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  • 4 Sterne

    36 von 67 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    JDaizy, 31.03.2018

    Als Buch bewertet

    "Bevor es losgeht, will ich noch einmal betonen: Reifes Handeln bedeutet nicht, alles in den Griff zu bekommen. Keine Fehler mehr zu machen. Keine Schwächen zu haben, keine Einseitigkeiten und keinem Fehlurteil zu unterliegen. Sich solchen Ansprüchen verpflichtet zu fühlen, muss unglaublich anstrengend sein. Und freudlos. Einem solchen Leben wird fortlaufend alle Leichtigkeit, alles Experimentelle, alle Freiheit und alle Gnade entzogen. Ich muss es ja richtig machen! Richtig richtig! /.../ Es geht um einen Weg des Lernens."


    Und um diesen Weg des Lernens, diesen Prozess geht es in Thomas Härrys Buch "Die Kunst des reifen Handelns".
    Der Autor möchte dazu im Buch Denkanstösse geben und Perspektiven aufzeigen, wie reifes Handeln gelingen kann. Er beschäftigt sich dabei vor allem ausführlich mit dem Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und reifem Handeln. Was formt eine Persönlichkeit und was lässt sie reifen, auf welche Lebensbereiche wirkt sich reifes oder unreifes Handeln aus - vor allem im Kontext ihrer Aufgaben und Beziehungen. Für mich war auch seine Frage nach wünschenswerten Charaktereigenschaften einer Persönlichkeit sehr interessant. Denn das empfindet sicher jeder etwas anders. Besonders inspirierend und nachhaltig finde ich seine Graphik über unser Verhalten in der reifen und unreifen Zone. Sie hängt jetzt als Erinnerung an meiner Pinwand, denn auch ich bin nicht immer in Balance und habe beim Lesen das ein oder andere unreife Verhaltensmuster an mir (wieder-)erkannt.
    Das Sachbuch "Die Kunst des reifen Handelns" ist ein christliches Sachbuch. Dem Leser sollte also bewusst sein, dass der Autor seine Überlegungen in den christlichen Glauben einbettet und aufzeigt welche Rolle er bei der Entwicklung unserer Persönlichkeit spielt. Wichtige Textpassagen werden immer wieder mit biblischen Texten belegt. Es geht also um Lebens- UND Glaubensreife.

    Das Buch ist keine leichte Kost und nichts für "zwischendurch". Immer wieder habe ich Pausen eingelegt, um das Gelesene sacken zu lassen und mich mit anderen dazu auszutauschen. Besonders in der Mitte des Buches war es mir phasenweise etwas sehr theorielastig. Dieses Empfinden ist aber ganz individuell und subjektiv, denn der Autor bringt auch sehr viele Praxisbeispiele, die auflockernd wirken. Was mir zum Beispiel positiv im Gedächtnis geblieben ist, ist das Beispiel mit den Tomaten. Hier bringt Thomas Härry einen bildhaften Vergleich dafür, dass der Nährboden entscheidend ist, wenn Gutes wachsen soll. Und DAS gilt nicht nur für wachsende Tomaten, sondern auch für unser Leben. Sehr positiv finde ich auch, dass der Autor dieses Reifethema sehr offen kommuniziert. Er sagt nicht "so und so müsst ihr das machen". Viel mehr gibt er Empfehlungen als Angebote und Denkanstösse, die Ansporn und Anregung sein sollen sich eigene Wege zu erschliessen. Alles natürlich mit dem Ziel zu reifen.

    Das Buch wurde 2018 als Hardcover mit Schutzumschlag im SCM-Verlag veröffentlicht. Es ist hochwertig verarbeitet, hat eine sehr angenehme Schriftgrösse und Kapiteleinteilung und ein Lesebändchen - was ich bei einem Sachbuch sehr schätze. Das Cover hat eine auffallende, aber nicht aufdringliche Farbe und ich mag die Abbildung des Steuerrads, weil es suggeriert, dass man sein Leben selbst in der Hand hat und die Richtung selbst bstimmen kann. Womit ich mich erst noch anfreunden muss, sind die unterschiedlichen Schriftarten im (grossformatigen) Titel.
    Der Schreibstil des Autors ist eingängig und durch die vielen Praxisbeispiele flüssig zu lesen. Einzig im Mittelteil war es mir etwas zu trocken und theorielastig. Was mir aber sehr gut gefallen hat, waren die vertiefenden Fragen an jedem Kapitelende. Das finde ich sehr inspirieren, weil man schauen kann, ob man das Gelesene verstanden hat bzw. wie man es für sich persönlich anwenden kann.


    Fazit:
    Reifung ist kein punktuelles Ereignis, sondern ein Prozess. Die Frage ist also nicht, wo wir stehen, sondern ob wir überhaupt noch unterwegs sind. "Nicht dass wir morgen schon am Ziel sind, ist entscheidend, sondern dass wir auf dem Weg bleiben und Richtung halten." Es gelingt Thomas Härry, den Leser auf seinem Weg zu begleiten und er macht Mut auch bei Schwierigkeiten nicht aufzugeben und dranzubleiben. Er beleuchtet das Thema der Persönlichkeitsreifung dabei aus verschiedenen Blickwinkeln und gibt vielfältige Anregungen, Denkanstösse und Navigationshilfen, die, wenn man sich wirklich für das Thema interessiert sehr hilfreich und inspirierend sein können. Meine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    10 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne, 20.05.2019

    Als Buch bewertet

    Der Schweizer Thomas Härry ist Pastor und Dozent an einer kirchlichen Fachschule. Seine Bücher über Themen wie Selbstführung und Leitung sind in christlichen Kreisen sehr bekannt und beliebt. In diesem Buch geht es um das gewisse Etwas, das einen Menschen ausmacht, mit dem man gerne zusammen ist – um Persönlichkeit. Was ist aber Persönlichkeit?

    „Eine ‚Persönlichkeit‘ ist ein innerlich gefestigter, gesund entwickelter und reifer Mensch, der sich verantwortungsvoll dem Leben und seinen Aufgaben stellt. Er ist fähig, die Beziehung zu Gott, zur Welt zu sich selbst und anderen Menschen auf förderliche Weise zu gestalten. Er leistet seinen Beitrag in Familie, Beruf, Gesellschaft und dem Reich Gottes.“

    Zwei Eigenschaften zeichnen eine Persönlichkeit aus. „Eigenständigkeit und Beziehungsfähigkeit. Das sind die Säulen einer Persönlichkeit.“ „Eine Persönlichkeit erkennt man erstens daran, dass sie eigenständig denkt, spricht und handelt. Und zweitens daran, dass sie hilfreich und konstruktiv mit den Menschen in ihrem Umfeld umgehen kann.“

    Eigenständigkeit und Beziehungsfähigkeit scheinen sich auf den ersten Blick zu widersprechen. Aber eine gefestigte Persönlichkeit kann Stellung beziehen, und trotzdem anderen entgegenkommen.

    Nachdem es im ersten Teil des Buchs um den Weg zur Persönlichkeit geht, geht der Autor im zweiten Teil des Buchs auf scheinbare Widersprüche ein, die Kennzeichen einer reifen Persönlichkeit sind. Manchmal ist es angebracht auf Wünsche anderer einzugehen, ein anderes Mal braucht es Stärke, denn Erwartungen anderer müssen enttäuscht werden. Manchmal muss man für andere da sein, ein anderes Mal sich zurückziehen. Manchmal muss man ermutigen, ein anderes Mal konfrontieren. Eine reife Persönlichkeit zeigt sich daran, dass man sich erfolgreich zwischen diesen zwei Polen navigiert. Jesus ist dafür ein gutes Beispiel.

    Geschichten aus der Bibel, vor allem aus dem Leben von Jesus und Paulus, veranschaulichen das Gesagte. In der Beziehung mit Gott wächst Persönlichkeit, denn an Gottes Seite fällt es leichter selbstlos zu handeln. So wächst reifes Handeln im Einklang mit den Gaben des Geistes.

    Viele Konflikte in Gemeinden oder anderen Gruppen entstehen wegen der unreifen Persönlichkeit der Beteiligten. Der Autor veranschaulicht das mit Beispielen, z.B. von Sitzungen, in denen jeder im Hintergrund eine eigene Agenda hat. Denn oft ist die Streitsache nicht wirklich Ursache des Konflikts. Das Gelesene hilft zu verstehen, was bei einem Konflikt im Verborgenen abläuft. Der Autor gibt ausserdem viele praktische Vorschläge um Konflikte zu lösen.

    Die äussere Gestaltung ist sehr ansprechend. Vor allem das Lesebändchen ist hilfreich. Fast jedes Kapitel schliesst mit einigen Fragen oder Aufgaben ab, damit das Gelernte gleich im eigenen Leben praktiziert werden kann.

    Fazit: Ein wertvolles Buch, um besser zu verstehen was Persönlichkeit ausmacht, wie Konflikte entstehen, und wie man damit umgehen kann. Interessant für alle, die sich als Persönlichkeit weiterentwickeln wollen.

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  • 5 Sterne

    8 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne R., 28.08.2018

    Als Buch bewertet

    Eine Gratwanderung

    Wie werden wir zu Persönlichkeiten, die reif und der jeweiligen Situation angemessen handeln können? Thomas Härry beschäftigt sich mit genau dieser Frage und beschäftigt sich dabei zunächst damit, was eine reife Persönlichkeit überhaupt ausmacht. Anschliessend vertieft er das Thema anhand von verschiedenen Verhaltensweisen, die scheinbar im Gegensatz zueinander stehen, aber alle für ein wirklich reifes Handeln erforderlich sein können.
    Nach einem eher unscheinbaren Äusseren war ich bei diesem Buch mal wieder sehr positiv überrascht vom Inhalt. Der Autor geht sehr strukturiert vor und schafft es so, dem Leser ein äusserst spannendes und vielschichtiges Thema behutsam näherzubringen. Ausgangspunkt ist eine Frage, die wohl jeder sich stellt: Wie schafft der oder die andere es, mit einer bestimmten Situation so gelassen umzugehen? Was genau bewundern wir eigentlich daran? Es sind meistens nicht bestimmte Fähigkeiten, sondern eine Art Grundeinstellung, die sich laut dem Autor durch zwei Eigenschaften besonders auszeichnet: Eine gefestigte, reife Persönlichkeit ist beziehungsfähig und eigenständig. Das bedeutet, klarer formuliert, sie kann mit Menschen in Beziehung treten, aber ihre eigenen Meinungen auch klar zum Ausdruck bringen. Das bedeutet fast immer eine Gratwanderung zwischen beiden Seiten, wie im zweiten Teil des Buches deutlich wird. Hier wählt Thomas Härry nur ein paar Beispiele aus, wie das im Alltag aussehen kann. Stärke zeigen – verletzlich sein, Probleme lösen – Ungelöstes aushalten, Menschen ermutigen – Menschen konfrontieren, usw. All dies ist alles andere als einfach und es gibt keine Patentlösung dafür. Das behauptet der Autor auch nicht, sondern er geht meiner Meinung nach genau richtig an die Sache heran. Indem er versucht, aufzuzeigen, was wir brauchen und wie andere Menschen es vielleicht geschafft haben, lässt er uns als Leser viel Freiraum, selbst zu entdecken, wie es bei uns aussieht. Und genau den brauchen wir auch, denn jeder hat ja andere Stärken und Schwächen, auch in dieser Hinsicht.
    Kurz und gut: Ein sehr gut geschriebenes, sehr lohnendes Buch, das ich nur empfehlen kann. Es beschäftigt sich mit einem schwierigen Thema, schafft es dabei dabei, den Leser mitzunehmen und unterwegs nicht zu langweilen. Auch, trotz des doch teilweise recht psychologischen Inhalts, überhaupt nicht kompliziert, sondern einfach und klar geschrieben. Das hat mir sehr gut gefallen. Zudem bietet das Buch viel Stoff zum Nach- und Weiterdenken und einige gute Ideen für den Alltag. Eine möchte ich hier nur nennen: der Autor berichtet von seinem sogenannten Jahresgebet. Hierbei handelt es sich um ein kurzes Gebet, im Laufe eines Jahres immer wieder wiederholt, in welchem er Gott bittet, ihm bei einer persönlichen Schwäche, an der er arbeiten möchte, zu helfen.
    Fazit: Ein Buch, welches ihr nicht bereuen werdet, in die Hand genommen zu haben!

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