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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Julia K., 22.03.2020

    Das Buch „Wir sind die Wahrheit“ von Andreas Götz thematisiert Rechtsextremismus und Gewalt. Die Geschichte startet mit einem Brief von Leah an ihren Bruder Noah, der auf der Intensivstation liegt, weil er schwer verprügelt wurde. Es ist völlig unklar, ob er jemals wieder aufwachen wird. Leah bekommt von einem Unbekannten Ausschnitte aus Noah‘s Videotagebuch zugeschickt, die darauf hinweisen, dass er Kontakte ins rechtsradikale Milieu hatte. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit begegnet Leah vermeintliche Liebe und eine andere Sichtweise auf die sogenannte Wahrheit.

    Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch das auffällige Cover. Die Farbkombination erinnert stark an eine gewisse Partei. Der Schreibstil ist klassisch für ein Jugendbuch: Kurze Sätze und einfache Sprache. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und der Autor schafft es die Gedanken und Beweggründe der Protagonistin Leah gut zu beschreiben und rüberzubringen. Die textlich beschriebenen Videosequenzen von Noah lockern das Ganze auf und ziehen sie wie ein roter Faden durch das Buch. Neben der Entwicklung von Leah, kann der Leser auch Noahs Entwicklung mitverfolgen. Die Diskussionen von Leah und den Adlern fand ich erschreckend. Warum? Weil sie – leider – für sich genommen so schlüssig waren. Ich kann mir wirklich vorstellen, dass es genügend Menschen gibt, die sich von solchen Parolen und Vergleichen beeindrucken lassen. Zudem zeigt es auch, wie schnell Menschen auch gegen ihren Willen instrumentalisiert werden können. Auch bei Leah wird dies deutlich, da sie in mehreren Szenen zu Dingen genötigt wird, die sie selber nicht wollte. Kurz: Leah will nichts Böses, ist aber machtlos.
    Dennoch habe ich Leah als Vorbild wahrgenommen. Sie hat die Argumente differenziert betrachtet und immer versucht die aktuelle Situation zu hinterfragen. Letztlich hat ihr der Protestmarsch und die radikale Vorgehensweise die Augen geöffnet.
    Highlight war für mich auch Noah, der letztlich durch eine Videobotschaft viel stärke beweist und aufzeigt, dass er den falschen Weg gegangen ist, man jedoch immer wieder zurückkann.

    Ich finde das Buch echt gelungen und kann es jungen Lesern absolut empfehlen. Das Thema ist am Puls der Zeit und kann meines Erachtens dabei helfen, junge Menschen zu sensibilisieren. Ich kann mir vorstellen, dass Radikalisierung auch in Real ähnlich verläuft, so dass dieses Buch zum Denken anregt. Klare Kaufempfehlung!

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Glüxklaus, 30.03.2020

    Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen

    Leahs Leben gleicht momentan einem Alptraum. Sie hat die Orientierung verloren und weiss nicht mehr weiter: Ihr Zwillingsbruder Noah wurde brutal zusammengeschlagen, liegt nun schwerverletzt im Koma und es ist nicht sicher, ob er je wieder gesund wird. Die Umstände, wie es zu Noahs Verletzungen kam, sind ebenso unklar. Haben ihn wirklich die Flüchtlinge aus dem Gerberblock verprügelt, für die er sich stets engagiert eingesetzt hat? Leah bekommt aus anonymer Quelle ein Videotagebuch von Noah zugespielt, darin äussert sich ihr Bruder in Filmen plötzlich ausländerfeindlich. Leah zweifelt an der Echtheit der Videos, macht Noahs neue, ihr bisher unbekannte, Freunde ausfindig und versucht, auf eigene Faust die Wahrheit herauszufinden......

    „Wir sind die Wahrheit“ liest sich klar, gut verständlich und sehr flüssig. Autor Andreas Götz schreibt aus Leahs Sicht in der Ich-Perspektive. Das Videotagebuch Noahs, das immer wieder eingeschoben wird, zeigt den Blickwinkel Noahs, der ebenso als Ich-Erzähler agiert. Diese besondere Erzählweise sorgt für Abwechslung.

    Leah ist eine junge Erwachsene auf der Suche nach der Wahrheit. Sie wird plausibel, verständlich und nachvollziehbar dargestellt. Die junge Frau zweifelt stark, weiss nicht mehr, was sie glauben soll und lässt sich dadurch zu Verhalten hinreissen, das zwar nicht rational, logisch, durchdacht und vernünftig, aber durchaus menschlich ist. Und dann kommen in ihr zu allem Überfluss auch noch Gefühle anderer Art auf, die sich einfach nicht unterdrücken lassen.
    Eine sehr interessante Figur ist definitiv Noah. Wie er eigentlich ist, welche Eigenschaften ihn auszeichnen, erfährt der Leser aus unterschiedlichen, sich widersprechenden Quellen. Ein ausgesprochen rätselhafter Charakter.
    Auch die Mitglieder der AD sind sehr realistisch dargestellt. Sie wirken anfangs sehr rational und überzeugend, später manipulativ und überheblich, halten sie sich selbst doch für die einzig Wissenden mit Durchblick unter lauter Verblendeten. Ihre Art der Argumentation erinnert sehr stark an hiesige Vertreter rechter politischer Gruppierungen.

    „Wir sind die Wahrheit“ ist durchgehend absolut spannend. Wie in einem Kriminalfall gilt es nicht nur herauszufinden, wer Noah denn nun verprügelt hat und wer anonym das Videotagebuch an Leah schickt, sondern auch wer und wie Noah eigentlich wirklich ist. Sehr mitreissend!

    Ein wichtiger Jugendroman, der nicht nur einen tiefen Einblick in die Denkweise von Mitgliedern rechter politischer Organisationen gibt, sondern auch zeigt, wie leicht junge Leute sich in unsicheren Zeiten überzeugen und manipulieren lassen. Am Ende ist nicht alles so, wie es scheint und die verschiedenen Darstellungen enthalten meistens nur kleine Körnchen Wahrheit. Aber was ist überhaupt Wahrheit?

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  • 5 Sterne

    Hoppsi, 22.03.2020

    Klappentext
    Entscheide dich, auf welcher Seite du stehst!
    Leahs Bruder liegt im Koma, nachdem er von Unbekannten verprügelt wurde. Die Gewalttat wird Geflüchteten zugeschrieben und von rechten Kreisen vereinnahmt. Leahs Welt gerät aus den Fugen, als sie aus anonymer Quelle Videobotschaften ihres Bruders erhält, die zeigen, wie er sich in den letzten Monaten radikalisiert hat. Die Gruppe „Advocatus Diaboli“ um den charismatischen Alexander Bornheim scheint dahinterzustecken. Leah geht der Spur nach und droht, genau wie ihr Bruder, der verführerischen Logik des Anführers zu verfallen. Dieses fesselnde Abenteuer inmitten der politischen Gegenwart thematisiert die ethisch-politischen Fragen, die junge Leser heute beschäftigen: Demokratie, Rechtsruck, Populismus.

    Inhalt & Meinung
    Ein grossartiges Buch welches mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat. Der Schreibstil ist flüssig, ich war sofort in der Handlung drin und die Hauptakteurin Leah, ist mir sehr sympathisch. Noah, liegt im Koma, nachdem er verprügelt wurde. Alles sieht danach aus als ob diese Tat von Geflüchteten begangenen wurde, es gibt sogar ein Beweisvideo. Doch was ist eigentlich die Wahrheit? Der Autor baut auf eine einzigartige Weise die Spannung auf. Die Handlung ist aus der Sicht von Noahs Schwester Leah beschrieben, die versucht herauszufinden was denn eigentlich mit ihrem Bruder passiert ist. Es gefällt mir gut, das im Text immer Mal die Videos von Noahs Tagebuch, aber auch WhatsApp Texte etc. vorkommen, dass passt gut und macht auch Leahs Suche spannend. Ich mag Leah und mir gefällt es sehr gut wie der Spannungsbogen aufgebaut wird. Die Gründe, die Leah nach und nach für Noahs Veränderung aufdeckt sind realistisch beschrieben und nachvollziehbar und das macht es eben auch so erschreckend. Ich finde es spannend es aus Leahs Sicht zu betrachten und das sie sich nicht so richtig vorstellen kann, dass ihr Bruder sich so verändert hat. Andreas Götz widmet sich von unterschiedlichen Seiten dem Themen Rechtsruck und Populismus. Vieles ist nicht wie es scheint und auch beim Lesen weiss man nicht immer, was denn nun eigentlich die Wahrheit ist. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an, denn es setzt sich mit sehr aktuellen politischen Themen auseinander. Es zeigt wohin Hass führen kann und wie erschreckend schnell man auf den falschen Weg kommen kann. Eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Elaine L., 23.03.2020

    Hass und Hetze gegen alle, die nicht Teil einer irgendwie krude definierten Norm sind ist leider auch in Deutschland immer weiter auf dem Vormarsch und die Handelnden Akteure finden bei AfD, Identitären, Reichsbürgern und Pegidas ihre ideologischen Unterstützung.
    Wie kann es nun passieren, das ein junger Mensch in eine solche Szene abrutscht, welche Ausmasse kann dies annehmen und welche Rolle spielen dabei die neuen Medien?
    Genau darum geht es in dem hier zu rezensierenden Buch von Andreas Götz: Die Leser_innen lernen die junge Leah kennen, deren Zwillingsbruder Noah beinah tot geschlagen wurde und nun im Koma liegt. Ein auftauchendes Video scheint darauf hinzuweisen, dass die Täter_innen unter Migrant_innen zu finden sind. Leah versucht mehr über das Lebensumfeld Noahs in den letzten Monaten herauszufinden und gerät dabei schnell zum Spielball unterschiedlichster politischer Motivationen.
    Das Buch ist richtig spannend geschrieben und bietet einen guten Einblick in die Vorstellungswelten und Anziehungspunkte rechtsfaschistischer Kreise. Es kann als Aufruf verstanden werden hinzuhören und zu handeln, bevor es zu spät ist.

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  • 3 Sterne

    Buecherseele79, 24.04.2020

    Leah kann es nicht fassen, ihr Zwillingsbruder Noah liegt im Koma, verprügelt von ausländischen Mitbürgern. Doch warum? Noah war immer in der Flüchtlingshilfe aktiv, war immer für Gerechtigkeit, wie konnte das passieren? Leah will sich damit nicht abfinden, ausserdem erhält sie Videos von Noah seinem Vlog und schnell wird deutlich – Noah hat sich extrem radikalisiert und traf auf die Gruppe „Advocatus Diaboli“….

    Bevor ich hier meine Rezension verfasse möchte ich eines vorweg nehmen – dieses Buch ist ein Jugendbuch, ich denke und finde dass es für Jugendliche, die sich für das Thema interessieren auf jeden Fall vielversprechend und vor allem ansprechend sein wird. Für ältere Leser, wie mich, war es dann doch zu schnell, zu leicht, zu unglaubwürdig in einigen Bereichen.

    Der Schreibstil ist sehr einnehmend, die Geschichte baut einen guten Spannungsbogen auf und der Autor bringt viele wichtige Themen mit ein die gerade durch die Medien gehen, von denen man gehört, gelesen und darüber gesprochen hat, es bewegt und klärt auf, ein grosser Pluspunkt hier.

    Leah und ihr Zwillingsbruder Noah waren immer durch das „berühmte“ Band der Zwillinge verbunden, aber in letzter Zeit ging jeder seinen eigenen Weg und das rächt sich jetzt für beide denn Noah liegt im Koma und Leah macht sich Vorwürfe weil sie vieles nicht bemerkt hat. Die Einträge zum Vlog von Noah sind in einer anderen Schrift gehalten und ich mochte die Abwechslung zwischen der aktuellen Geschichte und wie und warum sich Noah geändert/verändert hat.

    Leah begibt sich auf alleinige Suche wie die Situation mit Noah so eskalieren konnte, wer ist diese Gruppe die sich „Advocatus Diaboli“ nennt, was treibt sie an, was wollen sie erreichen, warum zog es Noah zu ihnen, was hat er dort gesucht, gefunden oder auch getan? Von dem Anführer der Gruppe ganz angetan verliebt sich Leah und gerät immer tiefer in den Strudel von AD und ihrem eigenen Gewissen.

    So, das klingt alles super, ist in meinen Augen auch, wie gesagt, für ein Jugendbuch, verdammt gut umgesetzt mit sehr aktuellen Themen, aber für ältere Leser gibt es mir da auch zuviele Zufälle bzw. man bedient sich manch Vorurteil oder macht es sich leicht die Geschichte zum Ende zu bringen.

    Das mit den Zwillingen ist toll, kein Thema, aber diese „Zwillingskarte“ wurde mir zu stark und extrem ausgespielt, sie sind beide mit dem Abi fertig, überlegen sich wie es weitergehen soll und gehen eigene Weg, aber für beide bricht hier die Welt zusammen und man kämpft mit den grossen Schuldgefühlen. Sollte man nicht auch mal seinen eigenen Weg gehen können und sollen?

    Leah blieb mir zu blass und dass sie alleine gegen diese Gruppe vorgeht bzw. sie aufsucht war mir zu dumm. Sie hat wirklich keinem etwas gesagt und rennt einfach darauf los, für eine ältere Jugendliche fast übertrieben kopflos. Natürlich kommt die Liebe und in der Form „Bad Guy“ aber sieht gut aus und hat was auf dem Kasten zum Einsatz, auch super, kommt bei den Jugendlichen sicherlich gut an, aber dass Leah ihren Bruder und seine Verwandlung verstehen will und sich dann so ja, wieder kopflos in einen Typen verliebt und alles über Bord wirft…das hat mich mehr aufgeregt als überrascht.

    Auch das Ende war mir zu einfach, zu unglaubwürdig, mit einigen Denkfehlern und ja, so ganz konnte mich das Buch dann eben nicht überzeugen. Aber ich möchte ein grosses Lob aussprechen dass der Autor auf die Gefahren hingewiesen hat, was Internet Trolle sind, wie sie arbeiten, wie sie sich da mit fühlen, wie gut manche Gruppierungen mittlerweile argumentieren und es schlüssig klingt aber bei genauerem Hinsehen und Hinhören ergeben sich die gefährlichen Zwischentöne, dass Gewalt nie die Lösung sein kann und dass manche eben für alles bereit sind solange es ihrer Sache dient.

    Für mich war das Buch nicht der grosse Wurf, aber wie gesagt, anderen Leser wird dies wieder anders beurteilen.

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