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  • 4 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Glüxklaus, 07.04.2020

    Als eBook bewertet

    Gute Unterhaltung, mit kleinen Schwächen

    Fulda 1957: Die junge Annie hat als einfache Sekretärin im Versandhaus Eulendorf angefangen. Nun ist sie die Ehefrau des Inhabers Kurt Laube und erwartet das erste gemeinsame Kind. Immer wieder bringt sie während der Blüte des Wirtschaftswunders, die Firma, die ihr so ans Herz gewachsen ist, mit ihren lukrativen, mutigen Ideen weiter. Durch ihr Engagement wächst das Geschäft stetig und kann sogar expandieren. Doch als Kurt sich immer mehr von Annie zurückzieht und sich in sein Hobby, das Dressurreiten, flüchtet, versucht sie die Ursache für sein abweisendes Verhalten zu ergründen. Dabei stösst sie auf wohlgehütete Familiengeheimnisse, die alles ins Wanken bringen....

    Ulrike Wolffs Roman liest sich locker, leicht und flüssig. Der Schreibstil ist klar und angenehm unkompliziert. Die Geschichte wird aus Sicht der Protagonistin Annie geschrieben. All ihre Gedanken und Gefühle werden aber nicht aus der Ich-Perspektive, sondern in der dritten Person geschildert.

    Annie ist eine patente zupackende emanzipierte Frau, die sich nicht mit der Rolle einer einfachen Sekretärin zufriedengibt. Sie möchte mitbestimmen und tut das ziemlich erfolgreich. Die Figur Annie steht für Frauen wie ihre berühmten Vorbilder Grete Schickedanz oder Aenne Burda, die sich in der Zeit des Wirtschaftswunders als Geschäftsfrauen bewährt haben. Eine interessante, bewundernswerte Frau, die recht stimmig, authentisch und nachvollziehbar charakterisiert wird. Ihr Mann Kurt hingegen bleibt im Gegensatz dazu für mich etwas blass, ist schwer zu fassen. Er hatte eine schwierige Kindheit, die ihn nachhaltig prägte, seine Leidenschaft gehört dem Dressurreiten. Aber auch das, wird nur am Rande thematisiert und nicht sehr überzeugend und wenig ausführlich dargestellt.

    Die Dame vom Versandhandel ist ein spannender, unterhaltsamer Roman. Bis zum Schluss kommt es noch zu überraschenden Wendungen, von denen ich als Leser vorher nichts ahnte. Sehr packend, aber manche Auflösung war mir doch etwas zu sehr „an den Haaren herbeigezogen“. Für meine Begriffe war die Rolle des Zufalls zu gross, um noch realistisch zu sein, auch wenn es im Nachwort heisst der Geschichte beruhe zum Teil auf wahren Begebenheiten...
    Annie ist öfter alleine in Deutschland unterwegs, ihr Weg führt sie z.B. nach Spiekeroog, München oder nach Weimar, damals noch DDR. Der Wechsel des Schauplatzes sorgt für erfrischende Abwechslung im Plot.

    Eine aufregende Reise ins Deutschland zur Zeit des Wirtschaftswunders, ein interessanter Einblick in ein aufstrebendes Unternehmen, das Porträt einer selbstbewussten, erfolgreichen Geschäftsfrau. Alles in allem gute Unterhaltung, nicht durchgehend stimmig und überzeugend, aber definitiv sehr kurzweilig und lesenswert.

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  • 3 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 13.06.2020

    Als Buch bewertet

    Nostalgische Zeitreise
    50er Jahre. Annies Platz ist zwar an der Seite ihres Ehemannes Kurt, der den recht erfolgreichen Fuldaer Versandhandel Eulendorf betreibt. Doch in Wirklichkeit schmeisst Annie den ganzen Laden, während sich Kurt lieber anderweitig beschäftigt. Annie jedoch liebt es, neue Waren auszusuchen und ins Angebot des Versandhandels zu übernehmen, denn der Kunde ist König und was der Kunde will, bekommt er auf jeden Fall bei Eulendorf. Das ist ihre Devise, der sie sich unermüdlich verschrieben hat und bei denen auch die Angestellten unermüdlich mitziehen. Die Menschen wollen nun in Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders endlich wieder kaufen, was ihnen gefällt und was der Geldbeutel hergibt. Doch während Annie sich immer mehr ins Geschäft einbringt, droht ein Geheimnis aus der Vergangenheit ans Licht zu kommen, das Kartenhaus zum Einsturz zu bringen und alles, woran Annies Herz hängt, zu zerstören…
    Das Autorenduo Gerold und Hänel hat unter dem Pseudonym Ulrike Wolff mit „Die Dame vom Versandhandel“ einen unterhaltsamen Roman vorgelegt, der die Zeit des deutschen Wirtschaftswunders wiederspiegelt und den 1950 wiederauflebenden Versandhandel. Der flüssig-leichte und farbenfrohe Schreibstil lädt den Leser ein, sich an der Seite von Annie in die Welt des Katalogverkaufs zu begeben und hinter die Kulissen zu blicken. Dabei lassen die Autoren nicht nur schöne Verkaufssprüche vom Stapel, sondern binden historische sowie gesellschaftliche Besonderheiten der damaligen Zeit wunderbar mit ein. Mit Annie ist zudem eine Frau im Zentrum der Geschichte, die ihrer Zeit vorauseilt, sich emanzipiert und ins Geschäftsleben tatkräftig eingreift. Die Suche nach im Krieg Verschollenen wird ebenso thematisiert, wie plötzlich vor der Tür stehende Unbekannte, die anscheinend zur Verwandtschaft gehören. Neben einem eher verworrenen Familienkonstrukt, das als zweite Erzählebene eingebaut wurde und dem das Geheimnis entspringt, wird die Nachkriegszeit wunderbar wieder lebendig und lässt beim Leser vor dem inneren Auge Bilder vorbeiziehen geprägt von alten Katalogexemplaren bis hin zu den damaligen Werbespots und Persönlichkeiten, deren Namen man mit jener Zeit verbindet. Die Andeutung, dass die Geschichte auf tatsächlichen Begebenheiten fusst, wirkt eher unwahrscheinlich. Hier wurde mit Sicherheit Fiktion mit Realität soweit gemixt, dass am Ende nur eines sicher ist: die genannten Persönlichkeiten wie z. B. Hans Günter Winkler oder Josef Neckermann gab es wirklich. Dagegen war das Auftauchen von Elvis einen Tacken zu viel des Guten.
    Die Charaktere sind glaubwürdig und lebendig in Szene gesetzt, wirken aufgrund ihrer Authentizität sehr realistisch und ziehen den Leser in ihren Bann. Vor allem Annie ist der leuchtende Stern unter ihnen, sie ist unerschrocken, innovativ, selbstbewusst, tatkräftig und unermüdlich. Ja, es scheint, als sei sie regelrecht süchtig danach, Erfolg zu haben und sich durch die Arbeit selbst zu verwirklichen. Es wirkt manchmal aber auch wie eine Art Flucht, als wenn sie anderes dadurch kompensiert. Karl ist ein verkappter Frauenheld, der seinen Pferden mehr Aufmerksamkeit schenkt als dem Geschäft und recht unsympathisch rüberkommt. Fritz ist ein Unruhestifter, der für einige Intrigen sorgt. Die weiteren Nebendarsteller bleiben eher blass.
    „Die Dame vom Versandhandel“ ist eine unterhaltsame und nostalgische Zeitreise, wenn man das verworrene Familienkonstrukt mal beiseitelässt. Ganz nett zu lesen.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 26.04.2020

    Als eBook bewertet

    Hinter jedem erfolgreichen Mann steckt eine starke Frau- diesen Leitspruch hat sich die junge Annie auf die Fahne geschrieben, denn eigentlich ist sie die Chefin des Fuldaer Versandhandels Eulendorf. Ihre Ideen sind innovativ, modern und erfüllen fast jeden Wunsch ihrer Kunden. Während das Wirtschaftswunder immer grössere Blüten und somit die Kauflust antreibt, kann Annie das Warenangebot immer mehr erweitern – egal ob Möbel, elektrische Küchengeräte oder ein Moped für junge Mädchen, ihre Ideen schlagen ein wie eine Bombe.
    Wäre da nicht ein Geheimnis aus Ehemann Kurts Vergangenheit, das immer schwerer auf seinen Schultern lastet….

    „Die Dame vom Versandhandel“ erzählt in schillernden Farben und ganz vielen bunten Bildern die Entwicklung des Versandhandels Eulendorf und seiner heimlichen Chefin. Annie ist eine moderne junge Frau, die sich für nichts zu schade ist und deren innovative Ideen im doch eher biederen, katholischen Fulda mitten in der Zeit des Wirtschaftswunders schon recht ungewöhnlich sind.
    Das Autorenduo verbindet eine wahre Geschichte auf kurzweilige Art mit fiktiven Ideen und lässt so eine abwechslungsreiche Geschichte entstehen, die vom Boom des Versandhandels erzählt.
    Viele bekannte Namen wie Neckermann, Schockemöhle, Film- und Fernsehgrössen wie Dietmar Schönherr und Vivie Bach bereichern die Geschichte und geben ihr eine glamouröse Note.
    Es gibt einige Szenen, die mich ins Grübeln bringen, denn allem Ideenreichtum zum Trotz muss ein Roman für mich auch glaubwürdig sein. Die Szenen mit Elvis als Werbeträger und die daraus resultierende Fotosession finde ich sehr konstruiert und surreal. Mag sein, dass zur damaligen Zeit die Stars und Sternchen alle zum Anfassen nahe gewesen sind, aber hier treibt mir der Einfallsreichtum zu viele Blüten.
    Der Roman liest sich recht flüssig, seine Protagonisten wirken schon sehr lebhaft und können mich teilweise mit ihren Handlungen überzeugen. Einzig bei Annie habe ich so meine Probleme, ihr das angedachte Verhandlungsgeschick und den scheinbar nie enden wollenden Fluss an guten Ideen abzukaufen. Gibt es ein Problem, egal welcher Grösse, Annie schnippt mir denn Fingern und hat die Lösung parat. Es wirkt auf mich so, als würde sie in ihrem eigene Katalog die Lösung für ihre Probleme regelrecht bestellen können. Selbst im Sozialismusgefüge der DDR kann sie, dank Charme und weiblichen Reizen, punkten und somit die Geschäftsbeziehungen im wahrsten Sinne des Wortes vertiefen.
    Ja, Annie ist emanzipiert, voller Arbeitseifer und weiss, wie man die Ärmel hochkrempelt. Aber mir kommt hier viel zu oft der Zufall ins Spiel und es fügt sich somit scheinbar reibungslos alles ineinander.
    Das Familienkonstrukt ist so dubios und merkwürdig, sodass die Auflösung der Verwandtschaftsverhältnisse meines Erachtens sehr darunter zu leiden haben, weil es sich doch konstruiert und haarsträubend liest. Es ist, als würde man in einem grossen Katalog eines Versandhauses blättern, immer wieder auf neue Ideen stossen und diese dann im Roman als Szene oder Handlunge einbauen.
    Alles in allem ein nettes Buch über den Einfallsreichtum einer regen Geschäftsfrau, das aber aufgrund seiner Unglaubwürdigkeit einiges an Sympathiepunkten einbüsst.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia J., 17.01.2021

    Als Buch bewertet

    Nachdem ich das Buch gelesen habe finde ich den Titel schon etwas irreführend. Ja, man kann die Entwicklung des Versandunternehmens mit verfolgen, aber vom Gefühl ist das eher die Hintergrundgeschichte für die Vergangenheit von Kurt, der Ehe von Kurt und An-nie und die gemeinsame Familiengeschichte. Mittendrin erfolgt dann auch ein Schnitt, wo dann plötzlich Annie das Unternehmen leitet und Kurts Reiterei dann auch wieder nur so nebenher auftaucht. Irgendwie hätte mich das Thema Versandhandel mehr interessiert, oder auch die Reiterei in der Zeit und der Liga mehr. Wobei dann ein Erwachsener plötz-lich mit reiten anfängt und gleich im Bereich Neckermann mit mischt?
    Die Familiengeschichte empfand ich im weiteren Fortgang als etwas verworren und das Ende war einfach unbefriedigend. Trotzdem hat mir das Lesen gemacht, der Schreibstil hat mir gefallen, ich hatte Lesespass, wenn auch die Geschichte hätte etwas anders sein können. Da fällt mir eine Beurteilung etwas schwer, so zwischen Geschichte und Schreib-stil. Ein Fazit der Geschichte ist auf jeden Fall, dass sprechen oft hilft.
    3,5 Sterne

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 25.04.2020

    Als Buch bewertet

    Ulrike Wolffs Roman über das Versandhaus Eulendorf war ausgesprochen spannend, was die sog. Wirtschaftswunderzeit in Deutschland betraf. Als Leser erfährt man eine Menge über die damaligen Geschäftsgebaren und Abläufe im Versandhandel. Neben dem Geschäftlichen steht vor allem das Private im Fokus der Erzählung. Annie heiratet den Fuldaer Unternehmer Kurt und krempelt danach dessen Versandhandel ordentlich um. Ihre zupackende und emanzipierte Art hat mir gefallen. Die Rückschauen in Kurts Kindheit fand ich hingegen weniger fesselnd und oftmals einfach zu langatmig. Und das Familiengeheimnis wurde mir zu dramatisiert.

    FAZIT
    Ein solider Roman, der die Wirtschaftswunderzeit sehr realistisch abbildet, dessen private Geschichte mich aber weniger mitreissen konnte.

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  • 3 Sterne

    Judith K., 03.12.2022

    Als Buch bewertet

    Die Dame vom Versandhandel erzählt nicht nur ihre Laufbahn in der Firma. Annie hat es tatsächlich von der Sekretärin zur Geschäftsführung geschafft. Privates steht jedoch im Fokus des Romans.

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  • 5 Sterne

    kunde, 06.06.2021

    Als Buch bewertet

    Annie ist zu Zeiten des Wirtschaftswunders die heimliche Leiterin eines in Fulda ansässigen Versandhandels. Sie erweitert das Angebot um Möbel, Küchengeräte und Motorroller, während ihr Ehemann Kurt sich lieber dem Dressurreiten widmet. Doch Kurt hat ein Geheimnis tief in seiner Vergangenheit - und dies bedroht nun das Geschäft.

    Ulrike Wolf spiegelt in dem Roman "Die Dame vom Versandhandel" den Aufstieg der Wirtschaft gekonnt wieder. Man merkt, hier wurde sehr gut recherchiert. Die Charaktere sind einfach unverwechselbar und zeitgemäss. Zunächst dachte ich, hier hätte "Neckermann" Pate gestanden, aber auf Josef Neckermann trifft man hier auch. Ebenso wie auf Hans-Günter Winkler und Halla. Diese Begegnungen haben mir viel Spass bereitet und sorgten für Authentizität. Es passt einfach alles zusammen. Annie ist natürlich die Sympathieträgerin, ohne sie würde die Firma schon längst nicht mehr existieren, da Kurt nur Interesse für die Reiterei zeigt. Das Buch überzeugt aber nicht nur durch seinen gut recherchierten Hintergrund, es ist auch sehr unterhaltsam geschrieben. Leicht lesbar mit einer Handlung, der man sehr schön folgen kann, reist man hier in eine Zeit, in der Kataloge noch den Stellenwert neu gewonnener Freiheit hatten. Und man kann diese Freiheit aufgrund des bildhaften Stils sehr gut nachvollziehen.

    Für mich ist dieser Roman eine sehr empfehlenswerte Reise in eine Zeit, in der es den Online-Handel noch nicht gab - und man trotzdem zufrieden war.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja R., 29.04.2020

    Als eBook bewertet

    Fulda, 1957: Annie ist das Herz, die Seele und der kreative Kopf des Versandhauses Eulendorf. Die Wünsche der Kunden und das Wohl der Mitarbeiter liegen ihr am Herzen. Sie erkennt neue Trends und erweitert das Angebot, durch ihre herausragenden und modernen Ideen, stetig. In den Zeiten des Wirtschaftswunders ist es nicht selbstverständlich, dass sich eine Frau so stark in die Geschäfte einbringt. Annies Mann Kurt hat allerdings längst erkannt, was er an seiner Frau und ihrem Geschäftssinn hat. Ein altes Geheimnis aus der Vergangenheit sorgt jedoch dafür, dass Kurt sich immer weiter zurückzieht - nicht nur geschäftlich, sondern auch privat....

    Dieser Roman, der zeitlich in den Jahren von 1957 bis 1975 angesiedelt ist, erzählt vom Aufstieg des fiktiven Versandhauses Eulendorf. Die Handlung beruht auf einer wahren Geschichte, die allerdings angepasst und verändert wurde. Tatsächliche Begebenheiten und die künstlerische Freiheit des Autorenduos mischen sich in diesem Roman.

    Die besondere Atmosphäre der damaligen Zeit wird so hervorragend beschrieben, dass sie glaubhaft zwischen den Zeilen schwebt. Wodurch man Annies Ideen, die zum Aufschwung des Unternehmens führen, lebhaft nachvollziehen kann. Ihre Energie und ihre Begeisterung kann man förmlich spüren. Die damals vorherrschende Meinung, dass eine Frau nun wirklich nichts in dieser Position zu suchen hat, sondern sich lieber um Kind, Haushalt und das Wohlergehen des Ehemannes kümmern sollte, fliesst ebenfalls glaubhaft in die Erzählung ein. Dadurch kann man sich ganz auf den Aufstieg des Versandhauses einlassen und das Ganze staunend beobachten.

    Die aktuelle Handlung beginnt im Jahre 1957. Es gibt allerdings auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Hier beobachtet man Szenen aus Kurts Kindheit. Dabei ahnt man noch nicht, welchen Einfluss diese Ereignisse auf die Beziehung zwischen Annie und Kurt haben werden. Diese Rückblenden sind zwar durchaus interessant, aber stellenweise etwas langatmig. Der aktuelle Handlungsstrang wirkt deutlich fesselnder. Die Charaktere sind leider nicht immer richtig greifbar. Obwohl man Annies Begeisterung für das Versandhaus regelrecht spüren kann, beobachtet man sie doch eher distanziert. Das gilt leider auch für die anderen Akteure, da sie an beliebig austauschbare Statisten, die in der Handlung hin- und hergeschoben werden, erinnern. Man folgt zwar gerne dem interessanten Geschehen, wird aber nicht so einbezogen, dass einem die Schicksale wirklich nahe gehen.

    Die Handlung selbst überrascht durch einige unverhoffte Wendungen. Langweilig oder vorhersehbar wird es also nie. Denn das Schicksal hat einiges für Annie, Kurt und das Versandhaus vorgesehen. Leider wirkt einiges davon arg konstruiert, nur bedingt glaubwürdig und stellenweise sogar geradezu haarsträubend. Da dieser Roman auf wahren Begebenheiten beruht und man nicht weiss, was wahr oder erfunden ist, kann es sogar sein, dass das Leben selbst, das ja bekanntlich die besten Geschichten schreibt, hier seine Hände im Spiel hatte. Dennoch wirkt das Ausmass der ganzen Verwicklungen fragwürdig und sorgt dafür, dass man unwillkürlich die Augenbrauen hochziehen muss.

    Ein interessanter und äusserst kurzweiliger Roman, der leicht zu lesen ist, aber insgesamt gesehen nicht wirklich glaubhaft wirkt.

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  • 3 Sterne

    Marakkaram, 20.07.2020

    Als Buch bewertet

    ** Kurt wusste genau, dass sein grosser Bruder ihm etwas vormachte. Er und Fritz wollten ihn nur aus dem Weg haben, das war alles! So wie sonst auch, wenn sie etwas vorhatten, was keiner wissen sollte, und ihm einfach verboten mitzukommen. **

    Titel und Klappentext führen einen leider in die Irre und suggerieren eine Geschichte über die Anfangsjahre des Versandhandels, doch in erster Linie steht ein Familiengeheimnis im Vordergrund und der Versandhandel meist weit im Hintergrund.

    Nach den ersten rückblickenden Kapiteln von Kurts Kindheit in Polen und der Flucht nach Magdeburg, habe ich noch gehofft, die Story hat einfach nur eine lange Anlaufzeit. Doch schon bald wurde klar, worum es eigentlich geht - und das konnte mich weder überzeugen noch fesseln. Diese Familiengeschichte war recht langatmig, arg konstruiert und man wusste ziemlich schnell, worauf es hinausläuft - was die Sache aber weder besser noch spannender gemacht hat.

    Wirklich gut gefallen haben mir dagegen, die Szenen in denen es tatsächlich um den Versandhandel ging. Das Autorenduo fängt den Zeitgeist der 50/60iger Jahre sehr gekonnt ein. Nicht nur im Sittenbild, sondern man wird zurückversetzt in eine Zeit, in der die Versandhäuser boomten, neue Wege ausprobierten und Grenzen austesteten. Es gibt tolle kleine Einblicke, Werbeslogans, die einem so oder ähnlich noch in den Ohren klingen und auch einige bekannte Namen und Grössen der Zeit. Das hat einen hohen Unterhaltungswert und hätte ich vom Titel her als Haupthandlung erwartet.

    Die Charaktere sind Kinder ihrer Zeit, dennoch blieben sie, bis auf Annie, insgesamt recht blass - wobei die Autoren es dennoch geschafft haben, Annie als starke Persönlichkeit rüberzubringen. Doch obwohl ich ihre Gedanken in Sachen Ehe, Beruf usw. absolut nachvollziehen konnte, so richtig warm wurde ich mit ihr nicht.

    Insgesamt bin ich von dem Roman etwas enttäuscht, weil ich mir mehr darunter versprochen hatte und das Titelthema von einem unglaubwürdigen Familienkonstrukt völlig überlagert wurde. Schade.

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  • 4 Sterne

    Martina W., 30.03.2020

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte ist sehr interessant, vor allem Annie und auch der Versandhandel. Die geschichtlichen Rückblenden haben mir weniger gefallen – wg. der Atmosphäre – obwohl sie natürlich für die Handlung wichtig sind. Vielleicht wären sie mir kürzer und ohne die vielen Landschaftsbeschreibungen angenehmer gewesen.
    Der Stil ist ein wenig hölzern, aber der Inhalt hat mich dann doch dazu gebracht, das Buch zu Ende zu lesen.

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