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  • 4 Sterne

    16 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 22.09.2017 bei bewertet

    Marc-Uwe Kling hat eine Zukunftswelt erschaffen, die voller neuer Technologien nur so strotzt. Die Menschen werden immer mehr von Maschinen ersetzt und Qualität ist oberstes Ziel. Sehr verwirrend waren für mich am Anfang die komischen Namen, die aber damit erklärt werden, dass in Qualityland die Kinder immer den Beruf der Eltern als Nachnamen bekommen. So kämpft Peter Arbeitsloser gegen dieses qualitativ hochwertige System an und beginnt Mitleid mit den armen Maschinen zu haben, die verschrottet werden sollen, weil sie nicht mehr richtig funktionieren. Mit viel Wortwitz beleuchtet der Autor eine zukünftige Welt, die sehr realitätsnah rüberkommt. Die fliegenden Drohnen, die Kundenwünsche erfüllen, sind ja nicht mehr allzu fern! Die eingestreuten Reiseführerhinweise, wenn man Qualityland bereisen will, waren richtig klasse und haben voll meinen Humor getroffen. Das machte das Buch noch unterhaltsamer, als es so schon ist. Man muss sich auf diese Welt voll einlassen und sich mit Peter auf die satirische Reise durch Qualityland machen, um dann am Ende tief durchzuatmen und froh zu sein, dass wir zum Glück noch nicht ganz so weit mit unserer Technik sind!

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  • 5 Sterne

    10 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    smartie11, 22.11.2017

    Come to where the QUALITY ist – triefende Ironie und rabenschwarze Gesellschaftskritik

    Meine Meinung:
    „Qualityland“ ist der neue Roman von Bestsellerautor Marc-Uwe Kling, der Vielen sicherlich schon von seinen „Känguru-Chroniken“ bekannt sein dürfte. Während des Lesens habe ich in diesem Roman Höhen und Tiefen erlebt. Zunächst war er wie ein leckerer Schokopudding, von dem man einfach nicht genug bekommen kann: fluffig, schokoladig und mit genau der richtigen Süsse. Dieser Roman sprüht regelrecht vor aberwitzigen und gleichzeitig grösstenteils erschreckenden (Nahzukunfts-)Visionen: Hier fahren alle Autos von selbst (bei Wunsch inklusive Realitäts-Modus mit Beschimpfung der anderen Verkehrsteilnehmer), die Lieferdrohnen bringen ungefragt die neusten Produkte von „TheShop“ (noch bevor der Konsument sich selbst bewusst wurde, dass er sich genau dieses Produkt gewünscht hat), die Presse schafft sich ihre „Wahrheiten“ selbst und alle Menschen finden sich in einem Score-basiertem Ratingsystem wieder, das ihre Attraktivität und ihren Erfolg widerspiegelt. Wer hier durchs Raster fällt (d.h. einen Punktwert von unter 10 hat), gilt allgemeinhin als „Nutzloser“. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von psychisch kranken Maschinen: wie etwa Drohnen mit Flugangst oder Kampfroboter mit posttraumatischen Belastungsstörungen. All dies und noch viel mehr bringt Marc-Uwe Kling extrem witzig und zugleich gesellschaftskritisch rüber. Denn bei allem Humor fällt einem während des Lesens immer wieder auf, dass unsere heutige Gesellschaft vielleicht gar nicht mehr so weit von diesen Zuständen entfernt ist…

    Mittendrin hatte ich bei diesem Buch allerdings eine richtige „Durststrecke“: der Pudding wurde langsam doch zu süss und ich hatte Sorge, dass mir auf Dauer doch der Appetit bis zum Ende abhanden kommen könnte. Der Hauptgrund hierfür waren die unterschiedlichen Handlungsstränge, von denen ich das Gefühl hatte, dass sie nicht mehr zueinander finden würden. Doch die Sorge war unberechtigt: Am Ende verknüpft Kling alle Stränge und schafft einen runden und in sich schlüssigen Plot – und ich war ehrlich gesagt begeistert!

    Ein weiterer grosser Pluspunkt sind für mich die wahren Helden dieser Geschichte: Auf der einen Seite „Peter Arbeitsloser“ (die Nachnamen der Menschen bestimmten sich nach dem Beruf der Eltern!), der als „Level-9-Maschinenverschrotter“ zeitweise zu den „Nutzlosen“ gehört. Dieser unscheinbare, kleine Mann, der ungeliebten und menschelnden Maschinen heimlich eine neue Heimat gibt, will es nicht mehr hinnehmen, dass andere über sein Leben bestimmen und ist alles andere als ein Nutzloser! Auf der andern Seite haben wir den Androiden und Präsidentschaftskandidaten „John of us“, der menschlicher und liebenswerter ist als die allermeisten Menschen, die man in diesem Buch antreffen wird.

    Wer sich auf diesen Roman einlässt wird ohne Zweifel viele Stellen zum Lachen finden – und vielleicht noch mehr Stellen zum Nachdenken. Auf jeden Fall darf man weder vor derber Sprache (hier wird geflucht und offen über Sex geredet – der by the way auch jedes mal bewertet wird) noch vor rabenschwarzer Ironie und bitterbösem Sarkasmus zurückschrecken („Ist der tote Künstler noch Kunst oder kann der weg?“ – S. 152).

    FAZIT:
    Triefende Ironie, rabenschwarzer Sarkasmus und (leider) hochaktuelle Gesellschaftskritik: Marc-Uwe Kling hält der modernen Gesellschaft schonungslos einen Spiegel vor.

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  • 4 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vanessa C., 14.10.2017

    Handlung:
    Erschreckend realistisch schildert Marc-Uwe Kling in seinem neuem Buch eine Zukunft, in der die Menschen immer mehr von den Maschinen ersetzt wird, die Menschen immer maschinenmässiger werden und die Privatsphäre so gut wie ganz abhhanden gekommen ist. Im Mittelpunkt der Handlung steht Peter Arbeitsloser, der beweisen will, dass die Maschinen eben doch einmal Fehler machen.

    Meine Meinung:
    Der lockere Schreibstil machen das Buch zu einem wahren Pageturner, den ich im Handumdrehen durchgelesen habe. Ich bin ein grosser Fan von dem herrlichen Humor des Autors, sodass ich beim Lesen oft ein leichtes Grinsen im Gesicht hatte. Sehr gut gefiel mir auch, dass oft Filme, Bücher, Musik aus unserer Zeit einbezogen und neu aufgelegt wurden.
    Jedoch ist die Geschichte bis auf ein paar Situationen etwas langweilig, wenn nicht sogar fad. Es passiert einfach kaum Aufregendes. Mir kam es manchmal nur wie die Schilderung eines Alltags in einer technitisierten Zukunft vor.
    Trotzdem würde ich mich auch einen Nachfolgeband freuen, das etwas abrupte Ende ist ja wie geschaffen dafür.

    Fazit:
    Qualityland ist ein gutes, wenn auch nicht so abenteuerliches Buch für zwischendurch. Ich kann es jedem empfehlen, der eine witzige Geschichte einer Zukunft sucht, in der die Maschinen nicht mehr wegzudenken sind.

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  • 3 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Conny S., 11.11.2017

    Satirischer Ausblick in die Zukunft

    Der Autor Marc-Uwe Kling gewährt uns in seinem Roman „Qualityland“ einen satirischen Ausblick in die Zukunft.

    Im Zukunftsland Qualityland ist alles etwas anders. Die Nachnamen bezeichnen den Beruf des Vaters/der Mutter (je nachdem, ob man ein Mädchen oder ein Junge ist) bei der Zeugung ausgeübt hat. Es gibt „the shop“, einen Laden, der weiss, was jeder Mensch möchte, noch bevor dieser es selbst weiss. Dazu gibt es Lieferdrohnen, die sehr viel wert auf eine positive Bewertung legen. Ebenso gibt’s selbstfahrende Autos, die jedoch nicht jedes Viertel anfahren, da es evtl. zu gefährlich sein könnte oder man einem falschen Level angehört. Es gibt einen Androiden, der Präsident der Menschen werden will. Ob seine Chancen gut stehen? Immerhin machen Maschinen ja keine Fehler, richtig? Bezahlt wird per KissTouch und ein Algorithmus findet den passenden Partner für jeden Menschen, auch wenn dieser gar nicht sucht... Ist es nicht toll im tollsten Land überhaupt – Qualityland?
    Peter Arbeitsloser lebt hier. Ihm gehört eine kleine Schrottpresse, in der er Maschinen/Androiden verschrotten muss, die lt. Ihren Besitzern einen Defekt haben. Repariert werden darf nichts mehr. Er gibt den Maschinen jedoch eine zweite Chance in seinem Keller. Das Leben meint es nicht besonders gut mit Peter. Nachdem seine Freundin mit ihm Schluss macht, rutscht er ein paar Level nach unten. Er ist frustriert, es kommt jedoch noch schlimmer: the shop schickt ihm eine Lieferung, die er lt. deren Auffassung unbedingt braucht, Peter sieht das anders. Eine Rückgabe ist jedoch nicht möglich.

    Man muss die Geschichte mit einem Augenzwinkern lesen, dann macht es Spass sich auf diese mögliche Zukunft einzulassen.

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  • 5 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jule921, 21.09.2017

    »Wenn man über die Zukunft schreibt, läuft man Gefahr, dass einen die Gegenwart überholt.« — Marc-Uwe Kling.

    Kling hat sich eine interessante aber auch erschreckende Zukunftsvision ausgedacht. Die Story erinnert ein wenig an Lego Movie.

    Nach zwei ökonomischen Krisen entschied die Regierung mithilfe von Unternehmensberatern von Big Business Consulting (BBC) und den Kreativen von WeltWeiteWerbung (WWW) einen neuen Anstrich zu verpassen. QualityLand war geboren. Mit neuem Image, neuen Helden und einer neuen Kultur. Mit seiner Gründung begann auch eine neue Zeitrechnung: QualityTime. Die Hauptstadt wurde zu QualityCity umbenannt und auch die Einwohner sollten keine Standardmenschen mehr sein, sondern Qualitätsmenschen.

    Alles wird von Algorithmen optimiert. Kinder erhalten als Nachname den Beruf ihrer Eltern zugeteilt. So auch Peter Arbeitsloser. Persönliche digitale Assistenten übernehmen das Denken der Menschen. Peters Assistent heisst Niemand. Er hat für Peter Freunde ausgesucht, die anhand Interessen und Vorlieben am besten zu ihm passen. Reserviert automatisch Restaurants für gemeinsame Treffen für den Freundeskreis, bestellt den passenden Burger. Bezahlt wird mit einem Kuss auf das QualityPad (viel fälschungssicherer als der Fingerabdruck). Selbstfahrende Autos wissen, wo er wohnt. Das QualityPad warnt vor Personen mit Vorstrafenregister und empfiehlt Peter einen Sicheren nach Hause weg. TheShop weiss ganz genau was er sich wünscht und liefert per Drohne direkt an die Haustüre.

    Trotzdem perfekter Organisation beschleicht den nicht gerade sympathischen Protagonisten, Maschinenverschrotter Peter, immer mehr das Gefühl, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmt.
    „Peter mag seine Freunde. Aber manchmal, er weiss nicht warum, da kriegt er einfach schlechte Laune, wenn er mit ihnen abhängt.“ ( S. 11)
    „Es hat Peter trotzdem nicht geschmeckt.“ (S. 10)
    „Ohne weitere Fragen nach Weg oder Adresse fährt das Auto los. Man kennt sich. Oder zumindest kennt das Auto Peter.“ ( S. 12)
    „Peter hätte nicht gedacht, dass er sich ein neues QualityPad gewünscht hat. Muss ein unbewusster Wunsch gewesen sein.“ (S. 16)
    Als er auch noch einen rosaroten Delfinvibrator erhält, beginnt er gegen das System anzukämpfen.

    Klings Zukunftsprojektion basiert klar auf den aktuellen Entwicklungen unserer Zeit, die er auf die Spitze treibt und mit typischen trockenen Humor präsentiert.
    Der Schreibstil ist sarkastisch, ironisch, völlig überspitzt – allerdings ist so eine Zukunft durchaus realistisch. Die Geschichte ist sehr lustig, regt aber auch zum Nachdenken an. Sieht so wirklich unsere Zukunft aus? Anfangs bin ich etwas über die ungewöhnliche Namensgebung (vor allem über den Assistenten namens Niemand) gestolpert, was sich aber schnell gelegt hat. Der Text wird immer wieder durch informative Reisehinweise und Werbetafeln unterbrochen, was die Geschichte etwas auflockert. Mir gefällt Klings lockere und lustige Art, auf gesellschaftskritische Themen hinzuweisen.

    Das Cover ist schlicht, gefällt mir aber dennoch sehr gut. Es gibt zwei Versionen: dunkel und für Optimisten eine helle Variante. Wobei mir das dunkle Cover ein bisschen besser gefällt. Die inhaltlichen Unterschiede der beiden Bücher, kann man im Internet nachlesen.

    Klings Stil mag man, oder eben nicht. Daher wird wohl nicht jeder meiner Rezension zustimmen. Klare Kauf- und Leseempfehlung auf jeden Fall für Fans der Känguru-Reihe, sowie Leser, die gerne in ausgefallener Literatur schmökern.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 19.10.2017

    Eine Satire, amüsant erzählt und dennoch so erschreckend ernsthaft, wobei man Angst kriegt zuzugeben wie realitätsnah dies alles sein könnte. In einer Welt, wo die Maschinen genau wissen was der Mensch braucht und seine Wünsche praktisch ins Haus liefern. Dort wo es nur so wimmelt von Drones und Androiden und wo die einzig mögliche Antwort die man geben kann , ok ist.
    So ergeht es auch dem Maschinenverschrotter Peter, der mit seiner niedrigen Prozentzahlwertung auf die Skala der Nutzlosen platziert wird. Doch eines Tages bekommt er etwas womit er nicht einverstanden ist und beginnt sich zu wundern wie den Robotern so ein Fehler unterlaufen konnte.
    In vielen Stellen humorvoll, überzeugt das Buch in seinem Genre. Trotzdem fand ich manche Stellen übertrieben und an den Haaren gezogen. Würde ich diese auslassen, habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert.

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  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    H.S., 22.11.2017 bei bewertet

    Come to where the QUALITY ist – triefende Ironie und rabenschwarze Gesellschaftskritik

    Meine Meinung:
    „Qualityland“ ist der neue Roman von Bestsellerautor Marc-Uwe Kling, der Vielen sicherlich schon von seinen „Känguru-Chroniken“ bekannt sein dürfte. Während des Lesens habe ich in diesem Roman Höhen und Tiefen erlebt. Zunächst war er wie ein leckerer Schokopudding, von dem man einfach nicht genug bekommen kann: fluffig, schokoladig und mit genau der richtigen Süsse. Dieser Roman sprüht regelrecht vor aberwitzigen und gleichzeitig grösstenteils erschreckenden (Nahzukunfts-)Visionen: Hier fahren alle Autos von selbst (bei Wunsch inklusive Realitäts-Modus mit Beschimpfung der anderen Verkehrsteilnehmer), die Lieferdrohnen bringen ungefragt die neusten Produkte von „TheShop“ (noch bevor der Konsument sich selbst bewusst wurde, dass er sich genau dieses Produkt gewünscht hat), die Presse schafft sich ihre „Wahrheiten“ selbst und alle Menschen finden sich in einem Score-basiertem Ratingsystem wieder, das ihre Attraktivität und ihren Erfolg widerspiegelt. Wer hier durchs Raster fällt (d.h. einen Punktwert von unter 10 hat), gilt allgemeinhin als „Nutzloser“. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von psychisch kranken Maschinen: wie etwa Drohnen mit Flugangst oder Kampfroboter mit posttraumatischen Belastungsstörungen. All dies und noch viel mehr bringt Marc-Uwe Kling extrem witzig und zugleich gesellschaftskritisch rüber. Denn bei allem Humor fällt einem während des Lesens immer wieder auf, dass unsere heutige Gesellschaft vielleicht gar nicht mehr so weit von diesen Zuständen entfernt ist…

    Mittendrin hatte ich bei diesem Buch allerdings eine richtige „Durststrecke“: der Pudding wurde langsam doch zu süss und ich hatte Sorge, dass mir auf Dauer doch der Appetit bis zum Ende abhanden kommen könnte. Der Hauptgrund hierfür waren die unterschiedlichen Handlungsstränge, von denen ich das Gefühl hatte, dass sie nicht mehr zueinander finden würden. Doch die Sorge war unberechtigt: Am Ende verknüpft Kling alle Stränge und schafft einen runden und in sich schlüssigen Plot – und ich war ehrlich gesagt begeistert!

    Ein weiterer grosser Pluspunkt sind für mich die wahren Helden dieser Geschichte: Auf der einen Seite „Peter Arbeitsloser“ (die Nachnamen der Menschen bestimmten sich nach dem Beruf der Eltern!), der als „Level-9-Maschinenverschrotter“ zeitweise zu den „Nutzlosen“ gehört. Dieser unscheinbare, kleine Mann, der ungeliebten und menschelnden Maschinen heimlich eine neue Heimat gibt, will es nicht mehr hinnehmen, dass andere über sein Leben bestimmen und ist alles andere als ein Nutzloser! Auf der andern Seite haben wir den Androiden und Präsidentschaftskandidaten „John of us“, der menschlicher und liebenswerter ist als die allermeisten Menschen, die man in diesem Buch antreffen wird.

    Wer sich auf diesen Roman einlässt wird ohne Zweifel viele Stellen zum Lachen finden – und vielleicht noch mehr Stellen zum Nachdenken. Auf jeden Fall darf man weder vor derber Sprache (hier wird geflucht und offen über Sex geredet – der by the way auch jedes mal bewertet wird) noch vor rabenschwarzer Ironie und bitterbösem Sarkasmus zurückschrecken („Ist der tote Künstler noch Kunst oder kann der weg?“ – S. 152).

    FAZIT:
    Triefende Ironie, rabenschwarzer Sarkasmus und (leider) hochaktuelle Gesellschaftskritik: Marc-Uwe Kling hält der modernen Gesellschaft schonungslos einen Spiegel vor.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 04.10.2017 bei bewertet

    Qualityland ist mein erstes Buch von Marc-Uwe Kling. Und was soll ich sagen. Ich bin begeistert.

    Was für eine geniale Idee.

    Man entschliesst sich, einem ganzen Land einen neuen Namen zu geben. Qualityland. Damit wird man auch den schlechten Ruf der Vergangenheit durch Kriege los. Die Menschen geben sich neue Familiennamen. Söhne nach dem Beruf des Erzeugers, Töchter nach dem Beruf der Mutter. Es kommt da schon mal zu Geschwisterpaar namens „Jürgen Gefängnisinsasse“ und einer „Erika Strafvollzugsbeamtin“ oder zu einem Peter Arbeitsloser, so der Name des Hauptdarstellers. Und so abgefahren geht die Geschichte auch weiter. Der Mensch hat einen hilfreichen Computer, der alles für ihn erledigt, berechnet, auswählt, recherchiert – ob der Mensch will oder nicht. Der perfekte Partner wird per Computer ebenso ausgesucht, wie auch das tägliche Essen, Kleidung, Hobbies usw. Die freie Entscheidung wird auf ein Minimum reduziert. Das Leben ist langweilig und fremdbestimmt. Peter kommen immer wieder Zweifel. Aber was tun?

    Klings Humor ist rabenschwarz und nimmt mit dieser Persiflage, dieser schrägen Zukunftsvision sämtliche Entwicklungen auf den Arm, die in unserer modernen Welt gerade die Runde machen oder sich in Ansätzen abzeichnen. Dabei werden die Maschinen in ihren Schwächen und Krankheiten immer menschlicher und der Mensch scheinbar immer unmenschlicher.

    Ein Buch, über dass ich Schmunzeln, lauthals Lachen und in heftiges Grübeln verfallen konnte. Eine tolle Idee, intelligent umgesetzt. Gesellschaftskritisch aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger sondern mit einem Augenzwinkern.

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  • 2 Sterne

    3 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 08.10.2017 bei bewertet

    Das Buch sieht schon anders als andere Bücher aus. Es hat einen harten Pappeinband , der in Leinenoptik gestaltet ist. Alles Buchstaben und auch der Barcode sind fühlbar. Im Inneren gibt es immer wieder auch schwarze Seiten.
    Die Hauptfigur ist Peter Arbeitsloser. Mit ihm lernen wir die digitale Welt von Qualityland kennen. Niemand muss mehr Entscheidungen treffen, das wird von Algorithmen übernommen. Es gibt selbst fahrende, sprechende Autos (die gibt es ja heute auch schon), Drohnen, die einem unaufgefordert Pakete zu kommen lassen, weil TheShop genau weiss man ich mir wünsche. Auch werden Kriminelle schon vor ihren Taten aufgespürt, was natürlich sehr praktisch ist. Die Antwort auf alle Fragen in Qualityland lautet OK. Aber nicht alles ist schön in dieser digitalen neuen Welt, wie Peter Arbeitsloser schnell erkennen muss.
    Marc-Uwe Kling benutzt eine einfache, humorvolle Sprache, die leicht zu lesen ist. Wirklich gefallen hat mir das Buch nicht. Durch die einzelnen Kapitel klingt alles sehr abgehackt und zu langweilig. Die Thematik hörte sich sehr spannend an, und erinnerte mich an " schöne neue Welt" von Aldous Huxley. Den Spannungsbogen konnte ich nicht finden. Schade.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 04.10.2017

    Qualityland ist mein erstes Buch von Marc-Uwe Kling. Und was soll ich sagen. Ich bin begeistert.

    Was für eine geniale Idee.

    Man entschliesst sich, einem ganzen Land einen neuen Namen zu geben. Qualityland. Damit wird man auch den schlechten Ruf der Vergangenheit durch Kriege los. Die Menschen geben sich neue Familiennamen. Söhne nach dem Beruf des Erzeugers, Töchter nach dem Beruf der Mutter. Es kommt da schon mal zu Geschwisterpaar namens „Jürgen Gefängnisinsasse“ und einer „Erika Strafvollzugsbeamtin“ oder zu einem Peter Arbeitsloser, so der Name des Hauptdarstellers. Und so abgefahren geht die Geschichte auch weiter. Der Mensch hat einen hilfreichen Computer, der alles für ihn erledigt, berechnet, auswählt, recherchiert – ob der Mensch will oder nicht. Der perfekte Partner wird per Computer ebenso ausgesucht, wie auch das tägliche Essen, Kleidung, Hobbies usw. Die freie Entscheidung wird auf ein Minimum reduziert. Das Leben ist langweilig und fremdbestimmt. Peter kommen immer wieder Zweifel. Aber was tun?

    Klings Humor ist rabenschwarz und nimmt mit dieser Persiflage, dieser schrägen Zukunftsvision sämtliche Entwicklungen auf den Arm, die in unserer modernen Welt gerade die Runde machen oder sich in Ansätzen abzeichnen. Dabei werden die Maschinen in ihren Schwächen und Krankheiten immer menschlicher und der Mensch scheinbar immer unmenschlicher.

    Ein Buch, über dass ich Schmunzeln, lauthals Lachen und in heftiges Grübeln verfallen konnte. Eine tolle Idee, intelligent umgesetzt. Gesellschaftskritisch aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger sondern mit einem Augenzwinkern.

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  • 4 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 04.11.2017

    Marc-Uwe Kling hat mit diesem Buch eine moderne Satire geschrieben, dessen Themenwahl aktueller nicht sein könnte. Maschinen ersetzen Menschen in immer mehr Sektoren, insofern fragt man sich einleuchtend ob die Menschen immer maschineller und die Maschinen immer menschlicher werden. So lukrativ eine Lösung auch klingen kann, in der man alles per Knopfdruck geliefert bekommt, ohne nachdenken zu müssen, weil die Maschinen es schon für einen übernommen haben, so schnell kann man sich aber auch in einer Falle befindet und all dies wird einem zum Verhängnis.
    Von dem Buch gibt es zwei Versionen zu kaufen, die schwarze für die Pessimisten und die helle für die Optimisten.
    Die Vorstellung von einem Land wir Quality Land war für mich erschreckend aber auch erschreckend realistisch.
    Da sehnt man sich doch wieder an die gute alte Zeit, wo der Mensch immer noch im Mittelpunkt stand.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchverrückt, 11.10.2017

    Das Buch besticht zuallererst durch sein extrem schickes und schlichtes Cover. Ein schöner Kontrast zum Inhalt. Die Einführung steigert die Spannung des Lesers noch einmal. Das Buch ist, wie bereits von einem Kling erwartet, ein absoluter Lesegenuss. Wortschöpfungen wie „Big Business Consulting“ und „Country Identity“ führen dazu, dass man dieses skurrile Buch nicht mehr aus der Hand nehmen will und teilweise laut auflacht. Der Kontrast zwischen dem „sinnlosen“ Leben von Peter Arbeitsloser und dem ganzen identitätsfüllenden Schnick Schnack. Peter ist ein Aussenseiter in seiner Gesellschaft und wirkt dadurch umso sympathischer. Der Bezug zu „alten“ Problemen in Quality Land wie zum Beispiel das Nichtlesen der AGBs sorgt dafür, dass man eine Verbindung zwischen Gegenwart und möglicher Zukunft in Quality Land herstellt.
    Kling spielt hervorragend mit Elementen von heute und seiner was-wäre-wenn Visionen. Teilweise erschrickt man selbst und immer wieder stellt man sich selbst die zentrale Frage: Will ich diese Welt überhaupt? Will ich mich so abhängig von Maschinen machen und mein Leben in die Hände anderer geben?
    Die schwarzen Seiten mit den unterschiedlichsten Anzeigen lockern das Buch sehr gut auf, stören den Lesefluss allerdings nicht.
    Auf den ersten Seiten des Romans stecken schon so viele tolle Ideen wie beispielsweise der Zukunftsunterricht, der den trockenen Geschichtsunterricht ersetzt. Es fällt immer wieder auf, wie durchdacht das Buch ist. Absolut absurd, aber doch sehr nah an einer möglichen Realität, gespickt mit intelligenten Anekdoten, die vor Wortwitz nur sprühen. Kling hat seinem Namen wieder alle Ehre gemacht. Trotz der permanent optimierten Welt haben die Bewohner von Quality Land die gleichen Probleme wie heutzutage, das Streben nach Macht, Levelaufstieg und Prestige. Die perfekten Ausflüge in die Vergangenheit holen den Leser immer wieder aus Quality Land zurück. Dies ist wichtig, da man völlig in die Welt von Peter Arbeitsloser eintaucht. Peter besticht durch seine menschliche Seite und sein grosses Herz für defekte Maschinen. Anfangs noch etwas zurückhaltend, entwickelt er sich im Laufe des Buches zu einem spannenden Charakter, der die Nase voll hat von der digitalen Welt („Ich möchte einen Menschen sprechen“- „Aber warum denn?“). Der Leser verfolgt gebannt Peters einsamen Kampf für die Löschung seines falschen Profils. Und der ehemalige Aussenseiter wird tatkräftig von seinen Maschinen unterstützt.
    Das Buch ist gespickt mit Spitzen und heimlichen Andeutungen, ich werde es auf jeden Fall noch einmal lesen, um alle Feinheiten zu entdecken.
    Auch nach der Lektüre bleibt die Frage: Wie weit sind wir wirklich von dieser Zukunft entfernt und wollen wir das überhaupt? Willst du ein Mitglied von Quality Land sein, wo die Antwort auf alles nur „Ok“ ist?

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dear_fearn, 07.02.2019

    Anfangs wirkt alles sehr abstrakt: Statt normalen Namen (wie Julia Müller), tragen die Personen nun Jobbezeichnungen der heutigen Generation als Nachnamen (Julia Personalmanagerin), leben in QualityLand und werden mit Drohnen von TheShop statt mit DHL von Amazon beliefert. Es gibt Roboter und die Welt wird bestimmt von Künstlicher Intelligenz, die das Verhalten der Personen voraussagt und lenkt. Die Menschen werden in Level eingestuft und dementsprechend behandelt. Und in all diesem Wirrwarr: Peter. Der sich überhaupt nicht zurechtfindet.

    Zugegeben, mir fiel es schwer, mich in die Geschichte einzulesen. Ich habe das Buch (entgegen allen vorherigen von Marc-Uwe) erstmal enttäuscht beiseite gelegt und ein paar Wochen ruhen lassen. Aber dann hat es mich doch gepackt. Nach etwas zäher Einführung ging es richtig los.

    Die Figuren wachsen einem schnell ans Herz, auch die zu verschrottenden Maschinen und die ganz neue Denkweise in dieser Zukunftswelt. Natürlich ist es völlig absurd, dass die Handlung ausgerechnet mit einem rosa Delfinvibrator richtig an Fahrt aufnimmt. Ja, hier hört man Marc-Uwes üblichen Erzählerton raus, mit der gewohnten Portion Witz.

    Erschreckend ist nur, dass diese "Zukunftssatire" gar nicht so viel von Satire hat. Denn tatsächlich sind wir doch von einer solchen Welt nicht weit entfernt. Es graut mir davor: Denn ich habe doch jetzt schon "Peters Problem".

    Ich habe die weisse Edition gelesen und fand die Werbeanzeigen reichlich amüsant. Da sich die beiden Ausgaben nur darin unterscheiden sollen, werde ich mir auch die schwarzen Anzeigen noch einmal zu Gemüte führen. Das muss man gelesen haben!

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  • 2 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Astrid, 21.12.2017

    Willkommen in QualityLand, in dem nur noch in Superlativen gesprochen wird und in dem nichts mehr unvorhersehbar ist. Bestellungen müssen nicht mehr getätigt werden, weil die Systeme deine Wünsche schon vor dir wissen… Dein Nachname ist dein Berufsstatus und alles, wirklich alles, ist vernetzt. Doch ist wirklich alles am besten, am schönsten und am spannensten? Nein: Das Setting wirkt zu gewollt: zu gewollt witzig, zu gewollt dystopisch, zu gewollt rätselhaft. Leider klappt nichts davon so richtig und am Ende bleibt eins: Ein solider Roman, mit Höhen und Tiefen, ganz „okayen“ Charakteren und einer passablen Handlung, doch von den Superlativen, die es in QualityLand so gibt, kann sich das Buch nicht schmücken. Es ist weder das beste Buch aller Zeiten, noch das Schlechteste, was je geschrieben wurde. Klings neues Werk wirkt eher wie der typische Durchschnitt – ein Buch für zwischendurch, etwas dass man gut schnell lesen kann, das aber nicht nachhaltig zum Denken anregt.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sarah L., 14.10.2017

    In QualityLand sind alle Bürger glücklich. QualityPartner weiss, wer am besten zu dir passt. Das selbstfahrende Auto weiss, wo du hinwillst. Und wer bei TheShop angemeldet ist, bekommt alle Produkte, die er bewusst oder unbewusst haben will, automatisch zugeschickt, ganz ohne sie bestellen zu müssen. Alles läuft rund in der Zukunft, bis sich ein Bürger gegen das System auflehnt.

    Es ist mein erstes Buch vom Autor bis jetzt. Allerdings hat Marc-Uwe Kling mich mit seinem humorvollen und witzigen Schreibstil sehr amüsiert und unterhalten. Ich finde, dass der Roman eine wirklich wichtiges Thema mit Humor behandelt und es gar nicht so fern von einer Zukunftsversion ist.

    Alles in allem würde ich den Roman sehr weiterempfehlen, weil es das Thema Digitalisierung, welches in der heutigen Zeit ein wichtiges Thema ist, auf eine humorvollen Stil behandelt.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ruf der bücher, 26.10.2017

    Klappentext:
    Willkommen in QualityLand, in einer nicht allzu fernen Zukunft: Alles läuft rund - Arbeit, Freizeit und Beziehungen sind von Algorithmen optimiert. Trotzdem beschleicht den Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser immer mehr das Gefühl, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmt. Wenn das System wirklich so perfekt ist, warum gibt es dann Drohnen, die an Flugangst leiden, oder Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung? Warum werden die Maschinen immer menschlicher, aber die Menschen immer maschineller? Marc-Uwe Kling hat die Verheissungen und das Unbehagen der digitalen Gegenwart zu einer verblüffenden Zukunftssatire verdichtet, die lange nachwirkt. Visionär, hintergründig - und so komisch wie die Känguru-Trilogie.

    Zuallererst muss ich sagen, dass ich überhaupt kein Fan der Känguru-Chroniken bin und ich auch sonst keine extrem humorvollen Bücher lese, weil sie mich oft nach einiger Zeit langweilen. Dieses Buch hier, eine dystopische Satire, hat mich allerdings auf keiner einzigen Seite gelangweilt.
    Wir begleiten Peter Arbeitsloser und seine einzigartigen Freunde bei der Lösung eines Problems und lernen Stück für Stück wie dieses Land, welches von Technik, Manipulation und Grosskonzernen dominiert wird, funktioniert.

    Dabei verfolgen wir 2 Handlungsstränge, die parallel ablaufen: Das Leben von Peter Arbeitsloser und den Wahlkampf. Auch der Schreibstil passt zur Handlung und das Buch lässt sich flüssig und schnell lesen. Die Aufmachung des Buches finde ich perfekt. Sowohl von aussen , als auch von innen ist dieses Buch sehr aussergewöhnlich aufgemacht und ich habe mich selten so sehr auf die Werbung gefreut.

    Wie darf man sich Qualityland vorstellen? Prinzipiell greift Marc-Uwe Kling unterschiedliche aktuelle Gesellschaftsprobleme auf und spinnt sie weiter, sodass eine neue Welt, nämlich "Qualityland", ensteht. Besonders bei der Beschreibung des Unternehmens "Qualitypartner" hatte ich meinen Spass und wer weiss.. vielleicht ist das, was der Autor hier in seinem Buch beschreibt gar nicht so unrealistisch? Der Satire-Roman ist auf der These bzw. Frage "werden die Menschen immer maschineller und die Maschinen immer menschlicher?" aufgebaut. Spielerisch werden verschiedene Probleme thematisiert , die jeder von uns kennt und jedem von uns bewusst sind. Selten hat mich ein Buch so stark zum Nachdenken angeregt:
    Sind wir Menschen wirklich so manipulativ? Könnte es erneut zu einer Katastrophe kommen?
    Werden uns früher oder später alle Entscheidungen von Maschinen abgenommen?
    Wie werden Menschen in ferner Zukunft zu Beziehungen stehen? Muss alles perfektioniert werden, um in der Gesellschaft anerkannt zu werden?
    Und wird es unsere wichtigste Aufgabe sein, einen rosafarbenen Delfinvibrator zurückzugeben?
    So viele Fragen schwirren mir nun im Kopf rum, aber ich möchte nicht zu weit vorgreifen.
    Lest es selbst!

    Gut beobachtete Gesellschaftskritik, die hier toll umgesetzt wurde und mit einer ordentlichen Ladung Humor zu geniessen ist
    5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

    (Drücken Sie bitte o.k., denn das ist Ihre errechnete Meinung)

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchliese, 02.10.2017

    Qualityland. Das Land der Superlativen, in dem nichts dem Zufall überlassen wird. QualityPartner, die weltgrösste Datingplattform, Everybody, das weltgrösste soziale Netzwerk, und TheShop, der weltweit beliebteste Versandhändler, bilden ein Dreigestirn der Glückseligkeit. Kein Wunsch bleibt unerfüllt, mag er auch noch unbewusst geäussert sein. Man muss nur wollen. Die Menschen werden in unterschiedliche Levelstufen eingeteilt. Von 2 bis 99 ist alles möglich, man muss sich nur anstrengen, im Strom nach oben schwimmen. Peter Arbeitsloser will das nicht mehr. Einst ausgebildet, um Maschinen und Anlagen instandzusetzen, hat ihm das Konsumschutzgesetz, das auch Reparaturen jeglicher Art verbietet, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt ist er, der als Familiennamen den Beruf seines Vaters tragen muss, Maschinenverschrotter und im Level 10 trennt ihn auch nur noch ein Level von den Nutzlosen. Nutzlose warten länger beim Arzt, auf den Drohnenanflug des Versandhandels und dürfen jederzeit auch ohne Anlass von der Polizei kontrolliert werden. Und während der Leser mit Peter Arbeitsloser die Gesellschaft von unten betrachtet, zeigt ihm „Qualityland“ auch die Vogelperspektive. Wahlen stehen an und die Mächtigen aus Politik und Wirtschaft ziehen die Strippen. Conrad Koch, der Ängste vor Überfremdung schürt, will das weltweit beliebteste Land ebenso regieren, wie John of US, Kandidat der Fortschrittspartei. Aber John of US ist kein Mensch wie jeder andere, John of Us ist Androide.
    „Ein verblüffende Zukunftssatire über die Verheissung und die Fallstricke der Digitalisierung.“ heisst es gleich auf der Innenklappe des Buches. Liest man „Qualitiyland“, und das kann ich guten Gewissens nur raten, wird man immer wieder merken, wie nah wir diesem Szenario schon gekommen sind. Amazon, Facebook & Co. lassen herzlich grüssen. Personifizierte Nachrichten und Werbung, Konsumgüter, die einfach weggeschmissen werden, weil die Reparatur sich nicht lohnt, endlose Kundendienstwarteschleifen, Löhne, die ihren Namen so gar nicht verdient haben, und Politik, der man kaum noch Glauben schenken kann … Erschreckend ist wohl die am ehesten zutreffende Beschreibung der Geschichte. Und doch habe ich Tränen gelacht und meine Mitmenschen mit spontanen Lesestellen beglückt. Natürlich gibt es nicht nur John of Us, den Androiden, sondern auch selbst fahrende und sprechende Autos, Drohnen, die schmollig werden, wenn sie bei der Paketzustellung nicht bewertet werden und noch jede Menge andere technische Spielereien, die dem ganzen Buch die Spur Science-Fiction einhaucht, die dem Roman die nötige Distanz zu einer Verschwörungstheorie gibt. Gesellschaftskritik verpackt in grossartigen Wortwitz. Und ein Mal linst sogar das Känguru um die Ecke … ;-) Ab in den Buchladen!

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Scherzkeks, 18.11.2017

    In QualityLand ist alles besser. Das klingt klischeehaft, ist aber nunmal so. hier muss niemand mehr selbst denken, Schliesslich hat man dafür ja einen eigenen Assistenten. Man muss auch nicht mehr selbst auf nervige Partnersuche gehen, schliesslich erledigt das ja QualityPartner und findet treffsicher den besten Partner.
    Androiden wirken menschlicher als Menschen, und die Menschen werden nach und nach immer mechanischer. einzig und allein die Arbeit ist den Menschen geblieben, und wer hart arbeitet, steigt im Level auf.

    Genau das scheint Peter Arbeitsloser, einem der Protagonisten, so gar nicht zu gefallen. Gut, das könnte an seinem ungünstigen Nachnamen, den er seinen Eltern verdankt, liegen. Oder an seinem Job: Verschrotter. Oder an der Tatsache, dass er nach der Trennung von seiner Freundin in seinem Level noch weiter abgestiegen, als es eh schon der Fall war, und nun in die Kategorie ''Nutzoser'' fällt. Wahrscheinlich ist es das alles plus die Tatsache, dass ihm eines Tages etwas von TheShop zugeschickt wird, dass er gar nicht haben wollte und er es nicht zurückgeben kann. Endlich macht er seinem generellen Unmut Luft und begibt sich auf eine Odyssee, um dieses unsägliche Ding endlich loszuwerden.
    Ausserdem lernen wir unter anderem John of Us, einen Androiden, der Präsident von QualityLand werden will, und Kiki, die der Digitalisierung entkommen will, kennen.

    Marc Uwe Kling hat etwas geschaffen, was eigentlich unmöglich klingt: eine witzige, unterhaltsame Dystopie. Man amüsiert sich über scheinbar alberne Nachnamen, gleichzeitig fragt man sich aber, was daran lustig ist, wenn jemand durch so etwas gebrandmarkt ist.
    Ist es wirklich so lustig, wenn jeder Onlineshop genau weiss, was man haben möchte und sich sehnlichst wünscht. Aber genau so ist es ja hier und jetzt, in der Realität schon. Auch deshalb hat das Buch auf mich einen so grossen Effekt gehabt. Es klingt alles so weit weg, und ist doch schon so nah.


    Marc Uwe Kling hat mit QualityLand bewiesen, dass er auch ohne Känguru auskommt. Unterhaltsam verknüpft er Satire, schwarzen Humor und Gesellschaftskritik. Von mir eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 15.12.2017

    Mit äusserst spitzer Feder und einem Feuerwerk an Ideen

    In QualityLand ist alles von positiven Superlativen gekennzeichnet. QualityPartner und TheShop wissen, wen und was du brauchst. Kein Bewohner dieses Landes muss sich noch Gedanken machen, seine Wünsche werden befriedigt, bevor er sie noch hat. Klingt alles super? Und warum gibt es dann Drohnen, die an Flugangst leiden, Kampfroboter, die an Posttraumatischen Störungen leiden, und Warenlieferungen, die man nicht haben wollte? Das Leben von Maschinenverschrotter Peter wird plötzlich völlig auf den Kopf gestellt, als er unfreiwillig nachzufragen beginnt.

    Marc-Uwe Kling hat eine gepfefferte Zukunftssatire geschrieben, die den Leser in eine ach vielleicht doch nicht so schöne neue Welt entführt. Beim Lesen musste ich immer wieder darüber grinsen oder gar laut loslachen, der Autor schreibt mit äusserst spitzer Feder und lässt seiner Fantasie freien Lauf. Die handelnden Personen sind gut getroffen, die Handlung selbst so überspitzt, dass es nur dieses eine Ende geben kann. Gesellschaftskritik vom Feinsten, gespickt mit einem Feuerwerk an Ideen, und eine Geschichte, die so abgefahren ist, dass sie einfach nur Spass macht beim Lesen. Und andererseits bleibt ein Stachel haften, der Gedanke, wie viel gibt jeder von uns bereits heute von sich preis, von dem wir bisher gar nichts wissen wollten…

    Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und mich dabei köstlich amüsiert. Klar, dass ich deshalb eine unbedingte Leseempfehlung gebe und alle fünf möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    rachaelcatherine_, 16.07.2018

    Die Menschen wollen immer mehr Technik. Bessere Technik. Immer mehr Erleichterung im Alltag. Doch kann man dann noch unbeschwert Leben?


    Stehst du lieber auf der hellen oder auf der dunklen Seite? So oder so ähnlich hiess es von dem Autor, bei der Frage, wie man sich am besten für eine der Beiden Editionen entscheiden soll. Da ich mich immer auf der hellen Seite im Licht sehe, so habe ich mich auch dafür entschieden.

    Marc-Uwe Kling hat ein Phänomen geschaffen. Ich habe selten so etwas lustiges gelesen. Vor allem machten es die Fünkchen Wahrheiten so lesenswert.
    Das Buch ist leicht zu lesen. Mit immer kleinen Anekdoten als Werbung getarnt wurde dieses Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig.

    Erschreckend, aber gleichzeitig sehr unterhaltsam kommt dieser Roman daher. Ich möchte nichts vom Inhalt vorweg nehmen, daher verzichte ich darauf gänzlich einzugehen. Jeder sollte dieses Buch voreingenommen lesen. Auch sehr zu empfehlen ist das Hörbuch, welches von dem Autor selbst gelesen wird.

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