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  • 5 Sterne

    Seitendreherin, 27.04.2024

    Athena Liu hat mit nur 27 Jahren bereits beachtliche Erfolge als Schriftstellerin erzielt: Ihre drei Romane sind Bestseller und sie hat mehrere Literaturpreise gewonnen. Doch ihre Freundin June Hayward ist bitterlich neidisch auf sie. Trotz ihrer gemeinsamen Studentenzeit treffen sich die beiden nur alle paar Monate, um über das Schreiben zu sprechen. Als Athena bei einem Treffen in ihrer Wohnung tragisch stirbt, entwickelt June einen Plan, um von Athenas unveröffentlichtem Manuskript zu profitieren. Das Buch mit dem Titel "Die letzte Front" handelt von chinesischen Arbeitern im Ersten Weltkrieg. June überarbeitet das Werk und gibt es als ihr eigenes aus. Als "Juniper Song" wird sie plötzlich als gefeierte Autorin bekannt und erhält einen lukrativen Verlagsvertrag. Doch bald ziehen dunkle Wolken auf: Juniper Song muss mit Neidern und Bedrohungen in den sozialen Medien umgehen und fühlt sich einsam und bedroht.

    Die Geschichte fesselt von Anfang an und bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt des Verlagswesens und den Ruhm als Schriftsteller*in. Rebecca F. Kuang gelingt es, Junes Gedanken und Motive so einfühlsam darzustellen, dass man mit ihr mitfühlt, auch wenn ihre Handlungen fragwürdig sind. Die Geschichte zeigt eindrucksvoll die Macht und die Gefahren von Social Media für Autor*innen. Trotz einiger schockierender Momente ist das Buch packend geschrieben und gehört zu meinen Favoriten des Jahres 2024. Fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Marlena N., 03.04.2024

    Ich war von vorne bis hinten total fasziniert von dem Buch.

    Zuerst hat mir der Schreibstil von der Autorin sehr gut gefallen, sodass ich nur so durch die Geschichte geflogen bin und gar nicht aufhören konnte zu lesen.

    Die Autorin greift viele gesellschaftskritische Themen in dem Buch auf. So kommen Themen wie Rassismus, Cybermobbing und viele Problematiken aus der Literatur- und Verlagsbranche vor.

    Gerade die Einblicke in die Literatur- und Verlagswelt fand ich total interessant zu lesen. So wurde aufgezeigt, wie viel Egoismus, Geldgier, Neid und Druck hinter der Branche steht.

    Juniper war mir zunächst recht unsympathisch, da ihre Handlungen, ein Manuskript einer anderen Autorin zu überarbeiten und als eigene Idee auszugeben, natürlich nicht richtig ist. Jedoch lernt man sie im Laufe der Geschichte besser kennen und erkennt ihre Hintergründe, wodurch ich sie an vielen Stellen auch irgendwie verstehen konnte und Mitleid für sie empfand. So stand ich während des gesamten Buches total im Zwiespalt zwischen Mitleid und Missgunst, was teilweise ein echtes Gefühlschaos in mir ausgelöst hat.

    Es war für mich auch sehr spannend zu lesen, wie weit Juniper geht, um ihr Geheimnis zu bewahren und auch was die ganze Handlung in ihr auslöste.

    Ich kann das Buch nur allen ans Herz legen, die eine Geschichte mit einer guten Handlung, einem tollen Schreibstil und einer gesellschaftskritischen Thematik rund um die Literaturwelt lesen möchten.

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  • 5 Sterne

    Sago, 08.03.2024

    "Bestseller werden auserkoren. Es ist egal, was du tust. Du kannst die Reise einfach geniessen."

    Die jungen Autorinnen June und Athena kennen sich bereits seit dem Studium. Aber während Athena in den sozialen Medien gefeiert wird, floppt Junes Erstlingswerk. Hat June recht, dass sich keiner für eine weisse Autorin interessiert, während Athenas amerikanisch-asiatische Abstammung einfach im Trend liegt? Als Athena bei einem Unfall ums Leben kommt, schnappt sich June deren unvollendetes neues Manuskript, überarbeitet es und gibt es als ihr eigenes aus. "Die letzte Front", ein Roman über chinesische Arbeiter im ersten Weltkrieg, wird ein Hit und June unter ihrem neuen Namen Juniper Song zum Star. Doch schon bald erhält sie rätselhafte Nachrichten. Weiss jemand, was sie getan hat oder verfolgt sie gar Athenas Geist?

    Die Geschichte wird aus Junes Ich-Perspektive erzählt, so dass man sich der Wahrheit nie sicher sein kann. Nimmt man den Schutzumschlag ab, heisst der Roman nicht mehr "Yellowface", sondern tatsächlich "Die letzte Front" von Juniper Song, ein wunderbares Detail.

    Nichts ist hier, wie es scheint. Rebecca F. Kuang greift Themen wie kulturelle Aneignung und umgekehrte Diskriminierung auf, bietet entlarvende Einblicke in die amerikanische Literaturwelt und die Mechanismen von Social Media und kreiert daraus einen Plot, der wie ein literarischer Thriller wirkt. Lange habe ich nicht mehr so an den Seiten eines Buches geklebt.

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  • 4 Sterne

    Petra S., 04.03.2024

    June hat einen Bestseller geschrieben - oder doch nicht?

    Als die Amerikanerin June Hayward mit ihrer Freundin, bzw. eher Bekannten seit Studientagen, der chinesischstämmigen Athena Liu deren netflix-Vertrag in ihrem Loft feiert, stirbt diese vor Junes Augen. Unüberlegt und automatisch steckt sie das neue Manuskript von Athena ein, das noch niemand kennt. Darin geht es um das Leid von chinesischen Arbeitern im Ersten Weltkrieg. June ist so davon gefesselt, dass sie beschliesst, es zu überarbeiten und druckreif zu machen.
    June, die mit ihrem Debütroman keinen Erfolg hatte, wird als Juniper Song mit "Die letzte Front" endlich zum Bestseller!

    Dieses Buch liest sich wie ein Geständnis oder Tagebuch; June spricht die Leser:innen direkt an (Das durchgehende Gendern im ganzen Roman war für mich gewöhnungsbedürftig. In Artikeln oder Nachrichten hat man sich ja schon daran gewöhnt, aber in einem Roman stört es meinen Lesefluss.)
    Durch die direkte Ansprache von June bekommt man tiefe Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Und ich muss sagen: das gefiel mir nicht. June ist vor Neid zerfressen, eine sehr unsympathische Person, die emotional unterentwickelt und nicht empathisch ist. Sie sucht immer neue Rechtfertigungen, warum sie diese Geschichte veröffentlichen durfte. So eine derart falsche, hinterhältige und unerträgliche Protagonistin hatte ich noch nie. Trotzdem musste ich einfach ALLES erfahren, was für die Schreibkunst der Autorin spricht.
    Ich verurteile Junes Doppelmoral, mit der sie alles bewertet. Sie wechselt auch laufend von himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt. Hat keinerlei Selbstbewusstsein und keine feste, eigene Meinung. Sie schwimmt mit dem Strom und versucht immer, im besten Licht dazustehen und das beste für sich rauszuholen, mit teils widerwärtigen Methoden. Und sie ist lernresistent. Sie lernt einfach nicht aus ihren Fehlern und verhält sich manchmal einfach nur dumm.

    Die Autorin verarbeitet in diesem Roman nicht nur Rassismus (der ein grosses Thema ist), Diversität und die Frage der kulturellen Aneignung (Darf jeder alles schreiben? Also hatte June mit ihrer Herkunft überhaupt das Recht, einen Roman über das Leiden chinesische Arbeiter zu schreiben?); auch die Themen Plagiat, die Buchbranche in den USA (was für mich besonders interessant zu lesen war, denn oft denkt man sich: ja, genauso ist es; wobei es in den USA sicherlich noch schwieriger ist als in Europa durch die Buchpreisbindung), die "Diskussions"kultur in den Sozialen Medien (bzw. eher das Mobbing und Shitstorms, vor denen June besonders Angst hatte), Neid, Eifersucht, Intrigen. Somit also auch eine breite Bandbreite der Gefühle.
    Man fiebert mit June mit, wer da wohl so viel Hass auf sie hat und sie derart verunglimpft, und hasst sie trotzdem gleichermassen wie auch Athena, der sie ihren Erfolg aus diversen Gründen missgönnt hat, denn auch diese war kein einfacher Charakter. Trotzdem hätte ich Athena gern etwas besser kennengelernt; nicht nur aus Sicht von June.
    Auch ein kleiner Krimi ist inkludiert, denn man grübelt bis zum Schluss, wie sich der Tod von Athena wirklich abgespielt hat.
    Doch manchmal wusste man selbst gar nicht mehr, was echt war und was sich June nur ausgedacht hat.

    Den Schluss fand ich leider nicht befriedigend, etwas dünn in der Erklärung, nicht wirklich nachvollziehbar. Aber auch so naheliegend, und deshalb etwas unspektakulär und vorhersehbar. Und June macht wieder dort weiter, wo sie zuvor schon aufgehört hat ("täglich grüsst das Murmeltier"). Doch gleichzeitig ist es auch ein eher offenes Ende, denn man weiss nicht, wie es schlussendlich ausgehen wird und kann auch nicht mit Bestimmtheit sagen: hat June uns das alles erzählt?


    Fazit:
    Ein Roman über das Autor:innen-Dasein, die Buch- und Verlagswelt, Plagiate, Sozial Media und alles, was dazugehört; der alle Gefühle vereint, einen mitreisst, wütend und traurig macht und manchmal nur den Kopf schütteln lässt. Und vor allem wird man nachdenklich.

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  • 5 Sterne

    Angelina B., 04.03.2024

    "Yellowface" ist ein faszinierendes Lese-Highlight, das komplexe Emotionen und gesellschaftliche Themen gekonnt verwebt und dabei den Puls der Zeit trifft.

    Als June Hayward durch den Tod der gefeierten Autorin Athena Liu eine Chance sieht, deren Manuskript zu übernehmen, entfaltet sich eine düstere Geschichte über Eifersucht und Identität.Die Geschichte wird aus Junes Perspektive erzählt, die von Eifersucht, Paranoia und moralischer Zerrissenheit geprägt ist. Kuang gelingt es meisterhaft, Junes Gedankenwelt nach der Veröffentlichung des gestohlenen Werks einzufangen.Die tiefgründige Handlung zeigt Junes psychischen Verfall und den Drang, ihre falschen Entscheidungen zu rechtfertigen. Das Buch bietet eine mitreissende Perspektive auf Rassismus, Cancel-Culture und die Verlagswelt.

    Das Buch wirft essentielle Fragen auf, wer über welche Themen schreiben darf, und beleuchtet die Komplexität kultureller Identität sowie die Dynamik innerhalb der Literaturszene. Kuangs Schreibstil, zieht die Leser tief in Junes Gedankenwelt und behandelt Themen wie Erfolgsdruck und die Auswirkungen von Internetdebatten auf die Autoren. Trotz Junes unsympathischer Seite fesselt die Geschichte, bietet tiefe Einblicke in die Buchbranche und löst eine Bandbreite von Emotionen aus.

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  • 5 Sterne

    Lara J., 28.02.2024

    Absolutes Highlight

    Ich hatte hohe Erwartungen an „Yellowface“, weil ich schon viel aus dem englisch sprachigen Raum über das Buch gehört habe. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass das Buch auch in mir die gleiche Freude am Lesen erzeugen konnte.

    Was mich am meisten begeistert hat, war wohl die Art diese Geschichte zu erzählen. Das Lesetempo ist ziemlich zügig, sodass es für mich nie langatmig wurde. Unsere Protagonistin ist dabei sehr schwierig. Ich persönlich hatte ihr gegenüber immer sehr ambivalente Gefühle. Mal habe ich sie verstanden, mal fand ich ihr Verhalten abstossend. Das hat es aber wahnsinnig interessant gemacht, weil der Charakter einfach vielschichtig war. Generell werden viele Fragen über Rassismus aufgeworfen, die einen als Leser auf die Probe stellen. Man hinterfragt selber ständig, was in Ordnung und was rassistisch ist und ist dabei nicht sachbuchartig.

    Auch die Geschichte an sich ist einfach super fesselnd. Ich habe sowas in die Richtung noch nie gesehen und es war für mich als nicht Schreibende Person extrem interessant. Wenn man selber Bücher schreibt, hat man vielleicht noch mehr Freude an der Geschichte.

    Für mich ist damit klar, dass „Yellowface“ zwar mein erstes Buch von R. F. Kuang war, aber ganz sicher nicht das letzte!

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  • 5 Sterne

    moehawk, 03.03.2024

    Natürlich habe ich "Babel" als Vorgängerroman geliebt. Und natürlich war mir schon vor dem Lesen von "Yellowface" klar, dass man die beiden Bücher thematisch nicht miteinanander vergleichen kann. Aber es gibt durchaus Gemeinsamkeiten und das finde ich bei Kuang ganz speziell und es gefällt mir gut. Nämlich, dass es darsteller mit Asiatischen Wurzeln gibt und sehr aktuelle Themen aufbereitet werden.

    Der Plot an sich ist relativ unspektakulär. Eine junge, bis dato erfolglose Autorin namens June Hayward, bekommt durch Zufall den gerade vollendeten neuen Roman einer Bestsellerautorin in die Finger. Und da die unglücklicherweise das Zeitliche segnet, nimmt sich June des Manuskripts an. Feilt noch ein wenig dran und lässt es als ihre eigene Arbeit veröffentlichen.

    Der Leser wird mit einer Hauptdarstellerin konfrontiert, die polarisiert, die Unrecht begeht und dafür eine Ausrede nach der anderen sucht, während das Buch mit seinen ethnisch zweifelhaften Inhalten in den sozialen Medien für grosse Wellen sorgt.

    Ich will gar nicht mehr erzählen. Entdeckt diese Geschichte selber. Ich fühlte mich abeholt von der Story. Einfach weil sie intelligent und überraschend erzählt wird und weil sie zum Nachdenke anregt.

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  • 5 Sterne

    Desiree H., 25.02.2024

    Brillant!

    "Yellowface" von Rebecca F. Kuang ist brillant! In der Regel ist es bei gehypten Büchern so, dass ich diejenige mit der "unpopular opinion" bin, aber in diesem Fall hat sich der Roman als ein absolutes Highlight herausgestellt!

    "Yellowface" ist so vielseitig, dass es mir schwer fällt, meine Gedanke in Worte zu fassen. Mit einem sehr flüssigen Schreibstil und einer packenden Story entwickelte das Buch eine absolute Sogwirkung auf mich. Rebecca F. Kuang schreibt über Rassismus, Kulturelle Aneignung, die harte Buchbranche und das gegenseitige Zerfleischen auf Social Media. Dabei zeigt sie eindringlich, gerade mit Blick auf die Themen Rassismus und Kulturelle Aneignung, dass nichts nur schwarz und weiss ist. Damit ist "Yellowface" ein eindringlicher und unsagbar wichtiger Beitrag zu den heutigen, toxischen Gesellschaftsdebatten.

    Noch ein Kommentar zur Gestaltung: Ein riesiges Lob geht an die Menschen, die für die Gestaltung dieses Buches verantwortlich sind. Nicht nur ist der Buchschnitt einmalig, sondern auch die Idee ist genial, das im Roman besagte Buch "Die letzte Front" und die "beiden Autorinnen" vorne auf das Buch zu drucken! Ich war begeistert als ich den Buchumschlag entfernte.

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  • 5 Sterne

    Anonym, 29.02.2024

    Hochaktuelle Fragen zur Literaturbranche


    Mit „Yellowface“ bespricht R. F. Kuang hochaktuelle Fragen zur Literaturbranche. Es geht um kulturelle Aneignung, darum, wer überhaupt die Möglichkeit bekommt, zu veröffentlichen und wer über welches Thema schreiben darf. Daneben versteht man die Literaturbranche nach der Lektüre deutlich besser.

    Kuangs Schreibstil nimmt einen gleich zu Beginn von der Handlung ein. Sie spinnt die behandelten Themen in einen spannenden Thriller, bei dem einem trotz Junipers unsympathischen Art das ständige Mitfühlen, ob Juniper auffliegt, bleibt.
    Denn Juniper stiehlt nach einem Unfall, bei dem die chinesisch-amerikanische Autorin Athena Liu stirbt, deren Manuskript, überarbeitet es und gibt es schliesslich als ihr Werk aus. Dies ist umso brisanter, weil der Roman von den chinesischen Heldentaten im 1.Weltkrieg handelt und Juniper im Gegensatz zu Athena keinen chinesischen Hintergrund hat, ihr Name Juniper Song aber den Eindruck erwecken möchte. Daran anknüpfend werden die Fragen, wer wie veröffentlichen darf, gestellt.

    Ein brillanter Roman, der einen mit vielen klugen Fragen zur Literaturbranche konfrontiert und deren Schattenseiten aufzeigt.

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  • 4 Sterne

    Morten, 05.03.2024

    Unzuverlässiges Erzählen hat mich schon immer fasziniert. Ob in literarischer Form von Max Frischs Stiller bis zu Gillian Flynns Gone Girl oder in Filmen wie Mulholland Drive, The Sixth Sense und Die üblichen Verdächtigen. Jetzt ist Yellowface keine klassische unzuverlässige Erzählung – die Handlung wird am Ende nicht auf den Kopf gestellt – aber ihrer Hauptfigur mag man dennoch nicht alles glauben. Zu oft verheddert sie sich in Widersprüchen, Ausflüchten und Ausreden, um nicht als die Böse abgestempelt zu werden. Und das funktioniert grossartig: Als Leser:in weiss man nicht, ob June nun liebens- oder verachtenswert ist. Oder beides.

    Der Plot: June ist dabei, als ihre Freundin, die erfolgreiche Autorin Athena, an einem Pancake erstickt. Noch in derselben Nacht landet das fertige Manuskript ihres neuen Buchs in Junes Tasche. Und da ihr eigenes literarisches Debüt gefloppt ist, überarbeitet sie nun Athenas Werk über chinesische Zwangsarbeiter im ersten Weltkrieg. Ihre Agentur und sich überbietende Verlage sind begeistert, drängen aber darauf, Junes Namen so anzupassen, damit dieser chinesischer klingt. June kostet den Erfolg aus, aber es kommen erste Zweifel auf, ob das Buch überhaupt von einer nicht-chinesischen Schriftstellerin kommen kann.

    Yellowface ist einer der Buch-Hypes des noch jungen Lesejahres. Hochdekoriert, unter anderem als Gewinner des Goodreads Choice Awards in der Kategorie Best Fiction – also das beste Buch des Jahres auf der grössten Buchplattform im Internet mit fast dreimal so vielen Stimmen wie Platz 2. Eine oft bitterböse Satire auf das Verlagswesen, in der offengelegt wird, dass Verlage sich mit einzelnen „exotischen Stimmen“ schmücken, aber dann doch bitte nicht viel mehr als eine pro Kontinent. In der Filmproduzenten die Geschichte weiss waschen, während die Verleger June Hayward als Juniper Song promoten, um deren vermeintlich asiatische Herkunft zu suggerieren. In der junge Autor:innen sich gegenseitig abfeiern, um so den grösstmöglichen Push für ihre Publikationen zu erlangen.

    Spannender ist R. F. Kuangs Roman aber als psychologische Studie: Was macht Neid aus Freundschaften? Wie weit würde man selbst für den Erfolg gehen? Und wie schnell lässt man sich um den Finger wickeln, wenn eine Geschichte möglichst glaubhaft erzählt wird? Als Leser:in ist man schnell auf der Seite der Hauptfigur und stutzt, wenn plötzlich Risse ins Bild kommen, dass die Hauptfigur, in diesem Fall June, aufgebaut hat. Trotzdem lässt man sich wieder einlullen, wenn diese nur Zeilen später es mit einem Winken abtut, bis dann doch der nächste Moment folgt, der irgendwie falsch wirkt.

    Kuang schafft es, diesen Widerspruch, dieses Glauben und Hadern bis zur letzten Seite, ja, quasi sogar darüber hinaus aufrecht zu erhalten. Ist diese Geschichte wahr? Oder hat June die Leser:innen über das Ende hinweg an der Nase herumgeführt? Ist es am Ende vielleicht nicht mal ihre Geschichte? Eigentlich meisterhaft, dieses Buch. Einziger Wermutstropfen – und der Grund für die 4-Sterne-Bewertung: Die Auflösung des Plots ist zwar schlüssig, aber auch zu dünn, zu 08/15. Ein Buch, das einem über fast 400 Seiten das Hirn wegbläst, braucht auch ein mindblowing Finale. Das ist ein bisschen schade – aber trotzdem ist Yellowface eine absolute Leseempfehlung. Viel Spass beim Lieben und Hassen der Juniper Song – und der damit eintretenden Glaubenskrise.

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  • 5 Sterne

    Keelah, 11.03.2024

    "Das ist eine Wahnsinnsgeschichte. Allerdings nicht ihre eigene."

    June Hayward und Athena Liu lernen sich auf der Uni kennen und beide haben für ihren Debütroman grosse Ambitionen. Während Athena grosse Erfolge feiert, bleibt June weit hinter den Erwartungen zurück. Als June dabei ist als Athena bei einem Unfall stirbt, klaut sie kurzerhand Athenas neues noch unveröffentlichtes Manuskript und veröffentlicht ihn selbst unter einem neuen mehrdeutigen Namen Juniper Song.

    Denn wie wichtig ist es schon wer eine Geschichte erzählt?

    Damit ist schon die erste Frage des Romans thematisiert, wer eine Geschichte überhaupt erzählen kann.

    Dieser Roman thematisiert so viele wichtige Themen wie kulturellen Aneignung, Political Correctness und Rassismus.

    Wir verfolgen eine Protagonistin, die so unglaublich unsympathisch ist und an vielen Stellen nicht bemerkt, was sie da gerade erzählt. Sie hat ein Ziel vor Augen und dafür ist sie bereit alles zu tun.

    Wir erhalten tiefe Einblicke in das Verlagswesen und der Macht von Social Media.

    Ein grossartiges Buch von R.F. Kuang, das einen nachdenklich und schockiert zurück lässt.

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  • 4 Sterne

    Christine M., 02.04.2024

    Faszinierend

    June und Athena studierten zusammen und wollten beide bekannte Autorinnen werden. Bei Athena hat es geklappt, sie hat einen beliebten Beststeller geschrieben, Junes erstes Buch hingegen ging in der Masse der Literatur unter. Ob es wirklich daran lag, dass nun vermehrt People of Color veröffentlicht werden, wie June meint? Nun feiert Athena den Vertragsabschluss mit Netflix und die beiden lassen den Abend in Athenas Wohnung ausklingen, wo diese unerwartet stirbt. Daraufhin nimmt June Athenas gerade fertig gewordenes Rohmanuskript mit und vollendet es als Trauerbewältigung. Da es nun auch „ihr“ Roman ist, veröffentlicht June ihn unter ihrem Namen.

    Ich empfinde June als eine sehr interessante Protagonistin, weil ihre Gefühle und Beweggründe so nachvollziehbar dargestellt werden. Natürlich ist das Mitnehmen und Veröffentlichen von Athenas Manuskript Diebstahl geistigen Eigentums, aber an manchen Stellen konnte ich ihre Ansichten gut nachempfinden, z. B. dass sie enttäuscht ist, dass ihr Debütroman kein Durchbruch war, und sie als einzige Athenas Arbeitsweise kennt um das unvollständige Manuskript beenden zu können. Dadurch kann die Nachwelt doch noch diese grossartige Geschichte lesen. June hat ihre verletzliche Seite, die mit Misserfolg umgehen muss, aber eben auch neidische und rassistische Gefühle. Die Autorin hat Junes beide Seiten und ihre Rechtfertigungen für ihr Tun sehr anschaulich und überaus verständlich dargestellt, was für mich die Geschichte unglaublich faszinierend macht.

    "Ich glaube allerdings, dass Schreiben im Grunde eine Empathieübung ist. Wenn wir lesen, sehen wir die Welt durch die Augen anderer. Literatur baut Brücken; sie macht unsere Welt grösser, nicht kleiner." S. 129

    Die Geschichte behandelt alles, was Junes Diebstahl nach sich zieht. Von der Veröffentlichung „ihres“ Buches, über Lesereisen bis kritische Kommentare auf Social Media. Die Geschichte thematisiert die Verlagswelt, Rassismus, Social Media und zwischenmenschliche Beziehungen. Insbesondere Athenas und Junes Autorinnenfreundschaft hat mich sehr interessiert, weil der Diebstahl eben genau darauf aufbaut. Wir erhalten zwar einen kurzen Einblick in Athenas Sichtweise auf die Freundschaft, aber ich hätte gerne ihre unmittelbaren Gedanken zu June gelesen, so wie eben auch umgekehrt. June ist sehr tief in ihrer Täuschung verstrickt und ich war beim Lesen gefesselt und geschockt. Der Mittelteil hat sich zeitweise etwas gezogen, aber am Ende schlägt die Spannung wieder zu und ich sass nach Beenden des Buches fassungslos da.

    Zwar kein Teil meiner Bewertung, aber bei diesem Buch unbedingt erwähnenswert ist die Gestaltung. Der Farbschnitt der ersten Auflage mit dem tropfenden Füllfederhalter passt gut zum Inhalt. Aber das Highlight für mich ist, dass unter dem Schutzumschlag Athenas geklautes Buch mit Junes Namen steht. Ich bin verliebt in die Gestaltung des Buches!


    Fazit:
    „Yellowface“ ist eine tolle Geschichte über eine Autorin, die das Manuskript einer anderen stiehlt und was es alles nach sich zieht. Ich war gefesselt, fasziniert und schockiert, auch wenn sich das Buch irgendwann zieht und ich mich kurz gefragt habe, wohin die Geschichte will. Eine wunderbar gezeichnete Charakterstudie, die die Verlagswelt, Rassismus, Freundschaft und die Macht von Social Media thematisiert.

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  • 5 Sterne

    Margarita H., 05.03.2024

    Nachdem ich Babel gelesen und geliebt habe, wollte ich unbedingt ein weiteres Buch von R. F. Kuang lesen. Und was soll ich sagen? Yellowface hat nicht enttäuscht. Ich habe es an zwei Tagen verschlungen.
    Es ist faszinierend, dass man bei einem Roman, wo kein einziger Charakter gut wegkommt (allen voran die Protagonistin June), trotzdem so mitfiebern kann. Im Ernst, June ist total verdorben. Und doch habe ich mich passagenweise dabei erwischt, wie ihr eigenes Gaslighting an sich selbst auch bei mir gewirkt hat. Muss ich mir Sorgen machen?
    Allgemein liefert des Buch viel Stoff zum Grübeln. Als Person, die chronisch online ist, haben mich Themen wie kulturelle Aneignung und Cancel Culture sowieso schon umtrieben. Yellowface hat mir dahingehend neue Denkanstösse und Perspektiven geliefert. Allen voran die Leitfrage: Wer darf was schreiben? Darauf wird es wahrscheinlich nie eine allgemeingültige Antwort geben, doch es ist interessant, sich darüber Gedanken zu machen.
    Also das Buch ist jetzt schon ein Jahreshighlight für mich, grosse Empfehlung!

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  • 4 Sterne

    Gisela S., 22.03.2024

    Meine Meinung:

    Dieses Buch wurde ja von Anfang an sehr gehypt. Gefühlte 1000 mal ist es mir alleine schon auf Instagram begegnet. Bei mir war es der Klappentext, der mich zum Kauf überreden konnte. Eine berühmte Autorin stirbt. Ihr Autorenfreundin schnappt sich daraufhin ihr Manuskript, bearbeitet es und veröffentlicht es als ihr *eigenes* Buch. Kann das gutgehen, habe ich mich gefragt. Nein, habe ich mir gesagt. Sonst wäre doch das Buch, lange vom Erscheinungsdatum, nicht so ein Bestseller geworden. Ist denn der Hype gerechtfertigt, habe ich mich gefragt. Nein, habe ich mir gesagt. Es handelt sich hier um ein gutes Buch. Jedoch bei weitem nicht besser als manch anderes Buch, das ich gelesen habe. Bis auf das Ende gefiel es mir gut. Ich wollte einen grösseren Knall!

    Bei der Diebin handelt es sich um die erfolglose Autorin June Hayward. Geklaut hat sie das Manuskript von der qualvoll verstorbenen Athena Liu. Die erfolgreiche Halbchinesin wollte mit June einen schönen Abend verbringen.
    Ich konnte die Kaltblütigkeit von June manchmal nicht mehr ertragen. Im Affekt stehlen! Soso. Athena und June galten in der Öffentlichkeit als beste Freundinnen. Was ich jedoch gelesen habe, erzählt etwas Anderes.
    Die weisse Frau June wird jedoch schon bald von der Öffentlichkeit zerissen. Dies in einer Sprache, die Instagram und Co leider oftmals gerecht wird. Besonders auf Twitter bricht ein Shitstorm gegen sie aus, der jeden Menschen mit einem Hauch Gewissen zu einem verheulten Geständnis bringen würde. June nicht. Die verlogene Möchtegernautorin bringt zwar aus eigenem Antrieb keine passable Geschichte zustande, aber windet sich wie ein Aal aus den Beschuldigungen. Der Verlag spielt mit. Das ganze Theater sorgt für gigantische Verkaufszahlen.

    Angeblicher Rassismus wird dem Buch der Verstorbenen Athena Liu Juniper Song ( Künstlername) vorgeworfen. Als kleines Zuckerle wird am Fliessband gegendert: Autor*in.

    Nach anfänglicher Beliebtheit bekommt June viel Zeit zum Nachdenken. Einladungen zu Lesungen usw bleiben aus. Ihre Nerven sind zum Zerreissen gespannt. Sie weint viel. Hat Angst; aber nicht so viel, dass es für ein Geständnis reichen würde. Mensch Mädel. Das kann doch nicht gut gehen, hab ich mir gesagt.

    Fazit:

    Ich habe diese Geschichte sehr gerne gelesen. Viel über die Literaturszene erfahren. Einen Blick in die Verlagswelt werfen dürfen. Mobbing im Internet miterlebt. Das meiste davon wusste ich schon. Hab ich mir doch selbst schon mal beim grossen A ein Plagiat heruntergeladen, welches dann, nebst Autorin, auf einmal im Nirwana verschwunden ist. Ist so was richtig, habe ich mich gefragt. Nein, hab ich mir gesagt.

    Eine Empfehlung von mir für Yellowface. Das Buch konnte mich von Anfang an mitnehmen. Okay, manchmal wurde ich richtig sauer. Aber bringt ja nichts, hab ich mir gesagt.

    Danke Rebecca F. Kuang

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  • 5 Sterne

    Christian B., 15.03.2024

    Spannender und vielschichtiger Roman

    "Yellowface” ist ein Roman von Rebecca F. Kuang, der sich mit den Themen Identität, Erfolg und moralischen Dilemmata in der Literaturwelt auseinandersetzt. Die Geschichte folgt June Hayward, einer aufstrebenden Autorin, deren Karriere nicht so erfolgreich ist, wie sie es sich erhofft hatte. Ihre Freundin und Yale-Kommilitonin Athena Liu hingegen erzielt mit ihrem ersten Buch einen Bestseller.

    Als Athena plötzlich stirbt, ergreift June die Gelegenheit und nimmt Athenas letztes Manuskript an sich, um es als ihr eigenes auszugeben. Dieser Akt des Diebstahls und der Täuschung führt zu einem spannenden und moralisch komplexen Erzählstrang, der den Leser dazu bringt, über Authentizität und die Grenzen des literarischen Erfolgs nachzudenken.

    Insgesamt ist “Yellowface” ein fesselnder Roman, der den Leser dazu anregt, über die Bedeutung von Originalität und die ethischen Aspekte des Schreibens nachzudenken

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  • 5 Sterne

    m, 28.02.2024

    Nachdem mir R. F. Kuangs viel gelobtes Buch "Babel" nicht zugesagt hat, war ich gespannt oder mir ihr neustes Werk mehr anspricht, da es sich dieses mal auch um kein Fantasie Buch handelt, sondern eine Fiktionsgeschichte mit einem Buchthema, ging ich mit guten Dingen ran und wurde nicht enttäuscht.

    Die Handlung ist anfangs etwas langsam, was sich aber schlussendlich zuspitzt. Kuangs schreibstil ist eine Kombination aus dramatisch und satirisch, was gut zur Handlung passte. Die Geschichte selbst ist unfassbar spannend, obwohl die Protagonisten alles andere als sympathisch dargestellt wird, was aber für mich den Charm und Reiz des Buches ausmacht. Wichtige Themen wie Rassismus, Soziale Medien und die Verlagswelt werden behandelt und kritisiert, was sonst unter den Teppich gekehrt wird.

    Insgesamt konnte mich das Werk überzeugen und ich bin schon auch ihr nächstes fiktives Werk gespannt, gespickt mit parallelen zu unserer Gesellschaft.

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  • 5 Sterne

    Jessica E., 01.05.2024

    "Yellowface" gehört nicht zu den Genres, die ich sonst präferiere, aber nachdem das Buch überall sehr gut bewertet wurde, war ich doch neugierig.

    Ich kann die ganzen Empfehlungen verstehen. Die Story weisst eine ganz eigene Dynamik und Spannung auf. Für mich entstanden keinerlei Längen, ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und was als nächstes passiert. Durch die Geschichte getragen wird man von einer eher unsympathischen Protagonistin, an deren Gefühlserleben und Gedankenwelt wir teilhaben. Bei mir weckte sie sehr ambivalente Emotionen, von Mitleid über Scham bis zu Verachtung war alles mal dabei. Und immer wieder stellte ich mir die Frage: Wie würde ich handeln? Wie würde ich mich fühlen?
    Dabei bekommt man als Leser auch ungewohnte Einblicke in das Verlagswesen, wodurch die Metaebene des Buches zusätzlich unterstrichen wird.

    Ich bin sehr froh, den Bewertungen meiner Vorgänger gefolgt zu sein. Klare Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Jolanta S., 23.02.2024

    Etwas anders als erwartet


    Das sehr auffällige knallgelbe Cover macht einen direkt auf das Buch aufmerksam, sodass ich Lust bekommen habe, mir das Buch mal nähergehend anzuschauen und mir den Klappentext durchzulesen. Dieser hat mich ziemlich begeistern können und nachdem ich auch vieles Gutes über das Buch im englischsprachigen Raum gelesen habe, habe ich letztendlich zu der Geschichte gegriffen. Interessant finde ich auch die Gestaltung des Buches unter der Schutzhülle, wirklich gelungen und passend zur Geschichte gestaltet.

    In dieser geht es um die Autorin June, die nach einem tragischen Unfall das neuste Manuskript einer weltbekannten Bestseller Autorin stiehlt und es als ihr eigenes Werk verkauft. Dieses schlägt ein wie eine Bombe und June stellt fest, sie muss dieses Geheimnis schützen, um jeden Preis. Doch wird ihr das gelingen? Das müssen Sie beim Lesen selbst herausfinden.

    Der Anfang der Geschichte war für mich sehr stark und interessant geschrieben, dieser innere Kampf mit sich selbst wird von der Autorin sehr gut dargestellt. Danach jedoch konnte mich die Geschichte nicht mehr ganz mitreissen beziehungsweise die Geschichte hat sich in eine andere Richtung entwickelt, als ich nach dem Klappentext erwartet habe. Es geht sehr viel um moderne Themen wie der Umgang und die Abhängigkeit von Social Media, Hass und Hetze im Netz sowie welche Macht die sozialen Medien auf unsere Gesellschaft haben. Ein weiterer Aspekt, der hier behandelt wird, ist Rassismus, Cancel culture und kulturelle Aneignung.
    Alles in allem geht es sehr viel darum, was mit einem Werk passiert, das von einem Verlag übernommen wird, dann veröffentlicht und was nach seiner Veröffentlichung passiert, all das gepaart mit June's steter Unsicherheit und Angst, entdeckt zu werden.
    Rebecca Kuang hat einen sehr fesselnden Schreibstil und man verfolgt June's Reise sehr gerne. Dadurch, dass man als Leser auch mal persönlich angesprochen wird, regt das Buch einen dazu an, sich tiefergehend mit den Themen der Geschichte zu befassen und sich eine Meinung darüber zu bilden.
    Die Protagonistin June ist eine interessante Figur, allerdings ist sie aufgrund ihrer moralischen Vorstellungen und ihrer Handlungen nicht wirklich eine Protagonistin, die man lieb gewinnt. An der ein oder anderen Stelle war sie in ihrer teils schon manischen Angst ein wenig over the top, aber für diese Art von Geschichte auf jeden Fall die passende Hauptfigur.

    Alles in allem ist die Geschichte ein Buch, das einen sehr kritischen Blick auf wichtige Themen wirft, allerdings konnte mich das Gelesene nicht ganz vom Hocker hauen und für mich persönlich war noch ein wenig Luft nach oben, weshalb ich 3,5 Sterne vergebe.

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  • 5 Sterne

    Verena B., 04.03.2024

    In „Yellowface“ schreibt Rebecca F. Kuang über die schwierige Freundschaft zwischen den jungen Autorinnen Athena und June. Während die chinesisch-amerikanische Autorin Athena einen Erfolg nach dem nächsten feiert, interessiert sich niemand für die Geschichten eines weissen Mädchens, so empfindet es zumindest June.
    In einer Hinsicht war das Buch etwas anders als erwartet, denn June hat nicht wirklich viel getan, damit die Öffentlichkeit denkt, sie sei Chinesin. Zwar haben sie sich für ihren Künstlernamen entschieden, der wie ein asiatischer Nachname klingt, aber eigentlich ihr zweiter Vorname ist, aber darüber hinaus tut sie eigentlich nicht, um ihre Identität zu verschleiern.
    Insgesamt ist das Buch spannend durch Junes Geheimnis und durch die unberechenbaren Reaktionen der Öffentlichkeit, emotional mit jeder Menge Verleugnung und auch voller aktueller politischer Themen.

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  • 5 Sterne

    Tintenherz, 27.04.2024

    Das Cover ist passend zur Thematik "koreanische Autorin" gestaltet.

    Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und modern. Der Roman ist aus Junes Perspektive geschrieben.

    Die zwei Autorinnen Athena, Koreanerin und June, Amerikanerin, sind locker befreunde. Doch die Freundschaft besteht aus Neid und Missgunst. Durch Athenas plötzlichen Tod nimmt die Geschichte einen verhängnisvollen Verlauf.

    Junes wankelmütiger Charakter wird sehr ausführlich dargestellt. Sie schmückt sich mit fremden Federn und redet sich alles schön. Es fehlt ihr an Selbstreflektion.

    Das Buch enthält viele Überraschungen parat und gewährt einen Einblick in die schwierige Welt der Buchbranche. Es überzeugt in den Themen Rassismus und kultureller Aneignung. Die Gesellschaftsanalyse ist spannend zu verfolgen.

    Fazit:

    Interessanter Ausflug in das Leben einer Schriftstellerin!

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