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    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 26.03.2018 bei bewertet

    nicht einseitig, sondern unvermeidbar - - und absolut empflehlenswert

    David Cay Johnston, einer der renommiertesten amerikanischen Investigativjournalisten, Pulitzerpreisträger und ausgesprochener Trumpkenner, beschäftigt sich schon intensiv seit 1988 mit dessen Geschäften, Steuerhinterziehungen oder anderen Straftaten und hat bereits andere Bücher dazu herausgegeben.

    „Trump im Amt“ beginnt, was ich sehr zu schätzen weiss und häufig vermisse, mit einem längeren Vorwort, das speziell für die deutschen Leser verfasst wurde.

    Johnton beschreibt in diesem Buch auch kurz die Verhältnisse, in denen Trump aufwuchs, als Enkel
    eines deutschen Deserteurs, der im ausgehenden 19. Jahrhundert sein Geld mit dem Betreiben mehrerer Bordelle im Yukon-Territorium verdiente, von seinem Vater, bei dem er von Kindesbeinen die Verstrickung mit der Mafia und Gestzesumgehung als Alltag erlebte.
    Über einige seiner eigenen Geschäfte samt der zweifachen Verurteilung wegen Steuerhinterziehung, seiner ausbleibenden Zahlungsmoral gegenüber Zulieferern oder illegaler 4$-Bauarbeitern seiner Immobilien, auch bereits vor seiner Wahl zum Präsidenten liest man, aber hauptsächlich erfährt man über sein Handeln während des ersten seiner Amtsjahre.

    Ob nun durch sein Amt gesteigerte enormen Umsätze in seinen Hotels oder auf seinen Golfplätzen, die durch politisch bedingte Treffen mit ihm aus grosszügig bemessenen Spesengeldern gleichzeitig sein Wohlwollen erkaufen oder finanzielle Zugewinne seiner Familienangehörigen, beispielsweise 40 blitzschnell seiner Tochter zugesprochene Patente in China, weil eine Hand die andere wäscht....., zahlreich sind die fundierten Beispiele der Vorteilsnahme im Amt. Zudem liest man, wie Trump verschiedene Stellen besetzte, welche Wahlversprechen er nun ignoriert bzw. zuwider handelt, beispielsweise durch Löschung oder Einstellen verschiedener Websites mit Offenlegungen z.B. von tödlichen Arbeitsunfällen, über Arbeitsrecht, Sicherheit am Arbeitsplatz, Steuerpolitik, Klima- und Umweltpolitik, über Bündnisse, die er gekündigt hat.

    Johnston zeigt an einer unbeschreiblichen Vielzahl an Beispielen belegter Begebenheiten, darunter auch Sprach- und Twitteräusserungen Trumps, der keine moralischen Grenzen kennt und stets sich und seinen persönlichen Vorteil im Focus hat, also von Geldgier und Narzismus angetrieben wird und seinen Weg ohne Rücksicht auf Verluste, und unter Androhung von atomarer Waffengewalt durchsetzt und bezeichnet ihn als personifizierte Kakistokratie und Kleptokratie.

    Johnstons Versuch, Trumps Handeln als Präsident, das uns immer nur in kurzen, aus dem Zusammenhang genommenen Fetzen erreicht, zu einem Gesamtbild zusammenzufügen, finde ich äusserst gelungen und aufschlussreich.

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    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 26.03.2018

    nicht einseitig, sondern unvermeidbar - - und absolut empflehlenswert

    David Cay Johnston, einer der renommiertesten amerikanischen Investigativjournalisten, Pulitzerpreisträger und ausgesprochener Trumpkenner, beschäftigt sich schon intensiv seit 1988 mit dessen Geschäften, Steuerhinterziehungen oder anderen Straftaten und hat bereits andere Bücher dazu herausgegeben.

    „Trump im Amt“ beginnt, was ich sehr zu schätzen weiss und häufig vermisse, mit einem längeren Vorwort, das speziell für die deutschen Leser verfasst wurde.

    Johnton beschreibt in diesem Buch auch kurz die Verhältnisse, in denen Trump aufwuchs, als Enkel
    eines deutschen Deserteurs, der im ausgehenden 19. Jahrhundert sein Geld mit dem Betreiben mehrerer Bordelle im Yukon-Territorium verdiente, von seinem Vater, bei dem er von Kindesbeinen die Verstrickung mit der Mafia und Gestzesumgehung als Alltag erlebte.
    Über einige seiner eigenen Geschäfte samt der zweifachen Verurteilung wegen Steuerhinterziehung, seiner ausbleibenden Zahlungsmoral gegenüber Zulieferern oder illegaler 4$-Bauarbeitern seiner Immobilien, auch bereits vor seiner Wahl zum Präsidenten liest man, aber hauptsächlich erfährt man über sein Handeln während des ersten seiner Amtsjahre.

    Ob nun durch sein Amt gesteigerte enormen Umsätze in seinen Hotels oder auf seinen Golfplätzen, die durch politisch bedingte Treffen mit ihm aus grosszügig bemessenen Spesengeldern gleichzeitig sein Wohlwollen erkaufen oder finanzielle Zugewinne seiner Familienangehörigen, beispielsweise 40 blitzschnell seiner Tochter zugesprochene Patente in China, weil eine Hand die andere wäscht....., zahlreich sind die fundierten Beispiele der Vorteilsnahme im Amt. Zudem liest man, wie Trump verschiedene Stellen besetzte, welche Wahlversprechen er nun ignoriert bzw. zuwider handelt, beispielsweise durch Löschung oder Einstellen verschiedener Websites mit Offenlegungen z.B. von tödlichen Arbeitsunfällen, über Arbeitsrecht, Sicherheit am Arbeitsplatz, Steuerpolitik, Klima- und Umweltpolitik, über Bündnisse, die er gekündigt hat.

    Johnston zeigt an einer unbeschreiblichen Vielzahl an Beispielen belegter Begebenheiten, darunter auch Sprach- und Twitteräusserungen Trumps, der keine moralischen Grenzen kennt und stets sich und seinen persönlichen Vorteil im Focus hat, also von Geldgier und Narzismus angetrieben wird und seinen Weg ohne Rücksicht auf Verluste, und unter Androhung von atomarer Waffengewalt durchsetzt und bezeichnet ihn als personifizierte Kakistokratie und Kleptokratie.

    Johnstons Versuch, Trumps Handeln als Präsident, das uns immer nur in kurzen, aus dem Zusammenhang genommenen Fetzen erreicht, zu einem Gesamtbild zusammenzufügen, finde ich äusserst gelungen und aufschlussreich.

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    Sigrid K., 09.02.2018 bei bewertet

    Trump im Amt

    Anfangs möchte ich gleich mal meine Einstellung zu Donald Trump anführen: Ich halte ihn für einen rassistischen, frauenfeindlichen Narzissten, der sich um das Wohl seiner Mitmenschen einen Deut kümmert und einzig und allein auf seinen Vorteil bedacht ist. Oft stellte ich mir die Frage, warum er letztendlich Präsident wurde? Hier kommt natürlich das amerikanische Wahlsystem mit den Wahlmännern als Argument zum Tragen und des Weiteren vermutlich war er für viele das geringere Übel – was ja für viele oft den Ausschlag geben mag, wo das Kreuzchen auf dem Stimmzettel gesetzt wird.

    Nun ist es eben so, das Volk hat gewählt und Amerika hat einen Präsidenten, der unter ständiger Beobachtung steht – wie wohl kaum ein anderer zuvor. Einerseits leckt das so schwer getroffene Establishment die ihm zugefügten Wunden, andererseits pushen die Medien jeden noch so kleinen Schritt Trumps in ungeahnte Sphären und hier wird nicht unterschieden ob gerechtfertigt oder nicht.

    David Cay Johnston ist engagierter Trump-Aufdecker, verfolgt dessen Fehltritte seit Jahrzehnten und hat bestimmt ein enormes Wissen dazu. Sein Buch „Trump im Amt“ soll nun eine Zusammenfassung dieses ersten Regierungsjahres bieten, welche selbstverständlich auch das Bild eines twitternden Trump aufzeigt wie einen Leugner des Klimaschutzes. Nur zu gut kennen wir sämtliche Meldungen, denen wir beinahe täglich in den Nachrichten begegnen. Doch gerade hier hätte ich mir von Johnston mehr erwartet, als genau in diese Kerbe zu schlagen – statt sachlicher Tatsachenanalyse werden subjektive Vermutungen weitergesponnen, sicherlich zum Teil belegbar, oftmals aber aus einem Kontext herausgenommen, um den Akteur so dastehen zu lassen, wie es der Autor gerne hätte.

    Man mag Trump für Vieles verantwortlich machen können, doch dass er an der derzeitigen Gesamtsituation Amerikas die alleinige Verantwortung trägt, ist wohl ziemlich weit hergeholt. Bereits seine Vorgänger trugen viel dazu bei, dass sich Wirtschaft, Sozialstatus und Lobbyisten so entwickelten, wie wir diese heute wahrnehmen (z.B. spielt die Waffenlobby nicht erst seit Trumps Amtsantritt in einer gefährlichen Oberliga). Somit stellt sich die Frage, was denn nun so grossartig anders ist als vorher?

    Abschnitte über Trumps Geschäftspraktiken, Steuerhinterziehungen, eventuelle Nichtbegleichungen von Löhnen und Mafiamethoden erzählen nun nichts Neues, vieles kennen Leser bereits aus „Die Akte Trump“. Warum sich hier der Autor unzähligen Wiederholungen hingibt oder welchen Sinn es haben soll, irgendwelche Geschichten aus den 80er Jahren hervorzukramen, erschliesst sich mir nicht und hat meiner Meinung nach auch in diesem Buch nichts verloren.

    Was ich aber besonders kritisieren möchte, ist die Doppelmoral, die der Autor teilweise an den Tag legt – so werden die Fehltritte Clintons (als Aussenministerin) bagatellisiert während Trump z.B. eine enge Verbundenheit mit den Saudis nachgesagt wird. Hier bekommen wir von Johnston eine Interpretation geliefert, die durchaus glaubwürdig und logisch dargestellt wird. Sobald man aber diese Auslegungen zu hinterfragen beginnt, merkt man, dass der Autor hier keine vorurteilsfreien Analysen aufzeigen möchte, sondern einzig und allein in eine Richtung schiesst. Sachlichkeit sieht anders aus.

    „Trumps Präsidentschaft ist eine Herausforderung für Amerika und die Welt. Für welche Zukunft werden wir uns entscheiden? Wollen wir Amerika in dieser und in zukünftigen Administrationen zu einer Autokratie umbauen? Welche Zeichen senden wir damit an unsere Partner und um den Globus? Oder entscheiden wir uns doch für eine Zukunft, die den menschlichen Geist freier macht?“

    Dieser letzte Absatz in dem Buch ist wohl bezeichnend für die Entwicklung von Gesellschaft und Politik in der heutigen Zeit. Ich sehe jede Präsidentschaft als Herausforderung für einen Staat und dessen Verbindungen. Ob ich meinem Geist freie oder gesteuerte Gedankengänge zugestehe, entscheide ich als mündiger Bürger für mich selbst – das ändert nichts daran ob der US-Präsident Trump oder sonst wie heisst.

    Somit vergebe ich zwei Sterne und leider keine Leseempfehlung.

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