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  • 5 Sterne

    Ragna K., 03.05.2024

    Geht nicht in den Buchladen. Lauft. Rennt!

    Das Tolle an Rezensionsexemplaren ist, dass man dadurch immer wieder Bücher liest, die normalerweise im Buchhandlungsregal stehengeblieben werden. Ein solch überraschender Glückgriff ist für mich „Zuckerbrot“ von Balli Kaur Jaswal. Das Cover in warmen Orangetönen gepaart mit einem lila Buchrücken und Lesebändchen vermittelt so viel Wohlfühlatmosphäre, gepaart mit einer Familiengeschichte, die in der Punjabregion spielt, eine Kultur, zu der ich trotz Verwandten in eben dieser Region sehr wenig Verbindung habe und bei der ich bei Büchern immer – alle Vorurteile auf meiner Seite – Bollywoodromantik vermute, dass ich das Buch wahrscheinlich nicht in meinen Warenkorb hätte wandern lassen. Dumm von mir, denn Zuckerbrot ist ein wundervolles Buch, ja, auch zum Wohlfühlen, aber eben absolut nicht nur. Und es bringt der lesenden Person nicht nur eine Kultur, sondern vor allem das Leben, die Klüfte zwischen Generationen, die Verbindung, die das Blut doch schafft, sowie auch die Grenzen, die wir manchmal zu früh setzen, auf sehr lebendige Art und Weise näher.
    Lebendig ist eine perfekte Überleitung, denn sehr lebendig startet mensch auch ins Buch und wird sofort hineingeworfen in die Atmosphäre Singapurs, mit seinem einerseits so maximal geordneten Alltag, den vielen Regeln, der extremen Sauberkeit, den klaren Familienstrukturen und abseits davon den dann doch chaotisch-lauten, überbordenden Märkten und all dem, was unter der Ordnung brodelt. Hier in Singapur wächst Pin, in der Haupthandlung zehn Jahre alt und weiblich gelesen, auf – mit ihrer Mutter, die sie regelmässig daran erinnert, bitte nicht so zu werden wie sie, eine Mutter, die anders als Pin extrem auf sich und ihre Erscheinung achtet, und ihrem Vater, der zu wenig Geld von der Arbeit nach Hause bringt, ein Pragmatiker ist, wie er im Buche steht, aber auch ein Fels in der Brandung, ein kleiner Fels, und der nichts lieber tut, als dem Loseglücksspiel zu frönen, denn irgendwann muss der grosse Gewinn ja kommen. Pin hat das Problem, das viele Kinder haben: Zu viele Rätsel bei diesen komischen Erwachsenen, die einem Kind nicht erklärt werden. Warum soll sie nicht werden, wie die Mutter, was ist vorgefallen zwischen dieser und deren Mutter, die nun in die beengte Wohnung der Kleinfamilie einziehen wird, warum ist ihr Vater so verständnisvoll für all die Launen der Mutter, wieso gibt es so viel Streit mit der Verwandtschaft, und, wichtige Frage: Warum kocht ihre Mutter ihre Stimmungen? Die ersten Kapitel geben wenig Antworten und stellen viele offene Fragen in den Raum, aber über allem liegt eine unglaubliche Nähe und Wärme, obwohl die Figuren wie kleine Solitäre nebeneinanderher kreisen. Was es mit dem Titel auf sich hat, wird früh geklärt (fast schon schade), wofür er symbolisch steht, entpuppt sich erst mit der Zeit.
    Das Buch spielt auf verschiedenen Zeitebenen. Auf der ersten, 1990, erleben wir, dass die 10jährige Pin nicht nur die schon genannten Schwierigkeiten hat, leider sieht sie sich zusätzlich als Stipendiatin an einer Eliteschule, die finanziell nicht mithalten kann und als Inderin in Singapur, die dem Glauben der Sikhs angehört, jeden Tag mit Rassismus, Ausgrenzung, Verachtung und viel Einsamkeit konfrontiert. Selbst beim Fussballspielen mit den Jungs darf sie nur auf den Platz, wenn einer der anderen nicht mehr kann oder sich verletzt. Als ihre Grossmutter zu ihnen in die beengte Wohnung zieht, zieht mit ihr auch die Vergangenheit von Pins Mutter ein und Pin verliert nicht nur ihr Zimmer, das sie fortan mit der Grossmutter teilen muss, sie verliert auch die Düfte, die durch die Wohnung ziehen, wenn ihre Mutter kocht und an denen sie deren Stimmung erkennen kann, sie verliert auf eine Art ihre Kindheit, weil sie dem Geheimnis ihrer Mutter nicht mehr entgehen kann. Die Haut ihrer Mutter, die an Neurodermitis leidet, ist ein Spiegel dieser Entwicklung, blutrot wird sie und der Ausschlag wird immer heftiger. Mit der Grossmutter zieht auch noch etwas anderes ein: „... ein furchtbares Schweigen, als ob etwas in unsere Wohnung eingedrungen wäre und alle Geräusche hinausgesaugt hatten.“
    Auf der zweiten Zeitebene, 1967, lernen wir Pins Mutter Jini als Kind kennen, die Pin in dem Alter verblüffend ähnelt. Langsam entblättert sich, was dazu führte, dass Jini 1990 doch ganz anders wirkt als Pin und wieso das Verhältnis zu Pins Grossmutter und zum Rest der Familie so unglaublich angespannt ist. Über all dem schwebt Gott – zu dem Pin nun wiederum ein sehr angespanntes Verhältnis hat, das die Autorin Balli Kaur Jaswal mit einer so wundervollen Komik wiedergibt, dass ich sie einfach nur dafür Knutschen könnte. Dennoch liegt unter der Komik auch viel Ernst, denn deutlich zeigt sie auch auf, warum Kinder und Religion eine ganz zerstörerische Kombi sein können.
    Gemeinsam mit Pin und Jini reisen wir auch noch in andere Jahre ihres Lebens, aber noch mehr soll hier nicht verraten werden. Denn dieses Buch ist eine Entdeckung, sollte auf keinem Fall im Bücherladenregal versauern und muss, MUSS! unbedingt von ganz vielen Menschen gelesen werden. Es ist ein herzerwärmendes Plädoyer FÜR das Miteinandern, für das miteinander reden, gegen das Schweigen, für einen Gott, der Erbarmen hat, wenn es ihn denn schon braucht, für das Zuhören und den Glauben, aber nicht den an egal welchen Gott, sondern den Glauben aneinander. Und ganz nebenher ist es auch noch ein Buch gegen Alltagsrassismus, gegen Ausgrenzung und Intoleranz, aber: Das bemerkt mensch gar nicht, was eine weitere Leistung dieses einfach nur zu schätzenden Buches ist. Geht nicht in den Buchladen. Lauft. Rennt!

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  • 5 Sterne

    Vanessa W., 14.04.2024

    Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht vor allem Parveen, genannt Pin. Alle sagen ihr, dass sie niemals so werden darf wie ihre Mutter - doch Pin kann das nicht verstehen, denn den Grund dafür kann bzw. will ihr niemand nennen. -Überhaupt gibt ihre Mutter ihr Rätsel auf, ist ein einziges Rätsel; am meisten erfährt sie über sie, wenn sie die Gerichte, die sie kocht, deutet - denn die verraten viel über sie. Und so übt sich Pin in dieser Kunst ...
    Auch sonst hat Pin es nicht leicht, da sie immer und überall anders ist und auffällt: als Stipendiatin an einer Eliteschule, als indisches Mädchen in Singapur, als Mensch, der sich jeden Tag Rassismus, Ausgrenzung, Verachtung und dergleichen ausgesetzt sieht, als einziges Mädchen inmitten von Jungs, die Fussball spielen ...
    Vor allem in Gesellschaft ihres Vaters kann Pin ganz sie selbst sein und durchatmen. Aber Pins Leben wird nochmal schwieriger, als ihre Grossmutter bei ihnen einzieht ...
    Auch dadurch lässt sich nicht mehr länger verbergen, was damals wirklich geschah; warum sie niemals so werden darf wie ihre Mutter ...
    ******
    "Zuckerbrot" wird auf zwei Zeitebenen erzählt: die Geschichte beginnt im Jahre 1990; zunächst lernen wir die zu diesem Zeitpunkt zehnjährige Pin und ihre Familie kennen. Dann werden Rückblenden, beginnend im Jahre 1967, eingebaut, durch die Pins Mutter Jini und ihr Leben, ihr Geheimnis, beleuchtet werden.
    Das Geheimnis um den Buchtitel wird recht schnell gelüftet, doch erst ganz am Ende der Geschichte erfahren wir, was damals wirklich geschah, was es damit wirklich auf sich hat.
    "Zuckerbrot" ist eine Familiengeschichte, aber vor allem auch ein Drama.
    Balli Kaur Jaswals Schreibstil und diese Geschichte sind erstklassig, überaus atmosphärisch, exotisch, authentisch, komplex, fesselnd und spannend, wunderschön und herzzerreissend zugleich, tief berührend, lange nachklingend, sehr nachdenklich stimmend.
    Es geht vor allem um Kindheit, Heranwachsen, die Beziehung zwischen Müttern und Töchtern, um Schwierigkeiten und Annäherung, um das Streben nach Anerkennung und Liebe, aber auch um Kulinarik, um das Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne, um Indien und Singapur, um Menschen und Kulturen, um Familie, um Schicksal, um Hass und Vergebung, um Gott, Religion, das Christentum und die Gemeinschaft der Sikh, um Freundschaft und vieles mehr.
    Sowohl die Figuren als auch der Inhalt an sich überzeugen absolut. Balli Kaur Jaswal schafft es, dass der Leser mitten in diese Familie versetzt wird. Ich habe diesen Roman regelrecht verschlungen. Und nicht zuletzt lernt man so viel durch diese Lektüre!
    "Zuckerbrot" ist eine intensive, tief berührende, bittersüsse Geschichte. Eine, die sich kaum in Worte fassen lässt, die man aber unbedingt lesen sollte!

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  • 5 Sterne

    maulwurf456, 18.04.2024

    Hinter dem Titel „Zuckerbrot“ verbirgt sich ein Roman der Autorin Balli Kaur Jaswal. Mit insgesamt 340 Seiten ist das Buch als gebundenes Hardcover am 01.März diesen Jahres im Kröner-Verlag erschienen. Das senfgelbe Cover ist ein echter Hingucker und gefällt mir persönlich sehr gut.

    Zur Geschichte: Pin darf auf keinen Fall werden wie ihre Mutter, aber niemand will ihr sagen, warum. Sie sucht nach Hinweisen in den bunten Köstlichkeiten, die die Mutter je nach Gemütslage in der Küche zaubert – roter Chili steht für Gefahr, Kohl in Kokossauce für ›alles paletti‹ –, wenn sie nicht gerade andere Kämpfe austrägt: als Stipendiatin an einer Eliteschule, als sichtbare Punjabi in der multikulturellen Metropole Singapur, Tag für Tag rassistisch angegangen vom Schulbusfahrer, als einziges Mädchen in einer Jungenclique. Ihr Rückzugsort ist ihre kleine Familie, ihre zärtliche Beziehung zum Vater – bis die übergriffige Grossmutter zu ihnen in die kleine Wohnung zieht, das Porträt eines wachsamen Sikh-Gurus an die Wohnzimmerwand hängt und eine neue Hausordnung installiert. Gut gehütete Geheimnisse aus der Vergangenheit drängen ans Licht. Ist Pin stark genug, um die Wahrheit auszuhalten? (Klappentext)

    Autorin Balli Kaur Jaswal hat mich von Beginn an mit ihrem Schreib- und Erzählstil verzaubert. Die Beschreibungen von Schauplätzen, Personen, dem kulturellen und religiösen Leben sind bildgewaltig. Die Geschichte an sich gestaltet sich als ein tiefgründiges und komplexes Familiendrama. Ich persönlich bin gerne von der Autorin in die Welt von Pin ins Singapur der 90er-Jahre entführt worden. Und auch die Zeitgeschehnisse aus der Sicht ihrer Mutter Jini in den 60er-Jahren habe ich als interessant empfunden. Die Erzählweise mit zwei verschiedenen Erzählsträngen (sowohl zeitlicher als auch personeller Ebene) ist Balli Kaur Jaswal sehr gut gelungen. Zum leichteren Verstehen findet man am Ende des Buchs einen Stammbaum der Familie, ein Glossar über die fremden Begrifflichkeiten sowie eine kleine Karte von Singapur und Malaysia.

    Die erzählte Familiengeschichte habe ich insgesamt als sehr spannend und interessant empfunden. Das Ende hat mich sehr berührt und daher vergebe ich gerne fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Andreas R., 24.04.2024

    bleibt in Erinnerung
    Bei „Zuckerbrot“ von Kaur Jaswal Balli , handelt es sich um das zweite Buch der Autorin, die selbst indische Wurzeln hat.Die Autorin erzählt eine Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen.Beginnend zu Anfang der 90 er Jahre und in Rückblicken geht sie in die sechziger Jahre zurück.

    Mittelpunkt der Geschichte ist die zehnjährige PIN, die es schwer hat zwischen Tradition und Moderne aufzuwachsen. Sie lebt in ärmlichen Verhältnissen auf, muss aber nicht auf kulinarische Genüsse verzichten, die ihrer Mutter sehr wichtig sind und die sie liebevoll zubereitet und Pin damit verwöhnt.Anhand der jeweiligen Speisen, kann PIN auch die aktuelle Stimmung der Mutter ablesen . Was sie allerdings gs nicht versteht ist,dass sie nicht werden soll, wie ihre Mutter.
    Diese Geschichte erfährt der Leser in den Rückblicken, die in die Sechziger Jahre zurückreichen.
    Pin‘s Vater, der spielsüchtig ist, tritt wenig in Erscheinung, dafür spielt die Grossmutter, die irgendwann Indie Familie kommt, für Pin eine Rolle.
    PIN hat es nicht leicht, sich zu behaupten, auch in der Schule ist sie Anfeindungen ausgesetzt.

    Die Geschichte startet etwas schleppend, hat auch keine gravierenden Höhepunkte, ist aber trotzdem sehr schön und berührend zu lesen.
    Pin‘s Kindheit wird sehr anschaulich beschrieben und der Leser erhält auch Einblicke Indie gesellschaftlichen Strukturen des Landes.

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  • 5 Sterne

    GB, 15.04.2024

    Das Buch "Zuckerbrot" von Balli Kaur Jaswal hat mir sehr gut gefallen. Schon das Buchcover ist ja etwas ganz besonderes. Die Geschichte von Pin und ihrer MutterJini ist sehr berührend.

    Als Punjabi und Sikh in dem multikulturellen Singapur hat es Pin nicht leicht. Sie kann zwar durch ein Stipendium eine gute Schule besuchen, ansonsten wächst sie aber in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Sie bekommt oft Vorurteile wegen ihrer Herkunft und Religion zu spüren. Zum Glück hat sie sehr liebevolle Eltern, die es aber selber auch nicht leicht haben. Besonders schwierig wird es für Pin als ihre Grossmutter zu Ihnen zieht. Einfacher wird es auch nicht dadurch, dass sie zwar mitbekommt, dass es da ein grosses Familiengeheimnis gibt, dass die Beziehung zwischen ihrer Mutter und der Grossmutter extrem belastet. Ihr wird aber nichts genaueres darüber erzählt.

    Es war sehr spannend mehr über das Leben in Singapur zu erfahren, wo ja so viele ganz unterschiedliche Volksgruppen und Religionen miteinander leben. Auch die langsame Veränderung uralter Traditionen im Laufe der Generationen war sehr schön beschrieben. Auch das Glossar am Ende des Buchs war für mich sehr hilfreich, da ich leider bisher viel zu wenig über das Leben dort wusste.

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  • 5 Sterne

    hundeliebhaberin, 15.05.2024

    Pin, eine Punjabi, lebt mit ihren Eltern in Singapur, wo sie tagtäglich diskrimminierende und rassistische Erfahrungen macht. Doch ihre Familie ist ihr Rückzugsort voller Liebe und Zuneigung, die vor allem in Form des Essens ihrer Mutter Gestalt annimmt. Doch eines Tages zieht Pins Grossmutter in der kleinen Wohnung ein und bringt alles durcheinander. Die Beziehung zwischen ihr und Pins Mutter ist durch ein vergangenes Ereignis stark geprägt und noch immer spürbar präsent. Was wird das bis dahin gut gehütete Geheimnis der Vergangenheit in der kleinen Familie anstellen?

    Balli Kaur Jaswal erzählt aus der Perspektive der zehnjährigen Pin, deren Wahrnehmung, Gedanken und Schilderungen ich sehr interessant und nahbar fand. Die zahlreichen Erfahrungen und Erlebnisse in Singapur, die Mischung der Menschen dort und die enge Beziehung innerhalb der Familie ist sehr anschaulich. Zwischen Pins Mutter und der Grossmutter bestehen starke Spannungen, die Pins Kindheit und ihr Heranwachsen ebenfalls beeinflussen.
    Die Geschichte baut sich langsam auf, aber der Schreib- und Erzählstil gefielen mir sehr gut, weshalb mich das gemächliche Tempo keinesfalls störte, sondern ich dieses als sehr passend empfand.

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  • 5 Sterne

    Ilse F., 21.04.2024

    Der Roman " Zuckerbrot " von der Autorin Kaur Jaswal Balli fällt schon durch sein aussergewöhnliches Buchcover auf und hat mir von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut gefallen.
    Der Roman wird aus der Sichtweise der zehnjährigen Pin erzählt, die zusammen mit ihren Eltern und der Grossmutter in einer kleien Wohnung in Singapur lebt. Pin hat es nicht leicht in ihrem Leben und ist ständig Kämpfen ausgesetzt. Sei es auf rassistische Weise als Punjabi, in ihrer Schule oder auch in ihrer Clique. Auch zu Hause hat sie Probleme, die noch ärger werden, als die Grossmutter zu ihnen in die Wohnung zieht und einige Geheimnisse auftreten.Pin hat auch Probleme mit ihrer Mutter, die etwas eigenwillig ist. Dieses drückt sie durch ihre Kochkünste aus, die je nach Gemütslage ausfallen. Der einzig ruhende Pol in der Familie ist der Vater, den Pin sehr gerne hat. Kaur Jaswal Balli schreibt sehr bildhaft und man taucht daher sofort in die fremde Kultur ein. Sehr gut hat mir gefallen, dass am Ende des Buches ein Stammbaum der Familie aufgeführt ist.

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  • 5 Sterne

    RK, 02.05.2024

    Ein tolles Buch!

    "Zuckerbrot" ist eine äusserst kurzweilige Lektüre, die den Leser in die faszinierende Welt einer indischstämmigen Familie in Singapur eintauchen lässt. Besonders beeindruckend sind die detailreichen Beschreibungen der Charaktere, allen voran die Protagonistin Pin, deren Entwicklung und Persönlichkeit mit Feingefühl dargestellt wird. Die Authentizität der Familiengeschichte ist spürbar, und die Autorin schafft es meisterhaft, verschiedene Zeitstände miteinander zu verweben, was dem Roman eine zusätzliche Tiefe verleiht. Durch die geschickte Handlungsführung entsteht eine fesselnde Atmosphäre, die den Leser von Anfang bis Ende in ihren Bann zieht. "Zuckerbrot" ist ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und einen Einblick in eine faszinierende Kultur bietet. Ein absolutes Muss für alle, die sich für vielschichtige Familiengeschichten und das Leben in verschiedenen Kulturen interessieren.

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  • 5 Sterne

    Kristina B., 01.05.2024

    Dieses Buch ist einfach nur zum Niederknien schön! Fangen wir mit der Sprache an - es ist aus der Sicht einer Zehnjährigen geschrieben und dazu passt es perfekt - so sehr, dass man stellenweise vergisst, dass die Themen durchaus an die Erwachsenenwelt geknüpft sind. Dann die Themen, die angesprochen werden - Familie, Religion, Schule, Alltagsrassismus, Kochen und, abermals, Familie. Ein kurzer Katalog zwar, aber doch grossartig gewählt und mehr als ansprechend. Dann die Protagonisten selbst - sie sind einmalig gut! Sowohl die Kleine, aus deren Blickwinkel wir die Geschichte erleben dürfen, als auch ihre Grossmutter, ihr Vater, ihre Freundinnen - ja sogar ihre Tante werden mit wenigen knappen Worten so gut charakterisiert, dass man sie vor dem inneren Auge zu sehen vermag. Ausserdem sind die Beschreibungen in diesem Buch ebenfalls exzellent gut gelungen. Kompliment an die Autorin!

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  • 5 Sterne

    Vivien S., 13.04.2024

    Eine selten warmherzige Geschichte über Mütter und Töchter und Väter - und die Magie der Kindheit findet man im neuen Roman 'Zuckerbrot' von Balli Kaur Jaswal. Wenn man das Buch zuende gelesen hat, könnte man den Buchtitel gut und gerne in 'Zuckerbrot und Peitsche' umbenennen, denn es entspricht einem Familiendrama und so harmonisch wie auf dem Buchtitel, ist es leider nicht immer. Zwischen der modernen Erziehung und den Traditionen kommt es immer wieder zu Spannungen, was das Erleben vom Jugendlichen zum Erwachsenen nicht gerade leichter macht. Die Buchautorin erzählt sehr spannend die Geschichte von Pin und ihrer Familie und findet immer noch ein I-Tüpfelchen um dir Spannung hoch zu halten. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen unr musste oft auch nach ein paar Seiten über das Gelesene nachdenken. Ich gebe fünf von fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    David D., 11.04.2024

    "Zuckerbrot" von Balli Kaur Jaswal ist ein ergreifendes Familiendrama, das meisterhaft die Spannungen zwischen Moderne und Tradition, sowie die Herausforderungen des Erwachsenwerdens, erforscht. Durch eine fesselnde Erzählweise und tiefgründige Charakterentwicklung bietet der Roman dem Leser eine schmerzhaft-warmherzige Reise durch die Komplexitäten der menschlichen Erfahrung. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie Jaswal die Dynamik innerhalb der Familie darstellt. Insgesamt ist "Zuckerbrot" ein fesselnder und tief bewegender Roman, der die Leser mit seiner ehrlichen Darstellung der menschlichen Natur und seiner einfühlsamen Betrachtung von Familie und Identität berührt. Balli Kaur Jaswal hat mit diesem Buch ein Meisterwerk geschaffen, das noch lange nach dem Lesen in den Gedanken des Lesers nachhallt.

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  • 4 Sterne

    Monsieur, 14.04.2024

    Von einer Kindheit in Singapur zu Beginn der 90er, davon erzählt Balli Kaur Jaswal in ihrem kürzlich auf deutsch erschienenen Roman "Zuckerbrot". Der Einstieg ereignet sich schleppend, die zehnjährige Pin und ihre Mutter besuchen den Markt. Aber diesen hinter sich gelassen führt die Autorin den Leser mit jeder Seite tiefer in eine dichte Familiengeschichte, die zwar an sich nicht ungewöhnlich ist, gerade deshalb jedoch bezaubert. Pin, eine Punjabi, wächst in weitestgehend ärmlichen Verhältnissen auf, und hat mitunter Schwierigkeiten, sich einzugliedern - sie macht sogar die eine oder andere Erfahrung rassistischer Anfeindung. Umsorgt wird sie von ihrer Mutter, welche ihre Tochter stets mahnt, nicht wie sie zu werden. Obwohl das Geld für Nahrungsmittel knapp bemessen ist, wird Pin kulinarisch von ihr verwöhnt, und sollte das Essen, beispielsweise im Tempel, mal nicht nach ihrem Geschmack sein, weiss die Mutter es mit ihrem Zuckerstreuer zu veredeln. Pins Vater ist der Spielsucht verfallen und tritt nur am Rande der Geschichte auf. Das Leben der Familie dümpelt vor sich hin, den Alltag zu bestreiten ist die Hauptsache, und erst durch den Einzug von Nani-ji, einer Verwandten, wird die Gewohnheit unterbrochen.
    Der Roman verzichtet (von dem kurzen Ausflug in die Kindheit von Pins Mutter einmal abgesehen) auf dramatische Ereignisse und gestaltet sich erfrischend lebensnah. Alltägliche Sorgen sind Pins Lebensinhalt, und die Autorin versteht es, ihre kindlichen Zweifel und Freuden, sowie das Familienleben authentisch zu beschreiben. Als Leser taucht man tief ein in ihre Welt. Der Roman ist ein Sammelsurium kleiner alltäglicher Ereignisse, die - aus der Sicht einer Heranwachsenden erzählt - fesseln können.
    Sowohl die Autorin, als auch der Verlag waren mir zuvor völlig unbekannt, sind nach der Lektüre aber definitiv einen zweiten Blick wert.

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  • 4 Sterne

    Ann-liest, 11.05.2024

    Über Glaube, Kultur und die Beziehung zur Mutter

    Schon beim Anblick des wunderschönen Covers tauchen wir ein in die Kultur der Punjabi. Die zarten Ornamente im Hintergrund erinnern an Henna-Zeichnungen. Mutter und Tochter auf dem Cover schauen zufrieden und sind einander zugewandt, was ich sehr schön finde.

    Protagonistin der Geschichte ist die 10-jährige Pin. Sie lebt mit ihren Eltern in einer kleinen Wohnung inmitten des multikulturellen Stadtstaats Singapur. Gemeinsam mit der Schülerin tauchen wir ein in das Treiben der Stadt und lernen viel über die indisch-stämmige Bevölkerung, über das Miteinander und Gegeneinander der Menschen, über Rassismus, Kultur und Religion.

    Eines Tages zieht Pins Grossmutter bei der Familie ein und stellt alles auf den Kopf. Nicht zuletzt weil aufgrund einer Familientragödie aus der Vergangenheit die Beziehung zwischen Mutter und Grossmutter angekratzt ist.

    Besonders eindrucksvoll fand ich die Überlegungen Pins zu Gott. Der kindliche Blick auf den Glauben, die Überzeugungen und Zweifel fand ich sehr eindringlich geschildert und gut nachvollziehbar.

    Darüber hinaus haben mir die Bilder und Symbole sehr gut gefallen, insbesondere die Rolle des Essens und welche Verknüpfung zwischen der aktuellen Gefühlslage und den Mahlzeiten bzw. den Zutaten hergestellt wurden.

    Es ist ein schönes Buch, das sich viel Zeit nimmt um die Gefühle der Beteiligten und das grundsätzliche Leben der Familie, das Miteinander und die Konflikte zu beschreiben. Mir persönlich ging es vielleicht insgesamt ein bisschen zu langsam voran auf dem Weg zum erzählerischen Höhepunkt. Insgesamt aber ein wirklich schönes, emotionales und auch trauriges Buch, das einen mitnimmt in eine ganz andere Kultur und wertvolle Einblicke ermöglicht.

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  • 4 Sterne

    schaebelchen, 04.05.2024

    "Zuckerbrot" ist eine sehr berührende Geschichte, in der um Mutter-Tochter-Verhältnisse und deren Schicksale geht.
    Der Roman um die 10-jährige Pin und ihre Mutter Jini spielt auf zwei Zeitebenen, 1990 und 1967, also einmal Pin als Kind und Jini als junges Mädchen in ihrer Zeit. Pin ist eine Punjabi; eine Inderin in Singapur, lebt dort mit ihrer Familie in ärmlichen Verhältnissen.
    Sehr interessant war es für mich, eine für gänzlich andere Lebensweise kennenzulernen, geprägt von den religiösen Strukturen und Zwängen, familiären Bindungen und Problemen und Hierarchien bis hin zu den Essgewohnheiten und den verschiedenen Lebensmitteln, also neben der eigentlichen Geschichte komplett in den Alltag in Singapur einzutauchen, welcher sehr bildhaft beschrieben wird.
    Obwohl die Geschichte anfangs etwas dahin plätschert, wird auch schnell klar, dass Jini es als Kind nicht leicht hatte und an diesem Schicksal auch heute noch zu tragen hat und welches auch ihre Beziehung zu Pin belastet.
    Dieses Buch möchte ich unbedingt weiterempfehlen, es ist emotional sehr berührend in seiner Komplexität von Aufarbeitung von Erlebnissen, mit seiner Liebe, Vergebung, Hoffnung.

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  • 4 Sterne

    EmiLilie, 05.05.2024

    Die persönlichen Einblicke in Pins Gedanken und das Familienleben, lassen den Leser durch einen angenehmen Schreibstil tief in das Buch eintauchen.

    Vorrangig durch die Perspektive der 10jährigen Pin erleben wir ein Familiengefüge und den Alltag im multikulturellen Shanghai,  aber auch einen wichtigen Lebensabschnitt von Pin.
    Pin wirkte durch den klaren Schreibstil und Erlebnissen in meinen Augen deutlich erwachsener als ihre zehn Jahre. Sie beobachtet ihre Familie sehr aufmerksam, sodass sich recht schnell ein umfassendes Familienbild für den Leser bildet.
    Im familiären, freundschaftlichen und schulischen Bereich ergeben sich verschiedene Ereignisse, die den Handlungsstrang füllen. Dabei entwickelt sich beinahe jeder Charakter im Buch mal in Vorwärts- und mal in Rückwärtsschritten. Diese Dynamik ist überaus spannend zu beobachten und hat das Buch für mich sehr besonders gemacht neben der gelungenen Darstellungen von Themen wie Rassismus, Machtgefälle und Kommunikation.

    Alles in allem kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen, da es dem Leser sehr gut auf persönlichem Wege wichtige Thematiken vermittelt.

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  • 4 Sterne

    Hornita, 15.04.2024

    Singapurs Einwandererfamilien;
    Aus Sicht der 10-jährigen Prim wird das Leben ihrer Familie in Singapur im Jahr 1990 geschildert. Es gibt ein Geheimnis um ihre Mutter, welches diese nach und nach in Rückblenden lüftet. Die Streitpunkte innerhalb der Familie, zwischen den konservativen Ideen der eingewanderten Grossmutter und dem flexiblen und liberalen Verhalten von Prims Eltern, zeigen die Leistung und Toleranz, die hinter dem Zusammenwachsen eines Staates aus Menschen unterschiedlichster Herkunft, verschiedenster Religionen und Moralvorstellungen steht. Die Sprache ist sehr gut, der Schreibstil angenehm gehoben und gut verständlich. Mich hat das Leben im damaligen Singapur sehr interessiert, aber das erste Drittel des Buches fand ich aufgrund der kindlichen Perspektive etwas langatmig. Bedingt durch diese Erzählperspektive werden viele Alltagsthemen behandelt, die mir teilweise zu ausführlich waren. Die Rückblenden auf die Geschichte der Mutter hätten für meinen Geschmack früher beginnen dürfen und auch ausschweifender sein können. Trotzdem eine interessante Lektüre, die Spass macht.

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  • 4 Sterne

    books, 20.05.2024

    Zwischen Tradition & Moderne

    In „Zuckerbrot“ lässt uns Balli Kaur Jaswal Einblicke in das Sikh-Familienleben im Singapur der 90er-Jahre gewähren. Dies geschieht auf zwei Zeitebenen, beginnend bei den Anfängen der 90er-Jahre zurückgehend zu den sechziger Jahren. Die Protagonistin ist die zehnjährige Pin, die zwischen Tradition und Moderne aufwächst. Das Thema Essen nimmt in diesem Buch eine wichtige Funktion ein, da somit die Gefühlslagen ihrer Mutter Jini in Erscheinung treten und Pin fähig ist, diese wahrzunehmen. Neben der Mutter spielt auch die Grossmutter im Leben der Heranwachsenden eine wichtige Rolle, die bei der Familie einzieht, und sich somit einige Konflikte zuspitzen.
    Die Autorin schreibt authentisch und gleichzeitig fesselnd, wobei insbesondere die Beschreibungen von Pins Kindheit sehr eindrücklich und gelungen sind. Die Figuren als auch der Inhalt können überzeugen und daher ist das Buch „Zuckerbrot“ wärmstens zu empfehlen!

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 19.04.2024

    Singapur, 1990

    Es ist 1990 in Singapur und die Erzählerin dieses Romans ist die 10jährige Pin. Im Vordergrund steht ihre Beziehung zu ihrer Mutter.
    Pin ist eine lebhafte, eigenwillige Persönlichkeit und das gibt dem Buch etwas Besonderes.
    Besonders sind aber die vielen detaillierten Beschreibungen.
    Es ist sprachlich dicht und so kommt viel auf jeder Seite vor.

    Essen spielt eine grosse Rolle und die Mutter drückt mit ihren raffinierten Gerichten unbewusst ihre Gefühlslagen aus, die Pin immer erkennt.
    Es ist eine liebevolle Mutter-Tochter-Beziehung.
    Die Familiensituation ändert sich, als die strenge Grossmutter bei ihnen einzieht. Es gibt ein Geheimnis der Vergangenheit, ein alter Konflikt.

    Literatur aus Singapur kommt einen nicht so oft vor die Augen. Ich fand das sehr interessant.
    Balli Kaur Jaswal hat mit Zuckerbrot einen grossartigen Roman geschaffen.

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  • 3 Sterne

    Karola D., 14.04.2024

    Ein komplexes Familiendrama
    Das Cover zeigt dunkelhäutige, zueinander gewandte Gesichter von Mutter und Tochter. Der Titel ZUCKERBROT nimmt Bezug auf ein im Buch beschriebenes Rezept. Beide Indikatoren führen angenehm zum Roman hin, dessen erste Entwürfe bereits während der Schulzeit der Autorin entstanden sind. In zwei Zeitebenen, in vier Teilen wird das religiös gestaltete, multikulturelle Miteinander einer indischen Sikh-Familie in Singapur beschrieben. Die Hauptfigur Parveen, also die Tochter Pin, erzählt zunächst von ihrem Schul-und Alltagsleben als Punjabi in Singapurs` engen Blockwohnungen in den Jahren 1990 und 1991. Abwechselnd rückblickend dazu eingeflochten wird über die Jahre 1967 und 1970 die belastete Kindheit und Jugendzeit von Jini, der Mutter der Hauptfigur Pin beschrieben. Dieser Vielvölkerstadtstaat mit vielen Gerüchen, Religionen und Sprachen propagiert Toleranz. Doch das Zusammenleben zwischen Moderne und Tradition – z.B. Singvogelwettbewerbe - selbst in dieser indischen Gemeinde ist schmerzhaft. Die Sozialgeschichte Singapurs wird kurz angesprochen, angehängt ist ein hilfreiches, übersichtliches Glossar. Erwähnungen von Geheimnissen aus der Vergangenheit der Familie bis zur schmerzhaften Aufklärung durch die Mutter sorgen für Spannung. Thematisiert werden auch Freundschaft und die Zwiesprache mit Gott aus jugendlicher Sicht.

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