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  • 5 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 30.03.2022

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kehrt die junge Missionarswitwe Rebekka aus China in die alte Heimat nach Deutschland zurück, zusammen mit ihren beiden Kindern. Der Plan ist, den protestantischen Pfarrer einer Berliner Gemeinde zu heiraten, der ihr über die Missionsgesellschaft einen Brief zukommen liess, da er selbst eine Mutter für seine Kinder aus erster Ehe sucht. Hin und Her gerissen zwischen Heimweh nach China, der Verzweiflung, keinen Ernährer für ihre Kinder zu haben und der Furcht vor einer ungewissen Zukunft, willigt Rebekka in die arrangierte Ehe mit dem Fremden ein. Das alles wäre mehr als vernünftig, wären da nicht die starken Gefühle für Kapitän Salmas, dem sie auf der Überfahrt mehr als nahe gekommen ist...


    Persönlicher Eindruck:

    In ihrem Debütroman nimmt die Autorin ihre Leser mit in eine Geschichte voller Glaubensfragen, Liebeswirren und einem Gefühlskarussell, das seinesgleichen sucht. Zentrales Thema in ihrem Roman ist die China-Mission der Berliner Missionsgesellschaft, der auch die weibliche Hauptfigur Rebekka angehört. Als ihr Mann, ein Arzt, in China der Cholera erliegt, bleibt ihr keine Wahl: sie kehrt zurück in die alte Heimat. Verantwortlich für zwei kleine Kinder nimmt sie das Eheversprechen des ihr bis dato fremden Pastors Friedrich Hoffmann an, um versorgt zu sein.

    Gertaud Schöpflin vermag es gekonnt, historisches Sittengemälde des preussischen Protestantismus, den Schauplatz der Mission in China und ein packendes Liebes- und Beziehungsdrama in einem Roman zu vereinen. Rebekka ist dabei eine Art „Braut auf Bestellung“. Mir war bislang gänzlich unbekannt, dass diese Praxis im ausgehenden 19. Jahrhundert auch in Missionskreisen in Deutschland üblich war und kannte dieses Phänomen bisher nur von den Goldgräberstädten im Wilden Westen – der Roman hier schafft es jedenfalls von Anfang bis Ende seinen Spannungsbogen hochzuhalten und den Leser förmlich an den Seiten kleben zu lassen.

    Hin und her gerissen war ich beim Lesen bezüglich der beiden Protagonisten. Während Rebekka durchaus Identifikationspotential innewohnte und ich sie als liebevolle, wenn auch teilweise etwas naive und manchmal romantisch verklärte Frau empfand, hatte ich bis zuletzt Schwierigkeiten mit dem Pfarrer. Friedrich ist ein Paradebeispiel des strengen protestantischen Preussen, sein Erziehungsstil basiert auf Prügelstrafen und war im ausgehenden 19. Jahrhundert gang und gebe. Friedrich ist jähzornig und egoistisch, entlädt seine Wut mehr als einmal an Rebekkas Sohn Jakob und war mir bis zuletzt unsympathisch. Auch sein Wandel kurz vor der Geburt von Baby Josef bzw. gegen Ende, als er glaubt, alles verloren zu haben, nehme ich ihm nicht wirklich ab. Er wirkt auf mich wie ein Choleriker, der jedes Mal verspricht, nie wieder gewalttätig zu sein, dann aber immer wieder erneut in alte Muster zurückfällt.

    Wen ich lange Zeit überhaupt nicht einschätzen konnte, war der Kapitän, der zweite Mann im Liebesdreieck rund um die schöne Rebekka.

    Der christliche Aspekt des Romans ist sehr stark ausgeprägt, was sicherlich zu einem Grossteil auch dem Lebensbereich der Protagonisten geschuldet ist. Es geht dabei um tiefe Frömmigkeit, Gottvertrauen und Vergebung einerseits, aber auch um Zweifel, Verfehlung und Schuld auf der anderen Seite. Letztendlich siegt die Liebe und die Versöhnung – und gibt dem Ganzen ein versöhnliches Ende.

    Alles in allem ein spannender und komplexer Historienroman mit starken Figuren – ich hoffe, man liest bald wieder von dieser sehr talentierten Autorin. Eine Leseempfehlung für alle, die niveauvolle Romane abseits des Mainstreams zu schätzen wissen!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaudia K., 07.07.2022

    Als Buch bewertet

    Der wunderschöne, berührende Roman "Auf der anderen Seite des Sturms" von Gertraud Schöplin überzeugt auf ganzer Linie durch seine Tiefe und die faszinierende Story.

    Die Handlung setzt in China gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein. Rebekka war mit ihrem Mann in China, der dort seiner Berufung als Missionar nachkam. Als er dort verstirbt kehrt sie auf dem Schiffsweg mit ihren zwei Kindern Jakob und Sofie in ihre Heimat nach Hamburg zurück. Dort erwartet sie bereits Pastor Friedrich der, als Witwer mit drei Kindern, mit ihr den Bund der Ehe eingehen möchte. Während der langen Überfahrt aus China hat sich allerdings auch schon Kapitän Pierrot Salmas, der als heissblütiger Verführer bekannt ist, an Rebekka herangemacht. Sie beide verbindet ein Geheimnis, das bald zu sehen sein wird.

    Rebekka entscheidet sich jedoch für Friedrich, der in Grünheide seine Pfarrei hat. Immer häufiger plagen sie Schuldgefühle, die sie ihrem Ehemann eigentlich eingestehen müsste. Doch seine Korrektheit und fast schon kühle Unnahbarkeit machen es ihr schwer sich zu öffnen.

    Friedrich ist obendrein auch noch sehr streng zu Jakob. Der äusserst intelligente Junge wünscht sich von Herzen Anerkennung und Liebe vom Ziehvater, bekommt sie jedoch nicht, sondern erfährt durch seine Lausbubenstreiche viel zu oft die strafende Hand Friedrichs. Die Schläge mit dem Rohrstock taten auch mir jedesmal weh.

    Als Rebekkas Geheimnis von Friedrich bemerkt wird packt ihn, wie so oft, der Jähzorn. Die familiären Auseinandersetzungen spitzen sich immer weiter zu, so dass Rebekka endlich beschliesst das Haus mit den Kindern zu verlassen. Als sie auf einem Ball erneut Kapitän Pierrot Salmas begegnet steht sie wieder vor einer dramatischen Entscheidung, die ihr Leben und das der Kinder verändern kann.

    Die von Gertraud Schöpflin wunderbar und lebensecht ausgestalteten Charaktere tragen die Story und ihre Botschaften perfekt in die Herzen der Leser.
    Die psychischen Wurzeln und Bewegründe des überstrengen Friedrich erschliessen sich durch geschickt eingestreute Episoden aus seiner eigenen Vergangenheit. Auch kann der Leser die nahezu dramatisch emotionalen Momente zwischen Rebecca und dem Kapitän Pierrot Salmas aus der Sicht Rebeccas sehr gut nachvollziehen und letztendlich auch verstehen.
    Die überraschende Vereinbarung mit dem Kapitän hat mir sehr gut gefallen, und zeugt vom schriftstellerischen Können der Autorin. Wahre Güte und Grösse aus christlicher Sicht sind ein wertvoller Schlüssel auch für das eigene Leben.

    Rebekka ist eine liebevolle Mutter, deren Liebe nicht nur für die eigenen Kinder, sondern auch für die Kinder Friedrichs keine Grenzen zu kennen scheint. Sie liebt auch ihre Gemeindemitglieder, ist unermüdlich für die Armen da und übertrifft in ihrer von Liebe geprägten Gemeindearbeit sogar Friedrichs Seelsorgeaufgaben bei weitem.
    Mit dem Roman "Auf der anderen Seite des Sturms" schuf Gertraud Schöpflin einen berührenden Roman vor historischem Hintergrund, der wertvolle Elemente des christlichen Glaubens aufgreift und überzeugend realistisch in die Handlung eingeflochten hat. Ich kann das Werk jedem sehr zur Lektüre empfehlen. Ein weiteres wunderschönes Highlight dieses Romans sind die beeindruckenden Abbildungen von chinesischen Holztafeln am Ende des Buches, deren Erklärung in sich schon faszinieren.

    Ein grosses Dankeschön an die Autorin für diesen wunderbar gelungenen Roman.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Natalie B., 18.12.2023

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    1882: Als die junge Missionarswitwe Rebekka von Sassnitz mit zwei Kindern auf einem Segelschiff aus China zurückkehrt, steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Soll sie einem Fremden ihr Ja-Wort geben? Sie weiss: In Berlin wartet Pfarrer Friedrich Hoffman auf sie.
    Oder sollte sie ihren Gefühlen für Kapitän Salmas folgen, der sie im Sturm auf See gerettet hat? Als ihr bewusst wird, dass die Begegnung mit ihm nicht folgenlos blieb, ist sie gezwungen zu handeln und entdeckt unter dem Druck der Umstände, welche Liebe durch alle Stürme trägt ...

    Meine Meinung:

    Wegen des spannenden Klappentextes wollte ich unbedingt das Buch lesen. Nun - ich hatte das Buch gelesen und war nur ein wenig enttäuscht. Die Liebesgeschichte verlief anders, als ich sie mir vorgestellt hatte. Trotzdem war sie interessant!

    Als Buchfigur hat mir Rebekka sehr gut gefallen. Sie zeigt Mut, wenn sie in Situationen vollkommen alleine ist, hat grosses Gottvertrauen und eine tiefe Beziehung zu Gott. Für ihre kleinen Kinder gibt sie alles, heiratet einen Mann, den sie überhaupt nicht kennt und schon gar nicht liebt. Es ist Pastor Friedrich. Aufgrund des geistlichen Titels könnte man meinen, dass Friedrich eine sehr gute Wahl ist. Rebekka und ihre Kinder würden nicht nur versorgt sein, sondern sie würden mit ihm und seinen Kindern in Liebe und Harmonie zusammen leben. Doch abrupt, nachdem Rebekka seine Frau geworden ist, zeigt sich das Leben ihnen von der anderen Seite. Der Pastor ist gewiss ein guter Mensch, aber er ist tonangebend, bestimmend und jähzornig. Damit fügt er Rebekka oft genug Leid zu. Er übernimmt auch die Erziehung ihrer Kinder. Rebekkas Sohn tat mir echt Leid. Beim Lesen dieses Buches erkannte ich, dass ein Pastor auch nur ein Mensch ist. Er macht Fehler und sündigt. Auch ein Pastor kann von Gott entfernt sein. In der Geschichte lernt Pastor Friedrich zu vergeben, Barmherzigkeit und seiner Familie mit Liebe zu begegnen. Er versucht Rebekkas Herz für sich zu gewinnen.

    Mir hat die Geschichte gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig. Ich konnte mich in alle Gefühle und Handlungsweisen der Buchfiguren hineinversetzen. -Auf der anderen Seite des Sturms- ist eine interessante Geschichte mit Tiefgang. Die Themen - Gewalt als Erziehungsmassnahmen gegenüber der Kindern, möglicher sexueller Missbrauch, Selbstmordgedanken, Depressionen und eine absichtliche Fehlgeburt verursachen - sind hart, aber dem Leben sehr nah. Ich lese sehr, sehr gerne über harte Themen, deshalb hat mir diese Liebesgeschichte gut gefallen. Am Ende wird doch alles gut. Harte Herzen verändern sich und finden zueinander. Die Autorin hat auch passende Lebensweisheiten in die Geschichte eingebaut, manche von ihnen hatten mein Denken angeregt.

    Ich empfehle das Buch.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 02.07.2022

    Als Buch bewertet

    „...Bruder Daniel lachte leise. „Und, wie findest du sie?“ Friedrich holte tief Luft, ohne den Blick von ihr zu nehmen. „Sie ist wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen ohne Wolken.“ Er hielt feierlich inne...“

    Wir schreiben das Jahr 1882, als sich Friedrich und Rebekka das erste Mal begegnen. Rebekka ist Witwe. Ihr Mann Wilhelm, Missionar und Arzt, verstarb in China an der Cholera. Nun kehrt sie mit ihren beiden Kindern zurück nach Deutschland. Unterwegs erhielt sie einen Brief von Friedrich. Daniel aus der Berliner Missionsstation hat die Fäden verknüpft. Pfarrer Friedrich ist ebenfalls Witwer und steht mit drei Kindern allein da.
    Die Autorin hat einen tiefgründigen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
    Der Schriftstil ist ausgereift. Das zeigt schon das Eingangszitat.
    Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Zum einen begleite ich Friedrich und Rebekka auf ihrer ersten gemeinsamen Wegstrecke, zum anderen erfahre ich, was auf dem Schiff passiert ist. Bei Rebekka hat die lange Schiffsreise Spuren hinterlassen. Während eines Sturms hat ihr der Kapitän Pierrot das Leben gerettet. Die Nacht danach kann und will sie nicht vergessen. Doch Pierrot ist kein gläubiger Mensch. Nun muss sich Rebekka entscheiden.
    Für Friedrich dagegen ist alles klar.

    „...Seine Gefühle glichen einen Blütenmeer der Obstbäume, das vor dem Zugfenster in der flachen Landschaft wie ein buntes Band in den Weiten der endlosen Plantagen und Wiesen an ihnen vorbei zog. Er lächelte...“

    Rebekka heiratet Friedrich. Wann aber wird sie ihm die Wahrheit über ihren Zustand sagen? Ein zweites Problem gilt es zu lösen. Jakob, Rebekkas Sohn, hat zum einen den Tod seines Vaters noch nicht verwunden, zum anderen auf dem Schiff viel Freiheit genossen. Nun muss er sich in das geordnete Leben eines Pfarrhauses fügen und gleichzeitig in der Schule zurecht kommen. Das wird schwierig, denn er kennt keine Regeln.
    Friedrich selbst hat eine Kindheit ohne Liebe und eine Ehe hinter sich, die seine Eltern eingefädelt haben. Er sehnt sich nach Liebe – und weiss doch nicht, wie man darum kämpft.
    Sehr gut wird die innerer Zerrissenheit der Protagonisten dargestellt. Gleichzeitig aber ist ein zunehmender Reifeprozess zu erkennen.
    Eine gewisse Leichtigkeit kommt durch Justus, ein Freund Friedrich und ein Arzt, in die Handlung.

    „...“Warum hast du nie geheiratet?“ Friedrich blies eine Wolke in den Raum. Justus grinste. „Ich hielt es mit den Frauen bisher wie mit der Medizin. Ich nahm nur eine, wenn ich eine Brauchte.“...“

    Friedrich bringt Rebekka Schwimmen und Tanzen bei. Als Missionsfrau war das für sie bisher kein Thema. In einer schwierigen Phase aber taucht Pierrot wieder in ihrem Leben auf. Was nun?
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es gibt die Lebensansichten und die Zeitverhältnisse gut wieder. Gleichzeitig sind es viele tiefgründige Gespräche, die die Handlung prägen.

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  • 5 Sterne

    Marianne, 05.07.2022

    Als Buch bewertet

    Rebekka muss mit ihren zwei kleinen Kindern ihre chinesische Wahlheimat verlassen. Die Missionarswitwe reist zurück in die Heimat, um Friedrich, einen alleinstehenden Pastor, zu heiraten. Die beiden haben sich noch nie getroffen, doch seine Kinder brauchen eine Mutter, und sie kann ohne Mann ihre Kinder nicht versorgen.

    Auf der langen Überfahrt kommen Rebekka und der Kapitän des Schiffs sich näher, doch sie kann sich nicht vorstellen ihr Leben mit einem Menschen zu teilen, der nicht an Gott glaubt. Rebekka ist ratlos, und ausserdem trägt sie ein schreckliches Geheimnis mit sich herum.

    Friedrich sehnt sich nach Liebe, eine Sehnsucht, die in seiner ersten Ehe nicht erfüllt wurde. Er möchte so gern das Herz Rebekkas gewinnen, doch dabei hat er mit seinen eigenen Lasten aus der Kindheit zu kämpfen. Gleichzeitig findet eine weitere wichtige Veränderung in seinem Leben statt - er ist dabei Gott auf eine ganz andere Weise kennenzulernen, als ihm in seinem Elternhaus beigebracht wurde.

    Und dann gibt es noch fünf Kinder, die so liebenswert beschrieben werden, dass man sie beim Lesen schnell ins Herz schliesst. Jedes von ihnen hat seine ganz eigenen Wesensarten.

    Diese zarte Liebesgeschichte ist einerseits berührend und fesselnd, andererseits ist sie tiefgründig und bietet viel Stoff zum Nachdenken. Die Charakterentwicklung von Friedrich und Rebekka lässt sich sehr gut beobachten. Besonders schön dabei ist, wie sich die beiden gegenseitig darin unterstützen Neues zu lernen und neue Wege zu gehen.

    Das Thema Mission im 19. Jahrhundert kommt zwar vor, doch eher am Rande, vor allem in Form von Erinnerungen an Rebekkas Erlebnisse in China. Die Geschichte beginnt auf der Überfahrt nach Deutschland und spielt dann in Berlin und Umgebung.

    Rebekka ist eine starke und unabhängige Frau. Das war zu dieser Zeit zwar ungewöhnlich, und trotzdem wirkt das sehr glaubwürdig, da sie als Missionarin andere Aufgaben und Anforderungen zu bewältigen hatte als eine Frau in Deutschland.

    Eine Vielfalt von weiteren Themen wird angesprochen, zum Beispiel inwieweit sich ein Pfarrer nach den Wünschen seiner Gemeindemitglieder richten soll, die körperliche Züchtigung von Kindern, Verletzungen aus der Kindheit, oder die Schwierigkeit sich selbst zu vergeben.

    Fazit: Eine lesenswerte Erzählung, die nachdenklich stimmt und berührt. Sehr empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    Pepale, 17.11.2023

    Als Buch bewertet

    Eine Familie, die zusammenwachsen kann, wenn jeder an sich arbeitet
    1882: Wilhelm und Rebekka sind vor acht Jahren nach China ausgewandert um missionarisch aktiv zu sein. Wilhelm als Missionsarzt. Rebekka stand ihm als Missionarin immer zur Seite. Sie haben geheiratet und zwei Kinder bekommen. Plötzlich und unerwartet stirbt Wilhelm und Rebekka beschliesst nach Deutschland zurück zu kehren. Vor der Abfahrt aus China erhält Rebekka einen Brief mit einem Heiratsantrag von einem ihr unbekannten Pastor aus Berlin. Die Schiffsfahrt ist lang und anstrengend. Rebekka und der Kapitän Pierrot kommen sich näher, mit ungeahnten Folgen. Rebekka steht vor der Frage ihrem Herzen oder der Vernunft zu folgen ...
    Die Protagonisten sind sympathisch und authentisch beschrieben. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Jede Figur hat ihre Gründe für ihr Verhalten. Je weiter man in die Geschichte eintaucht, desto mehr wachsen die Charaktere der Protagonisten an ihren Aufgaben. So kann ich nicht grundsätzlich sagen, dass ich jemanden besonders mag oder jemanden für besonders schlecht halte. Es geht um Religion, Gläubigkeit und Vertrauen, um Gnade, Vergebung und Verständnis. Aber auch einfach um das menschliche und die Emotionen von denen wir im Alltag aufgewühlt werden.
    Am Anfang jedes Kapitels gibt es eine Überschrift mit einem Bibelvers. In die Geschichte sind Symbole hineingearbeitet, an denen man erkennt, ob das Erzählte an Land oder auf der See stattfindet. Die Bibelverse im Text sind geschickt eingebaut und passen jeweils gut zur Erzählung. Man bekommt auch einen Einblick über die Arbeit der Berliner Mission. Die Autorin hat wirklich gut und aufwendig recherchiert. Am Ende des Buches gibt es noch zwei Bilder von der chinesischen Holztafel auf der die Menschen in eine Schlucht fallen. Hängt man das Kreuz an den dafür vorgesehenen Nagel an dem Bild, wird das Kreuz zu einer Brücke über der Schlucht.
    Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es war alles sehr bildlich und emotional beschrieben. Das Cover passt zur Geschichte.
    Die Geschichte hat mich sehr gefesselt und die Seiten flogen nur so dahin. Von mir gibt es eine klare Lese-Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    Lesestern, 01.08.2022

    Als Buch bewertet

    Rebekka - eine Frau zwischen zwei Welten

    „Auf der anderen Seite des Sturms“ von Gertraud Schöpflin ist ein historisch-spannender Roman und erschienen im März 2022 im Brunnen Verlag Giessen.
    Protagonistin ist die junge Missionarswitwe Rebekka von Sassnitz, die mit ihren beiden kleinen Kindern Jacob und Sofie nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes von China wieder nach Deutschland zurückkehrt.
    Dort erwartet sie die Möglichkeit einer neuen Ehe, arrangiert von guten Freunden ihrer Missionsgesellschaft. Der ebenfalls verwitwete Pfarrer Friedrich Hoffmann sucht für sich und seine drei Kinder eine Lebensgefährtin. Rebekka scheint in vieler Hinsicht die geeignete Kandidatin zu sein, wäre da nicht die Begegnung mit dem Kapitän des Schiffes auf der langen Überreise.
    Während eines lebensbedrohenden Sturmes rettet er sie und die Kinder und versetzt gleichzeitig ihr Herz in neue Stürme…
    Mein Leseeindruck:
    Gertrud Schöpflin nimmt uns in ihrem Debütroman mit hinein in die Zeit des ausgehenden 19.Jahrhunderts.
    Wir erleben die Annäherung zwischen Friedrich und Rebekka, begleitet von Höhen und Tiefen gegenseitiger Gefühle und gegensätzlicher Lebens- und Glaubenseinstellungen und beschattet von einem Geheimnis, das bald offenbar werden wird.
    Insbesondere die unterschiedlichen Auffassungen und Erfahrungen bei Erziehungsfragen sorgen immer wieder für Konflikte, die den häuslichen Frieden bedrohen und dazu führen, dass Rebekka wie Friedrich herausgefordert werden, Vergangenes neu zu denken und die Chance zur Veränderung wahrzunehmen.
    Die Autorin versteht es wunderbar, die im Buch vorkommenden Charaktere lebensnah zu beschreiben und den Leser an Veränderungsprozessen gedanklich zu beteiligen. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd und es fällt leicht, sich emotional in die Handlung einzuklinken, um dem Spannungsbogen bis zum Ende zu folgen.
    Mein Fazit:
    Ein eindrücklich-berührender Roman, der das Zerrissen sein zwischen Gefühlen, Lebensrealitäten und Glauben in einer spannend-emotionalen Handlung zum Ausdruck bringt und die Perspektive der Vergebung vermittelt.

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  • 5 Sterne

    Abbi, 21.08.2022

    Als Buch bewertet

    Auf der anderen Site des Sturms – der erste Roman von Gertraud Schöpflin.
    Der Roman spielt im Jahre 1882. Die junge Mutter von zwei Kindern kehrt auf dem Segelschiff nach Deutschland. Zurück lässt sie ihren Mann, welcher in China an Cholera verstorben ist. Im Gepäck hat sie einen schriftlichen Heiratsantrag von Pfarrer Friedrich. Soll sie einen Fremden heiraten ?
    An Bord überschlagen sich die Ereignisse. Das Segelboot gerät in einen Sturm und der gutaussehende Kapitän rettet sie. Die folgenschwere Nacht ist kein guter Ratgeber für die Zukunft. Rebekka muss eine Entscheidung treffen. Sie möchte ihren Glauben nicht verleugnen sondern leben. Immer wieder stellt sie sich die Frage was Gottes Plan ist.
    So nimmt auch der Glaube eine Position im Buch ein, die ich als nicht übertrieben sondern als angenehm empfinde. Das Buch schildert die tiefen inneren und äusseren Stürme von Rebekka und ihrer neuen Familie. Es lädt ein, in die Zeit der Missionsbräute aber auch in die Zeit wo die Frau nicht wirklich viel zu sagen hat. Die Freiheit die Rebekka in China hatte schränkt sich in Deutschland stark ein.
    Jedes Kapitel beginnt mit einem Bibelvers und einem kleinen Symbol, welches zeigt wo die Geschichte gerade spielt. Ob auf Land oder auf See. Das finde ich super.
    Der Schreibstil der Autorin hat mich total gefesselt und ich habe das Buch verschlungen. Ich empfehle das Buch weiter und vergebe fünf Lesesterne.
    Ein historischer Roman welcher mir wunderbare Lesestunden beschert hat.

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  • 5 Sterne

    Minangel, 27.07.2022

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung: Rebekka kommt nach dem Tod ihres geliebten Mannes aus China wieder zurück nach Deutschland. Der Kulturschock trifft sie und ihren Sohn sehr und vor allem muss sie schnell entscheiden, ob eine arrangierte Ehe mit einem Pastor ohne Liebe überhaupt für sie in Frage kommt. Doch wie soll eine Witwe mit 2 Kindern und einem kleinen Geheimnis im 19. Jahrhundert allein in der Grossstadt überleben? Rebekka stellt sich dem neuen Sturm in ihrem Leben und gemeinsam mit dem Leser machen wir uns auf den Weg voller unausgeprochener und unaufgearbeiteter Erlebnisse und Geheimnisse.
    Vorab möchte ich anmerken, dass es Gertraud Schöpflin sehr gut gelungen ist, Charaktere mit Tiefe zu skizzieren. Ich mag auch ihre Art zu erzählen und Bilder in den Kopf der Leser zu zaubern. Im Laufe der Geschichte zeigen sich auch immer mehr Entwicklungen und je tiefer wir eintauchen, desto mehr können wir einzelne Handlungen nachvollziehen. Schön ist dabei herausgearbeitet, dass der Glaube – trotz Prüfungen – hilft, wieder einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen.
    Abwechslung erleben wir als Leser, da die Geschichte immer alternierend aus der Sicht von Rebekka und Friedrich erzählt wird. Überraschende Wendungen lassen das Buch nicht langweilig werden und ich mochte die Reifung der Charaktere und das Setting sehr.
    Fazit: ein lesenswerter vielschichtiger Roman mit einer starken Frauenfigur und auch einem starken männlichen Charakter. Daher möchte ich gerne 5 stürmische Sterne geben.

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  • 5 Sterne

    awii186, 08.12.2023

    Als Buch bewertet

    Ein Buch voller Emotionen, Angst, Verzweiflung und grosser Not. Doch über allem steht Gott, der jeden Sturm in Stille verwandeln kann und das Lebensschiff in den ersehnten Hafen führt.

    Trifft das auch für die Missionarswitwe Rebekka zu, die mit ihren beiden Kindern mit dem Segelschiff aus China zurückkehrt, um in Berlin einen Pfarrer zu heiraten?

    Sie fühlt sich aber auch zu dem Kapitän hingezogen, mit dem sie auf der Überfahrt vieles erlebt hat. Wie soll sie sich entscheiden?

    Mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht sagen, weil es gelesen werden muss.

    Die Protagonisten, die wir in diesem tiefgründigen Roman treffen, werden alle sehr authentisch beschrieben. Man kann sich in jeden so gut hineinversetzen, dass man beim Lesen rundum alles vergisst.

    Schön war zu lesen, wie harte Herzen weich wurden. Auch das Gott aus Fehltritten, die vor ihm bekannt werden, Segen entstehen lässt.

    Für mich ist es ein berührendes, tiefgründiges Buch. Am Anfang jeden Kapitels werden Bibelstellen angeführt, die äusserst passend sind. Auch in den einzelnen Kapiteln sind wertvolle Lebensweisheiten eingebaut, die auch für unser Leben bereichernd sind.

    Der Schreibstil ist flüssig und man spürt einfach, dass die Autorin dieses Buch aus vollstem Herzen geschrieben hat.

    Als Fazit kann ich nur Gottes Gnade hervorheben, die diese Geschichte jedem Leser gross macht.

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  • 5 Sterne

    hoonili, 10.01.2024

    Als Buch bewertet

    Im Jahr 1882 lernen wir Rebekka kennen. Sie ist gerade mit dem Schiff aus China zurück gekehrt und bekam schon vor der Ausschiffung einen Heiratsantrag von einem Pfarrer in Berlin. Eigentlich ein Glücksfall, denn sie eine jungen Witwe mit zwei kleinen Kindern. Doch auf der Schifffahrt in die Heimat lernt sie Kapitän Salmas kennen und lieben. Die Begegnung ist jedoch nicht ohne Folgen. Wie soll sich Rebekka nun entscheiden?

    Das Buch hat mich ab der ersten Seite mitgerissen. Ich mochte Rebekka und habe mit ihr gelitten. Sie hat es nicht einfach in dieser damaligen anderen Zeit. Die Beschreibungen waren detailliert und ich habe mich ihr nahe gefühlt. Die Schreibweise ist sehr flüssig und bildhaft, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ein Roman, den man nicht so schnell vergisst!

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