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Klappentext:
Babylon Berlin mit Magie: ein historischer Fantasy-Roman aus der Weimarer Republik.
Das Leben im Berlin der Zwanzigerjahre gleicht einem Tanz auf dem Vulkan. Zumal sich die Magie auf der Strasse und im Nachtleben breitmacht. Eine Frau verschwindet und taucht wenig später als Steinstatue wieder auf. Nazis machen mit einem aus dem Nichts beschworenen Adler Jagd auf politische Gegner, und selbst das Varieté fügt den ohnehin schon abgefahrenen Nummern ein paar übernatürliche hinzu. Sogar der Reichstag berät über die Möglichkeit einer Wiederbewaffnung mit magischen Mitteln.
Die junge Physikerin Nike Wehner arbeitet nicht nur wissenschaftlich daran, das neue Phänomen zu verstehen, sondern hilft auch der Berliner Polizei bei der Aufklärung magischer Verbrechen. Zur Seite stehen ihr der Bildhauer Sandor Černý und der kurz vor der Pension stehende Kommissar Seidel. Zusammen bilden sie die erste Spezialeinheit einer neuen Magiepolizei.
Für Leser*innen von Neil Gaiman, Ben Aaronovitch, Volker Kutscher und Fans der „Phantastischen Tierwesen“.
Rezension:
1928 arbeitet Nike Wehner, eine junge Physikerin, an ihrer Promotion. Dabei forscht sie an der erst kürzlich entdeckten Tatsache, dass das Zusammenspiel von Physik und Kunst magische Kräfte freisetzen kann. Doch auch verbrecherische Kreise haben dieses Phänomen schon für sich entdeckt; ein Politiker ertrinkt in einem Marmorblock, eine Frau verschwindet und taucht als Steinstatue wieder auf. Deshalb arbeitet Nike neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit als Beraterin der Polizei mit Kommissar Seidel zusammen, um Verbrechen zu klären, die es offiziell noch gar nicht gibt.
Das Autorenduo J. (und) C. Vogt führt seine Leser in diesem Uban-Fantasy-Krimi ins Berlin der 1920er Jahre. Man könnte dieses Buch auch dem Genre der Alternate History zuordnen, denn mit der Entdeckung der Quantenphysik zweigt die hier dargestellte Geschichte von unserer realen ab. Reale wissenschaftliche Berühmtheiten der damaligen Zeit bekommen ihre Cameoauftritte.
Die Verknüpfung von Wissenschaft, Magie und Kriminalistik kann dem Genre-affinen Leser gefallen. Leider tritt die Geschichte um die mysteriösen Morde vor allem im Mittelteil des Buches vorübergehend stark in den Hintergrund, während sich die Handlung hier fast vollständig auf die Aufarbeitung der (realen) damaligen gesellschaftlichen und politischen Fragen und Probleme konzentriert. Dem typischen Fantasy-Fan wird dieser Teil des Buches weniger überzeugen können. Erst zum Finale hin dürfte es für diesen wieder interessant werden. Das ist dann allerdings wieder richtig gut. Wenn sich all die Puzzleteile zusammensetzen und die Zusammenhänge erkennbar werden, hat man wieder eine überzeugende Fantasy-Story vor sich.
Die Autoren konzentrieren den Erzählfokus nicht durchgehend auf ihre (Haupt-)Protagonistin Nike, sondern lassen diesen szenenweise auch auf andere Charaktere wie beispielsweise den tschechischen Bildhauer Sandor Černý, der bei den Forschungen den künstlerischen Gegenpart zur Wissenschaftlerin bildet, wechseln.
Fazit:
Eine interessante Urban-Fantasy-Kriminalgeschichte im Berlin der 1920er Jahre, die im Mittelteil leider etwas den Fokus aufs Genre verliert.
1927 versuchen die Physik-Studentin Nike und der Künstler Sandor die neuauftretenden magischen Verbrechen auf den Strassen Berlins aufzuklären. In Berlin herrscht eine sehr explosive politische Stimmung, während die Menschen gleichzeitig heimlich in den Clubs ihre sexuelle Orientierung offenbaren und auch zelebrieren.
Meine Meinung:
Erst einmal muss ich sagen, dass ich das Cover ganz fantastisch finde. Es ist sehr ungewöhnlich und passt hervorragend zum Buch. Für mich sieht das Cover aus, wie so ein Filmplakat von diesen Stummfilmen der 20er.
Ich habe einige Zeit gebraucht, um mich an diese Rezension zu setzen, da es mir sehr schwer fällt dieses Buch zu bewerten. Dies liegt glaube ich vor allem daran, dass der Klappentext nicht zufriedenstellend den Inhalt darlegt. Als ich den Klappentext las, dachte ich dies wäre ein Krimi mit fantastischen Elementen, der in den 1920er Jahren spielt. Doch beim Lesen fiel mir recht schnell auf dass der Krimi-Part nur ein kleines Extra im Buch ist. Es geht sehr viel um Identitätsfragen und sexuelle Orientierungen. Gerade im Mittelteil des Buches geht es fast ausschliesslich darum. Fast jede Orientierung wird im Buch behandelt, was ich überhaupt nicht schlimm finde, was mich aber sehr überrascht hat, da ich damit nicht wirklich gerechnet habe. Ein zweiter Punkt der sehr ausgiebig behandelt wurde und womit ich nicht gerechnet habe war die detaillierte Auseinandersetzung mit der damaligen Politik. Mir wurde hier zu viel erklärt und beschrieben. Ich glaube, dass viele Leser und Leserinnen einen guten Überblick über die damalige Zeit haben und daher nicht jedes kleinste Ereignis erklärt werden muss. Dies hat mich besonders gestört, da ich häufig nicht den direkten Zusammenhang zwischen diesem oder jenem politischen Ereignis, das gerade beschrieben wurde, und der Geschichte gesehen habe. Des Weiteren hatte ich mit einer mehr "fantastischeren" Version von Berlin gerechnet, die sich eher grob an wahren Ereignissen orientiert.
Der Schreibstil des Autorenpaares hat mir wirklich gut gefallen. Ich empfand alles als sehr flüssig und konnte auch immer gut zwischen den Perspektiven wechseln.
Zu den Figuren kann ich sagen, dass ich einige Zeit brauchte um mit Nike warm zu werden, da sie nicht unbedingt die sympathischste Figur ist. Was ich aber sehr gut fand und nachvollziehen konnte, war wie viel Nike kämpfen musste um an der Uni und im Beruf als Frau anerkannt zu werden. Ich habe sie sehr dafür bewundert, dass sie immer wieder die Kraft gefunden hat weiterzumachen. Sie kommt ja nicht aus einfachen Verhältnissen. Sie wohnt alleine mit ihrer ägyptischen Mutter in einer winzigen Wohnung. Ihre Mutter Rabea war eine meiner liebsten Nebenfiguren, da sie in ihrer besorgten, aber auch forschen Art, sehr realistisch wirkte. Ihre Sorge und Angst um ihre Tochter waren immer nachvollziehbar und ich konnte verstehen, warum sie es lieber hätte, wenn Nike einfach heiraten und sich niederlassen würde. Sandor, der andere Protagonist, hatte bei mir von Anfang an ein Stein im Brett, da ich nachfühlen konnte, wie schwierig es sein kann einen neuen Job anzufangen und nicht genau zu wissen was man da eigentlich tut. Sandor hat sich politisch engagiert, wobei ich immer irgendwie das Gefühl hatte, dass er nicht mit vollem Eifer und Herzen dabei war.
Fazit:
Alles in allem ein solider und gut geschriebener Roman, den ich aber eher als historischen Roman mit leichten Fantasieelementen bezeichnen würde. Wer gerne mehr über die damalige politische Situation lernen möchte und sich gerne mit dem Thema Identität auseinandersetzt für den ist dieser Roman perfekt!
Bewertungen zu Anarchie Déco (ePub)
Bestellnummer: 138023937
3.5 von 5 Sternen
5 Sterne 0Schreiben Sie einen Kommentar zu "Anarchie Déco".
Kommentar verfassen2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Frank W. W., 16.09.2021
Als eBook bewertetDie Strahlen der Medusa
Klappentext:
Babylon Berlin mit Magie: ein historischer Fantasy-Roman aus der Weimarer Republik.
Das Leben im Berlin der Zwanzigerjahre gleicht einem Tanz auf dem Vulkan. Zumal sich die Magie auf der Strasse und im Nachtleben breitmacht. Eine Frau verschwindet und taucht wenig später als Steinstatue wieder auf. Nazis machen mit einem aus dem Nichts beschworenen Adler Jagd auf politische Gegner, und selbst das Varieté fügt den ohnehin schon abgefahrenen Nummern ein paar übernatürliche hinzu. Sogar der Reichstag berät über die Möglichkeit einer Wiederbewaffnung mit magischen Mitteln.
Die junge Physikerin Nike Wehner arbeitet nicht nur wissenschaftlich daran, das neue Phänomen zu verstehen, sondern hilft auch der Berliner Polizei bei der Aufklärung magischer Verbrechen. Zur Seite stehen ihr der Bildhauer Sandor Černý und der kurz vor der Pension stehende Kommissar Seidel. Zusammen bilden sie die erste Spezialeinheit einer neuen Magiepolizei.
Für Leser*innen von Neil Gaiman, Ben Aaronovitch, Volker Kutscher und Fans der „Phantastischen Tierwesen“.
Rezension:
1928 arbeitet Nike Wehner, eine junge Physikerin, an ihrer Promotion. Dabei forscht sie an der erst kürzlich entdeckten Tatsache, dass das Zusammenspiel von Physik und Kunst magische Kräfte freisetzen kann. Doch auch verbrecherische Kreise haben dieses Phänomen schon für sich entdeckt; ein Politiker ertrinkt in einem Marmorblock, eine Frau verschwindet und taucht als Steinstatue wieder auf. Deshalb arbeitet Nike neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit als Beraterin der Polizei mit Kommissar Seidel zusammen, um Verbrechen zu klären, die es offiziell noch gar nicht gibt.
Das Autorenduo J. (und) C. Vogt führt seine Leser in diesem Uban-Fantasy-Krimi ins Berlin der 1920er Jahre. Man könnte dieses Buch auch dem Genre der Alternate History zuordnen, denn mit der Entdeckung der Quantenphysik zweigt die hier dargestellte Geschichte von unserer realen ab. Reale wissenschaftliche Berühmtheiten der damaligen Zeit bekommen ihre Cameoauftritte.
Die Verknüpfung von Wissenschaft, Magie und Kriminalistik kann dem Genre-affinen Leser gefallen. Leider tritt die Geschichte um die mysteriösen Morde vor allem im Mittelteil des Buches vorübergehend stark in den Hintergrund, während sich die Handlung hier fast vollständig auf die Aufarbeitung der (realen) damaligen gesellschaftlichen und politischen Fragen und Probleme konzentriert. Dem typischen Fantasy-Fan wird dieser Teil des Buches weniger überzeugen können. Erst zum Finale hin dürfte es für diesen wieder interessant werden. Das ist dann allerdings wieder richtig gut. Wenn sich all die Puzzleteile zusammensetzen und die Zusammenhänge erkennbar werden, hat man wieder eine überzeugende Fantasy-Story vor sich.
Die Autoren konzentrieren den Erzählfokus nicht durchgehend auf ihre (Haupt-)Protagonistin Nike, sondern lassen diesen szenenweise auch auf andere Charaktere wie beispielsweise den tschechischen Bildhauer Sandor Černý, der bei den Forschungen den künstlerischen Gegenpart zur Wissenschaftlerin bildet, wechseln.
Fazit:
Eine interessante Urban-Fantasy-Kriminalgeschichte im Berlin der 1920er Jahre, die im Mittelteil leider etwas den Fokus aufs Genre verliert.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja neinxinchen, 24.09.2021
Als Buch bewertetInteressante Vermischung aus Physik und Magie
1927 versuchen die Physik-Studentin Nike und der Künstler Sandor die neuauftretenden magischen Verbrechen auf den Strassen Berlins aufzuklären. In Berlin herrscht eine sehr explosive politische Stimmung, während die Menschen gleichzeitig heimlich in den Clubs ihre sexuelle Orientierung offenbaren und auch zelebrieren.
Meine Meinung:
Erst einmal muss ich sagen, dass ich das Cover ganz fantastisch finde. Es ist sehr ungewöhnlich und passt hervorragend zum Buch. Für mich sieht das Cover aus, wie so ein Filmplakat von diesen Stummfilmen der 20er.
Ich habe einige Zeit gebraucht, um mich an diese Rezension zu setzen, da es mir sehr schwer fällt dieses Buch zu bewerten. Dies liegt glaube ich vor allem daran, dass der Klappentext nicht zufriedenstellend den Inhalt darlegt. Als ich den Klappentext las, dachte ich dies wäre ein Krimi mit fantastischen Elementen, der in den 1920er Jahren spielt. Doch beim Lesen fiel mir recht schnell auf dass der Krimi-Part nur ein kleines Extra im Buch ist. Es geht sehr viel um Identitätsfragen und sexuelle Orientierungen. Gerade im Mittelteil des Buches geht es fast ausschliesslich darum. Fast jede Orientierung wird im Buch behandelt, was ich überhaupt nicht schlimm finde, was mich aber sehr überrascht hat, da ich damit nicht wirklich gerechnet habe. Ein zweiter Punkt der sehr ausgiebig behandelt wurde und womit ich nicht gerechnet habe war die detaillierte Auseinandersetzung mit der damaligen Politik. Mir wurde hier zu viel erklärt und beschrieben. Ich glaube, dass viele Leser und Leserinnen einen guten Überblick über die damalige Zeit haben und daher nicht jedes kleinste Ereignis erklärt werden muss. Dies hat mich besonders gestört, da ich häufig nicht den direkten Zusammenhang zwischen diesem oder jenem politischen Ereignis, das gerade beschrieben wurde, und der Geschichte gesehen habe. Des Weiteren hatte ich mit einer mehr "fantastischeren" Version von Berlin gerechnet, die sich eher grob an wahren Ereignissen orientiert.
Der Schreibstil des Autorenpaares hat mir wirklich gut gefallen. Ich empfand alles als sehr flüssig und konnte auch immer gut zwischen den Perspektiven wechseln.
Zu den Figuren kann ich sagen, dass ich einige Zeit brauchte um mit Nike warm zu werden, da sie nicht unbedingt die sympathischste Figur ist. Was ich aber sehr gut fand und nachvollziehen konnte, war wie viel Nike kämpfen musste um an der Uni und im Beruf als Frau anerkannt zu werden. Ich habe sie sehr dafür bewundert, dass sie immer wieder die Kraft gefunden hat weiterzumachen. Sie kommt ja nicht aus einfachen Verhältnissen. Sie wohnt alleine mit ihrer ägyptischen Mutter in einer winzigen Wohnung. Ihre Mutter Rabea war eine meiner liebsten Nebenfiguren, da sie in ihrer besorgten, aber auch forschen Art, sehr realistisch wirkte. Ihre Sorge und Angst um ihre Tochter waren immer nachvollziehbar und ich konnte verstehen, warum sie es lieber hätte, wenn Nike einfach heiraten und sich niederlassen würde. Sandor, der andere Protagonist, hatte bei mir von Anfang an ein Stein im Brett, da ich nachfühlen konnte, wie schwierig es sein kann einen neuen Job anzufangen und nicht genau zu wissen was man da eigentlich tut. Sandor hat sich politisch engagiert, wobei ich immer irgendwie das Gefühl hatte, dass er nicht mit vollem Eifer und Herzen dabei war.
Fazit:
Alles in allem ein solider und gut geschriebener Roman, den ich aber eher als historischen Roman mit leichten Fantasieelementen bezeichnen würde. Wer gerne mehr über die damalige politische Situation lernen möchte und sich gerne mit dem Thema Identität auseinandersetzt für den ist dieser Roman perfekt!
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