Adieu Aprilwetter15%¹ RABATT + Versand GRATIS! Gleich Code kopieren:

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 140439681

Buch (Gebunden) Fr. 21.50
inkl. MwSt.
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 28.01.2022

    Buchinhalt:

    Hamburg, 1939: entgegen der Propaganda des herrschenden Regimes zählen für den 16jährigen Henri und seine Freunde nur eines: die neusten Jazzplatten, Musiker wie Louis Armstrong und Artie Shaw, das Lebensgefühl Londoner Jazzkeller und amerikanischer Swingmusik. Die Jugendlichen provozieren – mit ihrer Einstellung, ihrem Äusseren und ihrer Musik. Dann lernt Henri schliesslich Inge kennen und verliebt sich – und findet sich eines schönen Tages im Gestapogefängnis wieder...


    Persönlicher Eindruck:

    Mit „Swing High“ erzählt Autorin Cornelia Fritz eine Geschichte aus dem Umfeld der Hamburger Swing-Jugend, die mit ihrer ablehnende Haltung und vor allem ihrem Faible für Jazz und Swing in der Zeit des Zweiten Weltkriegs für Furore sorgte. Auch rein äusserlich unangepasst und gegen den Strom schwimmend waren die Swings den Behörden, Lehrern und Politikern ein Dorn im Auge und drückten dadurch ihre Rebellion gegen das System aus.

    Insgesamt bin ich zwiegespalten, was diesen Roman angeht. Einerseits beschreibt der Plot recht anschaulich den Alltag und das Leben der Jugendlichen rund um Hauptfigur Henri. Schule, Freizeit und Pflichtteilnahme in der Hitlerjugend, aber auch ausgelassenes Feiern, Tanzen und die gemeinsame Liebe zur Swingmusik sind Grundthematik der Handlung, die hier sehr bildhaft und eingängig rüberkommt.

    Andererseits passen einige Dinge in meinen Augen nicht. Henris Vater ist Arzt mit eigener Praxis, in seinem Beruf ist er notgedrungen angewiesen auf eine gewisse Angepasstheit beziehungsweise Vorsicht, doch den Eltern scheinen Henris Bestrebungen, seine andauernde öffentlich zur Schau gestellte Rebellion völlig egal. Ein zweiter Punkt ist das ständige Schwänzen der HJ-Gruppenstunden. Auch hier scheint es keinem aufzufallen, dass Henri dort andauernd den Kranken markiert, ansonsten aber gesund genug ist, im Anschluss irgendwo feiern zu gehen. Auch das fällt weder den Eltern auf, noch gibt es irgendeine Nachfrage oder anderweitigen Kontakt der Vorgesetzten auf das häufige Fehlen von Henri. Alles wenig glaubhaft – so lax lief das damals einfach nicht.

    Henri als Hauptfigur war mir nicht sonderlich sympathisch. Sein ganzes Verhalten war über die Massen rebellisch und unangepasst, egoistisch und selbstsüchtig. Ich nehme es den Jugendlichen keinesfalls übel, dass sie für ihre Musik, ihren Swing brennen und auch entgegen des damaligen Mainstreams nicht von ihren Jazzplatten lassen. Was ich ihnen übel nehme, ist, dass ihnen jedwedes Verantwortungsgefühl fehlt und sie (vor allem Henri) eine so vollkommen kaltschnäuzige, gleichgültige Haltung an den Tag legen. Dass ihr Tun Auswirkungen auch auf ihre Familien und ihr Umfeld hat, scheint ihnen entweder nicht bewusst oder vollkommen egal. Auch verschwendet Henri keinen weiteren Gedanken an Hanna und Edu nach deren verschwinden – aus den Augen, aus dem Sinn.

    Schon aufgrund der geschichtlichen Thematik ist eine Schwarz-Weiss-Malerei in der Handlung normal und nicht zu ändern. Natürlich sind die Bösen eindeutig böse – daran gibt es nichts zu rütteln. Möglicherweise ist das (und die Tatsache, dass es sich um einen Jugendroman handelt) auch der Grund, warum die Figuren ziemlich überzeichnet scheinen. So sind Henri & Co. in ihrer Swing-Manie in meinen Augen selbst sehr fanatisch. Sie sind von sich überzeugt, die Guten zu sein – aber ist das wirklich immer so? Schön wäre es, wenn die jugendliche Zielgruppe auch ihre Handlungen beim Lesen hinterfragt. Ob der Plot dahingehend anregt – ich weiss es nicht.

    Der interessanteste Charakter der Geschichte war für mich Robert, der relativ gesichtslose Fremde, mit dem Henri im Knast einsitzt. Man kennt ihn als Leser nur aus kurzen Dialogen, doch diese Figur hatte in meinen Augen das meiste Potential der Handlung. Schade, dass seine Auftritte relativ kurz sind. Vieles, was ich kritisiere, spricht dieser Robert konkret an und versucht zumindest, Henri zu kleinen Denkanstössen zu bewegen.

    Insgesamt fand ich die etwas mehr als 200 Seiten schlichtweg zu kurz, um der Geschichte den nötigen Tiefgang und den Figuren das nötige Profil zu verleihen. Für meinen Geschmack fehlt einfach die Kritik an der Handlungsweise der Swing-Jugendlichen, die mir hier zu positiv rüber kamen. Es gab keine grösseren Auswirkungen auf Eltern und Familie, vielmehr waren alle, die mit Henri und der Swingclique in Berührung kamen, Feuer und Flamme. Das war mir zu schöngezeichnet.

    Mein Fazit: ein durchaus eingängiger Jugendroman zum Thema Widerstand und Nationalsozialismus, aber weitgehend undifferenziert und unkritisch hinsichtlich der „hellen Seite“. Kann man lesen, ist aber in meinen Augen kein Highlight.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Nicole Katharina, 10.07.2022

    Meine Meinung zum Jugendbuch:
    Swing High
    Tanzen gegen den Sturm

    Inhalt in meinen Worten:
    Drei verschiedene Kinder, die doch ganz anders alles wahrnehmen, als der andere und doch ähnlich, die sich mit ihrer Jazzmusik bei Laune halten und dabei ungewollt Gefahren in den Weg treten, etwas verlieren, ja sogar verraten, um die eigene Haut zu retten. Und doch ist das zu kurz gegriffen. Es geht um Widerstand und um das Loslassen von Träumen, es geht um Erkennen und Wach werden, es geht darum Augen zu öffnen, die vermeintlich doch offen sind, es geht um die erste Liebe, und vor allem um das Abenteuer Leben in einer Zeit, wo Leben ein Geschenk ist das dennoch mit Füssen getreten wird. Es ist kein stilles Buch, es schreit! Und doch ist es leise und verschlüsselt geschrieben, die Frage ist, bist du bereit den Schlüssel in die Hand zu nehmen und Dinge aufzuschliessen, die eigentlich mit dir nichts zu tun haben, und doch heute treffender sind, als noch vor einem Jahr?!
    Es liegt an dir und keiner kann dir sagen, wie du dich entscheiden wirst, nur eines kann ich dir sagen, Freundschaften können trügen und fremde Menschen können dir deinen Hals retten! Deswegen urteile weise!

    Wie ich das Gelesene empfinde:
    Es gibt Bücher, die mich kitzeln, piksen ja sogar regelrecht nicht in Ruhe lassen, obwohl sie es mir schwer machen mich mit ihnen auseinander zu setzen, dank der gewählten Umgangssprache, die es dennoch schaffen mich an sich zu binden, obwohl ich lieber reissausnehmen möchte und genau dieses Buch ist ein solches Buch. Ich dachte mehrfach, ohje der Ton in der Geschichte gefällt mir nicht, liegt mir nicht, ich brauchte immer wieder Pausen und doch lies mich dieses Buch nicht los, es wollte gelesen werden, es wollte mir seine Geschichte zu erkennen geben und Stück für Stück glitt ich tiefer in die Geschichte hinein und ich merkte, dieses Buch kann nicht näher am Puls sein, als irgendwas andres. Es greift die Geschichte des zweiten Weltkrieges auf und wie drei Jugendliche, eigentlich mehr, diese Zeit wahrnehmen mit allen Widrigkeiten und dennoch schönen Zeiten. Es zeigt auf, das man im Unglück, im Verzicht auch wunderschönes finden kann und wie man blind etwas hinterherrennen kann, das man irgendwie nicht versteht und doch faszinierend findet und dann doch wach wird und nur noch laufen möchte. Doch für viele Menschen war dies damals nicht möglich, sie kamen in das KZ, oder wurden getötet und es war keine schöne Zeit, junge Männer wurden an vorderste Front gestellt und mussten für eine Sache einstehen, die sie so nicht überblicken konnten, sie lagen Lügen auf und als sie erkannten was die Wahrheit war, mussten sie feststellen, es geht nur noch tiefer in den Kampf. Wie ein einzelner Mensch so viele tausende Menschen täuschen konnte, und wer sich heute umsieht in der Welt, wird merken, auch hier ist es ähnlich. Einer tut etwas, blind rennt man ihm hinterher und die Nationen stehen da und versuchen das schlimmste zu verhindern und machen doch ihre Fehler.

    Die Charakter:
    Ich finde die Geschichte stark, auch wenn sie mich schon etwas arg herausforderte. Die Charakter dagegen waren faszinierend. Inge die aus Wut und Angst ihren Freund verriet und deswegen die Liebe aufgab, oder wie einer in das Gefängnis kommt und dort die Augen geöffnet bekommt, oder einer der an der Front steht. Für alle ist es einerseits am Ende nicht ganz so schlimm und doch geht keiner ungeschoren aus dieser Geschichte hervor und muss mit seinen Entscheidungen leben, die manchmal in Bruchteilen von Sekunden getroffen werden müssen.
    Hier hat die Autorin lebensnah und realistisch darstellen können, was das damals für ein Leben war und das fand ich super!

    Der Aufbau:
    Die Geschichte ist auf zwei Zeitebenen geschrieben, einmal im Gefängnis im Hier und Jetzt in der damaligen Zeit und die Geschichte selbst ist im Rückblick erzählt. Das Buch selbst hat schwarze Seiten und weisse Seiten, und genau die schwarzen zeigen die Seite im Gefängnis, was ich einen klugen Schachzug nennen, das einzige was ich schwer empfand war die Umgangssprache.

    Empfehlung:
    Ich finde es stark das der Verlag auf seiner Seite auch Schulmaterialen zusammen gestellt hat, damit man dieses Buch auch gut in der Schule aufgreifen könnte. Somit ist es ein Buch das man sehr wohl interaktiv nutzen kann, und ich muss sagen ich würde das Buch wirklich erst ab 14 Jahren empfehlen, dank den Handlungen und manchen Szenen! Es ist zwar nicht ganz so leicht für mich gewesen mich in diese Geschichte hinein zu denken, doch als es dann soweit kam, war ich unendlich berührt, geschockt und genau das brauchen manche Jugendliche um zu verstehen was da damals abging. Also klare Leseempfehlung!

    Bewertung:
    Ich tat mir ja wie schon zu Anfang geschrieben mit dem Umgangston etwas schwer, doch als ich dann in der Geschichte ankam war ich wirklich sehr berührt. Ich gebe der Geschichte wegen dem Anfang leider nur vier Sterne die sehr nahe an den fünfen liegen und ich kann nur sagen, wer das Buch in der heutigen Zeit liest und auf die heutige Zeit überträgt, kann sich das was in einem Nachbarland gerade passiert wirklich gut vorstellen. Deswegen bitte lesen, selbst wenn ich nur die vier Sterne gab, das Buch lässt mich aber tatsächlich nicht einfach so los.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Michaela E., 02.02.2022

    Sommer 1939: Henri muss seinen Englandaufenthalt vorzeitig abbrechen, weil der Krieg jederzeit ausbrechen kann und es dann für Deutsche da ungemütlich wird. Henri liebt alles an England: die Sprache hat es ihm angetan, aber vor allem die Musik, die einfach nur Lebensfreude verspricht und bei der man so richtig abhotten kann.

    Er und seine Freunde lassen sich das nämlich nicht nehmen. Sie treffen sich im Freibad, in den Parks oder am Fluss. Immer hat jemand ein Grammophon dabei und Platten werden abgespielt. Auch als die Stimmung immer düsterer wird, sie von Passanten beschimpft und von den Jungs der Hj verfolgt werden, geben sie nicht auf und tanzen gegen die düstere Stimmung.

    Die Lage spitzt sich zu und für die Freunde wird es immer schwieriger, Orte zu finden, an denen sie sich noch treffen können. Aus Beschimpfungen werden Prügeleien und aus Prügeleien werden Festnahmen. Obwohl es immer ernster wird, wagen die Freunde, was wir heute Flashmob nennen, um darauf aufmerksam zu machen, dass nicht alle Deutschen dem System angehören.

    Die Swingkids oder "Swingheinis", wie sie hier im Buch genannt werden, waren ein Gruppe Jugendlicher, die sich dem Regime nicht unterwerfen wollten und dadurch zu Widerständlern wurden. Auch wenn ihre Motivation nicht primär politisch war, waren sie den Nazis doch ein Dorn im Auge. Verkörperten sie doch alles, was diesen verhasst war.

    Die Autorin hat diese Tatsache gut dargestellt. Die Bewegung entspringt dem einfachen Bedürfnis nach Spass und Unterhaltung und wird mit Kriegsbeginn zunehmend politischer. Je grösser der Druck auf die Jugendlichen wird, umso grösser wird ihr Wagemut und langsam entsteht daraus eine tatsächliche Botschaft, die sie am Ende auch weitergeben wollen.

    Stilistisch ist das Buch recht einfach gehalten, sodass es auch lesefaule Jugendliche ansprechen kann. Die Figuren sind so gestaltet, dass sich alle Leser*innen jemanden zum identifizieren finden können. Die Bewegung beginnt so harmlos, dass man sich selbst leicht im Widerstand sehen kann. Und wer wünscht sich das nicht.

    Das Buch ist nicht rein linear erzählt. Auf schwarzen Seiten finden wir zwischendurch immer wieder einen Dialog aus dem SS-Untersuchungsgefängnis, denn Henri wurde schlussendlich verhaftet. Dort lernt er einen sehr politisch engagierten Jugendlichen kennen, der bei den Kommunisten aktiv war.

    Diese Gespräche geben der ganze Geschichte eine vertiefende Dimension und verdeutlichen nochmals die Ernsthaftigkeit der Jugendlichen, die sich ihre Lebensfreude einfach nicht nehmen lassen wollten.

    Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, obwohl ich nicht zur Zielgruppe gehöre. Diese Swingkids konnten mich schon immer begeistern und hätte ich damals bereits leben müssen, wäre ich gerne eine von ihnen gewesen.

    Ich hoffe, diese Buch wird von ganz vielen jungen Leuten gelesen, die darin den Mut zur Zivilcourage finden, die wir auch heute so dringend brauchen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Sigrid P., 29.01.2022

    NO RISK NO FUN (?)
    Die grosse Leidenschaft des 16-jährigen Henri und seiner Clique ist die Swingmusik. Sie sind jung, wollen ihr Leben geniessen, sich selbst und die Welt entdecken. Leider erleben sie ihre Jugend im Dritten Reich. Wir befinden uns im Hamburg des Jahres 1939. Der Zweite Weltkrieg steht kurz bevor.
    Nur langsam und natürlich widerwillig nehmen die sogenannten Swingheinis die Nazis als ernsthafte Bedrohung wahr. Das ist für sie noch lange kein Grund auf ihre Partys zu verzichten, aber sie werden vorsichtiger. Als der Krieg schon mehr als ein Jahr dauert, planen sie eine gross angelegte satirische Protestaktion. Doch damit scheinen sie den Bogen überspannt zu haben.
    Ich hatte bislang noch nichts von der Swingjugend in Hamburg gehört oder gelesen. Ich fand diese Facette des Widerstandes interessant aber auch gleichzeitig riskant.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    holdesschaf, 21.02.2022

    Swing high statt Sieg heil
    Henri ist Musikfan, Swing und Jazz haben es ihm angetan und verkörpern für ihn die Freiheit. Doch aus Angst der Eltern vor einem Kriegsbeginn, muss er vorzeitig seine Ferienreise zu einer befreundeten Familie in England abbrechen. Bei Kriegsbeginn werden die Freunde zu Feinden, jüdische Mitglieder seiner Swing-Clique müssen fliehen und die "Swingheinis" werden wegen der Musik des Feindes verfolgt und schikaniert. Trotzdem kann Henri die nun geheimen Partys und die Musik nicht loslassen und findet darin seine Art, Widerstand gegen das Regime zu leisten, jedoch nicht ohne Folgen.

    Allein vom Cover her, hätte ich vielleicht gerade noch auf ein musikalisches Thema geschlossen, jedoch nicht damit, dass es hier um eine so ernste Zeit geht, wie den Zweiten Weltkrieg und den Widerstand durch Musik. Da hätte ich mir eine etwas passendere Gestaltung gewünscht. Die Geschichte selbst erzählt die Autorin Cornelia Franz sehr authentisch. Man merkt, dass einige Recherchearbeit in dem Buch steckt. Denn das Hotten zur Swingmusik als Dorn im Auge der Nationalsozialisten hat es tatsächlich gegeben.

    Henri ist eigentlich ein ganz normaler Jugendlicher. Er möchte wie jeder Jugendlich frei sein, das Leben und die erste Liebe geniessen, feiern. Mit dem Krieg und allem, was dahinter steht und dem, was er mit sich bringt kann er nichts anfangen. Sehr deutlich wird, dass durchaus viele, aber eben nicht alle die Begeisterung für den Krieg teilten. Vor allem das Schicksal der Personen aus Henris Umfeld und die Machtlosigkeit, mit der man zusehen musste, wollte man nicht selbst in die Schusslinie geraten, berühren.

    Gleichzeitig ist es immer wieder ein Lichtblick, wenn Henri und die Swingheinis ihre Platten auflegen und gegen den Sturm tanzen, auch wenn die Folgen teilweise grausam sind und für die heutige Jugend gar nicht wirklich vorstellbar. Gerade deswegen finde ich, ist es lohnenswert, dieses Buch zu lesen. Sehr gut kann ich es mir auch als Schullektüre im fächerübergreifenden Unterricht vorstellen. Am Ende des Buches erfahren wir einige Folgen des Krieges in Henris Freundeskreis, leider werden diese etwas schnell abgehakt, so dass wenig Raum für Betroffenheit bleibt. Ein paar Seiten mehr, wären mir hier lieber gewesen, aber das ist Geschmackssache. Ich empfehle das Buch gern.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Monica P., 30.01.2022

    Tanzen als Form von Widerstand

    Henri und seine Freunde sind begeisterte Swingheinis, obwohl dies durch die Nazis verboten wurde. Sie tanzen weiter, auch als die Gestapo auf sie aufmerksam werden.

    Meine Meinung:

    Ich habe dieses tanzen bis jetzt immer als eine Flucht vor der Realität angesehen, bevor ich dieses Buch gelesen habe. Doch es ist viel mehr als das.

    Sehr eindrücklich schildert die Autorin den Alltag der Swingheinis, ihre Ansichten aber auch ihre Konfrontation mit den Nazis.

    Die Personen und Handlungen werden sehr gut erklärt und verständlich beschriebenen. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Auch wenn mir die Hauptperson nicht sonderlich sympathisch ist, ist es ein Buch, das ich jedem empfehlen kann.

    Das Cover gefällt mir sehr gut und ist ein Hingucker welches mir in einem Buchladen sofort aufgefallen wäre. Auch wenn es meiner Meinung nach nicht zu einem historischen Roman passt.

    4 Sterne und eine Kaufempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Julia K., 25.01.2022

    Rebellion der anderen Art
    1939 rückt der Krieg immer näher. Die Swingheinis in Hamburg können mit den Einstellungen der Nazis nichts anfangen, stattdessen hören sie verbotene Jazzmusik und träumen von Freiheit. Mittendrin: Henri und seine Freunde, Jazzfans durch und durch. Und während an den Grenzen Krieg herrscht, feiern sie in Hamburg die Nächte durch. Sehr zum Unmut der Gestapo.


    Ich muss zugeben, dass ich über die Swing Bewegung nicht viel wusste, bevor ich dieses Buch gelesen habe. Für mich ist es ein sehr interessantes Thema, das Cornelia Franz in ihrem Buch beleuchtet und zeigt die Zeit des zweiten Weltkrieges einmal aus einer ganz anderen Perspektive. Die Swingheinis waren rebellisch und sie feierten das Leben. Ob ich selbst auch so gehandelt hätte? Ich weiss es nicht. Aber ich finde es interessant zu sehen, wie Henri und seine Freunde versucht haben das Leben trotz der schweren Zeit zu feiern und an ihren Freiheiten festzuhalten, auch wenn sie das in die Fänge der Gestapo getrieben hat. Die Swing Bewegung war eine ganz eigene Art des Wiederstandes, die den Leser*innen durch Henris Geschichte nähergebracht wird.

    Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Schilderungen zeichnen ein ziemlich realistisches Bild der damaligen Zeit. Dabei habe ich während des Lesens einerseits die Freiheit spüren können, nach der sich die Jugendlichen gesehnt haben und anderseits das Engegefühl und die Ängste, die die Menschen (vor allem Juden) damals gehabt haben mussten. Cornelia Franz schafft es die Leser*innen an die Geschichte zu fesseln, so dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein