20% Rabatt auf den tolino Epos 3!

 
 
Merken
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 151327681

Printausgabe Fr. 18.70
eBook (ePub) Fr. 10.00
inkl. MwSt.
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    Ernst H., 13.03.2024

    Als Buch bewertet

    Leichenteile in der Mur

    „Die Kälte der Mur“ von Gudrun Wieser ist ein historischer Kriminalroman, der zweite Band der Reihe mit dem Gendarm Wilhelm Koweindl und der Hauslehrerin Ida Fichte als Ermittler.

    Klappentext:
    Graz, 1882. Immer wieder werden Körperteile am Ufer der Mur angespült, und keiner weiss, zu wem sie gehören. Gendarm Wilhelm Koweindl steht vor einem Rätsel – und erhofft sich einmal mehr Rat von Hauslehrerin Ida Fichte. Kurz darauf verschwinden das Hausmädchen von Idas Dienststelle und dann die gnädige Frau höchstselbst. Wilhelm und Ida stürzen sich in die Ermittlungen, doch als sie erkennen, dass sie einer falschen Fährte folgen, ist es beinahe zu spät …

    Das Cover ähnelt optisch dem ersten Band, gibt der Reihe somit einen gewissen Wiedererkennungswert. Obwohl es keinen Bezug zum Inhalt herstellt, hat es mich irgendwie angesprochen. Das Buch erschien 2023, die Handlung spielt im Jahr 1882 in Graz. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, zu Beginn wird in einem Satz kurz das Kommende angekündigt. Der Schreibstil ist flüssig. Nicht nur die Sprache ist der Zeitepoche angepasst, es sind generell die Standesunterschiede, die Macht und Überheblichkeit der Reichen und das Leben der einfachen Bevölkerung, aber auch der Stand kriminalistischer Ermittlungen zur damaligen Zeit gut vorstellbar dargestellt.

    Auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes findet man sich nicht nur in der Handlung problemlos zurecht, sondern überblickt auch den relevanten Personenkreis in Kürze. Soweit nötig, finden sich Hinweise zur Vorgeschichte. Es gibt zwei Handlungsstränge. Einerseits beschäftigen die grausigen Funde, Leichenteile von mehreren Frauen werden aus der Mur geborgen, die Gendarmerie. Andererseits ist Ida Fichte, die Hauslehrerin von Theodor Lahothny, mit dem merkwürdigen Verhalten ihres Schülers und anderen Eigenheiten im Hause ihrer Dienstgeber konfrontiert. Durch die Perspektiven- bzw. Ortswechsel gestaltet sich die Handlung abwechslungsreich und die Spannung wird am Köcheln gehalten. Anfangs scheinen nur die über reine Sympathie hinausgehenden Gefühle von Wilhelm und Ida füreinander die Verbindung zu sein. Es bleibt auch alles lange Zeit sehr mysteriös. Da zur damaligen Zeit die Beamten nur über begrenzte Möglichkeiten verfügten, kommen die beiden Gendarmen Wilhelm und Leopold in ihren Ermittlungen nur mühsam voran. Die Identität der Opfer bleibt ein Rätsel, keinen kümmert es, wenn Frauen aus dem einfachen Volk verschwinden. Erst als sich Zeugen finden, die nachts seltsame Aktivitäten am Ufer der Mur beobachtet hatten, kommen Wilhelm und Leopold der Sache näher. Verdachtsmomente verdichten sich. Gleichzeitig spitzen sich auch die Ereignisse im Hause Lahothny zu. Nicht nur ein Dienstmädchen, sondern die Hausherrin ist verschwunden. Nun ergreift auch Ida die Initiative. Es beginnt eine dramatische Suche, ein Wettlauf gegen die Zeit, der letztlich mit einer unerwarteten Lösung endet.

    Die Charaktere sind lebendig und anschaulich gezeichnet. Die Menschen zeigen Stärken, Schwächen und Emotionen. Im Mittelpunkt stehen Wilhelm und Ida, doch auch die Nebenfiguren sind gut vorstellbar, mit markanten Eigenschaften, beschrieben. Die Protagonisten zeigen auch eine Entwicklung. Wirkt Wilhelm anfangs etwas steif und geistig träge, so entwickelt er im Lauf der Geschehnisse erstaunliche Energie, ohne Rücksicht auf Vorschriften und allfällige spätere Zurechtweisungen durch Vorgesetzte. Mit Leopold, einem aufgeweckten, intelligenten junger Mann, an seiner Seite bilden die beiden ein harmonisches und tatkräftiges Team. Ida Fichte ist natürlich, wie es für eine alleinstehende Frau, von Beruf Hauslehrerin, in der damaligen Zeit erwartet wird, auf den ersten Blick sehr ernsthaft, züchtig und zurückhaltend, verantwortungsbewusst und selbstständig. Wenn es die Situation erfordert, weiss sie sich durchzusetzen und zu wehren. Ich bin gespannt, wie sich diese Beziehung weiterentwickeln wird.

    „Die Kälte der Mur“ beinhaltet nicht nur eine spannende Geschichte, sondern lässt einen gekonnt in das 19. Jahrhundert versinken. Mir hat diese Reise in die Vergangenheit sehr gefallen. Eine klare Leseempfehlung meinerseits mit 5 Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Gertie G., 05.08.2023

    Als Buch bewertet

    In ihrem zweiten historischen Krimi mit Ida Fichte und Wilhelm Koweindl nimmt uns Autorin Gudrun Wieser in die Umgebung von Graz des Jahres 1882 mit. Nach den Vorkommnissen im Mädchenpensionat am Annaberg ist dieses geschlossen und Ida Fichte hat eine neue Anstellung als Hauslehrerin von Theodor, dem ängstlichen Sohn des Zoologen Prof. Lahothny und seiner Frau. Die neue Aufgabe nimmt sie ziemlich in Anspruch, zumal auch die Gnädige Frau an manchen Tagen Idas Zuspruch zu benötigen scheint, sodass sie auf die ein wenig hölzern verfassten Briefe des Landgendarmen Wilhelm Koweindl nicht antwortet.

    Dabei bräuchte er den scharfen analytischen Verstand von Ida mehr denn je. Seit einigen Wochen werden Körperteile am Ufer der Mur angespült. Sie müssen, wie der Gerichtsmediziner trocken feststellt, von mehreren Frauenspersonen, stammen. Er sei sich ziemlich sicher, dass es sich um Dienstmädchen handelt. Doch niemand scheint sein(e) Dienstmädchen zu vermissen. Koweindl und sein neuer Mitarbeiter, der Probegendarm Leopold Leitner, stehen vor einem Rätsel.

    Nun, Koweindl fasst sich ein Herz und taucht unangemeldet und zu unpassender Zeit im Haus Lahothny auf. Dass er damit Ida in Schwierigkeiten bringt, nimmt er gar nicht wahr. Er ist nur über ihre Zurückhaltung und ihre Weigerung, ihn überhaupt anzuhören, erstaunt. Man scheidet beiderseits verstimmt.

    Doch dann verschwindet, wie so viele Dienstboten vor ihr, die Zugehfrau Leni und wenig später auch die Gnädige Frau. Zurück bleiben der ohnehin traumatisierte Sohn Theodor, sein Vater und sein Onkel, der sich ebenfalls ein wenig seltsam verhält. Ida beginnt auf Wunsch des Hausherrn zu recherchieren und findet einiges heraus, was die Gnädige Frau nicht in allzu gutem Licht erscheinen lässt.

    Meine Meinung:

    Auch der zweite Fall für Ida Fichte und Wilhelm Koweindl hat mir sehr gut gefallen. Der Krimi ist sehr gut recherchiert und zeichnet ein ziemlich authentisches Bild der damaligen Lebenswelt. Hier die begüterten Bürger oder Adeligen dort die Dienstboten, die nichts gelten. Die Leser merken deutlich, dass in der ausschliesslich männlich besetzten Kriminalpolizei, das Wissen um Dienstboten fehlt, denn erst spät kommen Koweindl und sein Probegendarm Leopold Leitner auf die Idee, nach dem Dienstbotenbuch der verschwundenen Dienstboten zu suchen.

    Auch dass Soldaten, die in Verbrechen verwickelt sind, sei es als Täter oder Opfer, nicht der zivilen Gerichtsbarkeit, sondern der militärischen unterstehen, ist richtig beschrieben.

    Der Schreibstil gefällt mir und ich finde die Charaktere sehr gut herausgearbeitet. Ob Koweindl das Angebot des Militärs annehmen wird? Und wie entwickelt sich die Beziehung zu Ida weiter? Ich bin das sehr gespannt auf einen weiteren Fall. Ausserdem bin ich neugierig, ob sich in einer späteren Fortsetzung Koweindls Wege mit dem wohl berühmten Grazer Kriminologen Dr. Hans Gross kreuzen werden, der 1893 sein „Handbuch für Untersuchungsrichter“ veröffentlicht hat.

    Fazit:

    Gerne gebe ich dieser gelungenen Fortsetzung 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    clematis, 23.08.2023

    Als Buch bewertet

    Am Ufer

    Einzelne Leichenteile werden entlang der Murufers in der Nähe von Graz gefunden. Gendarm Wilhelm Koweindl ist nahe daran, die Ermittlungen einzustellen, denn niemand hat etwas gesehen, niemand hat etwas gehört. Unterdessen wirkt Fräulein Ida Fichte als Hauslehrerin und erlebt, wie nach dem Dienstmädchen auch noch die Hausherrin verschwindet. Ein spannender Wettlauf mit der Zeit beginnt.
    Mit ihrem unverwechselbaren Schreibstil fesselt Gudrun Wieser auch mit ihrem zweiten historischen Krimi, welcher im Jahre 1882 im Gebiet rund um die Mur spielt. Wer sich durch Band Eins geschmökert hat, weiss, wie Ida und Wilhelm einander kennengelernt haben und versteht die Anspielungen auf einen früheren Fall. Aber auch ohne dieses Vorwissen können die Bücher unabhängig voneinander gelesen werden. Mit grausigen Funden wird Koweindl diesmal überrascht und sucht nach ergebnislosen Ermittlungen Rat bei Ida, die jedoch nicht nur als helfende Hand gesehen werden möchte. Nachdem vorerst beide Hauptfiguren in getrennten Kapiteln agieren, laufen später die Fäden wieder zusammen. Schön verfolgen kann man als Leser die gut charakterisierten Figuren samt ihrer Entwicklung. So wird doch aus dem anfangs eher ruhigen und fast schwerfällig wirkenden Gendarmen ein flott eingreifender Ordnungshüter, wenn es drauf ankommt. Und auch Ida legt an Selbstbewusstsein deutlich zu. Nach und nach eintrudelnde Informationen sowie unerwartete Wendungen bewirken die Lebendigkeit der Handlung und steigern die Spannung sukzessive.
    Eine ungewöhnliche Geschichte im passenden historischen Kontext, auch diesen Band empfehle ich gerne weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Philiene, 26.08.2023

    Als Buch bewertet

    Gendarm Wilhelm Koweindl wird diesesmal mit grausamen Funden konfrontiert. Am Ufer der Mur werden Leichenteile angeschwemmt. Schnell stellt sich heraus, das es sich um Körperteile von Frauen handelt. Aber wer waren diese Frauen? Koweindel steht vor einem Rätsel und hofft auf die Hilfe von Ida, die mittlerweile als Hauslehrerin arbeitet. Zunächst will diese aber davon nichts wissen...

    Die Kälte der Mur ist sehr spannend geschrieben. Ich mochte vor allem den jungen Gehilfen des Gendarms, der sehr gewitzt ist und gute Einfälle hat. General Koweidel hat wie schon im ersten Teil mit den Gegebenheiten der Zeit zu kämpfen, in der Polizeiarbeit noch nicht mit der heutigen Technik verbunden war. Aber auch die Standesunterschiede machen seine Arbeit nicht einfacher. Die Oberschicht hält es nicht für nötig mit der Polizei zusammen zuarbeiten und das Militär steht sowieso über allem. Dann ist da ja auch noch Ida, eine schlaue Lehrerin, die in der Familie wie ein Dienstbote und von der doch verlangt wird dem Sohn des Hauses zu unterrichten.

    Neben dem tollen Charakteren ist da natürlich noch die Frage, woher kommen die Leichenteile. Wer waren die toten Frauen? Und wer ist der Mörder? Die Suche nach den Antworten auf die Fragen ist spannend und hat mir sehr gut gefallen. Polizeiarbeit im neunzehnten Jahrhundert gepaart mit einer neugierigen Lehrerin. Hat mir sehr gut gefallen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone F., 23.08.2023

    Als Buch bewertet

    Ich lese sehr gerne historische Krimis, und so liess ich mich von Gudrun Wieser in "Die Kälte der Mur" ins späte 19. Jahrhundert in die Steiermark entführen. Der Gendarm Wilhelm Koweindl sieht sich darin mit einer besonders kniffligen Ermittlung konfrontiert. An den Ufern der Mur werden Leichenteile von Frauen angeschwemmt. Zur Lösung des Falls sucht er Rat bei der Hauslehrerin Ida Fichte, deren scharfen Verstand er schätzt und der er auch ansonsten sehr zugeneigt ist. Alsbald tragen sich im Haushalt der Familie, bei der Ida in Stellung ist, merkwürdige Dinge zu, und Wilhelm und Ida haben einen Verdacht...


    "Die Kälte der Mur" ist nach "Jenseits der Mur" der zweite Band im Ida Fichte und Wilhelm Koweindl. Auch wenn die Fälle in sich abgeschlossen sind und ich den zweiten Band ohne Kenntnis des ersten problemlos lesen konnte, ist es dennoch ratsam, zunächst Band 1 zu lesen, da immer wieder Anspielungen auf den ersten Fall vorkommen und man dort auch erfährt, wie sich Ida und Wilhelm kennengelernt haben.

    Ida und Wilhelm waren mit sofort sympathisch, ebenso der Probegendarm Leopold. Der Schreibstil ist angenehm und passt sehr gut zum historischen Hintergrund der Geschichte. Ich habe mit den beiden mitgefiebert und mitgerätselt, und der Fall blieb spannend bis zum Schluss.

    Was mir bei dem Roman etwas fehlte, war der zeitgeschichtliche Hintergrund. Ich mag es sehr, wenn die Krimihandlung eingebettet ist in politische, wirtschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Zusammenhänge und ich nebenbei etwas über die Zeit erfahre, in der der Krimi spielt. Das ist hier leider nicht der Fall, und so wirkt die Geschichte als Ganzes etwas dünn. Auch über die damals üblichen kriminalistischen Methoden erfährt man leider nichts.

    Fazit: Ein unterhaltsamer Krimi mit interessanten Wendungen und sympathischen Protagonist*innen, dessen historischer Kontext noch etwas stärker ausgearbeitet sein dürfte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein