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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra S., 18.06.2021

    ein aussergewöhnlicher Roadtrip mit einem ungleichen Paar; leider sehr überzogen

    3,5 Sterne


    Maxine, Mitte 90, energisch und selbstbewusst, will nach Brüssel, um dort ihr Leben selbstbestimmt zu beenden.
    Alex, Mitte 20, introvertiert und depressiv, will nach Brüssel, um dort eine Jugendliebe zu finden.
    Die beiden finden einander auf einem Mitfahr-Portal im Internet.
    Auf der langen Fahrt in einem uralten Twingo von Paris quer durch Frankreich lernen sich die beiden besser kennen, fassen Vertrauen zueinander, erzählen sich Geheimnisse, erleben jede Menge Abenteuer - und vor allem wollen sie sich gegenseitig das Leben wieder lebenswert machen.


    Meine Meinung:
    Der Beginn des Buches war total witzig - Alex glaubt aufgrund der Beschreibungen im Mitfahrportal, sein Mitfahrer ist ein kräftiger junger Kerl; Maxine glaubt, dass sie eine junge schüchterne Mitfahrerin bekommen wird. Humorvolle Missverständnisse.
    Man lernt Alex und Maxine dann nach und nach immer besser kennen - Alex ist ein schüchterner Kerl, der starke Depressionen hat, weil seine Eltern ihn nicht richtig wahrnehmen und seine grosse Liebe diese nicht erwidert.
    Und Maxine glaubt, dass sie Alzheimer hat, und will ihr Leben beenden, bevor ihr Hirn "Matsch" ist - sie hat diese Krankheit bei ihrem verstorbenen Mann miterleben müssen und will selbst nicht so enden.

    Somit kombiniert das Buch ein ernstes Thema - zwei schwere Krankheiten - mit viel Witz und Esprit, und zwar hauptsächlich in Form von Maxines Aussagen. Diese Frau ist eine Wucht, sie überrennt alles wie ein Bulldozer, doch versprüht dabei Esprit und liebenswürdigen Charme. Besonders humorvoll ist natürlich auch ihre 'Gabe', sämtliche Sprichwörter zu verdrehen und falsch zu zitieren. Sie hat jedoch auch viel Lebenserfahrung und ihre Weisheiten sind oft sehr berührend.
    Alex´ Verhalten hingegen kann ich nicht wirklich nachvollziehen - zum Glück, muss ich sagen, hatte ich noch nie Depressionen. Er wird hier jedoch als komplett unselbständig und 'lebensunfähig' dargestellt; Maxine hingegen kann und weiss alles.

    Leider ist der Mittelteil der Geschichte so überzogen und unglaubwürdig, zb die "Entführung", aber auch was es mit Maxines' Krankheit auf sich hat, das macht die ganze schöne Geschichte zunichte. Humorvoll und witzig ja, aber derart skurril hätte es nicht sein müssen. Weniger albern wäre toll gewesen, denn das Buch begann sooo schön humorvoll.
    Die Beziehung zwischen Alex und Maxine, bzw. wie diese sich entwickelt, und wie beide sich vom Sterben abhalten wollen, war aber total schön zu verfolgen und sehr emotional.

    Der Schluss war mir dann irgendwie zu schnell abgehakt und zu glatt - aber dieses Buch brauchte ein Happy-End, und ich war sehr glücklich damit.


    Fazit:
    Wenn man nicht auf einer realistischen Geschichte besteht und es einen nicht stört, wenn vieles total überzogen dargestellt ist, dann kann man mit dem Buch unterhaltsame Lesestunden verbringen. Für mich war es leider too much - schade , denn der Plot und der Humor ohne die Übertreibungen waren richtig schön.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hyperventilea, 14.04.2021 bei bewertet

    Charmanter, unterhaltsamer Roadtrip mit ungleichen Hauptfiguren und ein bisschen zu viel Klamauk

    „Das Schicksal schlug manchmal doch wirklich lustige Kapriolen: Es schickte einem einen Menschen über den Weg, den es zu retten galt, während man selbst ein hoffnungsloser Fall war.“

    Der introvertierte Student Alex leidet unter Liebeskummer und hat von seinem Arzt gerade die Diagnose „Depression“ erhalten. Er beschliesst seinem tristen Alltag zu entfliehen und nach Brüssel zu fahren. Auf seine Anzeige bei der Mitfahrzentrale meldet sich Max. Doch statt des erwarteten Mannes erscheint die neunzigjährige Maxine, die aus ihrem Seniorenheim geflohen ist, am vereinbarten Treffpunkt. Die Reise in Alex altem Twingo quer durch Frankreich soll ihre letzte sein. Doch davon ahnt Alex zunächst nichts. Nach und nach kommt sich das ungleiche Paar auf dem verrückten Roadtrip einander näher.

    Zoe Brisby hat einen angenehmen, flüssigen, gut lesbaren und erfrischenden Schreibstil. Sie schreibt mit viel Humor und einem Augenzwinkern, bringt aber auch sehr prägnant traurige Wahrheiten aufs Papier. Rasch hat sie mich mit ihrer Geschichte erreicht und ich hatte keine Mühe, mich im Geschehen und der Handlung zurechtzufinden.

    Alex hat keinen Spass am Leben. Die, in die er verliebt ist, nimmt ihn nicht wahr. Er ist mut- und antriebslos. Ein Arzt diagnostiziert bei ihm eine Depression. Seine Reise nach Brüssel wirkt auf mich wie eine Flucht. Maxine fasst Alex Situation zusammen: „Er war eben schlicht und ergreifend ein netter Junge. Mit einem Respekt vor den Menschen um sich herum, der so weit ging, dass er den Respekt vor sich selbst vergass.“ Als Alex Maxine kennen und später sehr mögen lernt, will er ihr helfen, ihre Sorgen loszuwerden und Spass am Leben zu finden: „Einziger Schatten über diesem perfekten Plan: Wie zeigt man jemanden die Schönheit des Lebens auf, wenn man selbst depressiv ist?“
    Maxine ist eine ganz besondere Persönlichkeit. Sie ist sehr direkt, lebenserfahren, verhält sich oft skurril bis überdreht, wendet Redensarten auf ihre ganz eigene Weise an, trägt in ihrer Tasche ihre gesamte Habe und hat ein ganz grosses Problem, wie sie Alex gesteht:
    „Wenn du alt bist, wird dir dein eigenes Leben fortgenommen. Dein Körper gehorcht dir nicht mehr, und jeder denkt, dass er besser als du selbst weiss, was gut für dich ist. Bei einem Baby ist klar, dass ein solcher Zustand nicht andauern wird, aber bei einem alten Menschen gibt es keine Aussicht mehr auf etwas anderes, bevor dann das tatsächlich Ende kommt.“ Für sie ungewohnt ernst fürchtet Maxine: „Ich bin dabei, mich allmählich aufzulösen. Ich versinke in mir selbst und werde bald ganz verschwunden sein.“

    „Reise mit zwei Unbekannten“ hat oft Spass gemacht, aber der Roman hat mich mitunter auch ziemlich verwirrt. Die beiden Hauptfiguren sind anfangs doch recht traurige Gestalten, scheinen keine Lebensfreude zu haben, sind verständlicherweise unglücklich. Das war stellenweise ganz schön deprimierend. Doch die Zwei tun einander gut und Maxine sorgt zunehmend für heitere Momente, bringt banale und weniger banale Weisheiten auf ihre unnachahmliche, trockene und drollige Art auf den Punkt. Aber dann ganz plötzlich driftet der eben noch angenehm leichte, komische Moment wiederholt ins völlig überdrehte, übertrieben Klamaukige ab. Gags werden dabei immer weiter breitgetreten und ich fragte mich dann überfordert, was denn da gerade eigentlich passiert. An einigen Stellen hat die Autorin für meine Begriffe die „Kurve nicht richtig gekriegt“ oder gar eine falsche Abzweigung genommen. Aber dann gelang es ihr auch wieder mühelos, auf den richtigen Weg zurückzufinden. Am Ende des unfassbar vollgepackten, abwechslungsreichen Roadtrips siegt der Optimismus: „Das Leben ist wie ein Fahrrad, man muss sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.“
    Trotz einiger unnötiger, übertriebener Fremdschäm-Momente empfand ich den Roman als unterhaltsame, leichte Komödie, eine Wundertütengeschichte mit ernstem Unterton. Ein Buch wie eine Schachtel Pralinen mit der Lieblingssorte, aber eben auch zwei, drei nicht so leckeren Varianten.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 08.06.2021

    Maxine und Alex lernen sich über ein Mitfahrportal kennen. Maxine ist 90 und möchte das bisschen Leben noch selbst bestimmen. Alex flüchtet vor seinen Depressionen und möchte einfach nur weg. Beide könnten nicht unterschiedlicher sein und doch entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft.

    "Wenn du von deinem Gipfel hinuntersteigst und tatsächlich versuchst, jemanden kennenzulernen, und gleichzeitig akzeptierst, dass dieser Mensch nicht all deine Kriterien erfüllt, dann wirst du so manche Überraschung erleben. Du bist ja auch nicht ohne Ecken und Kanten. Du hast deine Geschichte, die dich unverwechselbar macht. Und das ist viel interessanter, als perfekt zu sein." (Seite 189)

    Ich liebe dieses Buch! Dieser Roman hat mir unheimlich schöne Lesestunden beschert mit vielen Gefühlen die auf mich "eingeprasselt" sind. Aber im positiven Sinne.

    Der Schreibstil ist angenehm, lustig, regt zum nachdenken an, packt aktuell Themen auf den Tisch die ,die Gesellschaft beschäftigen und somit auch Alex und Maxine.

    Beide könnten wahrlich nicht unterschiedlicher sein. Maxine flüchtet vor einer körperlichen Diagnose und auch bei Alex könnte man das so sehen. Dann hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. Denn Maxine geht mit gewissen Dingen ganz anders um als Alex.

    Trotz des Altersunterschied verstehen sich die beiden immer besser und vertrauen sich ihre Geheimnisse, Sorgen und Ängste an. Versuchen sich aufzumuntern und füreinander dazu sein.

    Alex leidet unter Depressionen. Wirklich Unterstützung erhält er im Freundes und Familienkreis nicht. Überhaupt weiss Alex nicht was er selbst will, verlässt sich auf andere, hört nicht auf sich.

    Maxine hat ein interessantes Leben gelebt. Ich fand ihre Geschichte unglaublich bewegend und spannend. Ihr Humor und Lebensfreude reisst vieles raus und hellt diesen Roman auf.

    Nach diesem Buch fühlt man sich besser, verstanden und überlegt hier und da was man ändern könnte und was im eigenen Leben "falsch" läuft.

    Ein ganz fantastischer Roadtrip der mit Gefühl und Humor tief greift und mich begeistert hat. Ein schönes Highlight.

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  • 5 Sterne

    begine, 26.03.2021 bei bewertet

    Das Leben ist wie Fahrradfahren

    Reise mit zwei Unbekannten, dieses Buch von der Schriftstellerin Zoe Brisby hat mich sofort gefesselt.
    Zuerst habe ich gedacht, es wäre nur humorvoll. Aber es steckt mehr in der Geschichte.

    Die 95jährige Maxine hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Sie leidet an Alzheimer und wohnt in einem Seniorenheim. Die Anzeichen der Krankheit kennt sie von ihrem Mann, der daran hin gesiecht ist. So will sie nicht enden. Sie hat einen heimlichen Termin zur Sterbebegleitung in Brüssel. Um dahin zu gelangen meldet sie sich bei einem Mitfahrportal an.
    Alex ist ein 25jähriger depressiver Student, er ist Maxis Fahrer.
    Da beginnen 2 aufregende Tage, die nicht nur Alex aufwühlen. Die Autorin hat es gut verstanden, die beiden Personen gut durch die Tage zu bringen. Maxine lässt sie mit wirklich angenehmem Charakter immer wieder neue Situationen zu veranlassen.
    Alex ist auch ein angenehmer Begleiter.
    Der Roman hat mich gut unterhalten und er ist unbedingt lesenswert.

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  • 5 Sterne

    petra w., 06.02.2021

    Im ersten Moment denkt man an den Hundertjährigen, Aber das Buch ist mehr. Es ist nicht nur humorvoll sondern tiefgründiger. Die beiden so unterschiedlichen Weggefährten begegnen sich trotz des grossen Altersunterschieds auf Augenhöhe. Sie kann aus dem reichen Erfahrungsschatz ihres Lebens Tipps geben für seine Zukunft. Er gibt ihr das Gefühl noch einmal jemandem geholfen zu haben. Beide vermitteln dem anderen einfach ein gutes Gefühl.
    Er lernt verstehen, das im Alter die Menschenwürde nicht aufhört. Sie merkt, für abgrundtiefer Verzweiflung muss man nicht alt sein.
    Mit sehr feinen Humor hat die Autorin diesen Roadtrip gewürzt. Die lebenslustige Maxine ist trotz ihres Alters jünger als der liebeskranke Alex. Irgendwann treffen sie sich in der Mitte.

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  • 4 Sterne

    Jenny S., 05.04.2021

    Unterhaltsamer Roadtrip

    Der junge Alex hat Liebeskummer und beschliesst einen Auslug nach Brüssel zu machen. Kurzerhand meldet er sich bei einem Mitfahrportal an. Maxine möchte ihr Ableben selbst bestimmen und büxt aus dem Seniorenheim aus. So treffen die alte, jung gebliebene, Dame, mit ihren unendlichen Weisheiten, die besser wirken als jeder Psychiater und der junge, altmodische, depressive Junge aufeinander.

    Die Fragen des Mitfahrportals sind jedoch genauso ein Spiessrutenlauf wie die Angaben auf einer Datingseite. Zu altbacken? Nicht cool? Genau diese Probleme hat Maxime nicht mehr. Im Gegenteil mit ihrem hohen Alter will sie die Leute in ihrer Umgebung zum guten Kehren. Der Chauffeur soll zum Juristen werden und das junge Mädchen zum Supermodel. Mit dieser Ansicht aufs Leben schreckt sie auch nicht vor dem vermeintlichen "Junkie" Alex zurück. Sie will ihr Leben selbst beenden und er versucht einen Ausweg aus seiner Depression zu finden.

    "Mit dem Lachen ist es wie mit der Liebe: Beide müssen uns überrumpeln oder beschleichen, wenn sie rechter Art sein sollen!"

    Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Das Buch hat viele witzige Szenen und Gespräche, diese werden jedoch an einigen Stellen inhaltlich immer wieder wiederholt. Die ernsten Themen die hier behandelt wurden sind zahlreich: Depression, Alzheimer, Sterbehilfe, Altersheime, Schwierigkeiten des Alters. Meiner Meinung nach auch zu zahlreich, um diese entsprechend zu behandeln, bringt die Leser dazu über das ein oder andere Thema nachzudenken. Es treffen jung und alt, depressiv und lebenserfahren aufeinander und das alles in einer Zeitspanne von knapp zwei Tagen. In diesen zwei Tagen passiert vieles, einige Szenen sind auch etwas zu viel des Guten und wirken etwas überspitzt dargestellt. Dennoch ist der Weg den die beiden beschreiten schön mit anzusehen und hat auch immer wieder für ein schmunzeln gesorgt.

    Alles in allem eine ganz nette Geschichte, mit einigen humorvollen Szenen, vielen Wiederholungen, die jedoch nicht langfristig im Gedächtnis bleibt.

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  • 4 Sterne

    Rikki, 06.04.2021

    Eine humorvolle und rührende Reise mit vielen Höhen und Tiefen

    In dem Roman „Reise mit zwei Unbekannten“ von Zoe Brisby lernen sich die beiden völlig unterschiedlichen Protagonisten Maxine und Alex über eine Internetseite für Mitfahrgelegenheiten kennen. Ihr Ziel: Brüssel! Maxine, eine über 90 jährige lebensfrohe Dame, um ihr Leben auf eine würdevolle Art zu beenden und Alex, ein Mitte 20 jähriger Mann, der unter Depressionen leidet, um einfach einmal raus zu kommen.
    Nun beginnt eine spannende und lustige Reise durch Frankreich mit vielen Missverständnissen und Weisheiten des Lebens, geführt durch intensive Gespräche und komplexe Gedankengänge der beiden Personen.

    Zoe Brisbys Schreibstil ist flüssig zu lesen und relativ einfach gehalten. Sie schafft es, ernste Themen wie Alzheimer, Depression, Sterbehilfe, der Unterschied zwischen jungen und alten Leuten und die Situation in Altenheimen gekonnt durch eine etwas überspitzte Art und eine Menge Humor leicht wirken zu lassen.
    Leider fand ich einige Parts im Buch etwas zu lang gezogen und gewisse Situationen und Gegenstände zu genau beschrieben. Beim mittleren Teil des Buches muss man sich schon etwas motivieren, weiterzulesen.
    Zum Ende hin nimmt die Geschichte aber zum Glück wieder an Spannung auf und lässt den Leser auf ein wunderschönes Ende hoffen.

    Das hübsche Cover passt gut zu der Geschichte. Es zeigt wohl Maxine und Alex in dem alten Twingo. Die bunten Wellen interpretiere ich als die Höhen und Tiefen der Reise.

    Ich empfehle dieses Buch jedem, der auf der Suche nach einer rührenden und humorvollen Geschichte für zwischendurch ist und vielleicht auch selber auf der Suche nach dem Glück ist. Ein netter Anstoss, etwas aus dem eigenen Leben zu machen.
    Dabei ist es gar nicht schlimm, wenn man das Buch einmal für längere Zeit aus der Hand legt. Man kommt sehr gut wieder in die Geschichte rein.

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  • 4 Sterne

    M. H., 21.10.2021

    Mir ist das schrille Titelbild mit dem wilden Wellenmuster und den beiden in grau gehaltenen Personen auf dem Twingo aufgefallen, von der Autorin Zoe Brisby hatte ich bisher nichts gehört oder gelesen. Es handelt sich um einen ungewöhnlichen Roadtrip, den zwei völlig fremde Menschen miteinander erfahren, erleben. Die "etwas über 90-Jährige" Maxine, die ihren Tod aufgrund Alzheimer plant, wird Mitfahrerin bei Alex, dem Mittzwanziger Studenten, der sich seiner Depression aus Liebeskummer sehr sicher ist. Zusammen brechen sie auf nach Brüssel. Schon das erste Zusammentreffen ist auf Missverständnissen aufgebaut, weil jede/r sich den anderen komplett anders vorgestellt hat. Trotzdem geht die Fahrt los, untermalt von einer sehr guten Playlist, die am Ende des Buches nochmal aufgeführt ist. Ich kenne alle Titel, beim Lesen hat man den Rhythmus im Ohr, sehr gut ausgesucht! Maxine ist zwar eine "alte Frau", aber eine kleine, grosse, starke Persönlichkeit, die es mit Sprichwörtern und Redewendungen nicht so genau nimmt und Alex sichtlich in den Wahnsinn treibt. Er ist auch eine Nummer für sich, man muss beide einfach gern haben und sie kommen doch prima miteinander aus, als hätten sie sich gesucht und gefunden. Sei es die Übernachtung in der Jurte (sicherlich eine Erfahrung wert!), Selfies beim Jahrmarkt, einem aussergewöhnlichen Tankstellenaufenthalt - und schliesslich landen beide in der Klinik... Es warten einige Überraschungen auf Alex und Maxine, nicht nur die Polizei hat die Fahndung aufgenomemn... Ich kann dieses wirklich Buch empfehlen, es hat eine eigene Art von Humor, mit dem man zurechtkommen muss - ich fand es toll zu lesen und mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen. Von mir bekommen die "zwei Unbekannten" und ihre Reise 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Petra K., 08.04.2021

    Die beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein betagte Frau, die mit über 90 Jahren die Flucht aus der Altersresidenz antritt, um ihr Lebensende selbstbestimmt zu verbringen. Über die Mitfahrzentrale trifft sie auf den jungen, depressiv gestimmten Mann, der auf der Flucht vor sich selbst ist. Die beiden lernen sich aufgrund der vielen gemeinsamen Erlebnisse kennen und schätzen. Der Weg dahin ist steinig, denn sie müssen erst herausfinden, was der jeweils andere wirklich möchte.

    Die Charaktere sind sympathisch und authentisch. Die Gegensätze finde ich gut dargestellt: jung und alt, depressiv und lebenserfahren. Die ungewöhnliche Geschichte thematisiert ernste Themen, die stellenweise mit Humor genommen werden. Die Oberflächlichkeit der Gesellschaft, die Schwierigkeiten des Alters und ernste Krankheiten werden unterhaltsam miteinander verwoben, dass man zuerst den Humor sieht, bevor es in die Tiefe geht. Aber diesen Humor bzw. diese Ironie muss man mögen, um mit dem Buch klarzukommen. Man findet tiefgründige Gedankengänge, die den Leser zum Denken anregen. Viele Situationen erscheinen auf den ersten Blick unrealistisch, einige stellen sich aber im Nachhinein als gar nicht so abwegig dar. Teilweise habe ich etwas Logik in den Geschehnissen vermisst, auch die extrem vielen Erlebnisse der beiden sind überladen. Leider finden sich einige überzogenen Stilmittel zu oft wieder und bringen so eine Langatmigkeit in verschiedene Abschnitte des Buches. Einen gewissen Charme kann man diesem Buch aber nicht absprechen.

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  • 4 Sterne

    Jürg K., 29.01.2021

    Klapptext: Die 90-jährige energische Maxine ist aus dem Seniorenheim abgehauen, um ihr Ableben selbstbestimmt zu regeln. Der schüchterne Student Alex hat Liebeskummer und braucht frischen Wind. Das Schicksal führt sie über ein Mitfahrportal zusammen. In einem uralten Twingo brechen sie zu einer Fahrt durch Frankreich nach Brüssel auf. Als Maxine von der Polizei gesucht wird, beginnt ein atemloses Abenteuer. Mit Blick auf die grandiose Vielfalt des Lebens.
    Fazit: Über dieses Buch bin ich per Zufall gestolpert. Gefallen hat mir das Cover. Ist man erstmal in der Geschichte eingestiegen, so lässt sie einem nicht mehr los. Der junge Axel leidet an Depressionen. Er will nach Brüssel reisen. Über ein Mitfahrerportal lernt er Maxine kennen. Sie will aus einem guten Grund nach Brüssel. Man merkt, dass die beiden unterschiedlicher nicht sein können. Es wird die Lust am Leben beschrieben, wie wir unser Handeln und Denken verändern können. Es ist eine sehr Geschichte, welche einem manchmal schmunzeln lässt. Das Buch löst etwas in einem aus. Man verschlingt die Geschichte. Auch die Sichtweise auf das Leben wird mit anderen Augen betrachtet. Mich hat das Buch jedoch zum Nachdenken angeregt.

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  • 3 Sterne

    kuddel, 05.04.2021 bei bewertet

    Roadtrip mit Hindernissen
    Alex ist trotz bester Vorbereitung bei einem Mädchen abgeblitzt, er kann dies schlecht verarbeiten und bekommt prompt die Diagnose Depression von seinem Arzt. Zur Ablenkung plant einen Trip nach Brüssel. Aus Kostengründen bietet er einen Platz in seinem alten Twingo über die Mitfahrzentrale an. Der Mitfahrer Max stellt sich als die über 90-jährige Maxine heraus, die dem streng reglementierten Seniorenheim entfliehen will, um in Brüssel Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.
    Die beiden so unterschiedlichen Reisenden beschnuppern sich argwöhnisch und schliessen schliesslich Freundschaft. Jeder möchte dem anderen behilflich sein: Alex möchte Max neuen Lebensmut schenken und sie von ihrem Vorhaben abbringen. Max möchte Alex aufrichten, selbstbewusster und offener machen, damit er das Leben geniessen kann. Aus unerfindlichen Gründen glaubt die Polizei, Alex hätte Max entführt, um ihr in seinem Wahn etwas anzutun. Die Medien springen auf die Falschmeldung mit grossem Spektakel an und heizen die Stimmung mit Berichten und Interviews der Heimleiterin, Alex Eltern und der Angebeteten weiter an.
    Auf unauffälligen Nebenstrassen versuchen die Beiden unertappt voranzukommen, lassen sich dabei gerne spontan treiben und ablenken und werden so in absurde Situationen verstrickt, durch die sie immer wieder Erkenntnisse gewinnen oder die zu Gesprächen führen, die sie ihre Situation überdenken lassen.
    Wichtige Themen, wie Sterbehilfe, Depression, die Situation für alte Menschen in der Gesellschaft und in Altenheimen, Erwartungshaltungen und Selbstbewusstsein werden hier thematisiert. Leider gehen sie allesamt nicht in die Tiefe. Die Depression des jungen Mannes wird durch Maxines Lebensweisheit in zwei Tagen völlig beseitigt. Ob hier die tollen Erlebnisse der zweitägigen Reise, eine Fehldiagnose oder eine Kombination dieser Umstände ursächlich war, wird nicht erläutert. Maxines Sterbewunsch wird ebenso kurz abgehandelt. Diese unausgewogene Kürze fällt insbesondere deswegen auf, weil viele andere unwesentliche Wortwitze und Umstände häufig sehr ausführlich von einem übergeordneten Erzähler erläutert werden und sich wiederholen. Dieses Palavern hat meinen Lesefluss oft gestört. Die Autorin hat hier leider Potential der sehr schönen Idee durch ihre belehrende Erzählart verschenkt. Irgendwie war es für mich nicht Halbes und nichts Ganzes: für einen ernsten Roman war es nicht tiefgründig genug, für einen humorvollen Roman nicht lustig genug.
    Das Buch liess sich durch die schrullige Art Maxines und einiger witziger Begebenheiten lesen, hat mich aber, nach der tollen Leseprobe mit den interessanten Themen, insgesamt betrachtet leider doch eher enttäuscht.

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  • 4 Sterne

    Caroas, 24.05.2021

    Lebensreise

    Als Maxine sich zu Alex in das Auto setzt war es ursprünglich nur eine Reise zu Zweit nach Brüssel. Für Alex um sich die Reisekosten zu reduzieren, für Maxine um nicht alleine zu reisen.
    Auf dem Weg nach Brüssel lernen sich die Beiden näher kennen und nach Irrungen und Wirrungen entsteht eine Freundschaft zwischen den Beiden.
    Am Ende ist alles anderst als vorher gedacht.

    Brisby gelang mit diesem Buch das Leben in Frage zu stellen, mit mehr oder weniger schwarzen Humor, treffsicheren Sprüchen und Feingefühl erzählt sie hier die Geschichte zweier Menschen die sich auf dem Lebensweg verrannt haben.

    Fazit, ein Buch das einen zum Nachdenken anregt. Über Vorurteile, Lebenseinstellungen und sein eigenes Denken.

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  • 3 Sterne

    leseratte1310, 30.05.2021 bei bewertet

    Die 90-jährige Maxine ist des Lebens überdrüssig. Daher ist sie aus dem Seniorenheim ausgebüxt und will nun selbst bestimmen, wie und wann sie aus dem Leben tritt. Den 25-jährige Alex hat Liebeskummer ergriffen und er leidet unter einer Depression. Über die Mitfahrzentrale sucht einen Mitfahrer für eine Fahrt nach Brüssel. Das Schicksal erlaubt sich einen Jux und bringt die beiden so unterschiedlichen Personen zusammen. Doch die Polizei ist Maxine schon auf den Fersen, da man von einer Entführung ausgeht.
    Es fällt mir schwer, diese Geschichte zu beurteilen. Auf der einen Seite werden ernsthafte Themen wie Alzheimer und Depression behandelt, auf der anderen Seite ist vieles stark überspitzt, fast schon klamaukhaft dargestellt. Das ist eigentlich so gar nicht meine Sache. Natürlich war einiges wirklich witzig, aber mir wurde es dann etwas zu viel.
    Maxine hat ein selbstbestimmtes Leben geführt. Manches in ihrem Leben ist gut gelaufen, anderes vielleicht nicht so. Ihr Mann ist an Alzheimer gestorben und nun erkennt sie einige Anzeichen auch bei sich selbst. Noch ist sie fit genug, um eine Entscheidung für sich zu treffen. Sie will Sterbehilfe in Brüssel annehmen. Alex ist jung, wirkt aber mit seiner Art recht alt. Er ist weinerlich und lässt sich vollkommen in seine Depression fallen. Doch da kommt er bei seiner Mitreisenden an die Richtige. Sie lässt ihre Lebensweisheiten auf ihn los. Die Beiden sind sich sympathisch und werden immer offener.
    Gemeinsam erleben sie ungewöhnliche, manchmal absurde Dinge und führen kuriose Dialoge. Dass das alles in relativ kurzer Zeit geschieht, ist für mich ziemlich unrealistisch. Realistisch fand ich allerdings, wie die Sensationsmedien das Ereignis ausgeschlachtet haben.
    Für mich war es so ein Buch „kann man lesen, muss man aber nicht“.

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  • 3 Sterne

    leseratte1310, 30.05.2021

    Die 90-jährige Maxine ist des Lebens überdrüssig. Daher ist sie aus dem Seniorenheim ausgebüxt und will nun selbst bestimmen, wie und wann sie aus dem Leben tritt. Den 25-jährige Alex hat Liebeskummer ergriffen und er leidet unter einer Depression. Über die Mitfahrzentrale sucht einen Mitfahrer für eine Fahrt nach Brüssel. Das Schicksal erlaubt sich einen Jux und bringt die beiden so unterschiedlichen Personen zusammen. Doch die Polizei ist Maxine schon auf den Fersen, da man von einer Entführung ausgeht.
    Es fällt mir schwer, diese Geschichte zu beurteilen. Auf der einen Seite werden ernsthafte Themen wie Alzheimer und Depression behandelt, auf der anderen Seite ist vieles stark überspitzt, fast schon klamaukhaft dargestellt. Das ist eigentlich so gar nicht meine Sache. Natürlich war einiges wirklich witzig, aber mir wurde es dann etwas zu viel.
    Maxine hat ein selbstbestimmtes Leben geführt. Manches in ihrem Leben ist gut gelaufen, anderes vielleicht nicht so. Ihr Mann ist an Alzheimer gestorben und nun erkennt sie einige Anzeichen auch bei sich selbst. Noch ist sie fit genug, um eine Entscheidung für sich zu treffen. Sie will Sterbehilfe in Brüssel annehmen. Alex ist jung, wirkt aber mit seiner Art recht alt. Er ist weinerlich und lässt sich vollkommen in seine Depression fallen. Doch da kommt er bei seiner Mitreisenden an die Richtige. Sie lässt ihre Lebensweisheiten auf ihn los. Die Beiden sind sich sympathisch und werden immer offener.
    Gemeinsam erleben sie ungewöhnliche, manchmal absurde Dinge und führen kuriose Dialoge. Dass das alles in relativ kurzer Zeit geschieht, ist für mich ziemlich unrealistisch. Realistisch fand ich allerdings, wie die Sensationsmedien das Ereignis ausgeschlachtet haben.
    Für mich war es so ein Buch „kann man lesen, muss man aber nicht“.

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  • 3 Sterne

    Suzann K., 12.04.2021

    Aus Fremden werden Freunde
    "Reise mit zwei Unbekannten" von Zoe Brisby ist ein Roadtrip mit zwei sehr unterschiedlichen Hauptpersonen. Diese beiden lernen sich per Zufall durch eine Mitfahrzentrale kennen.
    Alex ist ein junger Mann, der depressiv ist, Liebeskummer hat und irgendwie zu vorsichtig ist, um sein Leben so richtig geniessen zu können. Maxine ist eine rüstige alte Dame, die ihr Leben in vollen Zügen genossen und in Herz und Kopf jung geblieben ist. Sie flüchtet aus einem Altersheim und möchte damit über ihr Lebensende selbst entscheiden.
    Diese beiden sind nun zusammen in einem kleinen Auto auf einer längeren Fahrt nach Brüssel unterwegs. Wie sie sich dabei gegenseitig beeinflussen, sich helfen, einander aufbauen ist an sehr vielen Stellen zum schmunzeln. Es gibt hier wirklich sehr viele Stellen voller Humor und Situationskomik, die mich dann irgendwann wegen einiger Wiederholungen aber schon nervten.
    Andrerseits bietet das Buch auch sehr viele ernste Themen, zum drüber nachdenken und vor allem drüber reden an. Es geht hier um Lebensfreude, Alzheimer, Depressionen, die Zustände in Altersheimen, Adoptionen, Sterbehilfe, Entführung und noch so einiges mehr. In meinen Augen wurde davon schon etwas zuviel in ein einziges Buch gelegt, hier wäre weniger mehr gewesen. Durch die Fülle der Aktionen wurden einige davon schon unglaubwürdig.
    Der Schreibstil ist locker und voller Humor, es gibt viele Dialoge und auch Wiederholungen, es lässt sich sehr gut lesen.
    Das Buch trägt eine grosse Botschaft für die Freude am Leben in sich und sehr wichtig finde ich auch die Botschaft, wie sich Jung und Alt, die Generationen sich gegenseitig helfen und unterstützen können. Mir hat diese Verbundenheit der beiden sehr gut gefallen und wie sie sich gegenseitig aus einer Krise halfen.

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  • 3 Sterne

    Suzann K., 12.04.2021 bei bewertet

    Aus Fremden werden Freunde
    "Reise mit zwei Unbekannten" von Zoe Brisby ist ein Roadtrip mit zwei sehr unterschiedlichen Hauptpersonen. Diese beiden lernen sich per Zufall durch eine Mitfahrzentrale kennen.
    Alex ist ein junger Mann, der depressiv ist, Liebeskummer hat und irgendwie zu vorsichtig ist, um sein Leben so richtig geniessen zu können. Maxine ist eine rüstige alte Dame, die ihr Leben in vollen Zügen genossen und in Herz und Kopf jung geblieben ist. Sie flüchtet aus einem Altersheim und möchte damit über ihr Lebensende selbst entscheiden.
    Diese beiden sind nun zusammen in einem kleinen Auto auf einer längeren Fahrt nach Brüssel unterwegs. Wie sie sich dabei gegenseitig beeinflussen, sich helfen, einander aufbauen ist an sehr vielen Stellen zum schmunzeln. Es gibt hier wirklich sehr viele Stellen voller Humor und Situationskomik, die mich dann irgendwann wegen einiger Wiederholungen aber schon nervten.
    Andrerseits bietet das Buch auch sehr viele ernste Themen, zum drüber nachdenken und vor allem drüber reden an. Es geht hier um Lebensfreude, Alzheimer, Depressionen, die Zustände in Altersheimen, Adoptionen, Sterbehilfe, Entführung und noch so einiges mehr. In meinen Augen wurde davon schon etwas zuviel in ein einziges Buch gelegt, hier wäre weniger mehr gewesen. Durch die Fülle der Aktionen wurden einige davon schon unglaubwürdig.
    Der Schreibstil ist locker und voller Humor, es gibt viele Dialoge und auch Wiederholungen, es lässt sich sehr gut lesen.
    Das Buch trägt eine grosse Botschaft für die Freude am Leben in sich und sehr wichtig finde ich auch die Botschaft, wie sich Jung und Alt, die Generationen sich gegenseitig helfen und unterstützen können. Mir hat diese Verbundenheit der beiden sehr gut gefallen und wie sie sich gegenseitig aus einer Krise halfen.

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  • 3 Sterne

    Bibliomarie, 13.04.2021

    Alex und Max verabreden sich auf einem Mitfahrerportal im Internet. Schon die erste Begegnung ist von Missverständnissen geprägt. Alex ist mehr als überrascht, dass sich Max als die hochbetage Maxine herausstellt und Maxine hat bei Alex eher eine Frau erwartet und nicht diesen seltsamen jungen Mann. Nun starten zwei ganz unterschiedliche Charaktere einen gemeinsamen Roadtrip, der Brüssel zum Ziel hat.

    Alex ist schüchtern, unsicher, mittelschwer depressiv, wie sein Arzt konstatiert hat, Maxine vergisst sehr viel und hat bei sich Alzheimer diagnostiziert. Damit kennt sie sich aus, sie hat schliesslich jahrelang ihren Mann mit dieser Krankheit begleitet. Aber ihr Aufbruch bleibt nicht unbeobachtet und aus Gründen, die niemand so recht nachvollziehen kann, wird schnell eine Entführung aus der Abfahrt gemacht und Alex und Max reisen von Presse und Polizei verfolgt durch den Norden Frankreichs.

    Zwei ganz verschiedene Menschen, die sich allmählich öffnen und Vertrauen zueinander gewinnen, das ganze garniert mit den absurdesten Begebenheiten, die man sich vorstellen kann. Das ist der temporeiche Plot dieses unterhaltsamen Romans mit durchaus ernsten Untertönen.

    Die Autorin schreibt wirklich flott und ideenreich, viele Einfälle reizen zum Schmunzeln, zumindest bei den ersten Malen, aber leider wird manches zu oft wiederholt. So Maxines Schwächen mit Sprichwörtern, die sie gerne und oft, aber im falsch anwendet.

    Beide Charaktere sind sehr gegensätzlich angelegt und ergänzen sich dadurch besonders. Daraus zieht die Autorin auch viel Situationskomik und gleichzeitig empfand ich das auch als Schwäche des Buches. Viele dieser Szenen waren einfach nur absurd und wiederholten sich in kleinen Abwandlungen, rutschten auch öfters ins Klamaukhafte ab. Das Buch hätte eigentlich

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lynas_lesezeit, 18.04.2021

    Manchmal hat man das Glück ein Buch zu finden, das einfach genau einen Nerv trifft, das gut tut, berührt und gleichzeitig ein leichtes Gefühl vermittelt. So ein Buch war "Reise mit zwei Unbekannten" von Zoe Brisby für mich.

    Gleich zu Beginn wird mit einem besonderen Stilmittel gearbeitet: das Buch beginnt mit einer Annonce auf mitfahrgelegenheit.com. Ich liebe derartige Stilmittel, die den Fliesstext unterbrechen, da sie mir das Gefühl vermitteln mehr Teil der Handlung zu sein. Und zum Glück tauchen diese auch immer mal wieder im Buch auf. Das passt sehr gut zum lebhaften, bildlichen Schreibstil.

    Auf der Website sucht Alex jemanden, den er mit nach Brüssel nehmen kann, um sich die Fahrtkosten teilen zu können. Dabei gerät er an Max, ein alte Frau, die aus dem Heim, in dem sie lebt, ausbüchst, um in Brüssel Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Anfangs haben die beiden ein eher negatives Bild voneinander und geraten sich etwas in die Haare. Nachdem jedoch einige Missverständnisse ausgeräumt wurden, nehmen sie sich beide unabhängig voneinander insgeheim vor, dem anderen zu helfen. Alex will Max von ihrem Plan der Sterbehilfe abbringen, indem er ihr zeigt, wie schön das Leben ist. Max möchte Alex etwas von ihrer Stärke und ihrem Mut mitgeben, um ihn aus seinem emotionalen Tief herauszuholen.

    Beide sind sehr verschieden und kennen sich im Grunde überhaupt nicht. Natürlich kommt es zu kleineren Reibereien und erneuten Missverständnissen. Umso schöner ist es die zarte Annäherung zu beobachten. Die Dialoge bestechen durch ihren feinen Humor, sind gleichzeitig aber auch an mancher Stelle erstaunlich tiefgründig. Gerade die leichte, humorvolle Weise macht es leicht sich mit den tiefgründige Gedanken und Themen auseinander zu setzen, die vermittelt werden. Denn neben all der Lebensfreude, vor der das Buch nur so sprüht, geht es auch um Depressionen, Sterbehilfe, geringes Selbstvertrauen, schwierige Eltern-Kind-Beziehungen und das Leben in Pflegeheimen. Schnell könnten all diese Themen überfrachtet wirken oder eine bedrückte Stimmung vermitteln, jedoch wird dies durch so manch humorvolle Passage wunderbar ausgeglichen. Obwohl die Geschichte an mancher Stelle nahezu unglaublich erscheint, rutscht es doch nicht ins Kitschige oder gänzlich unrealistische ab. Die humorvollen und tiefgründigen Dialoge der Beiden geben dem Ganzen eine besondere Note, die dieses Buch zu einem wunderbaren, emotionalen Leseerlebnis macht. An mancher Stelle konnte ich lauthals lachen und fühlte mich bestens unterhalten, an anderer Stelle wurde ich ganz still und nachdenklich. Durch die amüsanten Episoden verliert die Handlung sich nie in zu viel Pathos und wird nie übertrieben. Ich bewundere wirklich das Geschick der Schriftstellerin. Für mich eines der besten Leserlebnisse seit einer Weile.

    Gern spreche ich für "Reise mit zwei Unbekannten" ein überzeugte Leseempfehlung aus.

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