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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lisa, 08.06.2023

    Als Buch bewertet

    Ruhige und fokussierte Geschichte – Mitten aus dem Leben erzählt

    „Unsere Stimmen bei Nacht“ ist nun der zweite Roman, welchen ich von Franziska Fischer gelesen habe und bereits jetzt hat ihr Stil finde ich grossen Wiedererkennungswert. Wem also bereits „In den Wäldern der Bieber“ gut gefallen hat, wird sich hier sicherlich auch erneut wohlfühlen. Ich persönlich mag die gewählte ruhige Erzählweise sehr gerne, wobei sich gerade auch dadurch die Handlung nur langsam entwickelt. Der Fokus liegt klar auf der Beziehungsdynamik zwischen den sechs Mitbewohner:innen der doch recht ungewöhnlichen WG. Von deren Leben Ausserhalb bekommt man zwar auch immer wieder etwas mit, detailliert werden aber nur Szenen aus dem gemeinsamen Wohnumfeld aufgegriffen. Erzählt wird dabei aus der Sicht von Allen, die Perspektive wechselt innerhalb der Kapitel immer wieder, manchmal auch binnen weniger Sätzen. Was auf den ersten Blick chaotisch klingt, war in sich aber doch stimmig. Und trotz der fliessenden Übergänge, fiel es mir erstaunlich leicht die einzelnen Personen und ihre Gedankenwelten voneinander zu unterscheiden. Im Buch werden nicht nur die Charaktere lebendig, auch die alte Villa und der wunderschöne Garten sind bildhaft vorstellbar und nehmen kraftvoll Raum ein. Wir Leser:innen dürfen die Figuren eine Weile begleiten, wobei die Geschichte jeweils nur Lebensausschnitte beinhaltet und am Ende doch Vieles offen lässt. So erschien mir die Lektüre wie ein kurzer Blick durchs Schlüsselloch in sehr unterschiedliche Leben. Inhaltlich unaufgeregt, sprachlich aber wunderbar feinfühlig und poetisch, war der Roman für mich ein echter Lesegenuss! Gerne vergebe ich dafür volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Michaela E., 18.06.2023

    Als eBook bewertet

    Lou ist wieder einmal bei ihrer Freundin Mel gestrandet und wird morgens viel zu früh von deren Kindern in Beschlag genommen. Eine Dauerlösung kann das also nicht sein. Zuversichtlich macht sie sich auf den Weg, ein WG-Zimmer zu besichtigen und ist überrascht, dass sie eine Villa durch ein Antiquariat betritt.

    Was etwas schrullig beginnt, wird zu einem interessanten Wohnprojekt. Denn Gloria und Herbert können sich ihr grosses Haus nicht mehr so einfach leisten, seit Herbert viel zu früh seinen Job an den Nagel gehängt hat und in den vorderen Räumen der Villa seinen Traum eines eigenen Antiquariats verwirklicht hat. Ausserdem stehen zu viele Zimmer leer, weil die Kinder alle ausgezogen sind.

    Lou ist die letzte, die in die Villa einzieht und endlich ist die WG vollzählig. Es scheint ein bisschen so, als hätte alle auf diese letzte Mitbewohnerin gewartet, um sich nun wirklich in dem alten Haus einleben zu können. Wie ein Wirbelwind fegt Lou über diese Gruppe introvertierter Menschen und sie alle beginnen sich stückchenweise zu öffnen. Die 16jährige Alissa hat es nicht leicht mit der Teilung ihrer Familie. Doch Lou schafft es sie aus ihrem Schneckenhaus zu locken. Alissa's Vater ist ein typischer zerstreuter Professor, der nur seine Forschung im Kopf hat. Doch auch er erkennt, dass es schön ist, manchmal etwas für die Gemeinschaft zu tun.

    Jay ist nicht glücklich mit seinem Studium und unsicher, ob es nicht doch lieber Musik machen sollte und hat ausserdem noch ein ganz anderes Talent. Er schafft es, dass auch Herbert, dem diese WG überhaupt nicht zuzusagen scheint, die Vorzüge diverser Neuerungen erkennen lernt und so auch für seine Frau etwa offener Augen bekommt.

    Und Gloria, die Hausherrin ist sowieso ein Unikat. Sie arbeitet wirklich unglaublich viel und steckt sehr viel Energie in ihr Wohnprojekt, nur um ein Geheimnis zu kaschieren, dass sich doch immer wieder in den Vordergrund ihrer Gedanken schleicht.

    Franziska Fischer hat mit diesem Buch eine wahre Ode an generationsübergreifendes Wohnen geschrieben. Diese Gemeinschaft ist unglaublich liebenswert. Am Liebsten würde ich sofort bei ihnen einziehen! Alle Charaktere sind ganz fein gezeichnet. Sie alle haben ihre Ecken und Kanten und an ihrer Vita zu tragen. Doch sie alle geben ihr Bestes um ihre Leben besser, freundlicher und schöner zu gestalten. Und es gelingt!

    Mir hat das Buch hervorragend gefallen. Es hat mich gut unterhalten, ist nicht zu komplex geschrieben, ohne dabei oberflächlich zu werden. Es finden sich eine Menge wunderschöner Formulierungen und genauso viele Lebensweisheiten darin. Kurzzeitig hatte ich befürchtet, es könnte etwas kitschig werden, doch in diese Falle ist die Autorin nicht getappt. Somit war dieses Buch ein einziges Vergnügen und ich empfehle es gerne uneingeschränkt weiter, denn es ist ein Buch für alle Altersgruppen!

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  • 5 Sterne

    Siggi58, 06.06.2023

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch kommt in einer sehr ansprechenden Hardcover Erscheinung daher. Das Motiv des Covers harmoniert mit den glänzenden Farben der Apfelmotive. Ein rotes Lesebändchen rundet das äussere Erscheinungsbild ab.

    Sechs Menschen, charakterlich völlig unterschiedlich, bilden eine Wohngemeinschaft. Jeder hat seine ganz eigene Lebensgeschichte, die anfangs nicht offengelegt wird. So ist das gemeinsame Leben eine Zeitlang sehr einsam, und daher ist es ziemlich ruhig in dem Haus. Dies ändert sich nach und nach, nachdem die Lebenskünstlerin das letzte lehrstehende Zimmer in diesem Haus bezogen hat. Lou schafft es mit ihrem sehr sympathischen Wesen, und ihrer Lebenseinstellung, dass sich die Mitbewohner mehr und mehr öffnen, Gefühle zulassen und einer dem anderen über seine persönliche Lebensgeschichte berichtet. So wird mit der Zeit aus der anfänglichen Zweckgemeinschaft eine harmonische Wohngemeinschaft. Bemerkenswert ist es, dass die unterschiedlichen Charaktere sich gut verstehen, und sich respektvoll untereinander verhalten.

    Diese Geschichte wird von der Autorin " Franziska Fischer " brillant erzählt. In einem wunderschönen, teilweise melodischen und lyrischen Schreibstil, schildert sie dem interessierten Leser das gemeinsame Leben dieser Menschen unter einem Dach. Dabei haben mich die ,zum Teil tiefgründigen , Gespräche zum Nachdenken angeregt. Die Dialoge sind nachvollziehbar und wirken lebensnah. Nicht nur einmal habe ich meinen Lesefluss unterbrochen, um die Worte auf mich wirken zu lassen, dabei konnte ich mich in dem ein oder anderen Gespräch durchaus wiederfinden.

    In diesem Roman passiert nichts aufregendes, aber diese Geschichte braucht es auch nicht. Sie besticht alleinig durch die wunderschöne Erzählung, die durch Dialoge aus dem Alltag zum Nachdenken anregt, und die auf diese Weise ein sehr entspanntes Lesevergnügen erzeugt.

    Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich gelangweilt, im Gegenteil, zum Schluss hätte ich gerne noch weiter lesen wollen. Ich würde daher einen Folgeband sehr begrüssen, denn diese Erzählung hätte dafür noch genügend Potenzial.

    Ich mag dieses Buch, ein rundum gelungenes Schmuckstück, mit einer Erzählung die es lohnt zu lesen. Daher empfehle ich diesen Roman und vergebe gerne 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Nina S., 05.06.2023

    Als Buch bewertet

    Ich durfte das tolle Buch im Rahmen einer Buchverlosung lesen und bedanke mich hier recht herzlich dafür!

    Zu erst einmal bin ich tatsächlich durch das sehr interessante und schöne gestaltete Cover aufmerksam geworden, gerade die bunten Äpfel die für mich persönlich einen Leuchtschimmer haben machen das Buch absolut interessant. Der Titel ist dann natürlich nochmal gut gewählt...macht er doch auf jeden fall lust auf das Innere des Buches - Covergestaltung hat bei mir also schon mal sehr gut funktioniert ;-)

    Das Buch kommt als absolut tolles qualitatives Hardcover daher - die Haptik ist absolut wundervoll - genauso wie für mich Bücher sein müssen, inklusive rotes Lesebändchen was das Buch zusätzlich noch einmal hochwertiger erscheinen lässt - es macht wirklich spass und Freude das Buch in der Hand zu halten! zudem wird es einen guten Platz in meinem "blauen" Schlafzimmer finden, da es sich mit diesem intensivem Blauton absolut perfekt einfügt und ein absoluter Hingucker ist!

    Gestaltung und Haptik schon mal volle Punktzahl! :-)

    Nun zum inneren des Buches, und auch hier kann ich wieder voller Überzeugung sagen, hat es mich in feinster weise enttäuscht .

    Der Schreib- und Lesestil sind absolut angenehm gewählt, so dass ich mich sofort zurecht gefunden habe und entspannt und flüssig, ohne Probleme lesen konnte. Die Geschichte verfolgt einen roten Faden, die Handlungen sind glaubhaft und die Charaktere gut ausgebaut und beschrieben.

    Ich habe das Buch absolut gerne Gelsen, vor allem aber auch weil ich Intensive, tiefgründige Geschichten die zum nachdenken anregen sehr mag - dieses Buch reiht sich daher auf jeden Fall ein!

    Auch hier von mir eine ganz klare kauf- und Leseempfehlung!!!

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  • 5 Sterne

    Jennifer H., 28.06.2023

    aktualisiert am 01.07.2023

    Als Buch bewertet

    "Unsere Stimmen bei Nacht" ist das erste Buch der Autorin Franziska Fischer, das ich gelesen habe und wird bestimmt nicht das letzte bleiben. Das 300-seitige Werk hat bei mir Eindruck hinterlassen. Darin wird die Geschichte einer bunten Berliner Zweckgemeinschaft erzählt. Antiquar Herbert und seine Frau Gloria besitzen eine Villa im Südwesten der deutschen Hauptstadt und vermieten einzelne Zimmer, um die laufenden Kosten zu deckeln und nach dem Auszug der Kinder weniger allein zu sein. Im Laufe der Zeit ziehen der alleinerziehende Professor Gregor und seine stille Tochter Alissa sowie der studierende Gelegenheitsmusiker Jay und die umherreisende Tänzerin Lou ins Haus. Alle eint eine gewisse Einsamkeit und Ziellosigkeit im Leben. Mithilfe der ungewöhnlichen WG und vor allem durch Gespräche bei Nacht (vgl. Titel) macht jeder Charakter eine positive Entwicklung durch und öffnet sich heimlich, still und leise wieder dem Abenteuer, das man Leben nennt. Es sind die feine Wortwahl und das bewusste Hinschauen, welche Fischers Buch so einzigartig machen. Sie ist eine Meisterin der leisen und tiefsinnigen Belletristik. Wo andere zur nächsten Szene wechseln würden, bohrt sie nach und gewährt intime Einblicke ins jeweilige Figurenleben. Ich habe mit Freude gelesen, wie aus einer zusammengewürfelten Zweckgemeinschaft eine eingeschworene Gemeinschaft entstanden ist, in der man aufeinander achtgibt und nicht wegschaut. Schon der haptisch erhabene Einband samt minimalistischen Cover ist ein Hingucker. Die grosse Schrift und das rote Lesebändchen machten das Lesen leicht.

    FAZIT
    Einfach ein grandioses Buch, in dieser oft so menschenfeindlichen bzw. dauerstressigen (Alltags-)Welt.

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  • 5 Sterne

    Julia M., 01.07.2023

    Als Buch bewertet

    Nach dem Auszug ihrer Kinder ist das Haus von Gloria und Herbert zu gross und zu leer. Kurzerhand entschliessen die beiden, die ehemaligen Kinderzimmer unterzuvermieten. Fortan leben sie zu sechst unter einem Dach - eine ungewöhnliche WG mit ganz verschiedenen Charakteren, die sich gegenseitig ergänzen und bereichern.

    Ich habe bereits das Buch „In den Wäldern der Bieber“ der Autorin gelesen, das mir gut gefallen hat. Und so zählte auch „Unsere Stimmen bei Nacht“ zur Pflichtlektüre. Ich wurde nicht enttäuscht! Der Schreibstil hat mir auch dieses Mal gut gefallen, und ich wurde direkt in die Geschichte hineingezogen. Die Grundidee ist simpel: Sechs, ganz unterschiedliche Personen leben unter einem Dach. Sie bringen alle ihre Träume, Geschichten und Eigenheiten mit sich. Eine Idee, die aus dem Leben gegriffen ist und in die ich mich problemlos hineinversetzen konnte. Gerade durch diese Schlichtheit und Alltagsnähe hat mich die Geschichte berührt. Es war schön, die Entwicklung der einzelnen Charaktere mitzuerleben: Angefangen von der schüchternen Alissa, die sich zunehmend öffnet, über Gloria, die sich mit Unterstützung der Mitbewohner traut, die eigene Vergangenheit zu reflektieren, bis hin zu Herbert, der sich entschliesst, sich der Digitalisierung zu öffnen. Besonders gelungen fand ich, wie die einzelnen Geschichten und Protagonisten mit der Zeit zusammenwachsen und ein grosses Ganzes ergeben. Ich habe sie hierbei gerne begleitet und am Ende fiel es mir schwer, von den sechs Freunden Abschied zu nehmen.

    Fazit: Eine gelungene Geschichte - aus dem Alltag gegriffen und berührend. Gerne mehr davon!

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  • 5 Sterne

    Anne S., 08.06.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches finde ich sehr ansprechend. Die Zeichnung im Hintergrund gefällt mir sehr gut und der Titel des Buches habe mich neugierig auf die Handlung gemacht. Die Haptik des Hardcover Buches ist wirklich toll und die Farben sind sehr harmonisch.



    Die Geschichte beginnt damit, dass Gloria und Herbert beschliessen ihre leeren Zimmer in ihrer Villa im Berliner Südwesten zu vermieten, bald ziehen der Professor Gregor und seine Tochter Alissa ein und danach folgt der Student und Musiker Jay. Die Lebenskünstlerin Lou stösst als letztes zu ihnen, sie wirbelt das Zusammenwohnen richtig auf und erweckt die WG zu einer richtigen Gemeinschaft mit vielen Emotionen und Gefühlen. Gloria ist der Mutterersatz für die WG sie kümmert sich um das Wohl Aller. Die WG könnte unterschiedlicher nicht sein aber dadurch entsteht in dem Buch eine wundervolle Spannung und Dynamik. Die Charaktere sind sehr facettenreich und man kann die Handlung und die Emotionen sehr gut nachvollziehen. Das Buch ist Mitten aus dem Leben geschrieben und ich konnte mich in manchen Situationen wiederfinden, es ist eine berührende und gefühlvolle Geschichte, die mich mitgerissen hat.

    Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen, er war verständlich und flüssig zu lesen, mir hat die Idee der WG und die Entwicklung der Geschichte sehr gut gefallen und ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

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  • 5 Sterne

    moneslesecouch, 16.06.2023

    Als Buch bewertet

    Eine besondere WG über Generationen - von Fremden zu Freunden
    Eine WG in Berlin ist ja an sich nichts Ungewöhnliches, doch hier finden sich sechs sehr unterschiedliche Menschen in der Villa von Gloria und Herbert zusammen. Aus Geldgründen vermieten sie Zimmer, da die Arbeit von Gloria und das als Hobby betriebene Antiquariat im Erdgeschoss nicht genügend abwirft. So kommt es, dass sich der etwas zerstreute Professor Gregor mit seiner Teenagertochter Alissa, Jay, der dahintreibende Student und Lou, die Reisende und Suchende als Zweckgemeinschaft zusammenfinden. Jeder und jede mit genügend eigenen Themen, um die sich erst alles dreht. Doch nach und nach kommt es zu immer stärkeren Überschneidungen, Annäherungen und einem freundschaftlichen Miteinander, das bei jedem der Sechs etwas im Leben anstösst und voranbringt.

    Zitat: "Alissa ausserhalb der Villa zu begegnen fühlte sich merkwürdig an, als würde Fiktion in die Realität tröpfeln und sich auffällig leuchtend in ihr auflösen."

    Ein wundervolles Buch, toll geschrieben, das mir richtig viel Lesefreude beschert hat. Es war mein erstes Buch von Franziska Fischer aber sicherlich nicht das Letzte. Von mir gibt es eine grosse Leseempfehlung für alle, die gerne Romane mit Tiefgang über interessante Charaktere, gemeinsame Wege und mit viel Herzenswärme lesen.

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  • 5 Sterne

    lisbethsalander, 04.07.2023

    Als Buch bewertet

    Franziska Fischer konnte mich schon zum zweiten Mal überzeugen

    Bereits "In den Wäldern der Bieber" hatte ich sehr gerne gelesen, und nun konnte mich Franziska Fischer mit "Unsere Stimmen bei Nacht" gleich ein zweites Mal überzeugen! Gleich zu Beginn ziehen wir mit der jungen Lou in die WG in Berlin-Zehlendorf, wo Gloria und Herbert in einer grossen Villa, nachdem ihre Kinder ausgezogen sind, nach neuen Mitbewohnern suchen, um nicht einsam zu sein. Alle alten Kinderzimmer werden neu belegt, eine originelle Idee irgendwie, auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich das tatsächlich so handhaben wollte. Aber der Plot dieses Romans hat mich komplett überzeugt, von der ersten Seite an hat mich die Autorin mitgenommen, sie hat einen extrem unaufgeregten sehr angenehmen Schreibstil und entspinnt anhand der unterschiedlichen Protagonisten, die allesamt sehr authentisch von ihr skizziert werden, eine tolle Geschichte einer Zufallsgemeinschaft von unterschiedlichen Charakteren, die zu Schicksalsgenossen werden. Von Menschen, die sich entwickeln und ihren Weg gehen, ein Stück weit gemeinsam. Mich hat das sehr gut unterhalten, ich vergebe dafür die volle Punktzahl und eine Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Annalina L., 06.06.2023

    Als Buch bewertet

    In diesem Buch geht es um "sechs Menschen, sechs Träume und sechs Versuche, den eigenen Weg zu finden". Diese sechs Hauptprotagonist*innen leben in einer aussergewöhnlichen Wohngemeinschaft bei Gloria und Herbert, die wegen Geldproblemen die leeren Zimmer in ihrer Villa in Berlin vermieten. Bei ihnen wohnen Gregor mit seiner Tochter Alissa, der Student Jay und Lou, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Es dauert seine Zeit, doch allmählich entwickelt sich aus der ursprünglichen Zweckgemeinschaft eine Art familiärer Zusammenhalt.

    Optisch und habtisch ist das Buch sehr schön und auch hochwertig mit lesefreundlichem Layout und guter Kapitellänge. Auch innerhalb des Kapitels wechselt der Fokus auf die verschiedenen Personen immer wieder, meist bei Begegnungen, sodass man über alle etwas erfahren kann und auch Einsicht in ihr Denken und fühlen erhält. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und unaufgeregt, sodass man gut folgen kann und keine Einstiegsschwierigkeiten hat. Auch die Gestaltung der einzelnen Charaktere und die gute Gemeinschaft untereinander hat mir gut gefallen.

    Die Geschichte verläuft langsam, genau genommen gibt es gar keine richtige Handlung, sondern man begleitet vielmehr das Alltagsgeschehen der Wohngemeinschaft. Man lernt die einzelnen Personen und ihre Probleme kennen und verfolgt, wie sich freundschaftliche oder sogar familienähnliche Strukturen bilden. Dabei fehlte mir manchmal etwas die Spannung oder auch ein Konflikt, da alles sehr harmonisch verläuft. Das Buch hat mir trotzdem gut gefallen- wegen des tollen, teilweise poetischen Schreibstils und tiefgründigen Gespräche der Protagonist*innen. Das Ende ist recht offen und lässt Raum für eigene Gedanken, aber auch eine Fortsetzung.

    Ein gut geschriebenes, teilweise tiefgründiges Buch, das für mich jedoch inhaltlich spannender hätte sein können. Wer auf der Suche nach einer harmonischen Lektüre ist, die sich gut lesen lässt, wird hier aber fündig werden!

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  • 4 Sterne

    Bücherfreundin, 11.06.2023

    Als Buch bewertet

    Der Dumont Verlag hat "Unsere Stimmen bei Nacht", den neuen Roman von Franziska Fischer, veröffentlicht.
    Gloria und Herbert, Eigentümer einer alten Berliner Villa, haben sich dafür entschieden, vier Räume unterzuvermieten, da ihre Kinder längst erwachsen sind und eigene Wege gehen. Die ersten Mieter sind der Chemieprofessor Gregor und seine Tochter Alissa, es folgt der Student Jay, und als letzte Mieterin wird Lou, die Tanzkurse für Jugendliche gibt und in einem Programmkino arbeitet, in die Wohngemeinschaft aufgenommen. Gloria bekocht ihre Mieter, Herbert fällt es schwer, sich auf die neue Situation einzustellen. Er betreibt im Erdgeschoss des Hauses ein Antiquariat.

    Die Geschichte über die Wohngemeinschaft, in deren Mittelpunkt Lou steht, ist in ruhigem und angenehmem Sprachstil erzählt und liest sich flüssig. Nach und nach lernen wir die Bewohner kennen und erleben ihr Zusammenleben und ihren Alltag.

    Ich bin davon ausgegangen, auf sechs vollkommen unterschiedliche Personen mit Ecken und Kanten zu treffen, die sich zusammenraufen und im Alltag ihre kleinen und grösseren Meinungsverschiedenheiten haben. Aber das trifft auf die Geschichte absolut nicht zu. Es geht immer freundlich und harmonisch in der Wohngemeinschaft zu, man gibt Mitbewohnern Lebenshilfe und ist stets mit Rat und Tat zur Stelle, kocht und chillt später sogar gemeinsam. Das alles ist sehr warmherzig erzählt, aber in meinen Augen doch eher unrealistisch. Nie kommt es zu Konflikten, nie wird gestritten. Das mag vielen gefallen, mir ging die Geschichte zu sehr in Richtung Wohlfühlroman. Die mir fehlende Spannung kam leider erst kurz vor dem Ende auf und scheint eine Fortsetzung des Buches anzudeuten.

    Trotz flachem Spannungsbogen habe ich das Buch der leisen Töne gern gelesen, der Sprachstil hat mir gefallen, die Protagonisten sind sympathisch und bildhaft beschrieben und führen schöne und anregende Gespräche.

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  • 4 Sterne

    begine, 24.05.2023

    Als Buch bewertet

    Wohngemeinschaft

    Der Roman Unsere Stimmen bei Nacht, von der Autorin Franziska Fische liest sich leicht und locker.

    Sie schreibt mit viel Feinführung über eine ungewöhnliche Wohngemeinschaft.

    Hermann und Glorias Kinder sind erwachsen und ausgezogen. Da Hermann eine schlechtlaufende Buchhandlung führt und das Haus schon älter ist und Erneuerungen braucht vermieten sie Zimmer.

    Es ist interessant, wie die sich fremden Personen es schaffen die Geschichte zu beleben.
    Die einzelnen Personen haben so ihre defizienten und können sich dann gut unterstützen.
    Die Autorin versteht es ihre Romane mit einem gewissen Etwas zu bereichern.
    Kurz hatte ich Angst das es kitschig wird, aber das wurde gut umschifft.

    Der Roman hat mich gut unterhalten.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sagota, 26.07.2023

    Als Buch bewertet

    "Unsere Stimmen bei Nacht" von Franziska Fischer erschien im Dumont-Verlag (HC, gebunden; 286 S., 2023) und hat mich sowohl inhaltlich als auch von der einfühlsamen und psychologisch versierten, tiefgründigen und zuweilen poetischen Erzählweise der Autorin sehr begeistert!


    Worum geht's?


    Gloria und Herbert; ein Ehepaar in den Mittfünfzigern, vermieten die Zimmer ihrer 3 Kinder, die inzwischen erwachsen sind und auszogen, in einer alten Berliner Villa: Dafür scheint es mehrere Gründe zu geben; zum Einen verbessern sich die Finanzen der beiden - und zum anderen kommt, was vorwiegend von Gloria gewünscht ist, mehr Leben ins Haus, das gross genug ist, um Lou, Mitte 30 und sehr oft umgezogen, Tänzerin; Jay, einen Studenten der Politikwisssenschaften sowie den von Frau und Sohn getrennt lebenden Gregor, einen Wissenschaftler und dessen Tochter Alissa (16) aufzunehmen. Herbert ging vorzeitig in den Ruhestand und hat sich in zwei Räumen ein kleines Antiquariat aufgebaut, das er weiterhin betreibt, auch wenn es kaum Laufkundschaft gibt....


    Meine Meinung:


    Der Roman beginnt mit dem Einzug von Lou, die mir aufgrund ihrer einfühlsamen und hilfsbereiten Art sowie ihrem Gespür für Menschen sehr sympathisch war. Sie hat eine Weile bei einer Freundin gewohnt und Gloria schien es (sie war die 34. Bewerberin für das letzte Zimmer!), dass das Zimmer und Lou zusammenpassen werden - und sie gleich einziehen konnte. Nach und nach lernt man die anderen Hausbewohner kennen; Jay, den anfangs unsicheren und scheuen, später aufgetauten und auch mal mit Lou in der Küche stehenden und kochenden Studenten, der sich durch das Angebot der Mahlzeiten gegen Aufpreis recht wohl zu fühlen scheint und auch gerne Songs schreibt und Gitarre spielt. Gregor ist der am zurückgezogensten lebende Charakter dieser Haus- und Wohngemeinschaft, Alissa wirkt eher unglücklich über die Zerfaserung der Familie, kommt aber mit dem Vater anscheinend besser zurecht als mit der dominanten Mutter, die ihr in den Ferien Nachhilfe aufbürdet und am guten Schulabschluss der Tochter mehr Interesse zeigt als an der Tochter selbst. Alissa wirkte auf mich auch in gewisser Weise überfordert, da sie ihrem Vater täglich Brote mit in die Uni gibt und somit Aufgaben verrichtet, die eigentlich nicht ihre sind.


    Zaghaft nähern sich die ProtagonistInnen, die allesamt diverse Geheimnisse mit sich herumschleppen, einander an; so lernen wir Lou als sehr extrovertiert kennen; sie will dieses Mal "die Lücke besetzen, in die sie sich - vielleicht längerfristig? - einfinden kann"; ihr Lachen ist ansteckend, was dem schüchternen Jay zugute kommt und beide sich bald gut verstehen. Lou erkennt auch, dass Alissa Unterstützung braucht, das Interieur ihres Zimmers betreffend und schenkt ihr kurzerhand eine Sternendecke, die es gemütlicher macht (Alissa ist eher introvertiert und verunsichert, da eine Freundin sich von ihr abwandte, die jetzt zu den wirklich "Coolen" gehört). Gloria ist erleichtert, als sie bemerkt, dass sie durch Jay und Lou Hilfe beim Kochen erhält, ihr Mann Herbert braucht etwas länger, sich auf die häuslichen "Veränderungen" einzustellen: Er ist der konservativste Charakter, der Rituale mag und jeden Tag sein Klappschild für das Antiquariat auf die Strasse stellt. Bis Jay ihm erklärt, dass er mehr Bücher verkaufen würde, wenn er auch einen online-shop hätte.


    Eine sehr interessante und vielschichtige, wie auch sympathische Figur ist Gloria, die Neuem gegenüber offen ist und eine alte Bürde mit sich trägt. Beim Ausmisten kommen sich Lou und Gloria im Dialog näher und eine Überraschung wartet auch auf den Leser, die ich mir sehr gut als eine Fortsetzung dieses Beziehungsromans mit feinen und leisen Untertönen vorstellen könnte! Die Themen sind sehr vielschichtig und es machte mir Freude, stets 'zwischen den Zeilen' lesen zu können; das Ankommen Lou's zu verfolgen, die Tatsache, dass die anfängliche Fremdheit einer permanenten Annäherung der ProtagonistInnen folgen sollte, gefiel mir sehr. Da ich selbst einen Teil meines (jungen) Lebens in WG's lebte, hatte ich auch einen direkten - und sehr positiven - Bezug zum Thema Zusammenwohnen.


    Fazit:


    Ein wunderschöner Roman, in dem es der Autorin mit Bravour, auf berührende Weise und stellenweise tiefpoetisch gelingt, zu beschreiben, wie es den WG'lerInnen gelingt, sich gegenseitig zu helfen; Altes, Verkrustetes mehr und mehr aufzubrechen, sich Mut zuzusprechen und auch Hoffnung zu geben. Allen, die tiefgründige und sehr niveauvolle Unterhaltung, gewürzt mit Empathie und psychologischem Feingefühl lieben, kann ich eine absolute Empfehlung aussprechen. Auch könnte es ein Roman sein, der SeniorInnen Hoffnung gibt, MitbewohnerInnen zu finden, die leerstehenden Zimmern in viel zu gross gewordenen Häusern - und damit auch ihrem eigenen Leben - womöglich wieder neues, mitmenschliches Leben einhauchen könnten. Zu wünschen wäre dies sehr!

    Ich vergebe mit einem dankeschön an Franziska Fischer und an den Dumont-Verlag für schöne Lesestunden 5*.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buecherrose, 02.06.2023

    Als eBook bewertet

    Es war sehr aufregend in die verschiedensten Leben der Protagonisten hineinzuschnuppern. Zwar bleibt Lou die Hauptperson, aber auch die anderen Bewohner kommen zu Wort und geben Einblicke, die man anfangs nicht vermuten würde. Besonders angetan hat es mir Alissa, die mit ihrem Vater in der WG wohnt und ihre Mutter, sowie ihren Bruder, zurücklassen musste. An sich wohnt hier ein bunter Haufen unpassendet Menschen zusammen und die Erzählung kommt durch diesen Mix nie zum Stocken. Allerdings passiert aktiv nichts. Das ist ein Buch über Menschen und ihre Sorgen und eins ohne aufregende Ereignisse. Man fokussiert sich hier mehr auf das Seelenleben der Meschen. Wem das nichts ausmacht wird hier ein 5-Sterne-Buch lesen.

    So gern ich Passagen über jeden einzelnen Charakter schreiben würde (sie wären es wert!), beschränke ich mich nur auf die Figur Lou, die den meisten Part des Buches füllt. Sie ist eine verlorene Seele, die ihren Platz in der Welt noch nicht finden konnte und im Laufe des Buches das WG-Leben ordentlich aufmischen wird. Durch sie kam Action ins Haus und die Anderen fingen an lebendig zu werden. Von ihr kann sich der Leser verstanden fühlen, etwas abschauen oder einfach mitfühlen. Sie bietet genug Potenzial für vieles und ich mochte sie unglaublich gerne. Vor allem, weil sie aus dem Leben gegriffen und echt ist.

    Unglaublich sympathische Charaktere mit viel Mehrwert – ich bin durch die Seiten geflogen!

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