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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 01.02.2019

    Als Nachrückerin eines Literaturstipendiums trifft Kat auf Schloss Rosenbrunn ein. Zwar hat sie eine riesige Veröffentlichungsliste, aber als Literatur hätte sie ihr Werk nicht bezeichnet. Schliesslich schreibt sie sogenannte „Groschenhefte“ aus der Welt des Hochadels.
    Nun steht sie also in der Halle mit Fürstin Follie und deren unverheirateter, etwas unkonventioneller Schwester Gratzie und lässt sich in die Feinheiten des Lebens der „Geborenen“ einweisen. Die Familie wird vervollständigt vom Patriarchen, dem poltrig-harmlosen Fredi und den Kinder Seph und Valu. Seph hat nur ein Ziel, eine tolle Heirat, aber trotz 30 gefangener Brautsträusse hat sich noch nichts ergeben. Und nun hat ihr Favorit aus dem englischen Hochadel auch noch so eine dahergelaufene Hollywood Schauspielerin gewählt. Sie ist verzweifelt. Bei Valu sieht es ähnlich aus, Kat merkt auf den ersten Blick, dass er dem eigenen Geschlecht zugeneigt ist, aber er den dynastischen Zwängen unterliegt.
    Ja – soweit ist das genau das Thema der Fürstenromane, aber die Autorin gibt sich damit nicht zufrieden. Mit ganz viel Wortwitz, einem treffenden, auch mal sarkastischem Humor nimmt sie die Klischees auseinander. Ich habe mich selten so gut amüsiert und musste mehrfach hellauf lachen. Vorurteile auf beiden Seiten werden aufs Korn genommen und es gab viele wunderbare Szenen.
    Zum Beispiel, wenn Gratzie ein älteres Abendkleid für den Ball mit der Heissklebepistole und Strasssteinen aufhübscht , oder dem millionenschweren Diadem der Fürstin ein kleines Rehgeweih auf einem Haarreif entgegensetzt. Während beim Heftroman die Realität meist aussen vor bleibt, darf hier die sonst so zartbesaitete Seph bei der Jagd waidmännisch das Rotwild aufbrechen und statt dem keuschen Kuss im Groschenroman wird es hier auch mal expliziter. Auch das Happy End verzichtet auf den üblichen Weg in den Sonnenuntergang, es endet eher bittersüss.
    Ich habe den unterhaltsamen Roman als eine liebevolle Hommage an dieses Genre gelesen, ironisch überspitzt und persifliert. Die Autorin hat ein tolles Erzähltempo und setzt Wortwitz und Gags gekonnt in Szene. Auch der Titel „Schund und Sühne passt genial. Mir hat der Roman ausgesprochen viel Spass gemacht.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jasmin Z., 31.01.2019

    GroschenromanautorInnen werden ein bisschen belächelt, weil sie ja nur „Schund“ schreiben. Tatsächlich hauen Romanautoren vielleicht ein Buch pro Jahr raus. Was viele aber nicht wissen: Jede Groschenromanautorin ist ein fleissiges Bienchen. Da gibt es jeden Monat ein neues Heftchen. Jeden. Verdammten. Monat.

    Diese enorme Leistung erbringt auch Kat, die Protagonistin von „Schund und Sühne.“ Sie ist eine Groschenromanautorin und eigentlich total genervt von dem Kitsch und der pseudoheilen Welt in ihren Geschichten. Sie würde gerne auch mal etwas Kritischeres und Heikleres schreiben. Doch ausgerechnet für ihren Schund erhält sie ein Literaturstipendium auf Schloss Rosenbrunn.

    Die Figuren:
    Auf Schluss Rosenbrunn trifft Kat auf sehr unterschiedliche Menschen.
    Da wäre zuerst einmal Prinz Valu, der darauf wartet, dass sein Vater ihn endlich ernst nimmt, zu seinem Dilemma homosexuell ist und Angst hat, dass er dadurch das Ende seiner Familiengeschichte markiert. Weil kein blutseigener Nachwuchs und so.
    Dann wäre da Seph, die eigentlich Prinzessin Josephina heisst. Sie leidet an einem Cocktail aus Verbitterung und Liebeskummer
    Gratzi, die Tante der Prinzessin ist nicht nur Gräfin, sondern auch'n büschn exzentrisch. Ein Paradiesvogel innerhalb des Adels.
    Follie, die Fürstin, Mutter von Seph und Valu sowie Schwester von Gratzi. Sie legt sehr viel Wert auf die Etikette und Manieren.
    Moritz, ein Biologe, der die Welt retten will, aber irgendwie nie die Chance dazu erhält.

    Meine Erwartungen:
    Ich wollte eigentlich nur einen kurzweiligen Roman lesen. Bekommen habe ich so viel mehr. „Schund und Sühne“ ist eine herrliche Parodie auf Groschenromane und spielt mit den Regeln dieses Genres. Was man im Groschenroman nicht darf, passiert hier. Echt cool.

    Beim Ende bin ich hin- und hergerissen. Eigentlich dürfte es mir nicht gefallen. Und bei jedem anderen Buch würde ich schimpfen, dass mir daran dieses und jenes nicht gefalle. Aber hier ist es genau richtig. Mehr noch: Es ist genial. Weil es einfach zu dem passt, was dieser Roman ist und was er darstellt. Echt toll. Gleichzeitig denke ich immer noch über das Buch und speziell das Ende nach. Das arbeitet noch in meinem Kopf. Muss man auch erst mal schaffen.

    Das hat mir nicht so gut gefallen:
    Feddisch. Kommen wir zum nächsten Punkt:

    Meine Highlights:
    Es war ein wenig Schicksal, dass dieses Buch zu mir gefunden hat. Eine der Figuren bringt nämlich eine Eigenschaft mit, nach der ich wenige Wochen zuvor explizit bei Romanfiguren gesucht habe und was leider bisher in Büchern noch nicht so oft vorkommt. An dieser Stelle möchte ich aber nicht verraten, was das für eine Eigenschaft ist, weil das zu viel über die Handlung verraten würde. Dennoch möchte ich ganz offen sagen, wie toll ich es von der Autorin finde, dass sie genau DAS in ihrem Roman eingebaut hat.

    Die Dialoge und die Situationskomik – sooo lustisch! Ich möchte eine Stelle aus dem Buch zitieren, um zu zeigen, was ich meine. Die Groschenromanautorin Kat ist auf Schloss Rosenbrunn angekommen und Prinz Valu führt sie durch das Gebäude:

    Auf halber Treppe bleibt er stehen. Über uns ein gusseisener Kronleuchter, neben uns eine unscheinbare Tür. „Das ist ein Schrank. Für Mäntel und Jacken.“
    Ich lächle. „Machen wir bei jedem Schrank Halt? Ich muss nämlich wirklich noch was schreiben heute.“
    „Wirklich?“ Er runzelt die Stirn. „Wir zahlen dein Stipendium doch auch so, oder nicht?“
    „Schon, aber ich bin ja nicht zum Faulenzen hier.“
    „Davon kann keine Rede sein. Diese Führung wird sehr anstrengend.“
    „Ich ahne es.“
    Er hebt den Zeigefinger. „Und sie ist sehr wichtig für dich.“
    „Aber wir müssen ja nicht unbedingt an jedem Schrank …“
    „Doch. Sonst kommt es zu Verwechslungen.“ Er zeigt auf die andere Seite der Eingangshalle, wo sich auf halber Treppe die gleiche Tür befindet. „Das da ist zum Beispiel ein Klo.“ Er zeigt wieder auf unsere Seite. „Mantel.“ Zurück auf die andere Seite. „Pipi.“
    (Seite 42)

    Fazit:
    „Schund und Sühne“ ist ein kurzweiliger Roman mit viel Witz, Augenzwinkern und auch politischen Themen. Ausserdem bin ich der Meinung, dass niemand sonst dieses Buch hätte schreiben können. Das konnte nur Anna Basener. Absolute Empfehlung!

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  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HanneK., 25.02.2019

    "Wo Kitsch ist, ist auch Schatten". Diese Widmung schrieb die Autorin in dem mir vorliegenden Buch "Schund und Sühne". Irgendwie hatte ich mich von dem Cover, Titel als auch Infotext "verführen" lassen. Mal was anderes, so dachte ich. Nun lest selbst!
    Die mtispielenden Charaktere sind u. a. Kat, die es auf das Schloss Rosenbrunn als Nachrückerin eines Stipendiums verschlägt. Von Berlin in die niedersächsische Provinz. Für drei Monate wird sie bleiben. Kat schreibt Groschenromane, also vielmehr Fürstenromane. Alles was so im Adel sich abspielt. Sie erhoffte sich neue Inspirationen. Zur Familie derer von gehörte nicht nur Fürst Fredi, Fürstin Follie mit den beiden erwachsenen Kindern Seph und Valu, sondern auch die Gräfin Gratzi., Schwester der Fürstin. Die erste Bekanntschaft der beiden macht Kat, als sie von ihnen am Bahnhof abgeholt wird. Tag und Nacht könnte man auch zu den Schwestern sagen …
    "Der Brautstrauss hebt ab", so beginnt die Story. Und wieder einmal ist es Prinzessin Seph, die ihn fängt. Der wievielte war es inzwischen, seitdem der Prinz ihr die kalte Schulter gezeigt hatte. Liebeskummer und Brautstrauss fangen passen nicht zusammen, so ermahnt sie Gratzi. Dann ist da noch ihr Bruder Valu. Eigentlich längst verheiratet und für Nachkommen sorgte sollte er. Doch Valu stand nicht auf Frauen. Alles nicht so ganz einfach in dem Schloss Rosenbrunn. Ein Lichtblick in der Handlung ist Gratzi, ein Paradiesvogel der Familie. Als weiterer Protagonist kommt noch der Rosenzüchter Moritz. Nun, was will man mehr. Hier trifft eine gute Mischung verschiedener Charaktere aufeinander.
    Das erste Kapitel heisst "Prinzenblut und Rosenstolz" und scheint nach den ersten Seiten ein irgendwie zauberhafte, aber dennoch irgendwie abstruser Anfang. Und genauso geht es weiter. Eine Offenlegung der Handlung erfolgt hier nicht. Ich denke mal, die Autoprin wollte mit "Schund und Sühne" zwar die Richtung ihrer bislang geschriebenen Fürstenromane beibehalten, aber dennoch auf eine andere Art, moderner, skurril und humorvoll das Leben derer von zeigen. Der Blick in die Welt des Adels anders präsentiert. Adel verpflichtet☺
    Es brauchte bei mir eine Zeit, bis ich mit der Handlung einigermassen warm wurde. Die Gestaltung des Covers wirkt auf den ersten Moment einerseits schlicht, dann aber durch die verschnörkelte Schrift und das Bild der Burg gut in Szene gesetzt. Was ich wirklich heftig finde, ist der Preis für das Buch.
    Ich fühle mich zwiegespalten was die Bewertung betrifft. Auf der einen Seite habe ich mich zwar unterhalten gefühlt, dann aber doch irgendwie gelangweilt. Und zeitweise waren mir die Ausdrücke einfach zu derb. So ist es manchmal. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht. Ich nehme dann die goldene Mitte.

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  • 4 Sterne

    11 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone H., 31.01.2019 bei bewertet

    Die Geschichte spielt im Schloss der Familie von Schell, ehemals Adliger in der heutigen Zeit. Das blaue Blut bleibt gern unter sich, was aber nicht immer möglich ist. Vor allem als die Groschen-Roman-Journalistin Kat und der Rosenzüchter Moritz am Hof Einzug halten. Die beiden bringen das Leben von Prinz Valu und Prinzessin Seph gehörig in Aufruhr, was dem elterlichen Fürstenehepaar und Tante Gratzi nur teilweise gefällt...

    Die Sprache dieses Romans ist - wie ich es von der Autorin schon kannte - offen, schonungslos ehrlich und sehr modern, was mir extrem gut gefällt. Vor allem in dem Rahmen der Story sorgt das zusätzlich für einige Schmunzler. Die Erzählung selbst ist locker und flüssig zu lesen, wenn auf im Aufbau rasant. An Humor, auch teilweise schwarzem, fehlt es hier nicht. Die Personen sind böse mit Klischees versehen, sehr witzig und gut gezeichnet.

    Ich persönlich liebe Bücher, die einfach anders sind, ein wenig skurril und ich mag den ganz speziellen Humor wahnsinnig. Daher war es für mich ein Volltreffer. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf Nachschub der Autorin!

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine S., 02.02.2019

    Von Anna Basener hatte ich zuvor bereits gehört – natürlich, wie auch nicht –, hatte ihren vorherigen Roman jedoch nicht gelesen. Hier habe ich mich eigentlich nur auf die Leseprobe eingelassen, weil sich die Beschreibung so skurril anhörte, aber danach war es um mich geschehen. Nicht unbedingt aufgrund der Story, denn bei der war ich mir eine recht lange Zeit nicht sicher, wo sie eigentlich hin will, doch wegen allem anderen.
    In dem Roman geht es ganz grob um das fiktive Schloss Rosenbrunn und seine Bewohner. Hier lebt die Familie Schell von Ohlen, ein altes, deutsches Adelsgeschlecht, das noch ziemlich konservativ eingestellt ist. In deren Alltag treten Kat, eine Groschenromanautorin und Stipendiatin auf Rosenbrunn, sowie Moritz, ein Rosenzüchter, der nicht ganz d'accord ist mit den Methoden, die in der Rosenzüchtung eingesetzt werden. Joa, das ist auch schon das Grundgerüst des Buches.
    In der Geschichte werden die Beziehungen der Personen untereinander behandelt, das Adelsgeschlecht allgemein, Werte im Allgemeinen, ein bisschen Liebe und dabei noch das ein oder andere wichtige Thema wie Umweltschutz. Alles mit einer guten Prise Humor. Besonders die Vermischung des Fiktiven mit der Realität hat mir echt gut gefallen. Referenzen auf wirklich existierende Adelsgeschlechter oder auch einfach Ähnlichkeiten mit ihnen (wie zum Beispiel die einer gewissen Gräfin) haben dem Buch nochmal das gewisse Etwas verliehen.
    Wie schon gesagt war mir nicht ganz so klar, wo die Geschichte hinlaufen wird, ein roter Faden war nicht unbedingt von Anfang an da, aber das fand ich nicht mal so schlimm. Denn Anna Baseners Schreibstil ist so herrlich skurril, ich hätte locker noch weitere 100 Seiten mit den Charakteren lesen können. Das ist auch ein kleiner Kritikpunkt von mir, denn mir war das Buch einen Ticken zu kurz, dadurch manche Dinge nicht so ausführlich, wie ich sie gerne gehabt hätte. Doch an sich hat jeder Teil der Geschichte ein passendes Ende gefunden und es gibt eigentlich nichts, was nicht einigermassen zufriedenstellend aufgelöst worden wäre.
    Wie bereits erwähnt bin ich nun erklärter Fan vom Stil der Autorin. Ich habe keine Ahnung, wie das in "Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte" war, aber hier liest sich die Geschichte einfach unglaublich. Auf den ersten paar Seiten musste ich mich noch ein wenig eingewöhnen. Nicht nur, weil viele Perspektiven vertreten sind (fast alle in dritter Form, nur die von Kat in der ersten), sondern auch wegen der direkten, manchmal etwas knappen Art und Weise des Schreibens. Doch genau das hat später dazu geführt, dass ich den Roman hätte verschlingen können. In diesem herrlichen Stil werden Fakten dargelegt, Gedanken widergespiegelt und auch mal nebenbei wichtige gesellschaftliche Themen angeschnitten, immer mit diesem Sarkasmus, sodass sich skurrile Situationen ergeben. Mehr als ein Mal musste ich schmunzeln.
    Ganz fasziniert bin ich ausserdem noch von den Charakteren der Geschichte. Am Anfang kamen sie mir noch vor wie eine halbe Armada, aber wenn ich es mir recht überlege, sind es eigentlich gar nicht so viele. Die Wichtigsten sind Kat, die Autorin, Moritz, der Rosenzüchter, Seph, die Prinzessin von Rosenbrunn und ihr kleiner Bruder und gleichzeitig Erbe des Schlosses, Valu. Ausserdem noch eine relativ grosse Rolle spielen Follie und Fredi, Sephs und Valus Eltern, sowie Gratzi, Follies Schwester. Faszinierend allein war schon, wie gut man alle diese Figuren kennenlernte, wie Anna Basener es schaffte, auf doch so wenigen Seiten so dreidimensionale Persönlichkeiten zu erschaffen. Wie facettenreich diese Persönlichkeiten sind, hat mich dann aber umgehauen. Ehrlich, die genannten Figuren haben im Verlauf der Geschichte jeder sowohl sympathische als auch nicht ganz so sympathische Seiten von sich gezeigt und auch wenn ich sie wegen letzterer gerne ab und an man geschüttelt hätte, ist genau das auch etwas, für das ich die Autorin bewundere: Der Mut, Charaktere nicht perfekt erscheinen zu lassen. Für mich haben die Charaktere somit einiges an Authentizität gewonnen!
    Ihr sehr schon, ich bin begeistert von diesem Roman, der sich Untrehaltungs- beziehungsweise humorvoller Roman nennen möchte, aber doch so viel mehr ist. Nämlich auch mal ernste Themen aufgreifen kann, wenn auch mit ironischem Unterton. Wer so etwas mag, nicht immer nur konventionelle Geschichten lesen möchte und sich vielleicht noch für Adelsgeschlechter in der heutigen Zeit interessiert, dem kann ich "Schund und Sühne" wirklich nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Fornika, 31.01.2019

    Groschenromanschreiberin Kat verschlägt es auf Schloss Rosenbrunn. Sie hat ein Literaturstipendium bekommen, und darf sich nun in der adeligen Umgebung tummeln, mit der Fürstin Tee trinken und durch den Park flanieren. Doch schnell wird klar, dass auch Adels ihr Päckchen zu tragen haben, egal ob das jetzt das Aussterben der eigenen Linie oder der ökologische Fussabdruck der prinzessinneneigenen Rose ist. Doch die Ungeborene Kat ist nun wirklich nicht auf den Mund gefallen, und mischt auf ihre ganz eigene quirlige Art den Alltag der von Schells gehörig auf.

    Anna Baseners Roman hat mich schon mit seinem Klappentext überrascht und sehr neugierig gemacht. Die Welt des Adels und erst Recht der Groschenromane, romantischer Wegelchen in Rosengärten und der frühmorgendlichen Pirsch im eigenen Jagdgebiet, all das ist mir eigentlich fremd und irgendwie abseits meines üblichen Leseschemas. Warum sollte man Schund und Sühne trotzdem lesen? Weil es witzig ist. Ich habe selten so oft beim Lesen gelacht, geschmunzelt und gekichert. Originelle Szenen, kleine verschmitzte Seitenhiebe und der lockere, oft süffisant bis sarkastische Erzählstil haben mich wirklich begeistert. Die Dialoge sind schlagfertig, lassen sich aber auch bei ernsten Themen gut lesen. Die Figuren sind einerseits überspitzt gezeichnet, andererseits aber auch realistisch. Sie überraschen, und bewegen sich abseits der üblichen 08/15-Charaktere. Die Autorin spielt gekonnt mit Klischees, zeigt auf, wo sie wirklich zutreffen, und widerlegt sie an anderer Stelle. Der Alltag auf Schloss Rosenbrunn ist einerseits so alltäglich wie der von Otto Normalverbraucher, hat aber auch so seine Eigenheiten. Es hat Spass gemacht die zu entdecken. Man hat lange Zeit sich in Rosenbrunn einzuleben, langweilig wird es nie. Selbstredend ist dann auch der Showdown so überraschend, wie die vielen kleinen Wendungen zuvor. Ich hatte mächtig Spass mit Schund und Sühne, und kann den Roman nur jedem empfehlen, der Lust auf eine skurrile Geschichte der etwas anderen Art hat.

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  • 4 Sterne

    L S., 07.02.2019

    „Ich kann Glamour, ich kann Gold an jeden Buchstaben pappen, bis selbst das letzte Klischee funkelt. Aber heute funkelt nichts.
    Vielleicht morgen wieder.“

    Für Kat, die ihr Geld mit dem Schreiben von Groschenromanen verdient, ist es mehr als überraschend, als sie dafür ein Literaturstipendium auf Schloss Rosenbrunn erhält. Nun sucht sie zwischen Adligen nach Inspiration für die nächste Schundgeschichte, doch alles, was sie findet, sind ein schwuler Prinz, der den Fortbestand seiner Familie sichern muss, eine depressive Fürstin, die meint, nicht depressiv zu sein, einen Blumenboy, der mit seinen Rosen die Welt verbessern will, und eine Prinzessin mit Liebeskummer und Waffe.
    Vier werden ihren Weg finden, der des fünften endet bald. Wen wird es treffen?

    Ich wurde auf dieses Buch durch die Lesejury von Bastei Lübbe aufmerksam, verpasste allerdings den Zeitraum der Leserunde und habe mich dann umso mehr gefreut, ein signiertes Exemplar direkt vom Verlag durch eine Bloggeraktion erhalten zu haben. Vielen Dank, auch an die Autorin für die Signatur!
    Für mich ist es das erste Buch von Anna Basener, bis dato war mir der Name auch unbekannt. Neugierig hat mich das Cover mit der grossartig pixeligen Gaming-Optik des Schlosses gemacht, was dort zu sehen ist und ganz im Gegensatz zum schnörkeligen Hintergrund und der Schrift steht. Der Klappentext hat mir dann den Rest gegeben, er lässt eine ungewöhnliche und witzige Geschichte vermuten.

    Erzählt wird immer aus verschiedenen Sichten, Kat ist allerdings die Einzige, die aus ihrer Ich-Perspektive schreibt. Alle anderen werden vom Erzähler beobachtet, es gibt unter anderem Abschnitte über Valu, den Prinzen, Moritz, den Rosenkavalier und auch Seph, die Prinzessin auf Rosenbrunn. So wurde es nicht langweilig und man konnte überall dabei sein.

    Was ich persönlich ziemlich schräg (positiv schräg!) fand, waren die Spitznamen, mit denen die Adligen sich gegenseitig bedachten, in Kombination mit Artikeln vor den Namen. Die Grätzi und die Follie waren meine Favoriten, gefolgt von dem Valu. Es hat einige Anläufe gebraucht, den Namen beim Lesen gedanklich ihren gesellschaftlichen und familiären Stand zuzuordnen, aber bald hat es ganz gut geklappt. Ich habe keine Ahnung, wie es in den gehobenen Kreisen Deutschlands so zugeht, aber falls das Buch auch nur annähernd die Realität widerspiegelt, sind die Adligen ein ziemlich verrückter Haufen.

    Wer mir nicht gefallen hat, war Moritz, der Blumenkerl. Ich fand ihn unsympathisch, zu aufbrausend und etwas nervig, mit ihm bin ich nicht warm geworden. Umso witziger fand ich die Szenen mit Valu, er hat eine erfrischende Art und immer einen (vielleicht auch unfreiwillig lustigen) Kommentar auf den Lippen. Was er am Ende für eine Entscheidung trifft, hat mich extrem gewundert, aber auch auf eine ungewöhnliche Weise für ein Quasi-Happy-End gesorgt.

    Ein anderer Aspekt, an dem ich zu knabbern hatte, war, wer angeblich der Verflossene der Prinzessin sein sollte. An dem Punkt sind Realität und Roman für mich auf unangenehme Art und Weise aufeinandergeprallt, das liess sich für mich nicht vereinbaren. Allerdings habe ich nicht viel Ahnung vom royalem Metier, und so kann es auch durchaus sein, dass ich der Autorin unrecht tue und es sich um (vielleicht auch leicht abgewandelte) Fakten und keine Fiktion handelt, das weiss ich leider nicht, Google hat mir auf die Schnelle auch nicht weiter geholfen. *zuckt unbeholfen mit den Schultern *

    Spannend war Kats Rolle bei all dem. Sie ist da in was reingeschlittert, was sie sich sicher komplett anders vorgestellt hatte. Was als Literaturstipendium beginnt, entwickelt sich schnell zu einer sehr persönlichen Angelegenheit, zu allen bekommt sie einen gewisser Draht, was sich am Ende nicht nur als vorteilhaft erweist. Aber die Dramen hinter Schlossmauern durch die Augen eines „normalen“ Menschen zu sehen, war genau richtig, besser als wenn zum Beispiel die Prinzessin die Hauptperson gewesen wäre. Interessant war auch zu verfolgen, wie sich Kats Einstellung zu ihrem Job langsam verändert.

    Mein Fazit:
    Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten, bis auf die genannten Kritikpunkte bin ich rundum zufrieden und freue mich, es bereitgestellt bekommen zu haben, wobei das meine Meinung keinesfalls beeinflusst.
    Ein Groschenroman der anderen Art, lesenswert!

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  • 5 Sterne

    Martina S., 28.02.2019

    Ich mag den bissigen und direkten Schreibstil der Autorin. Auch in diesem Roman nimmt sie kein Blatt vor den Mund und ermöglicht uns einen beinahe voyeuristischen Einblick in das Leben des längst nicht mehr offiziell existierenden, aber dennoch stolz praktizierenden deutschen Adels – rein fiktiv versteht sich.
    Protagonistin Kat ist Groschenromanautorin und erhält ein Schreibstipendium auf Schloss Rosenbrunn. Natürlich fällt sie mit ihrer schlichten Art direkt auf, bekommt aber durch ihr charmantes Wesen schnell Einblick in die Marotten der adligen Schlossbewohner – und das sind so einige.
    Auch wenn ich ein wenig brauchte, um die Namen und Zusammenhänge richtig zuzuordnen, haben mich die vielen Klischees und humorvoll-bissigen Dialoge unglaublich gut unterhalten. Zugegeben, am Ende könnte man vielleicht sagen, sie ist ein wenig übers Ziel hinausgeschossen – doch macht nicht genau dies die Romane von Anna Basener aus?
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe einiges dazugelernt. War euch bewusst, wie desaströs die Ökobilanz von Schnittrosen ist?
    Aber langer Rede kurzer Sinn, ich habe mich köstlich amüsiert.

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  • 4 Sterne

    Rebecca K., 16.02.2019

    Kat ist Groschenromanautorin und kommt durch Zufall zu der Ehre das Literaturstipendium auf Schloss Rosenbrunn zu erhalten.
    Hinter den Kulissen ist alles anders wie es scheint, die Fürstin leidet unter Schwermut, die Prinzessin hat Liebeskummer und der Prinz ist schwul.
    Für Kat brechen einige Ereignisreiche Wochen an mit denen sie so überhaupt nicht gerechnet hat und an deren Ende nichts mehr ist wie es war.

    Ich bin ja eigentlich nicht so der grosse Freund von Komödien, aber mich hatte der Klappentext einfach nur neugierig gemacht und so habe ich auf den richtigen Moment gewartet um mit dem lesen zu beginnen.
    Bevor man mit dem Lesen beginnt sollte einem schon klar sein, dass hier wirklich vieles wenn nicht alles mehr als nur etwas überspitzt dargestellt wird. Aber alles war so erzählt, dass man gut darüber schmunzeln konnte.
    Mir ist der Einstieg ins Buch recht leicht gefallen und auch wenn ich zu Beginn noch nicht so ganz verstanden habe wie alles zusammenhängt ergab dann alles je weiter ich kam eine rundes Bild für mich.
    Kat war mir allerdings lange Zeit mehr als unsympathisch und auch zum Ende hin kann ich nicht sagen wir wären Freunde geworden und ich denke deshalb habe ich mich auch insgesamt etwas schwer getan beim Lesen.
    Da ja die Autorin früher Groschenromane oder wie es im schwäbischen heisst Romanheftle geschrieben hat und sich somit in diesem Genre auskennt, empfand ich es als gut das es auch die obligatorischen Sternchen bei einem Absatz gab wie eben in diesen Heftchen.
    Dem Handlungsverlauf an sich konnte man jederzeit sehr gut folgen und auch die getroffenen Entscheidungen konnte man während des Lesens gut nachvollziehen.
    Da fast alles auf Schloss Rosenbrunn spielt konnte man sich die Handlungsorte anhand der Beschreibungen recht gut vor dem inneren Auge entstehen lassen.
    Man konnte sich auch die Figuren des Romans während des Lesens sehr gut vorstellen.
    Alles in allem ein Roman der perfekt für einen verregneten Sonntag oder den Strandkorb ist da er einen gut unterhält beim Lesen.
    Nach etwas längerer Überlegungszeit habe ich mich entschlossen vier Sterne zu vergeben da mir noch irgendwas gefehlt hat um die Komödie völlig rund zu machen.

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  • 3 Sterne

    Gina N., 01.02.2019

    Groschenroman, aber anders....

    Der Roman „Schund und Sühne“ ist das neue Werk der Putlitzer-Preisträgerin Anna Basener und wimmelt nur so voller Skurrilität. Inhaltlich geht es um mehrere Protagonisten auf Schloss Rosenbrunn. Zu einem die verletzte und etwas rabiate Prinzessen Seph, die ihrem verlorenen Prinzen nachheult. Die unromantische Groschenromanautorin Kat, die ein Stipendium auf dem Schloss ergattert hat. Den schwulen Prinzen Valu, der sich vor dem Outen fürchtet, weil er dann sein zu Hause verliert. Und nicht zu vergessen den Umweltverbessere Moritz mit seinen nachhaltigen Blumensträussen. Diese vier Figuren sorgen für viel Rummel auf dem ansonsten ruhigen Schloss in der Einöde. Wer also glaubt einen typisch romantischen Groschenroman gefunden zu haben, der wird sich noch wundern...

    Das Buch startet mit einem Knall. Es ist eine unglaublich witzige, amüssante und skurrille Einführung der Chraraktere. Nicht nur die skurrillen Figuren tragen zur Komik dieses Buches bei, es ist auch die Sprache. Die komischen Vergleiche und Dialoge sind einfach göttlich! Ein paar Mal musste ich nachlesen, weil ich dachte : Was ? Habe ich mich da etwa verlesen?
    Ich denke da besonders an das Gespräch zwischen Valu und Kat, während des Interviews. Der Unterhaltungsfaktor dieses Buches ist hoch. Auf fast jeder Seite wird der Leser lachen und sich an dem bizzaren Benehmen der Figuren erfreuen. Denn genau dieser Kontrast zwischen dem Benehmen, dass man an Adeligen erwartet, und wie es hier beschrieben wird, macht das Buch aus. Der Roman lässt sich gut und leicht lesen und ist somit für jeden geeignet. Vorwissen über die Königshäuser ist zwar von Vorteil aber es stört auch nicht, wenn man - wie ich - gar keine Ahnung hat.

    Mir hat die Besonderheit der Ich-Erzählerin in einem, in Anführungsstrichen „Groschenroman“ gefallen. Ich mag solche Brüche in der Form oder eher Neuerungen in der Erzählweise. Besonders weil mir vorher gar nicht bewusst war, dass Groschenromane nur in der Er-/Sie Erzählsicht geschrieben werden. Aber ehrlich gesagt habe ich auch noch nicht so viele Groschenromane gelesen. Einen, vielleicht zwei. Und um ganz ehrlich zu sein, habe ich sie auch nie beendet. Es ist einfach nicht so mein Ding...
    Durch das multiperspektivische Erzählen, braucht man etwas Zeit um alle Figuren mit ihren jeweiligen Spitznamen und Titel auseinander zu halten, aber durch ihre besonderen Charakter und ihren Allüren, wie die exzentrische Gräfin und die beige Fürstin hat man nach kurzer Zeit eine gute Überblick.

    Der Konflikt ist wie ein Hexenkessel, in dem man alle möglichen Zutaten hineinwirft...was am Ende herauskommt weiss keiner so genau. Der Leser wird immer wieder überrascht und mit merkwürdigen bis zu abtrussen Situationen konfrontiert, öfters schüttelt man auch seinen Kopf. Dabei werden spannende und konfliktbeladenen Fragen aufgeworfen.

    Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass ich der Meinung bin, dass dieses Buch keine Erwartungen erfüllt. Also habt am besten keine Erwartungen und lasst euch einfach überraschen.

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  • 3 Sterne

    nicigirl85, 28.05.2019

    Titel: Groschenroman deluxe...

    Als Kind der Neunziger ist mir das Buch natürlich aufgrund seiner Optik aufgefallen, denn wer kennt nicht das Schloss von Prinzessin Peach? Der Klappentext war so genial, dass ich mehr wissen wollte. Beim Lesen wurde mir aber schnell klar, dass ich etwas anderes bekomme als ich es erwartet hatte.

    In der Geschichte geht es um die Heftromanautorin Kat, die als zweite Geige ein Literaturstipendium an einem fürstlichen Hof anfängt. Dort ist es ähnlich wie in ihren Romanheften, nur irgendwie durchgeknallter. Was wird ihr das Stipendium bringen? Wird das ihr Leben verändern?

    Zunächst einmal tat ich mich schwer in die Geschichte zu finden, da diverse Protagonistennamen und Handlungsstränge auf einen niederprasseln. Man wird als Leser sozusagen ins kalte Wasser geworfen und erst im Verlauf der Geschichte sieht man klarer.

    Von den dargestellten Charakteren mochte ich am liebsten Valu, den schwulen Prinzen, und Moritz, den Rosenzüchter, einfach weil beide so unsicher mit sich selbst waren und trotzdem im Inneren einfach nur herzensgute Kerle sind.

    Kat als Hauptfigur war mir persönlich zu viel, einfach zu drüber und fast schon an der Realität vorbei. Gerade die Szene mit Moritz zusammen auf dem Friedhof hat für mich den Vogel abgeschossen.

    Alle anderen Charaktere sind genauso wie ich mir Adelige vorstelle. Vielleicht werden hier lediglich Klischees bedient, aber ich habe es der Autorin abgekauft.

    Wenn man erstmal drin ist in der Geschichte, dann lässt sich der Roman gut lesen. Richtige Lacher gab es aber nur wenige, da hatte ich irgendwie mehr erwartet. Zumindest war es für mich mal etwas ganz Neues, so etwas habe ich zuvor noch nicht gelesen.

    Fazit: Mal eine etwas andere Liebesgeschichte, die durchaus ihren Reiz ausübt. Ich spreche durchaus eine Leseempfehlung aus.

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  • 3 Sterne

    Paula W., 09.02.2019

    Das war mein erstes Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Darauf aufmerksam bin ich durch das Cover und den Titel geworden. Auch der Klappentext hat mich sehr angesporchen, er verspricht eine witzige Geschichte, die sich haupsächlich mit dem Adel befasst.

    Am Schreibstil merkt man, dass Anna Basner früher, wie auch die Protoganistin Kat, Groschenromane geschrieben hat.
    Es gibt keine grösseren Ausführungen und alles ist sehr kurz und bündig gehalten.

    Die fünf Hauptcharaktere könnten verschiedener nicht sein, jeder ist auf seine Art eigenartig, aber auch sehr liebenswürdig.
    Kat versteht sich mit allem auf dem Schloss gut und kommt hinter ein paar prisante Geheimnise, die besser nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollten.

    In dieser Geschichte wird der Adel, und alles was sich dafür hält, oft hochgenommen. Beim lesen gibt es viel zu lachen, aber auch ein paar weniger witzige Stellen, die der Geschichte das gewisse Etwas geben.

    Das Buch ist ein netter Zeitverteib, es lässt sich locker und flüssig lesen ohne das man allzu viel mitdenken muss. Eine tolle Geschichte für zwischendurch.

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  • 2 Sterne

    Chrissi die Büchereule, 09.08.2019

    Ich fand das Buch leider sehr anstregend zu lesen , durch denn Schreibstill . Ich kenne schon ein Buch der Autorin das liebte ich , hier aber jedoch tut es mir richtig leid das schreiben zu müssen , fühlte ich mich als ob die Geschichte unfertig war, als ob die Hälfte nicht da war und ich hatte am Ende noch soviele Fragen offen.

    Die Charaktere waren kitschig beschrieben was ja nicht schlimm ist , aber sie konnten mich nicht fesseln und ich habe lange gebraucht das Buch zu ändern.

    Es tut mir sehr leid ,das es mich nicht überzeugen konnte. Ich denke das es vielen Gefällt und ich werde denn Buch nochmal eine Chance geben, zu einem späteren Zeitraum , vielleicht kann es mich dann überzeugen.

    Es ist eher ein Groschenroman, der vielen gefallen wird .

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    L S., 07.02.2019 bei bewertet

    „Ich kann Glamour, ich kann Gold an jeden Buchstaben pappen, bis selbst das letzte Klischee funkelt. Aber heute funkelt nichts.
    Vielleicht morgen wieder.“

    Für Kat, die ihr Geld mit dem Schreiben von Groschenromanen verdient, ist es mehr als überraschend, als sie dafür ein Literaturstipendium auf Schloss Rosenbrunn erhält. Nun sucht sie zwischen Adligen nach Inspiration für die nächste Schundgeschichte, doch alles, was sie findet, sind ein schwuler Prinz, der den Fortbestand seiner Familie sichern muss, eine depressive Fürstin, die meint, nicht depressiv zu sein, einen Blumenboy, der mit seinen Rosen die Welt verbessern will, und eine Prinzessin mit Liebeskummer und Waffe.
    Vier werden ihren Weg finden, der des fünften endet bald. Wen wird es treffen?

    Ich wurde auf dieses Buch durch die Lesejury von Bastei Lübbe aufmerksam, verpasste allerdings den Zeitraum der Leserunde und habe mich dann umso mehr gefreut, ein signiertes Exemplar direkt vom Verlag durch eine Bloggeraktion erhalten zu haben. Vielen Dank, auch an die Autorin für die Signatur!
    Für mich ist es das erste Buch von Anna Basener, bis dato war mir der Name auch unbekannt. Neugierig hat mich das Cover mit der grossartig pixeligen Gaming-Optik des Schlosses gemacht, was dort zu sehen ist und ganz im Gegensatz zum schnörkeligen Hintergrund und der Schrift steht. Der Klappentext hat mir dann den Rest gegeben, er lässt eine ungewöhnliche und witzige Geschichte vermuten.

    Erzählt wird immer aus verschiedenen Sichten, Kat ist allerdings die Einzige, die aus ihrer Ich-Perspektive schreibt. Alle anderen werden vom Erzähler beobachtet, es gibt unter anderem Abschnitte über Valu, den Prinzen, Moritz, den Rosenkavalier und auch Seph, die Prinzessin auf Rosenbrunn. So wurde es nicht langweilig und man konnte überall dabei sein.

    Was ich persönlich ziemlich schräg (positiv schräg!) fand, waren die Spitznamen, mit denen die Adligen sich gegenseitig bedachten, in Kombination mit Artikeln vor den Namen. Die Grätzi und die Follie waren meine Favoriten, gefolgt von dem Valu. Es hat einige Anläufe gebraucht, den Namen beim Lesen gedanklich ihren gesellschaftlichen und familiären Stand zuzuordnen, aber bald hat es ganz gut geklappt. Ich habe keine Ahnung, wie es in den gehobenen Kreisen Deutschlands so zugeht, aber falls das Buch auch nur annähernd die Realität widerspiegelt, sind die Adligen ein ziemlich verrückter Haufen.

    Wer mir nicht gefallen hat, war Moritz, der Blumenkerl. Ich fand ihn unsympathisch, zu aufbrausend und etwas nervig, mit ihm bin ich nicht warm geworden. Umso witziger fand ich die Szenen mit Valu, er hat eine erfrischende Art und immer einen (vielleicht auch unfreiwillig lustigen) Kommentar auf den Lippen. Was er am Ende für eine Entscheidung trifft, hat mich extrem gewundert, aber auch auf eine ungewöhnliche Weise für ein Quasi-Happy-End gesorgt.

    Ein anderer Aspekt, an dem ich zu knabbern hatte, war, wer angeblich der Verflossene der Prinzessin sein sollte. An dem Punkt sind Realität und Roman für mich auf unangenehme Art und Weise aufeinandergeprallt, das liess sich für mich nicht vereinbaren. Allerdings habe ich nicht viel Ahnung vom royalem Metier, und so kann es auch durchaus sein, dass ich der Autorin unrecht tue und es sich um (vielleicht auch leicht abgewandelte) Fakten und keine Fiktion handelt, das weiss ich leider nicht, Google hat mir auf die Schnelle auch nicht weiter geholfen. *zuckt unbeholfen mit den Schultern *

    Spannend war Kats Rolle bei all dem. Sie ist da in was reingeschlittert, was sie sich sicher komplett anders vorgestellt hatte. Was als Literaturstipendium beginnt, entwickelt sich schnell zu einer sehr persönlichen Angelegenheit, zu allen bekommt sie einen gewisser Draht, was sich am Ende nicht nur als vorteilhaft erweist. Aber die Dramen hinter Schlossmauern durch die Augen eines „normalen“ Menschen zu sehen, war genau richtig, besser als wenn zum Beispiel die Prinzessin die Hauptperson gewesen wäre. Interessant war auch zu verfolgen, wie sich Kats Einstellung zu ihrem Job langsam verändert.

    Mein Fazit:
    Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten, bis auf die genannten Kritikpunkte bin ich rundum zufrieden und freue mich, es bereitgestellt bekommen zu haben, wobei das meine Meinung keinesfalls beeinflusst.
    Ein Groschenroman der anderen Art, lesenswert!

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    Michele S., 28.01.2019

    Von Bällen, Jagden und nicht ganz alltäglichen Beziehungen.


    Eine traditionsreiche Gesellschaft mit modernen Problemen.

    Inhalt:
    Ein schwuler Prinz, der für Nachkommen sorgen muss, eine depressive Fürstin, die nicht an Depressionen glaubt, ein Rosenkavalier, der die Welt retten will, eine Prinzessin mit gebrochenem Herzen und Jagdgewehr. Und mittendrin eine junge Groschenromanautorin, die eigentlich aufhören will mit Schund und Kitsch, aber ausgerechnet dafür das Literaturstipendium auf Schloss Rosenbrunn bekommt.
    Für vier von ihnen brechen herrliche Zeiten an. Der Fünfte wird diesen Herbst nicht überleben.

    Meinung:
    "Schund und Sühne" ist ein langjähriges Projekt der Autorin Anna Basener, in das sie sehr viel Herzblut gesteckt hat. Herausgekommen ist ein unterhaltsamer Roman, der uns einen Einblick in die Welt der Reichen und Adeligen gewährt. Da gibt es grosse Hochzeiten und Bälle, aufwändige Jagdgesellschaften und die Enthüllung einer extra gezüchteten Rose.
    Aber auch genaue Regeln für den Small Talk und das Verhalten bei Tisch und festgefahrene Strukturen in der Erbfolge.

    Quasi als aussenstehende Beobachterin bekommt der Leser die Autorin Cat an die Hand. Sie erklärt uns, wie diese abgeschlossene Gesellschaft funktioniert und was es alles zu beachten gilt.
    Aber sie erlebt auch, wie es hinter all diesem Glanz und Schein zugeht, welche Probleme und Sorgen die oberen 10.000 haben.
    Dabei erleben wir viele sehr lustige aber auch tragische Momente.

    Anna Basener schafft es mit ihrem Schreibstil Leichtigkeit und auch Dramatik transportieren.
    Ihre Figuren sind individuell und skurril.
    Allerdings hatte ich immer mal wieder Probleme, die einzelnen Charaktere auseinander zu halten. Denn es sind nicht nur recht viele verschiedene, sondern sie sprechen sich untereinander auch mit recht merkwürdigen Spitznamen an. Da kommt man schonmal ein bisschen ins Schleudern.
    Auch scheinen die Figuren oft sehr reserviert und zurückgenommen. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass sie uns nicht alles von sich zeigen. So als ob sie ihre Gefühle und Gedanken hinter einer Mauer aus Regeln verstecken. Das passt wiederum sehr gut zum Gesamtsetting des Buches, das sich über weite Strecken an "die Regeln für Groschenromane" zu halten scheint.
    Bis... Ja bis die Autorin uns mit einer gradezu schockierenden Wende in ihrem Erzählstil umhaut.

    Fazit:
    Selten hat mir ein Buch, so weit von meiner Komfortzone entfernt, so viel Spass gemacht.
    Das Verhalten der Figuren erschien mir manchmal absurd, war aber nach ihren Massstäben völlig legitim.
    Das brachte mich oft zum Schmunzeln aber auch zum Nachdenken. Geht es in der High Society und im heutigen Adel wirklich so zu? Und was macht das mit diesen Menschen, die so oft vor uns im Rampenlicht stehen?
    Wie auch immer es sein mag, dieses Buch verschafft uns einen spannenden und witzigen Einblick. Mehr davon!

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    Simone H., 31.01.2019

    Die Geschichte spielt im Schloss der Familie von Schell, ehemals Adliger in der heutigen Zeit. Das blaue Blut bleibt gern unter sich, was aber nicht immer möglich ist. Vor allem als die Groschen-Roman-Journalistin Kat und der Rosenzüchter Moritz am Hof Einzug halten. Die beiden bringen das Leben von Prinz Valu und Prinzessin Seph gehörig in Aufruhr, was dem elterlichen Fürstenehepaar und Tante Gratzi nur teilweise gefällt...

    Die Sprache dieses Romans ist - wie ich es von der Autorin schon kannte - offen, schonungslos ehrlich und sehr modern, was mir extrem gut gefällt. Vor allem in dem Rahmen der Story sorgt das zusätzlich für einige Schmunzler. Die Erzählung selbst ist locker und flüssig zu lesen, wenn auf im Aufbau rasant. An Humor, auch teilweise schwarzem, fehlt es hier nicht. Die Personen sind böse mit Klischees versehen, sehr witzig und gut gezeichnet.

    Ich persönlich liebe Bücher, die einfach anders sind, ein wenig skurril und ich mag den ganz speziellen Humor wahnsinnig. Daher war es für mich ein Volltreffer. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf Nachschub der Autorin!

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