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  • 5 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vampir989, 07.05.2020

    Als Buch bewertet

    Klapptext:

    Ein grosser Abenteuerroman und ein unvergesslicher Held

    Bartholomäus ist ein Waisenjunge aus Bombay, er ist mindestens zwölf Jahre alt und spricht fast ebenso viele Sprachen. Als Übersetzer für die deutschen Brüder Schlagintweit, die 1854 mit Unterstützung Alexander von Humboldts zur grössten Forschungsexpedition ihrer Zeit aufbrechen, durchquert er Indien und den Himalaya. Bartholomäus verfolgt jedoch einen ganz eigenen Plan: Er selbst möchte das erste Museum seines grossen und widersprüchlichen Landes gründen. Dafür riskiert er alles, was ihm etwas bedeutet, sogar sein Leben.

    Meine Meinung:

    Ich hatte grosse Erwartungen an diesen Roman und ich wurde nicht enttäuscht.Der Autor hat mich mit dieser Lektüre sofort in den Bann gezogen.Die Seiten flogen nur so dahin.Und trotz des 500 seitigen dicken Buches lies es sich sehr angenehm lesen.

    Ich habe den jungen Waisenknaben Batholomäus kennen gelernt.Gemeinsam mit ihm und den Brüdern Schlaginweit ging ich auf Forschungsreise quer durch Indien.Dabei erlebte ich viele interessante Momente.

    Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele unterschiedliche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders sympatisch fand ich Barholomäus und habe ihn gleich in mein Herz geschlossen.Aber auch alle anderen Personen waren interessant.

    Der Autor hat hier einen wirklich grossartigen Roman geschrieben.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.In mir war Kopfkino.Vor meinen Augen sah ich die Expeditionsteilnehmer,die wunderschönen Landschaften von Indien und natürlich den Himalaya.Durch die sehr bewegende und zugleich fesselnde Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Diese wurde aus Sichtweise von Bartholomäus erzählt.Dadurch konnte ich mich in seine Gedankenwelt hinein versetzen und ihn verstehen.Das hat mir wahnsinnig gut gefallen.Auf der Forschungsreise gab es viel zu sehen,viel zu entdecken und ich war hautnah dabei.Besonders Bartholomäus der ein wirklich intelligenter und kluger Junge ist,hat mich begeistert.Er hinterfragt alles und ist sehr wissbegierig.Christopher Kloeble hat es hervorragend geschafft historische Fakten und Fiction in dieser Geschichte zu verbinden.Durch die sehr guten Recherchen habe ich viel Wissenswertes über die Forschungsarbeiten zu der damaligen Zeit erfahren.Auch das Thema" Sinn des Lebens und seine Bedeutung sowie Selbstfindung" hat der Autor geschickt in die Handlung eingebaut.Dadurch wird der Leser selbst zum Nachdenken angeregt.Das Buch ist einfach so fantastisch geschrieben das mir zur keiner Zeit langweilig wurde.Fasziniert haben mich auch die sehr ansprechenden bildhaften Beschreibungen der einzelnen Schauplätze.So hatte ich das Gefühl selbst an diesen Orten zu sein und alles mit zu erleben.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angekommen.Ich hätte noch ewig weiter lesen können.

    Auch das Cover finde ich sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das geniale Werk ab.

    Ich hatte viele wundervolle und bewegende Momente mit dieser Geschichte.Natürlich vergebe ich glatte 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elaine L., 06.05.2020

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte der gewaltsamen Kolonisation grosser Teile der Welt im neunzehnten Jahrhundert ist definitiv keine schöne und in ihr zeigt sich allzu oft der Gedanke der Ungleichwertigkeit von Menschen abhängig von der Herkunft, der Hautfarbe, der Religion etc.
    Genau um so ein Stück Geschichte handelt das vorliegende Buch. Der Waisenjunge Bartholomäus wird von drei deutschen Forschern engagiert, um sie als Übersetzer während ihrer Erkundungen und Forschungen in Indien zu unterstützen. Dabei wird deutlich, mit welchen absolut fragwürdigen Blick die drei Indien betrachten, wie die Unterdrücker_innen das indische Volk knechten und wie die katholische Kirche Waisenkinder meistbietend zur Vergewaltigung freigibt.
    Das Buch ist definitiv interessant und spannend geschrieben, der Inhalt ist aber definitiv nichts für zarte Gemüter.
    Wer gerne historische Bücher liest und sich für die massiven Gräueltaten der westlichen Verbrecher_innen in Indien interessiert wird hier in diesem Buch bestimmt viele gute Impulse erhalten.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 14.07.2020

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    „Bartholomäus ist ein Waisenjunge aus Bombay, mindestens zwölf Jahre alt, und er spricht fast ebenso viele Sprachen. Deshalb engagieren ihn die deutschen Brüder Schlagintweit, die 1854 mit Unterstützung Humboldts zur grössten Forschungsexpedition ihrer Zeit aufbrechen, als Übersetzer für ihre Reise durch Indien und den Himalaya. Bartholomäus folgt ihnen fasziniert, aber auch misstrauisch: Warum vermessen ausgerechnet drei Deutsche das Land? Warum sammeln sie unzählige Objekte, wagen sich ins unbekannte Hochgebirge, riskieren ihr Leben? Es ist doch schliesslich seine Heimat – und er will der Mann werden, der das erste Museum Indiens gründet.“



    Christopher Kloeble hat mit „Das Museum der Welt“ ein ganz besonderes Buch geschaffen! Wir dürfen mit dem Waisenjungen Bartholomäus in eine ganz andere Zeit reisen. Er nimmt uns mit und lässt uns nicht nur in seine kleine Kinderseele blicken, sondern auch wie die geschichtliche Situation der damaligen Zeit in Indien war. Es war die Zeit des Entdeckens, der Neugier und des grossen Wissensdurstes. Mit den Brüdern Schlagintweit hat der kleine Junge sehr grosse und bekannte „Führer/Lehrer“ bekommen. Seine gewisse misstrauische Art konnte ich wirklich gut spüren beim lesen und auch nachvollziehen. Man lässt niemanden gern in sein Land in so einer ungewissen Zeit, alles schien wie das grosse Wohnzimmer Bartholomäus‘ und er musste sie gewähren lassen. Viele viele Fragen tauchen auf und diese werden sehr gekonnt und faszinierend beantwortet. Auch bei der Wortwahl und der Schreibweise war Kloeble nicht geizig. Er trifft zu jeder Zeit den Nerv des Lesers und erscheint nie langweilig. Gerade die Sichtweise des Jungen so zu nutzen war wirklich ein Highlight! Als wir dann auch noch seine Wünsche erfahren, hat er spätestens jeden Leser um den finger gewickelt. Man fiebert mit ob es wirklich von Erfolg gekrönt ist und wünscht dem Jungen einfach alles Glück der Welt!

    Dieses Buch ist eine ganz besondere Zeitreise mit einem besonderen Protagonisten. Sehr sehr lesenswert und deshalb gibt es 5 von 5 Sterne!

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  • 2 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 02.05.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Forschergeist mal anders...

    Voller Vorfreude begann ich mit diesem Abenteuerroman, nur um etwas völlig anderes zu bekommen als ich erwartet hatte.

    In der Geschichte geht es um den Waisenjungen Bartholomäus, der im Kinderheim von seinen Leidensgenossen nur gehänselt und drangsaliert wird. Doch dann bietet sich ihm die Gelegenheit mit den Brüdern Schlagintweit auf Expedition zu gehen. Was für einen Einfluss hat das auf sein Leben? Und wird er den Strapazen gewachsen sein?

    Der 12 jährige Bartholomäus, kurz Bart, führt uns als Ich- Erzähler durch die Geschichte. Ich wollte ihn so gern haben, weil das Schicksal ihn so sehr gefordert hat und dennoch konnte ich es leider nicht. Es fühlte sich für mich nicht wie die Gefühle und Gedanken eines Jungen an, sondern wie die eines Erwachsenen, der zudem noch sehr von sich eingenommen ist. Bart ist unheimlich altklug und besserwisserisch, da hätte ich ihn gern für gemassregelt. Im Verlauf der Handlung wird dies weniger, aber da hatte ich mir bereits eine Meinung zu ihm gebildet.

    Die Idee eine Forschungsreise nicht aus der Sicht der Wissenschaftler, sondern aus der Perspektive eines Waisenjungen darzustellen, ist schon etwas Besonderes. Leider wurde dies hier in weiten Teilen sehr langatmig und nicht immer nachvollziehbar dargestellt.

    Gut gefallen hat mir, dass man der Lektüre anmerkt, dass hier sehr viel recherchiert worden ist und dass die aufgeführte Route auch tatsächlich der entspricht, die geschichtlich belegt ist. Über die Brüder Schlagintweit hatte ich vorher noch nie etwas gehört und so habe ich einiges Neues dazu gelernt.

    Besonders augenöffnend war, dass ich mir vor der Lektüre eine Forscherreise ganz anders vorgestellt hatte. Die Strapazen tragen zumeist die Helfer und Diener und nicht die Forscher selbst, was mir vorher gar nicht bewusst war.

    Hätte ich den Roman nicht in einer Lesegemeinschaft zusammen mit anderen gelesen, dann hätte ich wohl nach spätestens hundert Seiten abgebrochen, da ich einfach nicht gefesselt war. Wahrscheinlich hatte ich eine falsche Vorstellung von dem was mich erwartet hat.

    Für alle Leser, die Sachbücher verschlingen ist das Buch genau das Richtige. Für Menschen wie mich, die einen abenteuerlichen Roman vor historischem Setting erwartet haben, der mit malerischen Beschreibungen aufwartet, werden denke ich enttäuscht sein. Man muss die spezielle Schreibe des Autors mögen.

    Authentisch wird die Handlung, weil immer wieder indische Begriffe und Bezeichnungen eingestreut werden. Für ein besseres Verständnis hätte ich mir ein Glossar gewünscht, welches es leider nicht gibt.

    Der Roman beinhaltet viele Fussnoten, die für mein Empfinden nicht positiv auf die Geschichte gewirkt und bei mir den Lesefluss gestört haben.

    Die historische Karte von Indien hätte ich als gelungen empfunden, wenn sie auf einer Doppelseite abgedruckt gewesen wäre, so aber erkennt man leider sehr wenig.

    Fazit: Ein Roman, den ich so gern gemocht hätte, der aber leider nicht meinem Lesegeschmack entsprach. Ich kann daher leider keine Leseempfehlung aussprechen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 05.05.2020

    Als Buch bewertet

    Das „Museum der Welt“ erzählt von der grossen Indienreise der bayerischen Brüder Schlagintweit. 1854 bis 1857 dauerte die Forschungsexpedition, die grösste ihrer Zeit übrigens, die die Brüder durch Indien und Nepal führte. Unterstützt wurden sie von Alexander von Humboldt, der die Reise nicht selbst durchführen konnte. Kritische Bemerkungen über die Kolonialmacht England verhinderten, dass er die notwendigen Genehmigungen und Unterstützung bekam.

    In Bombay lebt im Waisenhaus des katholischen Priesters Vater Fuchs ein kleiner Junge, Bartholomäus, 12 Jahre alt – mindestens, wie er selbst immer betont. Denn als seinen Geburtstag wurde der Tag seiner Ankunft im Waisenhaus genommen. Der Junge ist klein von Wuchs und von schmächtiger Gestalt, aber umso gewitzter und naseweis. Durch Vater Fuchs lernte er hervorragend Deutsch, verstand auch den bayerischen Dialekt des Priesters und ausserdem sprach er eine ganze Reihe von indischen Sprachen. So wird er auf Vermittlung seines väterlichen Freundes und Mentors zum Dolmetscher dieser Expedition.

    Aber Bartholomäus hat ein ganz anderes Lebensziel, er will ein Museum der Welt erschaffen. Die ersten Gegenstände haben keine lange Lebensdauer, in einem Waisenhaus herrscht ein rauer Umgang und kein Kind gönnt einem anderen einen noch so kleinen Besitz. So entsteht das Museum in einer Kladde, in die Bartholomäus seine Funde, Erkenntnisse und Gedanken schreibt.

    Und diese Kladde macht diesen wunderbaren, sprachmächtigen Roman aus. Die nummerierten Fundstücke sind die Kapitel des Buches.

    Christopher Kloeble lässt den Leser an dieser Reise teilhaben, als würde er selbst an der Seite des Jungen reisen. Wir sehen alles aus seiner kindlichen Sicht. Dabei fand ich es besonders gelungen, dass der Autor das im Erzählton des Romans deutlich macht, aber nie in einen anbiedernd-kindlichen Ton erzählt. Ein Kontinent im Erwachen wird geschildert, noch ganz in den Fängen der Kolonialherren, der europäischen Geschäftsleute, der Firengi und der englischen Herren, den Vickis, wie sie Bartholomäus in Anspielung auf die ferne Herrscherin Victoria nennt.

    Der geschichtliche Hintergrund und die Dokumentationen der Schlagintweits sind die Folie dieses Romans, der die Reise aus einem ganz anderen Blickwinkel schreibt. Das ist eine Abenteuergeschichte, eine spannende Reiseerzählung, ein sorgfältig recherchierter Bericht und nicht zuletzt auch die Geschichte eines Kindes, das zu sich und seinen Platz in der Gesellschaft findet. So ist auch die abschliessende Entscheidung Bartholomäus für seinen weiteren Weg nur folgerichtig.

    Man kann diesen Jungen im Lauf dieses wunderschönen Buches nur lieb gewinnen, selten konnte ich mich so in einen Protagonisten einfühlen.

    Dieser Roman wird noch lange in meinem Kopf bleiben.

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  • 4 Sterne

    Frank W. W., 03.05.2020

    Als Buch bewertet

    Spione

    Klappentext:
    Ein spannender Abenteuerroman über jene Zeit, in der die Welt neu geordnet wurde.
    Bartholomäus ist ein Waisenjunge aus Bombay, er ist mindestens zwölf Jahre alt und spricht fast ebenso viele Sprachen. Als Übersetzer für die deutschen Brüder Schlagintweit, die 1854 mit Unterstützung Alexander von Humboldts zur grössten Forschungsexpedition ihrer Zeit aufbrechen, durchquert er Indien und den Himalaya. Bartholomäus verfolgt jedoch einen ganz eigenen Plan: Er selbst möchte das erste Museum seines grossen und widersprüchlichen Landes gründen. Dafür riskiert er alles, was ihm etwas bedeutet, sogar sein Leben.

    Rezension:
    Bartholomäus wuchs im Waisenhaus auf, wo der intelligente Junge vom deutschen Vater Fuchs gefördert wurde. Er ist mindestens 12, denn er feiert seinen Geburtstag an dem Tag, als er von dem Jesuiten ins Heim gebracht wurde. Unter den anderen Jungs hat er keine Freunde. Ausser Deutsch und Englisch beherrscht Bartholomäus noch verschiedene indische Sprachen. Als die Brüder Schlagintweit zu einer Forschungsreise durch ganz Indien aufbrechen, ist er deshalb trotz seines Alters der ideale Übersetzer. Für Bartholomäus beginnt ein grosses Abenteuer.
    Christopher Kloebles Roman geht unübliche Wege. Sein fiktiver Protagonist wird den realen historischen Personen, den Brüdern Hermann, Adolph und Robert Schlagintweit, zur Seite gestellt, um sie auf ihrer ebenfalls realen Forschungsreise durch Indien zu begleiten. Das Buch selbst ist als eine Art Tagebuch des Jungen abgefasst, in dem er seine Erlebnisse, aber auch seine Gedanken zu Indern und Europäern niederschreibt. Damit wird dem Leser ein Einblick in die indische Kultur der damaligen Zeit genau wie in die Einstellung der Kolonialmacht zu den Menschen des eroberten Landes geboten. Dieser Stil umfasst allerdings auch, dass relativ viele Begriffe aus indischen Sprachen in den Text einfliessen, die nur teilweise im Textzusammenhang übersetzt werden. Ein Glossar, in dem man unbekannte Begriffe nachschlagen könnte, fehlt allerdings bedauerlicherweise.
    Die Geschichte bietet ihren Lesern ein interessantes historisches Abenteuer, auch wenn man die Entscheidungen des Protagonisten (speziell im letzten Teil des Buches) teilweise nur schwer nachverfolgen kann. Auch gibt es im Lauf des Abenteuers ein paar Punkte, die logisch kaum nachvollziehbar sind.
    Die Anlage des Romans als Aufzeichnungen des Protagonisten bedingen natürlich, dass der Autor diesen in der 1. Person berichten lässt. Der Schreibstil ist dabei gut lesbar, wobei allerdings der gänzliche Verzicht aus Anführungszeichen auffällt, an den man sich erst einige Seiten lang gewöhnen muss.

    Fazit:
    Ein inhaltlich interessantes historisches Abenteuer, bei dem vor allem das fehlende Glossar und der Verzicht auf Anführungszeichen auffallen.

    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
    Dem Eisenacher Rezi-Center kann man jetzt auch auf Facebook folgen.

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  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 01.08.2020

    Als Buch bewertet

    Bartholomäus, ein indischer Waisen-Junge blickt auf Indien, auf ein koloniales Indien und auf sich selbst und reist mit den Brüdern Schlagintweit durch das riesig grosse Indien. Also ist dieses Buch ein Coming of age Roman und ebenso ein historischer Abenteuerroman. Eine absolut interessante und sehr spannende Mischung, definitiv! Die Erzählstimme ist dieser Junge, gerade deshalb berührt mich dieses Buch nicht vollkommen, manchmal hat dieser Junge auch ein gewisses Nervpotenzial, aber Bartholomäus wächst auch, wandelt sich, dennoch erreichen mich Bücher mit dieser Erzählweise meistens nicht vollkommen. Und dieser Fakt kostet dem Buch wahrscheinlich auch den letzten Stern. Denn das Erzählte ist informativ, spannend und sehr interessant für mich. Der Roman beinhaltet kritische Fragen des Miteinanders in der indischen Gesellschaft, genauso wie es auch auf die europäischen Eroberer zentral stellt und ihr zerstörerisches Wirken in den Kolonien, in diesem Fall in Indien kritisiert. Dadurch, dass dieses Buch beides bewertet und dadurch nicht einseitig ist, bekommt es schon einen hohen Stellenwert. Die Betrachtungen der Vielfältigkeit auf dem indischen Subkontinent und ihr gegeneinander Wirken ist ebenso ein zentrales Thema, denn nur eine Einigkeit macht stark, sicher auch ein Fakt, der den Eroberern geholfen hat. Ebenso ist ein Aufbegehren der diversen Einwohner Indiens gegen die Eroberer ein Thema. Und auch die Stellung der Frau in Indien wird beleuchtet. Und ebenso werden Fragen der Zugehörigkeit besprochen, für einen Waisen-Jungen ja durchaus zentrale Fragen. Und ebenso wird das Wirken der Forscher Schlagintweit thematisiert, wunderbar thematisiert. Dadurch wird dieses Buch auch geographisch interessant. Beschreibt dieses Buch doch auch die Reisen der Brüder Schlagintweit auf dem indischen Subkontinent. Dadurch erinnert es auch irgendwie an die alten Reisebeschreibungen des späten 19. Jahrhunderts und des frühen 20. Jahrhunderts. Ein unglaublich vielschichtiges Werk hat Christopher Kloeble hier geschaffen. Wenn es eine andere Erzählstimme gehabt hätte, wäre es für mich ein 5 Sterne Kandidat gewesen. Aber zu diesen 5 Punkten fehlt wirklich nur wenig! Schade! Denn "Das Museum der Welt" ist ein wunderbares Buch!

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  • 3 Sterne

    Barbara M., 10.05.2020

    Als Buch bewertet

    „Das Museum der Welt“ von Christopher Kloeble ist 2020 im dtv-Verlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 528 Seiten.

    Bartholomäus, ein zwölfjähriger indischer Waisenjunge, begleitet die drei Brüder Schlagintweit auf ihrer Expedition durch das koloniale Indien und den Himalaya. Dies ist vor allem dem Umstand zu verdanken, dass er ein Sprachtalent ist und als Übersetzer von den Brüdern „engagiert“ wird. Die Expedition findet im Jahr 1854 statt und wird von Alexander Humboldt unterstützt. Bartholomäus, der äusserst wissbegierig und talentiert ist, zeigt die Expedition aus ausschliesslich seiner kindlichen Sicht auf und hat es sich zum Ziel gesetzt, das erste Museum Indiens zu gründen.

    Christopher Kloeble gelingt es in seinem Roman den Leser durch seinen feinfühligen, luftigen und humorvollen Schreibstil in den Bann zu ziehen.
    Sehr genossen habe ich es, so viele unterschiedliche Eigenschaften der Menschheit in einem Buch vorzufinden – von Liebe bis zum Hass, von Weiss bis Schwarz und dazwischen alle Grau-Schattierungen, - von westlicher Überheblichkeit, der Arroganz der Mächtigen im eigenen Land, von der Suche nach der Identität und Heimat, von Liebe, kindlicher Naivität, Neugierde, Forscherdrang…
    Das war für mich absolut faszinierend, ebenso wie die Tatsache, dass es die Brüder Schlagintweit und ihre Expedition tatsächlich gegeben hat, der Junge Bartholomäus jedoch eine erfundene Gestalt von Christopher Kloeble ist. Christopher Kloeble verknüpft in seinem Buch absolut gekonnt wahre Begebenheiten und fiktive Elemente.

    Fazit: Ein tiefgründiger und lesenswerter Abenteuerroman.
    Es war für mich ein schönes Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt von Bartholomäus einzutauchen.

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