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  • 5 Sterne

    22 von 32 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Judith K., 04.11.2017

    Als Buch bewertet

    Meine Rezension zu dem Buch „die Farbe von Milch“ könnte jetzt wie folgt aussehen:

    Lesen, lesen, lesen, lesen, lesen, lesen, lesen, lesen, lesen, lesen…Uuuuuuunbedingt lesen!

    Das wären aber vielleicht doch ein wenig zu wenige Wörter um dieses aussergewöhnliche Buch zu beschreiben, denn diese Geschichte verdient es einfach mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.

    „Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.“

    Das sind die Worte, die einen zu Anfang dieser Geschichte erreichen. Kurz, knapp, aber man merkt, was für eine gewaltige Stimme dahinter steckt. Dieser Erzählstil ist einfach einzigartig und hallt am Ende auch nach. Auf den Schreibstil möchte ich gar nicht mehr so sehr eingehen, ich fand ihn trotz der fehlenden Kommata, was durchaus Sinn macht, grossartig. Schön hätte ich allerdings ein Nachwort gefunden, wie z.B., die Autorin zu dieser Idee kam, damit einem das Ende nicht so fassungslos zurück lässt.

    Es ist das Jahr 1830

    Die 15 jährige Mary, ist die jüngste von vier Geschwistern. Gemeinsam mit ihrer Familie, einschliesslich ihres Grossvaters, leben sie mehr schlecht als recht, auf einem Hof und bewirtschaften die dazu gehörigen Felder. Einzig der Grossvater kann aufgrund seines Alters und seiner Gebrechen nicht mehr mit anfassen und so wünscht sich die Familie, dass er bald stirbt, damit er nicht eine zusätzliche Belastung ist. Doch Mary hat ein besonderes Verhältnis zu ihm. Ihm vertraut sie sich an und die beiden wirken wie ein eingeschworenes Team.

    Da Mary von Geburt an eine Behinderung am Bein hat, kann auch sie nicht so schnell arbeiten, wie ihre Geschwister. Trotz dieser Behinderung wirkt sie sehr selbstbewusst und lässt sich so gar nichts gefallen. Das sind Gründe, warum sie auch öfter mit ihrem, doch sehr cholerischem, Vater aneckt.

    Als der eines Tages ein Angebot bekommt, Mary könnte beim Pfarrhaus, die kranke Frau vom Pfarrer pflegen und sich um deren Haushalt mit kümmern, wofür er dann das Geld bekommt, kam ihm das gerade recht.

    Die aufmüpfige, nichts taugende Tochter ist somit doch für etwas gut und so schickt er sie fort.

    Ohne die Rechnung mit Mary gemacht zu haben…

    Hier beginnt nämlich die eigentliche Geschichte und obwohl nicht viel passiert, passiert soo viel!

    Mary hat sich in mein Herz gebrannt und deswegen will ich jetzt auch nicht mehr viel verraten, ausser…

    … Lesen, lesen, lesen, lesen, lesen, lesen, lesen, lesen, lesen, lesen…Uuuuuuunbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    19 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaraelisa, 30.03.2018

    Als eBook bewertet

    Ein Leben unter männlicher Dominanz
    Im Jahr 1830 ist Mary knapp 15 Jahre alt. Sie ist die jüngste von vier Töchtern einer bettelarmen Bauernfamilie. Die Eltern und ihre vier Töchter arbeiten sich fast zu Tode – von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Der Vater, ein gewalttätiger Grobian, kommt nicht darüber hinweg, dass er keine Söhne hat, die ein grösseres Arbeitspensum schaffen, zumal Mary ein verwachsenes Bein hat und auch deshalb keine vollwertige Arbeitskraft ist. In der Familie lebt noch der nach einem Arbeitsunfall verkrüppelte Grossvater, der sich immer wieder anhören muss, dass er ein nutzloser Esser ist. Zu ihm hat die junge Mary ein gutes Verhältnis. In dieser Familie gibt es ansonsten nur Arbeit, keine Liebe, kein Glück und das alles ohne Hoffnung auf Besserung.

    Eines Tages überlässt der Vater seine jüngste Tochter gegen Bezahlung dem Pfarrer, der Hilfe bei der Betreuung seiner kranken Frau braucht. Auch hier muss Mary unter der Aufsicht der 32jährigen Haushälterin Edna sehr viel arbeiten, obwohl die Arbeit körperlich nicht so anstrengend ist wie auf der Farm. Obwohl Mary jetzt materiell in besseren Verhältnissen lebt – sie hat ein eigenes Bett und bekommt genug zu essen – sind auch in diesem Haus die Menschen nicht glücklich. Der arrogante, verantwortungslose Pfarrerssohn Ralph macht sich an jede Frau in seiner Nähe heran und kann sein Elternhaus für sein Studium gar nicht schnell genug verlassen, womit er seiner todkranken Mutter das Herz bricht. Mary hat Heimweh nach der nur eine halbe Meile entfernten Farm und dem Grossvater, darf aber monatelang das Pfarrhaus nicht verlassen. Nach dem Tod der Pfarrersfrau muss Edna gehen, während Mary bleibt. Sie hat längst verstanden, dass sie ein Gefängnis gegen ein anderes getauscht hat. Es gibt für sie keine Entscheidungsfreiheit und keine Befreiung von männlicher Dominanz. Ihr Arbeitgeber nimmt ihr die Freiheit genauso wie ihr Vater.

    Als der Pfarrer der intelligenten jungen Frau mit Hilfe der Bibel das Lesen und Schreiben beibringt, sieht Mary einen möglichen Ausweg aus ihrer Situation. Doch sie zahlt einen hohen Preis dafür. Die Katastrophe ist unausweichlich. Sie, die nie eine Wahl hatte, trifft am Ende ihres Berichts eine einzige Entscheidung, die sie befreit.

    Die Autorin hat mit Mary eine Protagonistin mit einer unverwechselbaren Stimme geschaffen, die mit Hilfe ihrer neu erlernten Fähigkeiten über das entscheidende Jahr in ihrem Leben berichtet: 1830-31. Mary ist zwar ungebildet, aber intelligent mit schneller Auffassungsgabe, dazu sehr direkt, was ihr immer wieder Ärger und Prügel einbringt. Ich-Erzählerin Mary bekommt in diesem schlanken Bändchen einen eigenen Stil – fast ohne Grossbuchstaben und ohne Anführungszeichen für Zitate, ohne Kommata. Satzbau und Grammatik sind fehlerhaft, aber ihre Sprache wirkt sehr authentisch. Sie lebt ein Leben, in dem Gefühle nicht zählen und erst recht nicht ausgedrückt werden können, aber in grosser Nähe zur Natur und den Tieren auf der Farm, besonders zu der Kuh, die ihr Wärme spendet. Eindrucksvoll ist die Szene, als sie am Ostersonntag einen Hügel besteigt, um dort den Sonnenaufgang zu erleben. “Die Farbe von Milch“ beschreibt das Schicksals eines jungen Mädchens, aber macht dem heutigen Leser auch deutlich, wie Klassenzugehörigkeit vor 200 Jahren über Lebenschancen entschied. Ein sehr empfehlenswertes Buch.

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 06.05.2019

    Als Buch bewertet

    "Die Farbe von Milch" ist die Geschichte eines 14-jährigen Mädchens, die Geschichte von Mary, man schreibt das Jahr 1830, wir befinden uns auf dem Land, wahrscheinlich auf dem englischen Land. Die Geschichte ist in einer recht einfachen Sprache geschrieben, eine einfache Sprache, die der Leserin auch den Bildungsstand des Mädchens vermittelt. Aber genauso auch eine immense Nähe zwischen Leserin und Protagonistin erzeugt. Ebenso ist die Geschichte von einer bedrohlichen und düsteren Grundstimmung geprägt, man spürt es liegt etwas in der Luft und man wartet gespannt auf das Kommende. Diese Geschichte erzeugt einen deutlichen Sog bei mir und ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Und das Buch hat mir sehr gefallen.

    Mary, eine Bauerstochter, hat kein einfaches Leben, muss viel schwere Arbeit auf dem Bauernhof erbringen, die Familie ist arm und hat fast keinen Besitz. Der Bauernhof wird von dem gewalttätigen Vater geleitet und die Bewohner des Hofes haben zu funktionieren. Wenn dies einmal nicht so klappt, wird nicht geredet, sondern geschlagen. Mary ist nicht nur optisch auffällig, sondern auch noch gehbehindert, dadurch erbringt sie auch nicht das erwünschte Arbeitspensum, steht in der Hierarchie des Bauernhofes recht weit unten.

    Trotzdem hat sich die geistig recht gut aufgestellte Mary ihre positive Weltsicht bewahrt, sie sieht immer irgendwo das Gute, beobachtet ihre Umgebung recht genau, weiss diese mit ihren recht präzisen aber ungefilterten Meinungen aufzurütteln, zu verblüffen und schildert ihr Leben in einer einfachen, aber sehr positiven Form. Dies macht sie sehr sympathisch.

    Einen Freund hat sie auf dem Bauernhof, ihren Grossvater, dieser sieht das Potenzial von Mary und die Beiden tun sich gut. Beide sind empathische Menschen, stehen damit aber allein auf dem Bauernhof.

    Dann tobt das Leben …

    Und Mary kommt ins Pfarrhaus, soll der kranken Pfarrersfrau helfen. Sie lernt eine neue Welt kennen, eine reichere Welt. eine auch vom Arbeitspensum deutlich einfachere Welt, durch ihr sympathisches Wesen lernt sie auch hier schnell menschliche Zuneigung kennen.

    Dann tobt das Leben wieder ...

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leserin123456, 11.03.2018

    Als Buch bewertet

    "Die Farbe von Milch" ist eines der zutiefst berührenden Bücher, die ich in den vergangenen Jahren gelesen habe. Es gibt ganze fünf Bücher (von ca. 2.000 gelesenen), bei denen ich geweint habe - dies ist eins davon.
    Dass und wie Nell Leyshon den Leser derartig in den Bann ziehen kann, ist ein kleines, stilles Meisterwerk.
    Gut möglich, dass man auf der ersten Seite stutzt und zweifelt, ob man ein ganzes Buch (ca. 111 Seiten) in dieser fundamental einfachen, wenn nicht gar verkürzten Sprache, die bis auf Punkte und Fragezeichen ohne jegliche Zeichensetzung auskommt, aushalten will. Doch darin liegt das Geheimnis des Buches. Diese einfache Sprache zusammen mit der naiven, ehrlichen, aufrichtigen und schonungslosen Stimme von M.A.R.Y. (er)schaffen eine unverstellte Sicht auf die Geschehnisse und auf das Wesen der Figuren. "So war es, und nicht anders", sagt sie und man kann nicht anders, als diese Wahrheit tief in sich selbst zu fühlen.
    Das Buch spielt im Jahre 1831. Wer zunächst denkt, dass ein Roman über Ausgeliefertsein und Auswegslosigkeit und aus dieser Zeit nichts mit Menschen aus der heutigen Zeit in unserer Kultur zu tun hat, wird eines Besseren belehrt. Auch darin liegt die Grosse Kunst von Nell Leyshon: Denn spätestens nachdem Tod der Ehefrau des Pastors spürt man die Angst, Verzweiflung und die Stärke Marys so tief in der eigenen Brust, als befände man sich selbst in der Situation. Ja, sie hätte weglaufen und ihr Glück anderswo versuchen können. Doch wer von uns tut dies, heute, wo wir (in vergleichbaren oder ganz anderen Situationen) weit weniger zu befürchten hätten und mehr Hilfe von Organisationen und Institutionen bekämen?
    Zudem ist das Buch grossartig übersetzt, was bis ins Lesen und Schreibenlernen hineinreicht.
    Ein Meisterwerk, das lange nachhallt.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 06.06.2018

    Als Buch bewertet

    1930: Mary wächst als jüngstes Kind mit drei Schwestern auf einem Bauernhof auf. Anders als ihre Schwestern, kann Mary weniger gut auf dem Hof mitarbeiten, denn sie hat eine Behinderung. So beschliesst der Vater eines Tages, dass Mary als Haushälterin in das Pfarrhaus geht. Dort muss sie sich nicht nur um Küche und Haushalt, sondern auch um die kranke Frau des Pfarrers kümmern.


    Der Schreibstil in diesem Buch ist es, was es wohl zu etwas ganz Besonderen macht. Da man als Leser von Beginn weg weiss, dass Mary, die mit Mühe schreiben und lesen kann, ihre Erlebnisse aufschreibt, erwartet man keine literarischen Höchstleistungen. Denn Mary ist ein Bauernmädchen um 1930, das keine Schule besucht hat. Das entbehrungsreiche Leben und Arbeiten auf dem Hof stand immer im Vordergrund, Bildung war zweitrangig. So ist die Sprache sehr einfach, fast derb gehalten. Eigentlich gehörten der Authentizität wegen, wohl noch viele Fehler in Marys Text. Doch davon hat die Autorin Abstand genommen. Passend zu der erzählenden Person ist der Schreibstil allemal.
    Leider erfährt man nicht genau, was Mary für eine Behinderung hat, diese wird wohl bewusst vage gehalten. Denn der Fokus dieser Story liegt auf anderem. Wie zum Beispiel die Töchter vom Vater lieblos als Mägde behandelt werden…immer mit dem Hintergedanken, dass Söhne noch mehr hätten leisten können. Das Frauenbild der damaligen Zeit drückt voll durch und auch wenn ich weiss, dass Töchter früher weniger galten, schockiert es mich in jedem Buch aufs Neue. Hier sehr subtil, jedoch auch sehr deutlich gezeichnet.
    Die Handlung ist eher ruhig, auch ist Mary nicht besonders gut darin, ihre Gefühle zu beschreiben. Was in anderen Büchern flach und leer daher kommt, macht in "Die Farbe von Milch" den Reiz aus. Gerade die ruhige Handlung, lässt einen lange gespannt warten, was denn da noch kommt. Und sensibler auf die Interaktionen von Mary mit den verschiedenen Figuren reagieren. Obwohl Mary nicht direkt ihre Gefühle beschreibt, spürt man sehr deutlich, wie sie zum Beispiel zu Beginn im Pfarrhaus unter Heimweh leidet. Sehr ausdrucksstark, wenn ich auch nicht weiss, wie die Autorin das in all dem kargen und einfach gehaltenen Schreibstils geschafft hat.
    Leider hat mich die Geschichte, das dahinplätschern der Handlung, sowie die etlichen Wiederholungen gegen Mitte des Buches doch etwas gelangweilt. Zudem steuert die Handlung auf den grossen Knall zu, den man unweigerlich kommen sieht. Eine überraschende Wendung ganz am Schluss empfand ich hingegen wieder als sehr gut gemacht. Mir hat leider eine andere und zusätzliche Erzählperspektive gefehlt. So bleiben, abgesehen von Mary, die andern Figuren blass.
    Das Buch ist mit 208 Seiten nicht besonders lang. Das ist auch gut so, denn ich denke, wenn es noch 100 Seiten in dem Stil weiter gegangen wäre, hätte ich wohl es nicht zu Ende gelesen.
    Etwas versöhnt hat mich, dass sich gegen Schluss Fragen, wie zum Beispiel, wie Mary schreiben gelernt hat, aufgelöst werden. Auch das überraschende Ende, in dem die Zukunft von Mary angedeutet werden, hat mir sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    vöglein, 28.05.2018

    Als eBook bewertet

    M.A.R.Y.
    Esgeht 1831 um Mary, ein 14-jährige Bauernmädchen, das uns ihre wahre Geschichte erzählt. Sie lebt mit ihrem Grossvater, ihren Eltern und ihren drei Schwestern auf einem Bauernhof. Harte Arbeit und Entbehrungen jeglicher Art sind für sie an der Tagesordnung. Ihr Vater beschliesst eines Tages, dass sie beim Pfarrer zur Pflege seiner kranken Frau mithelfen soll und streicht ein kleines Entgeld dafür ein.
    Die Pfarrersfrau mag Mary mit ihrer doch sehr eigenen Art und schliesst sie recht schnell ins Herz.
    Als diese jedoch stirbt, lebt Mary bald mit dem Pfarrer alleine im Haus und dieser tröstet sich recht schnell mit Mary. Im Gegenzug bringt er ihr dafür Lesen und schreiben bei, -bis sie fertig ist-.
    Wow.....was für ein Büchlein. Nach anfänglichen Problemen mit der doch recht eigenwilligen Schreibweise und den fehlenden Satzzeichen (oh je, ich musste manche Sätze mehrfach lesen, fehlte doch so manches Komma), ist man doch recht schnell in der Handlung und fühlt und leidet mit diesem armen Kind, denn das ist sie ja eigentlich. Gleichzeitig bringt sie einen mit ihrer direkten und ehrlichen Art aber auch immer wieder zum schmunzeln oder lachen. Auch wenn für mich das Ende vorhersehbar war, tat dies meinem Lesevergnügen absolut keinen Abbruch.
    Das war einfach mal ein ganz ein anderes Buch, das ich sehr gerne weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 13.03.2018

    Als Buch bewertet

    Mary wächst als jüngste von 4 Töchtern auf dem elterlichen Bauernhof auf. Auf ihre Gehbehinderung, die sie von Geburt an hat, nimmt niemand Rücksicht. Überhaupt ist der Ton innerhalb der Familie sehr rau. Denn schwere körperliche Arbeit wartet von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Auch wenn das Leben hart ist, so hängt Mary an ihrer Familie, insbesondere an ihrem Grossvater. Aus dieser Tretmühle wird Mary herausgerissen, als der Pfarrer eine Haushaltshilfe benötigt und ihr Vater sie dort hinbringt. Aber kommt Mary mit dem neuen Leben zurecht?...
    Das Buch hat schon einen recht eigenwilligen Schreibstil. Denn Mary schreibt dieses Buch selbst, trotz fehlender Schulbildung. Lesen und Schreiben hat sie erst im Pfarrhaus gelernt. Anfangs lässt sich dieses Buch >mit langen Sätzen ohne Kommata< recht schwer lesen. Gleichzeitig wirkt es dadurch aber hinsichtlich der Geschichte authentisch. Hier kommt Mary Unbedarftheit, ihre Naivität prima zum Ausdruck. Mary trägt ihr Herz auf der Zunge, ist rigoros ehrlich, ohne verletzend zu sein, unverblümt und hat mich damit beim Lesen oft zum Schmunzeln gebracht. Auf jeden Fall habe ich mich mit diesem ganz anderen Schreibstil wunderbar unterhalten gefühlt. Weil er einfach zur Geschichte passt. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anyah Fredriksson, 11.03.2018

    Als Buch bewertet

    Die fast 15jährige Mary lebt mit ihren Schwestern Hope, Violet und Beatrice auf dem Hof ihrer Eltern. Der Vater ist ein Tyrann und setzt seinen Willen stets mit Gewalt durch. Ein gutes Verhältnis hat Mary zu ihrem Grossvater, der mit im Haus lebt, doch fast in Vergessenheit gerät. Die Schwestern sind wie Schwestern nun einmal sind: sie streiten viel, halten aber auch zusammen, wenn es darauf ankommt. Als die Frau des Pfarrers schwer erkrankt und der Posten eines Hausmädchens in der Pfarrei offen ist, bittet der Pfarrer Marys Vater, ihm eines der Mädchen zu schicken, gegen ein Entgelt selbstverständlich. Klar fällt dessen Wahl auf Mary, er sieht seine Tochter nicht als vollwertige Arbeitskraft an, denn sie hat seit ihrer Geburt eine Verletzung am Bein und kann es nicht richtig belasten. Zunächst bessert sich Marys Situation durch die neue Stellung. Zur Frau des Pfarrers hat sie eine gute Beziehung, aber dann wendet sich Marys Leben noch einmal dramatisch, als die Frau des Pfarrers verstirbt.

    In ausdrucksstarker aber zugleich wundersam schlichter Sprache hat die Autorin Nell Leyshon ihren Roman „Die Farbe von Milch“ verfasst. Ich Schreibstil ist unbeschreiblich schön, wir Leser dürfen quasi Marys Tagebuch lesen. Marys Geschichte ist zutiefst berührend, ein Mädchen zu einer Zeit, um das Jahr 1830 herum, in der es - gerade in der einfachen Bevölkerung - nicht auf Bildung ankam, sondern darauf, den richtigen Ehemann zu finden. Wobei selbst der in einem kleinen englischen Dorf eher nicht anzutreffen war. So bleiben die Wunschträume Marys und ihrer Schwestern eben nur das: Träume. Die Stimmung kommt hervorragend zum Ausdruck, die Ausweglosigkeit, sich gegen den Vater zu widersetzen. Die kleinen Dinge, die sich Mary erkämpft, auch wenn es Folgen für sie hat. Die Charaktere sind faszinierend real und unvergesslich.

    Erneut ein Buch, das von der Übersetzerin Wibke Kuhn ins Deutsche übertragen wurde und wieder bin ich begeistert, wie wunderbar sie Stimmung und Milieu des Buches einfangen konnte – grosses Kompliment!

    Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und eine absolute Leseempfehlung meinerseits.
    Eine Geschichte, die sich tief eingräbt in meine Erinnerung und an die ich wohl oft zurück denken werde.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 10.03.2018

    Als eBook bewertet

    Die Farbe von Milch ist geschrieben von Nell Leyshon. Der Roman ist eine beeindruckende faszinierende Lektüre, mit einfacher schöner interessanter Sprache.
    Das ist die Geschichte von Mary, wie sie über ihr Leben erzählt. Sie schreibt; Das ist mein Buch und ich habe es eigenhändig geschrieben.Es ist im Jahre 1831 des Herrn. Mary ist mit drei Schwestern mit einem strengen harten Vater auf einem Bauernhof aufgewachsen. Sie hat seit Geburt ein verkrüppeltes Bein, trotzdem ist sie aufgeweckt und spricht viel, Als sie 14 Jahre alt ist, wird sie Hausmädchen ins Pfarrhaus geschickt und erst wird es für sie ganz anders, wie zu Hause. Bis es dann zu einem Alptraum wird.
    Es ist ein erschütterndes aber realistisches Leben.
    Die Stil der Geschichte ist herzergreifend und fesselnd.
    Ich werde diesen Roman nicht so schnell vergessen.

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  • 3 Sterne

    2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lia48, 10.06.2018

    Als eBook bewertet

    INHALT:
    Die 15-jährige Protagonistin Mary erzählt in diesem Buch, wie sie mit ihren Eltern und ihren drei Schwestern auf dem Bauernhof lebt. Sie ist harte körperliche Arbeit gewohnt. Sobald es hell ist, stehen alle auf, kümmern sich um Tiere, Haushalt und Hof. Und wenn es dunkel wird, gehen sie zu Bett.
    Sie leben in einfachen Verhältnissen und leiden unter der Kälte des Vaters. Dennoch sieht Mary ihre Familie als ihr Zuhause an.
    Eines Tages wird sie jedoch zum Hause des Pfarrers geschickt. Ab sofort soll sie hier wohnen und sich um Haushalt und vor allem um die erkrankte Ehegattin kümmern, welche die Gesellschaft Marys zu schätzen weiss.
    Doch als Frau des Hauses stirbt, ist Mary plötzlich allein mit dem Dorfpfarrer. Und ihr Schicksal nimmt eine dramatische Wendung...

    MEINUNG:
    Ich muss zuvor anmerken, dass ich recht hohe Erwartungen an das Buch hatte, da es zuvor mehrfach auf Booktube & Co. sehr gelobt wurde.
    Diese Erwartungen wurden nur teilweise erfüllt:

    Sehr positiv fand ich die Gestaltung der Charaktere. Besonders Mary ist mir ans Herz gewachsen: Sie ist zufrieden mit den einfachen Lebensverhältnissen zu Hause, kümmert sich rührend um die Tiere und um ihren vom Alter gezeichneten Grossvater. Mary ist ein kleiner Wildfang, sehr tüchtig und spricht stets aus, was sie denkt.
    Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und habe immer wieder mit ihr gelitten.
    Gut gefallen hat mir auch, wie anschaulich die unterschiedlichen Lebensverhältnisse der Bauern- und der Pfarrersfamilie geschildert wurden: Während die einen keine Bildung geniessen können, keine Uhrzeiten kennen oder nur eine Kleidergarnitur zur Verfügung haben, leben die anderen in einem zu grossen Haus, mit vielen Angestellten und haben beruflich andere Möglichkeiten.

    Die Geschichte an sich war an sich nicht uninteressant. Aber in der Kurzbeschreibung wird bis auf das Ende schon sehr viel verraten.
    Für mich gab es zu viele Handlungen, die sich immer und immer wiederholt haben (z.B. die häuslichen Arbeiten die Mary verrichtet hat). Dadurch hat sich das Buch für mich, auch wenn es recht kurz war, immer wieder in die Länge gezogen.
    Trotzdem war es insgesamt lesenswert.

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