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  • 4 Sterne

    9 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 27.09.2020

    Als Buch bewertet

    „Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.“ (J. W. v. Goethe)
    Normalerweise steht das Pariser Hotel Ritz für Luxus und Glamour, doch das ist schlagartig vorbei, als die Nazis in Frankreich einmarschieren und das Hotel requirieren, um dort ihr Hauptquartier zu errichten. Eine böse Überraschung, die den Hoteldirektor Claude Auzello und seine Frau Blanche nach ihrer Rückkehr aus Nimes erwartet, ihnen bleibt nichts anderes übrig, als sich mit den Gegebenheiten abzufinden. Doch es ist immer noch das Ritz, und in diesem Sinne versuchen die Auzellos, ihre Gäste weiterhin zu verwöhnen, während sich Aussenwelt immer mehr verschiebt. Blanche kann die schrecklichen Nazis kaum ertragen und beschliesst für sich, etwas dagegen zu unternehmen. Sie schliesst sich der Résistance an, um ihren Beitrag zum Widerstand zu leisten, was sie oftmals in sehr prekäre Situationen bringt, aus der sie sich nur mit einiger Raffinesse retten kann. Ohne das Wissen seiner Frau engagiert sich Claude ebenfalls im Widerstand, doch sein Beweggrund ist vor allem, Blanche zu beschützen…
    Mit „Die Königin des Ritz“ legt Melanie Benjamin einen unterhaltsamen, historischen Roman vor, der nicht nur die Pariser Lage zur Zeit der Nazibesatzung sehr gut wiederspiegelt, sondern auch das Ehepaar Claude und Blanche Auzello, geborene Rubenstein, zum Leben erweckt, die zu jener Zeit mit der Geschäftsführung des Pariser Hotel Ritz betraut war. Der lebhaft-flüssige und bildgewaltige Schreibstil schickt den Leser mit wenigen Zeilen auf Zeitreise in die Vergangenheit, wo er durch von der Autorin gewählte wechselnde Erzählperspektiven mal an die Seite von Claude, mal an die von Blanche schlüpft, um sie, ihre Gedanke- und Gefühlswelt sowie ihre Beweggründe kennenzulernen. Die Autorin hat gut recherchiert und lässt in ihrer Handlung Fiktion mit Realität auf wunderbare Weise miteinander verschmelzen und mit dem historischen Hintergrund eine Symbiose eingeht. Das pöbelhafte und grausige Verhalten der Nazis wird dem Leser ebenso eindrücklich vor Augen geführt wie das sich verändernde Pariser Lebens und die Infiltrierung seiner Bevölkerung durch die perfide Nazi-Ideologie. Die farbenfrohen Beschreibungen des Luxushotels nebst seiner illustren Gäste wie Hemingway, Coco Chanel oder Marlene Dietrich bilden einen krassen Gegensatz dazu und muten nahezu unwirklich an, während im Hintergrund nicht nur die jüdischen Angestellten nach und nach das Hotel verlassen müssen. Die Arbeit der Auzellos im Widerstand kommt in der Handlung leider zu kurz, vielmehr wird das Augenmerk auf die Ehe der beiden und ihr Wirken im Ritz gelegt. Der Spannungsbogen bewegt sich im Mittelmass und wird vor allem von der Ehe zwischen Claude und Blanche sowie von der Besetzung des Hotels durch die Nazis gespeist.
    Die Charaktere sind mit menschlichen Ecken und Kanten ausgestattet, die sie zwar überzeugend und realtitätsnah wirken lassen, mit denen der Leser aber erst im Verlauf der Geschichte langsam warm wird. Blanche ist eine Frau, die mal grosse Träume hatte, die sich jedoch nicht erfüllten. Sie agiert oft fordernd, selbstsüchtig und oberflächlich, dann wieder unsicher, leidenschaftlich oder wie eine Mata Hari, während sie ihre Herkunft zu verstecken sucht. Claude ist ein Mann mit zwei Gesichtern, als Franzose muss es ihm ungeheuer schwer gefallen sein, sich den Deutschen zu beugen und ihnen nicht ins Gesicht zu spucken. Stattdessen rutscht er auf den Knien vor ihnen unter dem Deckmantel des Widerstands. Lily ist eine Frau, die sich nicht in die Karten schauen lässt. Aber auch einige Nebendarsteller sorgen für einigen Unterhaltungswert.
    „Die Königin des Ritz“ ist ein historischer Roman, der sich an wahren Begebenheiten orientiert und nicht nur Einlass in das legendäre Pariser Ritz zu Kriegszeiten gewährt, sondern vor allem die Ehe von Claude und Blanche Auzello unter die Lupe nimmt. Interessante Lektüre, die recht kurzweilig zu lesen ist. Verdiente Empfehlung!

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  • 5 Sterne

    Elke S., 30.08.2020

    Als eBook bewertet

    Glanz und Glamour, aber auch Schrecken und Leid - beides so nah

    „Schweigend nähern sie sich den beiden Wachposten, die zwei Schritte auf sie zukommen, jedoch gottlob nicht die Waffen gegen sie richten. »Das ist Herr Claude Auzello, Direktor des Ritz«, erklärt Blanche in ihrem besten Deutsch, einem so fliessenden, von Selbstbewusstsein strotzenden Deutsch, dass es nicht nur ihren Mann, sondern auch sie selbst überrascht.“ Nach einem längeren Aufenthalt in Nimes kehren die beiden im Jahr 1940 nach Paris zurück und müssen hinnehmen, dass die Nazis auch ihr Ritz zu einem Hauptquartier gemacht haben. Was tun? Ihre Wohnung im Hotel und dasselbe verlassen, kommt gerade für Claude, ja „in den Augen ihres Mannes ist das Ritz sein Hotel, auch wenn es eigentlich der Familie von César Ritz gehört. In dieser Hinsicht ist er arrogant, ihr Claude. „ auf keinen Fall infrage und da auch gilt, »Falls es Rationierungen oder Versorgungsengpässe gibt, sind wir hier im Ritz am besten aufgehoben. Die Deutschen werden sicherstellen, dass sie von allem das Beste bekommen, und vielleicht kriegen wir ein paar Krumen davon ab.« heisst es von nun an, bei so manchem „Auftritt. Wäre doch gelacht, wenn ein deutscher Einmarsch nicht die Schauspielerin aus ihr machte, die sie immer werden wollte.“ und selbstverständlich muss auch Claude den Nazis zu Diensten sein.

    Als Leser kommt man mit den beiden im Jahr 1940 im Hotel an und bekommt dann den Roman in sich abwechselnden Kapiteln aus beider Sicht erzählt. Claudes Part führt dabei mehr in die Vergangenheit, indem er von ihrem Kennenlernen, seiner Faszination, der schnellen Heirat und dann auch von den ersten Jahren ihrer Ehe erzählt, die zwar von Liebe und Leidenschaft geprägt ist, der es ab aber auch nicht an Streit mangelt. Nicht selten sind die Fetzen so richtig geflogen und schon in den Flitterwochen muss er z.B. herb erkennen, dass die amerikanische Frau, die ihn so verzaubert, einen ganz eigenen Kopf hat. Vorschriften lässt sie sich auf jeden Fall keinen machen, da geht sie schon lieber ihren eigenen Weg, „gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie seine Braut auf einen Zug aufsprang, der in die entgegengesetzte Richtung fuhr, zurück nach…“ In der Zeit ab 1940 erfährt man von Blanche, wie es um sie und die Ehe steht, alles „… ist Lichtjahre von dem Paris, dem Ritz, dem Mann entfernt, dem sie damals begegnet ist, als sie mit dem Schiff von Amerika herüberkam. Das war vor siebzehn Jahren. Vor einer Ewigkeit. Vor einem Traum. Genauer gesagt vor mehreren Träumen. Die meisten davon unerfüllt.“, davon wie sehr es sie zunehmend ärgert, dass ihr Mann vor den Nazis katzbuggelt, während sie durch ihr Freundin Lily in Kontakt mit der Résistance kommt und immer häufiger waghalsige Aufträge übernimmt. Viel mehr will ich nicht verraten. Nur so viel vielleicht noch, auch Claude ist nicht untätig im Widerstand, wollte und will sie aber immer schützen. Wird ihm das auch noch so lange gelingen, bis der Krieg zu Ende ist?

    Die Autorin beschreibt so lebendig, hat einen solch einnehmenden Schreibstil, dass ich diesen Roman geradezu verschlungen habe und am liebsten gar nicht mehr aus der Hand hätte legen wollen. Sie verwendet unheimlich viele Bilder und ich hatte stets das Gefühl, mit vor Ort und mitten in der Geschichte sein zu dürfen. Sehr gut hat mir auch die Schilderung aus den zwei sich abwechselnden Perspektiven gefallen. Erlebt man doch so die wirklich abgrundtiefe Liebe, die vielen Missverständnisse und auch die Enttäuschungen, die nicht sein hätten müssen, hätte nur nicht gegolten. „Was sie ihm sagen wollte über das, was sie geschafft hat, was sie mit Stolz und Genugtuung erfüllt, bleibt unausgesprochen. Was ihr nicht mehr über die Lippen kommt, sieht und hört er nicht. Totgeburten. Ein Scherbenhaufen.“ Mit dem Verlauf werden immer mehr Opfer deutlich, die beide füreinander erbracht haben, das hat mich sehr bewegt. Hier wird wirklich eine ganz grossartige Liebesgeschichte gezeichnet. Vergnüglich waren für mich vor allem die Schilderungen aus den Anfangsjahren ihrer Ehe. Überstürzt geheiratet, muss so ein Claude so z.B. zuerst einmal zu seinem Erschrecken erkennen, was eine Blanche nicht kann, wovon man in pointierten Dialogen und Schilderungen erzählt bekommt. »Kannst du– kannst du etwa nicht kochen?« »Ich?« Mit grossen braunen Kulleraugen sah sie ihn an, als habe er sie gefragt, ob sie ein Holzboot zimmern oder ob sie ein Flugzeug fliegen oder ob sie auf den …“»Aber wie willst du dann für mich kochen?« Sie zuckte die Achseln. »Schätze mal, dass du das Kochen übernimmst, Claude. Oder wir gehen aus. Ich habe mir sagen lassen, die Cuisine im Ritz sei sehr gut.« Und wieder lachte sie.“ Das ist nur ein Beispiel dafür, bei dem am Ende gilt, „Hinterher bereitete er ihnen ein Omelette mit Pfifferlingen, Schalotten und Knoblauch zu, das sie ganz allein verschlang, weshalb er sich ein zweites machen musste.“ Richtig bewegend, zutiefst schockierend wird es dann, als sich Blanche mit einer impulsiv, törichten Handlung in Gefahr bringt und ich habe wirklich gebibbert.

    Blanche und Claude Auzello sind von wirklichen Personen »inspiriert«, von denen es wenig Aufzeichnungen und Textmaterial gibt. Das was vorhanden ist, wird von der Autorin äusserst gekonnt mit ganz viel fiktivem Leben angefüllt, sodass beide von ihr grandios in Szene gesetzt werden. Ich habe ein leuchtendes Bild einer impulsiv, leidenschaftlich und auch unter der Fassade verletzlichen Blanche erhalten, und auch vor einem Claude mit seinem im Grunde genommen ehrenwerten Kern, ziehe ich meinen Hut. Toll dargestellt sind auch die kleinen Nebenrollen, bei Fälscher Greek angefangen, der sein Handwerk versteht und der weiss, wie er zum Schweigen gebracht werden kann, bis hin zu einer Lily, stets „in ihrer charakteristischen Zusammenstellung unvereinbarer Kleidungsstücke nicht zu übersehen: ein Schal mit Karomuster lässig um den Hals geschlungen, schwarze Spitzenhandschuhe, ein zu grosser grüner Wollrock, eine Fliegerjacke aus Leder, mindestens eine Nummer zu gross.“

    Besonders intensiv lässt Melanie Benjamin auch die Schrecken der Naziherrschaft erleben und ich habe nicht selten geschockt und mit offenem Mund gelesen. Lebhaft in Erinnerung ist mir z.B. noch der Pflichtbesuch einer Ausstellung für die gilt, „Angesichts eines solchen Ausmasses an Hass in dieser Ausstellung– als renne sie gegen eine Wand aus Stacheldraht und rostigen Nägeln, zerfetze sich dabei das Fleisch, aus dem die noch lebenden Organe quellen– begriff Blanche, dass es wohl doch nicht so einfach war.“ , und bei der zudem noch „Blanche hörte, wie eine Mutter ihrer höchstens neun- oder zehnjährigen Tochter allen Ernstes erklärte, ja, es stimme, manchmal ässen Juden kleine Mädchen wie sie, und so sei es nur gut, dass die Nazis da seien, um sie vor ihnen zu beschützen.“ Gedanken wie „Die Lust zu quälen, zu bestrafen, zu vergewaltigen, zu brechen. Aber wie sind sie nur dazu fähig, wo ihre Gefangenen wie Skelette aussehen, wo ihnen büschelweise die Haare ausfallen und den Mäusen noch zum Nestbau dienen, wenn sie nichts als Wasser in den Eingeweiden haben und von oben bis unten verlaust sind– da muss Blanche passen.“ sind ein weiteres Beispiel dafür.

    „Denn im Ritz konnte einem nichts Schlimmes passieren. Es war dazu gemacht, einem jeden launischen Wunsch zu erfüllen, wie lächerlich er auch sei. Würdest du vielleicht gerne an einem frischen Biedermeiersträusschen schnuppern, während du in einer riesigen Badewanne mit goldenen Wasserhähnen in der Form von Schwänen sitzt? Das Ritz kümmert sich darum. Möchtest du deinen Hund ausführen lassen, während du deinen Tee zwischen den Palmen im Innenhof einnimmst und seine Mahlzeit, vom selben Koch wie deine zubereitet, auf einem Satinkissen zu deinen Füssen auf ihn wartet? Das Ritz sorgt dafür. Hat dich dein Ehemann gestern betrogen und du möchtest dich heute gerne an ihm rächen, kennst jedoch keine geeigneten jungen Männer? Das Ritz besorgt sie dir. Und beschützt dich vor den Konsequenzen.“ Ritz, der Name ist Programm und auch heute verbindet diese Hotelkette wohl ein jeder mit purem Luxus, dass dies damals schon so war, das wird hier in den leuchtendsten Farben geschildert und nach dem Lesen habe ich fast das Gefühl nun selbst dort bereits einmal Gast gewesen zu sein. Zudem erfährt man unheimlich viele interessante Details, wie z.B. dass die Hälfte des Hotels von den Nazis eingenommen, die andere für den Hotelbetrieb offen war, Dinge wie, „Göring, der Hitler-Vertraute mit der Vorliebe für Marabufedern und Morphium, beanspruchte für sich die Kaisersuite, wenn er in der Stadt weilte, und zusätzlich ein riesiges, am Stadtrand gelegenes Herrenhaus. So viele wohlhabende Pariser wurden von den Deutschen aus ihren prächtigen Villen vertrieben, dass einige von ihnen beschlossen, für die Zeit der Besatzung ganz ins Ritz zu ziehen, so wie Coco Chanel (deren protzig eingerichtete Suite in den Gebäudetrakt an der Rue Cambon verlegt wurde“, oder auch davon wer sonst noch zu Gast war, sogar wer sich in dem Hotel das Leben genommen hat. Auch wenn grosse Teile der Handlung im Hotel stattfinden, hat die Autorin nicht versäumt auch Paris mit seinen tollen Ecken, dann auch mit all seinem Schrecken das die Naziherrschaft mit sich bringt perfekt darzustellen.

    „Die Résistance ist ein amorphes Gebilde, sie tritt mal hier, mal dort in Erscheinung. Es gehören Leute dazu, die noch nie eine Waffe in der Hand gehalten haben. Ihr Kampf reicht von trügerischer Diplomatie bis zu blutiger Gewalt und Sabotage. Sie scheinen entschlossen zu sein, Brücken oder auch ganze Naziregimente in die Luft zu jagen. Vielleicht ist es mehr eine Geisteshaltung als ein Aktionsplan. Wenn man etwas tut, wie bescheiden auch immer, das den »Gästen« Unbehagen bereitet, ihnen das Gefühl gibt, nicht willkommen zu sein, oder gar, um ihr Leben bangen zu müssen, leistet man schon Widerstand.“ Gut gefallen haben mir auch die Darstellungen und kleinen Einblicke, die man in den französischen Widerstand erhält.

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  • 5 Sterne

    Gertie G., 23.11.2020

    Als eBook bewertet

    Dieser hist. Roman erzählt die Geschichte des Ehepaars Claude und Blanche Auzello sowie des bekannten Hotels Ritz in Paris, dessen Geschäftsführer Claude ist.

    Als Blanche und ihre Freundin Pearl 1923 von Amerika nach Paris kommen, weiss Blanche noch nicht, dass die Stadt an der Seine ihr Schicksal werden wird.

    „Denn im Ritz konnte einem nichts Schlimmes passieren. Es war dazu gemacht, einem jeden launischen Wunsch zu erfüllen, wie lächerlich er auch sei. Würdest du vielleicht gerne an einem frischen Biedermeiersträusschen schnuppern, während du in einer riesigen Badewanne mit goldenen Wasserhähnen in der Form von Schwänen sitzt? Das Ritz kümmert sich darum. Möchtest du deinen Hund ausführen lassen, während du deinen Tee zwischen den Palmen im Innenhof einnimmst und seine Mahlzeit, vom selben Koch wie deine zubereitet, auf einem Satinkissen zu deinen Füssen auf ihn wartet? Das Ritz sorgt dafür. Hat dich dein Ehemann gestern betrogen und du möchtest dich heute gerne an ihm rächen, kennst jedoch keine geeigneten jungen Männer? Das Ritz besorgt sie dir. Und beschützt dich vor den Konsequenzen.“

    Doch dann, ab 1940 haben die Deutschen Frankreich und vor allem Paris besetzt und im Ritz ihr Hauptquartier. Alles, was bei den Nazis Rang und Namen hat, geht im Ritz aus und ein. Die übliche prominente Kundschaft wie Filmstars oder Adelige bleiben nun aus. Einzig jene, die von den Besatzern Vorteile erwarten, wie Mademoiselle Coco Chanel, sind noch anzutreffen. Mit der liefert sich Blanche hitzige Wortgefechte, während sie ihrem Ehemann die eine oder andere kostbare Vase nachwirft.

    Claude, so scheint es, ist mehr mit dem Ritz verheiratet als mit Blanche und hat nebenbei noch eine Mätresse, wie seine auswärts verbrachten Nächte suggerieren. Als sie durch ihre Freundin Lily Kontakt zur Résistance erhält, übernimmt sie zahlreiche waghalsige Aufträge. Immer argwöhnisch von ihrem Mann beäugt, der ihr die Alkoholexzesse und Launen langsam übel nimmt, denn Blanche hat ein streng gehütetes Geheimnis.

    Meine Meinung:

    Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und mit einigen Zeitsprüngen erzählt. Hauptaugenmerk liegt in den Jahren der Besatzung durch die deutsche Wehrmacht. Blanche, die Amerikanerin, versteht die laissez-faire Mentalität ihres Mannes nicht, der den Deutschen, die im Ritz ihr Hauptquartier aufgeschlagen haben, so willfährig begegnet, ja sogar anbiedert. Blanche glaubt, dass Claude eine Mätresse hat, da er häufig die Nächte auswärts verbringt. Sie hält in für unpatriotisch. Das Paar entfernt sich zusehends voneinander. Keiner weiss von den Tätigkeiten des anderen.

    Die Autorin lässt zahlreiche historische Figuren wie Ernest Hemingway oder die schon erwähnte Coco Chanel auftreten. Sie zeigt den Lesern auch interessante Ecken von Paris, die ausserhalb des geschützten Bereichs des Hotels liegen, wenn sie Blanche auf ihre Missio für die Résistance schickt.

    Die Charaktere haben so ihre Ecken und Kanten. Im Laufe der Jahre entwickeln sie sich weiter. Aus der jungen Amerikanerin, die, unbedingt Schauspielerin werden will, wird eine echte Französin, die während der Besatzungszeit, die Rolle ihres Lebens verkörpert.

    Im Nachwort ist zu lesen, wie Fakten und Fiktion zu diesem spannenden Roman verbunden sind.

    Fazit:

    Ein gut gelungener historischer Roman, der im besetzten Paris spielt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Mandel61118, 26.08.2020

    Als eBook bewertet

    Wunderschön

    Claude Auzello führt das Luxushotel Ritz in Paris. Mit seiner Frau Blanche führt er eine leidenschaftliche Beziehung. 1940 fallen die Deutschen in Paris ein und richten im Ritz ihr Hauptquartier ein. Eine sehr schwere Zeit beginnt. Claude muss den Besatzern jederzeit zu Diensten stehen. Blanche erträgt die Situation kaum noch und schliesst sich mithilfe ihrer Freundin Lily der Résistance an, um geheime Botschaften weiter zu vermitteln oder Personen zu verstecken. Was Blanche nicht ahnt: auch ihr Mann Claude arbeitet heimlich für die Résistance, um sich gegen die deutsche Besatzung zu wehren. Dramatische Ereignisse nehmen ihren Lauf.....


    Zu Anfang des Buches erfährt der Leser in mehreren Rückblicken, wie Claude und Blanche sich im Jahr 1923 kennen lernten. Beide sind interessante Persönlichkeiten. Vor allem Blanche ist interessant, souverän, selbstbewusst, modern, sie hat kein Interesse am Hausmütterchen-Dasein. Als Amerikanerin ist sie zudem viel offener als die Französinnen, die Claude kennt. Die Ehe der beiden muss so manchen Sturm aushalten, da sie beide sehr temperamentvoll sind. Zum Schreien komisch ist die Szene, in der Claude Blanche klarzumachen versucht, dass er donnerstags regelmässig zu seiner Mätresse geht. Mit Blanches rechtschaffener Empörung kann er wenig anfangen.
    Im Laufe der Zeit wandelt sich die stürmische Beziehung der beiden, sie wird tiefer und zärtlicher. Die Autorin hat diese Entwicklung sehr schön dargestellt.

    Als Leser erhält man einen sehr vielschichtigen, detaillierten Einblick in die erste Hälfte der vierziger Jahre, in der die deutschen Paris besetzen und die Bürger in Angst und Schrecken versetzen. Umso beeindruckender sind diese Schilderungen, da alles auf wahren Begebenheiten beruht, auch Claude und Blanche waren reale Persönlichkeiten.

    Die Autorin lässt berühmte Personen in Nebenrollen auftreten, die das Geschehen würzen. So wird Hemingway mit all seinen Schwächen dargestellt, auch Coco Chanel wirkt nicht gerade sympathisch, sorgt aber für Unterhaltung.

    Der letzte Teil des Buches ist sehr aufwühlend und zu Herzen gehend. Ich habe das Buch sehr genossen, da es viel über die damalige Zeit erzählt und die damals herrschende Stimmung sehr intensiv wiedergibt.

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  • 5 Sterne

    Jutta C., 15.09.2020

    Als eBook bewertet

    Meinung:

    Bei der Besetzung von Paris und damit auch des besten Hotels der Stadt sind Claude und Blanche bereits 17 Jahren verheiratet, die Luft ist aus der Ehe raus. Blanche ist 1923 aus Amerika nach Paris gekommen, um Filmstar zu werden und hat ihr Herz an Claude und die Stadt verloren.
    Claude hatte mit einer braven französischen Ehefrau gerechnet, die kocht, den Haushalt führt und eine Geliebte klaglos akzeptiert.
    Doch Blanche kann nicht kochen oder putzen, stattdessen bringt sie seine Karriere voran, hält im Salon des Ritz Hof und scharrt ihre amerikanischen Freunde und Berühmtheiten um sich, lockt Kundschaft an.
    Und dann kommen die Nazis………….
    Durch ihre Freundin Lily kommt sie mit der Résistance in Kontakt und übernimmt immer häufiger waghalsige Aufträge.

    Fazit:

    Die Autorin beschreibt so lebendig, hat einen solch tollen Schreibstil, dass ich diesen Roman geradezu verschlungen habe und diesen Roman am liebsten gar nicht mehr aus der Hand hätte legen wollte.
    Des Buches ist sehr aufwühlend und zu Herzen gehend.
    Es ist schon mehr wie toll, wie die Männer und Frauen der Résistance den Deutschen das Leben schwer gemacht haben.
    Ein berührender Roman, bei dem man mitfiebert.
    Eine klare Leseempfehlung für ein klasse Buch

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  • 4 Sterne

    Tanja P., 09.09.2020

    Als Buch bewertet

    Eine Amerikanerin in Paris

    „… das Ritz … lässt einen alles vergessen, was man gesehen hat, bevor man in seine Pracht und Herrlichkeit trat – selbst wenn man das Schlimmste gesehen hat, wozu Menschen fähig sind. Das Ritz spendet Trost, bietet Zerstreuung und den besten Champagner, um die Galle herunterzuspülen, die weichsten Handtücher, um die Verzweiflung aufzusaugen.“ (S. 372)

    Eine Ménage-á-trois findet man normalerweise zwischen 3 Menschen, doch bei Blanche und Claude Auzello ist „Das Ritz“ der dritte Eckpfeiler ihrer Beziehung. Seit Claude der Direktor des Hotels ist, nimmt dies stets die erste Stelle in seinem Leben ein. Er flüchtet sogar nachts aus Blanches` Bett, wenn ein Anruf kommt. Aber sind es immer die Belange der Gäste, denen er dann nachgeht, oder bestellt ihn seine aktuelle Geliebte zu sich? Blanche kann sich nie sicher sein, egal was er beteuert.

    In „Die Königin des Ritz“ erzählt Melanie Benjamin die Geschichte des Hotelier-Ehepaars Auzello, die das Luxushotel während des 2. Weltkrieges leiteten.
    Bei der Besetzung von Paris und damit auch des besten Hotels der Stadt sind sie bereits 17 Jahren verheiratet, aber die Ehe ist nicht glücklich und kinderlos. Es gibt zu viele Differenzen und unerfüllte Träume, vor allem auf Blanches Seite. Sie ist 1923 aus Amerika nach Paris gekommen, um Filmstar zu werden und hat ihr Herz an Claude und die Stadt verloren. Sie haben zu schnell geheiratet, ohne sich richtig zu kennen, und ihre unterschiedlichen Erwartungen und Vorstellungen sorgen immer wieder für Zündstoff. Claude hatte mit einer braven französischen Ehefrau gerechnet, die kocht, den Haushalt führt und eine Geliebte klaglos akzeptiert. Doch Blanche kann nicht kochen oder putzen, stattdessen bringt sie seine Karriere voran. Sie ist viel zielstrebiger und geschäftsorientierter als er, hält im Salon des Ritz Hof und scharrt ihre amerikanischen Freunde und Berühmtheiten um sich, lockt Kundschaft an. Wenn sie schon keine Schauspielerin sein kann, dann spielt sie eben die Rolle als seine Ehefrau und Direktorin.

    Mit dem Einzug der Deutschen ändert sich alles. Die jüdischen Angestellten verschwinden, die jüdischen Gäste haben sich längst in Sicherheit gebracht und auch die reichen Amerikaner und französischen Künstler, wie Hemingway oder Picasso, bleiben dem Hotel fern. Und während Claude vor den Deutschen kratzbuckelt und versucht, jeden ihrer Wünsche zu erfüllen um ja nicht in Ungnade zu fallen, spielt Blanche die Femme fatal – die Königin des Ritz. Das Ehepaar entfernen sich immer weiter voneinander und verheimlicht sich, dass sie längst beide für die Résistance arbeiten ... Es gibt Dinge, die du besser nicht weisst. Zu deinem eigenen Besten.“ (S. 21)

    Ich hatte nach dem Klappentext erwartet, dass es vor allem um Blanches und Claudes Kampf gegen die Nazis und ihre Tätigkeit in der Résistance gehen würde, aber die Autorin hat sich auf die Geschehnisse im Hotel konzentriert und alles andere (leider) nur angedeutet. Allerdings hat mir sehr gut gefallen, wie sie dabei den Mikrokosmos des Hotels als Spiegel der Situation im Land und den Umgang der Menschen untereinander nutzt. So stellt vor allem Blanche schnell fest, dass nicht alle deutschen Soldaten Nazis sind, sondern ganz normale Menschen mit Sorgen und Problemen, die auch nur ihren Job machen. Unter Claudes wachsamen Augen freundet sie sich mit dem Feind an, aber „Wann werden Besatzer zu Gästen? Wann wird der Feind zum Freund?“ (S. 114)

    Und während mir in der ersten Hälfte des Buches leider etwas Spannung fehlte, hatte ich in der zweiten Hälfte mit meinen Gefühlen zu kämpfen. Ein wichtiges Buch #gegendasvergessen.

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  • 3 Sterne

    Katharina2405, 09.09.2020

    Als eBook bewertet

    Der Roman „Die Königin des Ritz“ von Melanie Benjamin beruht auf einer wahren Geschichte.

    Claude Auzello ist der Direktor des Hotel Ritz in Paris, als die Deutschen 1940 in Frankreich einmarschieren. Eines der Hauptquartiere der Besatzer wird das Ritz und Claude macht alles um seine „Gäste“ zufrieden zu stellen und damit seine Frau Blanche zu beschützen, deren Geheimnis die Nazis nicht aufdecken dürfen. Doch im Hintergrund arbeitet Claude für den Widerstand und ahnt nicht, dass auch seine Frau für die Résistance tätig ist.

    Meinung:

    Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht von Claude und Blanche in der dritten Person erzählt. Dabei springen sie zwischen der Vergangenheit, als Claude und Blanche sich kennengelernt haben, und der Zeit des Krieges. Die Kapitelüberschriften sind darüber hinaus auch mit Jahreszahlen versehen.

    Was der Autorin wirklich unglaublich gut gelungen ist, ist Paris zur Zeit seiner Besatzung einzufangen. Man spürt regelrecht wie die Pariser zu Anfang unter Schock stehen und sich dann doch langsam damit arrangieren überall deutsche Soldaten zu sehen. Wie sie aber auch immer mehr abstumpfen, bei all der Gewalt mit der sie konfrontiert werden.

    Den Schreibstil empfand ich als anstrengend. Viele Sätze sind endlos lang, zig Kommata und eingeschobene Sätze. So war das Buch einfach nicht schön zum „weglesen“, sondern der Lesefluss wurde regelmässig unterbrochen.

    Auch mit Claude und Blanche bin ich nicht so richtig warm geworden. Für mich blieben die beiden immer auf Distanz und ich konnte nicht mit ihnen mitfiebern, da sie mich emotional überhaupt nicht erreichten. Die beiden haben, obwohl sie sich lieben, eine sehr komplizierte Beziehung zueinander, die ich nicht wirklich nachvollziehen konnte.

    Sehr schade finde ich auch, dass die „Aufträge“ vom Widerstand nicht richtig ausgeführt werden. Sie werden nur am Rande erwähnt. Ich hätte mir das ausführlicher gewünscht, damit hätte man auch mehr Spannung erzeugt, so gab es für mich doch einige langatmige Stellen und der Roman kam nur schleppend voran.

    Fazit: Trotz einiger toller Ansätze bin ich nicht so richtig begeistert von dem Roman. Der Schreibstil hat mir nicht gefallen und mit Claude und Blanche konnte ich nicht richtig mitfiebern. Die Beschreibungen von Paris und dem Ritz waren dagegen klasse, daher gibt es von mir 3 Sterne.

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  • 2 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 01.11.2020

    Als Buch bewertet

    Kristall86vor einer Stunde
    Wer das Luxus-Hotel Ritz im Jahr 1940 besucht, bekommt von der grauen und dunklen Aussenwelt der Hakenkreuze und Nationalsozialisten nur wenig mit. Das Ritz hat seine eigene Welt - zumindest ist das der Schein für seine Gäste. Blanche bricht es dennoch das Herz, als ihr Gatte und Hotelchef des Ritz, Claude, in die Dienste der Nazis muss. Blanche treibt es aber auch nicht ruhig - im Gegenteil. Sie nimmt Kontakt mit der Résistance auf. Daraus ergibt sich für sie ein mehr als waghalsiges Spiel mit ihrem Leben. Ihr Rettungsanker dabei ist zu meist ihre Schönheit und ihre unverfrorene Art. Aber kann sie sich immer damit retten oder hat sie einen Beschützer bei der Résistance?



    Auf dieses Buch hatte ich mich so gefreut! Ein Buch über die Geschichte des Ritz‘ und ihre Besitzer und das auch noch in Form einer Geschichte. Leider war diese Story für mich ein echter Flop. Der Schreibstil ist wahrlich langweilig und ermüdend. Der Spannungsbogen ist nur bedingt sichtbar und vernebelt sich ständig in den nichtssagenden Phrasen von Blanche oder Claude ode anderen Akteuren, von denen es leider viel zu viele gibt. Ich muss wirklich gestehen, das ich schwer Zugang zu den Figuren bekommen habe. Kein Wunder, denn man muss schon sehr genau lesen und alles verfolgen um zu wissen wer wer war - für mich zu anstrengend. Des weiteren bleibt das Bild von Blanche und Claude unheimlich steril und kalt. Als Leser hat man Erwartungen und hofft das diese erfüllt werden, leider war das hier nicht der Fall. Die beiden Protagonisten wirken unnahbar und auf gewisse Art fremdelt man mit den Figuren.

    Die zwei Sterne gibt es von mir für die bildhaften Beschreibungen des Ritz‘ und auch für die geschichtliche Beschreibung der damaligen Zeit. Für mich war dies der einzige Lichtblick in diesem Buch....Hierfür gibt es 2 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 26.10.2020

    Als Buch bewertet

    Die Königin vom Ritz“ ist der erste Roman, den ich von der New York Times-Bestseller Melanie Benjamin gelesen habe. Die ist ein auf Tatsachen basierender Roman über eine mutige Frau und ein Luxushotel, das ihr Leben war.
    Der Inhalt: Paris 1940 – Das Luxushotel Ritz verzaubert durch seinen Glanz und seinen ganz besonderen Charme immer noch seine Gäste, obwohl Hakenkreuze im Blumenschmuck stecken und deutsche Soldaten in den Sesseln herumlungern. Für die Amerikanerin Blanche ist es kaum zu ertragen, dass ihr Mann Claude als Geschäftsführer des Hotels den Nazis zu Diensten sein muss. Blanche übernimmt indes immer häufiger Aufträge für die Résistance. Sie schmuggelt falsche Pässe und gerät des Öfteren in grosse Gefahr. Aber auch ihr Mann Claude hat ein Geheimnis, denn auch er ist längst der Résistance beigetreten und er unternimmt alles um seine Frau zu schützen….
    Eine berührende und spannende Geschichte, die uns auf eine abenteuerliche Reise mitnimmt. Und der Schreibstil der Autorin hat dazu einiges beigetragen. Schon die ersten Seiten der Lektüre haben mich total gefesselt, denn Lily stellt uns Blanche vor und sie habe ich von dieser mutigen Frau schon ein genaues Bild vor meinem inneren Auge. Blanche war eine vor Mut strotzende Frau und das hat sich auch bewiesen, als sie sich der Résistance angeschlossen hat. Sie hat sich aber durch ihre provokante Art des Öfteren grossen Gefahren ausgesetzt. Ich lerne ihren Mann Claude, einen Franzosen kennen, er wurde von den Nazis unterdrückt und hat aber doch auf im Untergrund gearbeitet. Und ihre gemeinsame grosse Liebe zu dem Luxushotel ist förmlich zu spüren. Für ihr Hotel haben die beiden alles getan. Die beiden Hauptprotagonisten erwachen durch die authentischen Beschreibungen vor meinem inneren Auge zum Leben. Ausserdem wird uns wieder einmal vergangene Geschichte vor Augen geführt und manches hat mich wirklich sehr berührt. Der Spannungsbogen ist auch hervorragend, man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen.
    Eine wunderbare Unterhaltungslektüre, die mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. Gerne vergebe ich für dieses besondere Lesevergnügen 5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 19.09.2020

    Als Buch bewertet

    Eigentlich gibt es drei Hauptprotagonisten in diesem Buch. Das Ehepaar Auzello und das Hotel Ritz in Paris.
    Bekannt ist, dass das berühmte Hotel während der Besatzungszeit Hauptquartier der Deutschen war. Ein sehr bekanntes mondänes Haus mit allen erdenklichen Luxus und sehr illustren Gästen. Die Menschen die in diesem Haus gearbeitet und es geführt haben sind eher unbekannt.
    Das Buch ist zur Hälfte eher eine Bestandsaufnahme einer Ehe. Nach 17 Jahren ist der Zauber der Liebe auf dem ersten Blick verflogen. Melancholisch erzählt Blanche, eine gebürtige Amerikanerin, wie sie das Gefühl nicht los wird hinter dem Hotel zurück zustehen. Ihr Mann Claude Franzose ist ebenfalls enttäuscht. Er hat eine brave Ehefrau a la Kind, Küche, Kirche erwartet. Sie wollte Glamour und Aufmerksamkeit.
    Alles das ist anders als was ich nach dem Klappentext erwartet hatte.
    Dann kommt der Bruch,
    Blanche lernt eine junge Frau kennen die in der Resistance arbeitet. Auf einmal sieht Blanche das jüdische Angestellte nicht mehr da sind. Das die Menschen auf der Strasse hungrig und abgerissen aussehen. Alles ein Gegensatz zu ihrem Hotel. Dort gehen die Nazis ein und aus. Sie spioniert für die Resistance und trotzdem erkennt sie das Nazi nicht gleich Nazi ist. Schwer für sie zu ertragen denn ihr geliebtes Paris leidet sehr. Auch Claude arbeitet für den Widerstand, er will vor allem seine Frau schütze .
    Die Autorin hat einen biographischen Roman über die Auzellos geschrieben, mir kam es eher so vor als ob sie in ihnen nur ein Anhängsel des Ritz gesehen hat. Trotz des Schicksals von Blanche steht das Hotel immer wieder im Vordergrund. Nur das Haus als Institution ist glänzend dargestellt. Paris ist die Stadt die Mitleid verdient, die Aufmerksamkeit bekommen muss. Die Menschen sind nicht so wichtig, sie sind blass, traurig, fast austauschbar dargestellt. Das Paar sind zwei sehr interessante Persönlichkeiten, gehen aber in der Schwärmerei unter. Erst am Ende im Nachwort bekommen beide den Stellenwert der ihnen zusteht.

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