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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 01.11.2022

    Als Buch bewertet

    Atmosphärisch dichter fesselnder Krimi
    Göteborg 1925 Kommissar Nils Gunnarsson soll den Tod einer Flussleiche untersuchen. Der Mann wurde stranguliert - mit einer Garotte, sehr ungewöhnlich für diese Zeit. Gunnarsson erinnert sich an einen kürzlich gelesenen Krimi, in dem diese Todesart beschrieben wurde. Mangels anderer Anhaltspunkte versucht er den Autor ausfindig zu machen. Die Spur führt zur einem Insassen auf der Quarantäneinsel Bronsholmen , genannt die Pestinsel. Der Mann steht unter strenger Bewachung, kann es also nicht gewesen sein.

    Da Gunnarsson einiges auf der Insel merkwürdig erscheint, erklärt sich seine ehemalige Freundin und Journalistin Ellen bereit, auf der Insel eine Stelle als Küchenhilfe anzunehmen. Sie trifft auf eine verschworene Gemeinschaft. Ist der Mörder einer von ihnen ?

    Das Buch hat mich zuerst durch seine elegante Sprache und die atmosphärisch dichte düstere Stimmung für sich eingenommen.

    Gunnarsson ist ein sympathischer Ermittler, der ausgetretene Denkpfade verlässt, was sein Vorgesetzter nicht immer zu schätzen weiss. Er behandelt die Menschen mit Respekt, auch diejenigen, die ausserhalb der Gesellschaft stehen wie Obdachlose oder die Treibgutsammler, eine Lebensgemeinschaft von Gestrandeten, die von Treibgut und Diebstahl leben.

    Im Laufe der Ermittlungen trifft er auf den zwielichtigen Doktor Kronborg. Bis zum Schluss war mir nicht klar, welchen Anteil er an den Geschehnissen hat.

    Nils ehemalige Freundin Ellen wäre gerne eine moderne , selbstbewusste Frau. Da sie aus gutem Hause stammt, sind ihr die Niederungen der menschlichen Natur unbekannt. Dementsprechend sind ihre Erfahrungen auf der Insel unerwartet und schockierend. Auch für mich waren die Inselbewohner zu Beginn ein Rätsel. Umso mehr ich erfahren habe, umso weniger wusste ich, ob ich wütend, entsetzt oder voller Mitleid sein sollte.

    Am Ende werden alle Puzzleteile zusammengefügt und ergeben ein verstörendes Bild von Gier und Abhängigkeiten.

    Am Rande sei noch erwähnt, dass die Autorin auch einige amüsante Dinge erwähnt wie etwa die Situation der Verkehrspolizisten damals.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fee04, 03.10.2022

    Als Buch bewertet

    Die Pestinsel ist ein Kriminalroman von Marie Hermanson verlegt beim Insel Verlag.

    1925 lebt auf der ehemaligen Quarantäneinsel Bronsholmen, genannt „Pestinsel“ der Mörder Arnold Hoffman. Die kleine Insel liegt vor Göteborgs Küste. Hoffman ist ein Monster und war bereits in verschiedenen Anstalten. Die Pestinsel ist der ideal Ort für das Monster. Gefangen in einem Raum, bewacht durch viele Aufseher und eine Insel ohne eine möglich für einen Ausbruch. Perfekt?!

    Kommissar Nils Gunnarsson wird von Treibgutsammlern zu einer strangulierten Leiche im Fluss gerufen. Der Kommissar ist ein begeisterter Leser und auch die Kriminalromane von dem Pseudonym Leo Brander haben es ihm angetan. Er bemerkt den Zusammenhang: Diese Mordopfer ähneln sehr detailgenau dem strangulierten Mann aus dem Fluss.

    Der Kommissar ermittelt in verschiedene Richtungen und bekommt Hilfe von seiner ehemaligen Freundin und Reporterin Ellen Grönblad.

    Ein spannend aufgebauter Kriminalroman der mit jedem Kapitel neue Fragen aufwirft und durch die flüssige und interessante Schreibweise den Leser in seinen Bann zieht.

    Der historische Krimi ist sehr detailgetreu aufgebaut, die Orte werden bildlich beschrieben und man kann sich in die - teils düsteren und gefährlichen- Szenen hineinversetzen.

    Die Protagonisten werden sehr gut dargestellt, die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet.
    Es werden verschiedene Erzählperspektiven genutzt, welche dem Buch einen gewissen Charme geben. Zwischen nervenaufreibenden Sätzen schlägt auch der schwedische Humor durch.
    Gewisse unvorhersehbare Ereignisse erhöhen unter anderem den Nervenkitzel.

    Ich wurde sehr gut unterhalten, somit 5 Sterne für diesen ungewöhnlichen, exzellenten Kriminalroman.

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  • 4 Sterne

    Marie B., 16.10.2022

    Als Buch bewertet

    "Was war sie eigentlich für eine Art von Frau? Vor ein paar Jahren hätte sie geantwortet, sie sei ein Exemplar der Neuen Frau, zeittypisch und modern, mit Erfahrung sowohl im Berufs- als auch im Liebesleben und mit einer Karriere als Journalistin im Blick. Dann war aus ihr ein Mädchen geworden, das in eine Haushaltsschule ging und das sich auf eine bürgerliche Ehe vorbereitete. Und jetzt, wer war sie jetzt?"

    Obwohl in "Die Pestinsel" in erster Linien Kommissar Nils Gunnarsson ermittelt, spielt Ellen (von der die obrigen Gedanken stammen) eine wichtige Rolle in diesem Roman. Die junge Frau ist mir mit ihrer Unerschrockenheit und ihrem forschen Auftreten fast mehr ans Herz gewachsen als der Ermittler. Denn sie ist es, die in Nils Auftrag auf der alten Pestinsel ermittelt. Dort, wo früher die Seemänner darauf warten mussten, dass ihre Quarantäne-Zeit ablief (da werden doch Erinnerungen an die aktuelle Pandemie wach), wird 1925 nur noch ein Gefangener vom Personal betreut. Doch da scheint etwas nicht ganz zu stimmen, denn eine Leiche weist Verbindungen zum Inhaftierten auf der Insel auf. Da Nils als Polizist wenig herausfinden kann, schickt er Ellen als Dienstmädchen vor, die bald mehr herausfindet, als ihr lieb gewesen ist.

    Marie Hermanson gelingt in ihrem Roman das grosse Kunststück, eine spannende und in Teilen wirklich nervenzerreissende Atmosphäre aufzubauen, ohne dabei auf die üblichen Thriller-Elemente zu setzen. Es wird weder besonders detailliert blutig, noch muss sie auf die üblichen Psycho-Elemente zurückgreifen, um ihre LeserInnen bei der Stange zu halten. Die Handlung an sich, die kleinen Andeutungen, die damit verbundenen Erwartungen reichen ihr aus, um einen echten Page-Turner zu verfassen. Gelungen sind dabei auch die vielen Perspektivwechsel. Über den Roman hinweg erhält der Leser Einblicke in die Gedanken mehrerer Figuren, sodass am Ende ein vielfältiges Bild entsteht. Dabei zeichnet die Autorin ihre Romanbesetzung so liebevoll, dass man am Ende auf einen weiteren Teil hofft, nur um den Figuren noch einmal begegnen zu können.

    Gefallen hat mir ausserdem die subtil eingebundenen zeitgeschichtlichen Referenzen. "Die Pestinsel" spielt im Göteborg der 1920er Jahre, in einer Zeit zwischen Schnapsschmuggel und grosser Armut. Ohne plakativ auf beides hinzuweisen, spielen diese Themen immer wieder eine grosse Rolle. Dadurch entsteht fast wie nebenbei eine historische Atmosphäre, in die man direkt eintauchen möchte. Regine Elsässer, der Übersetzerin, gelingt es wunderbar, diese Atmosphäre auch ins Deutsch zu tragen.

    Bei all den gelungenen Elementen gibt es leider auch Kritik. Zum einen ist das Buch schlecht lektoriert. Zwar machen Titelbild und Gestaltung auf den ersten Blick einen hochwertigen Eindruck. Wenn aber immer wieder Buchstaben fehlen oder falsche Wörter durch Tippfehler entstehen, muss das einem Lektor vor der Veröffentlichung auffallen. Leider sind einige dieser Schnitzer im Buch.

    Auch inhaltlich bin ich nicht gänzlich von der insgesamt unterhaltsamen Lektüre überzeugt. Man hat den Eindruck, die Autorin wollte stellenweise etwas zu viel. So gibt es mehrere Handlungselemente, die zwar am Ende alle zusammengeführt und logisch gelöst werden, die aber möglicherweise grössere Wirkung hätten erzielen können, wenn sie reduziert und dafür detaillierter ausgearbeitet worden wären. So erschien mir zum Beispiel der Zusammenhang mit dem Krimi, den Nils gerade liest und von dem schon der Klappentext erzählt, sehr konstruiert.

    Da ich mich aber insgesamt gut unterhalten gefühlt habe, würde ich den Krimi für dunkle Herbsttage weiterempfehlen - auch deshalb, weil die Autorin zeigt, wie man Spannung ohne (allzu) blutige Effekte hervorragend aufbauen kann.

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  • 5 Sterne

    Angelika T., 11.02.2023

    Als Buch bewertet

    Marie Hermanson versteht es, Unbehagen und Gänsehaut zu erzeugen

    Am Fluss wird eine grausig zugerichtete Leiche angeschwemmt. Die Todesumstände sind bizarr und Nils Gunnarsson, Kommissar in Göteborg, zieht Vergleiche mit einem aktuellen Kriminalroman. Die Suche nach dem Autor führt auf eine hermetisch abgeriegelte Insel. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, heuert die abenteuerlustige Journalistin Ellen dort an und hofft, das Rätsel der Pestinsel zu lösen.

    Marie Hermanson schreibt sehr angenehm und flüssig, lebendig und detailreich, und versteht es, Szenen vor dem inneren Auge erstehen zu lassen. Dabei schildert sie sehr atmosphärisch die düsteren historischen Umstände und setzt ihre Protagonisten Situationen aus, die beim Lesen regelrecht Unbehagen und Gänsehaut erzeugen. Insbesondere Ellen ist eine sympathische junge Dame, und bei ihren Erlebnissen bleibt einem manchmal die Luft weg. Man fiebert und fürchtet mit und kann das Buch sehr schnell nicht mehr aus der Hand legen.
    „Die Pestinsel“ ist ein schaurig-düsterer, spannender Krimi, der mich absolut begeistert hat.

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  • 2 Sterne

    de.Susi, 30.01.2023

    Als Buch bewertet

    Im Fluss wird von den Treibgutsammler eine männliche Leiche geborgen. Der Mann scheint der Kleidung nach gut situiert zu sein. Doch wer ist der Mann und warum musste er sterben? Kommissar Nils Gunnarson erkennt Parallelen zu einem kürzlich gelesenen Buch. Doch dieser Autor ist ein verurteilte Mörder, welcher gut bewacht auf der sogenannten Pestinsel, einer alten Quarantänestation, einsitzt. Konnte er diese Insel verlassen?
    Zu Beginn wird die Geschichte ganz allmählich aufgebaut, der Leser lernt die Akteure mit ihren Besonderheiten als auch Örtlichkeiten kennen. Vor allem die Informationen zu den Treibgutsammler, waren fuer mich, bisher unbekannt, sehr interessant. Trotz interessantem Plot konnte mich das Buch jedoch nicht überzeugen, dafür störten meiner Meinung nach zuviel Kleinigkeiten ein rundes Gesamtbild
    Etwas anstrengend war für mich beispielsweise die On-Off-Beziehung zwischen Nils und Ellen, die, (gar nicht vorhersehbar :-) in einer Inkognitotätigkeit Ellen's auf der Insel endet. Ihr Einsatz ist zwar sehr mutig, jedoch wirkt ihre Recherche in manchen Situationen auf mich etwas zu offensichtlich. Auch das ihre Briefe ungehindert den Adressaten erreichen können.
    Befremdlich fiel mir auch die stellenweise auftretende indirekte Anrede (.... Die Ellen...) in der Handlung um Frau Lange auf, anstatt die Person direkt anzusprechen. Auch Ellen greift dies auf und ich frage mich, was der Autor damit beabsichtigt hat.
    Die abschliessende Auflösung der Geschichte war für mich dann doch sehr ernüchternd. So wie die Ausführungen zu deuten waren, ist oder war Hoffmann ein narzistischer und rücksichtsloser Mensch der buchstäblich über Leichen geht und Personen, die ihm in die Quere kommen auf Gutdünken entsorgt/entsorgen lässt. Irgendwie hatte ich mir dazu noch eine überraschender Wendung erhofft. Die fast schon als Happy End anmutende Auffindesituation zwischen Ellen und Nils passt nicht so ganz, zu viele Fragen hinsichtlich der Zukunft sind für mich dort offen. Fast scheint es, dass Buch ist auf eine Fortsetzung der Ermittlungen Nils und der weiteren Beziehung zu Ellen angelegt.
    Leider hat dieses Buch bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen...

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