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  • 5 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Carl F., 27.03.2017

    "Was alles war" ist ein grossartiges Buch - unterhaltsam, intelligent und poetisch! Ich habe wirklich etwas Neues gelernt. Einen neuen Blick auf das Thema Adoption nämlich. Das Lesen war kurzweilig, es entstand manchmal fast ein Sog. Zumindest habe ich das Buch in zwei Tagen durchgelesen (neben der Arbeit!). Und ich fand es literarisch einfach nur schön. Etwas irritiert hat mich am Anfang jedoch, dass Anette Mingels ganz auf Anführungszeichen verzichtet. Aber auch das machte dann bald mal Sinn: so war die Sprache noch geschmeidiger und manchmal changierte auf bereichernde Weise Gesagtes und nur Gedachtes.
    Fazit: Ein wunderbares Buch. Für etwas geübtere Leser vielleicht interessanter als für reine Unterhaltungskonsumenten. Vergleichen könnte man Annette Mingels am ehesten mit Dörte Hansen oder Terezia Mora, am ehesten ist sie eine Mischung aus beiden.

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  • 2 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra K., 10.03.2017

    Und dies ist die Geschichte

    In dieser Geschichte geht es vor allem um Susanna, Susa genannt. Ihr Leben ist in Ordnung, sie liebt ihre Adoptiveltern, ihren Job als Meeresbiologin, ihre Schwester und seit neustem auch ihren neuen Freund und deren Kinder. Alles scheint ganz Nomal zu sein, bis zu dem Sag als sie einen Brief vom Jugendamt bekommt und ihr mitteilt das ihre Mutter gerne mit ihr in Kontakt treten würde.

    Susa überlegt etwas, bis sie sich dann entscheidet der Mutter eine Mail zu senden. Zwar sagt sie sich das sie sich da keine grossen Hoffnungen macht noch spezielle Erwartungen an diese Person stellt, doch so einfach scheint es dann doch nicht zu sein. Auch sonst verändert sich das Leben von Susanna drastisch, und all das hat Einfluss auf sie selber und ihre Umgebung. Wird sie es schaffen alles unter einen Hut zu bringen?



    Die Geschichte

    Ehrlich, ich habe etwas anderes erwartet, mehr Geschichte um die Adoption und die Mutter die sich unverhofft meldet und das drum herum. Aber nicht umbedingt eine allgemeine Familiengeschichte. Wobei diese gar nicht schlecht war. Wichtig ist mir das die Geschichte in sich stimmig und das war sie auch und so hab ich an sich nichts gegen die Umsetzung zu mäkeln, auch wenn der Klappentext was andere impliziert.

    Fehler konnte ich keine feststellen dennoch fand ich das Buch streckenweise langweilig. Was aber wahrscheinlich auch damit zusammen hing das ich es schade fand das sie nicht ausreichend auf das Thema Adoption einging. Eben nur kurz am Anfang und dann gegen Schluss wieder, das war mir dann doch zu wenig.

    Auch der Schreibstil von Annette Mingels ist sehr gewöhnungsbedürftig und machte mir nicht nur den Einstieg schwer. Lange hab ich gedacht das ich wohl das Buch abbreche, hab mich aber wirklich durchgebissen, auch wenn ich mich nie ganz mit dem Schreibstil anfreunden konnte. Spannung kam nicht auf, das lag nicht nur an der Geschichte an sich sondern auch an dem mühsamen Schreibstil, der bremste mich nämlich wirklich aus. Ob der Schreibstil zur Geschichte gepasst hat? Hm… kann ich so nicht sagen den er war so anders als sonst das es echt schwierig ist das zu beantworten.

    Was den Schluss angeht, ja, auch so ne Sache, der war mir dann doch etwas zu abgekürzt. Alles zog sich so in die Länge, Susa brauchte echt lange um diesen Schritt zu wagen und dann wars auch schon fast wieder zu ende. Irgendwie unbefriedigend.



    Prota- und Antagonisten & Co

    Als Protagonistin haben wir hier sicher Susa, um sie geht es eigentlich auch wenn andere Charaktere wie ihre Schwester, ihre Adoptiveltern und ihr Mann eine wichtige Rolle spielen. Doch eigentlich geht es Susa und ihr Leben und Erleben. Es ist schwierig zu sagen wie ich sie gefunden habe, denn ich bekam nicht wirklich einen Zugang zu ihr, das lag aber unteranderem am Schreibstil der Autorin. Aber auch daran das ich eben was anderes erwartet habe. So hab ich ständig gewartet bis die Geschichte mal die Richtung einschlägt die ich erwartet habe. Doch das passierte nicht wirklich. Sie war streckenweise echt anstrengend in ihrer Art, dann wieder sehr herzlich und Liebevoll, aber eine Zugang zu ihren Emotionen fand ich nicht wirklich.

    Ich hab schon gemerkt das sie Veränderungen durchmachten, schliesslich wäre es andersrum unglaubwürdig gewesen denn in Krisen wandelt sich jeder auf irgend eine Weise, und genau diese konnte man bei ihr sehen aber die hatten nicht perse was mit der Adoption zu tun noch mit dem auftauchen der leiblichen Mutter. Sondern mit anderen Ereignissen in ihrem Leben und die betreffen wohl alle die in die selbe Situation kommen.

    Leider konnten ich auch die Emotionen der Geschichte nicht wirklich berühren, was aber auch wieder am Schreibstil lag. Ja, auf diesen komm ich nachher gleich noch zu sprechen denn der ist wirklich sehr stark dafür verantwortlich das ich mit dem Buch nicht so viel anfangen konnte.



    Die Sache mit dem Text

    Ja, so kommen wir dann nun zu dem Teil mit dem Txt an sich. Ich will nicht sagen das der Schwierigkeitsgrad nicht dem Genre entspricht oder der Alter der Zielgruppe, aber es ist so anders und wirklich anstrengend. Angefangen in den Kapiteln die sehr lange sind, es gibt an sich 4. Der Text dazwischen ist einfach nur durch Absätze unterteilt. So muss man wirklich genau gucken wo man dann aufhört zu lesen damit man den faden auch gleich wieder findet wenn es dann weiter gehen sollte.

    Was es aber wirklich schwierig macht, sind die manchmal ellenlangen Sätze und Schachtelsätze. Dazu wird das gesprochene nicht wirklich gekennzeichnet. Es wird einfach mittels Kommas, zum Beispiel, eingebaut. Das ist sowas von anstrengend. Manchmal fühlt sich ein Satz dann einfach komisch an, dann liest man ihn noch mal und merk das dazwischen ja gesprochenes zu finden ist, also betont man es dann anders.

    Diese 3 Elemente hemmen nicht nur den Lesefluss sondern auch manchmal das Verständnis. Man muss manchmal 2 mal den Satz lesen. Der Wortschatz ist an sich leicht zu verstehen aber das hilft hier aber gar nichts.

    Ich weiss nicht was die Autorin damit bezwecken wollte. Ob es ihre normale Art zu schreiben ist. Darum kann ich euch dazu nichts sagen. Sollte es einfach mal ein Experiment sein, oder ist das für sie normal und ihre ganz besondere Eigenart. Ehrlich, sollte es wirklich ihre Art des Schreibens sein, könnte ein weiteres Buch noch so interessant sein was das Thema anginge, ich würde es mir nicht noch einmal an tun.



    Und sonst noch

    Das Cover ist einfach wunderschön, da hat der Knaus Verlag einfach ein Händchen für, find ich. Der Titel, ja, der passt doch auch ganz gut, auch wenn ich mir den nie merken konnte. Ich vertauschte die Reihenfolge der Worte immer. Macht aber nichts, es passt schon.

    Aber wie gesagt, ich hab was anderes erwartet, auch wenn die Geschichte um Susa sicher interessant war, das Thema ist aktuell, nicht nur das mit der Adoption sondern die Frage was bedeutet Familie, Frau, Karriere und Mutterschaft in einem, seine Wurzeln finden und so auch sich selber. Ich fand die Geschichte ganz gut. Wenn alles andere eben nicht wäre, dann hätte es sicher anders ausgesehen, für mich auf alle Fälle. Wer aber gerne mit speziellen Schreibstilen experimentier, dem könnte das Buch sicher gefallen. Solange das Thema Interesse weckt.

    Leider blieben mit die meisten Charaktere auch ziemlich fremd, und so fühlte sich das ganze auch eher so als würde man was vom hören sagen mit bekommen. Wenigstens konnte die Handlung soweit überzeugen das ich das Buch dann doch fertig gelesen habe. Aber ich denke kaum das ich noch mal etwas von der Autorin lesen werde.

    Vielleicht gefällt es euch ja besser, solltet ihr euch dazu entscheiden das Buch zu lesen, oder habt ihr es gelesen, dann würde es mich freuen wenn ihr mir verratet wie es euch mit dem Buch gegangen ist. Ist es euch ähnlich ergangen wie mir oder fandet ihr das Buch viel besser als ich?

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  • 2 Sterne

    Michaela von lesenswertebuecher, 04.01.2018

    Klappentext
    Dass sie adoptiert wurde, weiss Susa seit ihrer Kindheit. Es hat sie nie gestört - sie liebt ihre Eltern und wird von ihnen geliebt. Daran ändert sich auch nichts, als sie ihre leibliche Mutter kennenlernt, mit der sie nichts zu verbinden scheint. Und doch ... Susa erfährt von Brüdern und verspürt eine irritierende Sehnsucht nach ihnen. Und ist der Wunsch, den biologischen Vater kennenzulernen ein Verrat an ihrem im Sterben liegenden Adoptivvater? Als Susa sich in Henryk verliebt, der zwei Töchter mit in die Ehe bringt, wird die Sache noch komplizierter. Was ist das überhaupt, eine Familie? Was begründet sie? Die Gene? Die Liebe?

    In ihrem neuen Roman erzählt Annette Mingels von den vielen Spielarten der Familie. Ob biologisch oder sozial gewachsen, intakt oder dysfunktional, herbeigesehnt oder abgelehnt - immer geht es der Autorin um das, was Familie in unserer Zeit ausmacht: die Nähe zueinander, die Distanz, die Unmöglichkeit einander ganz zu verstehen, die Brüchigkeit des Ganzen und seine Belastbarkeit.

    Einstieg ins Buch
    Der Brief traf an einem Montagmorgen ein, ich sah kurz auf den Absender und steckte den Umschlag in meine Tasche. ...

    Meine Meinung
    Susa wurde als Kind adoptiert, doch das hat sie nie gestört. Es geht ihr gut in ihrer Familie und sie leibt ihre Eltern. Als sie älter wird, macht sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Sie lernt ihre leibliche Mutter kennen und kann die Frage stellen, die ihr schon immer auf der Seele brennt. Warum hat ihre Mutter sie damals weggegeben? Susa will ihr keinen Vorwurf machen, sie will es nur verstehen. Selbst Mutter eines kleinen Sohnes kann sie sich keine Situation vorstellen, die sie dazu bringen würde ihr Kind wegzugeben. Ihre Mutter Viola erzählt von Freiheit und Selbstbestimmung, von den Verpflichtungen einem Kind gegenüber und von der eigenen Selbstständigkeit. Viola ist so weit von Susa`s Einstellungen entfernt, das sich keine richtige Beziehung aufbauen kann. Erst als sie ihren Bruder Cosmo kennenlernt, stellt sich bei Susa so etwas wie ein Familienband her. Sie vermisst ihn oft, will möglichst viel über ihn wissen und besucht ihn regelmässig. Als sie endlich auch ihren biologischen Vater trifft, scheint Susa alle Antworten auf ihre Fragen beantworten zu können. Aber was ändert das an ihrem Leben? Was ändert es an ihr?

    Susa ist eine unabhängige Frau, die bei Adoptiveltern aufgewachsen ist. Als sie mit ihrem Mann Henryk eine Familie gründet, verlangt es sie danach, ihre eigenen Wurzeln zu finden. Ihren Adoptiveltern gegenüber hat sie ein so schlechtes Gewissen, dass sie ihnen zuerst nichts darüber erzählt. Erst als Susa Jahre später feststellt, dass sich die Beziehung zu ihrer leiblichen Mutter Viola nicht vertieft, sondern sehr oberflächlich bleibt, kann sie ihren Eltern erzählen, dass sie ihre Mutter gesucht und gefunden hat.

    Der Roman gleich eher einer Erzählung und oft gibt es nur kurze Passagen, in denen Ereignisse sehr emotionslos geschildert werden. Ein Ereignis springt schnell zum nächsten, sodass ich nur schwer eine Beziehung zu den Geschehnissen und Personen aufbauen konnte. Für mich bleiben die Figuren sehr oberflächlich und emotionslos. Obwohl aus der Sicht von Susa erzählt wird, hat mich sogar der Tod ihres Vaters nicht wirklich berühren können. Mir kam es so vor, als verschanzte sich Susa mit ihren Gefühlen nicht nur vor ihrer Familie, sondern auch vor dem Leser.

    Der Schreibstil hat es mir von Anfang an sehr schwer gemacht, denn eine direkte Rede gab es nicht. Alle Gespräche wurden einfach erzählt, es gab keine Anführungszeichen und keinen Doppelpunkt. Ich musste mir selbst zusammenreimen, wer das jetzt gesagt haben könnte. Nur selten waren die gesprochenen Sätze auf den ersten Blick einzuordnen. Oft habe ich das Buch aus der Hand gelegt und obwohl es nur 287 Seiten hat, habe ich fast zwei Wochen daran gelesen. Das ist normalerweise maximal eine Seitenanzahl für zwei Tage.

    Ich habe versucht mich zwischendurch daran zu erinnern, um was es bei diesem Buch geht. Nämlich darum, was Familie bedeutet. Ich bin sicher, dass jeder eine ganz eigen Definition von Familie hat. Für mich geht es in einer Familie darum sich zu unterstützen, wenn es nötig ist, aber auch sich ziehen zu lassen, sich nicht gegenseitig einzuschränken. Besuche sollten niemals Pflichtprogramm werden und man sollte die Zeit, die man mit einander verbringen kann geniessen. Annette Mingels hat mich mit diesem Roman leider nicht packen können, weder durch den Plot, noch durch Emotionen. Bis zum Ende konnte ich zur Protagonistin keinerlei Beziehung aufbauen und konnte oft die Reaktionen von Susa nicht nachvollziehen. Hier fehlten mir einfach die gedanklichen und emotionalen Auseinandersetzungen.

    Zitat
    Wir sind uns wirklich ähnlich, der gleiche Menschentyp, das schmale längliche Gesicht, dem man die Müdigkeit schnell ansieht, die langen Glieder, die hellen Haare zur blassen Haut, die Anfälligkeit für Sonnenbrand und Magenverstimmungen aller Art, ... (Seite 64)

    Fazit
    Eine Erzählung, bei der der Leser emotional immer aussen vor bleibt, und dass obwohl der Klappentext emotionale Auseinandersetzungen erwarten lässt. Von mir eine verhaltene Leseempfehlung.

    Vielen Dank an das Bloggerportal und an den Penguin Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

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