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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 19.09.2020

    Als Buch bewertet

    Pax-Max und seine Tante Beatrix.
    Pax und seine Freundin Leni.
    Pax und seine verschollene Familie.

    Pax-Max und die ungesunde Symbiose mit seiner Tante Beatrix.
    Pax und seine tiefe, unerschütterliche, vertrauensvolle Freundschaft zu Leni.
    Pax und seine Sehnsucht nach Mutter, Vater und Bruder.

    Pax, dessen Vorname gleichermassen männlich wie weiblich ist und „Frieden“ bedeutet.

    Es geht in der 235-seitigen Geschichte um Freundschaft, Liebe, Sehnsucht, Verzeihen, Abhängigkeit bzw. Autonomie und um Angepasstheit bzw. Individualität.

    Der kleine Pax und seine Tante Beatrix leben in einem Dorf in der Nähe von Ulm.
    Sie bewohnen eine Mietwohnung in einem Mehrfamilienhaus mit Garten, in dem ein grosser Schuppen mit einem Stall voller Kaninchen steht.

    Die Eigentümerin wohnt auch dort und Pax hat sie „adoptiert“:
    Oma Peschka aus dem Osten, die eine Vorliebe für Kraut hat, leckere Eierkuchen mit Blaubeeren und Vanillesosse zaubert und Pax und seine Tante hin und wieder mit Selbstgekochtem versorgt.
    Tante Beatrix ist nämlich eine Tiefkühl- und Fertiggerichte-Köchin.

    Pax wurde auch adoptiert.
    Nachdem seine Eltern und sein etwas älterer Bruder Anfang der 1980-er Jahre nicht von ihrem mehrmonatigen Afrika-Aufenthalt zurückkehrten, nahm Tante Beatrix ihren kleinen Neffen zu sich.

    Leni, Oma Peschkas Enkelin, ist seine beste Freundin.
    Die beiden Kinder sind unzertrennliche Spielgefährten, haben ein Versteck unter der Tanne im Garten, erfinden Theaterstückchen, die sie vor den Erwachsenen aufführen, spielen Verkleiden und verkaufen Eierkuchen am Strassenrand.

    Pax, der von seiner Tante, die ihm mit gebremster, aber ehrlicher Zuneigung begegnet, beharrlich Max genannt wird, ist ein braver, gefühlvoller, zurückhaltender und zuvorkommender Junge, der darum bemüht ist, seiner Tante keine Unannehmlichkeiten zu bereiten.

    Er hat Angst, ihre Gunst und Zuneigung zu verlieren, falls er ihr zu grosse Umstände bereitet oder falls er sie verärgert.
    Er weiss , dass sie eine schwierige Kindheit hatte und hört aus verschiedenen Quellen immer wieder, welch‘ grosses Opfer sie bringt, um ihn, den Sohn ihrer Schwester grosszuziehen.

    Es ist eine tief verankerte Angst. Verlustangst.
    Würde er seine Tante auch noch verlieren, wäre er ganz alleine und müsste ins Kinderheim - davon ist er überzeugt.

    Um dem vorzubeugen, schont er seine Tante und liest ihr fast jeden Wunsch von den Lippen ab.
    Er ist ganz besonders angepasst und nimmt sich selbst zurück, was ihn dabei hemmt, sich von der Tante abzulösen und eigenständig zu werden.

    Es macht grossen Spass, Pax, der immer mehr den Ruf bekommt, „nicht ganz normal“ zu sein, von Kindesbeinen an und bis ins junge Erwachsenenalter hinein, zu begleiten, Tante Beatrix kennenzulernen, Lenis Entwicklung zu verfolgen und sich dabei von der schönen, poetischen Sprache tragen zu lassen.

    Während ich Pax begleitete, begleiteten mich eine Ahnung und einige Fragen:
    Wird sich die Ahnung bewahrheiten?
    Wenn ja, wie wird dann die Tante reagieren, die so viel Wert auf das Gerede der Leute legt, grosse Angst hat, aufzufallen und alles ablehnt, was von der Norm abweicht?
    Worauf läuft die Geschichte hinaus?
    Wird Pax seine Ängste überwinden, sich von der Tante abnabeln und seinen eigenen Weg finden?
    Was ist mit Pax’ Eltern und Bruder passiert?

    Tante Beatrix entpuppt sich immer mehr als steife und gehemmte „alte Jungfer“, die viele Tricks auf Lager hat, um ihren Neffen an sich zu binden.

    Was Leni anbelangt, lernen wir eine sympathische und mollige Heranwachsende kennen, die von ihren Eltern nicht genug Aufmerksamkeit bekommt und gehänselt wird, was seine Spuren hinterlässt.

    Eva Roman hat ein Händchen dafür, die psychologische Dimension zu erfassen und zu beschreiben.
    In schöner und poetischer Sprache vermittelt sie unaufgeregt, unaufdringlich, feinfühlig und nachvollziehbar, was in ihren Figuren vorgeht.

    Sie lässt sich Zeit beim Erzählen, wodurch sie die Neugierde des Lesers ankurbelt und Spannung aufbaut.
    Beim Zuklappen des Romans weiss man Vieles, aber nicht alles.
    Da ist noch Raum für die eigene Phantasie.

    „Pax“ ist ein absolut lesenswerter, tiefgründiger und bewegender Roman, über dem ein Hauch von Melancholie schwebt und in dem es letztlich um eine ungesunde Symbiose, die Ablösung und Entwicklung hemmt, geht.

    Die Lektüre, sowohl Inhalt als auch Sprache, bereitete mir sehr grosses Lesevergnügen.

    ...und das I-Tüpfelchen war, dass ein nicht geringer Teil der Handlung in Ulm, meinem Wohnort, und der Rest im mir bekannten Umland spielt.
    Ich freute mich jedes Mal, einen mir vertrauten Schauplatz zu entdecken.

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  • 4 Sterne

    mabuerele, 16.09.2020

    Als eBook bewertet

    „...Wer kümmert sich hier eigentlich um wen? Und wen kümmert`s?...“

    Diese Fragen auf der Rückseite des Buches beleuchten schlagartig den Kern der Geschichte.
    Pax` Eltern und sein ältere Bruder sind auf einer Afrikareise verschwunden. Pax war noch zu klein und deshalb in Deutschland geblieben. Seine Tante Beatix hat ihn adoptiert.
    Mit eindringlichen Worten erzählt die Autorin die Geschichte des Jungen. Sie beginnt mit der Kindheit und begleitet ihn bis ins Jugendalter.
    Der Schriftstil ist ausgereift und über weite Strecken sachlich. Emotionen spielen nur selten eine Rolle. Das liegt auch an den Protagonisten.
    Tante Beatrix arbeitet im Supermarkt. Ihr Gehalt langt, um beiden einen bescheidenen Lebensstandard zu sichern. Doch die Tante wirkt wie aus der Zeit gefallen. Sie kennt nur Arbeit und Haushalt. Es gibt keine Freunde, keine Bekannten. Wenn sie etwas unternimmt, dann mit Pax. Sie kümmert sich, zeigt aber selten Emotionen. Anfangs musste sie sich neben Pax auch um ihre demente Mutter kümmern. Pax hat dadurch Situationen erlebt, für die er viel zu jung war.

    „...Tante Beatrix tat nur so, als würde sie zuhören, vielleicht war sie in Gedanken in einem ihrer Hefte, jedenfalls irgendwo anders, Pax konnte es an ihren Augen sehen, an denen der Lehrerin, als schüttelte sie den Kopf über Tante Beatrix, genau wie der Kinderarzt...“

    Wie ein roter Faden durchziehen zwei Dinge die Geschichte. Das sind zum einen Pax` Träume von einem Leben mit seiner Familie, zum anderen das Verhalten von Beatrix, das wie aus der Zeit gefallen anmutet. Sie sit völlig auf Pax visiert. Pax hat die Hoffnung nicht aufgegeben, doch noch etwas von seiner Familie zu hören. Beide aber sind geprägt von Verlustängsten.
    Bei Tante Beatrix bewirkt das ein subtiles Eingehen auf Pax` Wünsche, um ihm aber gleichzeitig zu suggerieren, dass sie die einzige ist, die er noch hat. Natürlich führt das zu gelegentlichen Wutausbrüchen des Jungen, der sich dann reumütig entschuldigt. Pax wünscht sich, in einer Fussballmannschaft zu spielen. Die Tante kauft ihn die Schuhe dafür, stellt aber gleichzeitig fest:

    „...Monatelang hatte sie ihre Bedenken wiederholt, wenn du erst im Verein angemeldet bist, musst du auch am Wochenende auf dem Platz stehen, wo wir stattdessen etwas anders Schönes unternehmen könnten...“

    Bei der Nachbarstochter Leni und deren Oma findet Pax emotionale Zuwendung. Das Verhältnis wird aber in der Pubertät schwierig. Wer sich selbst als verletzt sieht, verletzt auch andere.
    Mit zunehmenden Alter fehlt Pax ein Ansprechpartner. Als er merkt, dass er sich für Jungen interessiert, muss er allein damit klar kommen. Er flüchtet sich häufig in Alkohol. Er traut sich nicht, seine Tante zu informieren.
    Seine Hobbys und Interessen kann er meist nur kurze Zeit ausleben. Der berufliche Weg wird von den engen finanziellen Möglichkeiten bestimmt.
    Trotzdem zeigt der Junge Empathie. Das beweist er bei seinem Praktikum im Altenheim. Es tut ihm gut, gebraucht zu werden.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Am Ende der Geschichte schliesst sich der Kreis. Pax erfährt, was damals passiert ist und die Tante erzählt ihr Leben. Ob es für beide einen Neuanfang gibt?

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  • 4 Sterne

    Anna625, 01.09.2020

    Als Buch bewertet

    Pax wohnt, seit er sich zurückerinnern kann, bei seiner Tante Beatrix. Schon kurz nach seiner Geburt sind seine Eltern und sein älterer Bruder auf einer Afrikareise verschwunden. Seitdem wächst Pax mit der ständigen Suche nach etwas Wärme und Zuneigung auf, denn auch nach Jahren scheint Beatrix oft überfordert mit den Gefühlen des Jungen und mit der ihr auferlegten Aufgabe, sodass Pax sich beinahe genauso sehr um sie kümmert wie sie sich um ihn und lernt, seine Gefühle eher für sich zu behalten und sich vor der Aussenwelt zu verschliessen. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Leni verbringt er dennoch eine schöne Kindheit, bis die beiden sich mit der Pubertät immer weiter voneinander entfernen und Pax feststellt, dass er anders ist als andere Jungen. Was er sich zunächst nicht eingestehen kann, wird bald zur Gewissheit - er ist schwul. Diese Entdeckung stürzt ihn in eine tiefe Krise, da er sich niemandem öffnen kann und weiterhin sein Pflichtgefühl gegenüber Tante Beatrix wächst.

    Pax ist ein sehr sympathischer Protagonist. Er lernt früh, Vieles mit sich selbst auszumachen und durchlebt genauso wie jeder andere Jugendliche auch die nicht immer einfache Phase des Erwachsenwerdens. Pax eckt an, gerade wegen seiner Homosexualität, für die er schon verurteilt wird, noch bevor er selbst sein Anderssein klar formulieren und definieren kann. Doch er findet auch Möglichkeiten, das auszugleichen, Zeit für sich selbst, sei es mit Leni, im Fussball oder bei seinem grössten Hobby, den Filmen. Nach und nach gelingt es Pax, aus seinem Kokon zu schlüpfen und Schritt für Schritt zu sich selbst zu finden.

    Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um in das Buch hineinzufinden, denn der Schreibstil ist nicht der einfachste. Oft stösst man auf längere Schachtelsätze, und auch, dass wörtliche Rede nicht mit Anführungszeichen, sondern nur durch Kommata abgetrennt ist, kann am Anfang irritieren. Je weiter ich gelesen habe, desto einfacher ist mir das Lesen aber gefallen und inzwischen finde ich, dass es sogar sehr gut zum Buch, dessen Thematik und auch zur Gedankenwelt des Protagnisten passt und deren Komplexität auch auf sprachlicher Ebene sehr gut wiedergibt. Denn auch das Thema Erwachsenwerden ist kein einfaches, besonders nicht, wenn man sich mit solchen Sorgen auseinandersetzen muss wie Pax. Zum Bedürfnis, geliebt zu werden, dem Pflichtgefühl, Beatrix nicht zur Last zu fallen und der Sorge um ihre häufig angeschlagene Gesundheit kommt das drängende und unangenehme Gefühl, selbst anders zu sein und damit zurechtkommen zu müssen. Ein sehr wichtiger Aspekt, der im Verlauf des Buches weiter in den Vordergrund rückt und, wie ich finde, sehr schön beschrieben wird.

    Ich mochte das Buch sehr gerne, den einen Stern Abzug gibt es dennoch, weil ich relativ lange nicht ganz damit warm wurde. Danach hat es mir dann aber umso besser gefallen. Ich fand es berührend und konnte, letztendlich dann doch unter anderem auch dank des Schreibstils, sehr gut eintauchen in diese Geschichte. Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    renate w., 27.09.2020

    Als Buch bewertet

    Der Junge Pax wächst bei seiner Tante Beatrix auf, nachdem seine Eltern und sein Bruder von einer Afrikareise nicht mehr zurückgekehrt sind. Sein Leben verläuft sehr eintönig und manchmal weiss Pax gar nicht mehr, ob er sich um seine Tante kümmert oder sie sich um ihn. Sie leben in einer eigene kleine Welt, wo jeder Tag ähnlich verläuft. Pax geht zur Schule, trifft sich mit seiner Freundin Leni und seine Tante arbeitet in einem kleinen Kaufmarkt und am Abend ist es meistens Pax, der sie liebevoll zudeckt, wenn sie wieder einmal auf dem Sofa eingeschlafen ist. Schon früh merkt Pax, dass ihm irgendetwas in seinem Leben fehlt um glücklich zu sein, aber weder seine Umwelt noch seine Tante machen es ihm dabei leicht. Auch in späteren Jahre fühlt sich Pax immer noch nicht in seinem Leben angekommen. Selbst wenn er versucht sein eigenes Leben zu leben gelingt es ihm nicht wirklich, denn er fühlt sich seiner Tante verpflichtet und wie es scheint, kann keiner ohne dem anderen leben.
    ,,Pax“ von Eva Roman beschreibt in berührenden und intensiv geschriebenen Szenen die ungewöhnliche Beziehung zwischen Pax und seiner Tante Beatrix. Man sollte langsam lesen, da es manchmal sehr lange Sätze gibt, die so viel an Inhalt vermitteln, so dass man sich damit wirklich auseinander setzen muss. Es ist im Grunde eine eher traurige Geschichte, da beide Protagonisten ein Leben leben, das sie eigentlich nicht wollen. Pax ist eine tragische Figur, er wird zwar mit Nahrung, Kleidung und einem Dach über dem Kopf versorgt , aber er fühlt sich für alles was passiert verantwortlich. Die Autorin lässt ihn dabei sehr oft emotional leiden. Obwohl er ein Kind ist kümmert er sich fürsorglich um seine Tante, stets lebt er in Angst und Sorge, dass ihr etwas passieren könnte. Wenn es ihr schlecht geht, denkt er, dass es an ihm liegt. Es sind so berührende Gedanken, wo man Pax am liebsten in die Arme nehmen möchte um ihn zu unterstützen. Seine Tante wird zwar nicht herzlos dargestellt, aber man merkt, dass auch sie nicht wirklich glücklich ist, dass sie sich um Pax kümmern muss. Im Unterbewusstsein sendet sie immer wieder Signale, die Pax zeigen, was sie alles im Leben wegen ihm verpasst hat. Manchmal wirkt sie wie ein sterbender Schwan, der von Pax selbst wenn er mit sich selbst und seinen Problemen zu kämpfen hat, liebevoll umsorgt wird. In der Geschichte lebt der Leser viele Jahre mit den beiden mit, wo Pax viele eigene Sorgen, Ängste und Probleme mit sich selbst aus machen muss. Einzig die Freundschaft zu Leni, die zwischenzeitlich auf Eis gelegt wird, aber am Ende wieder zustande kommt, helfen ihm in schwierigen Situationen. Es ist ein Roman zum Nachdenken, zum Mitleiden , aber auch zum Schmunzeln, wenn es Handlungen gibt, die schon fast wieder tragisch komisch sind. Eine schöne Geschichte, die man in kleinen Häppchen geniessen sollte.

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  • 4 Sterne

    Melanie S., 25.11.2020

    Als Buch bewertet

    Rührender und feinfühliger Roman


    PAX von Eva Roman

    zum Inhalt: (übernommen)

    Pax wächst in einer Kleinstadt auf. An seine Eltern und den grossen Bruder hat er keine Erinnerungen, sie sind von einer Afrikareise nicht zurückgekehrt. Tante Beatrix, seltsam altjüngferlich und einigermassen verklemmt, arbeitet als Verkäuferin im örtlichen Kaufmarkt und zieht Pax gross, so gut sie eben kann. Dessen Kindheit und Jugend verlaufen zunächst ganz gewöhnlich provinziell. Sie ernährt und erzieht ihn, er sorgt dafür, dass er ihr keine Sorgen macht, und deckt sie zu, wenn sie vor dem Fernseher einschläft. Manchmal träumt er von einer echten Familie, er hat einen Kanarienvogel, eine beste Freundin Leni und ausserdem, das wird ihm allmählich klar, etwas, wovon die anderen lieber nichts wissen sollten. Pax lernt früh, sich zu schämen, für alles und nichts, sich zu verstellen, um es anderen recht zu machen. Er will weg, kann aber Tante Beatrix nicht alleinlassen. Eva Roman erzählt sensibel und in fast greifbaren Bildern mit sehr genauem Blick fürs Detail. Ihr Roman handelt in vielen Facetten von Sorge und Fürsorge, von Generationenverantwortung und sozialer Normierung.

    Die Autorin hat die Protagonisten wirklich gut und authentisch dargestellt. Der Schreibstil ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber absolut zu der Handlung der Geschichte.

    Pax, der bei seiner Tante aufwächst, möchte gerne seine Träume verwirklichen, sein Leben leben. Eine ganz normale Kindheit haben ?

    Dies ist aber aufgrund seiner Tante nicht möglich. So wirklich über Sorgen und Probleme kann er mit ihr nicht sprechen. Das zieht sich natürlich über das ganze Buch hinweg.

    Vor allem, als klar wird, dass Pax auf Jungs steht, zieht er sich immer mehr zurück.

    Ich vergebe PAX sehr gerne 4 STERNE.

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  • 4 Sterne

    Adelheid S., 09.09.2020

    Als Buch bewertet

    Pax (geb. 1979) wächst bei seiner Tante Beatrix auf, da seine Eltern und sein Bruder seit einem Afrikaaufenthalt verschwunden sind. Genaueres erfährt Pax nie. Seine Tante ist konservativ und gezeichnet vom Leben in den 80ern als Alleinerziehende von Pax, den sie nur Max nennt. Langsam entdeckt Pax, dass er schwul ist, aber das darf in einem kleinen Dorf in den 80ern und bei seiner Tante nicht sein. Daher zieht er sich immer mehr zurück, bis er als Teenager süchtig nach FIlmen, Alkohol und Rauchen (auch von Drogen) wird.
    Das Cover des Buches ist zwar recht einfach gemacht, passt aber sehr gut zum Buch.
    Der Schreibstil der Autorin ist ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig. Sehr lange Sätze (dadurch viele Beistriche) und Mischung aus direkter und indirekter Rede, wobei die direkte Rede nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet ist, sind das Markenzeichen dieses Buches. Dadurch war es schon schwer manchmal dem Geschehen zu folgen, ohne einen Absatz nochmals zu lesen.
    In dem Buch gibt es neben den Kapiteln (die nicht näher bezeichnet sind) auch viele Absätze, wobei oft der vorherige nichts mit dem aktuellen zu tun hat. Gedanken- und Zeitsprünge sind also ebenfalls Usus in dem Buch.
    Die Spannung ist zwar immer greifbar, erreicht aber nie den Höhepunkt, trotzdem will man immer weiterlesen.
    Das Ende ist kein wirkliches Ende, zu viele Fragen bleiben offen; nicht wirklich viel wurde in Pax´ Leben geklärt. Daher gefiel mir das Ende nicht wirklich, da mir einfach etwas abging.
    Fazit: Gute Coming-of-Age-Story, die durch den Schreibstil allerdings schwierig zu lesen war. 4 von 5 Sternen

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  • 4 Sterne

    Jacky, 18.09.2020

    Als Buch bewertet

    Den Schreibstil fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig, da er oft lange Sätze enthält und kaum Emotionen überträgt. Was in diesem Roman absolut passend ist. Pax unterdrückt seine Emotionen und ist ständig in Sorge um seine Tante. Diese nährt das auch mit ihren Aussagen und manipuliert Pax dadurch. So entsteht eine grosse Abhängigkeit der beiden. Die Protagonisten sind authentisch dargestellt und ich hatte sie genau vor Augen. Pax seine Zerrissenheit konnte ich deutlich spüren. Einerseits wollte er sich verwirklichen und seine Träume leben und andererseits war da seine Tante, die seine Hilfe brauchte. Alles nicht einfach für den Jungen, sodass er bald zum sljo griff um sich zu betäuben. Als ihm dann noch klar wird, dass er auf Jungs steht, traut er sich lange nicht, dies zu sagen. Schon gar nicht seiner Tante gegenüber. Leni ist hingegen sein Fels in der Brandung, auch wenn er sie sehr verletzt hat im Teenie Alter. Sie ist es auch, die Pax eine Möglichkeit bietet aus seinem Leben auszubrechen. Das Ende ist sehr offen und somit ist es dem Leser überlassen wie sich Pax letztendlich entscheidet. Auf jeden Fall lesenswert.

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  • 3 Sterne

    Langeweile, 30.08.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Pax wächst in einer Kleinstadt auf. An seine Eltern und den grossen Bruder hat er keine Erinnerungen, sie sind von einer Afrikareise nicht zurückgekehrt. Tante Beatrix, seltsam altjüngferlich und einigermassen verklemmt, arbeitet als Verkäuferin im örtlichen Kaufmarkt und zieht Pax gross, so gut sie eben kann.
    Dessen Kindheit und Jugend verlaufen zunächst ganz gewöhnlich provinziell. Sie ernährt und erzieht ihn, er sorgt dafür, dass er ihr keine Sorgen macht, und deckt sie zu, wenn sie vor dem Fernseher einschläft. Manchmal träumt er von einer echten Familie, er hat einen Kanarienvogel, eine beste Freundin Leni und ausserdem, das wird ihm allmählich klar, etwas, wovon die anderen lieber nichts wissen sollten.
    Pax lernt früh, sich zu schämen, für alles und nichts, sich zu verstellen, um es anderen recht zu machen. Er will weg, kann aber Tante Beatrix nicht alleinlassen.
    Eva Roman erzählt sensibel und in fast greifbaren Bildern mit sehr genauem Blick fürs Detail. Ihr Roman handelt in vielen Facetten von Sorge und Fürsorge, von Generationenverantwortung und sozialer Normierung.

    Meine Meinung:

    Die Frage nach dem Verbleib seiner Eltern und seines Bruders beschäftigt Pax immerzu ,von seiner Tante erhält er darauf nur unzureichende Antworten. Sie bemüht sich sehr um ihn ,gibt ihm ein behütetes Zuhause.
    Über die vielen Themen die ihn beschäftigen, kann er jedoch mit ihr nicht sprechen. Er findet auch kaum Freunde und wird in der Gruppe ausgegrenzt. Lediglich seine Freundin Leni hält zu ihm und hat ein offenes Ohr für all seine Probleme.
    Obwohl ich die Protagonisten mochte und mich die Themen, welche angeschnitten wurden (Mobbing, Homosexualität, Identitätsfindung) sehr interessierten, fand ich keinen wirklichen Zugang zu der Geschichte. Ich denke, es lag an dem etwas distanzierten Schreibstil,der es mir nicht ermöglichte ,in die Geschichte einzutauchen.

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