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  • 5 Sterne

    Sabine W., 24.06.2021

    Wenn Liebe Jahre überdauert
    Sein Interesse an Malerei führt den vierzigjährigen Schriftsteller Karl nach Venedig. Dort verfällt er nicht nur der Kunst, sondern auch der vornehmen Caterina. Die Liebe auf den ersten Blick führt ihn aber nicht zum ersehnten Ziel; erst zwanzig Jahre später erfährt er das Geheimnis, das der Venezianerin als Vorwand diente, nicht mit ihm zusammen sein zu können.
    Das Cover zeigt die Reflexion einer Häuserreihe auf einer etwas bewegten Wasseroberfläche. Die Abbildung erinnert dadurch nicht nur an die Lagunenstadt Venedig, sondern spiegelt auch das verzerrte Bild auf Geschehnisse wider, die einem durch Liebe oder längeren zeitlichen Abstand widerfahren kann. In diesem Roman trifft beides zu: die Sicht des Protagonisten wird durch seine Gefühle zu Caterina, aber auch durch die Distanz von zwei Jahrzehnten getrübt.
    Der Schreibstil ist gehoben und dennoch an keiner Stelle gekünstelt. Ruhig und unaufgeregt erläutert der Autor das Geschehen und so entsteht ein harmonisches Ganzes. Etwaige Tippfehler werden in diesem grossartigen Werk zur Nebensache und sind bei einem Selfpublisher durchaus zu verzeihen und daher vernachlässigbar.
    Von Beginn an bekommt der Leser das Gefühl, als ob ihn der Ich-Erzähler direkt anspreche. Dass sich die Sache ganz anders verhält, als es scheint, erfährt er erst viel später. Wer denkt, es handle sich hier nur um einen Liebesroman, wird ebenfalls getäuscht. Vielmehr geht es um Kunst, auch um deren Raub; sogar um Mord. Und auch weitere Themen werden angesprochen. Es gelingt dem Autor grossartig die verschiedenen Motive miteinander in Verbindung zu setzen und diese Verknüpfungen dann am Ende schlüssig zu aufzulösen.
    Detaillierte Beschreibungen der Kunstwerke, schmalen Gassen, Innenräume, Mahlzeiten oder überhaupt der Umgebung, bringen dem Leser das Ambiente – nicht nur - Venedigs näher. Die Charaktere werden lebensnah und mit all ihren Eigenheiten vorgestellt; ihre Handlungen sind ebenfalls zum grossen Teil nachvollziehbar.
    Ich durfte diesen Roman im Rahmen einer Leserunde kennenlernen und bin froh, dadurch dieses hervorragende Werk kennengelernt zu haben. Es verdient eine absolute Leseempfehlung und die Chance auf ein grösseres Publikum.

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  • 4 Sterne

    EmiliAna, 21.06.2021

    Es gibt Menschen, die sich nur einmal im Leben verlieben, heftig und bedingungslos, und danach nie mehr. Und die sich, wenn sie sie verlieren, nie mehr binden und diese eine grosse Liebe bewahren bis an ihr Lebensende. Karl, der Ich-Erzähler des Romans, der wie ein Krimi beginnt, aber doch viel mehr ist, wie man bald feststellt, ist einer von diesen Menschen. Bei Recherchen zu einem Buch, das er über „Il divino Guido“, Guido Reni, der einer der berühmtesten Künstler des 17. Jahrhunderts war, zu schreiben gedenkt, lernt er im winterlichen Venedig (ja, auch zu dieser Jahreszeit kann die verfallende Lagunenstadt wunderschön sein!) die rätselhafte Caterina kennen – und verliebt sich, zu dieser Zeit nicht mehr ganz jung, Hals über Kopf in sie. Doch ist dieser Liebe keine Erfüllung beschert, denn nach unerklärlichen Ereignissen, in deren Mittelpunkt der Diebstahl eines monumentalen Kunstwerkes aus einer der unzähligen so reichen Stadt im Meer und der Tod eines unsympathischen und recht dubiosen Kunstkritikers steht, der aber ein von der Polizei verschwiegener Mord ist, erhält Karl einen Brief von Caterina, in dem sie ihm mitteilt, dass sie die Stadt und ihre Familie verlassen wird und ihn bittet, nicht nach ihr zu suchen.
    Daran hält sich Karl – und es müssen zwanzig Jahre vergehen, bevor er, zu dieser Zeit ein Gast auf dem englischen Landgut eines Freundes, unvermittelt wieder auf die unvergessenen Tage in Venedig gestossen wird, denn das damals entwendete und seitdem spurlos verschwundene Kunstwerk ist wieder aufgetaucht! Für Karl, der inzwischen die 60 überschritten und keine Zeit mehr zu verlieren hat, gibt es nun kein Halten mehr. Unverzüglich und mit einer in zwanzig Jahren gewachsenen Entschlossenheit macht er sich auf den Weg nach Venedig, in der Hoffnung, Aufklärung zu bekommen über die damaligen Vorkommnisse und gleichzeitig bestrebt, Caterina wiederzufinden – um entweder einen Abschluss machen zu können oder einen Neubeginn. Nun – welche Überraschungen ihn im erneut winterlichen Venedig erwarten konnte er nicht ahnen – genauso wenig, wie der Leser!
    Leicht ist es gewiss nicht zu lesen, dieses Buch, das ich als Liebesgeschichte mit Krimielementen bezeichnen möchte. Jenes Krimielement, der Kunstdiebstahl und seine Hintergründe, über die der Protagonist erst ganz am Schluss aufgeklärt wird, ist schliesslich der Schlüssel für das, was all die vielen Jahre zuvor geschah und eine Kette von Ereignissen in Gang setzte, die die beiden Liebenden trennte, denn wir haben es hier keineswegs mit einer einseitigen Liebesgeschichte zu tun, wie ich lange gemutmasst habe. Der Roman mit gemächlich sich entwickelnder Handlung – was natürlich so gar nicht zu einem echten Krimi passen will – ist vor allem eines: ein Buch, das sich einer erlesenen Sprache bedient, geschrieben in höflichem, altmodisch anmutendem, aus der Zeit gefallenem, aber unendlich wohltuendem Stil, vor allem angesichts der sich rasant entwickelnden Neigung, sich im Telegrammstil, durchsetzt von zahlreichen passenden oder – zumeist – unpassenden und völlig überflüssigen Anglizismen miteinander zu verständigen. Ein Abwägen der Worte, das eine immer höfliche, nie verletzende Distanz kreiert oder aber das Gegenteil, Nähe, die niemals plump und distanzlos ist. Es ist ein Genuss, das zu lesen und es ist das, was die Geschichte, die ich hier gelesen habe, zu etwas Besonderem macht, fern von der Massenware, die den Büchermarkt überschwemmt.
    Zweier Handlungsorte bedient sich der Roman : in Venedig beginnt er und dort endet er auch, unterbrochen von dem bereits erwähnten Besuch des Ich-Erzählers, Karl, auf dem Landgut seines Freundes in England. Doch welch ein Gegensatz! Von der auch im Winter von der Sonne erleuchteten Lagunenstadt, deren Flair der Autor so überzeugend zu vermitteln vermag, direkt ins graue und triste vorweihnachtliche England! Da ist besagtes Flair nicht im geringsten zu spüren, stattdessen trifft man auf Steifheit, auf gepflegte Langeweile, den Müssiggang der Reichen und auf Personen, zu denen man keine Nähe entwickeln kann – und die doch beinahe alle zum Fortgang der Ereignisse beitragen werden. Der kühl-distanzierte Umgang miteinander lässt keine Wärme aufkommen – und doch muss dieses Intermezzo offensichtlich sein, denn hier, in fröstelnder Atmosphäre, ereilt Karl seine Vergangenheit, hier beschliesst er, diese mit der Gegenwart zu verknüpfen und etwas zu Ende zu bringen, das vor so vielen Jahren begonnen hat und dann so abrupt abgebrochen wurde...
    Summa Summarum: Einen nicht alltäglichen Roman habe ich mit „Dass du in Venedig wärst“ gelesen, einen Roman, über den man lange nachsinnen, in dem man verweilen und den man auch mehr als einmal lesen kann. Einen Roman auch, bei dem vieles erfühlt und erahnt werden muss, mit Protagonisten, die durchaus vielschichtiger, aber nicht unbedingt sympathischer sind, als sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Man muss schon versuchen, hinter die Fassaden zu blicken, um sie und ihre Handlungsweise zu verstehen, nachempfinden zu können. Und ich kann mir gut vorstellen, dass man da zu ganz unterschiedlichen Schlüssen kommen kann....

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  • 4 Sterne

    Shilo, 25.12.2021

    Was geschah damals in Wirklichkeit?
    Ich muss gestehen, dass ich am Anfang so meine Probleme hatte, in diesen Roman einzusteigen. Das lag an dem ungewöhnlichen Schreibstil des Autors. Doch bald bemerkte ich, dass es sich lohnt, am Ball zu bleiben.
    Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben und es war spannend, ihre Handlungen zu verfolgen. Wunderbar und beeindruckend ist die herrliche Stadt Venedig beschrieben und ich hatte das Gefühl, wieder einmal dort zu sein. Die Handlung um Karl, der sich in dieser Stadt unsterblich in Catarina verliebt ist spannend aufgebaut. Es ist eine Liebe, die unter keinem guten Stern steht, denn Catarina verbirgt ein Geheimnis vor ihm. Doch zwanzig Jahre später reist Karl wieder nach Venedig.
    Mein Fazit:
    Eine Geschichte , die ruhig und harmonisch erzählt wird. Durchaus lesenswert. 4 Sterne.

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