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  • 5 Sterne

    Rennwurmi, 19.01.2024

    Als Buch bewertet

    Spannend und flüssig zu lesen

    Das Cover des Buches „Die Hoffnung der Chani Kaufman“ hat mich nicht wirklich angesprochen. Es zeigt eine düster dreinblickende, streng frisierte, junge Frau mit einem Granatapfel. Dieser Granatapfel steht symbolisch für Leben und Fruchtbarkeit. Das Cover macht etwas den Eindruck einer Pflichtlektüre in der Kursstufe des Gymnasiums.

    Es ist der zweite Teil der Chani Kaufmann. Das Buch ist jedoch ein in sich verständliches Buch, also man kommt auch ohne den ersten Teil mit.

    Chani hat Baruch geheiratet, den Mann den sie sich ausgesucht hat. Nun soll sie natürlich, nach jüdisch-orthodoxem Recht Kinder gebären. Aber sie wird einfach nicht schwanger.

    Daraufhin begibt sie sich in eine Fruchtbarkeitsklinik, die schon bald den Grund dafür herausfindet.

    Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Man lernt viel über jüdisch-orthodoxe Bräuche und Sitten. Am Ende des Buches ist ein Glossar mit den Erklärungen der vielen kursiv geschriebenen Wörter in dem Buch. Dies sind alles Eigennamen und Bezeichnungen des jüdisch-orthodoxen Lebens.

    Für dieses Buch vergebe ich 5 Sterne und eine absolute Kaufempfehlung, auch wenn mich das Cover gar nicht angesprochen hat.

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  • 4 Sterne

    Lena, 21.01.2024

    Als Buch bewertet

    Chani ist glücklich mit ihrem Mann Baruch in Jerusalem verheiratet, denn beide wurden nicht verheiratet, sondern hatten sich für einander entschieden. Als sich nach mehreren Monaten immer noch nicht der erhoffte - und von Eltern und Schwiegereltern erwartete - Kindersegen einstellt, fliegen sie nach London, um eine Kinderwunschpraxis aufzusuchen. Finanziert werden die Untersuchungen von Baruchs Eltern, weshalb sich vor allem die Schwiegermutter, die Chani als falsche Wahl für ihren Sohn erachtet, immer wieder dreist in deren Ehe einmischt.

    "Die Hoffnung der Chani Kaufman" ist die Fortsetzung von "Die Hochzeit von Chani Kaufman", einen Roman, den ich nicht gelesen habe und trotzdem keine Probleme hatte, in die Geschichte hineinzufinden. Für den Hintergrund zu einzelnen Personen und wie sie miteinander zusammenhängen, ist es allerdings von Vorteil, den ersten Band zu kennen.

    Auch wenn Chani, ihre junge Ehe und der Kinderwunsch im Vordergrund stehen, handelt der Roman daneben von weiteren Personen, aus deren Perspektive annähernd genauso viele Kapitel erzählt werden.
    Avromi ist ein Freund von Baruch, der als angehender Rabbi mit seinem Glauben hadert, wiederholt in Versuch gerät, wenn er auf hübsche Mädchen trifft und sich auf dem falschen Weg sieht.
    Seine Mutter Rivka hat die Familie verlassen, da sie nach einem augenöffnenden Schicksalsschlag ihren Glauben verloren hat und mit ihrem streng religiösen Ehemann nicht mehr zusammen sein konnte. Sie versucht sich in London ein neues Leben ohne die argwöhnischen Blicke von alten Bekannten aufzubauen und leidet darunter, dass sich vor allem ihre Tochter von ihr abgewandt hat.

    Der strenge jüdische Glaube, Traditionen und Rituale, Erwartungshaltungen und Druck von aussen sind in allen Lebensgeschichten sehr präsent. Als (nichtjüdischer) LeserIn erhält man einen umfassenden und bildhaften Einblick in den Alltag gläubiger Juden in London, Jerusalem und Tel Aviv. Viele Regeln wirken wie aus einem vorangegangen Jahrhundert und nicht mehr zeitgemäss und es ist erstaunlich, wie sich die Menschen selbst geisseln und das Leben schwer machen. Genauso unfassbar ist, wie weltfremd häufig agiert wird und dass eine junge Frau wie Chani so wenig über ihren eigenen Körper weiss.

    Die Geschichte ist durch kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven sehr lebendig und abwechslungsreich geschrieben. Zwischen Tradition und Moderne, Hoffnung und Verzweiflung verfolgt man die einzelnen Schicksale und fühlt mit den Figuren mit. Auch wenn dabei nicht mit Klischees - das intrigante Schwiegermonster, der Sohn zwischen den Stühlen von Mutter und Ehefrau, der am Glauben zweifelnde angehende Rabbi,... - gespart wird, ist der Roman dennoch (oder gerade deshalb?) unterhaltsam und schnell zu lesen. Anfangs stören allerdings die vielen hebräischen und jiddischen Begriffe, die floskelartig in die Dialoge oder den Text einfliessen und hinten in einem Glossar nachzuschlagen sind. Fussnoten wären für meinen Geschmack die bessere Lösung gewesen, um den Lesefluss nicht so häufig zu unterbrechen.

    "Die Hoffnung der Chani Kaufman" ist ein Familiendrama mit einem leicht ironischen Blick auf den streng jüdisch-orthodoxen Glauben, das den Kontrast zwischen Tradition und Glaube, Moderne und Selbstbestimmung auch für LeserInnen aus anderen Kulturen bildhaft und vor allem unterhaltsam darstellt, ohne aufgrund der Vielfalt der Charaktere jedoch sehr in die Tiefe zu gehen und sich eingehender mit Glaubens- oder Gewissensfragen zu beschäftigen.

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  • 5 Sterne

    Leseratte, 22.01.2024

    Als Buch bewertet

    Selten ist eine Fortsetzung so gelungen. Dieser intensive Roman rund um Chani Kaufman und ihr aussergewöhnliches religiöses Leben fasziniert vom ersten Augenblick an. Diesem wunderbaren, für einander geschaffenen Paar wird das allergrösste versagt - ein Kind zu bekommen. Undenkbar für die streng nach Regeln lebende jüdisch-orthodox Familie und die gesamte Gemeinde. Chani und Baruch suchen sich unter anderem Hilfe in einer Kinderwunschklinik. Hier beginnt eine Geschichte, die die Verzweiflung, die Angst, die Hilflosigkeit und die Not des Paares förmlich spüren lässt. Der Schreibstil ist mehr als genial, die Recherchen sind unglaublich gut und die Beschreibungen sehr detailgenau - fast schon detailverliebt beschreibt die Autorin Situationen, Gefühle und Gegebenheiten. Schnell wird klar: Nicht jeder in dieser religiösen Gemeinde hegt die gleichen Gedanken und manche versuchen sogar zu entkommen.
    Oft half mir das mit den nötigen Erklärungen angefügte Glossar bei den nicht immer bekannten Begriffen.
    Fazit: Unbedingt lesenswert, weil so lebensnah, ehrlich und wunderbar recherchiert.

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  • 5 Sterne

    Daniela E., 24.01.2024

    Als Buch bewertet

    Das Buch erzählt die Geschichte der Schani Kaufmann, die in einem jüdisch orthodoxen Umfeld als Ehefrau, als Hauptaufgabe Kinder bekommen soll. Leider klappt dies auch einige Monate nach ihrer Hochzeit nicht. Ihrem Mann Baruch scheint es nicht so wichtig, schliesslich gibt es die sehr! Allerdings wird der Druck der Schwiegereltern und der jüdisch orthodoxen Gesellschaft immer höher.
    Das Buch erzählt auch die Geschichte von Rivka, die sich nicht mehr länger in der Kehilla, der jüdisch orthodoxen Gemeinde aufhalten wollte und ausgebrochen ist, ihren Mann, einen Rabbi und ihre Kinder zurückgelassen hat und sich nun als freie Frau, im ‚gojischen‘ leben zurecht findet. Rivka und Chani begegnen sich in London und Erstere gibt Chani den Anstoss aus ihrer Misere herauszukommen.
    Das Buch ist sprachlich sehr angenehm geschrieben, anspruchsvoll und fesseln. Es ist durch aus Anneliese Reise wert.

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  • 4 Sterne

    Larischen, 27.01.2024

    Als Buch bewertet

    Chani und Baruch haben beinahe das Unmögliche geschafft: eine Liebeshochzeit in einer orthodoxen jüdischen Gemeinde. Noch dazu ist durch den Umzug von London nach Jerusalem eine grössere Distanz zwischen dem jungen Paar und Baruchs übergriffiger Mutter entstanden. Es könnte also alles ganz wunderbar sein, wenn da nicht das Problem mit der Schwangerschaft wäre. Chani wird einfach nicht schwanger, dabei ist es genau das, was HaSchem (Gott) und die orthodoxe Gemeinde von einem Ehepaar erwarten. Noch dazu könnte Baruch sie verlassen, wenn die Ehe kinderlos bleibt. Einen Triumph, den Chani ihrer Schwiegermutter nicht gönnen möchte. Also begeben sich Chani und Baruch zurück nach London in eine Fruchtbarkeitsklinik.
    Nicht nur Chani sieht sich vor Herausforderungen gestellt. Auch Rivka, die jahrelang versucht hat den Ansprüchen der Gemeinde zu entsprechen, hat eine schwerwiegende Entscheidung getroffen. Sie hat die Gemeinde wieder verlassen und kämpft nun um ihre Kinder und ein selbstbestimmtes Leben.

    „Die Hoffnung der Chani Kaufmann“ von Eve Harris ist bereits der zweite Teil rund um Chani und Baruch. Ich kannte den ersten Teil nicht und hatte trotzdem keine Probleme inhaltlich zu folgen. Vor deutlich grössere Probleme haben mich jedoch die vielen jiddischen Begriffe gestellt. Diese werden zwar am Ende des Buches (fast) alle erklärt, es ist aber jedes Mal mit Blätterei verbunden und unterbricht den Lesefluss. Ich bin irgendwann dazu übergegangen, die Begriffe mit dem Handy zu suchen, das war etwas komfortabler. Gerade am Anfang waren es teilweise auch wirklich viele Worte in kurzen Abständen, was mich wirklich etwas gestört hat. Im weiteren Verlauf wird es aber besser und man kam irgendwann wirklich in einen guten Lesefluss. Man hatte die Begriffe am besten mit Fussnoten direkt auf der Seite erläutern sollen.

    Ich fand den Einblick in das Leben einiger Menschen aus einer orthodoxen jüdischen Gemeinde super interessant. Man folgt nicht nur Chani und Rivka, sondern auch ihren Familienmitgliedern. Dadurch erhält man einen ganz vielfältigen Einblick in die unterschiedlichen Sorgen und Nöte, die jeder Einzelne von ihnen hat.

    Mit „Die Hoffnung der Chani Kaufmann“ hat mir Eve Harris eine völlig neue Welt eröffnet. Ich fand es durchaus interessant und spannend, allerdings hat es mich auch nicht völlig aus den Socken gehauen. Gerade am Anfang musste ich doch einiges an Geduld aufbringen. Dennoch kann ich den Roman empfehlen und werde mit Sicherheit auch den ersten Teil noch lesen.

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  • 5 Sterne

    Kristina B., 13.02.2024

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch erzählt eine sehr gelungene Familiengeschichte, in der Themen angesprochen werden, die unendlich wichtig für ein jedes Familienleben sind. Und das Ganze ohne ins Klischeehafte abzugleiten geschweige denn melodramatische Sülze hochzuwürgen. Es wird stellenweise nahezu lakonisch beschrieben, welche Konflikte sich zwischen den Generationen, zwischen zwei Familienteilen oder zwischen Partnern abspielen können. Und hinzu kommt ein unerfüllter Kinderwunsch... Eine sehr, sehr vorsichtig formulierte Story, deren Sprache sehr ansprechend ist durch eine gewisse Leichtigkeit und doch - man kann es fast schon Würde nennen. Das Cover "Frau mit dem Apfel" ist sehr künstlerisch und passt ganz herausragend zu dem Inhalt. Und die dezente Farbgebung tut ihr Übriges dazu um zu gefallen... Ein sehr lesenswertes Buch!

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  • 4 Sterne

    Desiree H., 24.03.2024

    Als Buch bewertet

    Fehlende Selbstbestimmung
    "Die Hoffnung der Chani Kaufman" erlaubt den Leser:innen Einblicke in die Lebenswelt einer ultraorthodoxen, jüdischen Gemeinde.
    Im Mittelpunkt steht die frisch verheiratete Chani Kaufman, die gemäss den Erwartungen der Gemeinde versucht, schwanger zu werden. Dies gelingt allerdings nicht, was jedoch nicht an einer grundlegenden Unfruchtbarkeit Chanis liegt, sondern an den strengen ultraorthodoxen Regeln, die den Beischlaf nur zu bestimmten Zeiten erlauben. Zu diesen Zeiten hat Chani allerdings keinen Eisprung.

    Ich habe den Roman sehr gerne gelesen, der einen intensiven Einblick in die vielen strengen Regeln und Traditionen der jüdisch-orthodoxen Gemeinde ermöglicht. Es ist erschreckend, wie sehr die Rabbiner die Menschen und insbesondere die Frauen mit ihren Regeln in ihrer Selbstbestimmtheit begrenzen. Chani entwickelt im Laufe des Romans eine innere Kritik an der Macht der Rabbiner und fängt an, die Gesetze zu hinterfragen, die sie daran hindern ein Kind zu bekommen. Das hat mir grundsätzlich sehr gut gefallen, allerdings hätte ich mir hier noch etwas mehr Tiefe bei der Charakterentwicklung gewünscht. Am Ende ging es mir mit Chanis Geschichte etwas zu schnell.

    Besonders gerne habe ich den Handlungsstrang um Rivka und ihre Familie gelesen. Rivka hat den Schritt gewagt und die Gemeinde verlassen. Als Leser:innen begleiten wir sie in ihrem neuen und zum Teil sehr einsamen Leben in London. Das Buch zeigt, wie schwer es Aussteiger:innen haben, wie sie ihre Kinder aufgeben, ihr Leben neu beginnen müssen. Das hat mich wirklich sehr berührt und mir gleichzeitig auch verdeutlicht, wie erbarmungslos diese ultraorthodoxen Gemeinden handeln.

    Der Roman ist ausgesprochen informativ und gleichzeitig sehr einfühlsam und berührend geschrieben. Ich empfand auch die Einbindung der vielen jiddischen Begriffe als sehr gelungen. So wirkten die Dialoge noch einmal mehr authentischer.

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  • 4 Sterne

    Frederike Z., 26.02.2024

    Als Buch bewertet

    "Die Hoffnung der Chani Kaufman" ist die Fortsetzung des bereits 2015 erschienenen Romandebüts von Eve Harris, lässt sich jedoch unabhängig davon lesen.

    Mit gleichermassen zärtlicher wie intensiver Sprache verflicht Eve Harris die Leben zweier Frauen miteinander: Chani Kaufman und Rivka Zilberman. Mehr als ein Jahr ist der Hochzeit von Chani und Baruch vergangen. Ein Jahr, und noch immer ist sie nicht schwanger - sehr zur Freude ihrer Schwiegermutter, Mrs Levy. Ihr Sohn, der seine Ausbildung zum Rabbi absolviert, ist hin- und hergerissen zwischen den beiden Frauen in seinem Leben, weiss er um den Groll, den seine Mutter seiner Frau gegenüber hegt. Er schlägt vor, dass Chani sich in einer Kinderwunschklinik in London vorstellt, doch die Empfehlungen der Ärztin widersprechen den jüdischen Gesetzen, an die er sich strikt zu halten hat. Ihr gemeinsames Leben steht vor der Wand. Zur gleichen Zeit flieht Rivka aus dem Leben, das sie bislang führte: Sie tritt aus der jüdischen Gemeinde aus, sehr zum Missfallen ihres Mannes. Er verurteilt ihre Entscheidung. Rivka reist nach Jerusalem, wo ihr ältester Sohn an der Talmudschule lernt, und findet bei ihm Halt, denn auch er steht auf unserem Fuss und trifft eine Entscheidung, die sein Leben verändern würde.

    Mit Leichtigkeit ob der schwermütigen Thematik verflicht Eve Harris die Geschichten der beiden Frauen, die sich ähnlicher sind als auf den ersten Blick ersichtlich, zeigt klaren Wortes die veralteten Ansichten und Gesetze der ultraorthodoxen Rabbiner auf, die die vollkommene Unterwerfung der Frauen einfordern. Es hat mich ungemein aufgewühlt, all diese Dinge zu lernen, die mir bis dahin unbekannt waren, und der Gedanke daran hat mich noch lange bewegt. Zeitweise zog sich die Erzählung ein wenig, doch insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen - bis auf das Ende, das hat mich taumelnd zurückgelassen.

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  • 4 Sterne

    Nicoletta b., 20.01.2024

    Als Buch bewertet

    Vor einiger Zeit habe ich vermehrt Bücher dieser Richtung angefangen zu lesen, da mich der Einblick in eine, mir völlig fremde, Welt fasziniert hat. Demnach fallen das Cover, der Titel und Inhalt genau mein bevorzugtes Genre. Mich beeindruckt es immer noch wie krass die Gegensätze der säkularen und der (Ultra-) orthodoxen jüdischen Welt sind.
    Wie viel Unwissenheit über den eigenen Körper besteht macht mich jedes Mal fassungslos.
    Dieses Buch liest sich wahnsinnig gut und ist ein wahrer pageturner- auch wenn das nicht so scheinen mag, habe ich das Buch quasi an einem Stück verschlungen,
    Gut geschrieben, klare Charaktere- Bildliche Sprache um Gegenden, Menschen und Gefühle darzustellen.
    Da ich schon einige Bücher gelesen habe, kannte ich viele der kursivgedruckten Begrifflichkeiten. Das Nachschlagen war doch oft notwendig und hat auch meinen Lesefluss etwas gestört. Dennoch finde ich sehr gut, um mehr über das Leben und die Sprache zu lernen.
    Nicht nur der Einblick in eine fremde Lebensweise, Religion und Kultur ,sondern auch der direkte Vergleich zur weltlichen Kultur bspw. in Tel Aviv und die damit verbundene innere Zerrissenheit einiger Charaktere haben mir gut gefallen.
    Die Art und Weise wie die Autorin das Leben der Charaktere umreisst finde ich äusserst gelungen.
    Das Ende jedoch kam für mich etwas abrupt, lies mich einen Moment stocken. Dann warf ich einen Blick auf den Titel und der Kreis war geschlossen.
    Auch wenn das Ende für mich etwas abgerundeter hätte sein können, ist dieses Buch ein absoluter Zugewinn und absolut lesenswert.

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  • 4 Sterne

    labbelman, 07.03.2024

    Als Buch bewertet

    Titel: Religion oder Selbstbestimmung?

    Gleich vorweg, mir war nicht bekannt, dass es zu dem Titel einen ersten Band gibt mit dem Titel "Die Hochzeit der Chani Kaufman". Ich habe aber dennoch das Geschilderte nachvollziehen können, besser ist aber gewiss den Vorgänger zu kennen.

    Das Cover ähnelt dem Vorgänger und hat dadurch einen guten Wiedererkennungswert.

    Ich habe schon einige Dokus gesehen zum Thema orthodoxer jüdischer Glaube und dennoch habe ich durch den Roman noch einiges an Wissen hinzugewinnen können.

    Das Berührende an der Geschichte war, dass ich das Problem vollkommen nachvollziehen kann, da ich in einer ähnlichen Situation war und lange nicht wusste, dass man mitunter einen gestörten Zyklus haben kann und in einem vermeintlichen Zeitfenster schwanger werden kann, das man unter normalen Umständen eher nicht nutzen würde. Das wird hier sehr einfühlsam beschrieben.

    Am meisten berührt hat mich jedoch der Erzählstrang von Rivka, die aus dem streng religiösen Leben ausbrechen möchte, aber schnell merkt, dass dies alles andere als leicht ist. Nie im Leben hätte ich als nichtreligiöse Person geahnt, dass es solche heftigen Probleme geben kann. Das empfand ich als sehr erstaunlich.

    Fazit: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und viel dazu gelernt, was ich so gar nicht erwartet hatte. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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  • 4 Sterne

    Karola D., 22.01.2024

    Als Buch bewertet

    Der einsame Weg zur Selbstbestimmung.
    Das Cover tangiert nicht direkt erkennbar den Inhalt des Buches über eine ultra-orthodoxe jüdische Gemeinde und ihre strengen Regeln. Die spannenden Szenerien spielen sich in drei Städten ab: London, Tel Aviv und Jerusalem. Wie jeweils sehr verschieden sich das religiöse Leben besonders für die Zweifler und Aussteiger gestaltet, wird eindrücklich am Beispiel von Chani, Rivka und ihrem ältesten Sohn Avromi beschrieben, verbunden mit Ausgrenzung, schlechtem Gewissen, Einsamkeit, Orientierungslosigkeit, sogar mit körperlicher Verletzung. Sehr erschreckend ist die Macht von Männern in dieser streng von Geboten geregelten Lebensweise und ihrer Sinnhaftigkeit, keinen Freiraum für individuelle Selbstverwirklichung bietend. Am Beispiel von Chanis Unwissenheit über den eigenen weiblichen Körper zwecks Befruchtung laufen die religiösen Regeln und die moderne Londoner Kinderwunschklinik klar auf einen schroffen Konfrontationskurs zu. Die Beschränkung der Frau auf die Rolle als Gebärmaschine, ohne klare Mitspracherechte ist einfühlsam beschrieben. Durch das Einfliessen von jüdischen Begriffen und Bräuchen wirkt das Buch sehr authentisch, macht aber oft ein Nachschlagen notwendig und behindert natürlich den Lesefluss. Ein interessantes Leseerlebnis im Spannungsfeld zwischen jüdisch-orthodoxer Tradition und Moderne.

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  • 4 Sterne

    Katharina L., 19.01.2024

    Als Buch bewertet

    Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne

    In “Die Hoffnung der Chani Kaufman” geht es tatsächlich um eben diese, sowohl die Hoffnung, als auch um Chani Kaufman. Letztere versucht in einer streng gläubigen, jüdischen Ehe schwanger zu werden, doch dies funktioniert nicht auf Anhieb und somit droht Chani das Ende ihrer Ehe, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Eve Harris schafft es in dieser Geschichte das Spannungsfeld zwischen Tradition(sbewusstsein) und Moderne so mitreissend zu erzählen, dass die 500 Seiten wie im Fluge vergehen. Sie erzählt dabei nicht nur die Geschichte der jungen Chani, sondern auch zahlreicher Verwandter und Bekannter, welche alle ineinander verflochten und miteinander verwoben sind, sodass man sich stets mitten im Geschehen wiederfindet, wenn es sich auch gerade an einem ganz anderen Ort darstellt. Die Verzweiflung, aber eben auch Hoffnung, nicht nur der jungen Frau, sondern auch anderer (ehemaliger) Mitglieder der strengen Gemeinschaft ist dabei stets der Mittelpunkt der Erzählungen. Ein tolles Buch über Selbstfindung und -bestimmung und darüber, wie unterschiedlich sich dies für jeden einzelnen gestaltet.

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  • 4 Sterne

    Mondschein, 24.01.2024

    Als Buch bewertet

    "Die Hoffnung der Chani Kaufmann" war ein Buch, das mich bewegt hat.

    Chani hat darum gekämpft, den Mann ehelichen zu können, den sie wollte. Ihr Wunsch wurde erfüllt, doch nun ist die Ehe von Chani und ihrem Ehemann Baruch ungewollt kinderlos. Eine Katastrophe in ihrer jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft, schliesslich kann eine kinderlose Frau verstossen werden. Sie bitten die Schwiegermutter um finanzielle Unterstützung für den Besuch einer Kinderwunschklinik. Diese sieht sich bestätigt, dass Chani als Schwiegertochter die falsche ist. Hinter ihrem Rücken sucht sie für diese schon einen Ersatz.

    Als Leser/in begleitet man Chani auch bei dieser Hürde. Der Roman ist unterhaltsam, man nimmt aber auch einiges an zusätzlichem Wissen über die jüdisch-orthodoxe Gemeinschaft mit. So trifft Chani auch auf Rivka, die ein freieres Leben ausserhalb der Gemeinschaft gesucht hat und dafür abgestraft wird.

    Das Buch war eine Überraschung für mich - ich war mitunter unsicher, ob es etwas für mich wäre, doch es gefiel mir dann sehr.

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  • 4 Sterne

    Christian B., 22.01.2024

    Als Buch bewertet

    Der Fortsetzungsroman von „Die Hochzeit der Chani Kaufman“ spielt etwa ein Jahr später. Chani und Baruch sind jetzt verheiratet und für eine jüdisch-orthodox lebende junge Ehefrau wird es höchste Zeit schwanger zu werden. Die vorwitzige, intelligente und etwas aufmüpfige Chani ist durchaus überzeugt von ihrer Rolle als brave jüdische Frau und Mutter, aber sie will sich nicht damit abfinden, dass ihr religiöse Vorschriften im Weg stehen.

    Um dieses Problem gruppieren sich die Schicksale weiterer Familien- und Gemeindemitglieder, die wir schon aus dem ersten Buch kennen. Positiv hervorzuheben ist, dass es Eve Harris nicht um eine Abrechnung mit einer engen uns fremden Lebensweise geht. Sie verurteilt die für Aussenstehende altertümliche Gemeinschaft der orthodoxen Juden nicht. Sie zeichnet kein Schwarz-Weiss-Bild , sondern beschreibt Menschen, die sich in Glaubenskrisen befinden und die erkennen , dass sie für ein selbstbestimmtes Leben den Bruch mit der schützenden Gemeinschaft in Kauf nehmen müssen.

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  • 4 Sterne

    Sara H., 05.02.2024

    Als eBook bewertet

    In "Die Hoffnung der Chani Kaufman" bietet der Autor einen fesselnden Einblick in das Leben von Chani, einer jungen Frau in einer jüdisch-orthodoxen Gemeinde. Die Geschichte folgt Chani, die mit den Erwartungen ihrer Gemeinde, insbesondere in Bezug auf Fruchtbarkeit und Familienplanung, konfrontiert ist.

    Die Autorin bringt die inneren Konflikte von Chani eindringlich zum Ausdruck, während sie zwischen den Erwartungen ihres Mannes, der religiösen Lehren und den eigenen Wünschen navigiert. Die Beschreibung der Spannungen innerhalb der Gemeinde und Chani's persönlicher Kampf, eine Balance zu finden, sind äusserst mitfühlend und gut dargestellt.

    Durch die Erzählung wird nicht nur die persönliche Reise von Chani beleuchtet, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Werte der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft vermittelt. Das Buch regt zum Nachdenken über Themen wie Tradition, Glauben und individuelle Freiheit an und hinterlässt einen bleibenden Eindruck beim Leser.

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  • 4 Sterne

    Lara B., 04.02.2024

    Als Buch bewertet

    Realitätsnahe Geschichte

    Leider hab ich bei der Bewerbung fürs Buch nicht darauf geachtet, dass es sich hierbei um eine Fortsetzung handelt. Und obwohl ich das Buch trotzdem gut verstehen konnte, hat es mich doch ein wenig gestört, dass mir die Hintergrundgeschichte der Charaktere gefehlt hat und ich denke irgendwann werde ich diese noch nachholen.
    Das Thema jüdisch-orthodoxe Gemeinde und die damit verbundenen Dinge finde ich immer sehr emotional und aufwühlend und interessiere mich total dafür. Das kam hier auch sehr gut zur Geltung und ich fand es teilweise schon erschreckend wie das dort abläuft aber gleichzeitig eben auch recht realitätsnah.
    Die Charaktere in der Geschichte waren für mich greifbar und facettenreich und es hat mir Spass gemacht sie alle in dieser Geschichte zu begleiten. Ich hatte auch das Gefühl durch dieses Buch etwas zu lernen und deswegen war die Lektüre des Buches auf jeden Fall ein Gewinn für mich.

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  • 4 Sterne

    Lisa V., 02.02.2024

    Als Buch bewertet

    Ein Schlichter Einband lässt erst mal viel Platz für die Vorstellungen des Lesers.
    Die Kurzbeschreibung gibt schon einen kurzen Einblick über die Erzählung.
    Mein Interesse wurde geweckt da es um das leben im jüdischen Glauben geht. Andere Glaubensrichtungen haben oft sehr strenge Regeln an die sich die Gläubigen halten. Doch was passiert wenn sich jemand doch nicht mehr mit diesen Regeln identifizieren kann oder eine dieser Vorgaben im Weg steht. Woher kommen diese Regelungen? Und wie genau muss man sie befolgen.
    Viele Fragen die in diesem Buch angesprochen werden und von unterschiedlichen Personen gelebt werden. Alle finden andere Wege um mit ihrem Leben im und ohne den Glauben den für sie richtigen Weg zu gehen. Das ist nicht einfach und es müssen viele Hürden genommen werden und einiges in Kauf genommen werden um seinen eigenen Weg zu gehen.

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  • 3 Sterne

    Alexa, 15.02.2024

    Als Buch bewertet

    Chani und Baruch stammen aus einer jüdisch orthodoxen Gemeinde in London. Zur Zeit leben sie in Jerusalem, wo sich Baruch zum Rabbi ausbilden lässt. Sie sind seit zehn Monaten verheiratet und lieben sich. Ihr einziges Problem ist, dass ihre Ehe bisher kinderlos geblieben ist. Schliesslich bitten sie Baruchs reiche Eltern um Hilfe, um eine Untersuchung und eventuell eine Fruchtbarkeitsbehandlung in einer Londoner Klinik zu finanzieren.
    Die Schwiegermutter hat Chani immer als unpassende Partnerin für ihren Sohn abgelehnt und nimmt die kostspieligen Dienste einer unsympathischen Heiratsvermittlerin in Anspruch, um eine neue Frau für Baruch zu finden. In einem zweiten Handlungsstrang geht es um Rifka. Sie hat ihren Mann und ihre Kinder ein Jahr zuvor verlassen, weil sie ihren Glauben verloren hat und das Leben in der strenggläubigen Gemeinschaft nicht mehr ertrug. Am Beispiel von Rifka und ihrem 20jährigen Sohn Avromi, der eine Talmudschule in Jerusalem besucht, zeigt die Autorin, dass es Alternativen zur strenggläubigen Lebensführung der Orthodoxen geben soll. Ein Glossar erleichtert das Verständnis einer Vielzahl von jiddischen Ausdrücken. Die Kenntnis des ersten Teils ist nicht erforderlich.

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  • 3 Sterne

    brauneye29, 24.01.2024

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Chani hat es zwar geschafft, den Mann zu heiraten, den sie wollte aber jetzt ist das nächste Problem da. Sie wird einfach nicht schwanger und das stellt ein echtes Problem dar, denn ihr Mann könnte sie deshalb verstossen und was wäre dann? Schliesslich stellt sich heraus, was das Problem ist, aber das macht es nicht leichter, denn um das zu umgehen, müsste sie Regeln brechen.
    Meine Meinung:
    Ich kenne den ersten Teil nicht, hatte aber den Eindruck, dass das nicht unbedingt notwendig ist. Klar kannte ich die ganzen Figuren noch nicht, aber über den Verlauf der Geschichte lernt man diese ja kennen. Den Einblick in das jiddische Leben fand ich schon interessant, da ich so gar keine Ahnung davon habe und allein schon die Vorstellung, dass ein Mann die Frau bei Kinderlosigkeit verstossen kann, fand ich total krass. Aber auch so manch anderes, wie Männer das Leben bestimmen und eben die Regeln machen ist mir so gar nicht vorstellbar.
    Fazit:
    Interessant

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