eintreffen der Polizei wird bereits ein Teil der Spannung vorweggenommen, auch wenn weiterhin unklar bleibt, was Sigurd zu verbergen hatte. Im weiteren Verlauf der Handlung, als die Polizei Ermittlungen aufnimmt und Sara selbst versucht herauszufinden, was mit ihrem Mann geschehen ist, erzeugt der Thriller, der sich unblutig und unaufgeregt entwickelt, ein ungutes Gefühl durch die mysteriösen Ereignisse in Saras Haus. Sie fühlt sich verfolgt und beginnt fast an ihrem eigenen Verstand zu zweifeln.

    "Die Psychologin" ist durch die langsam vorschreitenden Handlung und dem Fokus auf die Innenansichten Saras mehr eine Mischung aus Drama und Spannungsroman als ein Thriller. Während Sara sich zurückzieht, ihre Ehe reflektiert und der Arbeit der Polizei misstraut, erzeugt der Roman ein beklemmendes Gefühl. Die Handlungen von Sara, mit wem sie spricht und was sie erfährt, gibt zudem Rätsel auf, wobei einige Handlungsstränge dann nicht weiter verfolgt werden. Es fällt schwer, sich in sie hineinzuversetzen und nachzuvollziehen, was sie antreibt: Wut, Trauer, Angst?

    Aufgrund des Titels "Die Psychologin" hatte ich andere Erwartungen an den Roman und mir tiefere Einblicke in Sara und ihre Arbeit sowie eine Handlung nach Machart eines Psychothrillers gewünscht.
    Durch die Ereignislosigkeit und die nur vagen Verdachtsmomente, was mit Sigurd passiert sein könnte, entwickelt sich der Roman nur schleppend. Dennoch fesselt er durch die Ungewissheit und die Suche nach Erklärungen, wurde am Ende etwas dynamischer und lieferte eine schlüssige Auflösung.

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