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  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 23.06.2023

    Psychogramm einer gequälten Seele


    Diese Queenie hat es mir nicht leicht gemacht, anfangs hat mich diese Figur aus dem Buch von Candice Carty-Williams einfach nur genervt, ich habe ständig meine Augen verdreht und innerlich und auch äusserlich gestöhnt. Ein richtig grosses Glück ist, dass ich nur sehr selten ein Buch abbreche, welches mich nervt. Denn sonst wäre mir diese Wendung in diesem Buch entgangen, denn genau dies kann passieren. Ein guter Autor kann einem Buch eine ganz neue Richtung geben, kann erklären und Zusammenhänge zentral stellen, kann einen die Leserschaft bisher nervenden Charakter plötzlich in einem ganz anderen Licht dastehen lassen, kann diese nervige Queenie plötzlich einen Platz in meinem Herzen einnehmen lassen. Ein guter Autor kann eine im Kopf entstehende Bewertung bei der Lektüre plötzlich verändern. Und genau dies schafft Candice Carty-Williams, denn sie lässt in ihrem Buch aus dem etwas tölpelhaften und auch recht naiven Charakter Queenie eine andere Gestalt erwachsen. Denn in dem Buch „Queenie“ von Candice Carty-Williams, in diesem gelungenen Psychogramm von Queenie, werden plötzlich die Ursachen für diese nervende Figur Queenie beleuchtet. Der Leserschaft wird vermittelt, dass man mit manchen Urteilen vielleicht sparsamer umgehen sollte, denn es kann Ursachen geben, von denen man anfänglich nichts ahnt. Ursachen, die Menschen plötzlich anders aussehen lassen, denn manches Erlebte hinterlässt Spuren. Manches Erlebte kann ein Leben zerstören und nur durch besonders günstige Konstellationen, zum Beispiel eine gute psychologische Arbeit, welche einer besonderen Bindung zwischen Psychologie und Patient entspringt und zum Beispiel ein Wunsch zur Veränderung des eigenen Lebens beim Patienten und der notwendigen Kraft dazu, kann an der negativen Ausgangssituation etwas verändern werden.

    Denn genau dies wird hier beschrieben, genau dies könnte beispielhaft für Betroffene sein, wenn man denn durch das Leiden der Queenie nicht getriggert wird, was wahrscheinlich schwer möglich ist. Und dies ist richtig gut gelungen, lässt neugierig werden auf alles weitere aus der Feder dieser 1989 geborenen Autorin. Denn hier scheint jemand Talent zum Schreiben zu besitzen, wenn schon ein Debut so einschlägt.

    Nur ganz wenig fehlt in meinen Augen hier für den fünften Stern, denn gegen Ende verliert das Buch etwas an Tempo und wirkt dann auch etwas hölzern. Anfänglich war ich durch das Nervende am Charakter der Queenie in der Bewertung bei drei Sternen, erst das Aufdröseln der Ursachen brachte mich auf 5 Sterne, leider nur kurzfristig, denn der weitere Werdegang ernüchterte mich wieder und daher lande ich bei verdienten 4 Sternen und dem Hinweis an die Leserschaft diese Autorin im Auge zu behalten.

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  • 5 Sterne

    Tanja B., 10.09.2020

    Direkt auf den ersten Seiten habe ich gewusst, dass ich dieses Buch lieben würde. Denn Queenie hat mich in ihre Welt gezogen und mich mit sich gerissen.

    Allerdings muss ich sagen, dass ich den Klappentext des Buches als eine Mogelpackung empfinde. Er suggeriert irgendwie, dass das Buch politischer ist als es der Tatsache entspricht. Ja, es geht darum, wie es für Queenie ist, eien junge schwarze Frau zu sein und wie die Welt sie wahrnimmt - jedoch ist es viel mehr die Geschichte einer jungen Frau, die sich plötzlich in einer Depression wiederfindet und lernen muss, sich dort wieder herauszukämpfen.

    Ich finde, Queenies Geschichte wird sehr realistisch erzählt und ich habe mich in einigen Szenarien, die ihr passiert sind, wiedergefunden. Und das, obwohl ich nicht schwarz und keine Mitte zwanzig mehr bin.

    Das Buch lässt einen nachdenken - und ist trotzdem nicht makellos. Es gab Stellen, da empfand ich Queenie als sehr weinerlich, manchmal als extrem unfair anderen gegenüber und manchmal hatte ich auch den Eindruck, sie schiebt Probleme, die sie hat, darauf, schwarz zu sein.

    Aber vielleicht hat sich die Figur Queenie deshalb auch angefühlt wie ein echter Mensch. Schliesslich hat auch jede reale Person ihre Macken.

    An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, die Autorin wollte zwingend Bezug auf bestimmte politische Themen nehmen, hat es aber nicht geschafft, sie gut einzuweben, sodass es sich etwas erzwungen las. Aber darüber kann ich gut hinweg sehen, weil es insgesamt einfach ein super tolles Leseerlebnis war.

    Ich hoffe, von der Autorin kommt noch viel mehr.

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 18.08.2020 bei bewertet

    Zum Inhalt:

    Queenie ist gut in vielen Dingen, aber vor allem darin, in Katastrophen zu geraten. Statt ihren Job zu machen, trödelt sie rum, sie lässt sich immer wieder auf die falschen Männer ein und scheinbar erwartet das auch jeder von ihr. Aber warum ist das so, weil sie schwarz ist?

    Meine Meinung:

    Wenn man das Buch beginnt, geht man mit einer völlig falscher Erwartung heran. Denn der Klappentext spricht von einer schwarzen Bridget Jones, aber das Buch ist so viel mehr als eine Komödie alla Bridget Jones. Es ist vielmehr ein tiefgehendes Buch über Suche einer jungen Frau nach dem Platz im Leben. Und es ist richtig gut, wenn man die falschen Vorstellungen erstmal über Bord geschmissen hat. Mit hat es richtig gut gefallen. Es ist gut geschrieben und ich habe Queenie gerne auf ihrem Weg begleitet.

    Fazit:

    Die Suche nach dem Ich

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 18.08.2020

    Zum Inhalt:

    Queenie ist gut in vielen Dingen, aber vor allem darin, in Katastrophen zu geraten. Statt ihren Job zu machen, trödelt sie rum, sie lässt sich immer wieder auf die falschen Männer ein und scheinbar erwartet das auch jeder von ihr. Aber warum ist das so, weil sie schwarz ist?

    Meine Meinung:

    Wenn man das Buch beginnt, geht man mit einer völlig falscher Erwartung heran. Denn der Klappentext spricht von einer schwarzen Bridget Jones, aber das Buch ist so viel mehr als eine Komödie alla Bridget Jones. Es ist vielmehr ein tiefgehendes Buch über Suche einer jungen Frau nach dem Platz im Leben. Und es ist richtig gut, wenn man die falschen Vorstellungen erstmal über Bord geschmissen hat. Mit hat es richtig gut gefallen. Es ist gut geschrieben und ich habe Queenie gerne auf ihrem Weg begleitet.

    Fazit:

    Die Suche nach dem Ich

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  • 4 Sterne

    Katrin E., 19.08.2020

    Anders als erwartet

    Wenn ich mich den bisherigen Rezensionen in einem anschliessen kann, dann das dieses Buch nichts mit Bridget Jones gemeinsam hat. Schade, dass man dieses Vergleich angebracht hat, denn dann müsste jedes Buch das auch nur grob an der Thematik vorbei schlittert damit verglichen werden.

    Zumal hier nicht nur ein bisschen Liebeswirrwarr behandelt wird, sondern eben auch ganz aktuelle Themen mit denen sich POC auseinandersetzen müssen. Es ist also weit mehr Inhalt und zum nachdenken als Bridget Jones. Und damit möchte ich das BJ nicht schlecht reden - es passt nur einfach nicht zusammen.

    Aber genug von Vergleichen, es soll um Queenie und ihren Lebensweg gehen.

    Denn dieser ist nicht immer leicht und sie selbst wirkt oft verloren. Sie kommt weder im Job noch privat wirklich voran und hat kaum Antrieb etwas daran zu ändern. “Erst als man schon kaum mehr hinschauen kann, stellt sich Queenie den wichtigen Fragen: Wie kann ich die Welt zu einem besseren, gerechteren Ort machen? Und mich in ihr ein bisschen glücklicher?”

    Natürlich ist es für mich als weisse Frau schwierig mich in sie einfühlen zu können. Doch konnte ich einiges nachvollziehen und verstehe sicher einige Situationen besser und kann sie selbst ins Leben übernehmen bzw. mein eigenes Handeln zu überdenken.

    Wenn man sich darauf einlässt ist es ein wirklich gutes Buch und es hat mir in einigen Belangen die Augen geöffnet.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SternchenBlau, 13.01.2021

    Starker Roman und tolle Heldin. Bitte Content Note beachten für diese intensive Lektüre, die intersektionalen Feminismus lebendig macht.

    Am liebsten hätte ich Queenie dauernd in den Arm genommen…

    …leider hätte Queenie das aber wohl nicht zugelassen. Nicht mal von ihren engsten Freundinnen und auch nicht von ihrer Familie. Dennoch oder vermutlich genau deswegen ist mir die junge, kluge Schwarze Frau aus London sehr schnell ans Herz gewachsen. Trotz vieler leichter Passagen, vor allem am Anfang, hat sie ein ganz schönes Päckchen zu tragen und über lange Zeit schlittert sie von einer toxischen Begegnung in die nächste.

    Ich mag solche Vergleiche eh schon immer nicht, aber wer also nach dem Verlags-Slogan eine Schwarze Bridget Jones erwartet, den möchte ich warnen: Ja, Queenie kann zwar sehr selbstironisch sich und die Welt betrachten, aber hier wird es weitaus ernsthafter als bei Bridget.

    CN / Content Note: Rassismus, Depression, sexualisierte & häusliche Gewalt, Verlust einer Schwangerschaft

    Es hat mir beim Lesen immer wieder die Kehle zugeschnürt, denn Queenies Erlebnisse sind ernst. Aber da schafft Candice Carty-Williams eine ganz eigene Figur, so dass sie irgendwelche Vergleiche auch gar nicht nötig hat: Sie schafft eine feministische Heldin, die mit all dem kämpft, was Intersektionalität und Mehrfachdiskriminierung ausmacht. Ohne diesen Blick könnte Queenie vielleicht naiv wirken, aber sie ist gefangen in ihren Erfahrungen, so dass sie sich immer wieder in toxische Verhältnisse und selbstdestruktives Verhalten verstrickt.

    So oft dachte ich mir: „Queenie, lauf weg, du brauchst diese Typen nicht!“ Und gleichzeitig habe ich sie so verstanden, warum sie so handelt. Ihr Selbstbewusstsein so zerstört, dass sie sich darauf einlässt. Und doch kommt es zu keiner Schuldumkehr, warum sie sich immer dieses Typen aussucht.

    „»Ich seufzte tief. »Warum kann ich nicht einfach ein Happy End haben, Kyazike?«
    »Machst du Witze, Fam?« Kyazike lachte. »Denkst du, das Leben ist ein Film? Und selbst wenn es einer wäre, Fam, wir sind schwarz. ›Egal, in welcher Schattierung‹«, ahmte sie meine Stimme nach, »wir wären die Ersten, die sterben müssen.«“

    All ihre Erlebnisse sind eingebettet in Queenies Rassismus-Erfahrung, denn diese verstärkt, wie mies so von diesen Typen behandelt wird. Und als weisse Frau habe ich wieder einiges über intersektionellen Feminismus nachspüren können.

    Absolut toll geschrieben war das Buch schmerzlicher als ich bei der Buch-Promo gedacht habe. Aber umso mehr ist mir diese junge Frau ans Herz gewachsen. Umso mehr war dieses Buch eine wichtige Erfahrung, die hoffentlich Frauen hilft, sich selbst aus solchen Verstrickungen befreien zu können. Dann gab es endlich Lichtblicke und es war eine Freude Queenie dabei zuzusehen, wie sie endlich wachsen konnte.

    „»Ich lerne aus meinen Fehlern. Das nennt man Entwicklung.«“

    Queenie, ihre Freundinnen-Runde und ihre Familie sind mir so sehr ans Herz gewachsen.

    Fazit
    Eine intensive, gelungene Leseerfahrung. Diese beinhaltet auch schmerzliche Elemente (bitte Content Note beachten), die das Buch für mich umso stärker gemacht haben. 5 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 18.08.2020 bei bewertet

    Eindrucksvoll
    Candice Carty-Williams Roman „Queenie“ fällt mir etwas schwer zu rezensieren.
    Queenie ist eine dunkelhäutige Frau, die immer wieder auf ihre Hautfarbe degradiert wird.
    Es beginnt mit der Trennung Queenies mit ihrem Freund Tom. Sie ist sehr traurig und sucht Nähe in Clubs. Die Männer, die sie trifft , wollen nur Sex mit ihr. Man kann das fast nicht mehr mit ansehen.
    Die Autorin zeichnet ein realistisches modernes Bild der Situation.
    Nach einem besonderen Übergriff wird sie krank.
    Mit Hilfe ihrer Grosseltern, Cousine und Freundin gelingt es ihr, wieder unter Leute zu gehen.
    Der Roman ist dramatisch gut. Die Autorin schreibt besonders eindrucksvoll und mit sprachlicher Lebendigkeit.
    Es ist ein lesenswertes Buch.

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