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  • 3 Sterne

    11 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leserin123456, 12.06.2017

    Als eBook bewertet

    Lassen sich Gesellschaftsromane überhaupt, und wenn ja, wie von einer Epoche in die andere übertragen? Curtis Sittenfeld hat mit "Vermählung" diesen Versuch unternommen und Jane Austens "Stolz und Vorurteil" aus dem England des 19. Jahrhunderts in das Ohio, USA der Gegenwart transponiert.
    Dabei wurde das gesamte Ensemble übernommen, wenngleich einige Namen und Berufe modernisiert wurden. So ist Fitzwilliam Darcy nun Arzt (der in den USA wohl angesehenste Beruf), Vater Bennet allerdings verwaltet immer noch das schwindende Vermögen und dies ist bereits die erste Stelle, bei der der Leser auf Fragen stösst: Würde er heutzutage nicht einen Vermögensverwalter einschalten, an der Börse spekulieren?
    Mutter Bennet ist und bleibt entsetzlich oberflächlich. Die zwei jüngsten Töchter machen nichts, ausser Paleo und Crossfit. Mary macht einen Abschluss nach dem anderen, soweit, so nachvollziehbar. Jane, die zweite, lebt in New York, arbeitet als Yoga-Lehrerin und unterzieht sich monatlich Inseminationen, und auch hier frage ich mich: ist das nachvollziehbar? Vielleicht. Liz, die älteste, ist eine schlecht bezahlte Journalistin eines Modemagazins und hat eine Jahrzehnte dauernde abusive Nicht-Beziehung, in der ihre Gefühle nicht erwidert werden. Nach einem Herzinfarkt des Vaters finden sich alle in dem verfallenden Haus der Eltern ein.
    Die Figuren sind aus dem gegenwärtigen urbanen, aufgeklärten Milieu gegriffen. Soweit, so gut und aufrüttelnd bzw. abschreckend.
    Die Autorin scheitert jedoch an mehreren Punkten. Einer davon ist die Krise, die belegt, dass das 19. Jahrhundert mit dem 21. wenig gemeinsam hat. Die grossen Krisen liegen in den Personen selbst, nicht in der Gesellschaft und deren Tabus. Es ist wenig bis gar nicht nachvollziehbar, dass Lydia einen transsexuellen Mann (ehemals Frau) ehelicht, nach Chicago zum Heiraten durchbrennt. Dass die Mutter ausflippt – ja, dass Liz Darcy vor der Nase das Date absagt um sofort heimzukehren – wenig glaubwürdig. Die Krise soll ja auch Darcy als einen moralisch einwandfreien Menschen darstellen. Natürlich versucht die Autorin das, aber es ist wenig überzeugend.
    Die zweite grosse, eigentlich die grösste, Schwäche, des Re-Makes ist die völlige Distanz und Schablonenhaftigkeit der Personen. Durchgehend wird auf Körpersprache oder die Darstellung von Emotionen verzichtet. Beschreibende Verben oder Adjektive fehlen beinahe völlig. Die einzigen Verben des Ausdrucks sind sagen, antworten, fragen: "Ich habe ein Jobangebot bekommen", antwortete Charlotte, und Liz sagte: "Das ist doch grossartig!" oder "Sie erkundigte sich, ob alle im Haus noch geschlafen hätten, als er weggefahren sei, und Darcy bejahte; sie fragte ihn, ob es noch …"
    Der Roman scheppert dadurch blechern und blüht niemals auf. Die Figuren bleiben blutleer.

    Alles in allem ein nettes Buch, das aber nicht ganz überzeugen konnt

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  • 2 Sterne

    9 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücher in meiner Hand, 11.09.2017

    Als Buch bewertet

    Schon lange habe ich kein Buch mehr abgebrochen, doch "Vermählung" konnte mich einfach nicht packen. Die Grundidee - Bingsley als Bachelor - fand ich witzig, weshalb ich das Buch lesen wollte. Aber es wirkte viel zu übertrieben in die heutige Zeit übersetzt. Weniger wäre mehr gewesen!

    Die Szenerie spielt statt in England in Amerika, die fünf Töchter sind alle älter als im Original. Jane und Liz beide sogar um die 40 Jahre alt, sind Yogalehrerin oder Journalistin und die jüngeren Geschwister halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Mrs Bennet sammelt Haushaltsgegenstände. So weit so gut. Nun kommt aber besonders Mrs Bennet extrem nervig und unsympathisch rüber. Aber auch alle anderen wurden fürchterlich überspitzt charakterisiert, so dass ich schon auf den ersten Seiten keine Lust mehr hatte weiter zu lesen. Mir fehlt der Charme der Originalfiguren.

    Der Erzählstil ist eine Mischung aus altertümlich und hip. Es werden viele Details erzählt, rasant eigentlich, aber passieren tut trotzdem nicht viel. Der "Höhepunkt", sprich der absolute Nervtöter, war ein Scharadespiel, das von unflätigen Ausdrücken nur so trieft. Danach konnte ich nur noch mit absoluter Selbstgeisselung weiterlesen. "Vermählung" habe ich als Rezensionsexemplar bekommen, und normalerweise lese ich diese immer zu Ende. Doch da ich noch 480 Seiten vor mir hatte und es laut anderen Rezensenten, denen die ersten Seiten der Story gefielen, hiess, dass die Geschichte sich immer schlimmer entwickelte - keine Verbesserung in Sicht meines Erachtens -, habe ich das Buch endgültig abgebrochen.

    Fazit: Eigentlich mag ich Adaptionen von Klassikern, aber "Vermählung" war mir zu aufgebläht. Das Schönste daran ist das Cover.

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 04.06.2017

    Als eBook bewertet

    Wer Stolz und Vorurteil von Jane Austen kennt, wird sich in „Vermählung“ sofort zurechtfinden. Die Autorin hat nicht nur die Namen übernommen, auch die Charaktere der Familie Bennet und aller Nebenfiguren finden sich eins zu eins wieder. Natürlich sind wir inzwischen im 21. Jahrhundert angekommen und so ist die stille Jane Yogalehrerin und Liz verdient ihr Geld als Journalistin. Während Kitty und Lydia albern ihren Hobbys nachgehen und es sich im Hotel Eltern gemütlich gemacht haben. Aber was heisst schon gemütlich: Mr Bennet ist ziemlich faul und desinteressiert, macht sich nur ab und an mit zynisch-resignierten Sprüchen bemerkbar und Mrs Bennet pflegt ihr Image als Charity-Lady, wobei sie nur ein Interesse kennt, nämlich ihre eigene Person. Kein Wunder, dass das Haus immer mehr verfällt und verwahrlost. Auch Cousin Willy hat eine passende Wandlung zum Computer Nerd mit Inselbegabung erfahren.
    Nach dem Herzinfarkt des Vaters kommen auch Jane und Liz wieder ins Elternhaus zurück, nur um zu merken, dass die Dinge noch schlimmer stehen, als gedacht. Da Mr Bennet eine Krankenversicherung als überflüssig betrachtete, sind ihm die Schulden nun über den Kopf gewachsen und es bleibt nichts als eine reiche Heirat für die Töchter.
    Die Autorin hat eine Menge gelungener Einfälle, so ersetzt sie den schwatzhaften englischen Landadel durch das nicht minder neugierige Publikum einer Reality-Soap in der Mr. Bingley den Bachelor gibt. Sein TV Erfolg wird von Schwester Caroline gemanagt, die Jane nicht an der Seite ihres Bruders sehen will. Liz muss sich mit dem arroganten Darcy herumschlagen, der eine Kapazität in der Neurochirurgie ist. Das alles ist ganz unterhaltsam und einige Ideen sind auch sehr gelungen. Allerdings fehlte mir der feine Witz, den Jane Austen so vortrefflich beherrschte. Hier ist alles etwas gröber aufgetragen, ganz besonders die Dialoge – gerade zwischen Kitty und Lydia sind deutlich derber. Das Buch hatte für meinen Geschmack auch deutliche Längen, etwas straffer und pointierter hätte es mir besser gefallen. Aber trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und gerade durch den Zeitenwechsel amüsiert.
    Es ist ein Zeichen für einen Klassiker, dass er für jede Generation wieder neu entdeckt werden kann und dass er viele Interpretationen aushält. Umso mehr strahlt das Original und wenn die Leserinnen von „Vermählung“ später zu Jane Austen greifen, verspreche ich ihnen ein besonderes Lesevergnügen.

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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne G., 06.07.2017

    Als Buch bewertet

    Kurzbeschreibung
    Cincinnati ist nicht nur die Heimat der Bennet Familie, sondern hat schon bald einen heimlichen Stargast zu Besuch. Denn niemand geringere als der Arzt und Bachelor Chip Bingley will sich hier niederlassen.

    Das kommt Mrs. Bennets Plänen gerade recht, denn nach einem Vorfall ist Mr. Bennet noch nicht fit und ihre fünf Töchter sind alle zusammen im Haus. Und gerade die beiden ältesten sind von New York heimgekehrt. Jane ist an die 40 Jahre alt und Liz ist 38 Jahre alt und Mrs. Bennett ist fest entschlossen die beiden unter die Haube zu bringen.
    Denn hier wird Kuppelei gross geschrieben. Hilfe bekommt sie dabei nicht nur von der Familie Lucas, sondern auch von dem Schicksal.



    Cover
    Das Cover macht Lust auf mehr und gefällt mir sehr gut mit den verträumten Blumen auf dem Cover oder auch dem Abbild des Frauenoberkörpers und dem zarten Rose Stich. Für mich ein gelungener Eyectacher. 💖


    Schreibstil
    Die Autorin Curtis Sittenfeld hat einen sehr gefühlvollen Schreibstil, der mich in die Welt von den Bennets mitnahm und ich war gespannt wie sie es hier schafft die Moderne in Jane Austens Klassiker zu beschreiben und war begeistert. Man trifft hier auf bekannte Namen und auch ihre Charakteristika und doch unterscheiden sie sich im modernen und haben mich begeistert. Sei es jetzt von der Idee zur Umsetzung einer modernen Geschichte bis hin zur Entwicklung dieser. Sehr gelungen und für mich als Jane Austen Fan ein Highlight. 💖😍💖


    Meinung
    Wenn ein Vorurteil deinen Stolz kränkt... 😉

    Dann sind wir mitten in Cincinnati und ihrer Familie Bennet, denn die beiden Schwestern Liz und Jane kamen extra aus New York wo sie seit 20 Jahren ihr Leben leben und besuchen ihre Familie. Okay beide haben ja einen trifftigen Grund und das ist nicht der Jährliche Wohltätigkeitsball, sondern das ihr Vater vor kurzem operiert wurde.
    Sie wollen ihrer Mutter und ihrem Vater unter die Arme greifen und nach ihren drei jüngeren Schwestern schauen.

    Dabei müssen sie allerdings feststellen, dass ihre Mutter das Haus hat ziemlich runterkommen lassen und dass ihre Schwestern nur auf ihre Diäten und ihren Sport schauen. Mit was die beiden Liz und Jane allerdings nicht gerechnet hätten ist das ausgerechnet in dieser Zeit ihre Mutter Kupplungsversuche starten will.

    Denn mit Mrs. Lucas Hilfe werden die Bennetts bei denen zum Grillfest eingeladen und treffen auf den gerade hier hergezogenen Arzt und Bachelor Chip Bingley und seinen besten Freund Fitzwilliam Darcy.
    Chip und Jane scheinen sich auch auf Anhieb sehr gut zu verstehen und Liz ersucht sich mit Darcy zu unterhalten und muss feststellen, dass er den Charme eines Eisblocks hat und vor allem die Frechheit einen Massspiegel an die Bewohner Cincinnatis zu richten, bei der Liz sehr schlecht wegkommt.

    Liz und Darcy ist wie ein Feuer das sich zu entzünden droht und doch Treffen sie immer wieder aufeinander so dass die Funken sprühen.

    Ein Wortspiel zwischen Katz und Maus beginnt und ich liebe die Dialoge und die Art wie es vermittelt wird.
    Für mich eine wundervolle Neu Interpretation der Geschichte die mich mehr als einmal schmunzeln liess. 💖


    Fazit
    Absolut empfehlenswert und sehr gelungen!!! 😍💖
    Schicksal, Liebe und jede Menge Vorkommnisse. 💖

    5 von 5 Sternen

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anyah Fredriksson, 12.06.2017

    Als Buch bewertet

    Nachdem Mr. Bennet als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert wird, versammeln sich alle seine fünf Töchter erneut im Elternhaus. Nun gilt es für die Familie zusammen zu halten. Nachdem sich Mr. Bennet dann nach einer Bypass-Operation auf dem Weg der Besserung befindet, geht Mrs. Bennet sehr schnell wieder ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen nach. Sie verfolgt lediglich ein Ziel: ihre Töchter unter die Haube zu bringen. Gerade für Jane, die knapp 40 Jahre alt ist, wird es eng, da ist sich ihre Mutter sicher. Als Mrs. Bennet dann erfährt, dass Chip Bingley nach Cincinnati gezogen ist, setzt sie alles daran, dass er ihre Töchter kennen lernt. Der gut aussehende Chip war Teilnehmer in einer Reality-TV-Show namens „Vermählung“ (ähnlich dem „Bachelor“-Format) und ist demzufolge auf der Suche nach einer Ehefrau. Auf einer Gartenparty der befreundeten Familie Lucas ist es dann soweit, die Familie Bennet triff auf Chip Bingley. Chip und Jane haben an diesem Abend fast ausschliesslich Augen für einander. Geht Mrs. Bennets Plan auf? Und wird Liz Bennet sich weitere Wortgefechte mit dem sarkastischen Neurochirurgen Fitzwilliam Darcy liefern?

    Die Autorin Curtis Sittenfeld hat Jane Austens „Stolz und Vorurteil“, das im Original an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert spielt, perfekt in die heutige Zeit verlegt, hat die Geschichte von London nach Cincinnati verfrachtet und den Charakteren moderne Berufe verpasst. Diese Hommage ist der Autorin brillant geglückt. Curtis Sittenfeld verwendet eine erwählte und aufgeschlossene Sprache, die mich als Leserin direkt einfängt und mitnimmt. Ein grosses Lob auch an die Übersetzerin Sabine Schilasky, die die Stimmung und Atmosphäre wunderbar ins Deutsche transferiert hat. Interessant finde ich, dass Cincinnati die Geburtsstadt von Curtis Sittenfeld ist und sie dort auch aufwuchs. Demzufolge spiegelt dieser Roman sicher auch gleich ein wahres Bild der Gesellschaft des heutigen Amerika wider.

    Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und eine klare Leseempfehlung. Für mich ist „Vermählung“ eines der besten Bücher dieses Jahres. Für Jane Austen Fans fast schon ein „Must-Read“, zu schön ist es, die Charaktere wieder zu finden. Irgendwie könnte ich mir sehr gut mehr Klassiker vorstellen, die ins Moderne adaptiert werden ... wie würde es zum Beispiel Scarlett O'Hara heute ergehen?

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  • 4 Sterne

    Bücherfee, 14.06.2017

    Als Buch bewertet

    Dann und wann kann es auch mal Liebe sein...

    Der Roman "Vermählung" von Curtis Sittenfeld wandelt auf den Spuren von Jane Austen. Mrs. Bennets Leben dreht sich nur um das Eine: Wie kann sie es bloss schaffen, dass ihre fünf Töchter endlich den Richtigen finden? Zumindest für Jane, die Älteste, gibt es Hoffnung: Chip Bingley, der attraktive Arzt, der noch vor kurzem als Bachelor in der Fernsehshow „Vermählung“ vergeblich nach der grossen Liebe suchte, zieht in die Kleinstadt. Und gleich beim ersten Zusammentreffen knistert es zwischen Chip und Jane. Doch was ist mit Liz Bennet? Chips Freund, der ungehobelte Neurochirurg Fitzwilliam Darcy ist definitiv keine Option! Dennoch scheinen die beiden nicht voneinander lassen zu können. Und dann wären da ja noch die drei anderen hoffnungslosen Single-Töchter …

    Das Cover ist sehr schön, in warmen Farben gehalten und fällt durch das auffällige Rosenmuster sofort ins Auge. Der Titel "Vermählung" ist sehr eingängig. Eine gewisse Mehrdeutigkeit lässt sich nicht leugnen; Mrs. Bennet möchte ihre Töchter unter die Haube bringen, und Chip Bingley sucht in einer gleichnamigen Fernsehshow nach der grossen Liebe, wie uns im Klappentext verraten wird.

    Curtis Sittenfeld hat eine moderne Adaption des Klassikers "Stolz und Vorurteil" vorgelegt, die statt in Grossbritannien in den USA, genauer gesagt: in Cincinnati spielt. Im Mittelpunkt steht die Familie Bennet, die vor einem selbstverschuldeten finanziellen Ruin steht. Während Mr. Bennet sich in zynische Bemerkungen flüchtet und ansonsten die Augen vor allen Problemen verschliesst, ist Mrs. Bennet eine kaufsüchtige verwöhnte Diva, die über ihren Verhältnissen lebt. Von den fünf Töchtern haben nur zwei einen Beruf ergriffen und das Elternhaus verlassen. Jane hält sich als Yoga-Lehrerin über Wasser, während Liz eine bescheidene Karriere als Journalistin gemacht hat. Die jüngeren Schwestern Kitty und Lydia schlagen ihre Zeit mit Diäten und Sport tot, und Mary widmet dem Bowling ihr Leben.

    Die Autorin greift viele aktuelle gesellschaftliche Probleme wie Rassismus, Homosexualität, Transsexualität, Magersucht oder künstliche Befruchtung durch einen anoymen Samenspender in ihrem Roman auf. Diese Vorgehensweise finde ich sehr gut; auch wenn ich es mir an einigen Stellen etwas "too much" gewesen ist. Auch die Referenzen an die in Deutschland bekannte TV-Show "Der BAchelor" sind sehr deutlich herausgearbeitet.

    Curtis Sittenfeld schreibt in einem sehr angenehmen Stil und lässt viel schwarzen Humor einfliessen. Der Roman überzeugt durch den klaren (an Stolz und Vorurteil orientieren) Spannungsbogen und lässt sich leicht und locker lesen. Leider sind die Dialoge zwischen Liz und Darcy nicht ganz so elegant und mitressend wie in der literarischen Vorlage von Jane Austen; aber insgesamt hat mir das Buch gut gefallen.

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  • 3 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sarah S., 18.06.2017

    Als Buch bewertet

    Curtis Sittenfeld bringt mit ihrem Buch "Vermählung" Jane Austens "Stolz und Vorurteil" ins 21 Jahrhundert. Die Handlung bleibt grundsätzlich die selbe ist jedoch vollgepackt mit Phänomen der Neuzeit wie Crossfit, Paleo oder Reality TV.

    Zuerst zur Gestaltung: Das Cover ist wunderschön und erinnert an das Original. Das Buch ist mit 576 Seiten zwar recht lang, die Kapitel sind jedoch sehr kurr und der Schreibstil wunderbar flüssig: das Buch liest sich wie nichts, was auch daran liegt, dass es sehr witzig ist. Das ist auch einer der grössten Pluspunkte: ein lockeres Buch mit dem man einen schönen Nachmittag verbringen kann!

    Die Handlung: Das "Stolz und Vorurteil" mein Lieblingsbuch ist, bin ich mit entsprechend grossen Erwartungen an das Buch gegangen, diese konnte es leider nicht erfüllen. Kennt man das Original jedoch nicht so gäbe es für das Buch sicher einen Stern mehr. Mir hat es nicht ganz gefallen, wie Liz in die Neuzeit versetzt wurde, Darcy und Jane bleiben dagegen so schöne Figuren wie im Original. So waren auch die Szenen zwischen Darcy und Liz oft nicht überzeugend, da letztere darin unterging und zickig wurde. Das besserte sich zum Ende hi jedoch. Die Autorin will das Buch in die moderne Zeit bringen und das gelingt ihr oft auch gut, manche Dinge sind jedoch komplett überzogen und machen die Geschichte einfach unglaubwürdig.

    Das grösste Problem war für mich das Ende, das hat einfach vorne und hinten nicht funktioniert und das obwohl der Mittelteil richtig gut war. Ich frage mich schon ein bisschen, was sich die Autorin dabei gedacht hat.

    Zusammenfassend ist das Buch witzig und leicht und man darf es wohl nicht zu ernst nehmen. Die Handlung hat Höhe- und Tiefpunkte, da das Ende jedoch sehr schwach ist, hinterlässt sie keinen so positiven Eindruck. Deshalb leider nur 3 Sterne.
    Allen Fans von "Stolz und Vorurteil" würde ich die "Lizzie Diaries" empfehlen, dieses Buch ist eine wirklich gelungene moderne Version des Austen Klassikers.

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  • 3 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mariola P., 13.06.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Jane Austen neu erzählt - diese Satz hat sofort mein Neugier geweckt und tatsächlich diese Geschichte ähnelt der Original sehr . Die Personen aus "Stolz und Vorurteil " finden wir auch hier nur in heutigen Zeiten. Familie Benet wohnt in grossen heruntergekommenen Haus und hat finanzielle Probleme , Jane und Liz sind aus das Haus weggezogen, Jane ist eine Yogalehrerin und Liz als Journalistin, Kitty und Lydia statt arbeiten machen Paleo Diät und Crossfit und Mary sitzt meistens in ihren Zimmer oder bowlt. Mrs. Benet ist wie eine verwöhnte Diva, kaufsüchtig und für die egzistenzialle Probleme nicht erreichbar, Mr. Benet probiert alles mit Sarkasmus überdecken, aber wenn das Krankenhaus schickt Rechnung für seine OP , die Ironie hilft nicht mehr....Liz nimmt alles in ihre Hände.

    Die Autorin hat unterhaltsame Geschichte geschrieben welche leider am Ende nachgelassen hat. Hier ist viel Satire und schwarzen Humor, aber auch die tiefere Gefühle und Emotionen vorhanden sind. Jeder aus der Familie Benet und auch alle andere Personen sind sehr ausführlich ausgearbeitet, die vielen unterschiedlichen Charakteren sind mit viel Details ausgestattet. Beim lesen habe ich sofort die Nähe zu den Protagonisten gefunden , obwohl einige Personen unsympathisch mir waren- zum Beispiel Mrs. Benet.

    Das Buch ist gut an unsere Zeiten angepasst, die vieln Begriffen aus hetigen Leben geben hier die frische Ton , aber die Autorin schreibt auch über die ganz aktuellen Problemen wie zum Beispiel Krankenversicherung und über die schlimmen Folgen wenn jemand keins hat. Die Stimmung ist heiter und locker, hier ist kein subtiles oder nostalgisches Ton , wie in Original, hier ist das Leben pur. Dank die flüssiger Schreibweise das Buch liest ich einfach und schnell.

    3/4 von die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, danach war der gute Unterhaltung vorbei, der Text hat die "leichte" und frische verloren , auf einmal war kitschig und schwer . Schade.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 29.06.2017

    Als Buch bewertet

    Es gibt wohl kaum jemanden, der Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ nicht kennt - und sein es nur aus einer der zahlreichen Verfilmungen. Selbst „Bridget Jones -Schokolade zum Frühstück“ basiert darauf und auch „Das geheime Tagebuch der Lizzie Bennet“ von Bernie Su (erschienen 2016). Die bisherigen Adaptionen haben mir immer sehr gut gefallen, umso neugieriger war ich auf „Vermählung“ von Curtis Sittenfeld. Die amerikanische Schriftstellerin geht noch einen Schritt weiter als ihre Vorgänger und siedelt die Story nicht nur in der heutigen Zeit, sondern gleich auch noch in der Welt der Soap Operas an – und macht die Bennet Töchter deutlich älter als im Original (zwischen 40 und 23).

    Chip Bingley hat bei der Fernsehshow „Vermählung“ (entspricht dem deutschen Bachelor) mitgemacht, ohne sich für eine der Kandidatinnen zu entscheiden. Als er jetzt nach Cincinnati zieht, wittert Mrs. Bennet ihre Chance – eine ihrer 5 Single-Töchter müsste ihm doch gefallen. Und gleich beim ersten Treffen funkt es auch zwischen ihm und Jane. Doch Jane hat ein kleines Geheimnis, dass noch für viel Wirbel sorgen wir ... „Manchmal verblüfft es mich, wie viel Entscheidendes in unserem Leben von purem Zufall abhängt.“ (S. 409)
    Und auch zwischen Chips Freund Fitzwilliam Darcy und Liz fliegen die Funken, nur leider nicht auf die gute Art und Weise...

    „Vermählung“ hat mich an einigen Stellen echt geschockt. Die Bennets haben sich auseinandergelebt und schlafen seit Jahren getrennt. Das Haus ist komplett verwahrlost und vermüllt. Mr. Bennet verwaltet das nichtmehr vorhandene Vermögen, Mrs. Bennet ist kaufsüchtig und die Mädels haben zwar alle mindestens eine ordentliche Ausbildung, aber bis auf Liz nie wirklich für ihren Unterhalt gearbeitet. Im grossen und ganzen verbringen sie ihren Tag damit, sich die Nägel zu lackieren, Crossfit zu betreiben und die Vor- und Nachteile der Paleodiät zu diskutieren - das war mir dann doch zu modern.

    Mr. Bennet hat sich in sein Schicksal ergeben. Obwohl er in der Einschätzung der familiären und pekuniären Situation offen, schonungslos ehrlich und realistisch ist, unternimmt er nichts, um sie zu ändern. Er wartet ab und hofft, dass es sich schon irgendwie von selbst erledigt (vielleicht wirklich durch die Heirat einer seiner Töchter?).
    Richtiggehend gehasst hab ich Mrs. Bennet. Sie ist extrem unsympathisch, sehr abwertend, überheblich und unaufgeklärt. Regelrecht bigott.
    Liz ist die Vernünftige der Familie. Sie versucht alles, um die Zwangsversteigerung des Hauses abzuwenden und ihre Schwestern dazu zu bewegen, endlich ein eigens Leben zu beginnen, ohne ihren Eltern auf den ohnehin leeren Taschen zu liegen. „Lizzy, du bist die Stimme der Vernunft in einer Kakophonie von Albernheiten.“ (S. 345)
    Auch Cousin Willie (im Original Mr. Collins) ist hier extrem überkandidelt - reich aber sozial komplett inkompetent. Man weiss nicht, ob man ihn lieben oder hassen soll.
    Mein Lichtblick war Darcy – blasiert und unverstanden wie eh und je. Leider erinnerte auch er eher an Colin Firth aus Bridget Jones als das Original.

    Ich fürchte, ich bin die falsche Generation oder Zielgruppe für diese Adaption. Mir war es zu trashig und abgewrackt, als hätte ich tagelang RTL2 Doku-Soaps geschaut. Man sieht das Unglück kommen, kann aber nicht wegsehen.

    2,5 von 5 Sternen.

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