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Bewertungen zu Was im Verborgenen ruht / Inspector Lynley Bd.21
Seit 1988 gibt es die Lynley/Havers-Reihe, die mittlerweile auf 21 Bände angewachsen ist. Ich bin seit Beginn eine überzeugte Leserin von Elizabeth Georges Kriminalromanen, in denen das Verbrechen fast immer in den sozialen und gesellschaftspolitischen Kontext eingebettet ist. Manche Leser*innen kritisieren genau das, andere sind mit dem Umfang nicht glücklich (ja, knapp 800 Seiten eigenen sich nur bedingt als Happen für zwischendurch), kritisieren die Akribie der Autorin, mit der sie die handelnden Personen und deren Umfeld charakterisiert, ihr Beziehungsgeflecht beschreibt, die verschlungenen Wege der Ermittlungen aufzeichnet, die bisweilen die Geduld der Leser auf eine harte Probe stellen.
Es sind verschiedene Handlungsebenen, die uns in „Was im Verborgenen ruht“ begegnen, wobei mich Georges Eintauchen in die abgeschlossene Welt der nigerianischen Community im Londoner Nordosten am stärksten beeindruckt und erschüttert hat.
Simi, die achtjährige Tochter der Familie Bankole soll beschnitten werden, ein illegaler und verachtenswerter Eingriff, denn „„Die Mädchen werden eines Teils ihres Körpers und damit ihrer selbst beraubt, weil eine ignorante Tradition bestimmt, dass sie nichts empfinden dürfen. Versuchen sie, sich vorzustellen, was FGM für das Leben einer Frau bedeutet, für ihre Zukunft. Die Verstümmelung beraubt sie ihrer Identität, sie macht sie zur käuflichen Ware“ (Zitat, Seite 500), damit der Vater ein Hochzeitsversprechen arrangieren und einen hohen Brautpreis für sie erzielen kann. Deshalb hat er auch keine Skrupel, dieses Vorhaben auch mit brachialer Gewalt gegen den Willen seiner Familie durchzusetzen. Aber nur Tani, Simis Bruder, spricht sich offen dagegen aus und versucht alles Menschenmögliche, um seine kleine Schwester vor diesem Schicksal zu bewahren, die Mutter hingegen steht hinter dem Vorhaben ihres Mannes, möchte aber, dass die Beschneidung fachgerecht und unter hygienischen Bedingungen durchgeführt wird.
Lynley, Haver und Nkata tauchen erst nach knapp 200 Seiten auf und werden mit der Suche nach dem Mörder der schwarzen Polizistin Teo Bontempi beauftragt, was sich schwieriger als erwartet in der Hauptstadt des CCTV gestaltet. Viele Motive, viele Verdächtige. Erst als sich im Lauf der Handlung herausstellt, dass diese nicht nur als Mitglied einer Sondereinheit im Londoner Norden ermittelt hat, sondern selbst ein FGM-Opfer war, lichtet sich das Dunkel allmählich.
Natürlich tauchen auch jede Menge bekannte Gesichter aus der Reihe auf, manche wesentlich stärker in die Handlung involviert, als es auf den ersten Blick scheint, andere lediglich als Seitenfüller. Ohne Verlust für die Story hätte man hier rigoros kürzen können und sollen, beispielsweise diese langatmigen Beziehungsdiskussionen zwischen Lynley und seiner Freundin. Oder die Verkupplungsversuche von Havers‘ Kollegin. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Eine schwarze Polizistin wird ermordet in ihrer Wohnung gefunden. Wer könnte sie umgebracht haben? Der Ex-Mann? Der neue (heimliche) Freund? Oder hat es mir ihrer aktuellen Ermittlung zu tun? Teo Bontempi hat im Bereich FGM ermittelt - weibliche Genitalverstümmelung. In einigen Communities in London wird diese noch angewandt, obwohl sie natürlich illegal ist. Sie soll die Mädchen "rein" erhalten und die Bedrohung für diese Kinder kommt perfiderweise aus der eigenen Familie.
Ich bin grosser Lynley Fan und habe alle bisherigen Bände gelesen. Dieser hier hat mir sehr gut gefallen, vor allem weil das ganze Team ermittelt (es gab ja auch schon Bände, die sich zum Beispiel sehr auf Barbara konzentriert haben). Sogar Deborah St. James hat eine grössere Rolle!
Es gibt viele Verdächtige und falsche Spuren. Ich wäre nie im Leben auf die Auflösung gekommen und es hat Spass gemacht mitzurätseln. Interessant fand ich auch einen Einblick zu bekommen in FGM. Vieles wusste ich noch nicht.
Schön fand ich auch, dass eine der Figuren auf Eel Pie Island wohnt: eine Insel in der Mitte der Themse, kann man sich gut auf Google Maps anschauen. Solche besondere Orte sind bei einem Krimi das Tüpfelchen auf dem i!
Der Krimi hat rund 800 Seiten und das ist vielleicht das einzige Manko: zwischendurch dachte ich, dass es auch ein paar weniger hätten sein dürfen. Aber gelangweilt habe ich mich trotzdem nicht.
Wer noch keine Lynley Bücher gelesen hat: Man kann diesen Band auch ohne Vorwissen lesen, die Krimihandlung ist unabhängig von den anderen Büchern. Aber es fehlt dann natürlich ein bisschen Wissen um die einzelnen Ermittler. Diese Rahmenhandlung lohnt sich auch sehr!
Die Polizistin Teodora Bontempi wird bewusstlos in ihrer Wohnung aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht, wo sie erst ins Koma fällt und dann verstirbt. Bei der Autopsie ergibt sich, dass sie einen Schlag auf den Kopf abbekommen hat, der zu einem Schädelbruch geführt hat, sodass es sich um Mord handeln muss. Die Ermittlungen führen DS Thomas Lynley in den Norden Londons, wo Teo in der nigerianischen Gemeinde ermittelt hat. In dem persönlichen Umfeld von Teo scheint fast jeder ein Geheimnis zu haben und auch Teo hatte etwas zu verbergen. Die Aufklärung gestaltet sich schwieriger als gedacht.
Als erstes möchte ich den aussergewöhnlichen Aufbau des Buches erwähnen, denn auf den ersten fast hundertfünfzig Seiten werden die Ermittler nicht einmal erwähnt. Erst einmal werden die beteiligten Personen vorgestellt und diverse Handlungsstränge begonnen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Das schürt die Neugier und befeuert meine Phantasie. Als klar wird, dass ein Verbrechen vorliegt, werden zwar einige Fragen beantwortet, dafür aber meine Vermutungen und Verdächtigungen immer wieder in andere Richtungen gesteuert, was ich unglaublich spannend finde. Mein Kopfkino läuft auf Hochtouren und ich bin total begeistert darüber, wie die einzelnen Puzzleteile ineinander greifen und passend zueinander finden.
„Das ist entsetzlich, grauenhaft, unmenschlich, entwürdigend, abstossend, abscheulich, verachtenswert. Aber Sie haben recht, man kann es mit Worten nicht beschreiben, sagte die Ärztin.“ (Seite 207)
Womit wir beim Thema des Buches wären, denn auch mir fehlen fast die Worte, um zu beschreiben, was ich beim lesen gefühlt habe und immer noch fühle. Es geht um Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen. Dabei handelt es sich um diverse Formen von operativen Eingriffen mit kulturellem Hintergrund. Bei diesen Eingriffen werden die äusseren weiblichen Geschlechtsorgane teilweise oder ganz entfernt. Ich wollte hier noch die extremste Variante beschreiben, Infibulation genannt, sehe davon aber ab, weil es so fürchterlich, so barbarisch ist, dass es fast nicht zu glauben ist, dass diese Praktiken auch heute noch gang und gäbe sind. Immer wieder musste ich das Buch zur Seite legen, war entsetzt, erschüttert und mehr als einmal den Tränen nahe. Tatsächlich kam ich hier ganz oft an meine Grenzen und das passiert mir sonst nicht so schnell.
„Die Beschneidung ist etwas, worum in den meisten Familien ein Riesengeheimnis gemacht wird. Die Mütter sagen ihren Töchtern nicht die Wahrheit: dass es sich de facto um eine Verstümmelung handelt. Die Mädchen werden eines Teils ihres Körpers und damit ihrer selbst beraubt, weil eine ignorante Tradition bestimmt, dass sie nichts empfinden dürfen. (…) Die Verstümmelung beraubt sie ihrer Identität, sie macht sie zur käuflichen Ware.“ (Seite 500)
Vieles habe ich nicht gewusst, von manchen Sachen wünschte ich fast, ich hätte sie nie erfahren. Aber es ist wichtig und unumgänglich, dass noch viel mehr darüber berichtet und aufgeklärt wird. Die Autorin schafft es, dieses Thema mit viel Feingefühl in den Kriminalroman einzubauen und dabei grossartige Aufklärungsarbeit zu leisten. Für diesen Mut und das Können ziehe ich ganz tief meinen imaginären Hut. Der Fall selbst war interessant, die Ermittlungsarbeit spannend und authentisch dargestellt, die Auflösung überraschend und schlüssig. Trotz des schwierigen Themas, das aufrüttelt und erschüttert, war das für mich Unterhaltung auf dem höchsten Niveau, einfach meisterlich und verdient die volle Punktzahl.
Man liest die Reihe weiter, wenn man schon so lang dran ist wie ich. Seit Jahren verfolge ich Inspektor Lynley und werde es wohl auch weiter tun, wenn man auch mittlerweile merkt, dass die Autorin älter wird. Sie versucht "moderne" Themen aufzugreifen, wird aber teilweise zu langatmig und klobig in ihrer Erzählung, so dass leider der frühere Charme der Lynley Reihe etwas verloren geht. Die Charaktere sind mir aber ans Herz gewachsen und ich bleibe dran.
Ein sehr spannender roman,am Anfang etwas schwierig zu lesen,aber von Seite zu Seite wird es immer
spannender,E.george hat sich wieder selbst über-
troffen
Dieser Inhalt von dem Roman ist leider sehr rejalistisch
Bewertungen zu Was im Verborgenen ruht / Inspector Lynley Bd.21
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5 von 5 Sternen
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Kommentar verfassen114 von 170 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Elke H., 04.04.2022
Als Buch bewertetSeit 1988 gibt es die Lynley/Havers-Reihe, die mittlerweile auf 21 Bände angewachsen ist. Ich bin seit Beginn eine überzeugte Leserin von Elizabeth Georges Kriminalromanen, in denen das Verbrechen fast immer in den sozialen und gesellschaftspolitischen Kontext eingebettet ist. Manche Leser*innen kritisieren genau das, andere sind mit dem Umfang nicht glücklich (ja, knapp 800 Seiten eigenen sich nur bedingt als Happen für zwischendurch), kritisieren die Akribie der Autorin, mit der sie die handelnden Personen und deren Umfeld charakterisiert, ihr Beziehungsgeflecht beschreibt, die verschlungenen Wege der Ermittlungen aufzeichnet, die bisweilen die Geduld der Leser auf eine harte Probe stellen.
Es sind verschiedene Handlungsebenen, die uns in „Was im Verborgenen ruht“ begegnen, wobei mich Georges Eintauchen in die abgeschlossene Welt der nigerianischen Community im Londoner Nordosten am stärksten beeindruckt und erschüttert hat.
Simi, die achtjährige Tochter der Familie Bankole soll beschnitten werden, ein illegaler und verachtenswerter Eingriff, denn „„Die Mädchen werden eines Teils ihres Körpers und damit ihrer selbst beraubt, weil eine ignorante Tradition bestimmt, dass sie nichts empfinden dürfen. Versuchen sie, sich vorzustellen, was FGM für das Leben einer Frau bedeutet, für ihre Zukunft. Die Verstümmelung beraubt sie ihrer Identität, sie macht sie zur käuflichen Ware“ (Zitat, Seite 500), damit der Vater ein Hochzeitsversprechen arrangieren und einen hohen Brautpreis für sie erzielen kann. Deshalb hat er auch keine Skrupel, dieses Vorhaben auch mit brachialer Gewalt gegen den Willen seiner Familie durchzusetzen. Aber nur Tani, Simis Bruder, spricht sich offen dagegen aus und versucht alles Menschenmögliche, um seine kleine Schwester vor diesem Schicksal zu bewahren, die Mutter hingegen steht hinter dem Vorhaben ihres Mannes, möchte aber, dass die Beschneidung fachgerecht und unter hygienischen Bedingungen durchgeführt wird.
Lynley, Haver und Nkata tauchen erst nach knapp 200 Seiten auf und werden mit der Suche nach dem Mörder der schwarzen Polizistin Teo Bontempi beauftragt, was sich schwieriger als erwartet in der Hauptstadt des CCTV gestaltet. Viele Motive, viele Verdächtige. Erst als sich im Lauf der Handlung herausstellt, dass diese nicht nur als Mitglied einer Sondereinheit im Londoner Norden ermittelt hat, sondern selbst ein FGM-Opfer war, lichtet sich das Dunkel allmählich.
Natürlich tauchen auch jede Menge bekannte Gesichter aus der Reihe auf, manche wesentlich stärker in die Handlung involviert, als es auf den ersten Blick scheint, andere lediglich als Seitenfüller. Ohne Verlust für die Story hätte man hier rigoros kürzen können und sollen, beispielsweise diese langatmigen Beziehungsdiskussionen zwischen Lynley und seiner Freundin. Oder die Verkupplungsversuche von Havers‘ Kollegin. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
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ja nein79 von 131 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Tany B., 06.04.2022
Als Buch bewertetEine schwarze Polizistin wird ermordet in ihrer Wohnung gefunden. Wer könnte sie umgebracht haben? Der Ex-Mann? Der neue (heimliche) Freund? Oder hat es mir ihrer aktuellen Ermittlung zu tun? Teo Bontempi hat im Bereich FGM ermittelt - weibliche Genitalverstümmelung. In einigen Communities in London wird diese noch angewandt, obwohl sie natürlich illegal ist. Sie soll die Mädchen "rein" erhalten und die Bedrohung für diese Kinder kommt perfiderweise aus der eigenen Familie.
Ich bin grosser Lynley Fan und habe alle bisherigen Bände gelesen. Dieser hier hat mir sehr gut gefallen, vor allem weil das ganze Team ermittelt (es gab ja auch schon Bände, die sich zum Beispiel sehr auf Barbara konzentriert haben). Sogar Deborah St. James hat eine grössere Rolle!
Es gibt viele Verdächtige und falsche Spuren. Ich wäre nie im Leben auf die Auflösung gekommen und es hat Spass gemacht mitzurätseln. Interessant fand ich auch einen Einblick zu bekommen in FGM. Vieles wusste ich noch nicht.
Schön fand ich auch, dass eine der Figuren auf Eel Pie Island wohnt: eine Insel in der Mitte der Themse, kann man sich gut auf Google Maps anschauen. Solche besondere Orte sind bei einem Krimi das Tüpfelchen auf dem i!
Der Krimi hat rund 800 Seiten und das ist vielleicht das einzige Manko: zwischendurch dachte ich, dass es auch ein paar weniger hätten sein dürfen. Aber gelangweilt habe ich mich trotzdem nicht.
Wer noch keine Lynley Bücher gelesen hat: Man kann diesen Band auch ohne Vorwissen lesen, die Krimihandlung ist unabhängig von den anderen Büchern. Aber es fehlt dann natürlich ein bisschen Wissen um die einzelnen Ermittler. Diese Rahmenhandlung lohnt sich auch sehr!
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ja nein4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
mimitatis_buecherkiste, 20.04.2022
Als Buch bewertetDie Polizistin Teodora Bontempi wird bewusstlos in ihrer Wohnung aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht, wo sie erst ins Koma fällt und dann verstirbt. Bei der Autopsie ergibt sich, dass sie einen Schlag auf den Kopf abbekommen hat, der zu einem Schädelbruch geführt hat, sodass es sich um Mord handeln muss. Die Ermittlungen führen DS Thomas Lynley in den Norden Londons, wo Teo in der nigerianischen Gemeinde ermittelt hat. In dem persönlichen Umfeld von Teo scheint fast jeder ein Geheimnis zu haben und auch Teo hatte etwas zu verbergen. Die Aufklärung gestaltet sich schwieriger als gedacht.
Als erstes möchte ich den aussergewöhnlichen Aufbau des Buches erwähnen, denn auf den ersten fast hundertfünfzig Seiten werden die Ermittler nicht einmal erwähnt. Erst einmal werden die beteiligten Personen vorgestellt und diverse Handlungsstränge begonnen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Das schürt die Neugier und befeuert meine Phantasie. Als klar wird, dass ein Verbrechen vorliegt, werden zwar einige Fragen beantwortet, dafür aber meine Vermutungen und Verdächtigungen immer wieder in andere Richtungen gesteuert, was ich unglaublich spannend finde. Mein Kopfkino läuft auf Hochtouren und ich bin total begeistert darüber, wie die einzelnen Puzzleteile ineinander greifen und passend zueinander finden.
„Das ist entsetzlich, grauenhaft, unmenschlich, entwürdigend, abstossend, abscheulich, verachtenswert. Aber Sie haben recht, man kann es mit Worten nicht beschreiben, sagte die Ärztin.“ (Seite 207)
Womit wir beim Thema des Buches wären, denn auch mir fehlen fast die Worte, um zu beschreiben, was ich beim lesen gefühlt habe und immer noch fühle. Es geht um Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen. Dabei handelt es sich um diverse Formen von operativen Eingriffen mit kulturellem Hintergrund. Bei diesen Eingriffen werden die äusseren weiblichen Geschlechtsorgane teilweise oder ganz entfernt. Ich wollte hier noch die extremste Variante beschreiben, Infibulation genannt, sehe davon aber ab, weil es so fürchterlich, so barbarisch ist, dass es fast nicht zu glauben ist, dass diese Praktiken auch heute noch gang und gäbe sind. Immer wieder musste ich das Buch zur Seite legen, war entsetzt, erschüttert und mehr als einmal den Tränen nahe. Tatsächlich kam ich hier ganz oft an meine Grenzen und das passiert mir sonst nicht so schnell.
„Die Beschneidung ist etwas, worum in den meisten Familien ein Riesengeheimnis gemacht wird. Die Mütter sagen ihren Töchtern nicht die Wahrheit: dass es sich de facto um eine Verstümmelung handelt. Die Mädchen werden eines Teils ihres Körpers und damit ihrer selbst beraubt, weil eine ignorante Tradition bestimmt, dass sie nichts empfinden dürfen. (…) Die Verstümmelung beraubt sie ihrer Identität, sie macht sie zur käuflichen Ware.“ (Seite 500)
Vieles habe ich nicht gewusst, von manchen Sachen wünschte ich fast, ich hätte sie nie erfahren. Aber es ist wichtig und unumgänglich, dass noch viel mehr darüber berichtet und aufgeklärt wird. Die Autorin schafft es, dieses Thema mit viel Feingefühl in den Kriminalroman einzubauen und dabei grossartige Aufklärungsarbeit zu leisten. Für diesen Mut und das Können ziehe ich ganz tief meinen imaginären Hut. Der Fall selbst war interessant, die Ermittlungsarbeit spannend und authentisch dargestellt, die Auflösung überraschend und schlüssig. Trotz des schwierigen Themas, das aufrüttelt und erschüttert, war das für mich Unterhaltung auf dem höchsten Niveau, einfach meisterlich und verdient die volle Punktzahl.
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ja neinLetizia S., 02.02.2024
Verifizierter Kommentar Als eBook bewertetSpannend wie immer. Hätte gerne noch gewusst was mit den Bankoles noch passiert ist.
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ja nein3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Ingrid S., 14.05.2022
Verifizierter Kommentar Als Buch bewertetSpannend wie jedes Buch von Elisabeth Georges
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ja neinKathrin T., 05.03.2024
Verifizierter Kommentar Als eBook bewertetMan liest die Reihe weiter, wenn man schon so lang dran ist wie ich. Seit Jahren verfolge ich Inspektor Lynley und werde es wohl auch weiter tun, wenn man auch mittlerweile merkt, dass die Autorin älter wird. Sie versucht "moderne" Themen aufzugreifen, wird aber teilweise zu langatmig und klobig in ihrer Erzählung, so dass leider der frühere Charme der Lynley Reihe etwas verloren geht. Die Charaktere sind mir aber ans Herz gewachsen und ich bleibe dran.
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ja nein8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Verena Z., 13.04.2022
Verifizierter Kommentar Als eBook bewertetWie immer ein voller Erfolg.
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ja nein2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
A. S., 24.05.2022
Verifizierter Kommentar Als eBook bewertetService wie immer ausgezeichnet, habe das Buch aber noch nicht gelesen.
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ja nein2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
lilo c., 19.04.2022
Verifizierter Kommentar Als Buch bewertetEin sehr spannender roman,am Anfang etwas schwierig zu lesen,aber von Seite zu Seite wird es immer
spannender,E.george hat sich wieder selbst über-
troffen
Dieser Inhalt von dem Roman ist leider sehr rejalistisch
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ja nein3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Claudia K., 15.05.2022
Verifizierter Kommentar Als Buch bewertetDas Buch kam gewohnt schnell, sicher verpackt.
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