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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 08.02.2021

    Als Buch bewertet

    Trilogieabschluss mit leichten Schwächen
    1940 Frankreich. Der Zweite Weltkrieg ist zwar in vollem Gange, doch in Paris und dem Rest des Landes merkt man davon nichts, obwohl Frankreich gemeinsam mit Grossbritannien Deutschland den Fehdehandschuh vor die Füsse geworfen hat. Die Franzosen wiegen sich in Sicherheit, auch die Lehrerin Louise Belmont, die aushilfsweise im Monsieur Jules‘ Restaurant „La Petit Bohéme“ am Montmartre bedient. Als die Deutschen Paris mit ihrem Einmarsch überraschen und die Stadt im Handumdrehen übernehmen, ändert sich das Leben der Franzosen schlagartig, auch das von Louise Belmont…
    Pierre Lemaitre hat mit „Spiegel unseres Schmerzes“ den Abschlussband seiner historischen Trilogie vorgelegt, der sicher erneut mit Frankreich und der Zeit zwischen den Kriegen beschäftigt. Der detailreiche, anspruchsvolle und leicht ironische Erzählstil erlaubt dem Leser eine Zeitreise in die Vergangenheit, um dort nicht nur den Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Paris mitzuerleben, er wird gemeinsam mit Louise auch hautnah Zeuge eines Selbstmordes mitten im Restaurant und deren Flucht aus Paris. In einem weiteren Handlungsstrang hält sich der Leser an der Maginot-Linie auf, wo sich Louises Bruder Raoul mit viel Einfallsreichtum und Geschäftssinn als Schieber verdingt und dadurch nicht nur an Einfluss gewinnt, sondern praktisch in dem ganzen Drama wie ein Kriegsgewinnler erscheint. Das Frontgeschehen sowie die Handlungen im Militärgeschehen werden sehr bildhaft geschildert, doch es dauert eine ganze Weile, bis der Leser langsam die Zusammenhänge der Perspektivwechsel erkennt und nach und nach die Puzzleteile zusammensetzen kann. Detailverliebt und recht ausschweifend zeichnet Lemaitre seine Handlung gleich einem Gemälde, nur fehlen dieser der gewisse Pepp und die Spannung, die seinen beiden Vorgängerbänden zu Eigen war. Grundsätzlich aber verfehlt der Autor auch diesmal nicht sein Ziel, dem Leser mit seiner Geschichte die damalige Atmosphäre und genug Stoff zum Nachdenken zu vermitteln und gleichzeitig das Kopfkino anzuwerfen.
    Detailliert und mit eigenen Persönlichkeiten ausgestaltete Charaktere erscheinen lebendig und authentisch vor dem inneren Auge des Lesers, der ihre jeweiligen Schicksalswege verfolgt, bis sie sich am Ende zu einem vollständigen Bild zusammensetzen. Louise wirkt zu Beginn noch sorglos und selbstsicher, doch ändert sich das schlagartig, bringt Unsicherheit und Ängstlichkeit hervor. Doch unterschwellig wächst eine Stärke in ihr heran, die sie geradezu zur Heldin mutieren lässt. Raoul ist ein Schlitzohr, der den Krieg für seine Zwecke zu nutzen weiss. Aber auch Monsieur Jules, Gabriel, Dr. Thirion und Louises Mutter Jeanne besetzen wichtige Rollen in Lemaitres letztem Akt.
    „Spiegel unseres Schmerzes“ rundet mit einer komplexen in sich verwobenen Geschichte die Zwischenkriegs-Trilogie ab, wobei dieser Roman an den beiden Vorgängern in punkto Spannung und ironischem Witz nicht herankommt. Trotz allem lohnt sich die Lektüre, die eine Leseempfehlung verdient hat!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma _., 19.11.2020

    Als eBook bewertet

    Diesen Roman von Pierre Lemaitre habe ich ganz gern gelesen. Ich mag seine Art, seinen charmanten, gekonnten, ironischen, mit einem Hauch von Leichtigkeit geküssten Schreibstil. „Spiegel unseres Schmerzes“ fällt aber nicht so stark aus wie die „Die Farben des Feuers“, dennoch durchaus lesenswert.

    Ein starker Anfang, die Geschichte um Louise erschien schon recht skurril, dennoch riss sie mich sofort mit. Es blieb keine andere Wahl: Nichts wie weiterlesen.

    Aber nach dem furiosen Anfang liess die Spannung nach. Es gab einige Längen. Die Sprünge in der Handlung von Louise zu den Geschehnissen an der Front warfen Fragen auf, denn lange verstand ich nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hatte, und warum das alles erzählt wurde Dennoch gab es hier so einiges, was so aktuell klingt: die Ströme von Flüchtlingen aus Paris 1940 und all die „Annehmlichkeiten“ in diesem Zusammenhang. Eine knackige wie bildhafte Beschreibung, wie Propaganda funktioniert, damals wie heute, kam noch dazu.

    Erst ab der Hälfte liessen sich die Puzzleteile so langsam einordnen, und ein grösseres Gemälde kam zum Vorschein. Im kleineren, privaten Rahmen zeichnete sich eine Geschichte ab, die einen erstmal sprachlos liess.

    Im Grossen und Ganzen ist dieses Werk auch ein starkes Plädoyer gegen den Krieg, denn seine hässlichen Seiten werden plastisch vor Augen geführt: Das Kopfkino, so lebendig und zum Greifen nah, als ob man selbst dabei wäre. Da läuft man mit Louise und drei kleinen Kindern über das Feld zum nächstgelegenen Wald, um dem Bombardement der deutschen Wehrmacht zu entkommen. Man ist den Herausforderungen ausgeliefert, denen eine junge Frau in dieser Situation gegenübersteht, uvm.

    Aber auch für Romantik wurde hier reichlich gesorgt, in der zweiten Hälfte. Allerdings ist es eben kein Wohlfühlroman, trotz dem, dass das Ende doch optimistisch ausfällt.

    Ich komme nicht drumherum, diesen Schreibstil nochmals zu loben. So kann man mir alles Mögliche und Unmögliche erzählen. So lässig gekonnt, voller Menschenkenntnis, messerscharfer Beobachtungen, so klug, ja weise, mit feiner Ironie und das Ganze mit bemerkenswerter Leichtigkeit. Herrlich.

    Insgesamt fand ich den Roman etwas weniger gewitzt als „Die Farben des Feuers“, was aber auch dem nicht so ganz einfachen Thema geschuldet ist. „Spiegel unseres Schmerzes“ ist aber auch etwas weniger komplex in der Handlung und Figurenaufbau.

    Dennoch ist es ein sehr lesenswerter Roman, den ich gern weiterempfehle.

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  • 4 Sterne

    https://lieslos.blog/, 06.12.2020

    Als eBook bewertet

    Paris. 1940.
    Ganz normaler Alltag in Paris.
    Niemand glaubt mehr an den Krieg. Man plaudert im Café, man träumt von der Zukunft.
    Auch im Restaurant „La Petite Bohème“ von Monsieur Jules in Montmartre geht alles seinen üblichen Gang.
    Die Lehrerin Louise Belmont kellnert dort wie üblich an den Wochenenden und ist inzwischen zu einem unverzichtbarer Teil des Lokals geworden.
    Dass sich an der Maginotlinie die feindlichen Truppen gegenseitig belauern wird verleugnet und dass die deutsche Wehrmacht auf dem Vormarsch ist und durch die Ardennen näherrückt ist noch nicht bei jedem ins Bewusstsein vorgedrungen.
    Aber dann beginnt die Lawine zu rollen und Louise den Boden unter den Füssen wegzuziehen.
    Louise erfährt äusserst Unerfreuliches und ihr Leben gerät ins Wanken.
    Der Stammgast Doktor Thirion vom „La Petite Bohème“ spielt dabei eine Rolle und es offenbart sich eine komplizierte und dramatische Familiengeschichte in deren Zentrum Louises Bruder Raoul steht, der an der Maginot-Linie als Elektriker bei den Pionieren eingesetzt ist und dessen Stubenkamerad der Mathematiklehrer und Fernmelder Gabriel ist.

    Auch der junge Soldat Gabriel, um den es in einem zweiten Strang geht, muss, wie Louise, erstmal damit klarkommen, dass sich in seinem Leben etwas verändert und bewegt, dass seine überraschende Beförderung Konsequenzen hat.

    Und schliesslich muss die gesamte Bevölkerung der Realität ins Auge sehen: die deutsche Wehrmacht hat die Maginotlinie durchbrochen und schreitet Richtung Paris.

    Unruhe, Tumult, Aufruhr, Verwirrung, Verunsicherung, Angst und und Chaos sind die Folgen...

    Seine Charaktere zeichnet Pierre Lemaitre in all ihrer Komplexität und Vielschichtigkeit.
    Sie haben Ecken und Kanten, schlagen sich mit inneren Ambivalenzen und seelischen Konflikten auseinander und wirken dadurch authentisch.

    Unterhaltsam, mit einem Schuss Leichtigkeit, spannend und mit einigen Prisen Humor schafft Pierre Lemaire es, die Gräuel und Dramen des Krieges zu schildern, die Atmosphäre sowohl im vor Schock gelähmten Paris als auch auf dem Feld und in einem Gefängnis glaubhaft zu vermitteln und dabei nichts zu bagatellisieren oder zu ironisieren.
    Die Szenen und Handlungdorte beschreibt er so anschaulich, dass man das Gefühl hat, vor Ort zu sein.

    Pierre Lemaitre, ein Menschenkenner , der scharf beobachten und wunderbar erzählen kann, hat mit „Spiegel unseres Schmerzes“ seine Romantrilogie, ein bedeutsames und lesenswertes literarisches Werk, sehr gut beendet.
    Die Geschichte begann absolut fesselnd, hatte dann allerdings im Verlauf einige Längen.
    Deshalb nur vier von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 24.10.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ausserordentlich
    Seit ich vor 3 Jahren den ersten Roman von dem französischen Autor Pierre Lemaitre kenne, lese ich ihn gerne.
    Sein neuer Roman „Spiegel unseres Schmerzes“ verwebt menschliche und politische Katastrophen.
    Es beginnt 1940, als in Frankreich noch keiner an den Krieg glaubte. In Paris lernen wir in einem Café die Lehrerin Louise Belmont kennen. Ihre Erlebnisse sind krass.

    Der junge Soldat Gabriel erlebt die abstossenden Personen kennen, von denen er erpresst und gestresst wird.
    Die Charakter der Personen sind ausserordentlich detailliert und erschreckend dargestellt.

    Pierre Lemaitre schreibt mit gutem Fluss, mit satirischem Einschlag .
    Er brilliert mit seiner guten Erzählkunst.

    Der Roman ist spannend.
    Es ist ein empfehlenswertes Buch.

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